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ihre Bekanntmachung den Achtstundenkag verfügt und feine Der Siedepunkt im englischen Wahlkampf.)

Durchführung spätestens am 1. Januar 1919; vom Stand­punkt der Arbeiter ein sehr erfreulicher sozialpolitischer Fort­

,, Unerhörte Heftigkeit."

Die Armee Mackensen. Waffenablieferung und Internierung.

Die Zeitungen bringen die widersprechendsten Meldungen über schritt. Was ist nun aus dieser Anordnung geworden? In Stockholm , 4. Dezember. Politiken" erfährt aus Bergen einigen Betrieben, die mit der erstellung wichtiger von einem aus England zurückgekehrten Reisenden, daß der die Verhandlungen, die in Ungarn unter Beteiligung von Entente­Nahrungsmittel betraut sind, ist sofort, ohne Rücksicht englische Wahlkampf mit unerhörter Heftig- vertretern über das Schicksal der Armee Madensen geführt werden. darauf, ob Arbeitskräfte vorhanden sind, der Achtstundentag feit geführt werde. Er entwickle sich immer mehr zu einem Aus den umfangreichen Nachrichten darüber scheint mit Klarheit eingeführt, die Errichtung von Wechselschichten untersagt Kampf zwischen Imperialismus und Sozialis- erkenntlich, daß die Armee Mackensen aus dem von den Rumänen worden. Die Folge ist, daß in solchen Betrieben die Her- mus. Die Arbeiterpartei gehe in drei hundert Kreisen beanspruchten füblichen Ungarn zurüd gezogen, dann ent­stellung von Nahrungsmitteln, Mehl. Zucker start reduziert zum Angriff bor , verfüge aber über keine Rassen und waffnet und interniert werden wird. wurde, während wir dringend die volle Ausnutzung der Be Beitungen. Die Regierung verstehe vor allem, die Armee für sich Die Auffassung des Auswärtigen Amtes. triebe bedürfen, da die Produktion weit im Rückstande ist. zu gewinnen, indem sie die Beeinflussung derfelben von anderer Gegenüber den beunruhigenden Mitteilungen aus Ungarn Nur schwer ist es gelungen diese Maßnahmen nach und nach Seite verhindere. Durch solche Methoden wachse die revolutio- über die Internierung der Armee Madensen bleibt das Au3­rückgängig zu machen und damit die Betriebe, die vorüber- näre Stimmung, doch werde wahrscheinlich die Rechte siegen, wärtige Amt bei seiner gestern verbreiteten Darstellung, daß gehend ihre Leistungen auf ein Minimum herabsezten, wieder da es der Sozialdemokratie vorerst an einer Organisation fehle eine unmittelbare Gefahr für die Armee Madensen nicht voll in Betrieb zu bringen. London , 3. Dezember. ( Reuter.) Die Aufstellung der Kan- bestehe. Die bisherigen Verhandlungen in Spaa rechtfertigen keine Die Vermittlung der Gewerkschaften, die unter dem alten Regime immerhin noch möglich war, wird jetzt an einigen didaten für die allgemeinen Wahlen fand heute im ganzen Besorgnis. Stellen geradezu ausgeschaltet, weil dort in den Ver- Lande statt. Ein aufgestellter Kandidat gilt als gewählt, wenn sammlungen der Soldatenräte Beute das Wort er feinen Gegenkandidaten hat. Auf diese Weise wurden heute führen, die nie einer Organisation angehört et 100 Kandidaten als gewählt erklärt. Die und von den Aufgaben auf wirtschaftlichem Wahl der Kandidaten mit Gegenfandidaten ist auf den 14. De­Gebiet feine rechte Vorstellung haben. Der 3ember feftacfetzt. Die Anzahl der Kandidaten beträgt 707, Kampf, den die Gewerkschaften geführt haben um Anerkennung gegenüber 670 vor der Durchführung der neuen Wahlreform. ihrer Organisation, scheint, wenn die Dinge so weiter gehen, Die Zahl der Wähler beträgt gegen 16 Millio Austin Sarrison, Herausgeber der English in einigen Bezirken unter dem neuen Regierungssystem neu auf­zublühen, denn man gewinnt den Eindruck, daß nur noch die Review", wurde heute in Carnarvon aufgestellt, als Gegen­kandidat Lloyd George . Austin Chamberlain wurde Unorganisierten Anerkennung finden. in Birmingham wiederum ohne Gegenkandidat aufgestellt.

