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Gewerks

fich angesichts dieses Werbotes des Singens zu enthalten; in Be- 1 gefeges zu verhandeln. Von 18 Stadtverordneten war nur einer ziehung auf die Uebrigen aber antwortete er, daß diese seinet- erschienen und selbst der Bürgermeister und die Beigeordneten Anzahl in der Nähe der Lokale zu bemerken, verhielten sich Sendlinge der heiligen Hermandad waren in beträchtlicher wegen fingen fönnten, so viel fie Luſt hätten. Aber Sie sind glänzten durch Abwesenheit. Ein paar sozialdemokratische Stadt- aber ruhig, da Gummischlauchleute ihnen feinen Anlaß zum doch Einberufer?" Wovon?" Von der Versammlung.". verordnete gewählt, und im Handumdrehen würden die Stadt- Einschreiten gaben. In den Versammlungen selbst herrschte trog Aber die ist doch aufgelöst."-Also noch nach Schluß der verordnetenversammlungen vollzählig werden. Versammlung soll der gewesene Einberufer für das Singen ver­der enormen Hize und der großen Fülle die allein bei Arbeiter­antwortlich sein! Sum Anarchismus nahm auch der Allgemeine versammlungen gewohnte musterhafte Ordnung. Der Trabanten­und Bediententroß der Könige von der Malzearre Die Einweihung einer rothen Fahne und ein Umzug mit Verein, der übrigens nicht mit dem Sozialdemokratischen Bolts. hätte überreichliche Gelegenheit gehabt, fich davon zu überzeugen, Musik durch die Musit durch die Stadt ist ein Att, wofür die Verantwortung zu verein, der Elberfelder Partei- Organisation, zu verwechseln ist, der bürgerlichen Presse sind, der Eifer der Arbeiter im Bier­wie erbärmlich verleumderisch die eitlen, bezahlten Fluntereien übernehmen die deutsche   Polizei nur selten Muth genug hat. war man durch das Auftreten einiger sich als Anarchisten be- der bürgerlichen Presse sind, der Eifer der Arbeiter im Bier­Was für Fürchterliches könnte, möchte, dürfte nicht alles daraus entstehen, wenn δας schreckliche Banner zeichnender Mitglieder zu dem Entschlusse gekommen, einmal fampf ſei gesunken. Nicht gefunten, gewachsen, in enormer einen Vortrag über Anarchismus zu hören. An den Vortrag die Kampfeszuversicht, der opferbereite Eifer und die Be­Weise gewachsen ist der Kampfesmuth, die Kampfesfreude, der+++ Sozialdemokratie, die in der Anschauung des gutgesinnten Bürgers gleich nach Beelzebub kommt, im vollen sollte sich eine rein sachliche Diskussion knüpfen. Die anarchisti­Die Arbeitervertreter Lichte der Deffentlichkeit flatterte und wenn die Sozialdemokraten fchen Mitglieder hatten sich anfangs erboten, selbst einen Re- geisterung der Berliner   Arbeiterschaft. der verschiedenen Arbeitszweige, die Berliner  ferenten zu besorgen, wozu der Vorstand einen Korreferenten be­gar bataillonsmäßig, beinahe wie Militär, unter Trompeten- und stellt hatte. In legter Stunde trat der anarchistische Referent schaften haben am gestrigen Tage wieder einmal bewiesen, Trommelklang durch dieselben Straßen zögen, wo sonst nur Krieger, Turn-, Schüßen- und sonstige protegirte Gesellschaften jedoch zurück, so daß nun auf Wunsch des Vorstandes unser Ge- Arbeiter Berlins   ein unausrottbares ist. Die oft minutenlangen der Bourgeoisie ihre Umzüge abhalten. Wir können deshalb der nosse Gewehr einen Vortrag über" Sozialismus und Darmstädter Polizei nicht bös sein, daß sie das Wagniß der Anarchismus" hielt. Nach längerer Diskussion, wobei sich die stürmischen, beifälligen Zurufe 3. B. bei den Darlegungen der Genehmigung einer fozialdemokratischen Fahnenweihe und eines Mehrzahl der Redner gegen den Anarchismus erklärte, faßte die Versammlungsrecht der Arbeiter noch mehr zu beschränken sucht, Referenten, wie der Brauerring das Vereinigungsrecht und das sozialdemokratischen Festzuges nicht auf sich nehmen wollte. Es Bersammlung mit großer Mehrheit folgende Resolution: Aus gehört Muth dazu, und wer ihn nicht hat, ist sowieso übel dran. den Reihen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung hervor- mußten auch den energischsten Arbeiterfeind davon überzeugen, Aber ein gütiges Herz hat die Darmstädter Polizei doch. Sie ge- gegangen, ist eine gedeihliche Weiterentwickelung des Vereins daß das Verständniß für den Boykottkampf feft in den Herzen stattete wenigstens ein Waldfest, soweit es lediglich gesellige den sich Anarchisten nennenden Mitgliedern entweder jede Unter- deutlich ausgeprägt war, die Gerechtigkeit der Arbeiterforderungen, wurzelt, die Begeisterung, auch nur auf dem Boden derselben möglich. Man erwartet von in allen Versammlungen auf den Gesichtern der Anwesenden Unterhaltung" betreffen sollte. In Saarbrücken   wurde der Bergmann DuItens laffung ihrer prinzipiellen Propaganda und gemeinschaftliches aus St. Ingbert zu 2 Wochen Gefängniß verurtheilt, weil er bei Arbeiten in dem wirthschaftlichen Kampfe, oder giebt denselben die eingeschlagene Taktik bürgen für den Sieg. Ueber die einzelnen Versammlungen werden wir morgen be der Maiseier einen Gendarm beleidigt habe; er machte über das anheim, ihrer individualistischen Ansicht gemäß dem Verein Urtheil eine Bemerkung, worauf ihm das Gericht wegen Un- Balet   zu sagen, damit derselbe seine Ziele in Ruhe ver- decken sich inhaltlich mit der bereits am Donnerstag in der Ber­richten. Die in allen Versamialungen angenommenen Resolutionen gebühr" noch drei Tage Haft auferlegte, die er sofort verbüßen folgen kann." sammlung der Bäcker beschlossenen Resolution, die folgenden Wortlaut hat:

