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achten. Die erste spielt mit dem lächerlichen Gedanken, Sen Die Verfassung der Deutschen Bundesrepublik Hebergangswirtschaft im Sinne der Aufgaben des

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verfloffenen urreaktionären preußischen Landwirtschaftsminister Schorlemer- Liefer zum Präsidenten der Republik   zu machen; die andere will den Kölner   Oberbürgermeister Adenauer   auf den Schild erheben. Soffentlich ist aber in Westdeutschland   über­haupt kein Präsidentenstuhl zu vergeben. Immerhin: die Gefahr ist sehr groß. Sehr gut unterrichtete und unzweifelhaft großdeutsche Politiker halten die rheinisch- westfälische Republik für unvermeidlich, wenn nicht bald in Berlin   Ordnung" eintritt, d. H. durch die Na­tionalversammlung eine allgemein anerkannte Regierung ge­schaffen wird. Links vom Rhein   rufen alle Parteien die drei Dugend Spartakisten ausgenommen nach dem raschen Zusammentritt der Nationalversammlung. Es ist gut und löblich, wenn wir von Berlin   aus zum Sumpfe gegen die rheinisch- westfälischen Sonderbestrebungen aufgerufen werden. Wir haben gar nicht bis zu diesem Nufe getartet. Aber wir entgegnen insbesondere der Linken in der Regierung: macht in Berlin   zunächst eine Politik, die der Reichs­einheit dienlich ist, nicht aber sie zerstört. Oder: was hülfe es euch, wenn ihr ganz Berlin   gewönnet und Siid und West und Ost euch, wenn ihr ganz Berlin   geroerlin" bie Reichshauptstadt und ihre Note Fahne" dem Siege", dem Hunger und dem Ein­marsch der Entente überließen.

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Die neueste Verschärfung der Waffen­stillstandsbedingungen.

Der Todesstoß für unser Wirtschaftsleben. Die Franzosen haben der deutschen   Waffenstillstands. tommission in Spaa neue Forderungen von unerhörter Sdyvere überreicht. Sie verlangen, daß Deutschland   die Hüttenwerke und Fabriten Elsaß  - Lothringens   und der ,, benachbarten Gebiete" mit Rohle und Roh­stoffe versorgt. Angefordert werden für die Eisen­erzeugung in den genannten Gebieten aus dem rechtsrheini­schen Kohlenrebier täglich 10 500 To. Kots, die wesentlich mit der Eisenbahn herangeführt und für die Eisenerzeugung dienen sollen. Für die anderen Werke der Gebiete soll die notwendige Kohlen und Koksmenge bon 3500 To. täglich auf dem Wasserwege geliefert werden. Dazu kommen noch Sohlenlieferungen für die Be­jagungstruppen.

Reichswirtschaftsamtes treiben.

stellt werden.