Abgesehen von diesen Uebelständen macht man die Wahr­nehmung, daß bei vielen jedes Verständnis dafür, welchen Wert ein einheitliches Staatsgebilde für unser Wirtschaftsleben hat, verloren geht. Wir beklagten die Zerrissenheit Deutschlands vor dem Zusammenschluß zu einem einheitlichen Bundesstaat, der allerdings auch noch seine Sonderrechte und vartikularistischen Nücken und Tücken zur Genüge hatte. Allein ne hat sich die Sozialdemokratie die Entwicklung nach aufwärts anders ge­dacht, als daß aus diesem zerrissenen deutschen Staatengebilde der einheitliche Staat stärker und kräftiger entstehen muß. Aber was nehmen wir wahr? Bayern droht mit der Loslösung vom Reich. In Schlesien fündigen Barteigenossen an, fie werden die

nen.

"

Schluß der Alliiertenkonferenz. London , 4. Dezember. ( Reuter.) Foch , Clemen eau, Orlando und Sonnino verließen heute morgen mit Hofzug London .

Krienskosten Amerikas .

Rund 60 Milliarden Mark bis Ende Juni. New York , 4. Dezember. ( Reuter.) Der Jahresbericht des Zufuhr aus dem Rohlengebiet uns sperren; die Rheinlande früheren Staatssekretärs des Echazamtes McAdoo schäßt die glauben ihr Heil zu finden in der Loslösung vom Ganzen und Kriegskosten Amerikas für die 15 Monate bis zum schließlich spielt man auch im Norden mit dem Kleinstaaten- 30. Juni auf 13 222 Millionen Dollar. gebilde in neuer nicht gerade imponierender Macht. Wenn man auch diese Pläne und Drohungen nicht allzu tragisch zu nehmen

braucht, weil Deutschland das einheitliche Wirtschaftsgebiet Ausschluß der Deutschen aus England.

Borklänge zum Bölkerbund.

Weitgehender Straferlaß für nicht politische Straftaten. Kriegswucherer ausgenommen.

Im Anschluß an den Grlaß einer politischen Amnestie hat die Reichsregierung am 19. November einen großzügigen Straferlaz für nicht politische Straftaten angefündigt. In Einlösung dieses Versprechens hat der Rat der Volksbeauftragten am 3. Dezember eine Verordnung beschlossen, die demnächst im Reichs- Gesetzblatt veröffentlicht wird. Diese Verordnung schlägt alle Ber fahren vor bürgerlichen Behörden wegen solcher Straftaten nieder, die nur zu Freiheitsstrafe bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bedroht find. Darüber hinaus werden solche Personen besonders berücksichtigt, die aus Not, aus Un­erfahren eit oder infolge von Verführung ge­handelt haben. Dies tommt vernehmlich Frauen und anderen Angehörigen bon Kriegsteilnehmern zugute, die diese in Haus oder Beruf vertreten und hierbei Straftaten be­gangen haben. Bereits erkannte Strafen werden allgemein erlassen, soweit sie ein Jahr Gefängnis. oder ein Jahr Festungshaft oder 3000 M. Geldstrafe nicht übersteigen. Bei schwereren Strafen wird Straferlaß unter der Bedingung gewährt, daß der Ver­urteilte fich 3 Jahre straffrei führt. Dieser bedingte Etraferlaj greift ohne weiteres Platz, wenn nur noch ein Strafrest von höchstens einem Jahre zu verbüßen ist. Ist noch mehr zu ver= büßen, so tritt der bedingte Straferlaß nur dann ein, wenn die Erwartung gerechtfertigt ist, daß der Ver­urteilte die Freiheit nicht zu neuen Straftaten miß­brauchen wird. Kriegswucherer werden von der Straffreiheit Aus London wird gemeldet: Bonar Law , der Minister des ausgeschlossen: Verfehlungen leichterer Art gegen die alte Aeußeren, sagte in einer Rede: Die Regierung beabsich und die neue Breissteigerungsordnung und gegen die Höchstpreis­tigt, die Auslieferung des früheren deutschen bestimmungen sind unter gewissen Einschränkungen in den Stras­Raisers zu fordern und ihn vor Gericht zu stellen. Eine der erlag einbegriffen. Folgen des Arieges müsse sein, daß man flar zeige, daß die Männer, Die Verordnung gilt für das Reich. Günftigere Be­die die Welt in diesen Krieg gestürzt haben, um selbst Vorteile zustimmungen einzelstaatlicher Amnestien bleiben erringen, zur Verantwortung gezogen werden. Es sei gerecht, daß jedoch in Kraft. Gine umfassende Amnestie in militärischen die Deutschen bezahlen, aber man müsse zuerst prüfen, wie Angelegenheiten steht unmittelbar bevor. weit die Deutschen zahlen können, ohne daß die Alliierten selbst Nachteile davon haben. Die englische Regierung habe einen Au 3- chuß ernannt, um diese Fragen wissenschaftlich zu untersuchen. Auch die Alliierten werden einen Ausschuß zur Prüfung der gleichen Angelegenheit einsehen. Dann würde man Schritte tun, um diese Weiter muß Klarheit über die Stellung der Gewerkschafts. Bezahlung zu erzwingen. England sei nicht bereit, Deutsche wieder bewegung vorhanden sein. Soll sie ausgeschaltet werden, wie es auf englischem Boden zu begrüßen, und die jetzige Regierung werde von der bayerischen Regierung unternommen wird und wie an/ nicht nur die jest internierten Deutschen zurückschiden, sondern auch zur Kenntnis fommt, zwingt mich für meine Person zu nachstehen anderen Orten die Arbeiter- und Soldatenräte unternehmen, anderen Deutschen in Zukunft nicht erlauben, nach England zu die, ohne die Gewerkschaften zu hören, ohne eine Verhandlung der Unternehmer mit den Gewerkschaften zuzulassen, über die Arbeitsbedingungen verfügen, so bedeutet das, daß die bisher anerkannten Gewerkschaftsorganisationen, die auf demokratischer Grundlage aufgebaut sind, auf ein Minderrecht herabgedrückt werden, als sie es unter dem alten Snitem besaßen. Das wäre eine Diktatur, die sich gegen das Proletariat und seine an­erkannten Organisationen wendet.

