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Wohin aber die Absichten des Spartakusbundes gehen, zeigt noch deutlicher folgende Notiz, die die Rote Fahne " ale legte Nachricht veröffentlicht:

Revolution und Gesundheitspflege.

Die Seuchengefahr.

Umfangreiche Heranziehungen von auswärtigen Trup= Ein Arzt und Parteigenosse schreibt uns: ben werden von dem Stadtfommandanten Wels in Berlin vor- Das reinigende Gewitter der Revolution hat natürlich genommen mit dem ausgesprochenen Zwed, fie gegen rebolu auch eine Reihe von Schäden gestiftet, welche sich auf den ver­tionäre Zeile der Berliner Arbeiter und Sol- schiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens nunmehr be baten anzuwenden, die für die Fortführung der Revolution merkbar machen. Teilweise sind die früheren Organisationen sich einsetzt. Alle verfügbaren Gebäude im Zentrum der Stabt sind zertrümmert worden, ohne daß bisher neue gut funktionie mit stack bewaffneten Truppen bejezt, der Stadtkommandant wartet rende Einrichtungen an ihre Stelle getreten sind, teilweise nur auf den äußeren Anlaß, die Maschinengewehre schießen zu ist die straffe Disziplin gelockert worden, wobei bei vielen das Jaffen. Für die revolutionären Arbeiter und Soldaten ist es hohe Verantwortlichkeitsgefühl leider nicht den Zwang ersezen Zeit, solchen tenterrevolutionären Berbereitungen in energischer fonnte. Weise entgegenzutreten, wenn sie sich nicht einer Nachlässigkeit schul­big machen, die sie mit ungeheuren Opfern bezahlen werden.

Daß die republikanischen Behörden im allgemeinen und Bels im besonderen konterrevolutionäre Vorbereitungen treffen, ist eine freche Lüge, die mur auf ganz Urteilsloje Ein­brud machen kann. Was will denn der Vollzugsrat, die Reichsleitung, was wollen Eichhorn und Wels? Etwa die Hohenzollern wieder auf den Thron sezen, das Dreitlassen ahlrecht wieder einführen? Nein, fie wollen die vollste Semokratische und republikanische Freiheit, fie wollen, daß das Bolk selbst über sich bestimmt, und das wollen die Spar­takusleute nicht, die gegen den Wolfswillen mit, Maschinen­gewehren und Belagerungszustand und Terror regieren wollen.

It also die Behauptung, es würden von den republikani­schen Behörden fonterrevolutionäre Maßnahmen getroffen, eine blödsinnige Gesinnung, so ist die an die Spartafusanhänger gerichtete Mahnung, diesen angeblichen Vorbereitungen zuvor zukommen und dadurch ungeheure Opfer zu vermeiden, ihrem Sinne nach vollkommen flargestellt. Ganz wie die einstige Striegspartei im Sommer 1914 sucht die ietige Bürger friegspartei ihren Anhängern einzureden, der Bürgerkrieg fei unvermeidlich, es handle jich nur noch darum, den Gegnern zuvorzukommen. Sie redet ihren An­hängern ein, fie wolle die Revolution fortführen", meint aber mit der Revolution den Bürgerkrieg, den Strieg gegen diejenigen Arbeiter, Soldaten und Sozialisten, die auf dem Wege der Freiheit zur sozialistischen Neuordnung der Gesellschaft gelangen wollen.

