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Die deutsche   Gesandtschaft bielf dem Sturmt stand. Sie] Ungarn   will sich nicht zertreten lassen.

Adolf Hoffmann  Höchste Zuspihung der Lage. Bundesratsbevollmächtigter für Preußen. Budapest  , 20. Dezember.  ( Meldung des Ungar. Telegr.- Korresp.- Berlin, amtlich. Dem Minister Adolf Hoffmann   ist fol Bureaus.) Ein zu später Nachtstufide versammelter Minister­rat hat befchloffen, die Zumutung des rumänischen Be- gende Verfügung zugegangen: Die preußische Regierung hat fehlshabers in Siebenbürgen   abzulehnen, wonach die Sie durch Erlaß bom heutigen Tage zum Bevollmächtig. ten Preußens im Bundesrat ernannt. Sie werden Räumung nicht nur der Stadt Stoloszvar und ihrer Umgebung, hiervon mit dem Bemerken ergebenst in Kenntnis gesetzt, daß sondern auch der ganzen 26 Komitate, auf die sich das rumänische hiervon mit dem Bemerken ergebenit in Kenntnis gesetzt, daß Imperium erstrecken soll, verfügt wird, da sie den Bedingungen des das Reichsamt des Innern und der Minister der Auswärtigen Belgrader   Waffenstillstandsabkommens zuviberläuft, in deren Angelegenheiten entsprechend benachrichtigt sind. Sinne die ungarische Regierung bloß das durch die Demarkations­

Ströbel

ließ sich weder durch Unfreundlichkeiten von amtlicher Seite noch durch die Brovokationen der Straße davon abbringen, die fachlichen Verhandlungen fortzusetzen, um über die wich­tigen Fragen der Stäumung der östlichen Etappen­gebiete, des Rücktransports der polnischen Arbeiter u. a. eine Verständigung zu erzielen. Leider arbeitete Ober- Ost nicht im gleichen Sinne mit, sondern bemmte u. a. durch die aus der Geschichte des Krieges bekannte so verhängnisvolle Vorschügung technischer Unmöglichkeiten" den Fortschritt der Verhandlungen. Immer hin war beim Abbruch der Beziehungen der Vertrag wegen der Räumung der Oberostgebiete linie begrenzte Gebiet militärisch zu räumen habe. Wohl sei im Das gesundheitliche Befinden Hoffmanns hat sich gebessert; fertiggestellt und teilweise bereits unterzeichnet, und Belgrader   Abkommen der Entente has Recht vorbehalten, strategisch der Arzt hofft nunmehr, den Patienten durchzubringen. zwar war er durchaus den polnischen Wünschen entsprechend wichtige Bunfte auch außerhalb des geräumten Gebiets zu beschen, ausgefallen. boch lege das Abkommen der ungarischen Regierung nicht die Pflicht Pilsudski   und das Kabinett Moraczemski hatte wohl die auf, ihre militärischen Kräfte auch von diesen strategisch wichtigen gute Absicht, die politische Nichtlinie, die sie Deutschland   Punkten zurückzuziehen. Vielmehr gehe aus dem Belgrader   Ver­gegenüber durch die Anerkennung eines Vertreters borge- trag deutlich hervor, daß sich das Recht Ungarns  , eine Streitmacht zeichnet hatten, auch innezuhalten. Aber der Druck war von sechs Infanterie- und zwei Kavalleriedivisionen zur Wahrung au starf. Allzu erfolgreich war die Agitation, die als der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu unterhalten, auf das Gebiet Früchte einer Erklärung Bolens für die Entente Großpolen   diesseits der Demarkationslinie erftrede. Das Rabinett Rarolyi in historischen Grenzen, Lebensmittel in Hülle und Fülle und hat daher die erwähnte Zurücknahme der ungarischen Truppen nicht Schuß des Besizes verheißen konnte. Einem erneuten verfügt, sondern bloß angeordnet, daß diese sich jeden Zusammen­Sturm nach vorübergehenden Abflauen der Agitation gab stoßes mit den rumänischen Truppen enthalten. Die ungarische das Rabinett nach, und die Wahl des milderen Ausdrucks Regierung hat den französischen   Oberstleutnant Bhr von dieser Suspendierung" der Beziehungen sowie der Hinweis ihrer Stellungnahme amilich verständigt und ist entschlossen, an auf deren Wiederanknüpfung zeigen in der Note der polni- ihrem Entschluß unter allen Umständen festzuhalten. schen Regierung, daß sie wenigstens die Konsequenzen ihres Schrittes nach Möglichkeit mildern wollte.

