Nr. 294 35.Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Freitag, 25. Oktober 1918
Hente abend 8 Uhr, in Haverlands Festsälen, Nene Friedrichstr. 35:
Wählerversammlung.
Referenten: Reichstagsabgeordneter Rudolf Wissell und Stadtverordneten- Vorsteher- Stellvertreter Hugo Heimann .
auch damals als Ausnahme an, zweitens gab es damals noch die Arbeitslosen werden wesentlich zu erhöhen sein; die Vornicht den monopolistischen Kapitalismus, das heißt den Impe rialismus von heute.
Wo Druck vorhanden ist, dort kann es keine Freiheit, keine Gleichheit und ähnliches geben. Engels sagt deshalb auch: Wenn das Proletariat noch den Staat braucht, so braucht es ihn nicht im Interesse der Freiheit, sondern im Interesse einer Vorbemerkung der Redaktion. Da wir das Wesentlichste Niederzwingung seiner Gegner; wenn aber die Möglichkeit vorder Schrift Kautskys zustimmend wiedergegeben haben, liegt, von einer Freiheit zu sprechen, so hat der Staat als solcher geben wir nunmehr auch dem Führer der Bolschewiki das Wort Lenin liebt, wie man sieht, eine ungewöhnlich bräf- au existieren aufgehört." Die Bourgeoisdemokratie, deren Wert für die Erziehung tige Sprache. Mit gleicher Deutlichkeit drücken sich auch verschiedene zuschriften aus, die uns von russischen Genossen des Proletariats und seiner Schulung für den Kampf unbezugehen und die wir nächstens zu veröffentlichen gedenten. Streitbar ist, ist immer begrenzt, heuchlerisch, verlogen, falsch Es wird darin behauptet, daß die bolichewistische Herrschaft und wird stets eine Demokratie für die Reichen und ein Betrug zum reinen Räuber- und Banditenwesen aus für die Armen bleiben. geartet sei. Die Proletarierdemokratie unterdrüdt die Unterjocher, die Unter dieser Ueberschrift habe ich eine Broschüre zu Bourgeoisie, und heuchelt deshalb nicht, verspricht ihnen feine schreiben begonnen, die der Kritik der soeben in Wien er- Freiheit und Demokratie, gibt aber den Arbeitenden die wahre schienenen Broschüre Kautskys„ Die Diktatur des Brole- Demokratie. Erst das Sowjet- Rußland gab dem Proletariat tariats" gilt. Da sich meine Arbeit verzögert, will ich zu und der ganzen gigantischen Mehrzahl der Arbeitenden RußKautskys Broschüre einstweilen folgendes fagen:
Ein mehr als vierjähriger erschöpfender, reaktionärer Krieg tut ſeine Wirkung: In ganz Europa spürt man die Wehen der wachsenden Proletarierrevolution, fogar in England äußerst bezeichnend ist in dieser Beziehung im Juliheft der erzopportunistischen sozialistischen Schaubühne", die der Halbliberale Ramsey Macdonald redigiert, der Artikel Bekenntnisse eines Rapitalisten".
In einem solchen Augenblick bringt der Führer der 3weiten Internationale, Kautsky , sein Buch über die Diktatur des Proletariats heraus, ein Buch, das hundertfach beschämender, empörender, renegatenhafter ist, als die berühmten Voraussetzungen des Sozialismus" von Eduard Bernstein . Fast 20 Jahre sind seit der Herausgabe dieses Renegatenbuches verflossen, und nun erscheint eine Wiederholung, eine eine Bertiefung des Renegatentums durch Kautsky .
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Wenn keine Unterbrechung in der Zuftellung des Vorwärts" eintreten foll, muß die Neubeftellung für November Dezember fofort erfolgen.
Vorwärts- Verlag G.m.b.5.