mußte.

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Gewerkschaftliches.

Wegen Beleidigung des Generals v. Hänisch, Kommandeur bes 4. Armeekorps, wurde der Redakteur des Halleschen Volksblatts", Richard IIIge, zu einer Woche Gefängniß verurtheilt. Er hatte behauptet, zu einigen von dem General Achtung, Drücker! In der Deutschen Metall­veranstalteten Treibjagden feien Soldaten kommandirt patronen- Fabrik in Karlsruhe   sind sämmtliche worden; der General erklärte aber, daß die Soldaten frei- Drücker ausgesperrt worden, weil sie nicht auf eine willig Treiberdienste geleistet bätten, auch dafür entschädigt Kürzung des Lobnes eingingen. 3uzug ist fernzubalten. worden wären. Ganz richtig führte Julge an, daß eine Be- Sämmtliche Arbeiterblätter werden um Abdruck dieser Meldung richtigung auch genügt hätte, um den General ſchadlos zu erwaltngsstelle Karlsruhe  . gebeten. Deutscher   Metallarbeiter Verband,

halten.

Soziale teberlicht.

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An die Steinsetzer( Pflasterer) und Berufsgenossen Deutschlands  ! Kollegen! Der Streit in Stettin  , der nunmehr bereits die 17. Woche dauert, hat, wie bekannt, jetzt für unsere streifenden Kollegen eine hochgünstige Wendung genommen, indem Ausnahmebestimmungen für die Sonntagsruhe. Der sämmtliche Junggesellen, die am 20. Juli auslernten, sich mit Magdeburgischen Zeitung" wird aus Berlin   geschrieben: Der den Streifenden solidarisch erklärten und noch am selben Tage türzlich im Reichs- Anzeiger" veröffentlichte Entwurf der Aus- die Arbeit niedergelegt haben. Nun kann sich der Kampf nicht nahme- Bestimmungen für die Sonntagsruhe in den Saison- In- mehr lange hinziehen, denn die sechs Mann, die zu Streit dustrien ist nunmehr von den Bundesregierungen den Handels- brechern geworden sind, können die Arbeit lange nicht schaffen, und Gewerbekammern mit dem Eriuchen mitgetheilt worden, ebenso wenig sind die jüngeren Lehrlinge dazu im Stande. Die etwaige Wünsche auf Abänderung oder Ergänzung des Entwurfs Innungsmeister werden deshalb die geplante Lohnherabsetzung bis spätestens zum 10. August d. J. einzureichen. Man darf er- zurücknehmen müssen. Ehe die Herren jedoch ihre Niederlage warten, daß eine Reihe anderer Industriezweige außer den im einsehen und bekennen werden, werden sie noch einmal alles nur Entwurf angeführten sich beeilen wird, auf die in jenen Ausnahme- Mögliche aufbieten, um unseren streitenden Kollegen den Sieg zu bestimmungen enthaltenen Vergünstigungen ebenfalls Anspruch zu entreißen. Deshalb, Kollegen Deutschlands  , appelliren wir noch erheben. In Betracht kommen dürfen insbesondere noch: An- einmal auf das dringendste