Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftsbewegung

» Ju alt."

bes Krieges gefan hätten, ob sie denn wohl in der glücklichen Lage

Streit bei Moris Dobrin! gewesen wären, nicht arbeiten zu müssen? Man solle doch die von Nach mehrfachen ergebnislosen Verhandlungen haben fämt­Organisations wegen eingeleiteten Maßnahmen zur Wiederein- fiche Angestellte bei der Firma Moris Dobrin die Arbeit eingestellt. stellung der Kriegsteilnehmer abwarten, und könne unmöglich ver- Die Kellner erhalten einen Monatslohn bon 30 M., die weiblichen Mit diesen Worten wiesen noch vor dem Krieg Arbeitgeber um langen, daß der Uebergang zur Friedenswirtschaft jetzt schon Angestellten einen solchen von höchstens 60 M. Für lettere besteht Arbeit Anfragende ab, sobald dieselben bas 40. Lebensjahr übers rest- und reibungslos durchgeführt sei. Nach weiterer lebhafter Logis- und Kostzwang; über beides wird lebhaft Klage geführt. schritten hatten. Wie ein Blitzstrahl durchzudten sie das Seelen- Aussprache wurde nachstehende Resolution einstimmig ange ab. Die Arbeitszeit beträgt auch jetzt noch in seinen Betrieben Herr Dobrin lehnt die Anerkennung der Organisation rundweg leben des Arbeiters, der seine beste Kraft im Dienst des Kapitals nommen: 12 bis 14 Stunden. Gefordert werden: 75 M. Monatslohn für .Die in der Philharmonie tagende, von über 4000 Angestellten ellner, 100 bis 150 m. Monatslohn für weibliche Angestellte, Ab­verwendet hatte und nun mit einmal überflüssig und brotles werden follte, blog weil dem Unternehmer feine Arbeitsfraft nicht mehr des Gastwirtsgewerbes besuchte öffentliche Versammlung beauf- fchaffung der oft und des Logisivejens, Anerkennung des pari­gewerbs. bollivertig erschien. Bitteren unauslöschlichen Saß gegen dieses tragt den Verband der Gastwirtsgehilfen, fofort Maßnahmen zu täbischen Arbeitsnachweises unter Ausschaltung der fluchbeladene System der tapitalistischen Ausbeutung rief dieses ergreifen, um am 1. Januar in allen Berliner gastwirtschaftlichen mäßigen Stellenvermittlung, anständige Behandlung durch den u alt" bervor. Und doch fühlt sich ein Mann in ben vierziger Betrieben den ununterbrochenen Sstündigen Arbeitstag einzu Buchhalter Haffe und den Badmeister Erler. Jahren noch im Vollbeis feiner Straft, in ihm lebt das Bewußtsein, führen, um auch dadurch die ins Miesenhafte wachsende Arbeits daß er noch ein volles Glied in der Mette der Schaffenden ist. Trafen jene abweisenden Worte den Arbeiter vor der Kriegs- lofigteit zu verringern. Nech vor Neujahr ist in einer öffentlichen zeit schon schwer, jo mirten fic nach den großen Erlebnissen und Bersammlung Bericht zu erstatten über die Durchführung einer ben gewaltigen fozialen und politischen Umwälzungen unserer Tage Lohnbewegung für alle Betriebe, deren gesamtes Personal im wie ein frejsendes Gift. Wer einen Menschen, der jahrelang auf Verband der Gastwirtsgehilfen organisiert ist." dent Schlachtfeld sein Leben aufs Spiel gefeßt, die größten Stra pazen und Entbehrungen erduldet hat, fernhalten will aus dem Kreise ber schaffenden Hände, bloß weil er sich im fortgeschrittenen Mannesalter befindet, der verfündigt sich nicht nur an dem Ab­retwiesenen, sondern an der Algemeinheit in der schwersten Weise. Die neue Gesellschaft wird auch die Hände der älteren Arbeitskräfte gebrauchen, auf sie wird das wiedererstehende Wirtschaftsleben nicht berzichten fönnen, wenn es feinen Platz im Leben der Völker ein­nehmen will. Daher sollte jober, ber jest ober später über die An­nahme von Arbeitskräften zu verfügen hat, nach dieser Richtung sehr vorsichtig sein.