Hand genommen und unter seiner Verantwortlichkeit werden die Verordnungen in den Ministerien usw. zumeist erlassen. Die Provinzial- Soldaten und Arbeiterräte erkennen aber oft diese Verordnungen nicht an, weil sie ohne ihr Mitwirfen und ohne Berücksichtigung der anders gearteten lokalen Ber­hältnisse erlassen worden sind. Es ist daher dringend notwen dig, daß eine Zentralinstanz der Arbeiter und Soldatenräte Deutschlands , oder zumindest der einzelnen Bundesstaaten, geschaffen wird, in welcher die allgemein gültigen Verordnun gen sanktioniert werden. Durch Abordnung von Delegierten der einzelnen Arbeiter- und Soldatenräte in diese Instanz wird dann allen örtlichen Instanzen die Möglichkeit gegeben, mit zu raten und mit zu beschließen. Auf der anderen Seite wird dann auch die Pflicht bestehen, diese Beschlüsse anzuer­kennen und für ihre stritte Durchführung zu sorgen. So wird dann der Zentralregierung eine wirksame Ere­Futive zur Verfügung gestellt, ohne die ein erfolgreiches Ar­beiten unmöglich ist. Auf feinem Gebiet der öffentlichen Verwaltung ist es möglich, bei dem jebigen Durcheinander­regieren der verschiedenen Instanzen Ordnung und Sicher­heit aufrecht zu halten, am wenigften aber auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege, und gerade hier droben die größten Gefahren.

Verordnung über Verhütung von Seuchen.

Auf Grund des Erlasses des Mats der Volksbeauftragten über die Errichtung des Demobilmachungsamtes vom 12. Rovember 1918 wird zur Verhütung von Seuchen verordnet:

§ 1. Sämtliche Angehörige des Heeres und der Marine haben sich vor ihrer Entlassung einer ärztlichen Unter­suchung auf das Vorhandensein von Ungeziefer und übertragbaren Krankheiten zu unterziehen. Den zu diesem Zwed ergehenden n ordnungen ist folge zu leisten.

funden wird, ist sobald als möglich zu entlaufen.

§ 2. Wer bei der Untersuchung als bebaftet mit Ungeziefer be­

einer übertragbaren Krantheit, insbesondere einer Ge­§ 3. Wer sich bei der ärztlichen Untersuchung als behaftet mit schlechtsfrankheit erweist, wird in Lazarettbehandlung ge nommen. bis die Anste dungsgefahr erloschen ist.