an Euch: Unter feinen Umständen lagen zur Herstellung von Gold- und Silberwaaren, Metall- und darf Einer von Euch nach Stettin   reifen. Unter allen Umständen Ledergalanteriewaaren, Portefeuille- und Phantasiewaaren, Reise- ist es Ehrenpflicht für jeden Steinfeger, den Zuzug nach Stettin  artikeln, Kotillonartikeln und Blechwaaren, ferner Eisen- und streng fern zu halten! Mögen bürgerliche Zeitungen schreiben Metallgießereien für funstgewerbliche Gegenstände, Musikinstru- und lügen soviel sie wollen, erst dann, wenn wir den Streit für menten, Kerzen und Posamenteniabriken, Stickereien, Hut und beendet erklären, ist dies auch wirklich der Fall. Alle Berichte Buzmachereien, Fabriken für Teppiche, künftliche Blumen, ferner von anderer Seite sind Lüge und auf Täuschung berechnet! Laßt der Betrieb der Maler, Anstreicher, Buchdrucker, Buchbinder 2c. Guch auch nicht dadurch täuschen, wenn es heißen sollte, ein Mit der Dauer der Arbeitszeit, schreibt die ,, Bolts- Zeitung", anderer, nicht in Stettin   wohnhafter Steinfegmeister habe daselbst fieht es in Preußen noch recht trübe aus. Die Jahresberichte Arbeiten übernommen; auch das ist nur Schiebung! Eure Parole, der Gewerberäthe lassen erkennen, daß in den meisten Regierungs- Kollegen, heißt: Kein Steinfeger nach Stettin  ! Noch auf bezirken die reine Arbeitszeit, d. h. die Arbeitszeit nach Abzug Gins   müssen wir Euch aufmerksam machen: In den meisten Städten der Pausen, 10-11 Stunden dauert. Nur in verhältnißmäßig lernen gerade jetzt sehr viel Steinfegerlehrlinge aus; da ist es wenigen Fällen beträgt die Arbeitszeit nur 9 oder 8 Stunden. nun die heiligste Pflicht jedes älteren Kollegen, auch diese jungen Dies ist um so bedauerlicher, als sich die Verkürzung der Arbeits- Kollegen zu rechter Zeit darauf aufmerksam zu machen, daß sie zeit ohne Zweifel nicht nur für den Arbeiter, sondern auch für Kollegen, bethätigt Guer Solidaritätsgefühl für unsere streifen­ilch unter feinen Umständen nach Stettin   locken lassen. Also den Arbeitgeber als vortheilhaft erweist. So wird konstatirt, daß der Breslauer Konsumverein mit großem Erfolg innerhalb den Stettiner Kollegen auch fernerhin; sorgt durch materielle von 24 Stunden mit drei Arbeitsschichten zu je 8 Stunden Unterstützung dafür, daß diese nicht dem Hunger unterliegen und arbeitet. Ebenso hat, wie in dem Bericht für den Regierungs- baltet den zuzug fern! Mit follegialem Gruß: Der bezirk Koblenz   erwähnt wird, ein großes Feinblech- Walzwerk die Bentralvorstand des Verbandes der Steinfeger achtstündige Schicht mit Erfolg eingeführt. ( Pflasterer) und Berufsgenossen Deutschlands  . J. A.: A. Kno II, Berlin   NW.  , Emdenerstr. 42.

