Einzelbild herunterladen
 

und Feind.

Beffe auch wirklich unabhängig von jeder parlamentarischen den ausgefprochenen Willen der Versammlung zu erzielen. Amerika und die Hungersnot bei Freund Borschrift. Das Wahlgeheimnis war badurch garantiert, daß Auch hier ließ der unabhängige Wahlleiter, ein die Unabhängigen Mitglieder bes Wahlbureaus die Wähler beim Herr Fritsch, fich felber als Randidaten vorschlagen. Es Schreiben ber Stimmzettel kontrollierten. Unter diesen Um. änden ist es ein großer Erfolg, wenn der Sambibat der alten wurden ihm aber zwei mehrheitssozialistische Kandidaten fozialbemokratischen Bariei mit nur 60 Stimmen in der Minder. entgegengesett. heit blieb. Es ist aber zu verstehen, warum auf der anderen Seite so große Furcht vor den Wahlen zur Nationalversammlung herrscht, bei denen berartige Machinationen unmöglich find.

Bon Interesse ist auch der Protest der Angestellten und Arbeiter der Nationalgalerie, die mit 16 andern Staatlichen Betrieben, darunter z. B. dem Breußischen Bandes- Fleischamt, der Generallotterie- Direktion und dem Konsistorium Brandenburg einen Vertreter zu wählen hatte.

Haag, 13 Dezember. Hollandsch Nieuwsbureau meldet aus Washington: Bei Einbringung der Flottenvorlage im Rongreß hielt Marineminister Daniels eine Rede, in der er auch viele wichtige Bunke im Zusammenhang mit dem

Bon der Wahlleitung wurbe mun bringend darauf hinge. wiesen, daß die Beit fehr Tura bemessen sei und daß sich die Kandidaten 191 ihren Brogrammerklärungen baher furz faffen sollten. Die beiben mehrheitssozialistischen Kandidaten Frieden berührte. Er erflörte, die Bereinigten Staaten wer­tamen dieser Aufforderung auch ge miffenbaft nach und den von der Friedenskonferenz Gerechtigkeit berlan­fasten fich febrfura, faft aufura. Um fe länger aber gen und nicht gestatten. daß Rache geübt werde. Es muß prach der unabhängige Wahlleiter, Herr Frits, felber. Er, der aber eine Macht da sein, die die Erfüllung der Friedensbe­aur Rürse aufgefordert batte, ließ eine endlose Agitationsrede dingungen garantieren fann und die weiterhin die Er­vom Stapel. füllung der Urteile des Weltgerichtshofes durchzu­segen bermag. Das kann nur durch die Flotte geschehen. Die Bereinigten Staaten baben jezt mehr als jede andere Macht die Aufgabe, Silfe für den Wiederaufbau zu leisten, in erster Linie zur Welternährung beizutragen. 50­lange das amerikanische Volk felbst ein Stüdchen Brot bat, wird es nicht gestatten, daß andere Völker, Freund oder Feind, hun­gern.

Der Broteft beschwert sich derüber, daß die Einladung zur Aber weder diefe noch andere Machinationen, die die Zu­Wahl so spät erfolgte, daß viele Angeftellie unmöglich lommen schrift eingehend schildert, halfen Herrn Fritsch; es wurde troß Tonnben. Angeftellte einiger Behörden erhielten die Aufforde- aller Wahlmache des Bureaus ein auf dem Boden der Mehr rung, erft etwa 10 Minuten vor der Schließung ihres Betriebes, beit stehender Kandidat gewählt. also 10 Minuten vor 3 Uhr. 11m 4 1hr aber sollte die Wahl sein. Den Arbeitern und Angestellten der 16 Betriebe fehlte jede Gelegenheit, sich vor ber Wahl wenigftens einigermaßen tennen zu lernen aber vorher miteinander zu befpreden. Auf der Jusammenbunft trat ein ben meifen untelannter Herr Lehmann ate Walleiter auf. fieß fich felbft als an bibaten vorschlagen und bonn über seine Wahl abstimmen. Ueber feine politische Stellung Auskunft zu geben, weigerte er fih. Herr Lehman ist im Statistischen Amt tätig, das als ein ziger Betrieb stark vertreten war, woraus geschloffen wird, daß Bieser Betrieb allein rechtzeitig informiert torben ist. Dont ben Angehörigen dieses Betriebes wurde Beh mann benn auch gewählt, während die anderen unter Broteft

bas Botal verließen.

