Am gleichen Tage wurde nach München von der bayeri-| Meere erhalten, um dadurch die Zukunft des Antwerpener Hafens| schen Gesandtschaft das folgende Stimmungsbild telephoniert: sicherzustellen.
„ Es laufen zurzeit zwei Ultimata: Petersburg 12 Stunden; Paris 18. Stunden. Petersburg Anfrage nach Grund der Mobilisierung; Baris Anfrage, ob neutral bleibt. Beide werden jelbstverständlich ablehnend beantwortet werden.
Mobilisierung spätestens Samstag, den 1. August, um
Mitternacht.
Breußischer Generalstab sieht Krieg mit Frankreich mit großer Zuversicht entgegen, rechnet damit, Frankreich in vier Wochen niederwerfen zu können: Im französischen Seer fein guter Geift, wenig Steilfeuergeschüße und schlechteres Gewehr." Man hat uns gefagt, in Berlin habe man das Wiener Ultimatum an Serbinen nicht gekannt. Eine Lüge! Berlin habe Wien zur Zurückhaltung ermahnt! Eine Lüge! Berlin hat Wien umgekehrt aufgeputscht. Wilhelm fagte in feiner Proflamation: Mitten im Frieden hat uns der Feind überfallen!" Eine bodenlos freche, niederträchtige, schamlose Lüge. Und diese Bande elender Massenmörder, die in der Ne volution durch den Großmut des Volkes wirklich glimpflich davongekommen ist, denkt noch immer daran, ihre blutbeflecte, lügenbeschmutzte Herrschaft noch einmal aufrichten zu fönnen? Das Volk hat sie mit Schimpf und Schande davongejagt und sie können ihrem Gott auf den Knien danken, daß sie noch so davongekommen sind!
Sie
Wilfons Ankunft in Frankreich wird, laut Havasmeldung aus Paris , am 12. Dezember erfolgen.
Der General der Schweiz . General WiIIe, zeigte dem Bundesrate an, daß er, da zweifellos der Friede kommen werde, die ihm am 4. August 1914 erteilte Mission als beendet betrachte. Er bat um feine Entlassung. Die Bundesversammlung wird darüber Anfang Dezember entscheiden.
Kopenhagen , 23. November. Ministerpräsident Zahle brachte Der Prozeß Lockhart. Rosta meldet: Das höhere revolutionäre gestern im Reichstag einen Gesebentwurf ein, der die Ernennung Gericht wird am 25. Novemter den Prozeß Lockhart aufnehmen. einer Kommission bon 18 Mitgliedern vorschlägt, deren Aufgabe Angeklagt wird der englische Konsul Lockhart und der französische es sein werde, einen Plan für die zukünftige Regelung des Grenard wegen Spionage und Attentat gegen BerMilitär- und Marinewesens auszuarbeiten. Der Ministerpräsident fonen und Güter der Republik . sagte in der Begründung, daß Heer und Flotte in ihrer Ein bekehrter Bolschewist. Einer der bolschewistischen Jdeviesigen Gestalt nicht geeignet feten, in 3ufunft logen, der Privatdozent H. Roschkow, hat fürzlich ein Schulbestehen zu bleiben. Die Kommission folle einen solchen buch von Tatsachen und Dokumenten veröffentlicht, die sich auf die Plan ausarbeiten, daß man falls die Neuregelung der Beziehungen tion selbst mitgemacht hat, gelangt zu dem Schlußurteil über die Oktober- Umwälzung 1917 beziehen. Der Autor, der die Revoluder Bölfer untereinander nach dem endgültigen Friedensschluß bolichemistische Dittatur:" Sie lehrt, wie man die sozialistische Redurchgeführt sein werde, zur Abschaffung des gegenwärtigen volution nicht machen darf und wird hoffentlich das russische ProMilitärsystems gelangen und ein System schaffen fönne, das letariat von dem unreifen, schnell gewachsenen sich mit der Denkweise des dänischen Volkes in Uebereinstimmung Magimalismus abbringen." So berichtet die bolschebefinde. wistische Wolja Truda" vom 22. Oktober.
Lloyd Georges Sozialversprechen.
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Sigung des Vollzugsrates des Arbeiter. und Soldaten- Rates Berlin .