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daß das

Solidaritätsgefühl,

der Berliner   Arbeiter

die

Die Versammlung erklärt ihre vollste Sympathie den aus brutalem Kapitalistenübermuth außer Arbeit gebrachten Brauerei­Arbeitern und Böttchern, verspricht, diese Opfer des Kampfes der Unternehmer gegen die Selbständigkeit der Arbeiter auch fernerhin materiell und moralisch zu unterstügen. Saalbefizer, ihren Saal für politische und gewerkschaftliche Vers In der durch den Brauereiring veranlaßten Weigerung der fammlungen herzugeben, erblickt die Versammlung eine brutale Beleidigung der Arbeiterklasse und den Versuch, die Arbeiterschaft Berlins   zu hindern, durch gewerkschaftliche und politische Orga nisationen für ihr gutes Recht zu kämpfen.

Mit Entrüstung nehmen die Versammelten Kenntniß davon, daß einige Fabrikanten sich zu Helfershelfern der Brauereiprozen erniedrigten und versucht haben, die in ihren Betrieben be­schäftigten Arbeiter zu veranlassen, Ringbier zu trinken.

Die Unterstüßung, welche Unternehmerkreise und die bürger­liche Presse dem Brauereiring zu theil werden lassen, beweisen von neuem, daß das gesammte Unternehmerthum den Arbeitern gemeinsam gegenübertritt, sobald es sich um Bekämpfung von Lebensinteressen der Arbeiter handelt. Diese Erkenntniß legt jedem denkenden Arbeiter die Verpflichtung auf, um so eifriger für den Sieg der Arbeiter in dem Kampf, den der Brauereiring ihnen aufgezwungen hat, zu wirken. Die Versammelten halten es für Pflicht jedes Arbeiters, folgenden Forderungen ftreng nachzukommen:

Keinen Tropfen Ringbier in den Werkstätten oder der Familie, teinen Verkehr, teinerlei Festlichkeit in Lokalen, in denen Ringbier geschänkt wird, teine Ausflüge nach Lokalen, die Ringbier schänken; Unterstützung aller der Wirthschaften, die boykottfreies Bier verzapfen und ihr Lokal zu Arbeiterversammlungen freistellen; teinen Tropfen Ringbier das sei unsere Parole!

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Die Musiker hatten bereits Vormittags, die Gastwirths. gehilfen Nachmittags um 4 Uhr, die Bäcker am Donnerstag Nach= mittag lebhaft besuchte Bersammlungen mit gleicher Tagesordnung abgehalten.

