Soldatenräte von Groß- Berlin.
Sechste Vollversammlung, Sonntag, den 8. Dezember. [ vorliegenden Angelegenheiten kurz zu erledigen, dann aber zu den Truppenteilen zu gehen und dort auf die Gefahr vorzubereiten. Das Haus ist nur schmach besetzt.
Die Versammlung hat zunächst einen neuen Borsitzenden zu wählen. Ste schlägt bor , ge von den Fliegertruppen in Adlers hof zu wählen, einen alten Gewerkschaftler. Ege erklärt, daß es ihn eigentlich anetele, solche Bersamm. lungen mit stundenlangen Geschäftsordnungsdebatten mitzumachen. Aber in der Stunde der Not jei er bereit, das angebotene Amt
anzunehmen.
Die Abstimmung ergibt die einstimmige Wahl von Ege. Ege übernimmt den Borsiz und ersucht zunächst das Mitglied des Bollzugsrats Cohen- Reuß, eine
zu geben.
Darstellung der Vorgänge vom Freitag Cohen- Reuß : Als wir im Vollzugsrat verhaftet werden soll. ten, haben wir die Sache nicht sehr trag ich genommen; ein großer Teil von uns ist direkt zu den Soldaten hinausgegangen und hat fameradschaftlich mit ihnen gesprochen. Die Gruppen, mit denen ich sprach, versicherten mir, sie würden uns nicht verhaften, bevor fie sich nicht am Telephon durch Rücksprache mit der Reichsregietung davon überzeugt hätten, daß diese den Auftrag gegeben hätte. Dazu ist es ja nicht gekommen, da die. Dinge nachher aufgeflärt
wurden.
Sehr viel tragischer sind leider die Vorgänge in der Chauffeestraße
Während die Erregung im Hause immer noch fortdauert, ergänzt Schilewati die Mitteilungen Heines noch dahin, daß gestern bereits ein Kamerad aus der Versammlung mittels Militärtele graph an den Vollzusrat berichtet habe, baß bereits die Gardeschützen im Kriegsministerium untergebracht feien. Durch Abstimmung wird entschieden, zunächst abzuwarten, bis eine Auskunft von der Reichsregierung tommt und inzwischen die Berhandlungen fortzusehen.
Gegenüber einem Hinweis auf eine Notia im Vorwärts", wonach Kretschmer mit den Vorgängen am Freitag in Verbindung stehen soll, erklärt:
Kretschmer: Ms am Mittwochnachmittag infolge des Beschlusses der Delegiertenversammlung die Vertreter der Frontsoldaten" durch Namerad Trippe entfernt wurden, erklärte Malinowski:„ Wenn Ihr una vergewaltigt und aus dem Hause schmeißt, wird etwas passieren, was Euch sehr unliebam ift. 10 000 Mann stehen hinter uns." Am Freitag wurde ich von jemand angerufen und gefragt, ob mir schon bekannt sei, daß am Nachmittag Protest bersammlungen der Deserteure und Urlauber stattfinden; es fei im Anschluß
eine bewaffnete Demonstration gegen den Bollzugsrat beabsichtigt. Daraufhin habe ich pflichtgemäß die Komman dantur angerufen, und da ich dort feinen Anschluß bekam, das Generalfommando. Ich habe dem Kameraden Krebs gesagt, schickt ein paar Leute in die Versammlungen und last euch darüber Be richt erstatten, und trefft Vorkehrungen, damit nicht irgendwelche Handstreiche vorgenommen werden.
Trippe bestätigt diese Ausführungen.
Bei der Abstimmung wird jodamn rebichmer mit großer Mehrheit zum zweiten Borfizenden gewählt.
Einzug der Truppen in Berlin .
Bont 10. Dezember ab werden verschiedene aus dem Felde surüdfehrende Divisionen in Berlin einmarschieren. An diesem Tage rüdt die Garde- Kavallerie- Schüßen- Division in die Hauptstadt ein. Die Division besteht aus Garde- Kavallerie- Regimentern und auch aus Kavallerieregimentern der verschiedenen preußischen Provinzen. Außerdem nimmt ein aus allen deutschen Stämmen besonders zusammengefteltes Bataillon an dem Einzug teil. Die Truppen marschieren von dem Heidelberger Platz durch bie Mecklenburger Straße, Berliner . Straße, Kaiser- Allee, Joachimsthaler Straße, Surfürstendamm, Hofjägerstraße, Gr. Stern, CharLottenburger Chauffee, Brandenburger Tor , Unter den Linden . Der Empfang durch die Reichs- und Stadtbehörden findet um 1 Uhr auf dem Pariser Plaz am Brandenburger Tor statt.