Der Vollzugsrat trat Sonntag vormittag um 10 Uhr im
Lloyd George hat am Sonnabend mit einer Rede in Wolver hampton seinen Wahlfeldzug begonnen. Nach dem Reuter- Bericht wandte er sich vor allem an die britischen Sol. Die Ostfront für die Nationalversammlung. baten, von denen er sagte, sie hätten eine neue Welt ermög- Ministeriaal des preußischen Abgeordnetenhauses zu einer Sigung Die in Berlin anwesenden Vertreter der Ostfront, die Hundert. licht" und England müsse zu einer würdigen Heimstätte für sie zusammen. Ein Delegierter Bayern 3 und zwei Delegierte Ba= gemacht werden. Mit einem neuen Barlament solle diese Aufgabe den 3 wohnten der Situng als Stimmberechtigte bei. Bur Ents gegen das Auftreten der Spartatus leute in Berlin ; England gelten, und die während des Strieges ähnlich auch von ich aus Handarbeitern zusammensetzen sollen, oder ob tausende von Kameraden vertreten, wenden sich auf das schärfte in Angriff genommen werden. Er sagte Worte, die nicht bloß für scheidung stand zunächst die von den Arbeiter- und Soldatenräten im Zirkus Busch erörterte Frage, ob die Stäte sich ausschließ= fie erklären sich gegen jede Dittatur, von wo sie auch kommen deutschen Sozialisten gesprochen worden sind: mag, gegen jeden Bolscherismus, weil Diftatur zum Bürgerkrieg Die erste Tatsache die der Krieg und enthüllte, war die er Aussprache und Abstimmung ergeben volle Uebereinstimmung, daß auch die Vertreter intellektueller reise zuzulassen sind. führt und für die Kameraden in Rußland einen napoleonischen schredende verschwendung mit unserem Men. Rückzug über die Schneefelder Rußlands bedeuten würde. fordern deshalb: ben Vollzugsrat auf eine breitere Grund. fchenmaterial, die eine Folge der schlechten Ernäh. sämtliche Vertreter des werftätigen Volkes, also auch die Tage zu stellen und die baldige Einberufung der rung und Wohnungsverhältnisse ist. Das muß anders geistigen Arbeiter, aufgenommen werden sollen, sofern sie Nationalversammlung, weil nur Demokratie Ruhe und Das Problem muß vom menschlichen und praktischen sich in den allgemeinen Rahmen der Arbeiterräte einfügen. Von einem Mitglied des Vollzugsrates werden Richtlinien Ordnung und damit den Aufbau der sozialistischen Volksrepublik Standpunkt aus in Angriff genommen werden. Die Wohnungsüber die Tätigkeit und die Befugnisse der Arfichert. Die Kameraden hoffen, bald in der Heimat zu sein, um frage muß eine nationale Angelegenheit sein." beiter und Soldatenräte vorgelegt, worin deren nächste mithelfen zu können, die Erfolge der Revolution zu sichern. und dringendste Hauptaufgaben dargelegt werden. Im Vordergrunde stehen Ernährungs- und Demobilisierungsfragen. Ueber die Einzelheiten entspinnt sich eine längere Debatte. Die Abstimmung ergibt ein stimmige Annahme der Richtlinien, die der Presse zugehen.
für die Vertreter der Ostfront. Bevollmächtigt bom Zentralrat in Kotono und Stappeninspektion Bug und den übrigen Heeresverbänden
der Oftfront.
werden.
Alsdann entwidelte Lloyd George , daß man systematisch darauf ausgehen müsse, die Bevölkerung auf dem Lande anzusie den.„ Das würde das Arbeitsangebot vermindern und den Arbeitsmarkt stüben." Er möchte also dem Gespenst der Arbeitslosigteit, das mit dem Kriegsende überall herauffteigt, ausweichen. „ Eine großzügige Agrarpolitik ist zugleich eine großartige Indu Der Bollzugsausschuß des Soldatentats bei der O. G. 2. erläßt ftriepolitit." Lloyd George sprach weiter von den Werten des an die Arbeiter- und Soldatenräte der Heimat einen Aufruf, in dem andes unter der Erde und von den Transportmit. gesagt wird: Mit den Arbeitsbrüdern in der Heimat will auch das teln. Er will Erleichterungen der Arbeit in die Wege leiten und die Ausnutzung der Gruben und Verkehrsmittel steigern und ver Feldbeer die Demokratisierung und Sozialisierung unferes Landes. Deshalb erhebt es aber auf das schärffte ein bessern. Aber der Kern der Rede war, daß die nationalen Angefbruch gegen alle Bestrebungen, die dahin führen, das Zustandefommen der von der jetzigen Regierung geplanten National- legenheiten, die er sieht, ihn feineswegs zur Forderung versammlung zu hintertreiben. Die Feldtruppen von Rationalisierung irgendwelchen Besizes an Grund wollen über den weiteren Ausbau des Reiches mitentscheiden! Das und Boden und Verkehrsmitteln veranlaßten. Im Gegenteil, er Feldheer will den Frieden und den geordneten Aufbau des neuen sagte beruhigend:„ Wir dürfen niemandem sein Gigen Neiches und lehnt den Gedanken ab, den Sieg üler die bisherigen um wegnehmen." Diktatoren zur Erreichung einer neuen Diktatur zu arißbrauchen, weil diese den ersehnten Frieden vereiteln und das Aeutsche Volt dem Hungert od preisgeben könnte.
