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Befehl nach Hause zu fahren. Der Wagen fuhr dann in einem| Bandwehrkanal geworfen haben. Die Annäherung von Sparta­Bogen an der Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche vorbei und wieder fisten an der Hibigbrüde wäre unbedingt aufgefallen, denn das zurück vor den Haupteingang des Hotels. Zur Zeit des Vorfahrens bort stehende Brückenschuhkommando hat die Aufgabe, Bassanten, war der Haupteingang menschenleer. die fich nähern, auf Waffen zu untersuchen. Zur Klärung der ganzen Angelegenheit ist im Laufe des gestrigen Nachmittags auch die Familie Marcusson aus der Mannheimer Straße in Wilmers­ dorf wieder verhaftet worden.

Der Führer der Begleitmannschaften forderte die in einem Zimmer des ersten Stockwerkes befindliche Frau Luxemburg auf, ihm schnell nach dem Wagen zu folgen und ging selbst zu ihrem Schuhe vor ihr her, während die Begleitmannschaften sie um- Awei Soldaten, welche am Kurfürstendamm Bassanten auf ringten. Innerhalb der wenigen Minuten zwischen der Vorfahrt des Waffen zu untersuchen haben, bemerfien am Nachmittag eine Wagens und der Abholung der Frau Luxemburg hatte sich aber elegante Dame, die sich längere Zeit vor dem Hotel auf und ab eine zahlreiche Menschenmenge vor dem Hotel und in der Halle bewegte, mehrmals sich der Eingangstür näherte, aber immer wieder des Hotels angesammelt. Die Menge nahm eine drohende umkehrte. Als die Frau sich beobachtet fah, wollte sie sich in höchfter Haltung gegen Frau 2uremburg ein, es fielen Geschwindigkeit entfernen, sie wurde aber festgenommen. Verwünschungen und es wurde mehrfach der Ver- offenbarte es sich, daß die" Dame" ein berkleideter Matrose fuch gemacht, gegen Frau Lugemburg tätlich zu war, ber in der Handtasche einen geladenen Revolver mit sich führte. merden. Den Begleitmannschaften gelang es, Frau Luxemburg Der Verhaftete weigerte sich, über seine Person oder seine Ab­bis zum Wagen au bringen und den Eingang des Wagens freizu fichten irgend welche Mistellungen zu machen. halten. Da sich aber auch auf der Straßenfeite eine erregte Menschenmenge angesammelt hatte, welche gleichfalls dem Wagen zubrängte, so befand sich die Begleitmannschaft vorüber­gehend

Die Untersuchung.

Dort

Die Garbe- Kavallerie- Schüßendivision teilt mit: Bur eft stellung, ob die beiden Führer der Begleitmannschaften von Dr. Bieb­in einem erregten Menschenfnäuel und wurde auseinander. fnecht und Frau Roja Luremburg ihre dienstliche Pflicht erfüllt gerissen. In diesem Augenblid schlug die Menschenmenge auf Frau Luxemburg ein. haben, ist die friegsgerichtliche Untersuchung einge­Diese wurde von dem Führer der Begleitmannschaften aufgeleitet worden. Der die Begleitmannschaft der Frau Rosa Luxemburg fangen und bewußtlos von ihm und feinen Leuten in den befehlende Offizier ist vom Dienst suspendiert, bis flargelegt worden Wagen gebracht. Frau Luxemburg lag halb zurückgelehnt ist, warum er zum Schuße der Frau Luxemburg nicht gegen das auf dem Bordersiz des Wagens. Als sich dieser, der Menge wegen, Publikum von der Waffe Gebrauch gemacht hat. langsam in Bewegung setzte, sprang plöhlich ein Mann aus der Menge auf das Trittbrett und

gab auf Frau Luxemburg einen Pistolenschuß ab. Auf Befehl des Führers der Begleitmannschaften versuchte der Wagen daraufhin in schneller Fahrt den Kurfürstendamm in Rich­tung Berlin hinunterzufahren, wurde aber in der Nähe des Kanals plötzlich durch Saltrufe zum Anbalten aufgefordert. In der Annahme, daß es sich um eine kontrollierende Patrouille handle,

hielt der Wagenführer.