Versammlungen.

für Berlin   und Umgegend hielt am 18. Juli feine General­Der Allgemeine Arbeiter und Arbeiterinnen- Verein versammlung ab. Nachdem der Kaffenbericht für das 2. Quartal betreffend die Erhöhung der Monatsbeiträge von 20 bezw. 10 Pf. verlesen, wurde über den Antrag des Kollegen Schumann, auf 30 bezw. 20 Pf. verhandelt. Der Antrag gelangte nach leb

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Rosenthaleritraße 38: Bortrag des Herrn Waldeck Manaffe über: Der Glaube Freireligiöse Gemeinde. Sontag, den 29. Jult, Vormittags 10% Uhr, und die Frauen.

8% uhr, Filia le 1 bei Feindt, Weinftr. 11. Filiale 2 bet Brüning, Rosen­thalerfir. 11-12. Filiale 3 bet Werner, Bülowftr. 59. Tagesordnung: Vor­trag. Abrechnung vom 2. Quartal. Vereinsangelegenheiten. melchiorstr. 15: Versammlung. Tischler Verein. Heute, Sonnabend, den 28. Juli, Abends 9 Uhr, Vergnügungsverein Lorbeerkranz. Jeden Sonnabend Sigung und

Verein deutscher Schuhmacher. Montag, den 30. Jult, Abends

hafter Debatte zur Annahme. Sodann wurde beschlossen, den Ein allgemeiner Arbeitsnachweis ist in Köln   wie folgt erhöhten Beitrag vom 1. Oktober 1894 ab zu erheben. Ferner organisirt worden. Las Gewerkschaftskartell, die fatholischen Die Steinarbeiter in Hildesheim   haben, wie im Bau- sollen die Mitglieder nicht mehr durch Zusendung von Packet­und der evangelische Arbeiterverein, der Gewerbeverein, der handwerker" berichtet wird, über den Grunert'schen Werk fahrtkarten eingeladen werden, sondern durch ein Inserat im Verein selbständiger Handwerker und der Jnnungsausschuß bilden plaß die Sperre verhängt, weil deren Inhaber einen um Vorwärts". Für die nicht in Berlin   wohnhaften Mitglieder einen Verband, der den Arbeitsnachweis führt. Zu dem Zwecke Arbeit ansprechenden Steinarbeiter förperlich mißhandelte, was foll im Volksblatt für Teltow  , Beeskow  " u. f. w. inserirt wird durch Vertreter der Vereine eine Verbandsversammlung die daselbst beschäftigten Steinarbeiter zur Niederlegung der Ar- werden. Die Adressen der der Rechtschutzkommission angehörenden gebildet, die zur Zeit aus neun Unternehmern und neun Ar beit bewog. Kollegen lauten: Pickert, Megerstr. 23, Dstar Weiß, Reichen­beitern besteht und stets aus gleich vielen Vertretern beider Die" Post" meint in einer Besprechung der in Berlin   bergerstr. 149, E. Krause, Pantow, Raiser Friedrichstr. 15, Klassen zusammengesetzt sein muß. Die Kosten des Arbeitsnach- wegen der Boykottfrage gestern abgehaltenen 39 Gewert W. Neumann, Grünthalerstr. 63. weises trägt im wesentlichen die Stadt; an einem Defizit gegen schaftsversammlungen, es erhelle daraus, wie zutreffend den von der Stadtverordneten Versammlung zu genehmigenden die Bedenken waren, welche seiner Zeit von Seiten der Reichs­Voranschlag nehmen aber auch die Vereine bis zu einem gewissen partei gegen den im Reichstage vom Zentrum und den Frei­Höchstbetrage theil. Sobald die Vereine die entworfenen sinnigen eingebrachten Gesetz entwurf auf Verleihung Sagungen und die Geschäftsordnung angenommen und ihre Ver- der Korporationsrechte an Fachvereine aller treter gewählt haben, wird die Angelegenheit dem Stadt- Art erhoben worden sind. Die geplante Maßregel würde, wie verordneten- Kollegium vorgelegt. Dieses wird die Genehmigung, die Hineinziehung der Gewerkschaften in den Bierboykott deutlich soweit sich schäßen läßt, nicht verweigern. Die Abmachungen erfennen läßt, vor Allem die Wirkung gehabt haben, der Fidelitas Abends 9 Uhr, bet Schram, Köpenickerstr  . 