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Wähler, Wählerinnen!

Sonntag ist Wahltag, Gerichtstag des deutschen Bolkes!

Jeder Staatsbürger, jede Staatsbürgerin, die am 19. Ja­nuar das 20. Lebensjahr vollendet haben, übe sein Wahl­recht aus!

Die Wahl beginnt früh 9 Uhr und endet a bends 8 Uhr. Gebe jeder zeitig zum Wahllokal, um nicht durch den Schluß des Wahlaktes seiner Stimme verlustig zu gehen.

Entgegen den Bestimmungen des früheren Wahlgefeges haben jezt auch Soldaten das Wahlrecht, ebenso auch Personen, die sich im Konkurs befinden, oder aus öffentlichen Mitteln Armenunterstüßung bezogen haben bzw. noch beziehen. Das Wahlrecht kann nur der ausüben, dessen Name in der Wählerliste steht. Eine Ausnahme hiervon machen nur nach dem 6. Januar aus dem Heeresdienst Entlassene, die ohne Eintragung in die Wählerliste auf Grund einer Be scheinigung über ihre Heimkehr dort zur Wahl zugelassen werden, wo sie sich am Wahltag aufhalten.

Aenderungen der Stimmzettel( Streichungen) find zwar zulässig, aber 3 med Io 3. Unvollständige Stimm zettel( die also weniger Namen enthalten als Randidaten zu wählen sind) haben die gleiche Geltung wie vollständige. Solche Aenderungen berühren nicht die Gültigkeit des Wahl­zettels, sind aber auch ohne Einfluß auf das Wahlergebnis. Steht auf dem abgegebenen Stimmzettel auch nur ein Name der beim Wablvorsteher eingereichten Kandidatenliste, also z. B. der erste Name, so genügt das zur Bezeichnung des Wahl­vorschlages, also gesamten Liste.

Ungültig sind Stimmzettel, die Namen aus anderen oder aus verschiedenen Wahlvorschlägen enthalten, bes­gleichen ungültig sind Stimmzettel, die nur sogenannte Wilde" enthalten, d. h. Personen, die auf feinem der öffentlich bekannt­gegebenen Wohlvorschläge benannt sind. Das Sinzuschreiben von Namen solcher Wilden" ist unschädlich, aber auch unwirt. sam, da diese Perfonen nie als gewählt gelten fönnen. Gebe daher jeder seinen Stimmzettel un­berändert ab, achte nur jeder darauf, daß er den Stimmzettel unserer Kandidaten ab­gibt.

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Unsere Kandidaten sind:

in Berlin :

Unterbringung von Arbeitslosen.

Von den zuständigen Reichsämtern wird augenblidlich eine Gefeßesvorlage vorbereitet, die die geregelte Einstellung und Unterbringung der sehr zahlreichen Arbeitslosen zum Ziele hat.

Eine Rede Scheidemanns.

Zum Tode Liebknechts und Rosa Luxemburgs.

baß blese widerrechtlich und ohne unsere Zustimmung aus ben Ställen bzw. aus dem Räucherraum herausgeholt und weggeschafft worden sind.-

Wir ersuchen und balbgeft. Begleidung ber einliegenben Rech mung im Betrage von 3510 M. Hochachtungsvoll J. A.: Broemet. Diese beiden Schriftstücke sprechen für sich selbst.

Kabinettskrise in Sachsen . Ausscheiden der Unabhängigen.