Vor uns liegt ein Brief eines 44 Jahre alten Mannes, der Jahre an der Westfront gestanden hatte und der nun, nachdem er wieder dalleim war, fich um eine Rangiererftelle an der Bahn, Warschauer Bride, bewerben wollte. Er meldete sich bei den bortigen oberen Beamten und als er auf die Frage, wie alt er fei, geantwortet hatte, erhielt er den Bescheid: Es tut mir leid! Diese Antwort mußte den um Arbeit Fragenden tief verlegen. Auch toir wiffen, daß der Eisenbahndienst und insbesondere der des Rangierens starfe Anforderungen an Körper und Geist stellt. Und ber Beamte mag von der besten Absicht geleitet sein, wenn er zu diefem Dienst nur junge Leute heranzieht. Das hätte er aber dem um Anftellung ersuchenden Arbeiter flar machen können. Wir führen dieses Beispiel nur an, um zu zeigen, wie falsch es ist, wenn Men fchen, die in den Jahren des Krieges Gewaltiges erlebt, unfäglich gelitten haben, in ber falten nur auf Gewinn berechnenden Form des Unternehmers abgewiesen werden. Jeder Mensch hat nicht nur ein Recht, sondern sogar die Pflicht zur Arbeit. Das ist ein fozialistischer Grundfas. Und jeder arbeitsfähige Mann, auch wenn er fortgeschrittenen Afters ift, fann, wenn er an den richtigen Blab gestellt wird, der Gesellschaft von Nußen sein. Gelingt es jetzt auch nicht, allen freien Bänden Beschäftigung zu gewähren, so muß doch bie ehemalige verlebende Form der Abweifung für alle Zeit ver­Ichwinden. Denn in einer höheren Gesellschaft ist jede Arbeitskraft ein unschätbares Gut der Allgemeinheit, das ihr nicht entriffen merben barf.

Zu einer machtvollen Demonstration für den Acht Stundentag im Gastwirtsgewerbe

gestaltete fich die am 19. Desember in der Philharmonie ftattgefundene öffentliche Versammlung des Verbandes der Gast­wirtsgehilfen. Dem Referat des Genoffen Boetich folgte eine fehr lebhafte freie Aussprache. Eine Kollegin meinte, baß die Stellnerinnen bereit feien, zugunsten der aus dem Felde zurüd Sommenden Berufskollegen die Arbeitsplätze zu räumen, nicht jedoch den während des Krieges im Gastwirtsgewerbe beschäftigt gewesenen ober jebt barin Unterschlupf fuchenben berufe frem. ben Arbeitskräften Blak zu machen. Den Nagel auf den Kopf traf jedoch wohl der Diskussionsredner, der da ausführte, daß es doch nicht angängig sei, die Sellnerinnen ohne jede Rücksicht auf bie nun einmal gegebenen Verhältnisse beiseite zu schieben, da man ja sonst Gefahr lause, eben diese Kellnerinnen bei den bevor. stehenden Kämpfen um die Durchführung des Achtstundentages au Streitbrechern zu ergieben. Ein anderer Dis­fussionsrebner fragte die noch in feldgrau anwesenden Kellner, welche sich am meisten gegen die weibliche Bedienung im Gaft­wirtegewerbe aufgeregt hatten, was denn ihre Frauen während

Breite Straße

Aus dem Jakoby ist die

Der Bergarbeiterausstand. Ruhrgebiet wird uns telegraphiert: Auf Beche Belegschaft eingefahren. Auf den Profperschichten geht die Zahl der Streifenden stark zurück. Die Meldung, daß die Beche Concordia erfoffen fei, ist unrichtig, nur die 6. Soble ist unter Wasser und wird enthumpft. Es handelt sich in der Haupt­fache nur um fleine Teile der Belegschaften, die durch terroristische Akte versuchen, die übrigen in den Ausstand hineinzuziehen. Von über 220 Schichten ftud etwa 10 noch in Ausstand. Die Gewerf­fchaften arbeiten mit Erfolg im Einvernehmen mit den A.- und S.- Näten an der Beendigung der Arbeitseinstellung und einer Verständigung urit den Werksverwaltungen. Die gewaltige Mehr. heit der Bergarbeiter ist von der Notwendigkeit der Auf­rechterhaltung und der Erhöhung ber Kohlen­förderung in der jebigen 8eit fest überzeugt.

Parteinachrichten.

Neue Parteiblätter.

Vom 20. Dezember ab erscheint für den oberschlesischen In­duftriebezirk eine neue sozialistische Tageszeitung unter dem Titel: Oberfchlesischer Volts wille". Die gefamten politischest Verhältnisse Oberfchlesiens und dessen Zukunft baben die Gründung des neuen Blattes zu einer zwingenden Rotwendigkeit gemacht. Die Breslauer Volfswacht" erfucht in einem Aufruf ihre oberichleftfche Leferiboft. von nun an ihr neues Heimatsblatt zu abonnieren. Auch die Parteigenoffen in A polba haben ein neues Par teiblatt, die polbaer Bolkszeitung", ins Leben gerufen.

