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Deutschböhmen verzagt nicht.

Deutschböhmische Landesversammlung.

Schwüle Stimmung im Ententelager.

Ein amerikanisch - englisches Wirtschaftsbündnis.

Eine Rede Wilsons in London . ,, Nicht nur große Worte, sondern auch Taten der Gerechtigkeit!"

Bien, 28. Dezember. ( Gigener Drahtbericht des Vorwärts".) Wie uns aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, bestehen im Heute fand im Reichsratsgebäude die Sißung der Deutsch Lager ber Alliierten bedeutende Differenzen, die auch durch die London , 27. Dezember. ( Neuter.) In seiner Antwort auf die böhmischen Landesversammlung statt. Es wurde einstimmig eine schönen Reden gelegentlich des Besuchs Wilsons in Frankreich und Rebe des Königs sagte Wilson: Ew. Majestät! Ich bin sehe Rundgebung gegen die Besetzung Deutschböhmens durch die England nicht übertüncht werden fönnen. Die amerikanischen und geschmeichelt durch Ihre freundschaftlichen Worte. Die Begrüßung, Tschechen beschlossen. In der Debatte verwies Seliger( Soz.) englischen Interessen führen beide Mächte enger zusammen. Bahl, die Sire mir und Frou Wilson bereitet haben, war so warm, so barauf, daß an dem jebigen Unglüd Deutschböhmens die deutsch reiche Verbindungen zwischen England und Amerita, bie natürlich und so ausgesprochen herzlich, daß wir mehr als befriedigt Bürgerliche Politik Schuld trage. Die deutschen Nationalisten zurzeit bestehen, zielen auf ein wirtschaftliches Bündnis find. Wir sind gerührt, und ich glaube, diese Begrüßung richtig haben ben Tschechen das Recht der Selbstbestimmung verweigert zwischen beiden Ländern hin. und dadurch ist es zu dem Zusammenbruch gekommen. Möge Sogar die Arbeiter in Amerita hat man für diese Bewegung auszulegen, wenn ich annehme, daß aus ihr nicht nur Ihre eigene unfer eigenes Geschid dem tschechischen Volf als Warmung dienen zu sichern gewußt. Gewisse Kreise Englands befämpfen das Bünd- dern auch Ihre Gesinnung und die des großen Volles, an dessen großmütige Gesinnung gegenüber unseren Bersonen spricht, son­Die Arbeiterklasse führt den Kampf für das Selbstbestimmungsnis start als eine Gefahr für Europa . Die nächsten Wochen werden Spike Sie stehen, gegenüber meinem Volfe, dem Volke der Ver­recht vor allem auch als Stampf für den bauernden Frieben. Marheit bringen, ob England es wagen kann, den Plan öffentlich einigten Staaten. Denn Sie, Sire, und ich verförvern den Geist Deutschböhmen ist mur eine Episode in dem historischen Geschehen zu vertreten. Kanada ist sehr dagegen. Australien will nichts der großen Nationen, und die Kraft und Macht, über die ich vers ber lebten Zeit. Entweder endet die Weltkrise in der Freiheit aller davon wiffen. Ge ist also eine Frage, ob das Etärkeverhältnis, Böller Europas und damit auch des deutschböhmischen Volkes oder welches die englischen Berater für das Bündnis zu besigen glauben, füge, befize ich nur solange und insoweit, als ich die Geistesrichtung das alte Europa versinkt wieder in die alte Anechtschaft. Auch wirklich besteht. und die Biele des amerikanischen Volkes zum Ausdruck bringe. Der Ezermal- Teplit( Eog.) berweist gegenüber Wolf. ( Deutsch­Die vorstehende Frage ist der Anlaß gewesen, daß Wilson Einfluß, den das amerikanische Volf auf die Angelegenheiten der Radikal), der sich beschwert hatte, daß Deutschösterreich nicht mit bisher mit der amerikanischen Kommission fast ausschließlich allein elt befibt, läßt sich an feiner Sympathie mit den Bestrebungen den Waffen gegen die Tschechen eingeschritten sei, darauf, daß verhandelt hat und die englische Kommission die Ber. der freien Männer auf der ganzen Welt messen. Amerika liebt die Deutschböhmen seine Sache nicht auf die Gewalt gestellt handlungen aufschob. Wilson ist über die Machenschaften Freiheit, und ich glaube daß es die Freiheit selbstlos liebt. Ich habe, sondern auf das Recht. Allerdings müsse Deutschböhmen noch der Gegner dieses Bündnisses genau unterrichtet und wird, wenn hatte das Privilegium, Sire, mit den Führern Ihrer eigenen Re­einen schweren Kampf führen, der Opfer toite. Sie müßten aber fich die Lage bis Mitte Januar nicht ändert, nach Amerifa zurüd, gierung und den Wortführern der Regierungen von Frankreich und gebracht werden, damit die Zukunft des deutschen Boltes gesichert reisen und der amerikanischen Kommission Anweisung hinterlassen, Italien zu sprechen, und es freut mich fagen zu können, daß ich die­berben tönne. Auch reibich- Reichenberg( Soz.) berweist die diese zweifellos befolgen wird, da unter ihr völlige Einigkeit selbe Auffaffung wie sie non der Bebeutung und dem Umfange der darauf, daß leine Ursache sei, zu verzagen. Man möge baran herrscht. Auch in Franfreich ist eine mertliche BerBfficyt habe, bie uns gemeinsam obliegt. denken, daß die Aussichten der Tschechen während des Krieges schlossenheit der amerilanischen Abteilung zu be fchlechter waren, als jetzt die der Deutschböhmen find. Ihr sollt merken, die alle Angelegenheiten gesondert behandelt. nicht berzagen, mag fommen, was will. Selbst wenn der Friedensfongreß gegen uns entscheiden sollte, werden wir auf unserm Standpunkt beharren, und es wird dann heißen, wieder unter der Dede illegal arbeiten, bis die Freiheit wieder er­rungen ist.

