Einzelbild herunterladen
 

Der Einzug der Truppen.

Saft 14 Tage später, als ursprünglich geplant war, find Saten lange vor dem für die Anfunft des Ruges festgesetten| gestern Mittag unsere Truppen in Berlin eingezogen. Ieber- Reitpunkt batten fich hier viele Taufende eingefunden. Immer neue all, wo sie vorüberfamen, wurben sie von der Bevölkerung Menichenmaen trömten heran is bak bald auf dem Blas ein be­auf das herzlichste will fommen gebrißen. Aber nicht nur durch anaftigendes Gedränge entstand.

Reiten von Soldaten,

Mit ühe fonnten die Vertreter der Behörden sich den Weg zur Mednertrifüne babnen. Wr joben die Woltsbeauftragten bert und Scheidemann Sen Stultusminister d. Soff= mann, den Oberbürgermeister Wermuth, den Bürgermeister Reide uit.

das Wort, durch den frohen Buruf, durch Scherzr den berüber die Edulter en Edulter borden und einander an den Bänden hiel und hinüber zeigten die Berliner ihre Freude, sondern auch ten bemisten fich fence vergeblich, rückwärts drängend dem Drud durch die Tat. Was sich in diesen schmalen und teuren Reiten der Menschenmauer entgegenzureirfen. nur irgend hatte auftreiben lassen, bot man den Scim­fehrenden dar. Und wenn es auch in der Hauptsache nur Bigarren, Sigaretten und Süßigkeiten waren, so hatte doch manche Hausfrau noch einmal die Borratskammer einer Ne­bision unterzogen und dabei ein Endchen Wurst, ein paar belegte Brote oder sonstige Rostbarkeiten" crübrigt. Und die Feldgrauen quittierten mit Dont über alles. Im Gleich­britt zogen sie, die vier Jahre lang der Krieg durch aller Herren Länder geführt, durch den Westen Berlins nach dem Brandenburger Tor , wo Stadt und Regierung durch ihre obersten Vertreter den Zurückgekehrten den 23 i II­tommensgrus Deutschlands entboten.

Am Heidelberger Blah.

Das sonst so stille Viertel am Schmargendorfer Bahnhof an der Grenze von Wilmersdorf batte gestern seinen großen Tag. Schon bald nach 8 Uhr morgens fing es an lebendig zu werden. Buerft fans fich natürlich die Jugend ein. Mit Fähnchen famen die Schulkinder der Wilmersdorfer und Schmargendorfer Schulen unter Führung ihrer Lehrer geschlossen heran und fäumten die Medenburgische Etraße hinter dem Bahnhof Schmargendorf , bie die Truppen passieren sollten, auf beiden Seiten ein.

Aber

auch viele familien, Frauen und junge Mädchen, festlich geschmidt, nahmen an der Aufstellung teil. Ein buntes Deben und Treiben entidelte fich in den Nebenstraßen, in welchen die Truppen Auf­tellung genommen hatten. Biele Frauen, die noch Lebensmittel abgeben hatten, brachten Wepfel und Nüsse, Bigarren und Bi peretten, Tabalpädden, um den Heimkehrenden wenigstens eine fleine Freude zu bereiten.

Die meisten Bewohner der Sauptstraken, durch welche die Truppen sonen, hatten die Fenster ihrer Säufer geschmückt In den Bäumen, die die Medlenburgische Straße zu beiden Seiten einfallen. Taken Jungen und Mädchen und begrüßten die Borüberkommenden mit begeisterten Surra und Sochrufen. Die Blumenladen waren vollständig geblündert. Was mur immer an späten Blumen und Tannenreifig aufzutreiben mar, germandle man, um die Einziehenden zu schmüden. Jeder In­fanterist, jeder Fahrer hatte wenigftens einen fleinen Strauß aus Tannengrün im Mantel steden. Bielfach batte man auch, wie beim Auszug vor vier Jahren, die Gewehre mit Blumen geschmüdt.

