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Dämmer Erscheinungen. Eine leise Ahnung, daß es niht die beste der Welten ist, in der wir leben, und daß unsere Gesetze und Polizeiverordnungen teinen absoluten Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben dürfen, beschleicht auch zuweilen unsere Gegner, sobald sie nämlich die Folgen dieser Verordnungen und Gesetze am eigenen Leibe erfahren müssen.

So schreibt Herr Paul Förster   in der Nr. 96 seines antisemitischen Frei Deutschland  " gelegentlich einer Harz­reise, die er seinen Lesern schildert, folgendes:

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Anarchist sagt man, Andere meint man. Das hat sich bei der letzten Anarchisten- Razzia" in Paris   wieder glänzend bestätigt. Nur auf Nihilisten", das heißt auf russische Flüchtlinge wurde gefahndet, und da feines der Opfer des milden Baren" sich eines in zivilisirten Ländern strafbaren Verbrechens schuldig gemacht hat, so wurden sämmtliche Verhaftete schleunigst ausgewiesen zur größeren Ehre Väterchens"

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rdfightslosen Bestrafung

übergeben

Parteinachrichten.

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bon effen über die früheren tonfeffionellen Berhältnisse ber schleppen und dadurch höchft erwünschte Unzufriedenheit zu ver-[ zur Raiserin von Rußland   unrichtige Angaben gemacht breiten. Die Sozialisten sind auch im Parlament werben." worden. Die Kaiserin wäre bei ihrer Verlobung mit eine Macht geworden. Möchte das wenigstens die wil­dem damaligen ersten Großfürsten Thronfolger zu der desten revolutionären und anarchistischen Zuckungen verhindern! in Sachsen   Studien gemacht zu haben. Die chinesische Regierung scheint in Deutschland  , speziell griechisch orthodoxen Kirche übergetreten, aber freilich ist das kaum zu hoffen, da Sozialisten, wie Guesde, hätte fich dann aber, nach dem Tode ihres Ver- mit dem Anarchismus thatsächlich liebäugeln, so sehr sie es auch Lobten, wieder ihrem ursprünglichen lutherisin Abrede stellen. schen Glauben zugewendet, um bei der späteren Ver lobung mit dem jeßigen Baren wieder von Neuem den durch die Debatten über das sogenannte Anarchistengefeß furter Beitung":" Gemeffen an den neueren Leiſtungen Letzteres ist falsch. Richtig ist, daß unsere Genossen Bur sächsischen Polizeiwirthschaft meint die Frank. Glauben der ruffifchen Kirche anzunehmen.-nicht blos an moralischer, sondern auch an thatsäch der sächsischen Verwaltungsbehörden und Gerichte im Kampfe Achtung vor der Religion!"- li cher Macht im Parlament und im Lande außerordent- geg en die Sozialdemokratie erscheinen die Behörden und Gerichte Der famose Dresdener   Erpressungsprozeß, der lich gewonnen haben. der meisten übrigen Einzelstaaten geradezu als sentimentale, über auf morgen Sonnabend- anberaumt war, ist plötzlich Da das Knebelgefeß, um in Kraft zu treten, auch der juristische Zwirnsfäden elend stolpernde Stümper. Das Vereins­auf den 22. August verschoben worden. Sollte doch mit Buftimmung des Senats bedarf, wurde es noch gestern und Versammlungsrecht ist in Sachsen   für die Sozialdemokratie Verlaub Pindter's des Zweiten ein kleiner Kaltwasser. Abend, gleich nachdem die Nationalversammlung das Gesetz thatsächlich aufgehoben, Turner, Sänger und ähnliche Fefte ftrahl nach Dresden   gespritzt worden sein wenn auch in seiner Gesammtheit angenommen hatte, vor den Senat werden polizeilich verboten, wenn die Polizei nur den geringsten nicht gerade aus der Reichs- Feuersprize? gebracht, der sofort die Dringlichkeit beschloß und es einer Berdacht hat, daß die Sozialdemokratie dabei die Hand aus lauter Angstreaktionären zusammengesetzten Kommission lichen Spaziergang machen, werden gerichtlich maffenweise im Spiele habe; Sozialdemokraten, die einen gemeinschaft­überwies. So wird vielleicht das Kunststück fertig gebracht, mit harten Strafen belegt; wenn zwei Menschen sich am Abend das Gesetz noch diese Woche zu erledigen. eine Laterne anzünden, um ihren Weg zu finden, untersagt die Polizei diesen Fackelzug". beltographischer Formulare zurückgewiesen. Gesetzesauslegungen, mittels Beschwerden werden die dem gewöhnlichen Menschenverstand einfach unbegreiflich er­scheinen, sind