Reine Amnestie für die Flämischen Aktivisten. Amsterdam , 23. November. Wie ben hiesigen Blättern aus Brüssel gemeldet wird, sagte König Albert in der Thronrebe, die er gestern bei Eröffnung des Barlaments hielt, u. a. den Fort
bestand der flämischen Universität in Gent zu. Ferner erflärte
Nach Erledigung interner Angelegenheiten wird die Situng um 2% Uhr geschlossen.
Vollversammlung der Groß- Berliner Soldatenräte.
Stellungnahme zur Nationalversammlung. Amblich. Das Bureau der Soldatenräte Groß- Berlins beruft eine Vollversammlung für Donnerstag, den 28. November, nachmittags 4 Uhr, im großen Eibungssaal des Reichstages ein. Tagesordnung: 1. Präsenzliste. 2. Bericht des Bureaus. 3. Bericht Daß die erschredende Verschwendung von Men- des Vollzugsrats. 4. Nationalversammlung. schenmaterial", von der er bei der Wohnungsfrage sprach, su dieser Tagesordnung sind bis Mittwoch, den 27. November, nadj nur durch stärkste sozialisierende Eingriffe wirkjam bekämpft wer- mittage 4 Uhr, beim Bureau der Soldatenräte Groß- Berlins, den kann, weiß gerade Lloyd George nur allzugut, aber heute gilt. 9, Herrenhaus, Zimmer 25, schriftlich einzureichen. diese frühere Einsicht nicht mehr, und trok jener erschreckenden
einen
ing von when puentra deer, dag oas engjaye vans gut geordneten Aufbau" habe.
Der Kriegssieg wird sich den englischen Massen hart und hemmend auflegen, wenns nur nach Lloyd George gehen würde.
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Anträge
Arbeiter- und Soldaten- Räte für die Nationalversammlung .
Eine Versammlung der Arbeiter und Soldatenräte in San nover sprach sich mit 140 gegen 4 Stimmen gegen jede Diftatur
Der Rückmarsch des Ostheeres gefährdet. Der Rückmarsch des Ostheeres gefährdet. für die Nationalversammlung aus. Ein ähnlicher Beschluß wurde
Verstopfung der Rückzugsstraßen.
er mit Bezug auf die flämischen Aktivisten, daß die HandJungen berjenigen Wölfer, deren Abficht es gewesen sei, das WaterGine Abordnung des Soldatentats der 10. Armee hat in Land zu vernichten, nicht Gegenstand einer Amnestie Berlin mitgeteilt, daß die halbe Million geutscher Soldaten im wilden fönnten. Die Flämische Bevölfemung habe diese Sandlun Often schwer gefäbubet ist. Die Bewachung der Rüdzugsbahnen yen bereits felbft gebrandmarkt. Das siegreiche Belgien , das jetzt droht sich aufzulösen und der Rüdstrom der Muffen ruft die von der ihm durch Berträge, aufgezwungenen Neutralität schrberste Verwirrung hervor. Darum dürfe fein Wachmann befreit fei, werbe in Sufunft vollständige Knabhängigkeit ge- feinen Posten berlassen, wenn er nicht den Untergang wießen. Durch Handelsverträge mit den alliierten Großmächten unzähliger Sameraden mitverschulden will. werde Belgien einen bequemen Zugang zu neuen Auswegen zum|
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Tell" in der Volksbühne.
in Bremen in einer Delegiertenversammlung Nordwestdeutschlands mit 81 gegen 20 Stimmen gefaßt. In Maing wurde ein Vortrag des Genossen David, der in der Forderung nach der Nationalver sammlung gipfelte, allgemein gutgebeißen. Ein Telegramm dieses Sinnes wurde nach Berlin abgesandt
Gymnasien allen Mädchen offen! An Orten, wo sich entfprechende Lehranstalten für Mädchen nicht befinden, sind die höheren Schulen grundsäßlich auch den Mädchen zu öffnen.