Dieser letzte Fall ist symptomatisch dafür, daß dort, wo ein politisch geschultes Wählermaterial aur Stelle war, den Unabhängigen und Spartakusleuten ihre Braftifen nichts nützten. Wenn trok ihrer Schiebungen die Tagung der A.- und S.- Räte am 16. Dezember doch voraussichtlich eine starke Mehrheit der alten Partei aufweisen wird, so liegt das daran, daß die Minderbeit der Linksradikalen au fläglich ist, um auch durch die tollsten Wahlkunststüde in eine Mehr­beit verwandelt werden zu können.

Aber der Wahlschwindel bleibt nichtsdestoweniger berwerf lich und zeigt deutlich, wie sehr wir ein Wahlverfahren und eine Wahl brauchen, wobei derartiges ausgefchloffen ist. Wer In einem anderen Fall teilt uns der Obmann eines das Borstehende gelesen hat, der begreift allerdings, warum die Betriebes von 114 Arbeitern mit, daß nicht nur in seinem, Spartakusleute in Neukölln die Versammlung der sondern auch in mehreren anderen von 41 ausammengelegten isbeamten auseinanderfprengten, welche die sondern auch in mehreren anderen von 41 aufammengelegten äblerlisten für die Nationalversammlung Betrieben die Ansicht berrichte, daß der Obmann die Stimmen abzugeben babe. Er sei deshalb allein er aufstellen sollten. Wählerlisten, Wablurnen. Wahlverschläge, schienen, so daß allein von seinem Betrieb 114 wahlbe. furz jedes geregelte Wahlverfahren, ist Spartakus ein Greuel. Wie immer, so marschiert er auch hier Arm in arm mit rechtigte Stimmen ausfielen. Als der Frrtum sich Bahl, was die Unabhängige Wahlleitung herausstellte, beantragten er und andere Bertagung der den breugischen untern in blinder Anbetung der Minderheitsberrschaft über die Mehrheit, und der einzigen aber ablehnte, obwohl den Wählern hierdurch kein Mittel, wodurch diese möglich ift. der rohen Gemalt, bes Schwindels und der Schiebung. Schade entstanden wäre, da die Wahlzeit bezahlt wird.

Eine frasse Ueberrumpelung schildert auch folgende Bu­schrift die wir im Auszug wiedergeben:

Der Papst bittet für Deutschland .

Zufa e Wilsons.

Aus München wird gemeldet: Auf die Bitte des Papfles am MiBerungen der Blodade Hat Wilson den Kardinal Gibbens gebeten, dem Rarbinalstaatssekretär in Rom zu verfichern, daß die äußerft fevierige Bage Deutschlands bezüglich ber jebigen e- nährungsfragen so ernst wie möglich in Erwägung gezogen

werde.

