Einzelbild herunterladen
 

Nr. 45. 36. Jahrg.

Bezugspreis:

Biertelfährt. 6.75 l monati. 2,25

frei ins Haus. vorauszahlbar. Einzelne Nummern 10 Vienmg. Bestbezug Monatlich 225 M., exfl. Suftellungs­gebühr, Unier Areusband für Deutsch  land u. Desterreich- Ungarn 6,50 M für das übrige Ausland 9.50 Mt., bei täglich ein's aliger Zustellung 7.50 ML. Boltbenellungen nehmen an Däne mari, Holland Luxemburg  , Schweben und die Schweiz  . Eingetragen in die

Boitettungsreisliste. Der. 3orwarts" ectcheint wochentäglich gweimal Sonniag einmal

Telegramm- Adresse

Sozialdemokrat Berlin  ".

Morgen- Ausgabe.

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

10 Pfennig

Anzeigenpret8:

Die atgespaltene Nonpareillegette toitet 80 Bfg. Kleine Anzeigen", bas fettgedruckte Bori 40 Big.( guläffig 2 fettgedruckte Borte), jedes weiters Bort 20 Big. Etellengefuche ne Schlafitellenangelgen das erite Sort 90 Bfg., jede weitere Wort 16 Bfg. Borte fiber 15 Buchstaben sählen für wet Worte. Leuerungszuschlag 50%; Familien- Anzeigen, polittiche und gewerfchaftliche Vereins Anzeigen 80 Bfg. die Setle. ingeigen für dis Rachite Nummer müffen bis 5 be nachmittags um Sauptgeschäft. Berlin  68.68, Sindenstraße 3, abgegeben werden. Geöffnet von 9 he felt bis 6 Uhr abend

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3.

Ferufprecher: Amt Morisplag, Nr. 15190-15197.

Sonnabend, den 25. Januar 1919.

Vorwärts- Verlag 6.m.b. H., GW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 117 53-54.

Verhandlungen mit Rußland  .

Einladung nach den Prinzeninfeln.

Vor dem Eingang zum Bosporus   und zur Reede von Kon- Rücktritt des Generals v. Winterfeldt aus der]

stantinopel liegt in der weiten blauen Fiut des Marmarameeres dicht beieinander eine Gruppe von fünf fleineren Inseln. Jäh aus dem Wasser aufsteigende Eilande. Die Sommerresidenzen der Non­stantinopeler oberen Zehntausend" befinden sich dort. Das sind die Prinzeninseln. Unter ihnen sind Halfi und Prinkipo ( die eigentliche Brinzeninsel) von der vegetationsreichen Natur­schönheit ausgezeichnet, die den ganzen Lauf des Bosporus   fast bis zu seinem Ausfluß im Schwarzen Meere umfränzt.

Auf Halfi und Prinkipo befinden sich schöne moderne teure Hotels. Auf Halfi war der Gefangene von Aut  - el- amara, der eng­ lische   General Townsend, im Dufte der Kiefern interniert. Früher dienten die Brinzeninseln, und daher ihr Name, als Verbannungs orte gefährlicher und aufrührerischer byzantinischer Brinzen.

Sekt sollen diese in Europa   kaum dem Namen nach bekannten Inseln zu neuem Interesse kommen. In den folgenden Tagen wird man sehr viel von den Friedensbesprechungen auf den Prinzen inseln   lesen.

Die Amerikaner und Engländer haben gegen die Tebhafte Abneigung Clémenceaus durchgefeßt, die Delegierten der so zahlreichen verschiedenen russischen Mächtegruppen zu Verhand lungen einzuladen, um zu hören, wie sie sich die Zukunft Rußlands  denken und auf diesem Wege ein Mittel zu finden, dem friegerischen Elend Rußlands   von innen heraus durch friedliche Maßnahmen ein Ende zu machen. Der Versuch ist zu begrüßen, und wenn ihm ein praktischer Erfolg beschieden sein wird, so können unschätzbare Werte gerettet werden. Dann wird die Konferenz auf den Prinzen inseln   ein wichtiges Blatt in der fünftigen Weltgeschichte bilden und die Prinzeninseln werden zu, den Erinnerungen aus grauem Mitelalter, die mit ihnen verknüpft sind, historische Berühmtheit fügen können.