an der Tagesordnung, und das Amtsblatt der Dresdener Polizeidirektion, der Dresdener Anzeiger", erklärt frank und frei, es sei die Pflicht der Behörden, sich bei solchen Dingen, wie z. B. die Maifeier, von politischen Gesichtspunkten leiten zu lassen". Das heißt mit anderen Worten: die Be­Zum Schlusse ein Wort, das freilich ins Politische hin hörden brauchen sich nicht um das Gesetz und dessen sinngemäße if expielt. Daß von den geschmacklosen und gedankenlosen Auslegung zu fümmern, und es ist im Grunde genommen Wonderern Unfug getrieben wird, ist nicht zu leugnen. Wir lediglich eine unverdiente Gnade, wenn sie sich dennoch herbei­wiffen es aus den Eindrücken, die wir vom Grunewalde mit lassen, ihre Verbote u. dgl. auf irgend eine Gesetzesbestimmung bringen; überall die Reste der Kultur, Papier, Scherben u. f. w. zu fügen, die dann meist eben von politischen Gesichtspunkten" Giebt das aber den großen Herren ein Recht, dem Wanderer aus betrachtet und ausgelegt wird die Wege zu sperren und den Eigenthumsbegriff dermaßen au bei einer solchen Art der Bekämpfung der Sozialdemokratie zu Gerade in Sachsen  sollte man füglich, durch die Erfahrung gewißigt, wissen, was überspannen, daß der Friedfertigste fich dagegen auflehnen muß guterlegt herauskommt. Das Rechtsbewußtsein des Volkes wird Wem gehört denn das Land? Dem Volke, oder einigen wenigen Großherren? Und sind die herrlichen Berge und Thäler in erster in Verwirrung gefeßt, das Billigkeitsgefühl aufs Tiefste verlegt Linie große Jagdgründe jener Großherren und erst in zweiter auch dem Unterthanen" geöffnet? Allerdings fann man ja bie( mit liberaler" Mehrheit) hat mit 96 gegen 7( fieben!!) Sozialdemokratie hat den Nutzen davon." Norm alarbeitszeit in Norwegen  . Der Storthing und Sympathien für die in solcher Art verfolgte Partei werden geradezu systematisch hervorgerufen, mit einem Wort, die Kultur" an der Menge der Verbote messen. Aber wir möchten Stimmen den Gesezvorschlag einer vorläufigen Einführung eben einmal diefer Kultur" entfliehen; wir können es aber des Achtstundentages in den staatlichen Werkstätten abge­nicht. Auf Schritt und Tritt im" freien" deutschen   Walde lehnt; dagegen wurde ein Vorschlag des Sozialkomitees theilt die Fränt. Tagespost  " mit:" Hier in Fürth   steht die Zur Handhabung des Versammlungsrechtes in Bayern  Verbotener Weg" und dergleichen, ohne anderen sichtlichen Grund, als daß der Wildstand für die hohen Herren nicht auf versuchsweise Einführung einer 53 st ün di gen Bereins- und Versammlungspolizei unter der Leitung des Bezirks­gestört werde. Und ferner: Beige dem Frrenden den Weg" wöchentlichen Arbeitszeit auf einigen Staats- amtmannes, also eines Staatsbeamten, hier haben die Arbeite­war das Lieblingswort des griechischen Weisen. Auch darüber werkstätten angenommen. Das geschieht vor den rinnen zu allen Bersammlungen, welche sich nicht mit rein sehen sich gewisse Herren hinweg, die die Anbringung von Weg- Wahlen. Nach den Wahlen zeigt es sich, daß die Ver- politischen Angelegenheiten befassen, Zutritt. Um ein Beispiel weifern verbieten, während es sonst die Gebirgsvereine in sehr fuche" sich nicht bewährt haben". Wenn nun die Arbeiter ans jüngster Beit Herauszugreifen, erinnern wir daran, daß vor dankenswerther Weise erleichtert haben, sich zurecht zu finden. nicht von der Arbeiterfreundlichkeit" der Linken überzeugt gleichlautendem Thema stattfanden für Schneider und Schneide­mehreren Wochen in Nürnberg   und Fürth   Versammlungen mit In der ganzen Stolbergischen Landschaft fehlen die Wegweiser find, tann müssen sie eben fast gänzlich. rinnen und Arbeiter nebst Arbeiterinnen der Papierindustrie. Die Referenten waren in Fürth   und Nürnberg   dieselben, nämlich Dietrich. In Fürth   wurde zu beiden Bersammlungen den Reichstags- Abgeordneter Reißhaus und Verbands-Borsigender Arbeiterinnen der Zutritt gestattet, in Nürnberg   wurden in beiden Versammlungen die Arbeiterinnen ausgewiesen. Das ist doch ein klarer Beweis, daß in Nürnberg   die Auslegung des Versammlungsgesetzes durch den Magistrat in einer reaktionäreren Weise erfolgt als in Fürth   durch einen Staatsbeamten." Dafür herrscht in der Nürnberger   Gemeindeverwaltung auch der Freisinn".

