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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 173.

Sonnabend, den 28. Juli 1894.

11. Jahrg.

Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!

Tokales.

Den Sonntagsausflügleru möge zur besonderen Be­achtung empfohlen sein, daß in den Vororten Hermsdorf  , Glienicke   bei Hermsdorf   und Waidmannslust   nicht ein einziges Lokal vorhaden ist, wo bontottfreies Bier geschänkt wird.

den Arbeitern Biere aufzuzwingen, an denen sie keinen Geschmack| Namen beigelegt. Da er jedoch in letzter Zeit sich eine Geliebte finden. Herr Heyde hat, was feine vollkommene Neutralität hielt, wurde er von seiner eifersüchtigen Frau der Polizei ver fein Bier mehr verkauft wird, so daß jeder außerhalb der Fabrik beweist, die Bestimmung getroffen, daß im Betrieb überhaupt rathen und daraufhin in Haft genommen. trinken mag, was ihm für sein Geld schmeckt.

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Ueber ein nenes Attentat wird aus Südende bei Berlin  berichtet, daß ein Mädchen am Dienstag Abend zwei bei der Ein Schütenfest zur Unterstüßung des Ringbieres. Am Güterverladung in Tempelhof   beschäftigte Arbeiter um Schuh Sonntag, den 29. Juli findet in dem Lokale Polnischer Bürger- anging. Es theilte mit, daß es auf offener Straße von zwei Ja Bauer, das ist etwas anderes. In der Velvetfabrit garten", Inb. Cybulski, zwischen Petersburger- und Zorndorfer Männern angefallen und gemißhandelt worden sei, als es sich von Mengers u. Söhne, Köpenickerstr. 18-20, wurde vor straße ein Schüßenfest der Bauern von Polnisch- Kamerun" statt, der Vergewaltigung widersetzt habe. Ueber die Persönlichkeit des Später soll ein Mann, der einigen Wochen ein Arbeiter entlassen, weil er den Zorn des zu welchem auch, wie es in der Einladung heißt, Gäste will Mädchens ist noch nichts bekannt. Fabrikgewaltigen dadurch gereizt hatte, daß er eine Liste für die kommen sind. Dieselben haben event. die Aussicht, wenn sie sich sich im Freien zur Ruhe niedergelassen hatte, seiner Uhr beraubt Es wird vermuthet, daß es sich in beiden Fällen ausgesperrten Brauerei- Arbeiter herumgehen ließ. Am 25. d. M. an dem Schießen betheiligen, Schü tenkönig oder dessen worden sein. nun wurden in allen Sälen der Fabrik Listen ambergereicht und Stellvertreter, erster oder zweiter Ritter um dieselben Thäter handelt. die Arbeiter aufgefordert, etwas zu zeichnen. Wer war wohl der und dergleichen zn werden. Polizeibericht. Die Mutter des Kindes, von welchem Was aber hesonders verlockend erscheint und die besondere Be- gestern einzelne Gliedmaßen im Sammelbassin der Pumpstation Bedürftige, dem hier ein Almosen überreicht werden sollte und für den der Herr Inspektor sich so sehr intereffirte? Herr Martin achtung der Arbeiter verdient, ist, daß in besagtem Lokal Bier in der Gitschinerstraße gefunden worden sind, ist in dem Dienst­Mengers, der Inhaber der Firma, hatte Geburtstag und es war vom Böhmischen Brauhaus ausgeschänkt wird. mädchen Rößler, Sebastianstr. 86 wohnhaft, ermittelt worden. gewiß angebracht, daß die Arbeiter an diesem Tage ihr Wohl- Terrains ist, hat auf Grund dessen, weil verschiedene seiner Kind geboren, dasselbe mit einem Beile zerstückelt und die Herr Cybulski, der zu gleicher Zeit Generalpächter des Sie giebt an, in der Nacht vom 20. zum 21. d. M. ein todtes wollen dem Herrn Chef gegenüber bekundeten. Warum auch nicht? Werdienen sie doch das ganze Jahr dort ihr Geld und Unterpächter es ablehnten, von ihm boykottirtes Bier zu ent- Theile in das Kloset geworfen zu haben. Am 26. d. M. fiel hatte die Direktion nicht die unverständigen Arbeiter fürsorglich nehmen, diese wegen Kontraktbruch gekündigt und sucht nun zum ein sechs Jahre alter Knabe in der Krautstraße auf dem davon abgehalten, ihr Geld den faulenzenden Arbeitern" zu wissen. Vielleicht kann dem Mann geholfen werden? 1. Oktober solche Bächter, die das Boykottbier besser zu würdigen durch Sprengen schlüpfrig gewordenen Asphaltpflaster hin und wurde durch einen Mörtelwagen, dessen Kutscher nicht schnell genug anhalten konnte, überfahren und schwer am Knie verletzt. Ferner wurde in der Markusstraße ein Hausdiener durch eine Droschke überfahren und schwer an beiden Beinen verletzt.­Nachmittags gerieth an der Lutherbrücke ein Arbeiter durch eigene Schuld mit dem rechten Fuße unter einen Arbeitswagen und er Auf der Charlottenburger Chaussee wurde unter der Ueberführung der Stadtbahn ein Pferd scheu und ging durch. Dadurch wurde der Wagen, vor den es ge spannt war, gegen einen eisernen Träger geschleudert und der Kutscher nebst seinem neben ihm sizenden, zehn Jahre alten Sohn vom Bock geworfen. Der Knabe erlitt nur unbedeutende Hautabschürfungen, der Vater aber schwere Quetschungen am Kopfe und an der Brust. Abends zog sich ein Hausdiener im Thiergarten schwere Brandwunden an den Händen und Beinen zu, indem er aus Muthwillen ein mit Pulver gefülltes Fläschchen zur Explosion brachte.