Die Reservelazarette des Gardkorps mit angegliederten Vereinslazaretten wählen morgen, Dienstag, auf je 100 Monn einen Vertrauensmann. Die gewählten Vertrauensleute der Reserve- und angegliederten Vereinslazarette wählen aus ihrer Mitte bis 1000 Mann einen, über 1500 Mann 2 Delegierte( Offiziere sind nicht wählbar). Die so gewählten Delegierten treten am Mittwoch, ben 11. Dezember 1918, nachmittags 4 Uhr, im Ana tomiesaal des Reservelazarette Hochschule für bildende Künste", Charlottenburg , Hardenbergstr. 33, zusammen zwecks Wahl eines Soldatentats für das Sanitätsamt des Garde=
forps.
"
Zur Berhaftung des Vollzugsrats. Auf Wunsch zahlreicher Angehörigen des 1. Garde Pionier- Eriab.BatailIons, Köpenickerstraße , wird erklärt, daß die Angehörigen dieses Bataillons an der versuchten Verhaftung des Vollzugsras nicht beteiligt waren.
15 Todesopfer und 31. Schwerverlette hat nach den bisherigen Feststellungen des Leichenschauhaufes der blutige Zusammenstoß in der Chauffeeftraße gefordert. Ob hiermit die Zahl der Opfer er schöpft ist, steht jedoch noch dahin. Zur genauen Ermittelung ist Es ergreift darauf der Borsigende der 4. Armee, zu dem auch es unbedingt erforderlich, daß alle Stellen, wo Tote oder Verwun bas Gardeforps gehört, Levinson, das Wort. Die Fronttruppen bete untergebracht sind, dies noch nachträglich dem Schauhauſe stehen geschlossen hinter Ebert und Haaje.( Beifall) Wir wollen melden. Außer den bereits von uns gemeldeten 11 Toten sind noch ale mitarbeiten an der Errichtung der deutschen Republit.( Leb- vier Verwundete ihren Verlegungen erlegen. Es sind dies der Sanitätssoldat Paul Mliesche aus der Rösliner Straße 5, der Solhafter Beifall.) Darauf teilt Siemien mit, daß der Vollzugsrat ein Auf- dat Artur Gierte aus der Demminer Straße 36, ein noch unbepolitische Redner zur Verfgung stellt. Es folgt sodann der
ärungbureau eingerichtet hat, bas den Soldatenräten auf Wunsch
Bericht des Wahlbureaus.
gewesen. Ich glaube, es ist niemand im Saal, der nicht aufs tiefste bedauert, daß hier Blut geflossen ist. Wie weit fich die Neft, tellungen machen ließen, ist das Blutvergießen durch eine ganze Rette bon tragischen Mißverständnissen und Verhängnissen hervor gerufen, die immer in solchen Fällen walten. Gewollt haben es fonterrevolutionäre Elemente, die nicht im Vordergrunde stehen, sondern die Dinge hinten dirigierten. Einen Teil der Leute, die mehr im Vordergrunde stehen, kennen wir ganz genau. Wir haben einwandfreies, belastendes Material gegen fie, so daß wir sie zur Verantwortung ziehen, fönnen. Es wird alles geschehen, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Grat Matuschka und von Rheinbaben vom Auswärtigen Amt find darin verwickelt; die Fäden gehen aber noch weiter. Gift falsch, die Vorgänge Ebert und Scheidemann an suhängen.( Sehr richtig!) Es ist bedauerlich, daß die Spartafusleute das tun. Ich bin auch dagegen, den Spartatusbund als einen Popanz hinzustellen, weil man ihm dabei eine Bedeutung In eingehender Weise erstattet Gerber den Bericht. Er führte zumißt, die er nicht hat. Ich glaube nicht, daß er an Butsche denkt. aus: Es fam uns bei dem Wahlreglement vor allem barauf an, ( Rufe des Zweifels.) Eine Kommission, aus Spiro, Eppmeyer und auf dem Vorhandenen aufzubauen. Wir konnten in der turgen tinem Arbeiter bestehend, war vor