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Ein Fleiner Teil des Buches ist der russischen bolschemistischen Revolution gewidmet. Kautsky wiederholt da alle menschewistischen Weisheiten wie diese:„ Die Expropriierung lands eine noch in keiner bürgerlich- demokratischen Republif der wohlhabenden Bauern trägt ein neues Element der Un- gesehene, mögliche, denkbare Freiheit und Demokratie, indem ruhe und des Bürgerkrieges in den Produktionsprozeß hin- es z. B. der Bourgeoisie die Paläste und Billen ein, der zu seiner Gesundung der Ruhe und Sicherheit drin- abnahm( ohne das wäre die Versammlungsfreiheit Heuche gend bedarf."
Unwahrscheinlich, doch Tatsache! Das ist wirklich so von Kautsky gesagt und nicht von Sawinkom oder Miljukow.
Wir durften es in Rußland schon oft erleben, daß sich die Beschützer der Ausbeuter mit dem Marrismus deckten, so daß Kautsky uns nicht in Staunen jetzt. Vielleicht fühlen sich europäische Leser bemüßigt, bei dieser niedrigen Liebedienerei vor der Bourgeoisie, bei diesem Ausbruch seiner liberalen Furcht vor dem Bürgerfrieg länger zu verweilen. Für den russischen Ar
lei), indem es den Rápitalisten die Drudereien und das Papier abnahm( ohne dieses wäre die Preßfreiheit der arbeitenden Mehrzahl der Nation eine Lüge), indem wir den Bourgeois- Parlamentarismus durch die demofratische Organisation der Sowjets ersetzten, die dem Volke tausendfach näher stehen und demokratischer find, als das allerdemokratischste Bourgeoisparlament.
beiter und Bauern würde es gemügen, mit dem Finger auf Fragen der Uebergangswirtschaft
das Renegatentum Rautstys zu weisen und daran vorüberzugehen.
schläge darüber, auch der Gewerkschaften, werden wir gern als Unterlage benußen. Hier müssen aber alle Gro- Berliner Gemeinden Hand in Hand glauben wir eine gemeinsame intertommunale Grundlage gefunden arbeiten, besonders beim Arbeitsnachweis. Hiez zu haben. Der Staat verfügt über viel zahlreiche Hilfsquellen für die Erschließung von Arbeitsgelegenheit, und das Reich wird die Arbeitslosenunterstüßung im Großen zu organisieren haben. Ster gelten nicht Pläne und Erwägungen, hier gilt allein die Tat!( Lebhafter Beifall.)
leitung von der Kriegs- zur Friedenswirtschaft steht die ArbeitsStadto. Brudner( Soz.): Unter den Aufgaben der Ueberleitung von der Kriegs- zur Friedenswirtschaft steht die Arbeitsbeschaffung an erster Stelle. Die im Lande und im Bereich der fabritate müssen nach der Demobilisierung dem Zivilpublikum zu Heeresverwaltung noch vorhandenen Rohstoffe, Halb- und Ganzgeführt werden. Mit der achtstündigen Arbeitszeit sollte in den städtischen Betrieben Ernst gemacht werden. Der Arbeitsnachweis muß mustergültig ausgestaltet werden; die 200 000 m., welche der Magistrat bereitstellen will, werden wir freudig bewilligen. Eine Reichsarbeitslosen- Unterstüßung muß vom Reichstage alsbald be schlossen und eingeführt werden. Wir dürfen uns nicht scheuen, 20 oder 30 Milliarden für den Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Wirtschaft des deutschen Volkes aufzuwenden. Solange Reich und Staat feine derartige Unterstübung eingeführt haben, muß die Stadt die von ihr gezahlten Säße den veränderten Verhältnissen entsprechend erhöhen. Wir brauchen dringend auch ein städtisches Arbeitsamt. Großes, fehr Großes steht auf dem Spiel. Nach längerer Debatte, an welcher sich die Stadtov. Sinte ( 1. Soz.), Hartmann( Fr. Fr.) und Cassel( Linke) sowie Stadtrat Ma a 3 beteiligen, wird die Vorlage angenommen; die Anträge werden dem Magistrat zur Erwägung überwiesen.