158. Herren und Damen, wurden in einer Zusammenkunft der Organisationsvertreter Sozialdemokratie eine feste und rechtlich gesicherte Organi- als Gäste willkommen. unter Vorsitz des Oberbürgermeisters getroffen. Zentral- Kranken- und Sterbekaffe der deutschen   Wagenbauer fation zur Durchführung des wirthschaftlichen Kriegs, von( E. 5., Ein: Gotha  ), Bezirk 3, Berlin   Sonntag, den 29. Juli, Vormittags Tages­Im Kreise Lübben sind die Verpflegungs- Ausständen und Boykoits, zur Verfügung zu stellen unduhr, Mitgliederversammlung in Wulte's Lotal, Hochstr. 32a. ordnung: Abrechnung vom 2. Quartal 1894. Wahl der gesammten Ortsver stationen für unbemittelte Reisende wieder auf ihr für ihre auf den Umsturz der bestehenden Rechts- und waltung. gehoben worden. Ganz richtig sagte sich der dortige Landrath Staatsordnung gerichteten Bestrebungen eine reguläre Truppe Graf Schulenburg, daß infolge dessen die Hausbettelei um zu organisiren. Gerade die revolutionären Tendenzen der Sozial­fich greifen werde. Um dem vorzubeugen, erließ er aber eine Demokratie, in denen sie mit dem Anarchismus einig ist, würden felisame Bekanntmachung, nämlich eine, wonach das Verab daher durch diese Maßregel gefördert worden sein, und es darf reichen von Gaben bei Geldstrafe bis zu 50 M. oder ver- angenommen werden, daß auch denjenigen unter ihren Urhebern, hältnismäßiger Haft verboten ist und zugleich die Gendarmen welche bona fide   von der Hoffnung auf eine friedliche Tendenz Kommissionsbericht über das Anarchistengesetz vor. Nachdem die angewiesen werden, nicht nur auf Bettler und Bagabunden terselben geleitet wurden, jezt die Schuppen von den Augen sofortige Berathung beschlossen war, bekämpfte Floquet das eifrig zu fahnden", sondern auch die Personen, von denen ihnen gefallen sind." ,, bekannt" geworden ist, daß sie Bettlern etwas verabreicht Die ganze Argumentation fällt durch die Thatsache in nichts Gesez, das allen freiheitlichen Prinzipien zuwiderlaufe und haben, unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen. Die Be- zusammen, daß die Gewerkschaften selber erit durch gefährlicher sei, als das jüngit in der Schweiz   erlassene Anarchisten­fanntmachung schließt mit der Drohung: Sollte es zu die mit den Brauereibefizern verbündeten Eaalinhaber boyot. gesez, da es sich hauptsächlich gegen Ueberzeugungen und Preß­meiner Kenntniß gelangen, daß sich die Ortsbehörden bei irt worden sind und daher den Stiel nur unikehren, wenn der Ausführung der ihnen obliegenden Pflichten säumig oder sie die Lokale meiden, wo Ringbier verschänkt wird. nachlässig zeigen, so werde ich dieselben in jedem einzelnen Falle In Belfort   streiken die Verputer und Maler, bestrafen." darunter mehrere Jialiener. Sie fordern Herabsetzung der Ar­