Am 12. Dezember, 19 Uhr vormittags, erhielt meine Firma bie schriftliche Mitteilung, daß um 10 Uhr vormittags die Ar Belterratswahlen der Angestellten stattfinden. Ueber dieses über. Bürgte Borgehen herrschte große Erregung, trobem begab fich der größte Teil der Angestellten zur Wahl nach den Sophien­alen. Nachdem ber Wahlvorstand die Bersammlung eröffnet batte, tourbe burch den Borfizenden ein Kollege Sachfe" als Sanbibat vorgestellt und als Unabhängiger Sozialist bekanntgegeben. Darauf wollte der Berfisenbe ohne weiteres aur Abstimmung über diese Ranbidatur schreiten. Nur durch er. regte 8 mifenrufe wurde erreicht, daß ein Mehr­heitssosialist als Gegenlanbibat aufgestellt wurde. Bon drei Seiten durch Ukrainer umzingelt. Gofort erheben fich wie auf ein Rommando einige Versammlungs­beilnehmer zu persönlichen Vorwürfen gegen diefen. Jest fie! Wien, 18. Dezember .( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) dem Borfizenden plöglich ein, daß ein aufzustellender Kandidat Nach einer Meldung aus Lemberg baben die Bolen den Borstand box 150 28 a hlern unterstüt werden müsse. Da nun des jüdischen Nationalrate interniert und nach Brzemysl gebracht. aber bie Teilnehmer sich in der Gile noch gar nicht hatten beremberg ist von drei Seiten von nfreinischen Trup. Bändigen fönnen und teilweise auch durch die planmäßig berteilten Spartakusleute eingefütert pen eingeschlossen, nur die Bahnlinie nach Westen ist noch wurben, fo fand die Stambibatur des Mehrheit fogialisten nicht im Betrieb. Wber es ift auch schon einigen ukrainischen Batroniten

Kampf um Lemberg.

die verlangte Underftübung, obwohl bei geheimer a bi gelungen, die Brüden von Grobel und Mosciszka zu zerstören. Durch bie meisten für ihn gestimmt hätten. Ich hatte den Abschluß Lembergs vom Land ift bie Bebensmittelver­den Ginbrud, baß ein Teil der Anwesenden gar nicht au ben, forgung febe gestört und es herrscht ein furchtbarer Mangel. wehlberechtigten Betrieben gehörte, sondern eur zur Unter­# ügung Spartakusgruppe erschienen war. eine werden?

Die Wiederherstellung Nordfrankreichs.

Dentiche Kriegsgefangene an der Arbeit. Genf, 13. Dezember. Nach Melbungen franzöfifcher Blätter wirb bereits eifrig an der Wieberherstellung Norbfrant. reisgearbeitet. Deutfe Kriegsgefangene fup da­mit beschäftigt, die Schüßengräben zuzufütten und bie Draht . verkaue zu befeitigen. Ihren Arbeitstelønnen fins Abteilungen inefifer Rulis augeteilt, die die auf den Schlachtfeldern zurückgesli benen Blindgänger entfernen. Watersüge amerikanischen Ursprungs in Tätigkeit, um die Erde Ferner And große umsupflügen und die Sprengtrichter auszufüllen.

Norwegen und Rußland.

Ausweisung der Vertreter der Sowjetregierung. Kristiania, 18. Dezember .( Weldung der Telegraphen- Rom­pagnie.) Die norwegische Gesandtschaft in Moskau befindet sich auf der eimreise nach Rorwegen. Die Bertreter der Soviet­Regierung in Norwegen follen in ben näften Tagen ausgewiesen werben.

Die Verhandlungen in Kiel.

Nur mit Offizieren, nicht mit Soldatenräten. Stzung der allierten Waffenstillstandstommiffion mit der deutschen Riel, 18. Desember. Am Donnerstag sormittag fanb bie erste Kommission an Bord des englischen Linienschiffes Herkules statt. Auf deutscher Seite führte Ronteradmiral Goette die Ver. handlungen. Admiral Brotoning erklärte, daß er von seiner Re­gierung beauftragt fei, nur mit Offizieren zufammenzutreffen oder zu brhandeln. Das Programm für die Besichtigungen wurde be­prochen und die Grörterung von Eingelfragen fortejent, bie fchon in Wilhelmshaven begonnen hatte. Auf deutscher Seite besteht der Einbrud, daß kein Entgegenkommen zu etivarten fei.

Die württembergischen Räte für die schnellste Einberufung der Nationalversammlung.

bung berberghi as aältig anerent, England muß die Seeherrschaft erhalten. Bien bit on ble ftaatliche oder Berwaltungstängfeit

Abschaffung der Dienstpflicht.