geben? It's nicht beim Herrn Chef viel besser aufgehoben?

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Arbeiterfolidarität. Der Artistenverein Vereinte Kraft" theilt uns mit, daß er infolge des Boykotts sein für den 20. Juli in der Neuen Welt" bestelltes Sommerfest nicht stattfinden läßt. Die sonstigen Gäste aus spießbürgerlichen Kreisen, die sonst die Neue Welt" mit ihrem Besuch beehren, um bei einigen Schnitt Bier mit ihren Familien das Feuerwerk und sonstige Schaustellungen zu genießen, haben also auch an diesem Tage genügend Platz und bleiben hübsch unter sich.

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litt einen Knöchelbruch.

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Immer langsam voran, immer langsam voran, daß Berlins   Magistrat mitkommen tann! Der städtische Rettungs­tahn an der Schleusenbrücke liegt noch immer an seiner alten Stelle. Wir berichteten darüber bekanntlich vor vierzehn Tagen, daß die Benutzung des Kahns seit Jnangriffnahme der Vor­arbeiten für das Kaiser Wilhelm- Denkmal mit Schwierigkeiten verknüpft sei, weil der Zugang durch den Bauzaun versperrt ist und eine in demselben befindliche Thür die Ausschrift: Eintritt ist verboten" trägt. Wenn der Magistrat die Verlegung des Wir leben in den Hundstagen. Wer's nicht glaubt, der Kahus an die andere Uierseite nicht vornehmen will, so möge die lese nur die schauerlichen Geschichten über den Bierboykott, Königliche Bau- Verwaltung den Zaun, welcher jetzt bis unmittel­welche bürgerliche Blätter täglich bringen, oder er erinnere sich bar an das Brückengeländer reicht, auf einige Meter ein­der famosen vier Enten, die durch Bienenstiche getödtet rücken. Dadurch wird der Zugang wieder frei. Oder soll das worden sein sollen. Wem dies aber alles jedoch nicht beweis. Kind erst in den Brunnen fallen? fräftig genug ist, der nehme das Berliner Tageblatt" zur Hand und studire den unter Lokales" gebrachten Artikel" An Bord der die deutschen   Arbeiter glücklich und allesammt zu Kapitalisten Schulze- Delitzsch  , der Arbeiterfreund" und Sparvereinler, der Hohenzollern  ", welcher ein Feuilleton der Kölnischen machen wollte, soll demnächst ein Denkmal in Berlin   erhalten. Boltszeitung" im Auszug bringt.­Es ist ja unsere publizistische Pflicht, Alles zu lesen Nur ist der geeignete Platz noch nicht gefunden. Dem Vorsigen sonst würden wir ja unseren Lesern eine derartige den des geschäftsführenden Ausschusses des Denkmal- Komitees ist bedeutender Veranlassung alarmirt. Lektüre auch nicht zumuthen die nachstehende Verfügung des königlichen Polizeipräsidenten glücklicherweise, oder in diesem Falle leider sugekommen:

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und da uns

nun

ein gutes Gedächtniß zur Hilfe kommt, so möchten wir die Rölnische Volts Zeitung" fragen: bat sie den betreffenden Artikel stereotypirt und steht der Say noch vom vorigen Jahre?