Poincaré über die Punkte Wilsons und den Bolschewismus.

Ueber die Vorberatungen in Paris wird uns noch be­richtet:

Erst nachdem sich die Alliierten geeinigt haben, wird Amerika an die Reihe fommen. In englischen Regierungstreifen erzählt man sich, daß die Beratungsteilnehmer in Paris erklärt haben, Wilson müsse die 14 Bunkte seines Programms nach Auslegung der Alliierten korrigieren, da sonst eine Berständigung unmöglich sei.

Wilson und Deutschland .

Haag, 28. Dezember. ( Meldung des Hollandsch Nieuwsbureau.) Gin Korrespondent des Daily Chronicle" hatte eine Unterredung Keine Annektion des Rheinufers. mrit Poincaré . Dieser sagte: Frankreich und England sind über bie 14 Punkte Wilsons in großen Zügen einig. Nur haben wir uns nicht festlegen wollen auf die Freiheit ber Meere. Ich bertraue Clemenceau und Lloyd George , die einander fennen und zusammengearbeitet haben und in bezug auf alle wesent lichen Punkte zur Einigung tommen werden. Auf die Frage, ob er den Bolsche wis mus nicht auch für Frankreich fürchte, sagte Boincaré: der Bolschewismus ist ein Bazillus, ber nur in be. fiegten Ländern auftreten kann, aber feineswegs bei den

Siegern.

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Wir haben alle große Worte ausgesprochen. Wir haben die großen Worte Recht" und Gerechtigkeit" ausgesprochen, und legt müssen wir zeigen, ob wir diese Werte verstehen oder nicht, und mie fie im einzelnen auf die Abmachungen anzuwenden sind, die biefen Krieg abschlichen müssen. Wir müssen sie nicht nur verstehen, sondern wir müssen auch den Mut haben, nach unserer Ansicht zu handeln.

Nachdem ich das Wort Mut" ausgesprochen habe, drängt sich mir die Ueberzeugung auf, daß es mehr Mut erfordern würde, der großen moralischen Strömung Widerstand zu leisten, bie jetzt durch die Welt geht, als ihr nachzugeben und zu gehorchen. Durch die Serzen der Menschen geht jetzt eine große Strömung. Die Men­schen sind sich nie zuvor dessen bewußt gewesen, wie wenig Unter­schied zwischen Recht und Gerechtigkeit in den verschiedenen Breite graden und unter den verschiedenen Staatsgewalten bestand. Wilson fuhr in seiner Rede fort: Es wird, wie ich glaube, unser hohes Vorrecht sein, nicht nur das momlische Urteil der West auf die einzelnen Megelungen, die mir anstreben werden, anzu­wenden, sondern auch die moralische Straft der Welt dazu zu or­ganifieren, um diese Regelungen zu bewahren, bie Kräfte der Menfch heit in sichere Bahnen zu leiten und das Recht und die Gerechtig feit, benen fich große Nationen wie die unseren geweiht haben, zu der vorherrschenden und alles beaufsichtigenden Macht der Welt zu machen. Es liegt etwas Begeisterndes in dem Bewußtsein, daß dies der Auftrag ist, den auszuführen wir gelommen find. Nichts Ge ringeres als Sies würde es gerechtfertigt haben, baß ich die wich tigen Aufgaben, die mir auf der anderen Seite des Meeres zu­gefallen find. im Stiche ließ, nichts als das Bewußtsein. daß fich damit nichts anderes an Wichtigkeit vergleichen läßt. Es gewährt mir barum um so mehr Befriedigung, mich in einer Gesellschaft von Männern zu befinden, die sich über ihre Seale und Biele einig