Gegen staatliche und wirtschaftliche Eingriffe. Stuttgart, 18. Dezember. Eine Tagung der Soldatenräte Würtembergs beschloß, daß die Arbeiter, Bauern und Soldaten­räte jebén Gingriff in zu vermeiden baben und daß die Vollzugsgewalt in den Händen Bum Schluß fei noch der Bericht eines Monteurs ange- Asquith errte in einer Nebe, Ewolonb müsse fich die Seeber Regierung liegen müffe. Beiter wurde mit überwälti­fbrt, der an der Wahl der Arbeiter im Stohrlegergewerbe berrfeafterhalten. Er ftianine auch mit bem überein, was gender Mehrheit ein Antrag angenommen, wonach das Tragen der in Sabels Brauerei teilgenommen hat. Er schreibt, bd die 21sub eers gestern über bie Deatschland aufguer. Beidhetofarbe weiter geftattet werben soll. In der Reichskonferens Wahl ein reiner Ueberfall der Unabhängigen legenben 8ahlungen gejagt habe. ber Arbeiter und Soldatenräte in Berlin em 16. Desember soll und Spartakusleute auf die im obrleger. Lloyd George ermächtigte ben bening Stanbars" zu ber Wunsch in bestimmter Weife gum Ausbrud gebracht werden, gewerbe tätigen Monteure und Selfer ge- erklären, daß er unter allen Umständen für die Abschaffung ber den Wahltermin der Rationalversammlung soweit als mög wesen sei, um das von ihnen gewünschte Wahlresultat gegen Dienstpflicht in Großbritannien fei uns darauf hinwirken werbe. Ii h borzuberlegen. Eine Stadt des Todes und des Hungers.

Der Kopenhagener Socialemotrat" bringt eine aus dem November datierte Schilderung des Beters. burg bon beube. Wir friebfertia veranlaake Menschen ist Petersburg nicht be­Saglich in diefen Tagen. Die Entente wirb erwartet au Baffer und zu Lambe. Herband auftauchende Gerüchte burchschwirren bie Glabt unb berurfachen eine Nervofität, bie fich auf jebem Geficht widerfpienelt. Alle wiffen, daß der Bolichotismus bor ber Eni­thebung steht. Nach vier Beibensjahren ist ber kritische Augen­Bid für Rubland da.

Während wir warten, gest bas Reben feinen Gang wie thn bie Novemberrevolution ihm gewiesen bat. Angenehm ift er nicht. Petersburg, in Wirklichkeit eine belagerte Stadt, ist eine Stadt bes Todes und der Bungersnot. Wer Petersburg vor dem Kriege Tannte, tennt es nicht wieder.

Die Bourgeoifte bat es au foften bekommen. Wenn auch die Oberffaffen nicht ganz ausgerottet finb. fo find boch nur noch wenige ihrer Vertreter vorhanden. Die meisten find gefloben oder befinden sich in Eicherheit anberwärts im In- ober Auslande. Die Bahl der Bingemehelben betrug im ganzen mehrere Tausende, metft waren es Offigiere.