In diesem Augenblick drängte sich eine zahlreiche Menschenmenge an den Wagen heran, forang auf die Trittbretter und zerrte unter den Nufen: Das ist die Rosa! den Körper der Frau Luxemburg aus dem Wagen heraus.

Die Menge verfchwand mit ihr in der Dunkelheit. Es ist an zunehmen, daß die Leute, die das Automobil zum Anhalten brachten, aus der vor dem Eden- Hotel versammelten Menschenmenge waren. Da sich der Kraftwagen vom Hotel aus nur langjam hatte in Be­wegung seben fönnen, war es den Leuten möglich gewesen, dem Wagen vorausgueilen und ihm den Weg zu verlegen. Beiche ermittelt werben, trobem sofort der Landwehr fanal mit Stangen af gefischt wurde.

Bisher konnte noch nichts über den er bleib ber

Die Regierung über die Bluttat.

Mahnung zur Einkehr.

Berlin , 17. Januar. Amtlich. Die Regierung hat über die Umstände, die zum gewaltsamen Lode Dr. Nosa Luxemburgs und Dr. Karl Liebknechts geführt haben, die strengste Untersuchung angeordnet. Schuldige wer­den nach dem Gefeß bestraft werden. Die beiden Ge­töteten hatten sich zweifellos schwer am deutschen Volke ver­gangen, sie hatten jedoch ebenso zweifellos Anspruch auf techt, das Schuldige bestraft und auch sie vor Unrecht schützt. Ein Aft der 2 yn chi ustiz, wie er an Sosa Luxemburg be­gangen worden zu sein scheint, schändet das deutsche Volk, und jeder, auf welcher Seite er auch politisch stehen mag, wird ihn sittlich verdammen. Ist im Falle Luxemburg das Gefes offenbar verlegt worden, so bedarf es auch im Fall Liebknechts noch der Aufklärung, ob hier nach gesetzlichen Vorschriften gehandelt worden ist. Sollten fie ver­legt worden sein, so müßte auch hier in der schärfsten Weise eingegriffen werden. Die traurigen Vorgänge der letzten Wochen zeigen leider, wie tief infolge des Arieges Die jittliche Verrohung eingeriffen ist und wie wenig das Menschenleben geachtet wird. Es ist Zeit, daß auf allen Seiten die Besinnung wiederkehrt, wenn nicht blinder Fanatismus alle fittlichen und materiellen Werte unseres Volfslebens vernichten soll.

Ueber die Schuldfitage äußert eine Zotalforrespondenz: In den Räumen des Stabes der Kavalleriedivision, die die Verhaftung vor nahm, herrscht über iie Vorgänge noch begreifliche Aufregung. Alle Peteiligten, die Transportführer ebenso wie die Mannschaften, wurden durch den Gerichtsoffizier der Division eingehend über die Vorfälle vernommen. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, da einige 40 Personen Aussagen zu machen baben. G3 steht jedoch schon jetzt mit Sicherheit fest, daß die Transportführer und die Mannschaften bein Verschidden an dem Tod, der beiden Gefangenen trifft. Die Begleiter haben mit Aufgebot aller Kraft bersucht, die ühnen übergebenen Gefangenen zu schüßen. Die Erregung der vor dem Hotel am Kurfürstendamm stehenden Menge war jedoch so groß, daß durchgreifender Schub nicht gewährt werden konnte. Donnerstag mittag 1 Uhr trat die Reichsregierung und Eine besondere Untersuchung schwebt noch darüber, wer der unbe- der 8entralrat zu einer gemeinsamen Besprechung der durch fannie Mann gewesen ist, der in der Nürnberger Straße auf den den Tod Liebknechts und der Frau Rosa Luxemburg Kraftwagen sprang, in dem sich Frau Luxemburg befand, und diese Alle waren sich einig in der durch Revolverschüsse tötete. Ferner murg unter allen Umständen geschaffenen Lage zusammen.

