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Nr. 52+ 36. Jahrgang

Groß- Berlin

Die Kohlenkrise.

Beilage des Vorwärts

Die Nachricht, daß die Berliner Industrie schon demnächst von der elektrischen Kraft abgeschnitten würde, ist in der Form. wie sie von den Blättern verbreitet wurde, nach Informationen an zu ständiger Stelle nicht zutreffend. Bestimmte Beschlüsse in dieser Richtung sind noch gar nicht gefaßt. Allerdings ziehen die Er­wägungen der beteiligten Stellen die Stromabstellung in ihren Kreis. Sollte sie unabweislich sein, so würde die davon betroffene Berliner Industrie zwei bis drei Tage vorher verständigt

werden.

Um das Unheil von Berlin abzuwenden, wird der Reichekom­missar um Verein mit dem Eisenbahnministerium alles tun, um die Zufuhren von Westfalen ber auf täglich 3000 Tonnen zu steigern. Ob der Versuch gelingt, ist im wesentlichen eine Transportfrage. Bon seinem Ausfall hängt es ab, ob die Strombelieferung durchs gehalten werden kann.. Die Lage in Oberschlesien ist andauernd sehr ungün ft i g.

Toch noch Milchstreik?

Die angestrebten Verhandlungen zwischen den Milchhändlern und der Fettstelle Groß- Berlin haben leider nicht zu einer Gini gung geführt. Die Meiereibefizer und die Händler hatten die Fettstelle aufgefordert, sich dem Spruch des Einigungsamts des Gewerbegerichts zu unterwerfen. Darauf ist die Fettstelle nicht eingegangen, sondern hat sich vielmehr an das Kriegsernährungs­amt gewandt, das eine Entscheidung bereits am Dienstag für die nächsten Tage in Aussicht stellte. Hiergegen protestiert nun der

Verein der Berliner Milchpächter mit allen ihm angeschlossenen Organisationen und besteht darauf, daß die Fettstelle in öffent licher Verhandlung vor dem Gewerbegericht ihren Standpunkt in der Frage der Milchpreiserhöhung rechtfertige. Angeblich wird die Verhandlung vor dem Gewerbegericht mogen stattfinden, ohne daß die Fettstelle einen Betreter entfendet. Die Folge hiervon ist wiederum, daß die Milchhändler, wenn nicht in letter Stunde die von ihnen einberufene Versammlung anders beschließt, in den Aus stand treten.

Gegen die Fettstelle werden von den Milchhändlern und Pro­duzenten sehr schwere Vorwürfe erhoben, die wir wegen des Raum­mangels nicht wiedergeben können.

Die Fettstelle Groß- Berlin äußert sich dahin, daß sie eine Verhandlung vor dem Gewerbegericht ablehnen müsse, weil das Ginigungsamt zwar für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, nicht aber für eine Behörde und die ihr unterstellten Betriebe zuständig sei. Ein Streit der Milchhändler und Meiereibefizer werde für die Berliner Bevölkerung, wenn er überhaupt kommen sollte, von nicht allzu schweren Folgen begleitet sein, da die Fettstelle Vorkehrungen getroffen habe, um die für die Kinder notwendige Milch den Ver­brauchern auf anderem Wege zugänglich zu machen.

Kommunalisierung der Milchversorgung.

Die Milchversorgung Groß- Berlins ist durch das Reichsernäh­rungsamt auf Grund der bereits auch öffentlich bekanntgewordenen Forderungen des Milchgroß- und Kleinhandels einer eingehenden Brüfung unterzogen worden. Das Reichsernährungsamt jetzt seine Ermittelungen noch weiter fort und ist zu dem Ergebnis gekommen, daß, wenn eine übermäßige Steigerung der vom Zwischenhandel ver langten Zuschläge nicht vermieden wird, die Kommunalverwaltun­gen Groß- Berlins unbedingt zu einer schleunigen Kommunalisierung der Milchversorgung schreiten müssen.

Mittwoch, 29. Januar 1919

boten, wie auch die endliche Regelung des Verhältnisses der Ar- wird in den Tanzlokalen bis in den Morgen hinein größte beiterräte dem Unternehmertum gegenüber unbedingt not- Lichtverschwendung getrieben. wendig ist."

jaale

Arbeiterräte der S. p. D.