Die Ernährung Deutschlands . Eingreifen Amerikas . Besondere Informationen fegen uns in die Lage, folgen­des mitzuteilen: Wilson hat amerikanischen Vertretern in Paris in Gegenwart von amerikanischen Anführern und Oberst House erklärt, daß Amerika niemals Annegionen des theinufers dulden werde. Deutschland müsse deutsch bleiben. Grenzberänderungen fönnten nur im Auftrage der Bevölkerung vorgenommen werden. Wilfon rechnet damit, daß die Alliierten in dieser Frage feinen anderen Weg ein­fchlagen werden. Wegen Deutschlands Ernährung gibt Wilson der Abordnung den Auftrag, ausführlich zu be­richten. Ergibt sich wirklich die Notwendigkeit, so werden Das Los der deutschen Kriegsgefangenen. bie erften Sendungen in den ersten Januartagen im Mittel­ meer eintreffen und dazu benutzt werden. Die legten Nach Berlin , 28. Dezember. Beitungsnachrichten melden aus richten über die Berliner Politit befriedigen ber Schweig, daß die in Frankreich befindlichen deutschen jedoch nicht. Die deutsche Regierung müffe Flar zeigen, Striegsgefangenen sowie zahlreiche in Elsaß- Lothringen wohn. daß fie Demokratie, nicht anarchie wünsche. Es finb und zu fühlen, baß ich das Vorrecht habe, bei der Fortfüh hafte Altdeutsche angeblich nach den zerstörten Gescheine, daß die Regierung die notwendigen Organisations- rung diefer Normen, bie wir so ftola hochhalten und verteidigen, bieten Nordfrankreichs abtransportiert werden fragen nicht durchführen könne. aus mehreren erhaltenen meine Gebanken mit den Thrigen zu vereinigen. follen, um dort als Bauarbeiterawangsweise er Berichten geht hervor, daß die Organisation der besetzten Ge­wendung zu finden. Eine amtliche Bestätigung dieser Nach biete nicht dem Bündnis entspreche, deshab haben die An­richt kann, wie die deutsche Waffenstillstandskommission er führer den Auftrag erhalten, überall einzugreifen, Flärt, von deutscher Seite bisher nicht gegeben werden. wo die deutsche Verwaltung nichts beffern Italien bereitet einen neuen Tripoliskrieg vor Aber es wurden unverzüglich sowohl von seiten der deutschen könne. Waffenstillstandskommission als auch vom Auswärtigen Amt Erkundigungen eingezogen, um feststellen zu können,

2.1. Bern , 28. Dezember. Dem Berner Tagblatt " wird von der italienischen Grenze berichtet: Aus einer sehr stark zensurierten

welche Tatsachen den gemeldeten Nachrichten zugrunde liegen. Wiederaufnahme des Wirtschaftsverkehrs weebung berole" ist erichtlich, daß Stalien augenblicklich einen

großen Tripolistrieg borbereitet. General Jedenfalls wird von amtlicher deutscher Seite nichts ver. fäumt werden, damit das Völkerrecht, das wir in der Be­zwischen Sachsen und Böhmen . Caviglia wurde beauftragt, die Operationen zur Wiederbesetzung und Eroberung von Tripolis zu leiten. Große Ueberscedampfer handlung der feindlichen Kriegsgefangenen gewissenhaft ge­Dresden, 28. Dezember. ( TU) Der wirtschaftliche Berkehr gehen von Neapel feit einigen Tagen mit Truppen an Bord nach achtet haben, auch von seiten unserer Feinde den deutschen Kriegsgefangenen gegenüber gewahrt bleibt und daß unsere zwischen Sachfen und Böhmen ist wieder aufgenommen. Mi- unis ab, da die Araber frontal von der humefischen Grenze her Kriegsgefangenen beim Abschluß der Präliminar- nisterialbirektor Roch geht nächster Tage als Abgesandter Sachfens angegriffen werden sollen. Zu dem neuen Feldzug werden ause schließlich die jüngsten Jahrgänge, meist 18 jährige, verwandt. friedens zurückkehren.

Glück im Unglück.