Die Haltung der Regierung und des Zentralrates.

Bolschewistenherrschaft am Ende.

Streiks gegen den Bolschewismus.

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Aus Petersburg erfahren die P. P. N." aus absolut zuber lässiger Quelle: die Befreiung Estlands von den Bolschewifen macht erstaunliche Fortschritte. Die bolichemistischen Streitkräfte zeigen nur überraschend geringe Widerstandskraft. Jetzt scheint sich auch in Petersburg der Umschwung vorzubereiten. Es brechen allenthalben Unruhen aus. Hungernde Arbeiter ziehen durch die Straßen und fordern die Erlaubnis, die Sta verlassen, um sich im Innern des Landes Brot zu verschaffen. Im Neujahrs­aufruf ermahnt Sinomjet die hungernden Brüder und Schwestern, den Mut nicht zu verlieren. Die Unruhen haben ihre Ursache in der Verschleppung der letzten Lebensmittel an die Front und sind

teilweise schon ir: Aufruhr übergegangen.

Enorme Menschenmassen durchziehen unter Verwünschun­gen gegen die Sowjetregierung die Straßen. Die Aufstände wurden durch chinesische und koreanische Truppen unterbrüdt, deren neugebildete Organisation die Js­weftija" enthusiastisch als Zeichen der entstehenden orientalischen. Internationale begrüßt..

Gleichzeitig mit den Unruhen ist eine umfangreiche Streitbewegung ausgebrochen, die die Fabriken und den Eisenbahnverkehr stillzulegen droht. Die Arbeiter von Obuchow, Butilow und der mechanischen Werke stretken bereits. Lunatscharski und Sinowjew wurde in einer Arbeiterversammlung das Wort ver­weigert. Die Bolschewistenführer sind gezwungen, die Fabriken zu berlassen. Als offizielle Streifparale wurde die Notwendigkeit der Verständigung mit dem Bürgertum und des freien Handels aus. gegeben.

Revolution in Petersburg ?

Gorki in London .

Helsingfors , 14. Januar. Nach zuverlässiger Meldung aus Reval haben die Bolf chewiti dort einen eiligen R fi d & angetreten. Als Grund wird die in Petersburg ausgebrochene Gegenrevolution bezeichnet.

London , 15. Januar. Eine russische Abordnung, be­stehend aus dem ruifiichen Obersten Schebelo und einigen anderen Ruffen, unter denen sich auch Gorti befindet, ist in London ein­getroffen, um über die Lage in Rußland Ertlärungen ab­zugeben. Sie wird sich auch nach Paris begeben.

Mitau besetzt.

Haag, 16. Januar. ( H. N.) Die Times" meldet aus Helsing­ fors : Mitau , die Hauptstadt von Sturland, ist von den Bolschewifi bejett. Die Deutschen ließen zahlreiche Geschütze und ungeheure Borräte Munition zurüd. Gin Brand, der nach dem Abzug der Deutschen ausbrach, vernichtete 200 Häuser im Zentrum der Stadt. Die Gisenbahnverbindung mit Mitau ist unterbrochen. Die Vorhut der Bolschewiki nähert sich Muravive.

Nach dem Einzug der Bolschewiki und Letten in Riga wurde geplündert und Brände angelegt.

Oberst House plötzlich gestorben.