einigen Tagen bei Ebert und Zeit nicht eine Wahlordnung schaffen, die allen Wünschen gerecht hat ihn gebeten, mit einer Demonstration der Soldaten für die wird. Es kommt hauptsächlich auf Schnelligkeit an, da die Regierung sich einverstanden zu erklären. Daraufhin hat Ebert Delegiertenversammlung der Arbeiter und Soldatenräte ganz ganz forrett erflärt, daß ihm diese Demomnstration überflüssig Deutschlands bereits zum 16. Dezember einberufen ist.. erscheine, und hat berlangt, daß, wenn fväter einmal eine Demon- Der aus der Reichskanzlei zurüdgefehrte Cohen- Reuß erhält stration stattfinden solle, fie gemeinschaftlich mit den Arbeitern ge- außerhalb der Tagesordnung bas Wort zu folgender Mitteilung macht werden möge. Man braucht teine Differenzen betreffend die zoifchen Vollzugsrat und Regierung zu wittern. Wenn man die paritätisch zusammengefeßte Regierung sprengt, sprengt man damit auch Deutschland . Ich bin mit dem Stameraden Heine in der Regierung gewesen Jeder muß jetzt durch und Heine hat Ebert die Mitteilung vorgetragen, die er erhalten Kühle und Besonnenheit dazu beitragen, daß fein Un- hat. Ebert wird sofort nach Schluß einer Versammlung, in der lande Ruhe und Ordnung. ( Stürmischer Beifall.) lud geschieht. Nur dadurch bringen wir unserem gequälten Bater- er noch zu sprechen hat, mit dem Kriegsministerium in Verbindung treten und die Angelegenheit Lequis untersuchen lassen und wenn Auf Borschlag des Vorfißenden Ege ehrt die Versammlung die Gefahr droht, unverzüglich bie nötigen Maßnahmen treffen. Auch Barfer bom Freitag durch Erheben von den Sisen. Außer. Moltenbuhr ist mit Bergmann aur stommanbantur gefahren und halb der Tagesordnung erhält darauf
Angelegenheit Lequis:
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kannter Soldat und ein Arbeiter Strauß. Von den ermittelten
31 Verwundeten befinden sich 15 in der Klinik in der Ziegelstraße, 11 in der Charité, 3 im Garnisonlazarett, 1 im Augustahospital und 1 im Virchowkrankenhause.
Die Berliner Zionistische Vereinigung veranstaltet heute abend pünktlich 8 Uhr im großen Saale der Philharmonie( Bernburgeritrage 22/23) eine öffentliche Versammlung, in der Herr Curt Blumenfeld über„ Antisemitismus und seine Ueberwindung" sprechen wird.
Eine Bataillonskaffe erschwindelt. Die Kaffe des 2. Bataillons des Eisenbahn- Regiments 1, bie 100 000 m. bares Geld enthielt, ist heute zwei jungen Schwindlern durch ein Betrugsmanöver in die Sänbe gefallen, bas erkennen läßt, daß die beiden Gauner mit den Verhältnissen genau vertraut gewesen sein müssen. Sie erschinen auf der Wache des Bataillons, die während der Abwesen heit des Zahlmeisters die Kaffe aufbewahrte und gaben an, vom 3ahlmeister den Auftrag erhalten zu haben, die Kasse für ihn abzuDa fie auch bie Eisenbahneruniform trugen, glaubte der Bachhabende, es mit Soldaten zu tun gehabt zu haben, die im dienstlichen Auftrage handelten, und händigte ihnen ohne Bedenken die gefüllte Kaffe aus. Als später wieder zwei Soldaten des Bataillons erschienen, die in Wirklichkeit beauftragt waren, die Staffe
holen.
Reichsbank gelieferten Badung waren.
Frauenversammlung. Am Montag, abends 7% Uhr, findet im Gewerkschaftshaus", Engelufer 15, eine öffentliche Versammlung. statt mit dem Thema: Das Frauenwahlrecht- eine Katastrophe für bie Sozialdemokratie? Referent: Emil Unger.
