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Revolutionsfeiern.

Minden  , 17. November. Heute abend fand im hiesigen Natio­maltheater eine Revolutionsfeier statt, zu der aus allen Gauen

feiten feinerlei Bestimmungen getroffen. Am 16. September bet- Jabend dauerte. Writer ben Offizieren, die Admiral Meurer beglei faßte er eine furge lehtwillige Verfügung, in der es heißt: teten, befand sich auch ein Zeppelin- und ein U- Boot- Kommandant. Mein letter Wille.

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Die Stadien der Revolution. Seute morgen hat die Tageszeitung der Spartakus­gruppe, Dierofe Fabne", au erscheinen begonnen. Als Schriftleiter zeichnen Rarl Liebknecht und Rosa Lugem­burg. Berlin   besitzt also vom heutigen Tage ab drei sozia­listische Tageszeitungen; den Borwärts", das Bentralorgan der deutschen   egialdemokratie, die Freiheit", das Zentral­organ der Unabhängigen, und Die rote Fahne  ", das Bentral­organ des Spartafusbundes.

Bayerns   die Bertreter der Arbeiter, Soldaten- und Bauernräte etliches Zeftament au machen, will ich hier gang furs feffiteffen, bab Eine Tageszeitung der Spartakusgruppe. Für Fall, daß nicht dazu kommen sollte, ausführ schienen waren. Auch die Minister und das Präsidium des probi- mein ille ift, meine liebe Frau Emma Adler  , deren Namen ich zu feststellen, daß forischen Barlaments hatten sich eingefunden. In seiner Fejtvede fagte der Ministerpräsident Kurt Eisner  : Wir haben heute die nicht nennen tann, ohne ihr für alle Güte und Treue durch mehr Buversicht, daß es uns gelingen wird, ohne Rückschlag, ohne Sem- als vierzig Jahre zu danken, als Erbin alles meines bescheidenen mungen und ohne Gewalt den Weg zur neuen Zeit zu finden. Wir Befizes einzusehen. Ich habe eigentlich kein Vermögen, wenn man von einem Teile find Demokraten und Sozialisten. Wir verstehen unter Demokratie meiner Wohnungseinrichtung und einem Teile meiner Bibliothek abfieht. Sowohl Einrichtung als Bücher sind von dem wiffen fchaftlichen und politischen Teile meiner Bibliothek abgesehen immer Eigentum meiner Frau gewesen und von ihr selbst aus dem Ertrag ihrer literarischen Arbeit erworben. Ueber den poli­Das Erscheinen des neuen Blattes ist insofern zu be­tischen und wissenschaftlichen Teil der Bibliothek soll meine Frau grüßen, als dadurch die Tätigkeit des Spartakusbundes in im Einvernehmen mit meinem Sohne Frih verfügen, der entscheiden das volle Licht der Oeffentlichkeit tritt. Die Bewegung wird mag, was er, als bem Parteiarchiv erwünscht, an dieses ab- damit des limbus des Seimlichen und Verschwörerhaften entkleidet. Sollte es ihr gelingen, die Mehrheit des deutschen  Es liegt mir am Herzen, festzustellen, daß das mir schon immer Volfes hinter sich zu bringen, so würde diese Mehrheit selbst­widerwärtige Gerebe über meine finanziellen Opfer für die Partei verständlich ebensofehr die Respektierung ihres Willens for­gang hinfällig geworden ist, da mirohne mein Vorwissen vom dern dürfen wie jede andere. Die Spartakusarupve scheint Parteivorstand eine Summe angewiesen wurde, die dem vor Jahr aber nach der Haltung ihres Blattes wenig Goffnung zu sehnien festgestellten Betrag entsprach, den ich für die Gründung haben, die Mehrheit des Volkes bald für sich zu gewinnen, des Wochenblattes feinerzeit verwendete. Ich habe diesen Betrag sonst wäre ihre Scheu vor der baldigen Einbe zur Abtragung von Schulden verwendet. Von meinen finanzieller rufung einer Nationalberfammlung unver­Opfern" für die Partei braucht und soll also fernerhin nicht mehr ständlich. Ihre Soffnung fett fie darauf, die aktivsten Ele­die Nede sein. Meine Genossen wissen, daß ich Softbareres mente der Arbeiter und der Soldaten für fich zu gewinnen als Geld: Kopf, Herz, Blut und Nerv im Dienste unserer und damit eine Herrschaft über die lässigere und schlaffere Sache wie jeder von ihnen, ohne au sparen, ber Mehrheit des Volfes ausüben zu können. braucht habe eine Singabe, durch die wir alle aber nicht Gläubiger, sondern immer mehr Schuldner unserer Sache werden Diese Gesinnung wünschte ich allen unseren Genossen vererben zu können.