Trozdem werden diese Konsequenzen nicht ausbleiben. Der wahrscheinliche Sturz des Kabinetts dürfte innere Rämpfe in Polen   entfesseln, die die bisherigen an Schärfe weit übertreffen. Wenn ferner der Abbuch der Ver­handlungen für wichtige Fragen wie der Räumungen im Often unliebſame Folgen haben sollte, so trifft die Verant­wortung hierfür sicher nicht die deutsche Seite, die bei diesen Verhandlungen unter einer erheblichen Selbstverleugnung bis zuletzt ausgehalten hat.

Und ob die Hilfe der Entente für Bolen so selbstlos sein wird, wie es ihre nationaldemokratischen Anhänger hinstellen, dürfte abzuwarten sein. Schrieb doch selbst der gut unter­richtete und vorsichtige Kurjer Warszewski", ein durchaus ententefreundliches Blatt, noch vor wenigen Tagen davon, dak in Ententekreisen gewiffe Strömungen für eine Wieder­aufrichtung eines föderativen Rußlands   mit möglichst weit vorgeschobener Westgrenze wirksam seien.

Weiteres Vordringen der Bolschewiki. Bus Bern   werben Nachrichten gemelbet, die bas franzöfifche Journal des Debats  " über weiteres beunruhigendes Borbringen bolschewistischer Truppen nach Weiß- Rußland, Kurland   und der Ukraine   erhalten hat. Danach hat die russische Rote Armee bie Dffexfive ergriffen und beabsichtigt, bis zur deutschen  Grenze zu marschieren, um sich dort mit den beutschen Brüdern" au vereinigen und die Revolution in Deutschland   zu schüben". Die beutschen Armeen ziehen sich zurück, wobei sie einen Teil ihres Metericis den Treskischen Divisionen überlaffen.

Kampfansage des Zentrums.

Rede Dr. Spahns.

In einer Versammlung des Zentrumsvereins Berlin­Mitte hat am Donnerstag der frühere Justizminister Dr. Spahn der Sozialdemokratie den Kampf angesagt und gleichzeitig für das Zentrum die Führung der bürgerlichen Parteien im Reichstag beansprucht. Er sagte nach dem Be­richt der Germania  ":

Die Ritter vom Kapital.

Demokratische Geldsackpartei.

Zu der Vorverlegung des Wahltermins auf den 19. Januar schreibt die Demokratische Partei  - Korrespondenz":

Darum fann nur wiederholt werden: die fommenden Wahlen follen zwar eine schwere Niederlage der Reaktion, sie sollen aber feinen Sieg des Sozialismus bringen. In­mitten einer privatwirtschaftlich aufgebauten Welt fönnen wir uns keine sozialistischen   Experimente leisten. Unsere politische und wirtschaftliche Zukunft ist nur gesichert, wenn ehrliche staats­bürgerliche Demokratie in den Stand gesetzt wird, das Steuer­ruder des Reiches zu ergreifen.

Ehrliche staatsbürgerliche Demokratie", d. h. unver­froren fapitalistische Demokratie. Hauptzweck der Demokratenpartei ist und bleibt: Bekämpfung des Sozialismus. Das ist das ganz Neue", das nach Prof. Weber geschaffen werden sollte. Bu der Neuheit" gehört vielleicht auch, daß Serr blaß als Vorsitzender der Orts­grimpe Hirschberg im Mitgliederverzeichnis der Demokraten  " au,.aucht!