Die Truppen machten einen vorzüglichen Gin­brud. In strammer Eelbstdisiplin ohne daß man viel Rommandos hörte, vollzog sich der Anmarsch am Seibel­berger lab. Im Weichschritt zog die Infanterie heran, teil­weise mit der bequemen Feldmüße, teils aber auch mit dem sturm­erbrobten, oft berbeulten und noch die letten Spuren der Kömpfe geigenden Stablhelm bebedt. Eomeit es anging, batten die Leute neue Uniformstüde erhalten, so daß man den Gindrud einer babel­lolen Truppe gewann. Die Broken der Artillerie und der Ma­schinengewehrbompagnien waren reich mit Tannengrün geschmüdt. Selbst die Gula chianonen entbehrten nicht der grünen Pierde. Innialt mischten sich der würzige Tannenduft und der Geruch des Mittagessens, bas in den mächtigen effeln brobelte. Freilich ben ferben, bie ebenfalls ' umenschmud trugen, fah man die Strapagen des Feldebens an. gemegert und ftruppig, aber bliksauber gepubt, ftanben sie vor thren Dahrzeugen, die sie so lange Zeit durch Feindesland gezogen Batten.

Nicht alle von denen, die 1914 hinauszegen, find wiederge­tommen. So zog das 4. rassierregiment nur noch mit 48 Mann und zwei Offizieren in die Seimat ein. Alle brigen find in sen lekten Stämpfen an der Aisne geblieben. Ginen besonders hübschen Gindrud machten die Madfahrerfom pagnien, die ihre Maschinen wie zu einem Sportfest mit bunten Bändern und Wimpelchen geschmüdt hatten..

Gegen 11 Uhr begannen die ersten Truppen unter flingendem Spiel nach dem Brandenburger Tor zu abzurüden. Von der Jugend begleitet, die natürlich auf den Fahrzeugen erst recht nicht fehlte, jebten fich Infanteriefolonnen in Marsch. ge­folgt bon Maidhinengewehrtompagnien, der Ka­gallerie, den Minenwerfern, artillerie. Den Schluß bildete die Bagage. Die Aufstellung der Truppen vertoille fidh auf die Medienburgische Straße, die Fortenbed. traße, die Binger Straße, Seidelberger Plat. In der Medlenburgischen Strake batte bas Garde türaffier­regiment, bie Garde- Maschinengewehrabteilung I und die Garde- Kavallerie- Nachrichtenabteilung Aufstellung gefunden. In der Fortenbedstraße standen Garde Dragoner . Auf dem Seidelberger Plabs stand die Minen­werfer Estabron. Den Abschluß bildeten in der Binger Straße die 4. rassiere, 2. und 6. Jäger und die 58. Ra­ballerie Brigade . biefer Meihenfolge febben sich die Truppen um 412 Uhr in Bewegung nach Berlin .

In der Kaiferallee.

Die lange Straße war zu beiden Seiten von einer nach Behntausenben zählenden Menschenmafie bejekt, die schen bald nach 9 Uhr Aufstellung nahm. In allen Häusern, bon denen zaboje Nahnen und Fähnchen heruntergrüßten, ftanden die Hausbewohner in den Fenstern und harrte geduldig der Dinge, di ba fommen follten. Auch viele fliegende Strakenhändler mit Fahnen und Schleifen traf man an, die für ihre Ware reißenden Mosa's fanden.

Die

Gegen 11 1hr Tamen die ersten Truppen in der Göhe des Nürnberger Plates an. Mit flingendem Spiel zog die Infanterie dabin, gefolgt von den übrigen Formationen. Straßenbahnen lonnten gegen 11 Uhr den Verkehr nicht mebr fortieben. In die Menge eingeteilt standen sie da, ogen die Kontaltslangen ein und verwandelten sich in wenigen Minuten in Tribünen. Wer nur immer einigermaken nemanot

mar, erstieg das Dach und unter lauten Jubelrufen wurde den meniner Glüdlichen, bie leine so gute Aussicht hatten, verfündet, melche Truppenteile beranzögen. Sturz vor i Uhr, als die letzten Formationen vorbeigezegen waren, lösten die Massen fich auf und Der Verkehr fonnte ungehindert weiter vonstatten gehen.