aber nicht, daß alle paar Jahre alle Bürger das Wahlrecht aus üben und dann die Welt regiert wird durch Ministerien und Barla­mente. Wir, die wir eine neue Form der Revolution ge­funden haben, werden versuchen, eine neue Form der Demokratie zu entwickeln. Wir wollen die ständige Mitarbeit aller Schaffenden in Stadt und Land. Diese Demokratie ist heute schon Wahrheit. Wir rufen über unser Band hinaus zu den Völkern, die gestern noch unsere Feinde waren: Wir betennen unfere Schuld und bahnen damit ten Feinden den Weg zu innerer Berständigung und Versöhnung Wir senden unsere Grüße zu den Bölfern Frankreichs  , Italiens  , Englands und Amerifas, und wir wollen mit ihnen gemeinsam die neue Zeit aufbauen. Alle, die reinen Herzens, flaren Geistes und festen Willens sind, sind be. rufen, am neuen Wert mitzuarbeiten. Vergessen wir, was war, und vertrauen wir bem, was wird. Eine neue Beitrechnung be­ginnt. Die Freiheit erhebt ihr Haupt. Folgt ihrem Ruf. Mit lebhaften Nufen auf die Freiheit, die soziale Revolution und den Ministerpräsidenten schloß die eindrucksvolle Feier.

Chemni, 17. November 1918.( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Eine gewaltige militärische Veranstaltung, wie sie Chemnitz   noch nie gesehen hat, versammelte heute vormittag um 11 Uhr die gesamte Garnison von Chemnitz   auf dem Königsplatz. Mit flingendem Spiel gogen die Truppen aus den Kasernen, die Golbaten ohne Waffen, weithin leuchteten die roten Banner. Der Kommandant des Infanterie- Regiments 104, Gen. Georg Land­graf, hielt in der Kaserne eine Nede über die Debeutung der Revolution. Unter stürmischem Jubel wurde das rote Banner auf der Stalerne gehißt. Aus dem Königsplatz sprach Gen. Landtags abgeordneter Fellif über die Deutsche   Republit. Mit einem Hoch auf die Internationale wurde unter den Klängen Ser Marsailleise die imposante Versammlung geschlossen.

Ein liberales Ministerium in Spanien  .

Das neue spanische Stabinett ist ausschließlich aus Männern

treten will.

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Meinem braben Weibe, meinen Kindern, meinen Freunden

und Genoffen sage ich letzten Gruß. Ich habe das Leben ge­liebt, trob alles Bitteren, aber ich fürchte nicht den Tod.

Dr. Viktor Adler  .

Keine Beschlagnahme der Guthaben. Keine Ungültigkeitserklärung der Kriegsanleihe. Um umlaufenden Gerüchten entgegenzutreten, erklärt die Reidsregierung:

In dem Leitartikel mahnt Rosa Luxemburg  , nicht zu glauber, daß der reaktionärste Staat der zivilifierten Welt in 24 Stunden zum revolutionären Bolfsstaat werden könne. Sie schreibt;

Des Bild der deutschen   Revolution entspricht der inneren Meife

der deutschen   Verhältnisse. Scheidemann  - bert sind die berufene Regierung der beutschen Revolution in ihrem heutigen Gia­biurit. Unb bie Unabhängigen, die mit Scheidemann- Ebert zu famusen Cogialismus machen zu fönnen glauben, die jenen in der " Freiheit" feierlich attestieren, daß man gemeinsam mit ihnen eine reiz sozialistische Regierung" bilbe, qualifizieren sich damit selbst als die berufenen Miiträger ber Firma in diesem ersten provi­forischen Stabium.