Versammlung Mitiwoch nachmittag 4 Uhr im Sigungs- andere Zustände eingetreten. Wir nähern uns Beiten, die jeder des Herrenhauses.

Kommunale Arbeiterräte der S. p. D. P. Versammlung Donnerstag nachmittag 4 Uhr im Festsaale des Herrenhauses. J. A.: Otto Frant.

Vollversammlung der A. u. S.- Räte. Am Freitag, den 31. Januar 1919, vormittags 9%, Uhr, findet im großen Saale der Philharmonie, Berlin SW, Bernburger Str. 22/23( Nähe Potsdamer Platz ) eine Versammlung der gesamten Arbeiter- und Soldatenräte Groß- Berlins sowie der in den dem Zweckverband Groß- Berlin angeschlossenen Kommunen gewählten Arbeiterräte Tagesordnung:

statt.

1. Rätesystem- Nationalversammlung- Verfassungsentwurf. 2. Diskussion. 3. Bericht der Volksbeauftragten über die Vorgänge legten Wochen.

der

4. Bericht des Vollzugsrats über die Vorgänge der legten Wochen. 5. Diskussion.

die sich durch die grüne bezw. weiße Legitimationsfarte aus. Nur diejenigen Arbeiter- und Soldatenräte haben Zutritt. weisen fönnen.

räte der Kreise Teltow und Niederbarnim erfaßten Land­Die durch die Zentralstelle der Arbeiter- und Soldaten­gemeinden sind berechtigt, je einen Vertreter der beiden sozia­ listischen Parteien zu entsenden.

Kaisertelegramme in Schulen.

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Die Polizei steht der Polizeistunde machtlos gegenüber, io erklärte die Berliner Kohlenstelle. Die Webetretung der Bolize: fiunde wird dem einzelnen sehr leicht gemacht, da Strafbestimmungen nicht bestehen. Jazow erklärt, früher, da gab es einmal eine Polizei, jetzt find Kultur das Lebenslicht ausblafen. Genoffe Czeminati betonte demgegenüber, daß die Polizeistunde überall gleich ist. Allerdings gegen geschlossene Gesellschaften, in denen Kriegegewinnler, Schieber und ähnliche zweifelhafte Elemente ihr Wesen treiben, war bisher jede Polizei machtlos. Die Befizer derartiger Lokale und Kas schemmen haben sich noch nie um das Wohl und die Not des Bolles gefümmert. Wenn es so weiter getrieben wird, dann stehen in nächster Zeit alle Betriebe still, weil es an Kohlen fehlt. Dem Antiage wurde zugestimmt. Ein weiterer Dringlichkeitsantrag forderte zum Proteft auf gegen den Preußischen Verfassungsentwurf, der eine Zerstü de­lung Preußens voisieht und dessen wirtschaftlichen Untergang bedeutet. Teufert( Dem.) ersucht dahin zu wirken, daß sämt ($ ott liche Gemeinden den schärfsten Protest dagegen einlegen. ich alt( Dem.) meint, es gilt abzuwarten, ob der Verfasser nicht den Zweck verfolge, gerade dadurch viel eher zu einer Reichseinheit zu kommen, daß möglichst viele Landesteile eine Autonomie er halten. erbliden, daß Preußen zerstückelt wird. Gen. Bernstein will in dem Entwurf nicht die Absicht geschehen und da gilt es in Ruhe abwarten. Ein Grund zun Proteit liegt nicht vor. Oberbürgermeister Dominicus häs den Entwurf für verbängnisvoll. Das reine Wirtschaftliche is fallen und das bedeutet für Berin eine große Schädigung. schon dagegen. Die preußischen Zentralbehörden würden alle aus­Die Reichshauptstadt hätte aufgehört zu eristieren. Darum ist der Protest gerechtfertigt. Zobel( Dem.) weist auf das bluiende Bato di querst mit dem Vorschlag fam, da schwiegen die jetzigen Herz der Deutichnationalen bin, das jetzt plöglich entdeckt wird. Als Antragsteller sich aus. Der Einheitsstaat Deutschland muß erhalten verhältnisse der städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter bleiben. Der Antrag wurde angenommen. Die Deputation zur Beratung der Gehalts- und Lobn= hat die Beratungen hinsichtlich der Entlohnung der Hilfskräfte und