braucht und ins Verderben rennt, wenn es anders fäme, so bleibt ein deprimierendes Gefühl übrig, daß diese politische Effekt­hascherei Anklang finden kann. Dieses Durcheinander muß in der Uebergangszeit zu den schwersten Erschütterungen führen, die wiederum in ihrer Wirkung niemand schwerer treffen als wie die Arbeiterklasse selbst. Wie sollen wir unser zerrüttetes Wirtschaftsgebilde wieder aufbauen, wenn wir zu dem Anarchis­mus der Autonomie der Gemeinden kommen. Die Sozialdemo­fratie hat die anarchistischen Theorien, die die Gemeinde als selbständiges Gebilde im Staat und unabhängig vom Bolts ganzen zu gestalten trachteten, stets bekämpft, weil ein hochent­wickeltes Wirtschaftsgebilde nicht auf der Berrissenheit der ein­zelnen Landesteile, nicht auf ihrer uneingeschränkten politischen Herrschaft, ihrer gegenseitigen Konkurrenz, sondern auf der Ein­ordnung zu einem großen Ganzen beruhen muß.

fommen.

Die Franzosen in Budapest.

Farbige Befagungstruppen.

Budapest, 4. Dezember .( Telunion.) Gestern ist eine Esta­bron französischer Kavallerie aus Schulweißenburg abgefahren und wird in Budapest und Umgebung einquartiert. Zu dieser Eskadron gehören Maroflanet, Spahis und afrikanische Jäger.

Ein Gegensatz im Hause Hohenzollern. Prinz

Adalbert von Preußne teilt der Kreuzzeitung" per­sönlich mit: glieder des Hohenzollernhauses, die mir lediglich durch die Zeitung der Erklärung:

Die Kundgebung des Prinzen Heinrich an alle Familienmit­

Am 20. November habe ich mich durch ein Telegramm an den Volksbeauftragten Ebert zur Verfügung derjeßigen Reichsregierung gestellt. Im Gegensatz zu den Aus­führungen des Prinzen Heinrich sehe ich allein in dieser die Obrigkeit, die mit tilen meinen Kräften zu unterstüben, ich für meine vornehmste Pflicht halte. Miel, Prinzen- Villa, 4. Dezember 1918.

Adalbert, Prinz von Preußen. Ge bewahrheitet sich der alte Sah, daß erst das Unglück die Menschen vernünftig macht.

