Gewerkschaftsbewegung
Die Gewerkschaften im neuen Jahr.
Schriftlich abgeschlossene Tarifverträge find nunmehr Straft Ge-[ bung zwischen der alten Partei und den Unabhängigen zustande jeges für die von ihnen geregelten Arbeitsverhältnisse verbindl'ch kommt. Die Versammlung war vom Reichsbund einberufen, jedoch und Abweichungen von ihnen nur insoweit rechtswirksam, als sie im waren die Mitglieder des bayerischen Bundes Kriegsbeschädigter Tarifvertrag selbst grundsäblich zugelassen sind, oder soweit sie eine sehr stark vertreten. Ein Vertreter des bayerischen Bundes Kriegs. Aenderung zugunsten des Arbeitnehmers enthalten und im Tarif- beschädigter erklärte übrigens, daß zwischen dieser Kriegsbeschädig vertrag nicht ausdrücklich ausgeschlossen sind. Das Reichsarbeits- tenorganisation und den Reichsbund gleichfalls eine Einigung stattamt fann Tarifverträge, die für die Gestaltung der Arbeitsbe- gefunden hat und daß demnächst wahrscheinlich der Zusammenschl dingungen in einem Tarifgebiet überwiegende Bedeutung erlangt erfolgen wird. baben, auf Antrag für das ganze Gewerbe allgemein berin ein öffentliches Tarifregister eingetragen und im" Reichsanbindlich erklären. Derartige gefehesartige Tarifverträge werden zeiger" befanntgemacht. Der zweite Abschnitt der Verordnung sichert die Beibehaltung
Industrie und Handel.
Die Börse im Unglücksjahr 1918.
-
in die Höhe
An der Schwelle des soeben zu Ende gegangenen Jahres wurde allgemein die bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß es uns den Abschluß des blutigen Völkerringens und den Frieden bringen werde. Diese Erwartung hat sich bis zu einem gewissen Grade crfüllt; der Krieg ist zu Ende, wenngleich auch der Friede noch nicht geschlossen ist. Dafür hat aber auch die durch die soziale Revolution vollzogene Umwälzung des abgelaufenen Jahres eine Liquidation des Krieges gebracht, wie sie die kühnste Erwartung nicht voraus- der im Hilfsdienstgesetz torgesehenen Arbeiter- und Ange- Im Gegensatz zu früheren Kriegsjahren fehlte der Börse m geahnt hat. Durch diese Ereignisse werden die Gewerkschaften vor stelltenausschüsse und erweitert sie. In allen Betrieben, Jahre 1918 große stürmische unaufhaltsame Elan. Zwar stürzte die größten Probleme gestellt, die je an sie herangetreten sind. Woh! Verwaltungen und Bureaus gewerblicher, landwirtschaftlicher und sich das Publikum bei der folossalen Geldflüssigkeit auf Spezialhaben sie lange vor der Beendigung des Krieges der gewaltigen Auf- anderer Art, in denen in der Regel mindestens 20 Arbeiter oder papiere, deren Kurs außerordentlich manchmal in furzer Zeit um gaben gedacht, die der Wiederaufbau des ruinierten Wirtschafts- Angestellte beschäftigt werden, sind solche Ausschüsse zu errichten. einige hundert Prozent man denke an die entschwundenen Tage lebens von ihnen fordert. Die Greignisse haben indessen einen an- Wahlalter wird allgemein auf 20 Jahre herabgesetzt. Die AusSoweit sie schon bestehen, haben Neuwahlen stattzufinden. Das der Bemberg und Th.- Goldschmidt - Herrlichkeit! beren als den allgemein erwarteten Verlauf genommen. Durch sie schüsse haben in Zukunft bei der Regelung der Löhne und sonstigen sprang, aber die große Masse der Papiere jener Gesellschaften, die wird das, was die Gewerkschaften an tätiger Mithilfe für die Arbeitsverhältnisse mitzuwirken, auch Unfall- und Gesundheitsge- ein großes Aftienfapital hatten, war verhältnismäßig stabil und Wiedergefundung unseres totfranken Wirtschaftslebens in Aussicht fahren in dem Betriebe bekämpfen zu helfen. erreichte oft nicht einmal die Höchstkurse des Jahres 1917, die sich stellte, nicht überflüssig, die kommende Zeit wird unter Umständen Jm dritten Abschnitt wird die Schlichtung von