Reichswirtschaftsamtes treiben. Das D- A. treibt zunächst eine 2. 11. Düsseldorf  , 20. Dezember. Aus den viertägigen Besprechungen, Revolutionswirtschaft. Wenn wir die hinter uns haben, die in der vorigen Woche zwischen dem Staatssekretär des Innern dann kann die Kriegswirtschaft auf die Friedenswirtschaft umge­Dr. Preuß und deutschen   Kapazitäten des Staatsrechtes über den Zunächst hat das D.-A. Arbeitsgelegenheit zu Ausbau der neuen deutschen   Reichsverfassung in Berlin   statt- fchaffen für die aus den Rüstungsbetrieben ausscheidenden und fanden, teilen die" Düsseldorfer Nachrichten" mit: In den Be für die aus dem Heeresdienst freiwerdenden Arbeiter. Die Mög­ratungen wurde eine wesentliche Klärung über die fünftige Ge- lichkeit, Arbeiter in der Industrie unterzubringen, ist wegen des stalt der Reichsverfassung herbeigeführt. Die Gefichtspunkte, auf angels an Rohlen und Rohstoffen nur gering. die man sich einigte und auf die die verschiedenen Denkschriften auf- Gerade an heimischen Rohstoffen leiden wir Mangel, weil die Be­gebaut werden sollen, gehen ungefähr dahin: An die Spitze der schaffung derselben von der Kohle abhängig ist. In der Industrie werden deshalb Reichsregierung tritt ein gewählter Bräsident, dessen amtliche Befugnisse nach der verfassungsrechtlichen Seite hin un­für etwa sechs Monate nur 25-20 Prozent gefähr in der Mitte liegen sollen avischen den Rechten, die ver- der Arbeiter Beschäftigung finden können. Soweit es den Um­fassungsmäßig dem Präsidenten der Vereinigten Staaten   einer ständen nach möglich ist, werden Staatsaufträge( für Eisen­feits und dem König von England andererseits zustehen. Dieser bahnbedarf usw.) bergeben werden. In die Freiheit der Privat­Präsident wird sich dann sein Kabinett nach streng parlamenta unternehmer, sich Aufträge zu verschaffen, soll nicht eingegriffen rischen Grundsätzen selbst zusammenstellen, in bewußter Ab- werden. Wenn die Arbeiter jetzt hohe Rohnforderungen weichung also von amerikanischen   Verhältnissen. Daneben wird nach dem Muster des deutschen   Bundesrates, wie er unterstellen, so ist das eine Kriegsfolge. Man soll deswegen nicht Steine auf die Arbeiter werfen. Die Unternehmer der bem alten Regime bestand und auch jetzt noch amtiert, ein Striegsindustrie hatten ja während der Kriegsjahre einen Staatenhaus aus Bevollmächtigten der vergeicherten abjah und Gewinn. Sie gingen auf den Prüden fchiedenen Bundesrepubliken gebildet werden, das un- des Staates einher. Jeht muß ihre Seltständigkeit gefähr dem amerikanischen   Senate entsprechen dürfte und das, wieder hervorgerufen werden. Je mehr das geschieht, desto mehr entgegen ben Befugnissen des Bundesrates, weniger ein Organ werden die Schäden der gegenwärtigen Beit behoben werden können. der Verwaltung als der Gesetzgebung bilden wird. Bei der Erteilung von Aufträgen wird sich das D.-A. der zwischen den Unternehmern und den Gewerkschaften abgeschlossenen Die Reichsregierung wird scharf unitarisch sein, jedenfalls in Arbeitsgemeinschaft bedienen. Die aus der Arbeitsgemeinschaft treit höherem Maße als unter dem alten Regime. Dabei aber soll hervorgehenden Fachgruppen der einzelnen Industriezweige die Zentralisation nicht soweit getrieben werden, daß etwa die follen als Selbstverwaltungsförper benutzt werden, die die Auf­Selbständigkeit der einzelnen Bundesrepubliken träge in ihrem Industriekreise umzulegen baben. Dabei sollen die aufgehoben wird. Gewiffe fulturelle, wirtschaftliche und soziale Fachgruppen zusammenwirken. Damit eine gerechte Verteilung der Gebiete werden deren Verwaltung reserviert, andere dagegen, wie Aufträge gewährleistet wird, will das D.-. eine technische Eisenbahnen, Heereswesen, Bollwesen, Bostwesen, Steuerwesen usw., träge der ganzen zu ihrer Ausführung fähigen Industrie zu­Abteilung einrichten, die darüber zu wachen hat, daß die Auf­sollen der Reichsverwaltung zustehen. Wieviel Bundesrepubliken gekommen. Die Produktion hat sich in erster Linie auf landwirt­bildet werden sollen, steht noch nicht fest. Man glaubt aber, daß man schaftliche Maschinen, Berkehrsmittel und den ungefähr auf 14 bis 15 deutsche Bundesrepublifen Schiffbau zu erstreden. Zunächst muß die Arbeit gestrect zählen kann. werden. Erst später fann an eine ebung der Produktion gedacht werden. In der Industrie können die Massen der Arbeiter, Sie jeht zur Verfügung stehen, nicht untergebracht werden. Sie müssen in weitem Umfange aum