der Leiter des Dresdener Arbeiter und Sol

Staffel, 16. Januar. In der Stadthalle hielt Voltsbeauftragter Scheidemann Donnerstagabend vor einer nach Tausenden zählenden Wählerversammlung eine Rede, in der er mit Die drei fächfischen Boltsbeauftragten, die Unabhängigen: Bezugnahme auf die jüngsten Berliner Vorgänge Nachstehendes fagte: Man hat die schrecklichen Ereignisse, die wir in Berlin in Minister& leigner, Gener, Lipinski, baben unter ener ben legten Tagen durchlebten, einen Bruderkrieg genannt. Ichaichem Protest gegen die willfür und Gewaltherridaft fann die Berechtigung dieses Ausdruckes nur teilweise anerkennen. batenrats, die von den anderen drei Ministern nicht mißbidigt, Verbrecher und Plünderer sind nicht meine Brüder. Der Kampf fondern gestüzt wird. am Donnerstag ihre Aemter nieder. gegen das gemeine Verbrechertum, das Geldschränke knackt und gelegt. Eine ausführliche Erklärung darüber wird der Preffe fo Kaufleuten mit vorgehaltener Pistole Geld und Waren wegnimmt, fort augestellt. Die Zurüdgetretenen erflären fich bereit, die Aemter ist feine politische Angelegenheit. Sie hat nichts zu tun mit den bis zur Bestimmung von Nachfolgern weiter zu führen. inneren Auseinandersehungen der Arbeiterbewegung. Die deutschen Arbeiter find Sozialisten, aber feine Straßenräuber. Die Scharen von Spartakus sind ein seltsames Gemisch. An ihrer Spitze stehen und standen zum Teil Personen, die von einer politischen Wahn­idee verblendet sind und waren.

Terrortaftik geworden.

Die kritische Lage in Bremen .

Bremen , 16. Januar. ( T.K.) Die Lage in Bremen wird immer schwieriger. Die ganze Altstadt befindet sich in den Händen der Arbeiter, die auf dem Marktplatz und den öffentlichen Gebäuden ihmere Maidinen gewehre in Etellung gebracht haben. Die Neustadt ist im Befiß der Garnison . Die Brüden sind auf der einen Seite von Soldaten, auf der anderen von Arbeitern besetzt. Berfügung erlaffen, derzufolge fich außer den Eicherheitsmannichaftes Der Nat der Volksbeauftragten hat eins Verfügung erlaffen, derzufolge sich außer den Eicherheitsmannschafter weder bewaffnetes Militär noch Zivilperionen auf den Straßen aus Gestern nachmittag fanden mehrere Massen beriammlungen statt, in denen Vertrauensleute der Soldaten Bericht über die Lage erstatteten.

Ich sage ausdrücklich waren, denn die Nachrichten vom Tode Liebknechts und der Frau Luxemburg sind richtig, wie mir aus Berlin telephonisch mitgeteilt worden ist. Einzelheiten fenne ich noch nicht. Ich bedauere den Tod der beiden aufrichtig aus gutem Grunde. Sie haben Tag für Tag das Volk zu den Waffen ge­rufen und zum gewaltsamen Sturz der Regierung aufgefordert. Sie sind nun selbst Opfer ihrer eigenen blutigen halten dürfen. Bei Frau Luxemburg , einer hochbegabten Nuffin, die pro forma einen deutschen Arbeiter geheiratet hatte, um die deutsche Staats­angehörigkeit zu erwerben und sich dadurch vor einer Ausweisung u schüßen, ist mir der Fanatismus begreiflich, nicht aber bei Liebknecht, dem Sohne Wilhelm Liebknechts, den wir alle verehrten und noch verehren. Von Wilhelm Liebknecht stammt das Wort, daß wir in den Sozialismus hineinwachsen. Sein Sohn, der nun­mehr tote Karl Liebknecht , hat sich leider vollkommen in die russisch terroristische Taktik einspinnen lassen.

Der Volksbeauftragte Henke mußte zugeben, daß der Stadt­kommandant Ecke, gegen den fich hauptsächlich die Empörung der Soldaten richtet, wegen Sittlichkeitsverbrechen vorbestraft ist.

Die Republik " Cuxhaven .

Sozialdemokraten waren Liebknecht und Frau Quremburg längst nicht mehr, denn den Sozialdemokraten find die Gesetze der Demo­fratie heilig, gegen die sich jene auflehnten. Jener Auflehnung wegen und weil sich neben irregeleiteten Arbeitern auch das wüstefte Berbrecher die Republik Cughaven. 3. Neuwahl des Ar­

Philipp Scheidemann, Volksbeauftragter. Richard Fischer, Geschäftsführer.

Wilhelm Pfannkud), Parteisekretär. Robert Schmidt, Unterstaatssekretär.

Sugo Heimann, Stadtverordneten- Vorsteher- Stellvertreter. Eugen Ernst , Verwalter.

Wally Repler.

Adolf Buschick, Metallarbeiter.

Adolf Nitter, Arbeiterfefretär.

Martha Hoppe, Gewerkschaftsangestellte

Ernst Heilmann , Redakteur.

Hugo Kamossa, Redakteur.