Arbeits- vor dem Fricbensschluß mit Rußland gebildet hatten. noch mehr von ihnen fordern, als was sie nach voraussichtlichem streitigkeiten ähnlich wie im Hilfsdienstgesetz geordnet. In Verlauf der Weltereignisse zu leisten entschlossen waren. Gine noch die Schlichtungsausschüsse sind fünftig auch Frauen wählbar, und Rügel anzulegen, einmal die Verordnung, daß Erhöhungen des Zwei Umstände trugen wesentlich dazu bei, um der Kauflust Höhere Mission als je wird unsere Gewerkschaftsbewegung im das Verhandeln ist auch ohne unparteiischen Vorsitzenden im Gin- Aftienfapitals ministerielle Genehmigung voraussehen, womit der sozialen Werden zu erfüllen haben. Das neue Jahr soll das Jahr bernehmen der Parteien gestattet. Für die Verkehrsanstalten des so spekulativen Ausgabe von billigen jungen Aftien ein Riegel aufbauender sozialistischer Arbeit werden. Wer anders als die Ge- tungsausschuß mit ausschließlicher Zuständigkeit für den ganzen Reiches und der Bundesstaaten wird je ein besonderer Schlich vorgeschoben war, und dann die Einführung eines ganz wesentlich werkschaften sind dazu berufen, an dieser Arbeit einen hervor. Bereich jeder Verkehrsanstalt errichtet. Die Schlichtungsausschiffe erhöhten Börsensteuersatzes.. ragenden Anteil zu nehmen. Sie haben jahrzehntelang durch ihre follen, auch wenn sie nicht angerufen werden, darauf hinwirfen, unablässige Arbeit in der Armee des Proletariats den Glauben daß Einigungsverhandlungen stattfinden und diese selbst nötigen an eine bessere Seit gewedt, durch eine mühsame, aber fruchtbrin- falls in die Hand nehmen. Auch das Reichsarbeitsamt kann die gende Kulturarbeit die Notwendigkeit ihres Daseins bewiesen. Durchführung des Einigungs- und Schlichtungsverfahrens felbft Ihre ganze soziale Mission war eingestellt darauf, das Proletariat übernehmen oder einer bundesstaatlichen Schlichtungsstelle zuim Kampfe um eine bessere Zukunft zu stählen und für eine höhere weisen. Den Gewerkschaften und den wirtschaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber ist weitgehende Mitwirkung bei den Berhandlungen der Ausschüsse mit dem Arbeitgeber und dem Schlichtungsberfahren gesichert.
Form der Gesellschaft reif zu machen.
Der Kampf der Gewerkschaften gegen das Unternehmertum war nichts anderes, als ein Ringen der Werte schaffenden Arbeit mit bem berruchyten System der Ausbeutung, ein Kampf um eine höhere Kultur. Festumschrieben war das Ziel der Gewerkschaften. Und so sehr auch die führenden Persönlichkeiten heute von gewiffen Streisen berdächtigt und beschimpft werden, die Lauterkeit ihres Strebens wird nur derjenige in Zweifel ziehen, der die mühsame und aufopferungsvolle gewerkschaftliche Arbeit und ihr Verdienst an dem vorhandenen Reifegrad der Arbeiterklasse gefliffentlich berkennt.
Die Zeit wird tommen, in der jene gegen die führenden Bersönlichkeiten der Gewerkschaften gerichteten Schreihälse verstummen müssen. Auf sie kann die Mitwelt verzichten, nicht aber auf jene Männer, von deren Mithilfe die Wiedergesundung unseres Wirtschaftslebens, die Heilung der durch den Krieg geschlagenen Wunden und die Aufrichtung einer neuen sozialen Ordnung abhängt.
-
Gewerkschaftsmitglieder.
"
300, hat uns in entgegenkommender Weise für Sonnabend, den Die Direktion des Palast- Theater", Hardenbergstraße-am 4. Januar, Einlaßkarten zum Vorzugspreise von 2 M.( sonst 4-8 Mark) zur Verfügung gestellt. Zur Aufführung gelangt Emil Rosenows„ Die im Schatten leben". Die Karten können von Donnerstag, den 2. Janur, in unserm Bureau, Berlin SO. 16, Engelufer 15, I Treppe, Zim.ner 15, vormittags von 9 bis 12% und nachmittags von 4% bis 7 Uhr in Empfang genommen werden. Der Ausschuß der Gewerkschaftskommission Berlin und Umgegend.