Gin besonders feftliches, farbenprächtiges Bild bot der Kur­fil- endemm Die ganze Straßenbreite war von Taufenden von Stopfen eingefakt, aus jedem Fenster bingen Niangen und Teppiche. Hunderte von Berlinern lieken es fich nicht nehmen, über die braven Geldgrauen Blumen jeder Art auszuschütten. Besondere Seiterfeit errente bei den Truppen. ein Fenster, welches mit fünf weißen Teddybären befeht war.

Em Brandenburger Tor .

Gin Uhr war's

ba erflana Felles Trombebenge'chmetter.

für eine ober awei Eefurben feste fich Stille über die mogende Menne dann brach am Brandenburner Tor in den fich drängen­den Meiben ein Sturm los ben weiten Plat. Sen die Evite des Runes erreicht hatte. Bebn­webenben Tüchern ein ifommen in der Seimat!" tarfende jouchaten im ertegen, Rebniaufenbe winkien ihm mit Inter nicht endenwellendem Jubel cüdte das an der Shihe mar

Brausend pflanzte er fich fort über

Schierende, aus Trurnen Bonerns. Sadiens, Padens, Birtlem­berns aufammengestellte Bundesbalaillon ein und nahm Aufstellung auf dem Tab.

Gin Trombeteniianel forderte Gehör für den ersten

Reftrebner, und lansiam trat Ruhe ein. Der

Beff@ beauftragte Genaffe Cbert

Geid gegrüßt dabeint, bapieve Rämpfer, liebe Brüder! Jurmer ift unser bestes Leben und Denken mit Guch gewesen, da Ihr braußen& m Sturme die Stirn batet, um alles, was Euch Biec beuer ift, turmfrei zu halten, da Jhr strittet und littet. mit Euch geoefen in der langen Orte des Wartens auf eine beffere Beit. Nun empfangen wir Euch mit der unauslöschlichen Dank­berfeit. Die Euer ungebroc nes mannhaftes Musharren all die Jahre bis zum bitteren Gnbe sich um Heimat und für alle Beiten berbient hat. Wir empfangen Euch mit dem innigen Wunsche, daß es Euch bald bergönnt sein möge, der überstandenen Mühsal zu vergessen, wieder hineinzuwachsen in das, was Ihr waret und hattet, der altvertrauten Stätten wieder froh zu werden. Noch ist, che das ganz gefchehen kann, manches Barte zu überwinden. In der Glutsonne, der Hochreife des Sommers, zogt Ihr aus. In dunflen, trüben Tagen des sterbenden Jahres, des verrauchenden Bölferkampfes, des trappen Unterhalts lehrt Ihr wieder. Aber was an uns liegt, Guch durch Wärme, Wohn­lichfeit und Arbeit über das erste rösteln des Eingewöhnens Hinterzuhelfen, das soll freudig geschehen.

3hr verliehet ein Ales und findet ein neues wieder. Bast uns bereint um dieses Neue wetteifern, damit wir im redlyben Regen der Kräfte durch den falten Winter zum lichten Frühling Der Freiheit, der Ginigkeit und der Versöhnung gelangen. Willkommen zum Marfche folchem Richte entgegen, will fommen in Berlin um die Zeit der Sonnenwende!

Mit jubeindem Beifall antwort te die Menge. Als britter Redner sprach eldroebel Suppe, Vorsitzender des Mevolution Daurch au sichern, daß Ordnung gewahrt wird.

ergriff des Mort und bearükte die beimaefehrten Truppen mit fol- Bundes aftiver Unteroffiziere. Er monte, die Errungenschaften der gender, oft von Beifalferufen unterbrochenen Ansprache:

Rameroden, mimommen in der Deutichen Republif. beralich willkommen in der Seimat, die fich nach Euch gefehnt hat: beren bange Sorge Guch ständia umschwebte. An diesem Augenblid ba wir Euch am heimatlichen Serbe begrüßen, eilt unser erster Ge­bante ben teuren Toten. Ah, fo viele fehren nimmer wie ber. Sumberttausende ruhen in Feindesland in, ftillen räbern, andere Sunderttausende mukten vor dem Ende des Kampfes au­tiffahren. aericht und verstümmelt von feindlichen Gefchoffen. hnen allen, die fich für ben Schutt der Heimat aufgespiert haben. unsern unauslöflichen on. Wir fönnen ihren Onfermut nicht bergelten, und bloke Worte find zu schwach, ihnen zu danken. Was wir ihnen on Taten der anfbarkeit darbringen fönnen, das toffen wir ihnen in Treue leisten.