Charlottenburg . An die Hauseigentümer Charlottenburgs
richtet der Bollzugsausfuß des Arbeiter- und Soldatenrats fol
abzuholen, stellte sich heraus, daß die ersten beiden Schwindler hat Wels die nötigen Mitteilungen gemacht. Gerhard machte telephonische waren, bem die Wache ins Garn gegangen ist. Die Gauner werden folgenden Mitteilungen, die große Erregung unter den Solbaten baltung Terte mitteilungen fiber eine tieregiment jebt von der Bolizei gesucht. Es find awei junge etwa 18 bis 20 räten auslöſten: In den letzten Tagen haben sich das gu gug, but extern her Golpaternate bogate iten Jahre alte Burschen, von denen der eine eina 1,72, der andere nur fehr ernste Ereignisse im Raum zwischen Botsdam und Berlin 2. Garderegiment zu Fuß, das in Budenwalde in Bürgerquartier 1,60 Meter groß ift. Beide haben battlose Gesichter, die ihre Jugend deutlich erkennen lassen. Das erschwindelte Geld, auf dessen ebgespielt. Es ist in Berlin ein Generalfommando Lequis einge- gekommen ist. Der Goldatentat sowie die Kommandeure der beiden Wieberherbeifchaffung eine Belohnung von& Prog. ausgefeht iſt, berichtet worden, das außerhalb des Rahmens der anderen General Regimenter erklären, daß fie ball und gang mit bruin ens ftand aus ganz neuen Fünfzigmartscheinen, die noch in der von der tommandos steht und die Golbatenräte nicht anerkennt. Saaje voll und ganz zusammengehen werden.( Bravo !) ( Sört! hört!) Diese Einrichtung ist im geheimen entstanden, dem Hiernach wird in der Tagesordnung forigefahren. Bollzugsrat ist darüber nichts bekannt. Das Generalfommando Die Siebenerfommission hat die Anfechtung ber Mandate bon die Gardeschützendivision drei Mitgliedern bes Bollzugsrats geprüft. Das Manbat Trippes und die erste Garsebibision in den Orten zwischen Botsdam und wird angefodien, weil die Wahl nicht ordnungsmäßig zustandege tommen fein foll. Die Kommission hält die Anfechtung für be itplassee untergebracht und hat den Bahnhöfen den Befehl gebet. Die Versammlung beschließt gegen 2 Stimmen bie 3ü1geben, den Soldatenräten teine Auskunft über die Truppen zu erfigfeit des Mandats Trippes . Das angefochtene Manbat des gende Mitteilung: teilen. Im Laufe der lebten drei Nächte find erhebliche Truppen Bollzugsratsmitgliebes Bergmann beantragt die Kommiffion Seit einigen Tagen gehen Charlottenburger Hauseigentümer massen angekommen, die feit in der Hand ihrer Führer sind und ich weigern, Golbatenräte zu wählen. Die Garde schüßendivision hat zum Beispiel das Herunterreißen roter Fahnen in Potsdam nicht verhindert. Ich habe persönlich schon versucht, die Mannschaften aufzuklären, die Leute haben mir aber gesagt: Soldatenräte Unsinn! Wir werden die Berliner schon auf die Schnauze schlagen.( Große Unruhe. Zurufe: Verhebung!) Die Mannschaften sind durch ihre reaktionären Führer politisch im unklaren gehalten und wissen nicht, warum es sich handelt. Aufklärungs Die vorige Bersammlung hatte einen Antrag angenommen, tigstellung geschlossen gegen die Erklärung eines Spartalisten, der tommandos find schon unterwegs. Bisher haben die Verhand- der das Kriegsministerium ersucht, die Soldatenräte, die fest in den größte Teil der Schöneberger Sicherheitswehr stehe zu Liebknecht lungen noch nicht zu einem Ziel geführt. Soeben wird mir aus dem Kriegsministerium unterstehenden militärischen Betrieben be- und werde den Spartatiften Waffen liefern". Die Wehr sagt, fie Potsdam mitgeteilt, daß das Offizierkorps mit den Soldatenräten stehen, zu bestätigen, ohne Rüdsicht auf die Umstellung dieser Bestehe nach wie vor ohne Ausnahme hinter der Regierung". nichts zu turi haben will. Reichsregierung und Bollzugsrat müffen triebe für Friedensarbeit. Unterstaatsfetzelar Göhre, bem unbedingt das Generalfommando überwachen.( Gtür- der Antrag unterbreitet wurde, hat sich gegen denselben erklärt. mische Rufe: Berhaften lassen, an die Wand stellen!) Ich bin hier her gekommen, um Ihnen von diesen ernsten Vorfällen Nachricht zu geben, damit Sie den Bollzugsrat zu weiteren Schritten ermächtigen.( Lebhafter Beifall.)