Die Beschiehung des Schloffes hat innen so gut wie feinen Schaben angerichtet. Es sind im wesentlichen nur Fensterscheiben, Fensterkreuze und durch die Granataufschläge Mauerwertsteile zer stört worden. Nur eine Granate fühlte sich berufen, persönlich noch ein übriges zu tun.

Diese Granate jagte über den Luftgarten, durch ein Fenster bes Pfeilersaales, awischen zwei Säulen durch eine Gipswand, weiter burch einen Vorraum in einen Bilderboden hinein und zerschlug das Bild von Prof. Starbina, bas den Moment darstellt, da der Kaiser bei Kriegsausbruch vom Schloßbalton aus zum Bolte sprach. Zum Bildentwurf Gharbinas sagte seinerzeit der Kaiser: ,, Mehr Bolt, mehr Bolt sollte auf das Bild gemalt werben".

Die Idee war ungefähr ebensogut wie die Ausführung, des wegen hielt sich die politisch geschulte Granate wohl mit Recht für

befugt, gesabe in diesem Bilde ihren Lebensatved zu erfüllen.

Heimfahrt.

Bum Berften bollgeladen, ächgenb, teuchend und feuerschnau bend wie ein alter, schwindsüchtiger Drache schleppt sich der lichter­Iofe Bug durch das nächtliche Etappenland.

nach Brag.

verschleierte Bild ihrer Wälder und Hügeltetten aus... Ich denke| wollen ins große Leben. Hände, die erlöst die Mordwaffen auf den an die lebte Urlaubsfahrt durch diese selbe Gegend.

Damals war noch Krieg! Wilder, großer, schredlicher Arieg! Der graue Zug aber fuhr im sinkenden Abend fachte, bedächtig durch den beneideten Frieden des Etappenlandes, borbei an reisenden Feldern und Wiesen mit weidenden Kühen und Pferden, der glück­lichen, wohlgeschirmten, siegvertrauenden Heimat au! Auf langen, frontwärts eilenden Transportzügen reihten sich die laubbekränzten Kanonen, wie damals im ersten Kriegsmonat! Denn drüben in der Champagne war damals noch Strieg und Sieg!

Hier aber atmeten wir den Frieden! Auf allen Etappen stationen stieg mit anheimelndem Geschnatter weiblicher Silfsdienst ein: Mädchenlachen, helle Blusen, Feldblumensträuße. Im Abteil padte man gemütlich das Nachtmahl aus und machte sich's bequem für die lange Nacht. Wie felig war man doch, stundenlang" dösen" au tönnen, gebantenlos, mit ausgestreckten Beinen und geschlossenen Augen in die lange, ach fo friebliche Juninacht hinein... Damals war noch Krieg!

Jetzt aber foll& riebe fein!... 3ft bas ber Friebe? Sehen mir, so aus, meine Gefährten, ihr unb ich, als ob wir den Frieden beimbrächten?

Ich schau sie mir an, einen nach dem andern. Sie find die alten nicht mehr, die stillen, gebändigten Helden der Argonnen und Jch denne sie, diese Nachtfahrten, diese Wartestunden auf den der Somme. Jhren unbefiegten Troß haben sie mit der roten No­grauen Bahnhöfen mit unbekannten, unaussprachlichen Namen, brü farbe geschmückt. Sie lärmen und wettern, flettern durch die zer­ben im tiefen, wintersiarvon, heimwehschweren Rußland , oder hier schlagenen Fenster ein und aus, und der überfüllte Wagen ist Und bisweilen schlägt im gastlicheren und doch so viel feindlicheren Westen. Kenne die schwül von Schweiß und beißem Atem überfüllten Mortesäle unb effigen Güterballen, wo die grauen, aus der alten, teuchenden Lokomotive eine Flamme jäh empor und hingelagerten Menschenmaffen warten, bis irgend so ein grauer hüllt den grauen Zug für Sekunden wie in die Falten einer unge Bug sie mitwimmt. Seit Jahren sind sie mir vertraut, diese grauen heuren roten Fabne. Etappensüge, armselige Kriegsruinen des einst fo pruntvollen Orient und Niviera- Erpres.

Berschliffen und zerfebt, verliert ber rote Samt aus flaffenben Wunden sein Bolstereingeweide; und lehnst du dein müdes Haupt

an, warnt bich sofort ein verbächtiges Juden: Entlausung! Joy fenne dies abenteuerliche Reisen, und doch erlebe ich sie Heute gana neu, diese eine, diele lette Heimfahrt.