Haag, 16. Januar. ( Meldung des Hollandich Nieuwsbureau.) Nach eben aus Paris eingetroffenen draht ofen Nachrichten soll Oberst House plöglich in Paris gestorben sein. Einzelheiten Oberst House war der diplomatische Vertraute Wilsons. Er

fehlen noch.

festgestellt werden, durch wen der Kraftwagen an der Hibigbrüde scharfsten Verurteilung besonders der Vorgänge, die zum war borwiegend Finangmann.

aufgehalten worden ist. Der Transportführer gibt an, daß Be- Tode der Frau Luxemburg geführt haben. Der Zentralrat billigte waffnete dort das Auto zum nlten brachten. Der Chauffeur nahm ohne Einschränkung die Haltung der Regierung, welche sofort

Bern , 16. Jan.( U. T.) Aus Amerita melden englische Blätter einen lebbaften Umfchwung zugunsten des Völkerbundes. Im Senat sprach der Republikaner Cumber von Norddakota nach drücklich für den Bund, dem sich das demokratische Deutschland an

an, daß es sich um Eicherheitsmannschaften handelt, die den Wagen gründliche Untersuchung angeordnet und schärfte Durchsehung des Völkerbundsgedankens. fontrollieren wollten. Bis zur Stunde ist auch noch nicht festne e strafung der etwaigen Schulbigen befohlen hat. stellt, wohin die Leiche Rosa Luxemburgs gebracht worden ist. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Anhänger der Spartaciben das Auto gum Stehen brachten, um Frau uremburg zu befreien. Die Unter­suchung hierüber wird weitergeführt. Die Regierung hat bereits Bertreter zum Divisionsstab geschickt, um über die Vorgänge der heutigen Nacht authentisches Material zu erhalten. Das Hotel Eden war in den Vormittagsstunden noch von zahlreichen Menschen umlagert, die Neuigkeiten dort zu erfahren hofften.

Verschwinden der Leiche Rosa Luxemburgs.

Es scheint sich nicht zu bestätigen, daß Spartafiften die Leiche Rosa Luxemburgs geraubt und in Sicherheit gebracht haben. Man muz vielmehr annehmen, daß einige Personen den Körper in den

An die Frauen!

Blutumraufchet und tränenfchwer zogen die Jahre,

hart und leer

war unfer Leben,

Codumdrobt

gingen wir hin

durch all die Not.

Männer ftarben,

Kinder verdarben,

wir fchafften ums Brot.

Bis unfer Tag kam!

November war es voll Frühlingsluft, Voll Lerchenfchlag und Veilchenduft, November, wie kaum ihn Menfchen gefehn Voll Drängen und Werden und Huferftehn. Hus all den Strömen von jungem Blut Wuchs eines Volkes Verzweiflungsmut. Es rüttelte bart an der Zwingburg Cor, and fiehe! Menfchen ftrömten hervor, Zur freiheit, zur Sonne, zum Menfchenfein! Klirrend zerfprangen Ketten und Schein. Opfer fielen mit jauchzendem Schrei

auf fterbenden Lippen:

Unfer Volk ift frei!

Und frei find auch wir, wir geknechteten frau'n! Wir dürfen frob auf zur Sonne fchau'n. Dürfen Tegnend die Bände heben,

Dürfen lieben das heilige Leben.

Rein ift die Seele

flammendurchloht.

Irrtum und fehle, Schmerz und Not

Läßt der Liebe heiligen Schein

Beller nur leuchten, welt hinein!

Nun gilt es der Zukunft Daus zu bau'n, Drum wählet gut, Ihr deutfchen Frau'n. Nun liegt das Schickfal in Eurer Band, Wäblet den Weg ins freie Land!

Klara Bohm- Schuch.

Sklavenaufstand.