Worte König Karls von England Bon Gottes Gnaden bin ich König mit anhaltendem Beifall aufgenommen; die Gegenpartet rächte sich, indem sie bei der Stelle Es gibt feinen Thron in England mehr mit Beifall aufnahm. Am meisten war die Theaterleitung darüber überrascht, daß in einer Vorstellung der Antigone", die vom Ministerium des Kultus für die in Berlin versammelten Philologen verlangt worden war. die Reden des Scherz Leiresias in der Ezene mit dem König von der demokratischen Bartei zu Ausbrüchen von Beifallsstürmen benugt wurde.
Nicht alles gelang einheitlich und nicht jede Darstellung war| Raupache Royalisten" murden ebenfalls von den Monarchisten die bon fünstlerischem Gleichmaß. Aber eines Tell, wie des KayßlerGs hätte der Boltebühne wohl angestanden, zu allernächst auch schen, werden sich wohl die wenigsten Theater zu rühmen haben. Das mit Dramen aus ber Sphäre fozialer Stämpfe und Nöten des Ar- ist verförperte Tatkraft eines schlichten, wortfargen Mannes, der Weiber.proletariats aufzuwarten, etwa tovan man immer wieder auf sich allein baut. Dann Bettingers Reichsvogt: hart, tachsüchtig, noch despotischer guerst benkt mit Nosenotos ,, Die im Schatten leben", anstatt sobange zu zögern, bis diese vor Jahren der alten Freien Bolfsbühne als sein Herr, der Kaiser, selber. Dann der Stauffacher( E. Stahl von einer bormierten Benfurbehörde vorenthaltene Tragödie der Nachbaur) und fein ihn zur Tat anfeuerndes Weib( Marie Dietrich). Spekulation eines privaten Theaterunternehmertums zum Opfer auch Hans Halden ( Rudens) und Johanna Hofer ( Berta) boten manches Gute. Aber was an der ganzen Aufführung doch am mert gefallen. Dann mit Staroffon- Nespitals griffigem Landarbeiterdrama ,, Berflucht sei der Achter", dessen Aufführung in der Bolts- vollsten erschien, war gewiß das Zusammenfassen aller Wolfheit zu brama ,, Berflucht sei der Acker", dessen Aufführung in der Volkseinheitlichem Handeln. Ungeheuer wuchtig- bielleicht noch much. bühne der Kriegsburgfrieden 1914 hintertrieb! Das wird nun hoffentlich balb ins Geleise fommen. Den Tell", der jetzt auf den Spielplan gesetzt wurde, wollen wir als Einlenten auf die Bahn dieser Gegenwartsaufgabe um so freudiger begrüßen.
Tell" ist bürgerlicher Revolutionarismus, aber gemaltig und glühend ist der Freiheitsatem, der diese volkstümlichste aller Schillerschen Bühnendichtungen durchbrauft. Schiller war sich dieser Straft und des Wertes diefer in glutenbes Beben gepreßten bee bewußt, wie die Stangen, mit denen er ein Bidmungseremplar bes ,, Tell" an einen Gönner sandbe, bemeisen:„ Doch wenn ein Bolt, das fromm die Herden weidet, fich selbst gemig, nicht fremden Guts be. gebyrt, den Zwang abwirft, den es unwitbig leidet, boch selbst im Born die Menschlichkeit noch ebet, im Glüde felbft, im Siege fich befcheibet: das ist unsterblich und des Liebes mert." Nicht bloß das. Gerade in diesen unfern düstern Tagen muß das" Schauspiel gedoppelte Wirkung ausüben. Der letzte Stuj des sterbenden Attinghausen : Seib einig! Ginig! Ginig!" muß die Parole unseres Eammelns, die Quelle neuer Sträfte sein. So wurde aber auch an Sonnabend das Wort verstanden. Ez schlug wie der Blik in zaubernde, habernde Seelen ein. Und mit Fiecht; denn die Aufführung war dazu angetan. Das wohl noch von Dülberg geschaffene Alpenmassiv mit den feinen Gletschern als Schußwall vorgelagerten Hochwaldbeständen, dem Stütli und dem Sohlweg von Süßnacht halte wuchtige Geschlosfenheit. Vereinfacht, ineinandergegroen durch eine Hauswand quer über die Bühne hin wie etwa in ,, Maß für Maß" waren die DertTiditeiten.