Ein Schandlohn.
Streit der Scherlichen Angestellten.
Noch liegt das neue Jahr unbeschrieben bor uns. Wir wissen in welchem das Passage Panoptikum Kassiererinnen suchte. Wie Der Lokal- Anzeiger" enthielt vor einigen Tagen ein Inserat, nicht, welchen Verlauf es nehmen und wie es enden wird. Eines uns jetzt eine Bewerberin mitteilt, wurde ihr bei einer Arbeitszeit aber wissen wir, nämlich, daß wir aus der wirtschaftlichen Trübsal von 9 Uhr morgens bis 10 Uhr abends einschließlich 2 Stunden der Gegenwart nur herauskommen können durch das Bewußtsein Tischzeit und alle 14 Tage ein freier Sonntag ein Monatsgehalt unserer Pflicht zur Arbeit. Wir sagen durch das Bebon 120 M. geboten. Diesen Lohn bezeichnet die Einsenderin in wußtsein, denn Arbeit ist vorläufig nicht in genügendem Maße Anbetracht der gegenwärtigen Teuerung mit Recht als ein Schand vorhanden, aber es ist schon ein großer Gewinn für unsere Sache, lohn. Denn es würde derselbe einem Stundenverdienst von 35 Pf. wenn in der Brust eines jeden das Pflichtbewußtsein für unsere geentsprechen. meinsame Kulturarbeit wohnt. Bald werden sich wichtige Arbeitsgebiete für uns eröffnen wir erwähnen nur das Bauwesen im fommenden Frühjahr und einem erheblichen Teil unserer Volksgenossen gesellschaftlich wichtige Arbeit gewähren. Ueber die Bedingungen, unter denen sich der wirtschaftliche Wiederaufbau vollziehen soll, werden die Gewerkschaften als Mitberater eine wichtige Funktion auszuüben haben. Sie werden gewissermaßen in jedes Tagesblatt des neuen Jahres einzuschreiben haben die Taten ihres Lebens und damit unerschütterlich Zeugnis ablegen von ihrer hehren Mission für das sozialistische Werden. Sich um diese Gewerkschaften zu scharen, geschlossen und opferbereit hinter deren Führern zu stehen und die neuzeitlichen 8ersplitterer der gewerkschaft lichen Organisationen entschieben abzuweisen, das sei die Parole der Arbeiterklasse für das Jahr 1919.
Da die Firma August Scherl , Abteilung Berliner Adreßbuch, es nicht für nötig befunden hat, auf die bescheidenen Wünsche der lungen mit der Organisation zu treten, saben sich die Angestellten Angestellten überhaupt eine Antwort zu erteilen oder in Verhand gezwungen geschlossen die Arbeit niederzulegen. Die Hrifsarbeiter haben sich der Ausstandsbewegung einmütig angeschlossen
Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs- Gehilfen.
Parteinachrichten.
Mit dem 28. September, dem Tage des Abfalls Bulgariens , begann dann der unaufhaltsame Niedergang, der sich immer mehr und mehr überftürzte. In den ersten Oktobertagen glaubten zahl. reiche Börsenbesucher und Spekulanten, daß es sich nur um eine jener Krisen handele, die man so oft erlebt hatte und die immer wieder von einem neuen großen Aufschwunge abgelöst worden waren. Dieser Optimismus wurde bald in fürchterlicher Weise zerstört. Der Zusammenbruch des alten Regimes führte zum 3 u= sammenbruch der Börse, deren Hallen wegen der Schwierigkeiten des telephonischen und drahtlichen Verkehrs sogar einige Tage gesperrt blieben.