In dem Namen Spartacus, den die hyper- und damit konter­cvolutionäre Bewegung in Deutschland sich zulegte, liegt ihr Wesen und the Schicksal beschlossen. Der Name beleuchtete in diesem Falle

In der Sitzung der S. P. D.- Arbeiterräte am gesteigen Donnerstag gedachte der Vorsitzende Genoffe& ran bei Gröffnung des Todes von Liebknecht und Rosa Bugem­burg; wenn auch in der lebten Zeit zwischen den Mehrheitssozial demokraten und Liebknecht eine tiefe luft geherrscht habe, dürfe doch nicht vergeffen werden, daß fie jahrzehntelang im gemein­famen ampf gegen bie bürgerlichen Parteien und den Kapita lismus gestanden hätten. Er forderte, daß die Regierung strengste Untersuchung der Angelegenheit und Bestrafung der Schuldigen anordne, da der Borfall zeige, daß nicht genügend Sicherheitsmaß­nahmen getroffen worden seien.

wirklich etwas mehr als eine verschwommene und den Massen wenig geläufige Grinnerung an den römischen Stlaven, der in den Jahren 73-71 vor Chrifti den italienischen Silaben- oder Gladiatorenauf­stand geführt hat.

schließen müsse. Exprändent Tait erklärte: Wenn die Republitaner den Friedensvertra mit einem Böllerbund ablehnen würden, dann würden sie die nächsten Wahlen verlieren.

Genf , 16. Januar. ( T. U.). Wie der Vertreter des Corriere della Sera " in Paris feinem Blatte meldet, macht fich innerbalb der leitenden franzöfifchen reise ein Umichwung zugunsten des Wölferbundes bemerkbar.

In Mailand fanden am Sonntag große Rundgebungen des Bolles für einen Völferbund statt.

Sache auf sich stellte, daß er, was ihm Natur und Umstände ver­sagte, sich erzwingen wollte. Die Berrüttung, die der Krieg in den Gehirnen erwirken, bei seiner flackernben Machtgier das Sprungbrett Der Imperialismus der Gewalt batte nun auch abgesprengte Scharen der Arbeiterschaft und der Intellektuellen erfaßt und die Lust zum Terror von unten erzeugt.

Der Aufstand der Sflaben war feine Revolution im Marrschen Sinne; ste beabsichtigte nicht, den Ueberbau einer herrschenden Klasse zu stürzen und eine neue Klasse einzuseßen, die dank der wirtschaft- Wie im alten Rom ideal bewegte Führer, darunter aber De­lichen Entwicklung berufen war, eine höhere Form der gesellschaft- laffierte, Schutt des Bürgertums, das ins Rutschen tam, eine von lichen Arbeit durchzuführen. Man versteht die Sympathie aller Räuberromantik erfüllte Jugend und Lumpenproletariat. Die alte Unterdrückten mit allen Befreiungstämpfern. Aber die Verzweif- Geschichte ist voll von den Untaten der Spartacusbanden. Maa man lungsrevolte von Sflaven bietet nur ganz oberflächliche Beziehungen noch so viel auf das Konto des Klassenbasses schreiben, die Psycho­zum Emanzipationskampf des modernen Proletariats. Der Logie jedes Stlabenaufstandes ergibt notwendig die gleichen Er­Sklavenaufruhr war von vornherein zum Scheitern bestimmt und scheinungen der Rache und der Gewalt. Der Sflave, der fein er­auch im Falle feines Sieges hätte er feinem höheren Prinzip zum veichbares Biel vor Augen hat, will seine individuelle Wut_an Durchbruch verholfen. Die antite Wirtschaft war auf der Staberei feinen Opfern auslaffen, er will plündern und rauben und prassen. aufgebaut, und diese konnte erst abgelöst werden, als sie unwirt- Die Führer, die ihn hindern wollen, werden beiseite geschoben oder schaftlich geworden war. Sätte Spartacus seine Sflaven trium- Sflaben der blinden Massen, die sie riefen. phieren sehen, so wäre mur ein Personenwechsel erfolgt: die früheren Herren wären versflavt worden.