Hierauf begründet Stadtv. Dr. Weyl den Antrag der Unhängigen, den Magistrat zu ersuchen, mit allergrößter Beschleuni gung alle geeigneten Maßnahmen zur erfolgreichen Betämpfung der Grippeseuche. Er bezeichnet die Seuche als eine Folge des Krieges und der Unterernährung, verlangt die völlige Schließung aller Theater, Kinos und Schulen, die gründliche Durchlüftung der Bazillentutschen", die gründliche Belehrung der Bevölkerung über die gebotenen hygienischen Vorsichtsmaßregeln, Bereitstellung von mehr Krantenbetten, Berbesserung der Kranten- und Kindertoft usw.
Stadtmedizinalrat Dr. Weber: Seit Jahrhunderten zieht die Influenza in großen Zwischenräumen über den Erdball. Mit triegen hat man sie noch nie in Verbindung gebracht; in der jezigen Kriensernährung liegt aber allerdings für die Bevölkerung eine haben und allmählich abzuflauen. Mit dem sofortigen Schluß aller gewisse Gefahr. Die Seuche scheint den Höhepunkt erreicht zu Schulen ist Durchschlagendes nicht zu erreichen, es wäre nur eine halbe Maßnahme. Betten sind genügend bereitgestellt.
In der Erörterung plädiert Stadtv. Prof Landau ( Fr. Fr.) für den völligen Schulschluß. Die Mortalität der Seuche sei doch ungewöhnlich start. Stadtv. Cassel bezweifelt lepteres, jprid! spridi!! fich aber für den Antrag und für den absoluten Gaulschluß aus, in der herrschenden Unterernährung und in den elenden Verkehrs - Stadtv. Koblenzer ( Soz.): Unieugbar hat die Epidemie berhältnissen fräftigen Nährboden. Die Sterblichkeit ist tatsächlich sehr hoch. Der Schulschluß hätte längst erfolgen müssen. Der Standpunkt der Verwaltung, eine Schule erst zu schließen, wenn ein Drittel der Schüler erfranft ist, wird der Bevölkerung nie verständ lich sein. Die Schwierigkeit der Beschaffung von Krantenbetten und Berliner Stadtverordnetenversammlung. von Krankentransportmaterial find geradezu unermeßlich. In Friedens-, in ruhigen Zeiten, muß vorgesorgt werden, damit man den Ft neun Zehntel des Kautskyschen Buches find einer Bielleicht das schwierigste und verantwortungsvollste Kapitel de Seuchen, wenn sie auftreten, wirksam entgegentreten tann. allgemeinen theoretischen Frage von allererster Wichtigkeit ge- Kriegswirtschaft nannte gestern in der Berliner Stadtver Stadtschulrat Dr. Fischer bertuahrt die Schilbertvaltung widmet, nämlich der Frage vom Verhältnis der Diftatur des ordnetenversammlung der Oberbürgermeister Wermuth gegen den Vorwurf, als habe sie nicht ihre bolle Schuldigkeit getan. Proletariats zur Demokratie. die Aufgabe, die heimlebrenden Krieger mit Arbeitsgelegenheit Der Antrag Barenthin gelangt darauf zur Annahme. ihnen Arbeitslosenumterstügung zu geben Von der Vorlage betreffend Ausgestaltung des Woh= Kautsky versichert in völlig ernster und gelehrter" Art, au versorgen nungsamts durch Errichtung eines Wohnungsdaß Marr unter„ revolutionärer Diktatur des Proletariats " 3wei Anträge der sozialdemokratischen Fraktion, ein Annachweises für Berlin nimmt die sozialdemokratische Fraftion, feine Regierungsform, die die Demokratie ausschließt, fon- trag der Unabhängigen eine Vorlage des Magiftrats, wie sie durch Stadtv. Ritter erklären läßt, mit Befriedigung dern einen Zustand, und zwar den Zustand der Herrschaft die fich auf diese Dinge bezogen, standen auf der Tages Kenntnis. verstanden habe. Die Herrschaft des Proletariats, als der ordnung. Was der Magistrat zu tun gedenkt, erklärte der Mehrzahl der Bevölkerung, ist aber nur unter strengster Oberbürgermeister im boraus, indem er als erfter bas Wahrung der Demokratie möglich, und so bildete sich z. B. Wort ergriff. Was die Arbeiterbebolterung er
die Pariser Kommune , die ja gerade eine Diftatur wartet, fage dem Magistrat unser Genosse Bridner des Proletariats darstellte, aus dem allgemeinen Stimmrecht. und nach ihm der Unabhängige Hinge und auch der Daß Marr aber bei der Diftatur des Proletariats nicht an dreifinnige Hartmann. Die Mehrung der Arbeits, eine Regierungsform gedacht habe, werde schon dadurch be- gelegenheit auch durch Verkürzung der Arbeitszeit ift zeugt, daß er der Ansicht war, in England und Amerika fönne eine Forderung, auf deren Erfüllung nicht wird verzichtet fich der Uebergang friedlich, also auf demokratischem Wege, bollziehen.( 20. bis 21. Seite.)