Die Grenzen der einzelnen Republifen werden sich voraussicht lich feinesfalls mit den bisherigen Grenzen der Bundesstaaten decken. Schon der Durchführung der unitarischen Bestrebungen steht der alte Bundesstaat Preußen im Wege, und man denkt daher daran, ihn ungefähr nach dem Muster der Batodischen Vorschläge zu zerteilen. Aber auch der Territorialbestand anderer Bundes staaten, wie z. B. Bayerns, wird faum geflossen in die Form einer neuen Bundesrepublik übergehen. Vielleicht wird sich der Kern des früheren Königreiches Bayern   mit Deutsch­Oesterreich verbinden, während Franken sich einer anderen Außerdem verlangte die französische   Vertretung die Republit anschließt. Seitens der Reichsregierung soll jedoch auf Lieferung von Fabrikaten und Material und diese Um- und Neubildungen feinerlei direfter Einfluß oder gar die Rüderstattung" des den Werfen entnommenen Ma- 8wang ausgeübt werden. Im Gegenteil, man wird abwarten, ob terials. Auf Grund dieser Forderungen sollte die deutsche und wie sich derartige Bestrebungen aus den verschiedenen deutschen  Regierung alle Bestellungen auf Ersatzstücke und mechanisches Volksstämmen und Bevölkerungsteilen selbst heraus fristallisieren Material ausführen und liefern laffen, welche ihr durch Ver- und wird sich darauf beschränken, folde Bestrebungen, sofern sie mittlung des comptoirs des chambres de commerce wirtschaftlich und kulturell zwvedmäßig erscheinen, wohlwollend zu d'Alsace et de Lorraine für den Unterhalt oder die Ver- unterstützen. Vom unitarischen Standpunkte aus war die Konfe­befferung der Einrichtungen und des Materials der Hütten- venz der Ansicht, daß an sich zum Beispiel die Bildung einer werfe im obenerwähnten Gebiete aufgegeben würden, die rheinisch- westfälischen Bundesrepublik burchaus Maschinen deutscher   Herkunft besitzen.

begrüßenswert sei, und ebensowenig wäre dagegen einzuwenden, Die deutsche   Regierung sollte ferner der interalliierten wenn sich z. B. Erfurt einer Bundesrepubli! Großthüringen Waffenstillstandskommission schleunigst alle offiziellen oder onschließen oder in Schlesien   und Ostpreußen   entsprechende Sonder privaten Aufzeichnungen über diese Gegenstände und bildungen stattfinden würden. Man glaubt, daß bei der scharfen die darauf bezüglichen Verträge übermitteln. Beauftragte der unitarischen Zusammenfassung der ganzen Reichsverwaltung sich französischen   Regierung sollten in Deutschland   an Ort und irgendeine Gefahr einer Sonderpolitit aus diesen Bestrebungen Stelle diejenigen Feststellungen und Nachprüfungen vor- nach Neubildung von Bundesrepubliken nicht ergeben wird. nehmen, die zweddienlich sein würden". Damit wäre natür­lich jeder Sandelsspionage Tür und Tor geöffnet. Im Falle der Nichtbefolgung dieser drakonischen Vorschrif

Abzug aus den Großstädten bewegt werden. Am nötigsten sind sie im Kohlenbergbau und in der Land- und Forstwirtschaft. Auch das Gebiet der Notstandsarbeiten, zu denen feine Rohstoffe ge­braucht werden, bietet Arbeitsmöglichfeit. Die Arbeitgeber in der Landwirtschaft dürfen nicht nur ihre eigenen Inter­effen im Auge haben, sondern sie müssen die Allgemeinintereffen berücksichtigen. Sie werden ausfömmliche Löhne zahlen und gute Unterkunft bieten müssen.

Das D.-A. wird demnächst eine Verordnung erlassen, welche regeln soll, wieviele Arbeiter in den industriellen Betrieben bleiben können, unter welchen Bedingungen der Unternehmer sie zu beschäftigen hat und wieviele aus den Betrieben auszu­scheiden haben.