Waffenstillstandskommission.

Der Sturm

Amtlich.( 11) 24. Januar. In der heutigen Bolligung in Spaa gegen den Verfassungsentwurf.

Bon Prof. Dr. G. Stabbrud.

Rachdem ein allgemeines Schießen any ben Staats. ferretär Preuß unb feinen Verfassungsentwurf be gonnen hat, bringen wir sehr gern bas ruhige Urteil eines Fachmannes sur Geltung, das sich für Breus und sein Wert ausspricht. Mcb. d. Borwärts".

kündigte General   von Winterfeldt an, daß er von seinem Posten als Vorsitzender der deutschen   Waffenstillstandskommission in Span   zurüdtrete. Den Anlaß gab eine Mitteilung des Mar. schalls Foch, welche von General Nudant verl sen wurde.& och er­flärt darin furz, daß der Abschnitt östlich von Straßburg   auf Grund der Bereinbarungen bei der letzten Verlängerung des Waffenstill­stands binnen sechs Tagen, vom 23. Januar, abends 6 Uhr, ab, bescht werden wird. General von Winterfeldt erklärte fofort: Ich habe Die preußische Stegierung protestiert gegen die Anf­Herrn General Nuvant bereits in einer privaten Unterredung mitteilung Breußens. Auch die württembergische Re geteilt, daß ich in der Besequng dieses Brüdentopfes ein berartiges gierung verwirft den Berfassungsentwurf( feltsamerweiſe) Zeichen von Mißtrauen gegen die Arbeit der Kommission schen aus dem gleichen Grunde. Dem bayerischen Kriegsminister würde, daß ich an dem Tage, wo ein berartiger Befehl gegeben ist er, aumal in seinen Bestimmungen über das teichsheer, Dieser Zeitpunkt ist nunmehr eingetreten." werden würde, um Ablösung von meinem Posten bitten werde.

General Rudant erwiderte: Ich kenne nicht einen der Gründe, die den Marschall Foch zu seiner Maßnahme bestimmt haben. Aber ich bin nahezu sicher, daß sich diese Maßnahme in fei­ner Weise auf die Arbeit der Nommission gründet. Ohne ben Schritt des Generals von Winterfeldt einem Urteil unterziehen zu wollen, muß ich doch sagen, und zwar rein persönlich, daß ich eine solche Entscheidung bedauern würde. Es freut mich, die vollendete Form der Beziehungen, die zwischen uns geherrscht haben, aner

fennen zu können."

Die belgischen Sozialisten gegen den Paris.( Savas.) Diplomatischer Situtationsbericht: Die Imperialismus der Entente. Vertreter der Großmächte versammelten sich gestern nachmittag Brüffel, 24. Januar.  ( Havas.) Der Generalrat der fozia neuerdings am Quai d'Orfan  . Die russischen und volnischen Ange- listischen Partei beichloß eine Tagesordnung des Inbalis, legenheiten wurden nicht berührt. Die Funk npoft des Eiffelturm der Zusammentritt der interalliierten Sozialisten begann 2 Uhr mit lebermittelung von Einladungen fonferena jei notwendig und dringend, um das Wiederaufleben ber alliierten Regierungen an die verschiedenen der internationalen Politit des Proletariats vorzubereiten und den bie Lage Rußlands   beherrschenden Gruppen zur sampf gegen bie imperialistischen Bestrebungen Entsendung von je brei Vertretern nach den der Ententeregierungen aufzunehmen. Prinzeninseln bei Konstantinoel zur Besprechung mit ben Delegierten der russischen Nation. Die En­tentefommission, die die russischen Abgesandten anhören soll, ist noch nicht ernannt worden.

Bombardement von Oporto  .

Die Monarchistenrevolte in Portugal  . Genf  , 24. Januar.  ( Savas.) Nach Blättermeldungen aus Madrid   haben einige portugiesische Kriegsschiffe die Stadt Oporto   bombardiert. Die Armee steht auf Seite der Ne bolutionäre, die Marine bliebe der Regierung treu.