-

Haft Ser aanne Bürger- und Mittelstand ist Arbeiter geworben.[ ibren Fuß auf feinen Raden sehen und der Sieger fein Gefchid Es ist die einige Mönlichkeit, um au egiftieren. Der Achtstunden- bestimmt darf er fich fürchten? Darf er fich feines Ramens tax ift eingeführt und die Löhne betragen 5-12 000 Stubel jährlich. rühmen und freuen? Darf er fein Daupt erheben und mit Selbst­Das war früber ein fleines Bermögen. Nest ist es nicht viel. ba gefühl auftreten in der Völker Reibe?- Ja, er darf's! Er geht man bie Gelbfcheine nicht beripeifen lann. Ein groker Teil der unglücklich aus dem Kampf, aber das, was seinen Bert ausmacht, Bürgerlich- ntellektuellen ist in der Gemeindeverwaltung angestellt. bat er nicht verloren. Deutsches Reich und deutsche Nation find Das find die Slaven des Bolichemismus. Aber Slaven, bie fich weierlei Dinge. Die Majestät der Deutschen rubte wie auf dent einmal dafür rächen werben. Haupt feiner Fürsten. Abgesondert von dem politischen bat ber Borläufig Senft bie gange Bevölkerung bie von 3 Millionen Deutsche fich einen eigenen Wert gegründet, und wenn auch das auf Milion zurüdgegangen i- nur an eine: Effen. Ganz Imperium unterginge, fo bliebe die deutsche Würde unangefochten. Petersburg Inabbert buchstäblich Protrinben. Menschen und Tiere Sie ist eine fittliche Größe, fie wohnt in der Stultur und im Cha gleichen Steletten. Die leiduma besteht aus Nesten ehemaliger rafter der Nation, ber ben cem politischen Schicksal unab Berrlichkeit. De tragen Körbe, Taichen, Säde. Die Sitche nach bängig ift.-" Nahrung au fabelhaften Breisen füllt den ganzen Tag aus. Naft alle Geschäfte der Stadt find geschloffen. Wem es aludt, etwas in die Taschen zu belommen, der beeilt sich damit nach Hause au tommen, obne Aufiehen au errenen. ft das Bafet zu groß. so ris. liert man, daß es vom ersten beften Soldaten geraubt wird. Gs nikt nichts nach der Bolizei zu rufen. Die exiftiert nicht mehr. bie ift abgeschafft.

Auf den Märkten ist ebenso wenig zu haben. Die Bauern be. halten ihre Rabrungsmittel zum Teil felbft, unb aum Teil ver­biebet bie Gemeinde, bie felbft die Verteilung besorgen will, die Die paar Auridaebliebenen haben es alles eber als aut. Gie priente Bufubt. Bat ein Bauer was, is macht er gute Gefchäfte werben als Unterbridte behandelt und zählen aur 8. und 4. Sabe- Ein webleefilter Sad zur Seite eines Bauern erwies fich gefüllt gorie, b. b. fie befomunen bas fleinstmögliche Quantum Lebens- mit Gelbiheinen. Der ganze Geldverkehr beruht auf Scheinen bis mittel ausgeliefert, das ist in Wirklichkeit: Nichts. Brot, Startoffeln aum Bennig hinab. Sie nehmen mehr Blas ein, als sie wert finb. und Rüben find faft Sie einzigen Lebensmittel in Petersburg. Die Die Nahrungslieferung der Gemeinden geschieht in Boffefüchen. Rufuhr vom Bande ift faft aänglich abgeschnitten, und an manchen Die Portionen bestehen aus einem Teller warmen Wassers, ge­Tagen wartet die Bevölkerung von morgens bis abends bor ben nannt Suppe, und einem Mund voll Neisch. Dies zusammen mit Auslieferungsstellen, ohne das Gerinfte zu erbaften. Ge ift einfach der täglichen Brotration, bewahrt die Stärkeren vor ben nichts vorhanden..rbeiter, bie bevorzugt werben und zur 1. Ma. Sungertob. tegorie gehören, erhallen font für eine Bezahlung von 12 bis 25 St. pro Kopf eine Bretration von 4 bis 5 diden Echeiben täglich oder 5-6 Startoffeln. Die fogenannten Geiftesarbeiter gehören zur 2. Kategorie und bekommen nur halb fobiel. und die 3. Kategorie erhält noch weniger. Man fann fich denten, was bann noch für bie 4 Sategorie übrig bleibt.