Go weit wir uns erinnern, find nur einige Namen geändert, auch" Phili, der Troubadour  " ist fortgelassen, sonst entspricht oer Artikel fast wörtlich dem vorjährigen. Ja, ja, es fieht öde aus in dem geistigen Arsenal der bürgerlichen Redaktionen, daß sie ihren Lesern dieselbe Kost vorsetzen müssen; brächte nicht der Bierboykott noch einige Ab­wechselungen, was sollten sie wohl dann zu bieten haben?

,, Berlin  , den 18. Juli 1894.

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Belleallianceplatz und Wilhelmstraße ein erhebliches Schadenfeuer. In der Nacht zam 27. d. M. entstand auf dem Eckgrundstück Sonst wurde die Feuerwehr am 26. d. M. nur einmal aus un­

Witterungsübersicht vom 27. Juli 1894.

Beit hierher eingereichten Lageplanes auf die gefälligen Eingaben Euer Wohlgeboren setze ich unter Rücksendung des seiner vom 18. Februar v. J.(!) und 24. April d. J. ergebenst davon Stationen. sich nicht entschließen können, die Wahl des Hausvoigtei- Plages in Kenntniß, daß Se. Majestät der Kaiser und König Allerhöchst hierselbst zur Errichtung eines Denkmals für Dr. Schulze- Delißsch zu genehmigen, und daher andernweitigen Vorschlägen entgegen winemünde. sehen wollen.

Der Polizeipräsident. v. Richthofen  ."

Barometers

stand in mm,

d. Meeressp.

| Windrichtung

Windstärke

INwal ww( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

SEGES( nach Celsius

50 G. 40 R.)]

762

NND

heiter

18 Hamburg  

Berlin  

762

GGD

°

woltig

18

761

SSD

woltig

18 Wiesbaden  

.

762

-

Regen

16

764

Q

halb bedeckt

15

760

W

3

wolfig

16

764

NND

2

heiter

14

758

DSD

4

.

Regen

15

764

763

DSD G

1

bedeckt

14

1. wolkenlos

16 Aberdeen  

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Wetter- Prognose für Sonnabend, den 28. Juli 1894. Ein wenig fühleres Wetter mit schwachen nordöstlichen Winden, veränderlicher Bewölkung, etwas Regen und Gewitter­

Berliner Wetterbureau.

Vermischkes.