Man glaubt immerhin au wissen, daß sie aus Gründen der naparteilichkeit keine Persönlichkeiten umfassen wird, die früher in Nußland in diplomatischer Eigenschaft tätig waren. Die mili. tärischen Mitglieder der Kommission, die nach Polen  , wo sich bereits General Bartel my befindet, geschickt werden soll, Madrid  , 23. Januar. Reuter. Nach einem Telegramm aus werden voraussichtlich unter den Generalen der an Ort und Stelle Tuy ist am 23. nachmittags in Valencia   die Nachricht eingetroffen, befindlichen Armee ausgewählt werden. Die vier Zivildele. daß in Lissabon   die Monarchie ausgerufen wurde. gierten der Breinigten Staaten, Großbritanniens  , Frankreichs  und Italiens   find noch nicht ernannt worden.

Kampf um Oderberg  .

Tschechen gegen Polen  .

Bolschewistische Exzesse in Spanien  .

72 Unternehmer ermordet.

au unitarisch. Der Zentralrat wünscht, daß neben dem vor­liegenden noch ein zweiter, von einer sosialistischen Rom­mission ausgearbeiteter Entwurf der Nationalversammlung borgelegt werde. Und die Wolfsbeauftragten lehnen es ab. den Entwurf des Staatssekretärs Dr. Breuß mit ihrer Autorität zu deden, wollen ihn nicht als Regierungsvorlage, sondern nur als schägbares Material für die National versammlung angesehen wiffen! Geht das so weiter, dann wird die Nationalversammlung fich in Borberatungen dar­über erschöpfen müssen, welcher Entourf ihren Beratungen überhaupt zugrunde gelegt werden soll. Die Gefahr einen zweiten Baulskirche rüdt bedrohlich nahe!

Während im Wahlkampfe um die deutsche   National­versammlung die Verfassungsfragen, die doch ihre Haupt­aufgabe bilden werden, eine erstaunlich untergeordnete Rolle spielten, wird in der Agitation für die preußischen Wahlen der Verfassungsentrourf in heftigfter Weise partei­politisch ausgeschlachtet. Bon wem ist ber Bor­schlag der Aufteilung Breußens denn ausgegangen? Ein so unanzweifelbar preußisch gesinnter Mann wie der sftpreußische Oberpräsident v. Batocfi, Mitglied der Deutschen Wolfs­partei, war der erste, der fich für den Gedanken aussprach. Aus rheinischen Zentrum s freisen kam dann das Projekt einer Republik Rheinland- Westfalen. Trotzdem schiebt jegzt die Presse der Rechten den Berstidelungsplan den Demo­fraten in die Schuhe. Und die Demokraten, obgleids grade einer der Ihren den Verfassungsentwurf verantwortlich zeichnet und in der begleitenden Denffchrift nachdrücklich für die Aufteilung eintritt, segen fich jest für die Erbaltung des alten Breußens mit der alten plöblichen und unerwarteten Begeisterung ein, wie in dem hinter uns liegenden Wahl­Kampf dafür, daß die Kirchengloden weiterläuten möchten". Die Situation ist beillos verworren.

Man möchte glauben, daß biele diefer Bisigen Aämpfer bisher nicht in der Lage waren, Entwurf und Denkschrift an der Nähe zu betrachten. Soll nach dem Entwurf etwa das Die spanische Regierung ist wegen bolichemistischer Unruhen in Reich die Berstüdelung Breußens dekretieren, anhängliche Barcelona   beunruhigt. 200 Fabriken find geschlossen. In Landeskinder mit grausamer Gewalt von der Mutterbru lester Zeit wurden 72 Unternehmer ermordet, ohne daß man der des preußischen Staates reißen? Der vielumstrittene§ 11 Täter habhaft werden konnte. Man erwartet bei der bevorstehen- will doch nur, daß auch preußischen Bandesteilen nicht verfagt den Abschiebung von etwa 900 Russen und Türken Widerstand bleibe, was man allen Bolfsgruppen und-grüppchen in aller seitens der spanischen   Eyndikalisten und rechnet mit der Erflärung Welt gewähren will: das Stecht der Selbstbestimmung. Sur des Belagerungszustandes in Barcelona  . auf Grund einer Boltsabstimmung follen fich ja neue Staaten Die französische   Regierung sieht diese Bewegung in aus ihrem bisherigen Staatsverbande lösen können. Rönnte Spanien   mit Besorgnis an und fürchtet ihr Übergreifen auf

Frankreich  .