Wie Kronprinz Rupprecht desertierte.

Der Heerführer als feige Memme. Soldatenrates in Brüssel   über die Revolution in Brüssel  Ein Bericht, den der Vollzugsausschußbes 8entral erstattet, enthält auf Seite 26 intereffante Angaben über das Ver halten des ehemaligen Kronprinzen von Bayern  , das charakteristisch ist für die Art und Weise, wie viele Generäle bei Ausbruch der Revolution ihre Armeen im Stich ließen.

Ich habe schon im Jahre 1888 in einer Rebe in Bonn   den Ge­danten entwickelt, daß die Verhältnisse dahin führen würden, daß das 3entrum die führende Stellung im Reichstag  einnehmen würde. Nicht so, daß das Zentrum für sich in Anspruch nehme, die anderen Parteien führen zu wollen, aber doch so, daß um das Zentrum als dem Mittelpunkt die anderen bürger­lichen Parteien sich gliedern. Vor zwei Jahren habe ich noch in Am Montag abend wandte sich Rupprecht von Bayern   durch einer vertraulichen Konferenz gegenüber dem sozialdemokratischen Vermittlung des Erzherzogs Luitpolds an den Zentral- Soldatenrat Abgeordneten Dr. David betont, daß die Zeit kommen werde, wo und ersuchte um die Erlaubnis über die holländische der Kampf zwischen Zentrum und Sozialdemo- Grenze zu gehen. Dies wurde zunächst abschlägig beschieden fratie ausgefämpft werden müsse. Die Zeit für das Ge- und der Zentral- Soldatenrat suchte dem Kronprinzen flarzumachen, fagte scheint jest gekommen. Wir haben in den letzten Jahren baz der Führer einer Seeresgruppe diese in der der Sozialdemokratie wiederholt den Steigbügel schwierigsten Lage nicht im Stiche lassen könnte. gehalten, damit sie auf dem Pferd bleiben konnte. Wir taten Es wurde ihm völlige Sicherheit seiner Person verbürgt. Sies, getragen von dem Verantwortlichkeitsgefühl für die Mit­Jedoch Kronpring Rupprecht war entschlossen, seine Trupver wirtung aller Boltskreise an der Regierung. Die Fortsetzung dieses unseres Verhaltens wird in der Zukunft nicht nötig sein. verlassen und ins Ausland zu gehen. Er begab sich in die Glauben die führenden Männer der Sozialdemokratie, uns den ihrem Schuh. Am Dienstag morgen erschien Marquis de Villa spanische Gesandtschaft und unterstellte sich Stamp fansagen zu können: wir scheuen ihn nicht, wir Sobar im Vollzugsausschuß des Zentral- Soldatenrats und ersuchte sind bereit. um Geleit für den Kronpringen nach Holland  . Gr erklärte, dieser Bir zweifeln nicht daran, daß diefer Kampf mit dem sei nun Spaniens   Gast und die Ehre Spaniens   fei engagiert. will das Recht der Ratholiken, ihre Kinder in ihrem Glauben Kronprinzen den Grenzübertritt nach Holland   zu gestatten. zu ergeben, nicht antaften. Sie fordert nur Freiheit und Der Bericht ftellt fest: tronprinz Rupprecht mußte genau, daß gleiches Recht für alle Bekenntnisse. Sobald die katholische durch seine Abreise nach Holland   bie überaus wichtige Berbindung Bevölkerung einsehen wird, daß für einen Freiheitskampf" mit den Alliierten um einen Tag verzögert wurde in einer Zeit, des Katholizismus fein Anlaß besteht, wird das Bentrum am da jebe Stunde das Leben von Taufenden be. Ende seines Lateins sein. Und diese Stunde wird früh deutete. Trogdem ist er feige um seine persönliche genug kommen. Sicherheit besorgt desertiert.

Versenkung der deutschen   Kriegsschiffe? Untergang des Zentrums enden wird. Die Sozialdemokratie Darauf blieb dem Vollzugsausschuß nichts weiter übrig, als dem

Streit um die Verteilung.