Erbe von Washington, von Abraham Lincoln, nehmen Sie die es dort nur begeisterter an, weil es die nationalistische Seite traf: gemeinheit in die Hand!

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Die Völker hungern nach Weltverföhnung. Sache nicht einer Bartei, nicht eines Wolfes, sondern der All­

Romain Rolland an Woodrow Wilson.

Herr Präsident!

Die Völker zerreißen ihre Ketten. Die Stunde, die sie voraus­schauten und erstrebten, sie schlägt. Möge fie nicht vergebens schlagen.

Allüberall erwacht in den Völkern Europas der Wille, fich wie der der Aufsicht über ihr Schicksal zu bemächtigen, sich zu einen, auf daß ein verjüngtes Guropa erstehe.

Ueber die Grenzen fort fuchen sich die Hände umeinander zu fassen, aber immer noch sind Abgründe des Mißtrauens und des Mißberstehens zwischen ihnen aufgetan.

Eine Brüde muß über diese Kluft geschlagen werden. Es gilt, die Bande des alten Schidfalszwanges zu sprengen, der jene Völker den böllischen Kriegen verpflichtete und sie dazu trieb, sich jabr­Hundertelang Blindmütig aufeinanderzustürzen und gegenseitig zu vernichten. Allein vermögen sie es nicht; fie rufen nach Hilfe.

An wen aber sich wenden? Unter allen denen, die die gefahr­volle Ehrenlast tragen, die Politik der Nationen zu lenten, genießen Sie, Herr Präsident, einzig und allein eine allgemeine geistige Autorität. Alle haben Vertrauen zu Ihnen.

Folgen Sie dem Muse jener erschütternden Hoffnungen, er­greifen Sie die Hände, die sich ausstreden. Helfen Sie ihnen, damit sie sich zu einen vermögen. Kommen Sie den Völkern zu Hilfe, die tastend ihren Weg suchen, die eine neue Urkunde der Befreiung und Verbrüderung verfassen wollen, nach deren Grundbegriffen sie leidenschaftlich und verworren streben.

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Rufen Sie die Vertreter der Völker zum Menschheitskongreß! Leiten Sie ihn mit der ganzen Macht, die Ihnen durch Ihr hohes sittliches Bewußtsein und die glanzvolle Zukunft des weiten Amerifa zu Gebote steht.

Sprechen Sie! Sprechen Sie zu allen! Die Welt hungert nach einer Ehmme, die über die Grenzen der Nationen und der Klassen hinübertönt.

Seien Sie der Nichter freier Völker!

Die Zukunft aber möge Sie mit dem Namen des Weltver­Romain Rolland. föhners grüßen!

Die Frau.

Um den ich manche lange Nacht gezittert und geweint

man hat mir feinen Gruß gebracht:

er steht nicht mehr am Feind.

Er steht nicht mehr im Waffengraus,

ich fühle ihn so nah.

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Er fommt zu mir nach Haus, nach Haus- ach, wär er nur erst da!

Er wird so mild, so müde fein. Das Kiffen ist bereit.

Leg' ab und bette dich hinein, vorbei ist unser Leid.

Und wenn er noch im Schlafe spricht,

fag' ich ihm leis' das Wort:

Herz, gräm' dich nicht und sorg' dich nicht­Du brauchst nicht wieder fort!

Notizen.

Artur Bidler.

Bebenfen Sie es: Europa droht in die höllischen Kreise zurück­zuftürgen, aus denen es seit fünf Jahren emporflimmt und dabei den Weg mit seinem Blute besprengt. In jedem Lande fehlt den Vättern das Vertrauen zu den herrschenden Klaffen. Sie sind zu dieser Stunde noch der einzige, der zu den einen wie den anderen sprechen fann, zum Volf wie zum Bürgerbum aller Nationen, der und von beiden angehört wird. Sie sind der einzige, der heute der Vermittler zwischen ihnen sein mer weiß, ob morgen noch tönnte. Die Theater auf! Jm Kleinen Theater findet Versagt dieser Vermittler, so werden ohne Gegengewicht die aus­einanderfallenden Massen fast mit Notwendigkeit zum äußersten ge- Freitagnachmittag, Uhr, im Einverständnis mit dem Bollzugsrat eine Freivorstellung für beimgefehrte Krieger statt. Die Berteilung trieben: die Völker zur blutigen Anarchie und die Parteien der alten der Eintrittskarten erfolgt ausschließlich durch die Kommandantur. Gewaltherrschaft zur blutigen Reaktion. Klaffen- und Rassenkriege Ueber Edmond Rostand, dessen Art wir aus Anlaß werden kommen, Arieg zwischen den Nationen von gestern, Krieg feines Todes fennzeichneten, wird uns von anderer Seite noch zwischen den Nationen, die heute noch in Bildung begriffen sind, geschrieben: Dieser Tod geh: Frankreich an; für uns in Deutsch blindwütende soziale Krämpfe, die nichts anderes mehr wollen als land weckt er doch bloß eine literarische Grinnerung. den Haß, den Neid, die tollen Träume einer Stunde ohne Zukunft ausrasen.