Andreas Mirus, Sefretär. Gustav Machholz, Schriftsteller.

in Teltow - Beeskow - Charlottenburg : Frit Ebert, Mitglied der Neichsregierung, Berlin- Treptow . Franz Krüger , Geschäftsführer, Göpenid.

Frau Elfriede Ryned, Berlin - Baumschulenweg. Heinrich Schulz , Schriftsteller, Berlin - Steglib. Franz Thurow, Gewerkschaftssekretär, Neukölln. Alex Bagels, Parteisekretär, Berlin .

Johannes Hah, Verbandssekretär, Berlin- Treptow. August Heitmann, Schneider, Neukölln. Reinhold Küter, Krankenkassenbeamter, Bin.- Schöneberg.

in Niederbarnim :

Rudolf Wissell , Zentralarbeiterfekretär,

Berlin Treptow , Plefferstraße 2 III. Marie Juchacz , Parteisekretärin,

Berlin Tempelherrenstraße 9 II.

Otto Sidow , Beitungsverleger,

Brandenburg a. b. S., Steinstraße 22.

Emil Stall, Stadtverordneter,

Spandau , Marschallstraße 10.

Hermann Müller , Arbeitersekretär,

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Berlin Lichtenberg , Gryphiusstraße 84 Ferdinand Ewald , Stadtverordneter, Berlin , Schönleinstraße 6. Adolf Wuschick, Metallarbeiter,

Berlin- Lichtenberg, Röderstraße 59.

Anna Simon, Sekretärin,

Brandenburg a. d. H., Jahnstraße 13.

Bernhard Bruns, Stadtverordneter, Berlin , Görliger Straße 75.

Wilhelm Siering , Gewerkschaftssekretär, Berlin , Dänenstraße 4 III.

wir sie bekämpfen Wenn mein wahnsinniger Bruder die Flinte auf mich anlegt, so tann ich, wenn es mich allein geht, mich er­schießen lassen, um sein Blut zu schonen, aber wenn ich im Begriffe bin, mich in ein brennendes Haus zu stürzen, um Weib und Kind zu retten und der wahnsinnige Bruder legt dann auf mich an, dann hilft nichts mehr, dann muß ich mich gegen ihn zur Wehr setzen, denn dann geht es nicht mehr um mich, sondern um viele andere. So aber lagen die Tinge. Wir sind ein geschlagenes Volf und wir fämpfen mit moralischen Waffen, denn andere haben wir nicht mehr. um einen gerechten Frieden. Wenn wir jetzt in An­archie versinken, wenn wir jetzt durch den Willen Rußlands und der Spartafiften in einen neuen Krieg gehezt würden, dann bräche auch das Letzte zusammen. Darum haben wir uns gemehrt, mußten wir uns wehren, und darum bedeutet die Niedermerfuna bes Spartakusaufstandes für unser Wolf, ganz besonders auch für die Arbeiterklasse, einen Aft der Rettung, den zu voll­bringen wir vor unserem Volke und vor der Geschichte verpflichtet

waren.

Selbst den Tod respektieren sie nicht.

Der Täglichen Rundschau" blieb es vorbehalten, felbst die Toten noch zu beleidigen. In Deutschland gehörte der Respekt vor dem Tode bisber au den einfachsten Anstandsregeln. Vor dem Tode fenft man die Waffen, Anders die Tägl. Rundich." Sie schreibt zum Tode Liebknechte und Luremburgs:

Hamburg , 18. Januar. Aus Curhaben wird berichtet, daß die Mebiheitsfozialisten am Montag dem A.- und S.- Rat folgende Forderungen unterbreitet haben: 1. Sicherung der Wahl zur Nationalversammlung. 2. Aufhebung des Beschlusses des A.- und beiter und Soldatenrates.

Der telephouische und telegraphische Verkehr mit Curhaven ist unterbrochen, dadurch scheint der angefündigte, allgemeine Aus­stand durchgeführt worden zu sein. Den Abnehmern des Wasser­vertes wurde schon gestern abend geraten, sich hinreichend mit Wasser zu versorgen. Der A.- und S.- Rat des Kreiies York teilt mit daß ein Anschluß an die Republik Cuxhaven weder er­folgt noch geplant ist.

Besetzung von Duisburg .