-

Der Fup feste fic in Bewegung und mischier meiter auf ber Mittelpromenade der Linden". Auf dem ganzen Wege war die Straße gefäumt von dichten Menschenmassen, die den Truppen in freudiger Erregung aujubelten./ Sinter dem Bundesbotaillon folgten eine Maschinengem hrabteilung der Gardebivifion, die Stäbe, das Gardefüraffierregiment, das Leiblürassierregiment, das Dragoner­regiment 8. bie Susarenrenimenter 8 und 11, das Ulanenregimeni 5, Die 2. und 6. Jäger zu ferde, das Bionierbataillon 3 utv. usw. Stundenlang dauerte der Vorbeimarsch. Von dem Stadtinnern aus zogen dann die einzelnen Formationen ihren Quartieren zu. Ueber die Szenen, die sich in dem Tebensgefährlichen Gebränge am Bariser lab abspielten, weiß WTV fol­

*

Bei Aus

Der Verbeiferung des Roies der rieas- nendes zu berichten: Der Pariser Platz und die Straßendämme malt des waren von ungeheuren Menschenmassen angefüllt. Von irgend­Hinterbliebenen und riensinvaliden Thr seid dem welcher Organisation mar nichte zu merken. Erst als die Truppen nenen beutichen Stoffeftacles erfte Verfügung. gräklichen Gemekel ofüdlich enironnen. Froh begrüßen wir Euch anrückten, tourbe die schrecklich zusammengedrängte Buschauermenae in der Seimat. Feis willlommen von ganzem Bergen, Kame- mit aller Gewalt noch mehr zufammengepreßt, um die Baffage für bie Goldaten frei zu machen. Es tam zu panifartigen raben, Genoffen. Bürger. Szenen. In das Kreischen der Frauen und Kinder hinein Gure Opfer und Taten inb ohne Beispiel. Rein einb hat such überwunden. Erft als die Nebermacht der Gegerschaften Toute uje: Zurüd nach der Wilhelmstraße, es gibt ner an Menschen und Material immer brüdender wurde. haben ein Inglid!" Aber die Rufe verhallten ungehört und zahlreiche wir den Kampf aufgegeben. 1mb nerabe Eurem Selden. Bersonen brachen ohnmächtig zusammen. mute gegenüber war es Bilicht, nicht noch a mediofe fünftigen Veranstaltungen wird. man fich wohl zu frühzeitigen Ab­Opfer von euch zu fordern. Allen Shreden habt hr berrungen entie Tiefen müssen, um Wiederholungen derartiger fei es Szenen zu vermeiden. Mannschaften und Führer mannhaft miberstamben Vom Arbeiter Samariterbund peben uns folgende in den reidefelfen der Chambane, in den Sümpfen anderns Außer einzelnen Ohnmachtsfällen waren auch ober auf dem eliäifischen Bergrüden, fei es im unwirtlichen Nuk Meldungen zu: land oder im beiken Süden. Unendliche Leiden habt Ihr er einige ſcavere Fälle zu berg ichnen. Bei der Hauptwache, die in duldet, unvergängliche, faft übermenichliche Taten vollbracht, un- der Neuen Wache ftationiert war, befam ein Soldat Blutstura; vergleichliche Proben Gures unerichhütterlichen Mutes Jahr um eine Dame murde vom Maschinengewehrmagen übera Jahr aboelegt. 3hr habt die Seimat vor feindlichem fahren; bei der 2. Wache am Brandenburger Tor wurde eine Einfall geschütt, hr habt Euren Frauen und Kindern, Dame eingeli fert, die innere Berlegungen hatte. Nachdem Euren Eltern den Word und Brand des Krieges ferngehalten, den Betreffenden die erfte Silfe geleistet war, mußten fie dem Deutschlands Muren und Werkstätten vor Verwüstung und Ber Strankenhause zugeführt werden. Störung bewahrt. Dafür dankt Guch die Heimat in überströmen­Und der Gesamteindruck des Tones? Aeußerlich mahnt bem Gefühl. Erhobenen Saustes dürft 3hr zurüdkehren. er an 1914: das Fahnenwehen die Binden entlang, das Surra­Sie haben Menschen Größeres geleitet und gerufen der Menge, die gefchloffen marschierenden Kolonnen, Titten als hr. Im Namen des deutschen Boltes die Offiziere hoch und fühl zu ferd, Trompetenblasen, tiefinnigen Dank und noch einmal herzlichen Bedenschlagen. 23illfom mengruß in ber heimat.