Bei der Erfüllung seiner Aufgaben hat das D.-A. zu rechnen mit der Sorge der Unternehmer, die die Dinge immer noch nach dem Maßstab von 1914 betrachten und den Wunsch haben, daß alles so geht, wie sie haben wollen. Sie werden sich gewöhnen müssen, die Dinge anders zu fehen und sich ent­schließen müssen, eine Revolutionswirtschaft zu treiben. Auf der anderen Seite find die hohen Rohnforderungen der Arbeiter den Aufgaben des D.-A. hinderlich. Die hohen Lohn­forderungen sind begreiflich, aber es ist anzunehmen, daß die Ar­beiter[ elbst nicht glauben, die hohen Löhne fönnten stabilisiert werden. Die Widerstände, welche das D.-A. von ben Unternehmern und von den Arbeitern zu erwarten hat, fönnen nur durch Aufklärung gebrochen werden. Ein brutaler 3wang würde unheilvoll wirken. Die Regelung der Lohnhöhe soll erfolgen durch Verhandlungen zwischen den Unter­verträge.

ten wurde in der franzöfifchen Wunschliste, fofortigen. Die Aufgaben des Demobilisationsamts. nehmern und den Gewerkschaften, durch den Ausbau der Tarif­

ordnung von Gegenmaßnahmen" angedroht.

Die deutsche   Wirtschaftskommission erklärte sich trotz der traffen Einseitigkeit dieser Forderungen zu ihrer Erörterung nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit bereit. Der französische  Oberst Mercier, der von der Gegenseite als Sachverständi ger entsandt war, brach jedoch die Verhandlungen brüst ab, indem er die Antwort der deutschen   Waffen­stillstandskommiffion für Ablehnung seiner Forde rungen erklärte. Erberließ darauf Spaa.

Erziehung zum Sozialismus.

Von Martha Steiniz.

Schlechte Aussichten auf Arbeitsgelegenheit.

Gin drittes Hindernis, welches der Erfüllung der Aufgaben des D.-A. entgegensteht, ist der Mangel an Autorität der staatlichen Dr. Roeth, Staatssekretär des Demobilisationsamtes, hielt Organe. Erst wenn wir wissen, wo die Gewalt ruht, kann das D.-A. vor Bertretern der Preffe einen Vertrag, worin er u. a. ausführte: seine Aufgaben erfüllen. Das Ziel des D.-A. ist, in der Wirtschaft des alten Systems! Wenn es nicht gelingen sollte, Aufklärung zu verbreiten und die Menschen, soweit es möglich ist, borläufig not dürftig die Beteiligten zu der Erfenntnis deffen zu bringen, was not­unterzubringen und sie vor dem Zusammenbruch stehende wendig ist, dann sieht es für unser Wirtschaftsleben übel aus. Wir Wirtschaft nicht völlig ausammenbrechen zu lassen. Mit haben den Willen so schloß der Nebner unter feinen Um­großen Problemen hat sich das D.-A. also nicht zu befaffen. Es ständen unser Boll umkommen zu lassen. Der Wille gibt die Hoff­will feine Experimente der Sozialisierung machen und auch keine nung, daß es gelingt. lungen, Kalendarien, die täglich und stündlich zu den Stindern reden| doch auch dem Komponisten billig sein. Das Philharmonische Or­von dem, was der Arbeiter der Welt bebeutet! chester sollte endlich seine Kräfte auch den schaffenden Komponisten Mit ganz anderem Verständnis wird eine so vorbereitete zugänglich machen. Aehnliches wie für das Philharmonische Or­Jugend dann die großen Werke der Arbeiterdichter aller Wölter Lesen Bolas Germinal" und Gorkis   Mutter", Jonas Bies Lebenslänglich verurteilt" und George Moores Esther Waters". Sie wird sich von den Zeichnungen der Käte Kollwitz nicht nur mit Schreden und Mitleid erfüllen lassen, sondern die Kraft und Würde erkennen lernen, die Arbeit und Kampf ums Dasein verleihen.

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Platz für die Musikschaffenden!

chefter gilt auch für die Oper, deren militärisch- autokratisches Re­giment hoffentlich für immer beseitigt ist. Möchten die neuen Leiter sich ein Beispiel nehmen an der rührigen Verwaltung des Deutschen Opernhauses in Charlottenburg  , das mit weit geringeren Mitteln jährlich eine Anzahl neuer Werke in vortrefflicher Ausführung bringt und durch bescheidene Eintrittspreise nicht nur den reichen, sondern auch den minderbemittelten Leuten den Genuß einer guten Opern- Borstellung ermöglicht. M. J.