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Sind das nicht Anschauungen, die den unsrigen konform sind und ist es wirklich schon so weit, daß man den Anti­semitismus mit Recht als die Vorfrucht" der Sozialdemo­tratie bezeichnen darf? Freilich eine Vorfrucht, die, gleich den Mispeln, erst verfault sein muß, ehe sie zu etwas nug ist.

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Der afrikanische Sieg, sollte Italien   teinen Pfennig kosten schwor Crispi vor 8 Tagen. Heute berechnet man die Roften auf rund hundert Millionen Lire  , die durch Anleihen gedeckt werden sollen. Die ganze italienische Bresse   ist in Aufruhr, und selbst Regierungs­blätter meinen, es sei zu viel für das arme ausgefogene Land.

wählen.

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Sozialdemokraten

China   und Japan  . Die englische Regierung hat einen Vermittlungsversuch unternommen und die übrigen europäischen   Mächte zur Unterstüßung veranlaßt. Ein Telegramm aus London   vom heutigen Tage besagt: Unterhaus. Der Parlaments- Unterfekretär des Aus­habe am 19. Juli ihre Vertreter in Berlin  , Petersburg, wärtigen erklärte, die großbritannische Regierung Paris   und Rom   telegraphisch zu einer Aufforderung an die betreffenden Regierungen angewiesen, dieselben möchten ihre Bertreter in Beling und Tokio   beauftragen, die Bemühungen der dortigen britischen Vertreter zur Abwendung des hätten nunmehr ihre Vertreter in China   und Japan   mit den Rrieges zu unterstüßen. Die genannten Regierungen entsprechenden Weisungen versehen.

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Die Münchener   Parteigenoffen haben bei der Wahl eines Eommerfestlokals ein Restaurant abgelehnt, weil dort Bier verweigert, uns ihre Säle zur Verfügung zu stellen. Dieser der Hackerbrauerei verschänkt wird, einer Brauerei also, die es Meldung feht die Germania  " hinzu: Da haben wir einen Bierboykott in der schönsten Form". Daß die Verweigerung von Sälen zu Arbeiterversammlungen auch ein Boykott in schönster Form ist, und zwar ein gegen die Arbeiter gerichteter, das hin­zuzufügen hütet sich wohlweislich das Blatt für Wahrheit und