Aber bie Revolutionen stehen nicht still. Ihr

1. Wir beabsichtigen nicht, in irgend einer Weise eine Be- ebensgesetz ist rasches Vorwärtsschreiten, über sich der liberalen Partei gebildet. Die drei Gruppen der liberalen schlagnahme von Bank- und Sparkassen guthaben, bon felbft Hinauswachsen. Das erste Stadium treibt schon durch seine Vorräten an Geld- oder Banknoten oder Wertpapie iranecen Widersprüche vorwärts. Die Lage ist als Anfang be­Partei find darin durch ihre Führer Garcia- Brieto, Roren oder sonstigen offenen oder gefchloffenen Depots irgend wel- ceiflich, als Bustand auf die Dauer unhaltbar. cher Art vorzunehmen.

manones und Iba vertreten.

Feststellung der Kriegsentschädigungs­

anfprüche.

2. Ebensowenig beabsichtigen wir die Beichnungen auf die 9. Kriegsanleihe überhaupt für ungültig zu erklären oder irgendwie in ihrer Recht.gültigkeit anzutaften. 3. Die Gehalts-, Pensions- und sonstigen Rechts Saag, 18. November. Das Amsterdamer Sandelsblab ber ansprüche der in öffentlichen Diensten stehenden Beamter Offentlicht eine offenbar inspirierte guichrift über die rechtliche Seite und Angestellten, der Offiziere und der anderen Personen des der Berfügungen für den Schadenersat an Belgien  . Siernach wird Soldatenstandes, der Kriegsbeschädigten und der Sinterbliebe­ie belgische Regierung die belgischen Geridte mit ber Regelung nen dieser Personen bleiben völlig unberührt und weiterhin r Schabenerfagleistungen beauftragen. Die einzelnen geschädigten in Kraft. erfonen haben ben belgischen Gerichten eine Schägung ihrer

mehn haben. Es betrifft dies den Schaden an pern, der Schaden, den Berfonen förperlich erlitten haben, wird lediglich fest­geftelt, ohne ihn abzuschätzen. Da die vorhandenen Gerichte nicht ausreichen, werden voraussichtlich richterliche Kommissionen gebildet werden.

Der Matin Bält folche Feststellungen nicht erst für nötig Er will feinen gefern in Frankreich   glauben machen, daß Deutic land an Franfreid) allein 840 Milliarden Kriegsentschädigung zu zahlen habe. Man sollte unterlassen, über diese ernste Sache schlechte Wige zu machen.

Viktor Adlers Testament.

Bittor Abler sprach in den letzten Monaten wiederholt bon feinem nahen Zobe, hat aber über die Formen der Trauerfe.crlich

An das Vaterland?

Nun bift du geboren, du Land unferer Schnfucht! Vaterland, herrliches, zukunftbelichtetes! Baben wir Jahre geharrt auch vergebens Una Bader im Berzen, und Zwang und Leiden Getragen: wir haben

Immer gehofft auf die Stunde, die fchlug! Nun ftrahlt fie herauf in unendlicher Schöne, Die Sonne der Freiheit.

Belmat und friede, ihr göttlichen Worte!

Die ihr der freiheit liege nun bildet,

O fchützet das Kleinod!

Bettet die heilige flamme in Berzen,

Die rein find und keufch und gläubig der Zukunft, Daß Bände fich finden, hüben wie drüben, Gemeinfam in Liebe die Völker zu einen.

Nie wieder foll künftig ein Scherge fich finden! Kein Kronenträger, kein Mörder der Jugend, Die folternd Dich in Grenzen preffen wollten! Wir fchwören es alle:

Unendlich bift Du, neues Vaterland! Unbeliegbar im leuchtenden Antlitz der Brüder!

Es ift, als hätten wir endlich heimgefunden! Hus fiebertollen Nächten ift der Alp gewichen! Im Glanze der Röte des jungen Morgens Grüßen uns Brüder und Schweltern von fernen Infeln. Kommt alle, ihr Brüder,

Das Vaterland zu grüßen! Kehrt beim!

Rniet nieder auf heiligem Boden!

friedrich Natteroth.

Die Fabel von Herkules.

Bon August Strindberg  .

Der Nat der Boltsbeauftragten.

Die Einbringung der deutschen   Schiffe.

Meurer bei Beatth.