Notizen.

Mer heute im Familien- und Freundeskreise über die Sozial demokratie und ihre Ziele, über Arbeiter und Arbeit spricht und toer tut dies nicht- dem wird es immer Narer zum Bewußtsein tommen, baß in weiten Rreisen der Bürgerschaft, vor allem bei ben bisher politisch gleichgültigen Gruppen der Frauen und Jugend­lichen, eine fast völlige Unkenntnis alles deffen herrscht, was Be­deutung und Wesen der Arbeiterklasse, feine Bestrebungen und Vor etwa 10 Jahren stand das hilharmonische Or­feine Erfolge, feine Lebensverhältnisse und seine Forderungen aus­Gastspiele von der front heimgekehrter macht. Schule und Haus haben bisher menig dafür geban, den efter vor der Auflösung. Da betvilligte die Stadt Perlin   ihnen Schauspieler, die von der Genossenschaft Deutscher Bühnen­Geranwachsenden Staatsbürger mit der Biologie des Arbeiters be- eine jährliche Beihilfe von 60 000 M. mit der Bedingung, daß es angehörigen veranstaltet werden, finden bereits an den beiden Wolfskonzerte zu einem ganz geringen Eintrittspreis zu geben, fich Weihnachtsfeiertagen und am Sonntag, den 29. d. M., nachmittags, fannt zu machen. Eltern und Lehrer behüteten das Kind des ge- verpflichtete. Nirgends in der Welt dürfte man seit dem ein so bei halben Preisen im Kleinen Schauspielhaus statt. bildeten Mittelstandes ängstlich vor jeder Berührung mit der ar- ausgezeichnetes Orchester für einen so geringen Preis zu hören be- Die Aufführungen bringen Wildenbruchs" Haubenlerche" an den beitenden Masse und zogen eine willkürliche Grenze zwischen ihr kommen Für die Erziehung, Erbauung und Veredlung des Bolts- beiden Feiertagen und Halbes Jugend" am Sonntag. unb ber eigenen Alaffe als einer überlegenen, fittlich und geistig geschmades war damit viel erreicht. Nur eines befremdet. Freie Bolfsbühnen. Ostar Fried wird das am vollkommneren Menschengattung.