Auf manchen Gebieten des öffentlichen Lebens werden sich diese Nachteile allmählich beseitigen lassen. Auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege baben sich jedoch schon in den wenigen Tagen, seit dem Aus­bruch der Revolution ganz erhebliche Mißstände gezeigt, welche der sofortigen Abhilfe bedürfen, soll neben dem militärischen Zusammenbruch nicht auch noch der Aus bruch von Seuchen die Kraft des Volkes verzehren. Das aufgelöfte Seer strömt von den Grenzen in die Heimat zurück. Alle Vorsichtsmaßregeln Quarantäne, Entlausung, allmäh­licher Abschub der Truppen sind durch die Ereignisse un­möglich gemacht worden. In den einzelnen Garnisonen ist man vielfach außerstande, die verschiedenen Trup­pentransporte zu entlausen usw. Durch die Ein­quartierung werden Krankheiten und Ungeziefer in die Be­hausungen der Bevölkerung verschleppt, kurz es besteht die große Gefahr. daß jetzt am Schlusse des unheilvollen Welt­frieges noch Seuchen den Nest der Volkskraft verzehren. Man ist mun gegen diese Gefahr in der Regierung nicht blind. Mit aller Macht sucht man die teilweise ungenügen­den Vorbereitungen des alten Regimes durch Einrichtung entsprechender Anstalten usw. zu verbessern. Da zeigt es sich aber, daß zwei Widerstände vorbanden sind: der schwerfällige Verwaltungsapparat, welcher wohl, folange der alte Bureau fratismus ungestört arbeitete, gut funktionierte, hat an vielen Stellen versagt. In den Militärlazaretten haben die Kranken vielfach ohne Zustimmung der Aerzte die Lazarette verlassen. Daß dabei viel ansteckende Stranke, besonders auch Geschlechts­Wir wollen feine Gewalt und fein Blutbergießen. Und und die Ansteckung weiter verbreiten, jei nur nebenbei be­franke, sich wieder unter die Bevölkerung gemischt haben, darum wenden wir uns nochmals an die Anhänger der merkt Aerzte und Sanitätsverional haben vielfach ihren Spartafusgruppe selbst und appellieren an ihre Bernunft und Boften verlassen, sind von örtlichen Arbeiter- und Soldaten ihr Gewiffent. Niemand will ihnen die Freiheit veribehren, räten beurlaubt oder abgelegt worden, fostbares Material in Wort und Schrift ihre Ueberzeugungen zu verfechten, aber wird entwendet und vergeudet, furz, es steht, erfolgt nicht wenn sie sich das Recht herausnehmen, nicht auf Majoritäten, fofortige Abhilfe, ein Zusammenbruch auf dem Gebiete des sondern auf Gewehre gestügt, nach ihrem Willen au regieren Sanitätswesens bevor, unter dem zunächst unsere franken --was denn? Dürfen fie von uns erwarten, daß wir mit und verwundeten Kameraden, weiterhin aber die gesamte Be­weniger Mut für unsere Ueberzeugung eintreten werden als völkerung zu leiden haben werden. § 5. Die Behandlung und Verpflegung der in Lazaretten Unter­gebrachten ist unentgeltlich. Jm übrigen erhalten sie diefelben fie für die ihre? Ein Gewaltfieg des Spartafusbundes würde völkerung zu leiden haben werden. Die Hemmungen, welche durch den bisherigen schwer: Bezüge wie erfranite Heeresangehörige. Auch die nach unserer Ueberzeugung die entseglichsten Folgen für das fälligen Berwaltungsapparat bedingt werden, laffen sich bei& amilienunterstübungen werden meifergezahlt. Bolf und ganz besonders für die Bevölkerung von Groß gutem Willen der maßgebenden Instanzen und besonders der§ 6. Entlassene Angehörige des Heeres und der Marine, die Berlin haben, die dadurch vom Reich abgeschnitten würde. jebigen Reichsregierung leicht beseitigen, vorausgesetzt, daß teine Bescheinigung darüber beibringen fönnen, daß fie Uns droht völliger 8erfall. Sozialisten, die wäh energische und fachkundige Berater ihre Anregungen geben. von Ungeziefer und übertragbaren Krankheiten frei sind, dürfen rend des Krieges auf der alleräußersten Zinken gestanden anders aber steht es mit der Ausführung der getroffenen von den Gemeinden nicht in Bürgerquartiere gelegt haben, sehen diese Gefahr und warnen vor ihr. Wir wollen nicht, daß noch mehr geblutet und noch mehr Berbesserungen. Die Militärverwaltung hot 3. B. nicht die werden. § 7. Diese Verordnung tritt fofort in Praft. gehungert werden soll. Wir wollen Frieden, Freiheit, Macht, die Merzte usw., welche sich pflichtmidrig von ihren Berlin , den 20. November 1918. Brot! Steines von diesen dreien fann uns der Spartans often entfernt haben, zurückzuholen oder die ungweckmäßi­gen orduring nearbeiter- pand Soldatenräte Reichsamt für die wirtschaftliche Demobilmachung hu neuem Brieg draußen und drinnen, nicht zur Freiheit, ion- ker serait au leben. Die schounen weroronungen der Ben­ dern zur Gewaltherrschaft, sie bringt uns schließlich nicht trafregierung werden oft nicht befolat. einfach weil die Regie- m Brot, Brot, sondern Sunger. Die Millionen der Stadt Berlin müffen den paar tausend Anhängern Liebknechts so laut und deutlich wie möglich sagen, daß sie fich feinen Tag von ihnen regieren laffen wollen. Das ist das einzige Mittel, ie zur Besinnung zuriidzubringen, es muß mit aller Energie

angewendet werden!

Der Aberglaube vom Gelbild.