Die Regie hatte Friedrich Kahßler. Berschiedene Kleine Striche, dort, wo es sich um heute als allzu naiv erachtete Anschauungen handeln mochte, sind verständig angebracht, Manches hat auch aus Gründen der Vereinfachung und Sparsamkeit weichen müssen. Beispielsweise die Beile vom scharlachroten Mantel bei Studenz, auch fommen Geßler und Rudolf nicht zu Pferde usw.
heit des Sprechtons entfaltet
tiger, wenn der Chorus der Rütlibündler eine größere Farbenviel Schmurszene herausgearbeitet. Anderes, wie die Gehlerhut und und hinreißend war eben diefe Apfelschusszene hatte nicht mindere Gewalt. Die Darstellung brachte die Herzen seft in ihren Bann. Mit Begeisterung und Ergriffen heit gingen die Zuschauer mut.
Theater und Revolution.
ek.
Am 4. April ging ein vorher unaufgeführtes Stüd„ Die Herzogin", ein am Hofe Ludwigs XIV. spielendes Intrigenspiel in Szene, bas bem erregten Publikum fo mißfiel, daß es nicht zu Ende gegeben werden durfte und ein anderes Etüd dafür aufgeführt werden mußte. In Frankfurt am Main verlangte das Bublifum stürmisch die„ Marseillaise " und Tags darauf als Gegendemon1848 während einer Vorstellung der Stummen von Portici" stration während der Oberon"-Aufführung Was ist des Deutschen Vaterland?". Aehnliche Demonstrationen tamen wohl.in allen Theatern vor. Bemerkenswert ist noch, daß 1848 in Hamburg die Mitglieder des damals von Baison geleiteten Stadttheaters ſtatt der monarchischen Theaterregierung eine Theaterrepublit verlangten und selbst die Verwaltung in die Hand nahmen.
Notizen.
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Preisausschreiben über Gozialisierung.
Daß sie beide, Theater und Revolution, nicht ohne gegenseitige Beziehungen sind, beweist die Geschichte. Von der ersten Borstellung der Beaumarchaisschen Hochzeit des Figaro" schreibt man befanntfich den Anfang der großen franzöfifchen Revolusion her. Gà mar Mufit. Werner Wolff wird in feinem Konzert am 30. No. alvar nur eine Brivataufführung auf dem Gute des Grafen von vember in der Philharmonie die felten gehörte Sinfonie Nr. V Nandreuil am 27. April 1784, aber sie ging unter ungeheurem An- von rudner zu Gehör bringen. Edwin Fischer ist der Solist drang vor sich; die ganze Blüte des alten Regimes beflatschte das des Abende. Stüd, das jenes verspottete und das nach Napoleons Urteil bereits die" Revolution in Aftion" war. Am 24. Auguſt 1830 war es in Die Wochenschrift Umschau"( Frankfurt- Niederrad) sest tausend Brüffel die Aufführung der„ Stummen von Bortici", die dort das Marl aus als Breise für die zehn besten Auffäße über die Frage: Zeichen zum Aufstand gab. 1848 war das Theater vielfach der Schauplatz erregter Szenen. Der damalige Intendant der Berliner Welche Rückwirkung wird eine Sozialisierung auf Wissenschaft, Hoftheater, Herr von Stustner, erhielt am 20. März ein anonymes Technit, Kunst und Industrie ausüben? Schreiben, worin binnen vier Tagen die Herabiehung der Eintrittspreise verlangt wurde. Dann folgte ein Decret des Voltes", daß am Beerdigungstage der Gefallenen tein Theater stattfinden darf, außer zum Vorteil der Hinterbliebnen". Im übrigen ging es während der Vorstellungen ftets sehr bewegt zu. Beide Parteien beflatschten die ihren Anschauungen entgegenkommenden Stellen. So wurde am 23. März im Berliner Hoftheater im„ Wilhelm Tell " Denn berrenlos ist auch der Freiefte nicht.
die Stelle
Ein Oberhaupt muß fein, ein höchster Richter, Wo man das Recht mag schöpfen in dem Streit",
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Eine Karte zu den Waffenstillstandsbedin gungen erschien im Verlage der Landkartenbandlung Dietrich Reimer . Berlin SW. 48, Wilhelmstr. 29. Das linte Rheinufer, die Brüdenübergänge von Mainz , Koblenz und Köln jowie die neutrile 10- Kilometer- Bone sind genau abgegrenzt. Die Karte foſtet 1,10 m. Georg Raisers Brand im Opernhaus" it in
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den Samburger Kammerspielen" zur Uraufführung gelangt.
Die Besprechung in Nr. 323 tönnte infolge einer Umstellung des Tertes den irrtümlichen Eindrud erweden, als wäre sie im Ber liner Opernhause erfolgt.
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