In der Schöneberger Mordsache ist nunmehr auch der München  Diejenigen Wirthe, welche in dem gegenwärtigen Bier­boykott den Ringbrauereien Handlangerdienste leisten, troßdem Beuge vernommen worden, der in dem Dannapfel'schen Gold: Wien  fie bis zum Beginn desselben Arbeiterkundschaft hatten, haben geschäft anwesend war, als dort zwischen 62 und 71/4 Uhr der Haparanda  sich dadurch bekanntlich in Berlin   wie in den Vororten die Trauring der ermordeten Frau Lange verkauft wurde. Dieser Petersburg ganz besondere Sympathie der Polizei erworben. Die Be- Beuge ist gleich nachher verreist und hat erst jezt auswärts Cort. lohnungen, welche diese Behörde für polizeifrommes Ver- gehört werden können. Er erinnert sich des Verkäufers genau und würde ihn sofort wiedererkennen. Seiner Beschreibung nach Paris  halten zu gewähren vermag, werden mit Freigebigkeit ver liehen und entschädigen die gehorsamen Wirthe, welche mit ist der Mann 35 bis 38 Jahre alt und etwa 1,65 bis 1,70 Meter einem Male aus der Arbeiterkundschaft sich nichts machen, groß, hat dunkles Haar, sehr stechende Augen, dunkelblonden, ein wenig für die vom Brauereiringe erhofften großen Geld: schlechtgepflegten Schnurrbart, ein hageres Gesicht, hervortretende unterstützungen. Dieser Sympathie für die gehorsamen 3öglinge Gesialt ist weder besonders stark, noch besonders schlank. Er trug neigung. Backentnocen und eine sonnenverbrannte Gesichtsfarbe. Seine Röside's scheint eine gründliche Abneigung der Polizei gegen einen dunklen, abgebrauchten Jacketanzug, der Glanzstellen zeigte und diejenigen Wirthe gegenüberzustehen, welche für sich nicht den Bettelsack schwingen. Diese sämmtlich zu ermitteln, daran ist der früher blau gewesen zu ſein schien, einen schwarzen, runden, Polizei viel gelegen. Stellenweise, z. B. in der Boekhstraße, hat Vorhemd ohne Kragen, wie es Soldaten unter der Uniform heijen Filzhut mit schmaler, gebogener Krämpe und ein schwarzes Brände. Marseille  , 26. Jul. In den Holzlagern im fie das in der geschickten Weise angefargen, daß tragen, ohne daß es zur Bekleidung gehört. Einen Stock hat fatalonischen Viertel ist eine Feuersbrunst ausgebrochen, durch fie einen Schuhmann in die Kneipen schickte und fragen der Zeuge bei dem Wann nicht gesehen. Dieser Punkt ist info- welche etwa 15 Häuser zerstört wurden. Der angerichtete Schaden ließ, was für Bier dort ausgeschänkt werde. Natürlich mußte fern bemerkenswerth, als der Wann, der vorher bei dem Uhr ist beträchtlich. Toulon  , 26. Juli. Auf den benachbarten sich der Beamte in vielen Wirthschaften die Antwort gefallen macher Löbenow war, einen Etock hatte, während sonst so Hügeln ist ein Waldbrand entstanden; es stehen gegenwärtig lassen, daß das wohl die Gäste, aber nicht die Behörde etwas manches von der Beschreibung in beiden Fällen übereinstimmt, 5-6 Kilometer Gehölz in Flammen. angehe. Zu welchem Zwecke die Polizei diese Ermittelungen wie z. B. das dunkle Hemd und die gebräunte Farbe. Der Mann, Cholera. Danzig  , 26. Juli. Nach einer Mittheilung In Rummelsburg   machen die Gastwirthe ähnliche Erfah- und ein rothes Notizbrch in der Brustasche trug, ist infolge 24. d. M. an Cholera gestorben. In Graudenz   ist ein Ziegel­der vor einigen Tagen gesucht wurde und ein grau- grünes Jacket des Staatskommissars ist ein in Groß- Wolz erkranktes Kind am rungen. Dort steht unsern Genossen außer einem Saale in Kiez der Zeitungsnotizen ermittelt, steht aber zu der Blutthat in teiner arbeiter, in Thorn ein Schiffer, bei Bohnsack ein Holzwächter nur derjenige von Vowinkel, Hauptstr. 83, zu Versammlungen Beziehung. unter choleraverdächtigen Anzeichen erkrankt. zur Verfügung, und der genannte Wirth hat denn auch bei ver­schiedenen Gelegenheiten die Ungnade der Polizei verspüren Die Leiche eines jungen Mädchens im Alter von 18 bis müssen. Daß bei ihm Arbeiter desto eifriger verkehren, fann 20 Jahren ist am Freitag Morgen um 52 Uhr an der freilich die Polizei nicht verhindern, auch nicht, daß sie dort Schillingsbrücke gelandet worden. Die Todte, die mit einem öfters Versammlungen abhalten oder daß Vereine dort gelegent- rothpunktirten weißen Mieder und einem weißgetüpfelten rothen lich Vergnügungen arrangiren. So denkt wenigstens der gesetzes Rock angethan ist, muß furze Zeit vor ihrer Auffindung im fundige Arbeiter. Anders der Amtsvorstand von Rummelsburg  , Wasser geendet haben. Ueber die Persönlichkeit hat sich bis jetzt wie aus folgendem Schreiben ersichtlich: nicht das Geringste ermitteln lassen. Das Mädchen hat blondes Haar und trägt im Taschentuch das Beichen F. B. 4. Hut und Mantel fehlen.

anftellt, ist uns nicht recht ersichtlich. Rummelsburg  

, den 14. Juli 1894. J- Nr. 111 12 404/94.

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Auf Ihre Eingabe vom 13. Juli d. J. gereicht Ihnen hier­durch zum Bescheide, daß den Mitgliedern des Gesang vereins" Borwärts" die polizeiliche Genehmigung zur Abhaltung eines Sommer- Vergnügens am 15. Juli d. in dem hier Hauptstraße Nr. 83 belegenen Lokale des Gastwirths Bowinkel diesseits nicht ertheilt werden kann, da für denselben Tag in dem Vowinkel'schen Lokale eine öffent: liche Versammlung bereits angemeldet ist.

An

Der Amtsvorsteher. J. V.: Goltsch.

Herrn P. Lippert, hier, Göthestr. 11 11. Wie uns mitgetheilt wird, handelte es sich nicht um eine öffentliche Versammlung, sondern um eine Mitgliederversammlung des Glasmacher- Verbandes, die thatsächlich vor 4 Uhr zu Ende war, während um 4 Uhr das Sommervergnügen im Saale erst beginnen sollte. Daß Versammlung und Vergnügen nicht follidirten, dafür hätte doch der Wirth sicher gesorgt.