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der Arbeiter beendet. Die Vertreter der Beamten wünschten Ver tagung um mit ihren Kollegen Rücksprache zu nehmen. Für die Einstellung von Hilfe träften zu vorübergehenden Dienst­In einem Lyzeum am Schöneberger Ufer werden die Kinder leistungen im mittleren und Unterbeamtendienst wird bont der einzelnen Selassen veranlaßt, an den ehemaligen Kaifer ein Ges 1. Februar dieses Jabres neben den bisherigen Teuerungs­burtstagstelegramm abzusenden. Es ist zu erwarten, daß die zu- aulagen von 50 bezw. 40 Mt. monatlich für den nicht erwerbsfl jigen gehrer und Lehrerinnen, in ihrem Privatleben Kaifertren zu fein; fürzter Arbeitszeit em Zuschlag von 15 M. den Monat gewährt. ständige Stelle diesem Unfug steuert. Es ist das gute Recht der Ehegatten ohne Einkommen und für jedes zu unterhaltende Kind unter 15 Jahren ein Zuschlag von monatlich je 30 M., bei ver aber diesen Gefühlen in der Schule Ausdruck zu verleihen und sie Die zurückgelegte Dienstzeit ist bei Einreihung in die neue Be­den Kindern aufzuzwingen, ist unangebracht und muß unterbleiben. soldungsstufe anzureden. Die bisher gezahlten Konjunktur­Auch von der Lyceumvorschule der höheren Mädchenichule zulagen fallen fort. Treptow wird uns dieselbe Ueberhebung realtionärer Lehrkräfte be- pilfsfräfte eine außerordentliche Zuwendung, die für jeden Kalender­Für den Monat Januar 1919 erhalten die richtet. Eine Lehrerin steďte den Kindern schwarzweißrote tag städtischen Dienfies beträgt: 1,00. für Jugendliche unter Schleifchen an. 18 Jahren, 1,50 M. für Ledige, 2,00 m. für Verbenatete, Witwer und Witten mit Kindern unter 15 Jahren. Diese Zuwendungen erhalten Personen, die am 31. Januar d. J. noch im städtischen Dienst stehen. Die Zuschläge für Ehegatten und Kinder erhalten auch diejenigen Hilfskräfte, deren Monatsvergütung 330,-. nicht übersteigt. Andernfalls kann der Magistat Ausbesserung gewähren.

In einer Schöneberger Schule erzählte man den Kindern, Wilhelm müsse in einem Haule wohnen, wo der Wind durch die Löcher der Wände pfeife. Darum würde er so glücklich sein, wenn die Kinder seiner telegraphisch gedächten.

Das Schloß in Amerongen ist eines der schönen Besigtümer in Holland , wie uns ein Stenner mitteilt.

Staats- und Gemeindebeamte! Bersammlung der Bertrauenspersonen und des Werbeausschusses morgen Donnerstag, nachmittags 6 Uhr, im Jugendheim, Lindenstr. 3.

Techniker! Heuie abend 7 Uhr, im Jugendheim, Lindenstr. 3, 2. Hof. 3 Treppen, Beiprechung über die Gemeindewahlen. Alle stehen, sind zur Teilnahme emgeladen. Technifer, Chemifer, Architekten usw., die auf dem Boden der S. P. D.