*

Doch nein. Friede und Freiheit fündet das Branden­ burger Tor , durch das die Truppen ziehen und die Gesichter unter den Stahlhelmen sind von verschlossenem Ernst. Die Soldaten der Spaliere tragen die rote Rotarde an der Müße. Die Heimkehrenden wiffen, was sie draußen gelassen haben, und das Elend, den Harm im Antlig so vieler, dic st i II mit den Tüchern winken, verstehen sie auch.

Jhr findet unser Land nicht is vor, wie hr es berlaffen habt. Neues ist geworden, die deutsche Freiheit ist erstanden. Die alte Serrichaft, Sie wie ein Iuch auf unseren Taten Tag, hat das deutsche Wolf abgeschüttelt. Es hat sich selbst Aum Serrn über das eigene Gefchd nemadyt. Auf Euch vor allem ruht die Hoffnung der deutschen Freiheit. Ihr seid die stärksten Träger der deutschen Rutun ft. Niemand hat schwerer als Jhr unter der Ungerechtigkeit des alten Regimes gelitten, an Maschinengewehre. Den Krüppeln, die so zahlreich Guch baben wir gedacht, als wir mit einem verhängnisvollen System aufräumten, für Euch haben wir die Freiheit erkämpft, für Euch der Arbeit ihr Recht errungen.

Nicht mit reichen Gaben fönnen wir Euch empfangen, nicht Behaglichkeit und Wohlstand Euch bieten; unier unglüd­liches Band ist arm geworden. Schwer lastet auf uns der Drud hartes Gebote der Sieger. Aber aus bem Zusammenbruch wollen wir uns ein neues Deutschland im­mern, mit der rüftigen Kraft und dem unerschütterlichen Mut, den hr tausendfach bewährt habt.

Wetteifernb haben Angehörige aller deutschen Stämme draußen im Kampfe gestanden, Anhörige aller deutschen Stämme stehen vor uns. Schulter on Schulter habt Ihr gemein­sam gerungen, geopfert, geblutet, Not und Tob ins Auge ge­schaut. Nun liest Deutschlands Einheit in Eurer Hand, sorgt Ihr dafür, daß Deutschland beieinander bleibt, daß nicht das alte leinaatenelend uns wieder übermannt, daß nicht die alte Berriffenheit unfere Niederlage vervollständigt. Nettet Ihr die Einheit der deutschen Nation, die Ihr nun Bürger

am Wege stehen, brennen die unden. Ueber vier Jahre! Stun ist es aus. Bald werden die Waffen abgelegt und die Soldaten werden wieder Menschen. Darin, in nichts anderem liegt die Größe der Stunde.

Amerika will feinen Gewaltfrieden.

Wilsons Programm zur Friedenskonferenz. Wien , 10. Degember.( Hollandsch Nieuwsbureau.) Der Berner Sonderberichterstatter der Muten Freien Presse" berichtet über die Unterredung mit einem Delegierten der politischen Studienfont­mission des Obersten House für die Friedenskonferenz, der über die voraussichtliche Rolle des Präsidenten bei der kom­menben Neuordnung Europas u. a. folgendes fagt: Nichts liegt bem Präsidenten Wilson ferner, als die Nelle eines Diktators in dem besteht darin, die amerikanische Stimme burch seinen Ginfluß den europäischen Frieden spielen zu wollen. 23iljons Programm Und dann geht mit uns an den iederaufbau des liberalen völkerbundfreundlichen Strömungen innerhalb der Entente Berstörten. Oft wenn Ihr brauken dem graufigen Hand- zur Verfügung zu stellen. Daß in London und Paris die Meritale mert obliegen mußtet, zog Euch Sehnsucht zurüd zur friedlichen und imperialistische Tendenz im Rampfe liegt, ist fein Geheimnis. Arbeitsstätte, zum Sulturperf baheim. Die sozialistische Wir hoffen, daß unfere militärische Macht genügen wird, unt Revublit, die Cuch durch mich begrüßt, wird ein Gemeinwesen der Vernunft die Oberhand zu sichern.