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Mit dieser schneidigen Bekanntmachung ist der Herr Graf beitszeit. den Holzweg gewandelt. Bereits die konservativen Grenzboten" " erklärten sich gegen das Verbot der Mildthätigkeit, und selbst Der Ausstand der schottischen Kohlengrubenarbeiter die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" druckte eine Notiz der scheint, wie die Voff. 3tg." aus London   berichtet, seinem Ende " Boffischen Zeitung" ohne Kommentar, also zustimmeno ab, nahe zu sein. Die Ausständigen hatten auf die Unterſtüßung worin dem Sinn nach etwa ausgeführt ist, daß das Verbot nur der englischen Bergarbeiter große Hoffnungen gesetzt, die sich dann verständlich wäre, wenn für die erwerbslosen Reisenden in jedoch nicht erfüllten; die Engländer fargten mit den Beistenern einer Weise gesorgt wird, daß sie nicht nöthig haben, in den und ihre Führer rathen deshalb jetzt den schottischen Berg­arbeitern zu einem Vergleich mit den Grubenbesigern.

Häusern sich ihr Brot zu suchen.

Unserer Ansicht nach hat überhaupt niemand das Recht, die Mildthätigkeit zu verbieten, und schwerlich würde der Herr Land­rath mit seiner Bekanntmachung vor dem preußischen Kammer­gericht bestehen. Wo bliebe sonst die Religion, die dem Volke erhalten" werden soll und die die Mildthätigkeit gerade zur Pflicht macht?

Der Sierboykott und die Gewerkschaften.

Kampfesmuth und zuversichtliche Siegesgewißheit herrschten Ein paar fozialdemokratische Hechte sind auch im in den 36 Veriammlungen, die genern Abend in Berlin   seitens Karpfenteiche der Stadtverordnetenversammlung in der Gewerkschaften abgehalten wurden. Der Andrang zu den Königswinter   höchst nöthig. Wie die Elberfelder Freie Lokalen war ein ungeheurer. Mehrere Lokale waren lange vor Presse" meldet, sollten dort die Stadtväter am 20. Juli zu Beginn der Versammlungen bereits übervoll, sodaß Tausende fammentreten, um unter anderm über die sehr wichtige Wahl den Heimweg antreten mußten, ohne Einlaß gesunden zu einer Kommission zur Durchführung des Kommunalabgaben: haben.

Depeschen.

( Wolff's Telegraphen- Bureau.) Paris  , 27. Juli. Jm Senat legte heute Trarieur den

Paris  , 27. Juli. Senat. Nach kurzer Berathung wurden die einzelnen Artikel des Anarchistengesezes angenommen. Ein Amendement Berninac, welches eine Beschränkung der Dauer des Gesetzes bezweckt, wurde mit 198 gegen 65 Stimmen verworfen. Chesnelong erklärte im Namen mehrerer Senatoren der Rechten, daß sie wohl den Anarchismus verdammen, aber für das gegen wärtige Gesez, weil dasselbe unwirksam sein werde, nicht stimmen fönnten. Hierauf wurde der ganze Gefeßentwurf mit 205 gegen 34 Stimmen angenommen.

Paris  , 27. Juli. Die Urtheilsverkündigung in dem Prozesse gegen Cornelius Herz wurde auf acht Tage verschoben.

Gent  , 26. Juli. Ein als Anarchist bekannter Wirth brachte gestern zwei Polizeibeamten, welche ihn wegen Drohungen, die er ausgestoßen hatte verhaften wollten, mehrere Dolchstiche bei. Einer der Beamten liegt im Sterben.

( Deveichen des Bureau Herold.) London  , 27. Juli. Der in Manchester   tagende Arbeiter­fongreß der Textilbranche beschloß, an die Regierungen aller Länder das Ersuchen zu richten, den Achtstundentag einzuführen. An die Arbeiter aller Nationen ergeht die Aufforderung, zur Erreichung dieses Zieles mit allen Mitteln und Kräften zusammen zuwirken. Wien  , 27. Juli. Die Ortschaft Jlniz bei Dedenburg ist von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht worden. Ueber 300 Wohnhäuser sind niedergebrannt.

Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pönsch in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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Hierzu zwei Beilagen.