Amsterdam  , 20. Dezember. Nach einem Telegramm der Affos ciated Preß haben, wie ein hiesiges Blatt meldet, die amerikant schen Delegierten bei der Friedensfonferenz beschlossen, dafür ein­gutreten, daß die ausgelieferten feindlichen Striegsschiffe versenkt werden, damit nicht bei ihrer Verteilung Zwiftigkeiten entstehen. Sir Eric Geddes   soll diesem Plan bereits zugstimmt haben.

Die armseligen Besenbinder".

Erstaufführung in der Wolfsbühne.

Er­

das ist, weil hier ein Eigner als Schöpfer am Werke ist, einer, der seinen Atem hat, seine vom Herfömmlichen abweichende Sprache und Ausdrucksformen, darinnen ein gut Teil Grdigkeit und Boden­ständigkeit walte. Es ist wahr: metaphysisches und Menschliches Allaumenschliches erscheint hier nebeneinander. Jedoch ließe sich kaum ein anderes Beispiel nennen, von dem man sagen fönnte daß Wirklichkeit und Traumleben so restlos poetisch ineinander verwoben wären, als hier geschehen.

Iungsstufe sein. Erst allmählich verloren die Uebertreibungen dieser für die moderne Neigung zu egentrisch- radifalen Umwertungen auf dem Gebiete der Kunst so charakteristischen Mode ihre einstige Bug­fraft. Besonders, als sich in den späteren Dramen mehr und mehr herausstellte, daß Wedekind   mit der ihm von der Kritik zugesproche nen Rolle eines Amoralisten jenseits von Gut und Böse keineswegs zufrieden war und allerhand, zum Teil freilich recht utopistische Seilslehren propagierte.