Industrie und Handel.

Gleiches Wahlrecht für die Berliner Handelskammer. Die Handelskammer zu Berlin bat beschlossen, unverzüglich eine Aenderung ihrer Sagung vorzunehmen, derzufolge die näch ften turnusmäßigen Wahlen zu der Kammer nach gleichem Wahl­recht und Verhältniswahlsystem stattfinden sollen. Zur Ausfüh rung dieses Beschluffes, insbesondere auch zur Beratung der Frage. ob und gegebenenfalls in welcher Weise eine Bildung von Wahl­Hauptgruppen bon Handel und Gewerbe Industrie, Großhan­del, Kleinhandel, Bankgewerbe usw. erfolgen foll, um deven angemessene Berücksichtigung bei der Zusammensetzung der Kam­mer zu sichern, ist ein Ausschuß gebildet worden.

Eine stark besuchte Versammlung der Wäsche und Krawatten arbeiter und arbeiterinnen nahm zunächst ein Referat bonabteilungen nach der Zugehörigkeit der Wähler zu den wichtigsten Schaerit über: Unsere Maßnahmen und Aufgaben nach dem Kriege" entgegen. Nebner betont, daß im Inland nur noch ge ringe Mengen Rohstoffe und die von der Wilitärverwaltung auf gespeicherten Bestände vorhanden seien; lektere müßten unserer Boltswirtschaft sofort zugeführt werden. Während der Kriegszeit habe der Verbans die Lohnverhältnisse der Kollegenschaft für die Die Börse eröffnete auf den Beschluß der Benbraltagung tonfettionsbranche nach und nach um 90 Broz, und für die deutscher Arbeiter und Soldatenräte schwächer, befestigte fich aber, Herrenmaßbrandre in derselben Frist um 110 Bros. verbessert. obwohl der Kassamarkt überwiegend schwach war, gegen Ende Demgegenüber bleibe die Wäschebranche Berlins mit der Bülage Die Bewegung nahm ihren Ausgangspunkt vom Montanmarkt, von 6 M. und 10 Pros. in ber Woche fehr start im Rückstand. wo die außergewöhnlichen Preiserhöhungen für Eisen stimulierten. wäre die Kollegenschaft, besonders die Kolleginnen, in höherem Make organisiert, so wäre auch hierin mehr zu erreiden gewesen. Reicher Beifall folgte seinen Ausführungen. Nach einer leb haften Diskussion wurde die Wahl der Branchenkommission vor Es gehören derselben an: die Kolleginnen Rosen­genommen. stengel, Leusch, Joseph, Krüger, Moßny und die Kollegen Trints, Salewaty( Otto) und Schumacher( rib). Bum befoldeten Branchenleiter wurde Kollege Salewsky der Ortsverwaltung in Vorschlag gebracht.

Die Firma hat die von den Arbeitern gestellten Forderungen be­Der Streit in der Großbuchbinderei von Schoß ist beigelegt.

willigt

Zum Streit der Brauereiböttcher.

Der Verein der Berliner Ningboauereien will fich zu einer wöchentlichen Zulage bon ziela 30 M. berstehen. Die Böttcher der Berliner Brauereien haben daraufhin die Arbeit aufgenommen. Aeußerst erschwerend für die Durchdrüdung unseres von den übrigen Böttchereien, Faßhändlern, Fabriten bereits unterzeich neten Lohntarifs wirkte in der letzten gemeinschaftlichen Verhand­lung das Auftreten des Angestellten Schmitz vom Brauerei arbeiterverband. Die am 21. Dezember tagende Streifversamm­lung nahm von dieser sehr bedauerlichen Tatsache mit Entrüftung Kenntnis.und erwartet bestimmt weitere Schritte gegen den ge­nannten Gewerkschaftsbeamten.

Verband der Böttcher, Weinfüfer, Hilfsarbeiter, Filiale Berlin .

Schon wieder gewaltigste Preiserhöhungen.

Jn ben am 20. und 21. Dezember abgehaltenen Sibungen der Blechivalzwerte wurde, um einen teilweisen Ausgleich der gewal tigen Vermehrung der Selbstkosten durch die Einführung des Acht­stundentages, der badurch bedingten Erhöhung der Rohstoffpreise und außerdem der eingetretenen Bohnfteigerung herbeizuführen, eine Erhöhung der Preise bei Grobblechen um 100, bei Feinblechen in Sandlungs- und Spezialqualität um 150 m. befchloffen. Die erhöhten Preise gelten für alle Verkäufe ab 1. Januar 1919.