für ungültig zu erflären, weil Bergmann zur Mitarbeit im Vollzugsrat unfähig ist. Der Antrag wird gegen 2 Stimmen angenommen. Der dritte Fall, der das Mitglied Beinbagen beDie Erfahwahl trifft, wird an die Kommission zurückverwiesen. für Bergmann foll in der nächsten Versammlung erfolgen. Beim Bureau ist ein Antrag eingegangen, welcher Stellung nahme verlangt zu der vom Bollzugsrat an die Delegierten der russischen Sowjetregierung ergangenen Einladung zur Reichsverfammlung der Arbeiter- und Soldatenräte.
Er ist dafür, daß die bis zum 10. Dezember bestehenden Soldaten räte bestätigt werden. Dann soll zu Anfang jeder Dekade die Stärte der Formationen festgestellt und danach die Zahl der Solbatenräte bestimmt werden. Die Räte der nicht mehr 500 Mann starten Formationen sollen aufgelöst und in den nicht mehr militärischen Betrieben die Arbeiterräte die Vertretung der Beschäf
Die Mitglieder des Vollzugsrats Albrecht, Trippe, Fortner, Molfenbuhr, Gelberg und Gottschling ber tigten fein. laffen darauf den Saal, um die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Der Versammlung bemächtigt sich lebhafte Unruhe. Borsitzender Ege: Die Stunde der Gefahr ist da! Wir haben zu handeln! Ich schlage vor, daß die Soldatenräte fofort zu ihren Truppen gehen und die Leute aufklären, damit dieses General tommando ausgeräuchert wird.
Gottschling schlägt vor, zunächst ruhig hierzubleiben und die
Groß- Berlin
Dieser Standpunkt wird in der Diskussion lebhaft angegriffen. Tas Fortbestehen ber Golbatenräte in den bisher militärischen Betrieben sei sehr nüßlich für die Erledigung der Demobilisierung. Man wolle die Soldatenräte, wie ein Redner erfahren haben will, langsam absägen, um die Offiziere wieder in ihre alte Funktion Gin einzusehen. Dagegen müßten sich die Soldatenräte mehren. Beschluß in dieser Angelegenheit wird nicht gefaßt. Um 4 Uhr wird die Versammlung gefchloffen.
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oder deren Beauftragte in rüdsichtsloser Weise mit Kündigungen und Wohnungsräumungen hauptsächlich gegen ärmere Mieter bor. Mit Rücksicht auf die herrschende, Wohnungsnot wird den Hauseigentümern oder deren Beauftragten das Recht zur Kündi gung bis auf weiteres entzogen. Jeder Wohnungsa. wechsel, der vom Hauseigentümer veranlaßt wird, muß beim Arbeiter und Soldatenrat eingehend begründet werden und unterliegt dessen Zustimmung. Zuwiderhandelnde werden bestraft."
Die Schöneberger Sicherheitswehr verwahrt sich in einer Rich
Theater.
Residenztheater: Friedensverhandlungen".