Besteht bei dem Erfranften Gewähr für die Einhaltung der notwendigen Vorsichtsmaßregeln gegen die Verbreitung der Krant­heit, jo fann von einer Lazarettüberweisung abgesehen werden und bezeichneten Art nicht unterzogen worden ist, hat sich unverzüglich die Entlassung erfolgen. § 4. Wer vor seiner Entlassung einer Untersuchung der im§ 1 bei der nächsten erreichbaren militärischen Behörde oder bei der Ortsbehörde feines Aufenthaltsortes behufs herbeiführung der ärzte lichen Untersuchung zu melden.

Die Militär- und Ortsbehörden haben die noltvendigen An­

ordnungen für die Herbeiführung der ärztlichen Untersuchung und der im Anschluß hieran gemäߧ 2 und§ 3 erforderlichen Maß­nahmen zu treffen.

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hilmaduna& amt gez, Roeth.

Proteft der Alliierten.

mung nicht die Macht hat, ihren Willen durchzusetzen gegen. Der deutsche Durchmarsch durch Limburg . über der mangelnden Einsicht lokaler Instanzen, Bill man daher die drohende Gefahr auf dem Gebiete der öffentlichen Gefundheitspflege verbitten, so ist es unbedingt erforderlich, Bern , 22. November. Wie Progrès de Lyon" aus Baris be eine Organisation der Arbeiter- und Soldatenräte fofort ins richtet, haben die alliierten Regierungen beschloffen, bei der holländi­Leben zu rufen. schen Regierung offiziell gegen die Neutralitätsverlegung anläßlich Der Vollzugsrat der Groß- Berliner Arbeiter- und der Gestaltung des Durchmarsches deutscher Truppen durch Hollän Soldatenräte hat die Macht in den Zentralbehörden in die l disch- Limburg su protestieren.

daß das Kupferstichkabinett demnächst den eigentlichen Slevogt , den| perte, fein Werk, das die Auftraggeber ber Benfurbehörde zu fürch Zeichner, den Graphifer, den Illustrator, zeigen witb.. ten vollen Grund besaßen. Der Kampf der Jugend mit dem Alber,