Das ist ein vollkommener Uebergang auf die Seite der Opportunisten vom Schlage der David und Kolb und der anderen Stoiker des SozialChauvinismus oder der englischen Fabianer und Unabhängigen oder der französischen und italienischen Reformisten, die aber offener und ehrlicher aussprachen, daß sie die Lehren bon Marg über die Diftatur des Proletariats nicht anerBennen, weil sie der Demokratie widersprächen.
Alles, was 40 Jahre lang, von 1852 bis 1891, von Marg und Engels über den Awang des Proletariats, die bürgerliche Staatsmaschine zu zerstören, gepredigt und erklärt worden ist, ist von Kautsky vergessen, entstellt und über Bord geworfen Die theoretischen Fehler Kautskys hier zu zerlegen, würde auf eine Wiederholung des von mir in Staat und Revolution " Gejagten hinauslaufen.
worden.
"
Kautsky hat sich vom Marrismus Io8gejagt, indem er vergißt, daß jeder Staat eine Maschine zur Unterdrückung einer Klasse durch die andere, und daß die demofratischste Bourgeois- Republik eine Maschine zur Unterdrückung des Proletariats durch die Bourgeoisie darstellt. Nicht eine Regierungsform, sondern einen Staat von anderem Tyrus stellt die Diftatur des Proletariats dar, einen proletarihe Staat- eine Maschine zur Unterdrückung der Bourgeoisie durch das Proletariat. Die Unterdrückung ist deshalb notwendig, weil die Bourgeoisie der Expropriation immer wahnsinnigen Widerstond entgegenießen wird. Die Berufung darauf, daß Mart in den 70er Jahren die Möglichkeit eines friedlichen Ueberganges zum Sozialismus in England und Amerila zugelassen habe, ist die Beweisführung eines Sophisten, eines Betrügers, der mit Hilfe von Zitaten hinters Licht führt. Erstens sah Marg diese Möglichkeit
statieren.
Groß- Berlin
Die Grippe.
Der Allgemeinen Ortstrantentasse der Stadt Berlin wurden geftern 1705 Neuertranfungen gemeldet, von denen 1229 auf Grippe werden tönnen. Die sozialdemokratische Fraktion mahnt in ihrem fälle betrug 39, von denen 18 auf Grippe und 15 auf Lungenund 35 auf Lungenent findung fallen. Die Gesamtzahl der Todesdie Arbeitsbefchaffung in der Uebergangszeit betreffenden Antrag den Magistrat, auf die Unternehmer in entzündung zurückzuführen find. diefem Sinne einzuwirken und in den Betrieben der Stadt mit Danach wäre eine fleine Abnahme der Erkrankungen zu kongutem Beispiel voranzugeben. Ueber diesen Punkt der Oberbürgermeister sich nicht, er versprach nur allgemein schloffen werden, so daß nunmehr in 217 der Unterricht einge Von den Berliner Schulen mußten gestern weitere 57 geeine Benugung der von den Gewerkschaften gemachten Voridläge. Stellt ist. Die Anträge wurden dem Magistrat zur Erwägung überwiesen. Möge er die Mahnung unferes Genossen Brückner beherzigen, daß wir auf die Arbeitsbeschaffung rechtzeitig gerüstet sein müssen.