Sozialdemokratische Kreiskonferenz für Niederbarnim. breitete Genosse Hermann Müller der Konferens folgende Aum Gesandten ernannte Spizbube zeigt in der aufaezwungenen
Der Titel ließ allerhand anzügliche Fronien über bas aftuelle Thema erwarten, bei dem der Widerspruch hochtönend schöner Humanitätsprogramme und der Gesinnungen, die sich in einen solchen Aufzug fleiden, noch schlagender wie sonst gewöhnlich in der Politik hervortritt. Doch das Stückchen Bruno Winawers enttäuschte. Der Einfall, daß ein erittlaffiger Hochstapler, eine Leuchte in der Kreisen der internationalen Spitzbubenwelt, in den Geruch eines Friedensunterhändlers gerät und bei der Verhandluna den Kollegen von der diplomatischen Fakultät noch übers Ohr haut, wäre gewiß fo übel nicht. Daraus hätte ein wohl einwandfreies Seitenftüd au Mirbeaus refpeftlos übermütiger Diebs"-Grotesfe werden Fönnen, in der ein bei seiner nächtlichen Arbeit gestörter Gentleman Hinsichtlich des Gebantens der Vereinigung mit den Unabhän. Ginbrecher bem Börsianer, der ihm überrascht, über die Gemeingigen wurde in der Diskussion betont, daß an eine Vereinigung famkeit ihrer beiderseitigen Grundsäße eine höflich- boshafte Vornicht zu denken sei, solange sich die Unabhängigen nicht von den lefung hält. Doch der Verfasser weiß mit der Idee nichts Rechtes anzufangen, nüßt sie nur als Aushang für belanglos triviale und Spartatusideen flipp und flar fcheiden. Zu den Nationalversammlungswahlen unter- auf die Dauer stark ermüdende Bosseszenen aus. Der vom Gerücht Am Sonnabend hielten die Genossen des Kreises Niederbarnim Forderung, welche die Vertreter von Niederbarnim auf einer Stonfe. Stolle eine jo naive Ahnungslosigkeit, daß man, von allem anderen eine Areistonferenz ab. Der Vorsitzende Genosse Müller empreng des Wahlkreises Regierungsbezirk Botsdam vertreten follen: abgefehen, nicht versteht, wie er in seinem eigentlichen Berufe so fahl namens des Borstandes, bis zur Wahl zwei Genossen anzu- G3 follen vier Genoffen aus dem Kreise Niederbarnim auf die alänzende Karriere machen konnte. Auch die Berfiflage auf be Kandidatenliste gefekt werden, davon zwei Männer und eine Frau in Ehrfurcht und Bewunderung vor der vermeintlichen Erzellenz Genosse Baumeister gab einen Bericht über die Tätigkeit an sicherer Stelle. Diese Forderung begründete Genosse Müller erfterbende Bantiersfamilie Süßtino wie bas internationale der Genoffen, welde bie Behörden beaufsichtigen. Im mit der Stimmenzahl, die der Kreis Niederbarnim in Verhältnis Reportertum arbeitet mit allzu billigen Mitteln. Der Beifall aalt Landratsamt find alle wichtigen Bosten bis zum Bandrat von uns zu den anderen Wahlkreisen des Regierungsbezirts Potsdam( der in erster Linie wohl der flotten Aufführung, in der namentlich beſeßt, und zwar zu gleichen Teilen von unseren Parteigenossen und 10 Abgeordnete zur Nationalversammlung zu wählen hat) bei den Serr Faltenstein als Obergauner und Herr Baulig ala Reichstagswahlen aufgebracht hat. Die Aufstellung der Kandi- Interviewer- Häuptling durch drollig gelente Mimit wirkten. Unabhängigen. Das baten soll der Generalversammlung überlassen bleiben. Der Vorstand schlägt als Kandidaten die Genoffen Wissel, Hermann Auch die vierte hat sich so bewährt, daß es den Gedanken einer Wiedervereinigung Müller und die Genoſſin Juchacz bor. ber beiden jozialdemokratischen Barteien nahbelegt. Auch das Re- Randibatur soll einer Frau übertragen werden. Die Konferenz gierungspräsidium und das Oberpräsidium stehen stimmte diesem Vorschlage zu. unter unserer Rontrolle. Schließlich wurde eine Resolution angenommen, deren Schluß An der Tätigkeit, die manche junge in ihren Amisstellen ausüben, ift fat befagt: „ Die Kreisfonferenz erwartet von der Reichskonferenz ber zirar viel auszusehen, aber im allgemeinen hat die gesamte Kon trollarbeit viel Nußen im Interesse des Voltes geschaffen. Gegen Arbeiter und Soldatenräte, daß die für den 16. Februar bor . Eine gesehenen Wahlen schon auf einen früheren Termin feft Mißstände müsse nachdrücklichft Protest erhoben werden. gefeht werden." Resolution in diesem Sinne wurde angenommen
stellen.
Busammenarbeiten beiber Parteien
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Aus aller Welt.
dt.
Zusammenstoß zweier Truppentransportzüge. München , 8. Dezember. ( TS.) Zwei Truppentransporte, di mit bayerischen Truppen besebi waren, sind auf dem Bahr hof bon Salzbad an der Mur infolge falscher Weichenstellung einander gefahren. Sechs Wagen des ersten und die Lokomot des zweiten Buges wurden zertrümmert. Mehrere Soldaten f. tot, eine große Anzahl schwer verlegt,