Daraus ist zu schließen, daß die Spartakusgruppe nicht bamit rechnet, binnen fürzester Beit die Macht an fich reißen au fönnen. Sie richtet sich vielmehr auf eine längere Agita­tion ein. Diese Agitation ist selbstverständlich nach den Grundsätzen der Meinungsfreiheit, die von der sozialistischen  Regierung berkündet worden ist, durchaus zulässig. Es ist aber ebenso zulässig, ibm mit guten Gründen entgegenzu­treten. Die Spartafusgruppe tommt nicht über die Tatsache binweg, daß jede Berleugnung der Demokratie Berrat an den sosialdemokratifchen Grundsäten ist. Wer die Stimme des Bolfes nicht zu been bread, et teme tund, fie eritiden zu wouen. The Spartafusgrupe follte schleunigst in die Agitation für die

ein

Wahlen zur Rationalveriammlung eintreten und danach

trachten, eine möglichst große Bahl von Stimmen auf sich ALL Haag, 18. November.  ( Hollandsch Nieuwsbureau.) Aus London   eine Gruppe des neuen Volksparlaments, die radikal nach bereinigen, dann wird man fehen, was hinter ihr steht. Is wird gemeldet: Admiral Meurer wurde am Freitag abend mit fozialistischen Steformen drängt, fönnte fie nüßlich fein. Te feinem Stabe an Bord des Flaggschiffes Queen Elizabeth von d antidemokratische Partei, die mit dem Verdacht behaftet ist, miral Beatty empfangen. Gestern nachmittag fand die eben Boltswillen gewaltfem unter ihre Füße treten zu wollen, gegnung zwischen den deutschen   Kreuzern und ben englijgen Giffen an ber verabrebeten Gatelle tatt. als Quertreiberin bei allen Bersuchen der Regierung, für die Neuordnung der Demokratie und des Sozialismus eine ge­Sierauf wurden die Schiffe nach Firth gebracht, wo ein britischer regelte Ueberleitung zu gewinnen, tann sie nur schädlich sein Torpedojäger auf sie warbete, der den deutschen   Admiral an Bord und muß fie bekämpft werden. der Queen Elizabeth brachte. Der deutsche   Kommandant wurde bom Kommandanten des Geschwaders und seinen Offizieren emp. fangen, worauf eine Ronferena begann, bie bis zum Sonn­Da aber erhob sich ein Brüllen: breitausend Ochsen brüllten auf einmal,

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Laß unsern Dred sein! Das ist unser eigener Dred! Danach frage ich den Teufel, sagte Herkules und begann auszumisten,

Laß uns unsern Dreck behalten, brüllten die Ochsen wieder und wandten ihm die Hörner zu.

Nein, sie durften ihn nicht behalten! Er schlug sie mit der Schaufel so auf die Hörner, daß sie schwiegen.

in

Die Spartakusgruppe läßt heute ein Flugblatt verbreiten, dem sie zum Mißtrauen gegen die Offiziere auf­Die Frage wurde besprochen, und als alle Ochsen ihre flugen Köpfe zusammenstedten, tamen sie zu dem Ergebnis, daß sie teine Waffen besaßen, die Herkules etwas antun fonnten.

Aber ein Mistläfer, der die Ueberlegung gehört hatte, bekam eine Idee. Die war sehr alt, und darum fand sie Gehör bei den Ochsen.

-Man müßte ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen. Mit seinen eigenen Waffen!, Das war die Seule: die aber ber­mochte feiner zu heben. Es war also eine dumme Jdee, wenn sie

Er buddelte und schaufelbe so, daß er bis fiber die Schultern auch alt war. im Schmuke stand.

Da wollten die Ochsen ihn berhöhnen. -Seht doch diesen Schmuppeter, fagten fte.

Ihr, ihr seid Schmuhpeter, antwortete Herkules; ich habe diesen Dred nicht gemacht; daß ich aber schmußig werbe, wenn ich mich mit euch abgebe, dafür fann ich nicht.

Die Ochsen schmiegen. Da aber frochen die Mistkäfer hervor, die in den Rotballen wohnten und bauten.

Baß unsere Kotballen sein, brummten sie.

Es find nicht eure Kotballen, sagte Herkules, sondern die der Ochsen!

Ja, aber wir frieren, wenn Ihr sie fortschafft. Arbeitet, dann braucht ihr nicht au frieren.