Ich size in eine Ede gepreßt, zwischen lebenden und toben Massen: Menschen und Gepäck. Vor allem Gepäck! Was sich in Monaten und Jahren an persönlichem Kriegehausrat angesammelt hat, mag feiner zurüclaffen uns schleppt es eben so weit es geht. Sie viele wol bringen alles glüdlich bis ans Biel?

...

Aber die Nacht ist lang, endlos Fast dämmert schon der Morgen. Frostig streicht es durch die zerbrochenen Scheiben. Und stiller ist es geworden im langen grauen 8ug. Die meisten find eingeschlummert, so wie sie faßen oder standen, paarweise brüber,

fich aneinandergelehnt.

Und wie ich sie jest anschaue, biese schlafenden Nieson, diese großen träumenden Kinder, erkenne ich fie wieber. Und sie sind doch bie alten nach! Der bort mir grad gegenüber, mit den breiten, braunen, schwieligen Bauernhänden: in irgend einem bayerischen Und jetzt ift gerade die Stunde, wo Bergberf ift er daheim. sie Ruh gemollen wird. Da geht die Frau in den Stall. Ueber. morgen wird er's selber tun Und ob wohl die nächste Ernte Ich schaue durch das zerbrochene Fenster in die Nebelnacht Bin- gut wird?... Und ob der Nachbar jest mit dem Prozessieren auf aus. Mühselig feucht die alte Lokomotive; fie tann's fast nicht hört? So feh ich sie im grauen Morgen: Einzelschidſale, die zurüd mehr schaffen. Langsam breitet die Landschaft das phantastisch

großen Haufen werfen an den Sammelstellen der Grenzbahnhöfe, und auf die daheim der Hammer tarbet, ber Hobel, der Pflug... Hände, die doch den Frieden bringen, unsern deutschen Frieden, den Frieden der Arbeit! Riga

Notizen.

M. Prévot.

Boltefonzert. Am Neujahrstage, 11 Uhr vormittags, findet ein Bolfskonzert des Blüthner - Orchesters unter Beitung feines Dirigenten Scheinpflug im Balast- Theater am 300 statt. zur Aufführung gelangt die IX. Sinfonie von Beethoven . Ein­beitspreis 2 M. Karten find zu haben bei Felsmann, Bigarren laden, Bindenstr. 2; Arbeiterfefretariat, Gewertschaftshaus, Engel­ufer 15; Alfred Wilt, Bigarrenladen, Kirchstr. 30 und an der Staiſe. Theater. Albert Bassermann und Frau treten mit Bea ginn der nächsten Spielzeit in den Verband des früheren Königlichen Schauspielhauses. Im Leffingtheater tritt Theodor 2008 am Montag wieber als Ernst Scholz im Marquis von Reity" auf.

Begenbe des Lebens." Die begierige und beschau­liche Frage eines von Stefan 8 weig verfaßten Stammerspiels" Legende des Lebens", das im Samburger Deutschen Schauspiel­baus zur Uraufführung gelangte, lautet: Soll das Leben eines musteraültig Kunstschaffenden für Denten und Empfinden der Na­tion agitatorisch und imponierend idealisiert werden? Oder auch: wird ber geniale Menich ehrfurchtwibria blokgestellt, wenn die am Traume hängenden erfahren, daß er bisweilen bom hehren Pfad der Tugend abgewichen ist? Dieses mehr empfindsame als ursprüng liche und natürliche Problem hat Stefan 8weig in ein memoiren­baft reichliches Gewebe von Worten gehüllt. Die analytisch bias logifierte Schrift leiftet ben Dienst eines mit Beteuerungen und Begeugungen, mit allem Ernst und voller Wichtigkeit ausgefpon nenen Feuilletons. Man beredet Kern und Schale geschwätig und etwas pedantische Umichweise machend. Spontanes Leben fehlt diefem halbdramatischen Balancierkunststüd. Die Regie Hermann wlachs nahm ein wenig geflügeltes Tempo, als ginge es um Tiefen, Anfechtungen und gotische Geheimnisse. Das Weihnachtspublikum liek fich irgendwie von dem dünn und träge schleichenden Bächlein fortreißen. Vorträge m Wissenschaftlichen Theater der Urania allabendlich Die Schönheit der deutschen Landschaft". Nachmit tags 4 Uhr, am Sonntag:" Winter in der Schweig"; am Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: Tierleben in ber Wildnis"; am Freitag und Sonnabend: Der Vierwaldstätter See und ber Gotthard" zu fleinen Preisen. Im Hörsaal am Mittwoch Profeffor Dr. P. Schwahn über Werden und Bergehen

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m eltenraum"; am Donnerstag und Sonnabend Brofessor Dr. Donath über Radium ". Diese Boxträge ebenfalls um 8 1hc.