Eo nebt es auf allen Gebieten. Der Bourgeois ift ein Baria. Die Gemeinde, die alle Sotela, Raffeebäufer, großen Lokale und Öffentlichen Gebäude beschlagnahmt bat. weift den Bürger aus feiner Wohnung und richtet diele für irgendwelche Kommiffion ein, ober bestimmt, über wieviel Bimmer zu verfügen ift. In der Regel Jakt man jedem Familienmitglied ein Rimmer. In den übrigen Rimmern werben Golbaten einquartiert oder Arme. Biswellen werben Bürger zur Edverarbeit requiriert, wie es bie Bemembe laum wagen würde. Arbeitern zu bieten. Ein faft tägliches- umb auch vielfach nachtfiches Portommnis ist es, bak Botrouillen bie Bürger auf der Straße feftballen und aum berüchtigten Arbeits­madtveis bringen, von wo aus die weitere Wussendung aur auf­getungenen Arbeit erfolgt. Die Parole lautet: Baßt bie Ober­Haffen fästen, was be heißt, Proletarier su fein."

Sungersnet berricht in Petersburn, und man lebt wie in einer belagerten Stadt. Von den Theatern ift nur die Cper geöffnet und ein paar Sinos, deren Bänke mit Sofbaten. Mattolen und pro­ftiturierten Weibern gefüllt find Ein paar Kaffeebäufer find ge­öffnet, aber ihre Räume find leer. Es erregt Aufsehen, wenn sich einer etwas au effen bestellt, und er tann froh fein, wenn er für girla 100 Mubel ein Gffen erhält

Die Gesandtschaften find abgereift und es berricht Nieder­geschlagenheit und Nervofität in den Kremdenkolonien. Wir find von der Aukenwelt abgefchloffen und wiffen von nichts. Wir warten auf die Entente mit sehr gemischten Gefühlen.

Betersburg wartet, bungerne und gespannt. Arme Stadt!

Das deutsche Schicksal.

Oeffnung der Hochschule für die Volksschullehrer.

Das Schulprogramm ber fogialdemokratischen Bartei enthält bie Forderung der Einbeitsschule. Bur Einheitsschmile gehört auch ein ein­beinlicher Lebrerstand. Burzeit gibt es seminaristisch gebildete Lehrer und Lehrer mit Bochschulbildung. Um den feminaristisch gebildeten Lehrern Gelegenheit zu geben, noch nachträglio oiul. bildung zu erlangen, muß bis zur endgültigen, generellen Regelung der Lehrerbildung ben feminaristisch gebildeten Behrern bas Recht zur Immatrifulation ausnahmswei a gewährt werden, wenn ke die beiden schulamtlichen Brüfungen beftanden baben. Müdfickt auf die Kriegführung die weitestgebenden Grleichterungen Man hat im Kriege den Schülern der böberen Schulen mit bezüglich der Berechtigungsprüfungen, besonders des Abituriums, eingeräumt, daß es nicht unbillig erscheint, wenn nun auch ben Behrern für einen wichtigeren 8ired die Hodbidale für ihre Etubien mit allen Medten geöffnet wird. An allen Bodhichulen mühte ein Lehrstuhl für Bädagogik eingerichtet werden. R. Pauli

Notizen.

Die Theater auf! Are Freivorstellung für beint­Bebrenbe Krieger in Trianontheater am Montan. 16. Desember, nachmittags 4 Uhr, Gubermanns Schauspiel Jobannisfeuer Sämtliche Eintrittelarten in der Kommandantur, Theaterabteilung - Theater. Die Mufführung von Carl Hauptmanne Die armfeligen Befenbinber in der Boffanibne findet am Freitag, den 20. b. t., statt.

Irene Triefs für Sonnebend angefester Vortrags­abend muß wegen Erftenfung verlegt werden. Gelöfte Karten behalten iftiafrit.

Werträge. Frang Normans Märchenabenb am 14. De­sember ift abgefagt. Gelöste Karten werben zurüfgenommen.

Schach. Sonntag, den 15., 5% libr. wird der Weltschach­meister Dr. Basler im Reston- Balaft eine Simultan- Borstellung

Nach dem Frleben von Buneville( Februar 1801) fchrieb Friebrich Schiller: Darf der Deutsche in diefem fugenblide, wo er rubmiss ons feinem tranensollen viege geht, we groei übermütige Bäller geben.