Demokratische Gemeindewahlen.

man wirklich auch nur einen scheinbaren Rechtfertigungsgrund

dafür ausfindig machen, die Rheinländer oder Schlesier als Muß Preußen festzuhalten, wenn fie nun einmal aus bem preußischen Staatsverbande fortstrebten?

Breslau  , 24. Januar. Wie die Pressestelle des Volks. sats Breslau   und der Zentralrat der Provinz Schlesien   mit­teilen, ist Oderberg   nach blutigem Kampf mit den Polen  von tschechischen Truppen genommen worden. Jezt hauen sich slawische Volksstämme gegenseitig die Köpfe um deutsches Gebiet blutig. Deutscher   Boden wird er­neut mit Krieg überzogen und unsere Volksgenossen sind schußlos in ihrer Not. Arbeiter, Bürger, Frauen, Kinder­fie alle dürfen von uns verlangen, daß wir nicht untätig fie Sämtliche bisherigen Gemeindevertretungen aufgelöst. ihrem Unglüd überlassen. Sie sind von unserem Blut und Das preußische Staatsministerium erläßt eine Berordnung, haben Anspruch auf Schutz durch uns. Wir wollen nicht noch wonach sämtliche bisherigen Gemeindevertretun einmal Deutschland   zum Tummelplatz allerhand abenteuer- sen aufgelöst werden. Die Neuwahl der Gemeindevertretun. Bertretungskörper der Einzelstaaten, mit dem vollen Gewicht licher Kriegshandlungen machen laffen. Die Regierung be- gen muß bis zum 2. März an einem Sonntag auf Grund des reitet alles vor, um die Sicherheit unseres Volkes vor dem allgemeinen gleichen, geheimen und direkten Imperialismus sowohl der Polen   wie der Tschechen zu schüßen. Wahlrechts aller Männer und Frauen nach dem Maßstab der

Aber, sagt man, der Entwurf fibt auf Brenßen einen Drud aus. Das preußische Voll muß sich in mehrere Staaten auflösen, wenn es in der Staatenbaus des Entwurfs, Sent feiner vier Siebentel der deutschen   Bevölkerung Gelting  fommen will. Denn der 3 33 des Entwurfs mill feinem eix­gelnen deutschen   Freistaat me br als ein Drittel bea Berhältniswahl erfolgen. Am 2. Märg verlieren dann die bisherigen Stimmen des Staatenbauses angefteben. Eine andems. Gemeindevertretungen jebe rechtmäßige Befugnis. fratische, dem Mehrheitsprinzip wiberfprechende Bestimmung, In Verfolg dieser Berordnung hat das preußische Ministerium wird man fagen. ber find es denn wirki jene vice bes Innern jest eine Verfügung erlaffen, welche bie Bernahme der Siebentel der Reichsbevölkerung, die im Stantenbenfe mit Der Telegraphen- Union" wird aus Bromberg   gemeldet: Der Wahlen von Magistratsmitgliedern oder Gemeindevorständen durch dem Gewicht von nur ein Drittel der Stimmen gur Geltung amtliche Bericht vom Freitag lautet: Im Laufe des geftrigen die jebigen auf Grund des Dreiklassenwahlrechts gewählten Ge- kommen? Nein! Denn nicht das ganze preußische Volf Lages geringe Patrouillentätigkeit. Eigene Armeindevertretungen untersagt. Dadurch wird zugleich mit der drückt sich in den preußischen Stimmen des Staatenhauses tillerie beschoß Bandenaniammlungen in Mitt Demokratifierung der Gemeindevertretungen auch die Demokra- aus, vielmehr nur dessen jeweilige Mehrheit, d. 5. möglicher­walde und bekämpfte Maidinengewebrnester und fetud- tisierung der Gemeindeverwaltungen ins Wert weise nur etwa mehr als zwei Siebentel, alto in Wahrheit liche Batterien am oberen Rege- Ranal gcjent weniger als ein Drittel der Steichsbevölkerung. Die Gejambi

Die Kämpfe mit den Polen  .