äußerte
Eine Reihe von Anträgen betr. die Erhöhung der Säße der städtischen Arbeitslosen Unterstübung, die Arbeitsbeschaffung während der Uebergangseit und die Vorlage wegen Bereitstellung von weite ren Mitteln für den Arbeitsnachweis wurden in der Be ratung zusammengefaßt. Die unverzügliche Erhöhung der Säße berlangt ein Antrag Barenthin u. Gen.( U. Soz.); die beiden anderen Anträge sind von den Stadtvo. Bartowali u. Gen. ( Soz.) gestellt.
Oberbürgermeister Wermuth: Die Unterbringung, Bersorgung und Beschäftigung der heimkehrenden Krieger wird sicher vielleicht das schwierigste und verantwortungsreichste Kapitel unserer voll bewußt, die dabei neben Reich und Staat auch die Gemeinden Kriegswirtschaft sein. Der Magistrat ist sich der Verantwortung zu tragen haben. Seit langem schon berechnet der Magistrat die Gelegenheiten zur Beschaffung von Arbeit nach dem Kriege. G3 fommen da Arbeiten in Betracht, die während des Krieges haben zurückgestellt werden müssen und die um so eher in Angriff genommen werden können, je weniger Material fie brauchen. Wegen der Produktionsmöglichkeiten treten wir mit den Organen von Handel, Industrie und Handwerk in Verbindung. Um dem erzen Mark für den Arbeitsnachweis. Wir sind auch gern bereit, mit den zu begegnen, fordern wir die Bewilligung weiterer 200 000 Arbeitgebern in Verbindung zu treten, damit sie den nichtgewerbs mäßigen Nachweisen den Vorzug geben. Die Unterstüßungsjäge für
Ansturm
Gine Tagung für Psychopathenfürsorge, beranstaltet vom Gesundheitsausschuß der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge, fand dieser Tage in Berlin statt.
Der Vorsitzende, Geh: Medizinalrat Prof. Dr. Dietrich. Berlin , begrüßte die in großer Zahl erschienenen Vertreter von Reichs-, Staats- und Gemeindebehörden und von Vereinen. Die Notwendigkeit befonderer Fürsorge für jugendliche Psychopathen, für Kinder mit fehlerhafter Geistesanlage, sei in der Jugendgerichtshilfe immer deutlicher erkannt worden. Der Krieg habe auch auf diesem Gebiet die Zustände noch verschlimmert. Ueber Erkennung und Behandlung der Psychopathie bei Kindern und Jugendlichen" sprach Prof. Dr. Stier. Berlin . Er betonte, daß für die sozialen Entgleisungen der Kinder und Jugendlichen nicht bloß die äußeren Einwirfungen des Milieus in Betracht kommen, sondern auch Mängel nung ist nach der grundlegenden Untersuchung langdauernde Beobder psychischen Gesamtkonstitution. Zu ihrer Erkenachtung nötig, wobei meist die Eltern wenig geeignete Helfer find. Für Schulentlassene wären besondere Beobachtungsabteilungen zu schaffen. Die Behandlung erfordert ruhige Sachlichkeit und freundliche Festigkeit, die meist nur durch gänzliche Herausnahme aus dem Elternhaus und Unterbringung in völlig anderer Umgebung zu erreichen sind. Bei der Ueberweisung soll der Psychiater entscheidend mitsprechen, die Erziehungsanstalten aber müssen von Pädagogen geleitet werden.
Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Kramer- Berlin über Psychopathische Konstitutionen und Straf= fälligfeit im Jugendalter". Bei Psychopathen braucht
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