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Jn Serbien scheint es lebendig zu werden. Wie zu erwarten war, ist das Volk die Antwort auf den Staats­streich des dicken Milan nicht schuldig geblieben. An ver­schiedenen Punkten des Landes haben sich bewaffnete Bauden" gebildet, und wir erfahren von allerhand Kon­fliften und Gewaltthaten. Man darf dabei nicht vergessen, daß hinter( der, durch den Staatsstreich betroffenen Partei, Rußland   steht, das für Umsturzbestrebungen" aller Art, wenn sie ihm nügen, stets Geld übrig hat- trotz der Das Beschwerderecht der Soldaten hat allezeit be­bankrotten Finanzen. standen schon zu den Zeiten der Landsknechte. Nur mit Es ist vollbracht. Im Schweiß ihres Angesichts der Ausübung des Rechts" hatte es seinen Saken. haben die Vertreter des Kapitalismus in Frankreich   das Wer sich erkühnte es auszuüben, war sicher, bittere Er- Recht". Ruebelgeset zusammen geschmiedet, das, wie wir in schloß sich deshalb vor kurzem zum Erlaß von Be Weinsberg und Dehringen hielt am 22. Juli in Dehringen fahrungen zu machen. Und die deutsche Militärleitung ent­der heutigen Nummer noch unter den telegraphischenstimmungen, welche die Ausübung des Beschwerde rechts er eine Versammlung ab, die von Parteigenossen aus Dehringen, Tie Sozialdemokratie der württembergischen Bezirke Tepeschen mittheilten, in der gestrigen Nachmittagssigung leichtern und den Beschwerdeführer vor Unannehmlichkeiten Pfedelbach  , Sindringen  , Affaltrach  , Willsbach  , Höslinsüls, ucch als Ganzes mit 268 gegen 163 Stimmen aubewahren sollten. Wir sagten voraus, daß die Reform am Löwenstein  , Unterheimbach und Unterheinrieth besucht war. Die genommen ward. Außer Stand, ihr Werk zu ver: System des Militarismus scheitern würde. theidigen, dessen sie selber sich schämt, hat die Majorität Richtigkeit unserer Ansicht spricht folgender Vorgang, Kandidaten aus dem Weinsberger   oder Dehringer Bezirk auf­Für die Versammlung beschloß, zu den nächsten Landtagswahlen einen nur noch die Kraft gehabt, abzustimmen. Es war die Kraft des Henkers, der seinem Opfer den welcher der Frankfurter Zeitung  " aus Erfurt   gemelder zustellen, weil zu einem solchen die Landleute mehr Butrauen Strid um den Hals legt. Es ist ein bemerkenswerthes hätten, und nachdem das Wahlfomitee den Maler Ludwig Zusammentreffen, daß dieser jüngste und hoffentlich letzte behörde vorstehender Feldwebel hatte es sich beikommen lassen, man diesem Vorschlage mit stürmischem Beifall einmüthig zu. Hierauf Erfurt  , 24. Juli. Ein dem Bureau einer hiesigen Militär- 3ügel aus Willsbach   als Kandidaten vorgeschlagen hatte, stimmte Gewalt- und Staatsstreich der bürgerlichen Reaktion in Frank- mehrere der ihm als Schreiber beigegebenen Soldaten fortgesetzt zu wurde die Gründung eines Sozialdemokratischen Bezirkvereins reich am Borabend der Jahrhundertfeier des ersten großen schlagen. Gine Beit lang ließen sich die Leute diese unwürdige Weinsberg  - Dehringen vorgenommen. Er zählt jetzt 46 Mit­Staatsstreichs der bürgerlichen Reaktion, des 9. Ther- Mißhandlung gefallen, dann erstatteten sie die Anzeige bei dem vor- glieder; man hofft aber, die Zahl bald auf 100 zu bringen. Der midor, stattgefunden hat. Der 9. Thermidor des Jahres gefeßten Offizier und wiederholten dieselbe, als kein Erfolg dieses Verein hat einen Hauptvorstand mit dem Siz im Weinsberger  1794 Inebelte die dem emporstrebenden Rapitalismus feind Vorgehens zu verspüren war und die Mißhandlungen fortdauerten. Bezirt, und einen stellvertretenden Vorstand, der in Dehringen liche Revolution. Bis auf einen Tag genau- nur am Auch fernere Anzeigen brachten keine Alenderung hervor. Nun wohnt. 1. Vorsitzender ist W. Klint in Affaltrach  , Kassirer 8. Thermidor statt am 9. bis auf einen Tag genau endlich wendete sich einer der Soldaten, dessen Onkel eine hervor. Bügel in Willsbach  . 1. Schriftführer A. Jakobi in Affaltrach  , ragende Stelle im Kriegsministerium bekleidet, Dirett an den dieſe brei bilden den Hauptvorstand. Stellvertretender Borstand 100 Jahre nach jener denkwürdigen Konventsizung, in der letzteren, durch dessen Eingreifen die Sache dann auch bald auf- find W. Strenger und Fr. Hammer in Dehringen. Nach Er­Robespierre von dem Kapitol herabgestürzt und zum tar- geklärt wurde. Wie sich herausstellte, waren die von den miß- ledigung dieser Wahlen beschloß man, daß der Parteigenosse pejischen Felsen geschleift ward, am 26. Juli 1894 hat bandelten Soldaten erstatteten Anzeigen von dem Offizier unter- Klint vier Sonntage im Weinsberger   und dann vier Sonn­der siegreiche Kapitalismus, an seiner Zukunft verzweifelnd, drückt worden, weshalb, blieb bisher unbekannt. Als Ergebnis der tage im Dehringer Bezirk Versammlungen abzuhalten habe. eine Knebelatte für all feine Gegner beschloffen. Untersuchung wurde nur so viel bekannt, daß der Offizier fofort Ueberhaupt soll in jedem Orte der beiden Bezirke vor den Er giebt den Kampf mit geistigen Waffen auf, den Abschied nehmen mußte und der Feldwebel auf längere Beit Randtagswahlen noch eine Versammlung abgehalten werden, und stopft seinen Anklägern und Kritikern gewaltsam wie verlautet, noch nicht abgeschlossen, da die Ursachen der in den Arrest geschickt wurde. Die Untersuchung des Falles ist, wozu der Landesvorstand einige Mittel zur Verfügung stellen den Mund. Die Republik des Herrn Casimir Perier   fißt jezt auf den Bajonetten, und was das Loos jeder Regie rung ist, die auf Bajonnetten fitzt, das lehrt uns die Ge­