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Was Rostand der Dichtung schenkte, bedeutet allerdings auch in feinem Vaterlande im Grunde nicht mehr als bei uns. Man nahm

Aber

hinreißend im Schwung, grandios in Bose und Geste und berüdend in der Grazie des Spiels und der Worte. Daher auch des großen Coquefin willige Mimenhilfe bei dem Cyrano- Stüd und später die Aiglon", bem Napoleonstüd zur Weltausstellung von 1900. Hilfe der sentimentalitätlüfternen Bathetik Sarah Bernhards bei der erste Sieg wiederholte sich nicht. As Nostand bewußt versuchte, der Bühne nationalistische Werte zu verfertigen, wurde die fran­ zösische Welt weniger leicht über die Tatsache getäuscht, daß ihr vergötterter Dichter doch nur ein Künstler der glänzenden Außen­feite war.

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Daran nahm nun freilich seine Beit die Jahre vor und nach durchaus nicht Anstoß. Im Gegenteil. der Jahrhundertwende Die bunte, schnellende Art spielerisch blitzender Romantik war der bürgerlichen Welt willkommen als Gegenspiel wider den grauen, schwerschleppenden, bebrüdenben Naturalismus. Es war fein gu fall, daß Rostand in Deutschland für seine Etüde einen Vers­virtuofen wie Fuldo mr Shmbe bereit fand. Er war ihm von der Zeit der neunziger Jahre wohlverwandt zugeboren.

Künstlerinnen und Akademiefrage. In Berlin forderte eine Sibung des Hauptvorstandes des Bundes deutscher und österreichischer Künstlerinnenvereine in einer Resolution, daß den Frauen gleich wie die anderen staatlichen Bildungsstätten ohne jesen Vorbehalt auch die Kunstakademien zugänglich zu machen seien. Man hofft das Ziel aber ohne Sturmlaufen" erreichen zu fönnen, als einfache logische Folgerung aus der seitherigen Gntwidlung heraus, welche die Bildungsmöglichkeiten für die Frauen genommen haben und zwar dann, wenn wieder ruhigere Zeiten in unser schwer geprüftes Baterland eingekehrt sind".

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Der Lyriker Karl Busse ist gestorben. Er ist nur 46 Jahre alt geworden. Als er um 1890 zuerst unter dem Namen Carl Sebus" hervortrat, hat mancher viel Hoffnungen auf ihn ge feht, z. B. Erich Schmidt. Diese Hoffnungen hat der Dichter nicht erfüllt. Aber ein reges Fließen seiner leichtbewegten, durch düstere. Stimmungen oder grüblerisches Wesen ganz und gar nicht Be­lasteten Werte haben seinen Namen bekannt gemacht. In den an gefebenen bürgerlichen Familienblättern war er feßbaft, auch als Biteraturkritiker. Die soziale Stampfdichtung hat von ihm nichts empfangen.

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Einem

Vorträge. Sin Geschlecht", Tragödie von Frit von Inruh, wird Christine Reichenbach aus Dresden am 12. Dezember im Künstlerhaus vortragen. Morgen, Freitag, abends 8% Uhr, findet Refi Langers Arno- Holz- ben b" statt. Luftverkehr über die ganze Welt. Amfterdamer Blatt zufolge hat der Vorfibende der Flugzeug- Reise­und Transport- Gesellschaft erklärt, daß eine Gesellschaft im Be griff fei eine Nette von Luftstationen für Boft- und Personenver fehr über die ganze Welt zu errichten. Außer für Stationen in Frankreich, Italien, Norwegen, Dänemark hat das Unternehmen Borbereitungen auch für Stationen in China, Indien, Japan und Südafrika getroffen.