Unzweifelhaft hat an dem raschen Zusammenbruch die Gewährung von Kredit mit Schuld, die Banken und Bankiers angesichts des hohen und ungesunden Kursstandes der Papiere besser vermieden hätten. Die einsehende Baissespefulation, die in der Zeit der schrankenlosen Kriegshausse leider gefehlt hatte, verschärfte die Abwärtsbewegung durch ihre scharfen Angriffe auf das Kurzniveau. Ihr trat das Interventionssyndikat der Großbanken entgegen, das aber dadurch, daß es allzu lange das Kursniveau der fortlaufend gehandelten Werte zu halten vermochte
der Kassamarkt blieb von den Interventionen fast unberührt die Baissespekulation geradezu herausforderte. Später wurde diesem Treiben vorgeschoben. Im Dezember verlangsamte sich die Abwärtsb wegung durch die prompte Einforderung der verkauften Stüde ein Riegel wesentlich, an Stelle der rapiden Kurssturze trat ein. allmählicher Abbröckelungsprozeß.
infolge des politischen und wirtschaftlichen Unglüds, das Deutschland Tief bedauerlich ist, daß die Entwertung der Mark getroffen hat, weitere Fortschritte gemacht hat, so daß heute das deutsche Geld im Austarde nicht einmal mehr die Hälfte seines früheren Wertes gilt. Es bedarf der Einsicht und der Ueberzeugung aller Volksgenossen und des aus dieser Ueberzeugung fließenden Willens zur Arbeit, um diesen tief bedauerlichen, schmerzlichen Zustand zu beseitigen.
Eingegangene Druckschriften.
Die aufgeführten Bücher können durch die Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3, bezogen. werden. ( Die Anzeige der Bücher gilt jedoch nicht als Empfehlung.) Kriegerheimstätten und Wohnungsfürsorge von C. S. Fuchs. Geh. 1 M. Berlag von B. G. Teubner, Leipzig .
" Deutiche Zeitung", berausgegeben von den in Holland Internierten. Breis 1 M., im Abonnement 24 Hefte 20 M. Walter Bangert, Hamburg 8, Dovenhof.
Conférence Socialiste Internationale de Stockholm. 8 Stronen. Stockholm . Herausgegeben bom Comité Organisateur de la Zibens Förlag, Stocholm.
Die Kriegsbeschädigten und die Parteizersplitterung. In Nürnberg sind, wie uns von dort geschrieben wird, fürzlich die Einigungsversuche der alten sozialdemokratischen Partei mit den Unabhängigen leider gescheitert. Am Sonntag, den 29. Dezember, fand eine große, sehr stark besuchte Versammlung der Kriegs- Berantwortlich für Politif Grid Ruttner, Berlin ; für den übrigen Teil des Das Reichsarbeitsamt hat eine neue Verordnung aus- beschädigten statt. Diese Versammlung nahm eine Entschließung Plattes: Alfred Schols, Neukolln; für Anzeigen Theodor Glode, Berlin . Verlag: gearbeitet, die von der Regierung jebt in Kraft gefebt wird. Sie an, in der die Spaltung der Partei sehr bedauert und die Erwartung Borwärts- Verlag G. m. b.§., Berlin . Drud. Borwärts- Buchdruderei und den Tarifverträgen Unabdingbarkeit. ausgesprochen wurde, daß noch in letzter Stunde eine Listenverbin Berlagsanstalt Baul Singer u. Co in Berlin . Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen.
berleiht
Neuordnung des Arbeitsrechts.
Für den Vertrieb
Straßenhändler und Vertreter per sofort gesucht. Hoher Verdienst, Für Auswärts vergebe Alleinvertrieb. Walter Kuhn ,
538D*
Berlin SW 11, Schöneberger Straße 10.
Techn kum Strelitz
Gesamtes Ingenieur
u. Baufach. Vorkurs
beginn10.Jan u.April. Programm umsonst.
A. Wertheim
Leipziger Str.
Königstr.
Rosenthaler Str.
Nach der Inventur
1472
gelangen äußerst gediegene Speisezimmer, schwergeschnigte Herrenzimmer, gute Schlafzimmer zu billigen Preisen zum Berkauf. Besichtigung lohnt.
Möbelhaus Often
nur 30 Andreasstraße 30.
Wegen Inventurarbeiten
Geschäftsöffnung
unserer Häuser am
Donnerstag, dem 2. Januar,
2 Uhr
Möbel
jeder Art
auf Teilzahlung und gegen bar.
Große Auswahl:
Kulante Bedingungen. Möbelhaus Luisenstadt"
Cöpenicker Straße 77/78, I. Et. Ecke Brückenstraße nahe Jannowitzbr.
Ziehung
am 28. u. 29.
Januar
neues Jahr
-
neues Glück!
Heimstätten- Lose u 3 Mart
In allen Lotteriegelchäften zu haben.
10 Cole
fortiert aus berfchiedenen Laufenden
In einer hübschen Brieftasche
30 mk.