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Liebknechts Rebellion war genau so aussichtslos wie die des Spartacus, mur daß fie viel fürger gebauert hat und über einen biel geringeren Voltsteil verfügte. Die ungeheuere Mehrheit des fozialdemokratischen Volkes( vom Bürgertum ist bier teine Nebe) stand wie ein Wall gegen den wahnwißigen Gewalt bersuch. Hätte ber moderne Spartacus seinen Terror der Masse aufgezwungen, es wäre wie im alten Rom zu einem Zusammen bruch der Wirtschaft und zu einer erneuten Sklaverei gekommen wie in Rußland . Der Name Spartacus war borbedeutend für den Ausgang borbedeutend auch für das individuelle Schicksal der Führerschaft.

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Die Spartacusscharen, die in der blutigen Woche Berlin mit ihren Schandtaten erfüllten schließlich bei veinem Verbrechen und individuell- anarchistischer Gewalt endend sind freilich keine Barbaren wie ihre Namensvorbilder, aber die Verzweiflung, die Aussichtslosigkeit ihres Bieles oder auch die pure Abenteurer- und Beuteluft hat auch in ihnen modifizierte Formen ausgelöst.

Der Vergleiche bieten sich in der alten und neuen Spartacus­bewegung noch mehr. Sie alle tönnen aber nur erhärten, daß die eine wie die andere ein Stlavenaufstand mit allen typischen Er­scheinungen eines solchen, daß die Befreiung der Arbeiterklaffe und der Aufstieg zu einer höheren Wirtschaftsform nicht auf dieser Bahn liegen, die notwendig ins Nichts leitet. Gine spätere Beit mag diese Abirrung der großen Gesamtrevolution milder ansehen als wir, die mir nicht nur ihren Terror zu erleiden, sondern auch den Wahnwit ihrer Folgen zu befürchten hatten. Ob sie Liebknecht und den Seinen den Nimbus des antiken Spartacus verleihen wird, ist heut nicht unsere Sorge.

Notizen.

Um Spartacus' Name wetterleuchtet durch die Darstellung seiner Ueberwinder hindurch eine seltsame Gloriole, die zur Uebernahme des Namens verlodt haben mag. Die Ueberlieferung fagt: er sei ursprünglich ein Freier und ein gebildeter und hochstehender Mensch gewesen, und weit ausgreifende Pläne werden ihm zugeschrieben. Die Entwicklung Diebknechts und vieler feiner Parteigänger liegt aber vor uns. Niemanb bestreitet den von aller Niedrigkeit und Gemeinheit freien Charakter, den Glauben an sein freilich ver­Vorträge. Prof. Gustav Bault spricht am 20. Januar ftiegenes beal- aber jeder hat auch den zehrenden Ehrgeiz in im Klindworth- Schasiventa saal über unst und Revolu feinem Auge leuchten sehen und ihn bei näherer Bekanntschaft als tion". Mufit. Der für den 17. b. M. angefeßte Orchesterabend einen persönlich liebenswürdigen, rein intellektuell gerichteten Un­wirklichkeitsmenschen und zuletzt zweifellos verwirrten Desperabo bon Prof. Schillings findet nicht statt. Gelöfte Karten werden tennen lernen fönnen. Reine große Persönlichkeit, teine auch nur zurüdgezahlt. ein Provo­entfernte Annäherung selbst an Raffalles Bedeutung

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Kunst chronit. Bei Paul Cassirer zeigt bie nächste Aus­fator größeren Stils, ein Maschinengewehr der Agitation, ein von ftellung Arbeiten von Walter Helbig , Hans L. Katz und Marie sich Berauschter, der seine Phantasmen für reale politische Fat- Nauen. Ferner ältere Arbeiten von May Beckmann, Theo von toren hielt. Brockhusen und Julius Pascin. Als Parteiführer des demokratischen Sozialismus konnte Sieb­An der Handels- hochschule Berlin werden die fneet junior nie eine besondere Rolle spielen. Seine antimilitari Vorlesungen und lebungen von Montag, den 20. Januar ab wieder ftische Propaganda, mit der er begann, bewies sofort, daß er seine l aufgenommen.