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Die Zeit ruft, stürmt, dröhnt uns in die Seele: Hoffet und harret nicht bloß auf das Lebensglüd, daß ihr für euch fordern follt! Kämpft darum, auf daß es bald und schnell als ein leuch tender Befreier hereinbreche! Nun tommt Carl Hauptmann  Daß nun die Fabel an sich dramatisch wäre, dürfte nicht ein­Jedenfalls ist es ein überraschendes Symptom für ben inneren und lodt uns mit einem alten Märchen" vom unstill gläubigen, mal sicher stehen. Trotzdem sind es bühnenhafte Vorgänge, die wir umschung, daß ein Berliner   Bremierenpublikum in der eriten immer nur harrenden Sehnen nach Glüc" aus schwerer Gegenwart ba vor uns sehen: Geistigkeit( Biedermeier), Schauen mit ge- öffentlichen Aufführung des früher überall verbotenen Pandora­hinaus. Burüdauretben verfudyt er uns in längst bergangene Zei ten, da bas Boll noch ein reines, großes Stinb war. Wer ist denn schlossenen Augen, naturalistische Derbigkeiten neben zarten Elfen- ftüds am Schluß durch Bischen demonstrierte. Prüb rie oder ircend­tritten, herbste Tragik neben Grotskhumor( Gerichtsszene). Aber eine Boreingenommenheit wird sicher nicht der Grund gewesen sein, Bieser Dichter, daß er solches wagen darf? Bloß einer, der Trug- veine Lyrik ist alles. Das Dichterische, das Schaffen von Innen Gbenso wenig reicht der Hinweis auf das Gräßliche der letter gold ausgibt? Oder doch mehr? heraus, ist hier wieder einmal entscheidend gewesen. Zur Verstär- Szenen zur Erklärung hin. Nach dem Siegeszug der blenich n Schon als nur wenige Szenen am Geifte borübergeglitten, war kung dieser Wirkung ward das Naturelement angerufen, das sich Gespenster  " ist man in dieser Hinsicht abrehärtet. Aber dem zu erkennen, daß da einer von untergründigen Seelen weiß, in im Treiben der schneestürmigen Winternacht offenbart. Und als Gräglichen fehlt hier das Gepräge des innerlich Bwingenden. Es benen wilde, starfe Triebfräfte neben zarten, unverborbenen ein wirklicher Boet zeigt sich Hauptmann besonders auch darin, daß martert, aber es ergreift nicht. Das düstere Gemälde dieses Aus­hausen, daß es einfaches Volt, in diesem Falle armselige Brole er das Elend, ohne es sentimentalisch zu vergolden oder zu ver- gangs hat nicht in seinem Kern: daß Zulu als arms lige Brofti. tarter, also infolge ewigen Glends zutiefst stehende Menschen so- hüllen, doch hinter bas Menschliche rüdt. tuierte in einer Londoner   Dachfammer endet wohl aber in der ausagen unter der Hülle" gibt. Zwischen Carl Hauptmanns Gr. hüllen, doch hinter bas Menschliche rüdt. Zu dem allen hat Heinz Thiessen Geigenmelodien bon näheren Ausmalung zuviele Büge unmotivierter Willfür, die in zählungen und sie handeln, seine besondere Vorliebe verratend, futuristischer Färbung und auf das originelle Liedchen von der ihrer frassen Häufung abltofen, Wieder und wieder muß fie mit sumeist von abenteuerlichen Gestalten, fahrenden Gesellen, fura, Gleichheit aller Besen drinnen im Himmelreich" einen wunderlieb einem von der Straße aufgefifchten Gaft erscheinen, bis sie schließ von Kreaturen, die mit oder ohne eigene Schuld am Lebenswege gesetzten Choral für Mischchor erfunden. Desgleichen vertieften die lich unter den Messerstichen einer verlierten Bestie, Jack des Auf­eestrandet find ist eine Stizze Der Haß  ", ein wahrer Dramen von Karl Jakob Hirsch   entworfenen Bühnenbilder und Kostüme fchlibere, ihr Leben aushaucht. Das Uebermaß und Raffinement torso in tnappester Form. Darin sind die armseligen Besen- die märchenhaft übersponnene Realität aller Vorgänge. der Effekte läßt es nicht zu einem überzeug rd lebendigen Gefühle binder" borgezeichnet: der Alte, sein Weib, fein Sohn und dessen Die Darstellung hatte Stil. Guido era felda Naschke be- des fchicfalhaft Notwendigen, um bessentwillen man die Qual des Weib. Aber sie tragen doch nur wenig wesensverwandte Büge. jag eindringliche Schärfe der Charakterisierung und Glaubwürdig Anblids gerne tragen würde, lommen. Und dies Gefühl der Will Dort sind sie in gegenseitigem Haß verdarbt. Hier lebt doch ein feit. Lucie Mannheim  ( Rapunzel) war ein rührend reines Ge- für, die Wesentliches nicht sowohl von innen her gestaltet, als burch Fünfchen höheren Menschtums in ihren Seelen dumpfer, stumpfer bilde. Die Erscheinung des Johannes Habundus, diese Verkörpe- ein Spiel von bunt