Jugendveranstaltungen.

Caneberg. Eine Weihnachtsfeler mit anschließendem Tanz findet beute nachmittag 3 Uhr in den Neuen Rathausfälen, Martin- Luther­Straße 69, statt.

Freireligiöse Gemeinde. Heute, bormittags 10% Uhr, Aleine Frank­mungen im Aufstand der Niederlande . 25. Dezember, bormittags furter Str. 6, Vortrag von Herrn Ernst Däumig : Die religiösen Strö 10% Uhr, in der Klosterkirche, Klosterstr. 73 a, Vortrag von Herrn Dr. Bruno Wille: Friebe auf Erben. Gäste willkommen.

Berantwortlich für Polifit: Erich Kuttner , Berlin : für ben übrigen Tell bes lattes: Alfred Schols, Neukölln; für Anzeigen Theodor Glocke, Berlin , Berlag: Borwärts- Verlag G. m. b. H., Perlin. Drud. Vorwärts- Buchbruderet und Berlagsanftalt Paul Singer u. Co in Berlin . Lindenstraße S. Hierzu 3 Beilagen.

Rudolph Herzog Berlin C2 Biber­

Kinder- und Backfisch- Kleidung Damen- und Herren- Schirme Herren- Anzüge, Westen, überzieher Pelze, Herren- Hüte und-Müßen Schals und Tücher, Wolle, Seide, Kunstseibe

Gestrickte Damen- Jacken und-Westen

Bezugschein rei!

Damen- Handtaschen und

Brüder= straße

Beutel

Korsette, Schürzen, Handschuhe Damen- und Kinder- Kragen Straußfeder- Rüschen u. Kragen Damen- und Kinder- Strümpfe

Setbitbinder

Damen- Reform- Beinkleider

Herren- Krawatten Regates Hosenträger Pelz- Muffen und Pelz- Kragen Damen und Mädchen Wintermäntel Befcheinfrei!

Sonntag, dem 22. Dezember, find die Berfaufsräume von 12 hr an geöffnet.

C.Wertheim

Seidenstoffe:

Blusenschotten.... .... Mtr. 10.75 Schleierstoff etwa 100cm breit

in vielen Farben

Mtr. 14.50

Schwarzer Taffet

Bedruckte Schleierstoffe

. Mtr. 15.00 Mtr. 18.50

etwa 100 cm breit

Messaline einf, etwa 85cm breit Mtr. 28.50 Chinakrepp einfarbig

etwa 100 cm breit

Mtr. 34.00

Farbiger Taffet doppeltbrelt Mtr. 35.00

Blusen

schiedenen Formen

in verschiedenen Formen

Bluse serem Waschvolle, in ver. 27.50 Rus weißem gestickten Waschstoff 29.00 Bluse Bluse a. gut, kar. Seide, halsfr. Form 69.00 Bluse

mit 89.00

Vordertell aus Seidentrikot, farbiger Stickerel verziert Boite Form

Unterröcke

aus schwarzen balbaeidener 59.00 Unterrock Moiré Bändern Unterrock a farb reinseid Bänd 65.00 Seid. Unterröcke reichhalt Lager, in modernen Ausführ 2 groß Farben- Auswahl, in allen Preisi .

Mädchen- Kleidung

gute preiswerte Auswahl

Heute Sonntag von 1 Uhr an geöffnet.

Morgenröcke

Morgenrock aus wollartigem

Stoff mit Sammetkragen

Stepp- Morgenrock aus bunt. Stoff, offen u geschlossen zu trag.

Pelzmäntel

110.00 125.00

moderne Form 1375 00 1975.00

Skunkskanin, Mantel mit großem Rollkrages Mantel Electr.- Kanin mod. Form

Persianer- Kiene, mit großem 1450.00 " Mantel- Room * Mantel ask fuchs- Rollira en * Nur Leipziger Straße

Kinder- und Mädchen- Hüte Knaben- Mützen und Kappen Matrosen - Mützen in vielen Formen Kinder- Strümpfe u.-Schürzen

Pelzwaren

Rollkragen Skunks u. Patag. Hase 34.00 Muffen dazu passend.. 27.00 40.50 Rollkragen Oposs Kanin, extra gr. 84.50 Taschenmuff dazu passend... 57.50 Tonnenmuff mod. Form. dazu pass. 78.50 Alaska Fuchskragen große

Fuchsform

87.50 111.50 147.50

Muffen dazu passend

98.00 138.50 188.50

Knaben- Anzüge

Knaben- Paletots