Ausstellung der Werke Glebogts. Durch solche Betrachtung aber soll sich niemand die Baune vers den der junge Dichter in feinem Drama feiert, ist bei allen mit­Es müßte einmal festgestellt werden, wie Europa zum Delbild derben lassen, die Glebogt- Auestellung zu besuchen. Es gibt da schon unterlaufenden revolutionären Worten schließlich doch nur aus der gelommen ist. Ganz Aften, das die Malerei zu hoher Blüte ent- allerlei Gewinn zu holen. Erregung der Augen, Anspannung der Perspektive eines gegen pathologische tornierte väterliche Herrsch tidelt hat, lennt diese Gattung nicht. Bei uns aber herrscht die Nerven, Helterkeit der Sinne und Aufstachelung des Dämons, der, fucht aufbegehrenden Bourgeoissöhnchens gesehen, in deſſen bump­Meinung, daß die bildende Kunst mir im Oelbild sich vollkommen enn er nur entzaubert wird, auch das Blut des Gebändigsten aller fem Pubertätstrieb nach unbeschränkter Freiheit des Genusses fein auszugeben vermag. Man wird uns tadeln, toenn wir das für 3ivilisierten springen macht. Es find im besonderen die ganz Schimmer großer menschheitlicher Freiheitsideen fällt. Nirgends einen Aberglauben erklären. Da wir aber gerade eine vortreffliche Kleinen Bilder, die solche Zauberei und all die andern Wunder erlebt sich des jungen Mannes Sinn, ganz erfüllt vom Hasse der Gelegenheit haben, unsere fegerische Auffassung zu beweisen, so bewirken. Ein Hengit geht in scharfer Diagonale auf den Hinter väterlichen Thrannei( die übrigens bente feineswegs als typisch wollen wir fie gottesfündig allen benen anbieten, die mit rühren beinen hoch, berſtend von Brunst , schnaubend, mit den Hufen die gelten fann) zur Empörung gegen das allgemeine, das soziale Un dem Erstaunen ungewohntes Handwerk, verblüffende Birtuosität Luft schlagend. Es ist Nacht, Hochzeitliche, sturmgerüttelte Nacht, recht, unter dessen Joch die Massen schmachten, so sehr doch gerade und halsbrecherische Akrobatik für Stunst nehmen. Die Gelegenheit, durch die am Horizont ein weißer Blis aufleuchtet: die Etute. ein folder Zug im Wesen jugendlichen, noch burch keine Stompro­die wir meinen, ist die Ausstellung, die in den Räumen der Freien Irgend eine verborgene Höhle, fein Raumgefüge, nur Fadellicht; mißgewöhnung abgeftumpften Fühlens und Denkens liegt. Damit Secession zu Ehren des fünfzigjährigen Mag Elebogt veranstaltet ist. feine süngelnden Flammen modellieren aus der Finsternis heraus erhält das sturm- und drangvolle Bathos der Auflehnung, erhält 230 Celbilder sind zu sehen. Als Erträgnis einer dreißigjährigen einen Rattenkönig von Gestalten, ein Knäuel von menschlichen Leis das Weltbild, wie es in dem Bewußtsein des Zwanzigjährigen sich Arbeit eine respektvolle und gewiß fceine gewöhnliche Leistung. Im bern; niemand fann sagen, was da geschieht, ob Untaten der Liebe, spiegelt, eine Enge und verstiegene Ginseitigteit, die, trop so Gegenteil: es gibt nicht viele, bie solche blendende Beihung ringens ob Mord; aber es geschieht irgend etwas. Und irgend etwas pact mancher eigenartig originalen Wendung, auf die Dauer das Inter­der und gelungener Werte aufweisen können. Max Slevogt darf uns und stößt uns in einen Herentessel von Gelüsten. Eine effe nicht zu feffeln vermag. Der Dichter strebt nach einer sym­schon sagen, baß es sich gelohnt hat, gelebt zu haben. Wie ein blibende Helligkeit, lichtgelb und dünnblau. Federbüsche, die Luft bolischen Ausgestaltung des Konfliktes zwischen Jugend und Alter, Turm steht er über dem Gewimmel der Alltäglichkeit: ein Führer erfüllt von wehendem und flirrendem Rhythmus: Cortez vor aber das Wertvollste der Jugend, jener die Schranken des Eigene des deutschen Impressionismus, ein Meister der Art, wie der tech- Montezuma. Eine Hügellinic, in sich zerbrochen, zertreten; ein intereſſes überfliegende, in seinen Forderungen revolutionäre Idea­nische, der merkantile, ber fapitalistisch- genießerische, der im D- 3ug steinernes, rieselndes Grau; die geknickte Silhouette eines flopprigen Tismus, entzieht sich den Mitteln seiner Symbolit. internationalifierte Mensch vom Anfang des zwanzigsten Jahr. Quichote. Alle diese Bälle haben eine innere llebereinstimmung: Den Sommerspielen vor Monaten hinterließ, bestätigte sich bei der Gaus und darauf die Hieroglyphe eines edigen Steletts: Don fie geben eine bizarre, eine pathetische, eine jäh ausschlagende, eine fledernde Bewegung, aber eben immer Belegung. Die Farben fließen und schwingen und gleiten wie von ungefähr in Gestalten zusammen. Alle Erdenschwere ist überwunden, das Gegenständliche ist aufgelöst in Emailleflüssen.

hunderts die Welt sieht.

dt.