Benn fie arbeiteten! Am Abend, als Herkules sich schlafen legte, rollien fie alles wieder in den Stall, was er hinausgeschaufelt hatte; am nächsten Morgen sah der Stall ebenso arg aus wie vorher. Da wurde Herkules böse.

Hier hilft weiter nichts, als den Stall unter Wasser jeben. As die Ochsen vom Wasser sprechen hörten, daß fie dreißig Jahre lang nicht gesehen, entstand ein solches Lärmen und Brüllen, daß die Mistkäfer, die nur in der Dämmerung draußen sind, auf flogen und auf den Rücken der Ochsen Schutz fuchten.

Aber Herkules ward nicht ängstlich, sondern ließ das Wasser laufen, und herein stürzten awei große Fluten, die den Stallboden unter Wasser fetten.

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Er ist ein Volfsfeind, brüllten die Ochsen; er will die Ge­sellschaft vernichten, er will die ganze Erde ertränken.

Das will er nicht, sagte Herkules; er will nur den Mist unter Waffer sehen, und ein Volksfeind ist er nicht, aber ein Ochsenfeind und ein Mistfäferfeind, das ist er.

Als alles fertig war, ging Herkules fort und legte sich hin, um

Gerfules hatte seine sechs Arbeiten vollendet und sollte jebt die fiebente beginnen, nämlich den Augiasstall reinigen. Diese Arbeit zu schlafen. war die unangenehmste, wenn auch nicht die schwerste. Dreitausend Wie sollen wir uns rächen? fragten die Ochsen. Haben wir Ochsen hatten dort dreißig Jahre gestanden und gemistet, ohne daß denn Waffen, die ihm etwas anhaben können? Die Hörner schaffen jemand es gewagt hatte, den Stall rein zu machen. Es war feine es nicht! schöne Arbeit, aber er hatte sie nun einmal übernommen. Zuerst machte er einen Versuch mit Schaufel und Besen.

Wir wollen ihn mit Dred bewerfen, fagte der Stier,

Den wäscht er ab, sagte sein Nachbar.

Seht ihn unter Wasser, verstanden, fiel ein anderer Mist­fäfer ein; seht ihn unter Wasser, wie er es mit unserm Stall ge­macht hat.

Das ließ sich hören! Das war seine eigene Waffe. Aber das Waffer? Wo sollte man es hernehmen?

Der Mistfäfer flüsterte dem Etter etwas zu; der beugte seinen Kopf zum Nachbar, und bald war es allen Ochsen flar, woher sie das Wasser nehmen konnten; aber sie wollten es nicht laut sagen, jetzt, da sie so reinlich geworden waren.

Herkules erwachte davon, daß er in eine schmutzige Flut sant. Aber er wußte fich Rat: er letterte auf seine Keule, die aus Oliven­hola war und also wie Del schwimmen fonnte.

Aus äußerst natürlichen Ursachen nahm der Strom bald ab, und Serkules faß auf dem Trocknen.

Da ging er in den Stall hinein und hob im 3orn feine Keule, Aber es reute ihn.

Man schlägt Läuse nicht mit einem Hammer. Ihr hättet euch allerdings reines Wasser leisten fönnen, wie ich es mir geleistet habe. Aber das macht nichts: Ochsen bleiben immer Ochsen. Wenn ich euch nun auf den Hintern schlage, weil ihr euch so fleinlich an mir gerächt habt, so tommt nachher nicht und sagt, ich habe mich an euch gerächt. Ich räche mich nicht, ich strafe.

Und er schlug alle Ochsen auf den Hintern, alle dreitausend, aber die Miftkäfer ließ er laufen.

Seit dieser Bett find alle Ochsen hinten geborsten, und jedes Mal, wenn jemand einen Stall reinigen will, strecken die Ochsen den Schwanz in die Luft.

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wir es entnahmen.

Notizen.

Friedrich Matter otts Gruß an das Water­land ist entstanden unter den Eindrücken, die der Sieg der deut­ schen   Revolution an der litauischen Front auslöfte. Unter dem Datum des 11. November erschien es in der Wilnaer Zeitung", der Aus Strindbergs Nachlaß ist unter dem Titel " Fabelu" in Georg Müllers Verlag in München   ein Band erschie men, dem die bon 1883 stammende Satire vom Herkules, der den Augiasstall ausräumt, entnommen ist.