Verkehrsverbesserungen im Vorortverkehr werden auf den Strecken Schlesischer Babnbor- Saulsdorf und Solefiicher Bahnhof bis Grünau durchgeführt werden. Die Züge nach Raulsdorf erfahren Ein Proteft. Der Arbeiterrat der N. A. G. sendet uns fol­eine fleine Vermehrung. Die auf der Strecke Grünau begiv. Nieder gende Zeilen: Zu der Notiz des Vorwärts" vom 25. 1. 19( Mor­fchöneweide- Stralau- Hummelsburg zur Zeit des starken Berufs- genausgabe) Ein Protest" ist folgendes zu sagen: Der Beschlug, verkehrs fahrenden Züge enden bezw. beginnen vom 30. d. Wis. ab den Betrieb anläßlich der Beerdigung der Revolutionsopfer ruhen auf dem Schlesischen Bahnhof . Retiende von oder nach dem Noid- zu lassen, ist gegen eine Stimme von den sämtlichen Vertrauens­ring, die bisher in Stralau- Rummelsburg auf dem Vollringbahn­steig F in diese Züge umsteigen fonnten, bewerkstelligen den Weber- leuten und Betriebsräten der Arbeiterschaft der N. A. G. beschloffen gang nunmehr zweckmäßig auf der Ringbahnstation Treptow . modren. Wie der Einsender von einem Protest der Bertrauens­Bom gleichen Tage ab werden auch die Züge auf dem Nordring leute sprechen kann, ist uns unerklärlich. während der Zeit des starken Verfehrs vermehrt, so daß dann die Zugpauien auf der Strede Stralau- Rummelsburg- Weißenfee auf 5 Minuten und zwischen Rummelsburg und Westend auf 10 Minuten, verkürzt werden.

Die Stadtverordnetenwahlen sollen in Groß- Berlin am Sonn­tag, den 25. Februar, stattfinden, und zwar nach den schon benutzten Listen für die Deutsche Nationalversammlung . Die Vorschlagslisten müssen schon bis zum 4. Februar beim Wahlvorstand eins gereicht sein. Die Haushaltspläne fönnen dann, wenn die Stadt­berordneten- Bersammlungen sofort zusammentreten, noch vor dem 1. April in den Gemeinden beraten werden.

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Der Vollzugsrat Groß- Berlin

Blutiger Exzeß in einem Tanzkabarett.

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Die Arbeiter, die im Lohntarif aufgeführt sind, erhalten unter den gleichen Voraussetzungen einen Zuschlag von 10 50 m. ein­schließlich der Sonn- und Feiertage. Arbeitsburichen etbalten 1 M. und Arbeiterinnen 1,50 W. Der Beschluß gilt bis Ende März dieses Jahres. Personen im mittleren Beamtendienst in leiten der Stellung erhalten Anfangslovn, männlich 220 M., weiblich

190 M., nach 6 Monaten, männlich 240 M., weiblich 210 M., nach 12 Monaten männlich 260 m, weiblich 230., nach weiteren 12 Monaten männlich 280 M., weiblich 250 M. Personen in ver­antwortungsvollen Stellen mit längerer Erfahrung im Bureaus und Kaffendienst, auch Stenotypistinnen,

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männi . 190 M. n. 6Mon., 200 M.n.12 Mon., 210 m.n. weit. 12 Mon. 220 M. weibl. 160 6 170. 12 180 190 Berfonen für einfachere Hilfeleistung männl. 160 M. n. 6on., 170.n. 12 Mon., 180 M.u. weit. 12 Mon. 190 m. we: bl. 130 6 150. 160" Hülfen im Alter von 18 bis 20 Jabren( männlich und weiblich) 110, 120 und 130 M. Hüifen unter 18 Jahren, männlich, weiblich, 90 bezw. 100 M. Personen im Unterbeamtendienit, männlich: 160, 170, 180, 190 M.; werblich: 120, 130, 140, 150 97. Hütten im Alter bon 18 bis 20 Jabren: 100, 110, 120. Hülfen unter 18 Jahren, 15 Jahre 60 m., 16 Jahre 70 9., 17 Jahre 80 M. In dem Kabarett Roland". einem Tanziokal in der träfte in Belleidungsfommissionen 80, 90, 100, 110. Ueber­Leiter von Bekleidungsfommiffionen 90, 100, 110, 120 9. Hülfs­Elsasser Str. 21, tam es in der Nacht zum Montag zu einem stundenbezahlung an Wochentagen pro Stunde in den Klassen A II leider blutigen Zusammenstoß. Zubälter und andere zweifelhafte bis IV, BI, CI und II männlich 1,20 m, Sonn- und Feiertag Perionen wollten nach ausgiebigem Alfoholgenuß die anwesenden 150 M.; weiblich 1 M., Sonn- und Feiertag 1.20 M. Klaffen A IVa, Juden hinauswerfen. Es fam an einer Schlägerei, bei der IVb und B II männlich 1 M., Sonn- und Feiertag 1.20 M.; weib­ein Teit des Inventare zertrümmert wurde. Schutzleute und lich 0,80 M., Sonn- und Feiertag 1 M. laffen BIla männlich Mannschaften der Republikanischen Schuptruppe dran- und weiblich 0,50 M., Sonn- und Feiertag 0,60 M. in das Vokal ein, um Feierabend zu gebieten. Der Ober- nahme, da die Verbesserungen, ganz erhebliche find. Die Versamm Genosse Mohs begründete diese Vorlage und erincht um An­antifemit, ein Zuhälter, entriß einem Soldaten das Gewehr und lung beschließt demgemäß. Hierauf folgte geheime Sigung. feuerte auf die Soldaten, die hierauf ihrerseits Feuer gaben und hierbei mehrere Personen berlebten. Sofort alarmierte