schichte.

Die Debatte war für die Regierung und die Majorität bis zuletzt die reinste Komödie: auf Gründe wurde nicht gehört die Regierung ließ sich widerstandslos peitschen und die Majorität stimmte.

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wird:

Rücksichtnahme auf den Feldwebel ermittelt werden sollen. Der Fall spricht für sich selbst. Mit der Reform des Beschwerde rechts wird es genau ebenso gehen, wie mit den Erlassen gegen die Soldatenmißhandlungen auch der beste Wille der höheren und höchsten Offiziere ist ohnmächtig gegenüber dem System.-

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soll. Zum Schluß der vortrefflich verlaufenen Bersammlung hielt der Landtagskandidat Zügel   einen Vortrag über Berufs­genossenschaften", der sehr beifällig aufgenommen wurde. Mit einem begeisternden Hoch auf die Sozialdemokratie und unter Erwähnt mag noch sein, daß die Genossen aus dem Weinsberger  dem Gefang der Arbeitermarseillaise ging man auseinander. Bezirk mit Wagen und einer rothen Standarte in Dehringen einzogen, was unter den dortigen demokratischen Philistern großes Aussehen machte. So' was hatten sie lange nicht mehr gesehen, die fanften Demokraten!

In Mülheim   a. Rh. hat sich die Partei durch Errichtung eines Bolts vereins eine bestimmte Organisation gegeben. Todtenliste der Partei. In Kaiserslautern   ist der Maurer Philipp Klein gestorben; er war seit vielen Jahren Mitglied der Partei.

Polizehes, Gerichtliches e.