werbet der einen, der untrennbaren Deutschen Republik!

der Arbeit sein. Arbeit ist die Religion des Sozia­Iismus, arbeiten müssen wir mit aller Kraft, Die verbreiteten Gerüchte, denen zufolge die Länder in Besprechun­mit ganger Singabe, follen wir nicht zugrunde gen ber legten Tage einen englisch- französisch- italienischen 3nter, gehen und verfommen, follen wir nicht zum biftionsblod gegen Wilson zustande gebracht hätten, er­Bettel volt herabfinten. Das Reich der Herstörung habt scheinen mir vollständig aus der Luft gegriffen. Amerika Ihr verlassen, die Pforte neuen Effens tut fich vor Euch auf, würde an einem Geweltfrieben im alten Stil, et to a in der Form Suve Tatirast, Guer Mut. die draußen nie erlahmten, müssen des Friedens von Brest Bitomst, nicht teilnehmen. uns zu neuem Friedensplüd führen. Bald schlägt bie erfehnte merita würde ihn nicht unterzeichnen und einen mora­Stumde des Friebene, bald wird die tonstituierende National versammlung die Freiheit und die Republik feft verfchen Bretest erheben, und der Liberalismus der ganzen Welt würde antern, durch den unantastbaren Willen des ganzen deutschen sich einem solchen Proteft anschließen. Wolfes. 3hr legt bie 23 affen aus der Hand, die. getragen Nach einer Meldung der New York Commercial and bon den Söhnen des Bolles, dem alle nie eine Financial Chronicle" schulden die europäischen Alliierten den Gefahr, sondern stets nur Schuh sein sollen. Bereinigten Staaten heute The follt mit schaffen an dem großen Wert einer neuen deutschen Bukunft der Zukunft unseres Boffes, dessen Glüd Gure flei­Bigen Bände erbauen müssen von Grund auf.

Und so fast mich Eure Treue Aur Heimat, die uns allen hem infame Liebe zur Einheit Deutschlands , unseren Stola auf bie Freiheit und die große unteibare deutsche Republik zu sammenschließen in dem Ruf: Unser deutsches Baterland, die deutsche Freiheit, der freie Boltsstaat Deutschland , fie leben Бось!

Die Umgebung des Brandenburger Tors , wo die Begrüßung burch Vertreter der Reichs- und der Gemeindebehörden ftattfinden follte, hatte besonderen Festichmud angelegt Girlanden umrankten das Tor, und über der mittleren Durchfahrt hing ein Banner mit der Aufschrift: riebe und Freiheit." Auf dem Barijer Blat ragten Flaggenmasten, die durch Girlanden, Menge ein. berbunden waren. Die Rednertribüne, mit Grün umfleibet, mar auf der Südfeite des Blakes aufgestellt. Die Häuser trugen reichen Fahnenschmud.

-

Mit Brausenden Hochrufen fiel die zehntausendtöpfige Ein zweites Trompetensignal schmetterte über den Blah, und wieber wurde es still. Oberbürgermeister Wermuth, der jegt das Wort ergriff, führte aus:

1505 Millionen Pfund, wobei die Schulden sich wie folgt verteilen: Anf England entfallen 749 tillionen, auf Frankreich 433 und auf

talien 212 Millionen Pfund. Nach dem Samb. Fremt denblatt" alaubt man" in Amerika , daß Wilson, abgeschen von der Abhängigkeit aller Alliierten von der amerikanischen Zufuhr, in dieser ihrer Verschuldung auf der Friedens nicht an Andeutungen, daß es von dem Charakter des Frie­fonferenz einen wichtigen Sebet befitt, und es fehlt dens abhängen werde, den Wilson durchsehen kann, ob diese Vorschüsse in der Hauptfache als Subvention oder als Dar­lehen betrachtet werden sollen.