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Es ist selbstverständlich, daß wie in der Literatur, so auch in Neujahrstage im großen Saale der Philharmonie stattfindende Dieses Mißtrauen muß beseitigt werden und soll einer ver- der Musik die Massiter eine große Rolle spielen. Aber sollen die Konzert leiten. Beethovens Egmont Ouvertüre und die ständnisvollen Erkenntnis alles Seffen weichen, was die Welt dem lebenden Stünstler vollkommen unberücksichtigt bleiben? Haben diese neunte Symphonie gelangen mit dem Berliner   Vollschor Arbeiter verdantt, was sein Wesen ausmacht, was er gelitten und nicht das Recht auf Vorführung ihrer Werte, namentlich von einem und dem Philharmonischen Orchester zur Aufführung. Institut, zu dem die Stadt einen jährlichen Betrag beisteuert? Wer Tanzkunft Luch Kieselhausen bringt am 25. De­erfämpft hat. Statistiken überzeugen, aber sie erwärmen nicht; die Schwierigkeiten der Komponisten, ihre Orchesterwerke zu hören, gember im Beethovensaal u. a. folgende neue Tänze: Japanische doch die Kunst öffnet die Herzen wie die Augen. Und die Kunst fennt, der wird sicher dafür eintreten, daß auch nach dieser Richtung Tanzfzene Im Teehaus"," Auf leichten Füßen" von Erif Meher­der letzten Jahrzehnte spricht viel vom Arbeiter und für bie Ar- hin Reformen unbedingt nötig find. Jebt läßt sich das Philharmo- Helmund, die Werber von Lanner   und eine neue Mazurka. Gin beiter. Sie bietet eine unendlich reiche Stoffülle, die in geeigneter nische Orchester für eine Orchester- Aufführung mit einer Probe weiter Abend findet am 28. Dezember im Blüthnersaale statt. Form und zur rechten Zeit dargeboten, bom besten und entscheiden- etwa 2000. zahlen; rechnet man die Gaalmiete und andere Fiamette Hildegarde gibt einen zweiten Abend mit Klassischen, den Einfluß auf die Jugend sein wird. Spesen hinzu; so kostet ein Konzert in der Philharmonie rund modernen und orientalischen Tänzen am 28. Dezember im Theater­Man hänge in die Schulflaffen statt der Schlachtenbilder 5000 M. Von diesem Betrage muß der arme Komponist die Hälfte saal der Sochschule für Mujit. Menzels Eisenwalgrett" und Constantin Meuniers Bodyofen- oder noch mehr bei der Agentur im boraus erlegen. Man wird Yeute". Man lese in den oberen Schulklassen statt der Quiboms" begreifen, daß ein armer Teufel( und das sind die Komponisten fast Hauptmanns Weber". Man spreche in den Geschichtsstunden durchweg) nicht in der Lage ist, eine solche Summe aufzubringen. mehr von den frieblichen Errungenschaften auf den Gebieten der Die Folge davon ist, daß nur vermögende Komponisten ein Konzert geben können, in dem sie ihre Werte der Kritik und dem Publikum Technik und ber Industrie als von friegerischen Groberungen. Der aur Beurteilung vorführen. hat nun ein Komponist das langer ber Mann der Zerstörung stand solange als Held im fehnte Stonzert erreicht und haben seine Werke der Kritik und dem Mittelpunkte der findlichen Sehnsucht und Eroberung. mag nun Publikum gefallen, so werben sie noch lange nicht vom Bhilharmo der Arbeiter der Mann des Schaffens für eine Weile feinen nisen Orchester ins Repertoire aufgenommen, es sei denn, daß Blak einnehmen. Es gibt in der Geschichte der menschlichen Arbeit der Komponist abermals blutet. und ihrer Vertreter wahrlich genug dramatische und sittliche Momente, um der Jugend Anteilnahme abzugewinnen und sie er­zieherisch zu beeinflussen.

Solbat

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Briefe Wagners an illi Lehmann, fowie Liederhandschriften von Lorking und Robert Frang hat Lilli Leh­ mann   der Musikalienabteilung der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin  ( der früheren Kgl. Bibliother) geichenft. - Staatsantäufe. Auf der Herbstausstellung der Berliner   Segession hat das Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Bolfsbildung folgende Werte angetauft: Paul Bach  : Sommertag, Charlotte Berend  : Kleines Porträt, Prof. Linde Walther  : Der Holzschneider, Erich Waste: Mecklenburgische Land­schaft. Die Ausstellung bleibt am 1. Feiertag geschlossen, ant 2. Feiertag ist sie von 10-2 Uhr geöffnet.

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Sind das maht unerträgliche Zustände, die das Stomponieren Das Raiser- Friedrich Museum erwarb ein bon Orchester- Werken zum Sport reicher Leute machen? In ande­ren Oraestern fommt es ja, wenn auch selten, vor, daß eine Neu- Werk des bedeutendsten deutschen   Malers des bei uns so funst­heit gebracht wird; das hängt aber von der Gnade des Dirigenten armen 17. Jahrhunderts, des Adam Elsheimer  : ein D mf. Roch haben wir feine fünstlerisch wertvollen Jugendschriften ab; und diese wird nur da erteilt, wo Beziehungen irgendeiner Art opfer Noahs Diefer reizvolle Kleinmeister, der von 1578 bis 1620 über das Leben und die Taten hervorragender Arbeiterführer und vorhanden sind. Was dem Maler oder Bildhauer, der seine Werke lebte und auf Rubens   und Rembrandt   gewirkt hat, ist nun nirgends Freiheitshelden. Schreibt sie, schafft Anthologien, Spruchfamm- der Kritik und dem Bublikum vorführen tann, recht ist, das sollte so gut fennen zu lernen, wie in der Berliner   Galerie.