Dieser Eindruck, den die Vereinsvorstellung des Werkes in Aber es hängt hier taum ein Bild, jebenfalls feins größeren öffentlichen Wiederholung und erklärt es, daß der demonstrative Ausmaßes, vor dem man nicht den Einbrud empfängt, daß der, der Beifall am Schluffe nicht ohne Opposition blieb. Die Nollenbe­es machte, ein Geseffelter war, daß er sich selbst gefesselt hat. A fegung war faft durchgängin die gleiche wie damals. Ernit diese zupadenden Augeneroberungen leiden unter einem peinlichen Deutsch gab den ekstatisch schwärmenden Jüngling, Gise Rejt an Ronvention, werden gedämpft und gelähmt durch den Heims die ältere, gütig feelenvolle Freundin, die, ihre fünftigen Aberglauben an das Qelbild. Nur selten ist man der Empfindung Das ist der eigentliche Glebogt. Nicht allgemein gültig wie Schmerzen Har vor Augen sehend, dennoch seine Leidenschaft er. lebig, daß diefer Mann noch unendlich mehr an gehabtem Grlebnis Daumier , nicht das Leiden und die Sehnsucht einer ganzen Beit hört, Werner Kraus die spulhafte Figur des Freundez, der hätte festhalten und in die febernde Spirale der Linien wie in das empfinden, nicht wollüftig bor Haß und grausam in der Liebe, ihm die Pistole gegen den Bater in die Band drückt. Eine glän­explodierende Gemisch der Farben hätte bannen fönnen, wenn er aber doch von einer optischen Leidenschaft, wie sie selten ist in deutzende Darstellung. In einer fleineren Nebenrolle trat der Ver­nicht unter dem Fluch des Formats und der Repräsentation stände, schen Landen. Robert Breuer. faffer selber auf. wenn er fich nicht durch die Nebenabficht, den Philister zu verblüffen und im Ausstellungsfatalog unter einem pompöfen Titel Sensation au berheißen, berfelten ließe. Was hätte aus diesem Slevogt werden fönnen, wenn er etwa vor tausend Jahren in China , vor dreihundert Die gestrige Kammerspielaufführung von Walter Hafenclevers in Japan geboren wäre oder wenn er etwa wie Daumier nur selten Sohn", der ebenso wie eine Meihe anderer Dramen des jungen verpflichtet gewesen wäre, auftragsgemäß und verkaufsfähig etliche Deutschland nach dem erleuchteten Ratschlusse der Berliner Zensur, Quadratmeter Leinwand herzurichten! Wobei freilich, und zwar wenn überhaupt, so nur in geschlossenen Vereinsvorstellungen ge­mit allem Nachdruck, darauf hinzuweisen ist, daß es auch solch spiellt werden durfte, war die erste, in toelcher ein bisher berbotenes einen glüdlichen und sorglofen, nur aus sich heraus gestaltenben. Etüd im neuen, nun auch vom Gerümpel polizeilicher Theater­jagenben und fabulierenden, träumenden und brausenden, bom bevormunbung befreiten Deutschland auf öffentlicher Bühne er Aberglauben an das Celbild ganz befreiten Glebogt gibt. Auch er ist in dieser Ausstellung vorhanden, aber ob das Publikum, das eben jenem Aberglauben völlig verfallen ist, ihn finden wird, scheint mehr als fraglich zu sein. Es freut une dorum, mitteilen gu tönnen,

schien.

Walter Hafenclever: Der Sohn".

Schade, daß es für die Gelegenheit kein Werk gab, das den Gegenjas zu all dem lleberlebten, in dessen Namen die Bolizei des früheren Regiments ihres Amtes waltete, machtvoll in sich verför­

Notizen.

- Der holländische Maler Christoph Sanbrod in Wilmersdorf eine Ausstellung holländischer Motive, die täglich veranstaltet in seinem Atelier, Nachodstrake 19, an der Kaiserallee von 10-4 Uhr besichtigt werden kann. Auch drei fleine Gemälde alter holländischer Meister find zum Verlauf mit ausgestellt: ein Rembrandt un apei Ost a be.

Theater. Rommenden Dienstag findet im Kleinen Schauspielhaus die Uraufführung des Schauspiels Der Brand im Opernhaus" bon Georg Raiser statt. Das Werk mirb vom Dichter in Szene gesept. Blättern, die allen Völkern gewidmet ist, in der Schweiz bei Willibald rains rieg", eine Mappe von sieben Orell Füßli erscheint und von der deutschen Zenfur verboten wurbe, ist jetzt im Stünstlerhaus, Bellevueftraße 4, ausgestellt.