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Erdbeben. Wien  , 27. Juli. Nach einer Meldung der Blätter haben in Macedonien und Alt- Serbien Erdbeben der stattgefunden. Auch in Varna   sollen durch das Erdbeben viele ser beschädigt und zahlreiche Menschenleben zu be flagen sein.

Musiker zurückgekehrt, die in einer aus Angehörigen vieler Aus Konstantinopel   find gestern eine Anzahl Berliner  Nationen zusammengesetzten Musikkapelle thätig waren. Die Burückgekehrten halten es für rathfam, Musiker, Künstler u. f. w. warnen, da infolge des Erdbebens der größte Theil des kunst­vor der Annahme eines Engagements in Konstantinopel   zu sinnigen und musikliebenden Publikums die Stadt verlassen hat. Mehrere gewissenlose Agenten versuchen nämlich schon jetzt, unter scheinbar günstigen Bedingungen Ersatz für die abgereisten Künstler zu schaffen.

Breslan, 27. Juli. Heute Vormittag ist in den Lagers räumen der Oberschlesischen Eisenbahn ein Gasreservoir explodirt. Das ausströmende Gas fette den ganzen Raum in Flammen. Ein Werkmeister erlitt leichte Brandwunden.

Briefkaffen der Redaktion. Wir bitten bei jeder Anfrage eine Chiffre( 8wet Buchstaben oder eine Baht anzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. Heldt, Friedenan. Ihr Eingesandt tann nur als Annonce aufgenommen werden.

W. G., Grünthalerstr. Nein! ist Beschwerde an den Oberpräsidenten, gegen dessen Bescheid Hamburg  . Gegen den Bescheid des Regierungspräsidenten folche an den Minister des Jnnern zulässig. In Ihrem Falle scheint jedoch lediglich im Wege der Ziviltlage gegen den Pappels besitzer event. etwas auszurichten sein.

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Unter falfchem Namen hat ein steckbrieflich verfolgter Ver­brecher mehrere Jahre unangefochten in Riydorf gelebt. Seit M. 6. K. Da die Kurkosten während der Dauer der Che dem Jahre 1890 wurde der Arbeiter Christian Witte von erwachsen waren, hasten Sie für dieselben. Zehdenick   aus wegen Diebstahls gesucht. Einige Zeit später Berichtigung. In den am Mittwoch und Donnerstag tauchte in Rixdorf ein Mann namens Krause auf, der in jüngster unter" Sozialem" über die Kosten des amerikanischen Kohlen­Zeit den Verdacht erweckte, an verschiedenen Spizbübereien bearbeiter und Eisenbahnarbeiter Streits veröffentlichten Artikeln theiligt zu sein. Der Gendarm Haubold brachte ihn nach dem muß es natürlich überall an Etelle der Shillinge Dollars" Amtslokal, wo die Uebereinstimmung des Aussehens mit der heißen. Der Fehler entstand durch die Verwendung des Dollars Krause auf den Kopf zusagte, daß er Witte sei, war er so ver etwas außerhalb der richtigen Stelle gestanden haben mögen, Personalbeschreibung Witte's auffiel. Als man dem vorgeblichen zeichens$, das, weil die beiden Längsstriche in Manuskript blüfft, daß er einen Dietrich, den er eben verschwinden laffen vom Setzer als die Abkürzung für Shilling  , nämlich als Sh., wollte, fallen ließ. aufgefaßt worden ist.

In der Pinselfabrik von C. F. Heyde, Reichenberger­straße ist es, wie wir aus bester Quelle erfahren, erfreulicher Weise nicht der Chef der Firma, Herr Heyde, gewesen, der seine Arbeiter zum Trinken von Schultheißbier veranlassen wollte, sondern einige Komptoirangestellte waren es vielmehr, welche das betreffende Bier zu trinken wünschten. Gegen dieses Privat- Von seiner eigenen Frau der Polizei verrathen wurde vergnügen der Komptoiristen ist absolut nichts einzuwenden. in Rixdorf ein Handelsmann Christian Witte, welcher dort seit Die Hauptsache bleibt, daß, wie hier festgestellt sei, der" Inter- 11/2 Jahren unter dem Namen Krause wohnt. Witte wird seit nehmer ſein ökonomisches Uebergewicht nicht dazu mißbraucht, 1890 steckbrieflich verfolgt und hatte sich daher den falschen

Briefkaffen der Expedition.

Dr. R. S. Ist von unserer Buchhandlung gegen Ueber­sendung von 90 Pfennig in Briefmarken zu beziehen.