Der Vortrupp der Entente eingetroffen. Duisburg , 16. Januar. Als Vortruppen der angekündigten feindlichen Besatzung sind heute sechs Offiziere( Franzosen, Belgier. Engländer und Amerikaner) mit zunächst 25 Mannschaften hier eine getroffen. Ihre Aufgabe ist vorläufig neben der Beobachtung der hiesigen Verhältnisse die Kontrolle der Schiffahrt und die Sicher stellung der Kohlentransporte. Cowie irgend welche weiteren Un­ruhen ausbrechen, ist die allgemeine Lesetzung bon Duisburg ange­droht.

Die polnischen Kriegshandlungen

auf deutschem Boden. Bromberg , 16. Januar. Amtlich. Gestern nachmittag fpreng. Blut schrie nach Blut! Das Blutbad, das Liebknecht und ten polnische Banden die Bahn und Straßenbrüde Rosa Luxemburg angerichtet, berlangt Sübne. Sie ist schnell ein- südlich Netzwalde. Die Nacht verlief ruhig. getreten und war bei der Roia Quremburg grausam aber gerecht. Man schlug die Galizierin tot. Der Volkszorn, übermächtig und ungeheuerlich geworden, verlangte die Race."

Gegenüber folch efelbaften Eudeleien des deutsch - nationalen" Blattes sind doch die verächtlichsten Spattafistentaten noch grund anständige Handlungen.

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Heimkehr deutscher Internferter aus England

Der Vertreter der englischen Regierung im Haag bat dem dortigen Vertreter der deutichen Regierung mitgeteilt, daß am 10. Januar 1000 und am-11. Januar 500-600 deutsche Zibilinter nierte England verlassen. Am 10. Januar find auch bereits 350

Die Verpflichtungsformel der Regierungs- beutiche Zivilinternierte in Rotterdam eingetroffen.

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truppen.

bekanntgegeben:

Rücktransport unserer Ukrainetruppen. Bolschewistische Hindernisse.

Berlin, 16. Januar. Troß aller bisherigen Veröffentlichungen tauchen immer wieder Zweifel darüber auf, ob nicht mit den im Gange befindlichen militärischen Maßnahmen reaktionärer Strö mungen berbunden sind. Um dieses völlig unberechtigte Mißtrauen Durch das dauernde Anwachsen des Bolschewismus in der endgültig aus der Welt zu schaffen, wird nochmals der Wortlaut Ukraine wird die Lage der dort noch anwesenden deutschen Truppen ber den Regierungstruppen abgenommenen Verpflichtung Offi- immer unhaltbarer. gieren wie Mannschaften immer unhaltbarer. Ihr Abtransport auf dem Landwege ist schon Es verlautet, daß die Entente Ich verpflichte mich, der deutschen sozialistischen demokratischen heute völlig ausgeschlossen. Republik mit allen Kräften und nach bestem Wissen als Soldat zu Admirale Calthorke und Lejay ben erneut bei ihnen gestellten bienen. Die jebige provisorische Regierung werde ich unbedingt Antrag auf die Zulassung von Scetransport sweds Zurüd schüßen und sie unterstügen in der Aufrechterhaltung der Ruhe und führung unserer Truppen nunmehr aucrfaunt haben und ihn bet ein für ungestörte Nationalwahlen, den Schuh der Nationalver­fammlung und der von dieser beschlossenen Gefeße."

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Weiteres Anwachsen der Arbeitslosigkeit. Orbnung im Innern und an den Grenzen des Reiches. Ich trete ihren Regierungen befürworten werden.

Zweihunderttausend Arbeitslose in Groß- Berlin.

Die Zahl der Berliner Arbeitslosen hat auch im neuen Jahre ihre steigende Tendenz beibehalten. Von den gemeindlichen Nachweisen, die hauptsächlich von unorganisierten und weniger gut organisierten Berufen in Anspruch genommen werden, und eben so bon den Gewerkschaftsnachweisen, werden erhebliche Steigerungen der Zahl der Arbeitslosen gemeldet. Die letzten bekannten Ziffern des Berliner Städtischen Arbeitsnachweises sind 40 400 männliche und 15 800 meibliche Arbeitslose. Neu eingetragen wurden am Tage unserer Anfrage über 5000 Arbeitslose. Dem­gegenüber ist die Zahl der offenen Stellen taum nennenswert und beträgt nicht gang 800. Die städtischen Nach­weise der großen Vororte weisen ebenfalls hohe Biffern auf, 3. B. Lichtenberg rund 10 000, Schöneberg annähernd 4000 Arbeits­Lose ufw.