erforn nen Stombinationen illuftriert. Bealeitet Berzweiflung. Der alte Sohnrey dort, der alte Raschte hier weiß rung des Traums und Glaubens, die dem alten Raschke innersten einen durch das ganze Stüd: bei Lulus abenteuerlicher Flucht aus eigenem Dafein: es stedt jeder mit einem Fuß in Verbrechen Salt gibt, wurde von Konrad Rothauser poetisch erfaßt. Ginige aus dem Gefängnisse mit Alwa Schön, dem Sohn des Mannes, und Schande; mit dem andern, ja, wo denn nur? Ach, zwei episodische Figuren hatten in Herta Wolff, Hans Felig, Agathe welchen sie erschossen, wie in den Szenen des zweiten Artes, die ihr Seelen wohnen in jedes Menschen Brust. Und so hat Raschte Berguma, Julus Sachs und Harry Berber   gute Vertreter. feinen Glauben an einen Sohn, der zwar irgendwo draußen in Der Dichter wurde von dem hingerissenen Publikum unzählige weiter Welt bresthaft versunken und verschollen ist, für ihn aber Male jubelnd hervorgerufen. Ein großer künstlerischer Erfolg doch noch lebt. Für ihn steht fest: eines Tages wird dieser Sohn fürwahr! Ernst Kreot sti. wiederkehren, weil er ja nur auszog, das Glück zu suchen, und weil er selber glaubte und versprach, daß er heimkehren werde. Gewiß, der Alte und seine Sippe, fie sind als gemeine Spin­buben und Tagediebe zu Jahren gekommen. Dennoch, soviel kind­Hafter Märchenglaube in des Greises Brust? Und dennoch soviel Wedekinds Büchse der Pandora  " ist Fortsetzung und Abschluß Unbeflecktheit bei Rapunzel, des Verschollenen jugendlicher Tochter, des Erdgeistes", mit dem der allzu früh, in noch kräftigem Mannes­abgleich das Kind mit all den Sündern unter einem Dade hausen alter Verstorbene sich zuerst die Bühnen eroberte. Reinhardts Erd­muß! Merkwürdig wieviel grüblerischer Sinn und träume- geist"-Aufführungen im Kleinen Theater vor etwa anderthalb Jahr rische Bersonnenheit in diesen schlesischen Gebirglern stedt! Je zehnten machten den Namen des bis dahin nur in engeren Biteraten trifter ihr Elend, desto inbrünstiger ihre Glüdsanbetung. Sie freijen Bekannten mit einem Schlage berühmt und leiteten eine sehen wohl meist dahin, ohne irgendeines, wenn auch nur winzigen Periode des Wedekind- Stultus ein, in der die Eigenart und vielfach Glides teilhaftig geworden zu sein. Aber sie sterben mit diesem auch die offenbaren Schwächen seines Schaffens als eine neue epoche­Traum, und der Tod hat für sie nichts schredliches, denn er kommt machenbe Offenbarung ausgerufen wurden. Das primitiv Mario­als Tröfter: er ist das wahre Glüd. Go läßt Hauptmann den nettenhafte seiner Figuren, die es immer nur zu Ansätzen mensch­Theater. Wegen plöblicher Erkrankung von Mosa Ber­alten Raschte sterben. So still fommt Mos Gothla". Knochen- licher Individualifierung, nirgends zu einer wirklichen Durchfüh- tens wird die Erstaufführung von Unrubs in Geschlecht", mann und Fiedler in einer Gestalt, über ihn, daß es die Ru- rung derselben brachte, sollte ein entscheidend bedeutsamer Schritt die für die Gesellschaft ,, Das junge Deutschland" für den 22. De­schauer faunt mehr merken, als feine überraschten jungen Beute. Aber über die bisher erreichte, vom Naturalismus repräsentiette Entwick- gember geplant war, um etwa eine Woche verschoben.

Frank Wedekind  : Die Büchse der Pandora  ".

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Aleines Schauspielhaus.

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Treiben in einem Kreis Pariser Sochstapler- Halbwelt schildern.

Die Verkörperung der weiblichen Hauptgestalt durch Ger­trub Eyjoldt stand auf der gleichen Höhe. wie einst ihre Erd­geist"-Bulu. Die animalische Triebkraft, der zügellos herrschfüchtige Eigenwille der Begierde verbanden fich mit findhaft weicher Gr scheinung zu reizvoll eigenartigem Ganzen. Sermine Rörner war eine einbrudsvolle Gräfin Geschwig, wenn auch nicht von jenem Grade der Gefchloffenheit, die Maria Maber vor Jahren in der Vereinsvorstellung des Hebbeltheaters dem unglückseligen, sich in ewiger Sehnsucht verzehrenden Zwitter gab. Unter den männlichen Figuren trat Jannings brutoler, salonmäßig zurechtgeftutter Springfribe" und Werner Krauß   als ältester verwitterter Beschützer Lulus in ausgezeichneten Charaktermasten echt Wede kindscher Färbung hervor. Die Regie führte Karl Seine. Notizen.

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Conrad Schmidt  .