Die Lösung der sozialen Frage in China  . Der Ein Korrespondent der Kreuz- Zeitung  " schreibt am oftasiatische Lloyd theilt folgendes, im chinesischen Amtsblatt zweitlegten Tag: Beting- Beitung" vom 25. April veröffentlichte Edikt der Paris  , 24. Juli. Mehr als je wird im Palais Bourbon   Regierung mit: Komödie gespielt, und nicht mit Unrecht meint ein Abend- In jüngster Zeit sind bei Ausführung der öffentlichen blatt, die Mitglieder der Opposition spielten die Rolle der Arbeiten allgemeine Streits der Handwerker an der Danaiden, ihre Aenderungsanträge in das von der Regierung Tagesordnung gewesen. Man hat sich mit Drohungen um Lohn­durchlöcherte Faß gießend, Es ist ja auch in der That kaum erhöhung an die Werkführer gewandt, und hat, wenn den mehr zweifelhaft, daß das Anarchistengeset nun, wo die Regie- Wünschen nicht willfahren wurde, sofort eine solidarische rung sich zu energischem Auftreten ermannt hat, schnell durch Arbeitseinstellung ins Wert gesetzt, zugleich aber Be­gehen, und daß von dieser großen, selbst von den Raditalen töftigung weiter verlangt. Es ist sogar schließlich soweit ge­In Dortmund, wo die Polizei das zum vorigen theilweise mißbilligten Obstruktions- Komödie" der Sozialisten fommen, daß man die Wertmeister eingeschlossen und von ihnen Sonntag geplant gewesene Gewerkschaftsfest verboten batte, nur eine verworrene Grinnerung zurückbleiben wird. Immerhin ein Lösegeld expreßt und daß man sich an Beamten vergriffen hielten unsere Parteigenossen als Ersatz dafür Sonntag Nach­haben diese Vorgänge doch einen sehr ernsten Hinter- bat. Kurz, es find eine Menge höchst ungehöriger Widerseßlich mittag eine Voltsversammlung ab, die von etwa 1000 Personen, grund, und zwar nicht nur, weil das ganze Anarchisten- feiten vorgekommen, und es ist nothwendig, daß derartiges ſtreng darunter vielen Frauen, besucht war. Zütgenau referirte über die wesen zu feichten Spöttereien wahrlich keinen Anlaß giebt, son- bestraft und die Achtung vor dem Gesetz wider hergestellt wird. Wirkungslosigkeit der gegen unsere Partei gerichteten Verfol­dern auch, weil sich die Parteiverhältnisse im Die Unterdrückung der Uebelgesinnten wird um so dringender, gungen, Bunte sprach nach einer Pause über die Presse. Hierauf Palais Bourbon   doch in bebentlicher Weise als im Sommer und Herbst d. I. eine Menge öffentlicher Ar- wurde wieder eine Pause und zwar von 59 Minuten ge­rach lints hin verschoben haben, ohne daß freilich beiten noch auszuführen find. Wir verordnen daher: Die macht( nach dem preußischen Berfa& u po te Minuten der linke Flügel der Bourgeoispartei daraus Nußen gezogen Gendarmerie hat im Verein mit Polizeizenforen der fünf Stadt- stündiger Pause die Versammlung als eine neue, wofür besondere hätte. Im Gegentheil! Aber die Thatiache ist nicht abzu bezirke von Peking   eine Bekanntmachung zu erlassen, wonach die Anmeldung nöthig ist). leugnen, daß die Umstürzler jetzt im Parlament schon Arbeiter und Handwerker sich in Zukunft mit dem zu be aber die Versammlung wieder eröffnet. Nun erklärte die Macht besigen, einer Regierung ernste gnügen haben, was ihnen gefeßlich zu steht, und alle der überwachende Beamte, auf seine 1hr blickend, Schwierigkeiten zu bereiten, vielleicht gar üblen Gewohnheiten( wie Streits) abzulegen haben. Die Versammlung ohne Angabe von Gründen für auf­eine Ministertrise herbeizuführen, auf jeden Fall Sollten die Arbeiter dann noch bei ihrer Bosheit beharren gelöst. Nach der Auflösung erklärte einer der Polizeibeamten die Erledigung der für das Land so dringenden Fragen( wie und wiederum Ungehörigkeiten obiger Art begehen, so soll jeder dem Einberufer Lehmann: Ich habe Ihnen zu bemerken, daß Budget u. f. w.) in bedenklicher Weise zu hintertreiben, zu ver- leinzelne der Uebelthäter ergriffen und dem Staatsministerium im Garten nicht gesungen werden darf." Lehmann war bereit,

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Bereits nach 59 Minuten wurde