Gewaltige Arbeitslosenziffern werden auch von den großen Ge werkschaften gemeldet. Beim Nachweis des Deutschen Me­tallarbeiterverbandes beträgt die letzte bekannte Biffer rund 30 000, bei den Holzarbeitern 8000, bei den Bau­arbeitern 2000. Auch die kleineren Gewerkschaften haben hohe Arbeitslosenzahlen. Insbesondere bei den hochqualifi­zierten Arbeitern erreicht die Arbeitslosigkeit einen hohen Prozent satz der Gesamtbeschäftigten. Dies trifft besonders bei den Mecha­nifern, Buchdruckern, Lithographen und Steindruckern usw. zu. Alle diese Umstände berücksichtigt, geht man wohl kaum fehl, wenn man annimmt, daß die Gesamtzahl der Groß- Berliner Arbeitslosen bald das zweite Hunderttausend erreicht haben wird.

Requisitionsreisen der Vorwärts".. Spartakisten.

Halbe Brotration in Wien!

Wien, 15. Januar .( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Amtlich wird mitgeteilt, daß von Montag ab die Brotration auf die Hälfte herabgeiegt wird. Man hofft jedoch. daß die Kürzung nur eine Woche dauern wird. Die Ursache sollen Störungen der Dom. Schönfließ( Bez. Berlin), 9. Januar 1919. Entente- Mehlzufuhr am Brenner sein. Rechnung

Bei uns ist folgende Rechnung eingelaufen:

für Kommission Vorwärtshaus, Berlin.

Wir lieferten:

65 Rentner Kartoffeln, a 6,-. 2 Färien, a 1500,-

20 Pfd. Leber, Fleisch und Schladwurst, a 6.-.

890,-. 3000, 120, 3510,-.

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Der Rechnung war folgendes Schreiben beigelegt: Kommission Vorwärtshaus".

Berlin, Lindenstr. 3 Am Donnerstag, 9. d. M., erschienen auf unserem Gutshofe 15-20 Mann der Spartakusgruppe" unter dem mit Lebensbe­drohungen begleiteten Vorgeben, vom Polizeipräsidium mit der Be­forgung von Lebensmitteln beauftragt zu sein.

Nach Ausweis einzelner durch Vorlage von Ausweistarten und Rücksprache mit uns wurden ihnen 65 Zentner Kartoffeln ausge­liefert und, wegen der Bezahlung befragt, wurde erwidert, daß das Geld dafür uns sicher sei, wir sollten Ihnen nur die mit Lieferungs­anerkenntnis versehene Rechnung einsenden.

Der sozialistische Bauernstaat.

Vor einer vorwiegend aus Bürgerlichen zusammengesetten Zuhörerschaft sprach am gestrigen Abend Dr. von Reibniz, ein ehemaliger preußischer Landrat, der aber, was erwähnt werden muß, vor dem Beginn der Revolution sich bereits unserer Partei angeschloffen hatte. In wirkungsvoller Rede fennzeichnete er die Fehler des alten Systems und polemisierte besonders gegen die deutschnationale Politik, die nach seiner Ansicht derart tompro­mittiert sei, daß der sogenannten Deutschen nationalen Voltspartei für alle Zukunft jedwede Regierungsfähigkeit abgesprochen werden muß. Bezüglich des Wiederaufbaus unseres Wirtschaftslebens ent­widelte er besonders eingehend einen Teil des sozialistischen Boden­reform- Programms und befürwortete eine großzügige Besiedelung. Schaffung eines großen und lebensfähigen Bauernstandes auf Staatsdomänen, zu zerschlagenben Gütern und bis jetzt noch un­kultivierten Landstrichen. Er führte am Schluß aus, daß diejenigen, welche die ernsthafte Absicht haben, Deutschland vor dem völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu retten, dies nur durch Verfol gung der Grundsäße der Sozialdemokratischen Bartei Deutschlands

Dies hiermit nachholenb, bemerken wir zugleich, betreffs der nialle in Rechnung gestellten zwei Färsen und 20 fund Bürste, I tun tönne,