gen

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Schöneberg . Warum müssen sich die Kriegerwitwen organi

hat gestern nach langer, lebhafter Diskussion folgende Resolution mit 12 gegen 6 Stimmen angenommen in der Nähe stationierte Patrouillen der Schutztruppe sperrten fo- fieren? Ueber dieses Thema spricht am 31. Januar, abends Uhr, Der Vollzugsrat mißbilligt auf das Entschiedenste die mili- gl ich alle Ausgänge des Lokals und nahmen eine gründliche Razzia im" Schwarzen Adler", Schöneberg , Hauptstraße 144, in einer tärischen Maßnahmen, die am Sonnabend, den 26. Januar, an- vor, bei der sieben Personen verhaftet, von denen vier Leute als öffentlichen Versammlung für die Kriegerhinterbliebenen der Ka­läßlich der Leichenfeier der Opfer der letzten Kämpfe getroffen Haupttäter in Haft behalten wurden. merad Tiedt vom Reichsbund der Kriegsbeschädigten und ehem. worden sind. Er erblickt in dem Auffahren von Geschützen, dem Kriegsteilnehmer. schußfertigen Aufstellen von Maschinengewehren und in den Straßenabsperrungen eine Beunruhigung der Berliner Bevölte­

rung.

Der Vollzugsrat verlangt weiter die baldmöglichste Auf Lösung der Bürger- und Studentenwehren, wie überhaupt Waffen­abgabe aller Zivilpersonen."

Der Vollzugsrat hat sich wiederholt mit der Inhaftierung feines Mitgliedes Ledebour beschäftigt und Anträge zur Freilassung an die Regierung gerichtet. Ledebour ist jetzt dem Bellengefängnis in der Lehrter Straße zugeführt worden. Sein Aufenthalt in diesem ehemaligen Zuchthaus wurde allseitig bedauert. Nach furzer Dis­tusfion wurde folgender Antrag einstimmig angenommen:

Der Doppeltotschlag in der Kantstraße, über den wir wiederholt berichteten, wird jetzt seine Sühne finden. Der Charlottenburger Kriminalpolizei gelang es, eine genaue Beschreibung des Täters und seiner Begleiterin zu erlangen. Sie jette auf seine Ergreifung auch eine Belohnung von 1000 M. aus. Gestern abend faben Ber­ liner Kriminalbeamte in einem Kaffeehaus in der Friedrichstraße einen Gast, auf den die Beschreibung paßte und nahmen ihn fest. Die Persönlichkeit des Täters muß noch festgestellt werden.

Sämtliche Arbeiter- Samariter, welche fich fret machen können, werden dringend cebeten, zur Beerdigung der Revolu ionsopfer heute, am Mittwoch, den 29. d. M., mittags 1 hr bünftlich, sich in der Station Friedrichsfelde mit Armbince usw. dem Vorsitzenden zur Verfügung zu stellen.

Konsumgenoffenschaft Berlin n. 11. Mitgliederversammlung der 23. Berfaufsstelle heute, Mittwoch, abends 7%, Uhr, im Saal 3 des

" Der Vollzugsrat fordert auf das Entschiedenste die größt­möglichste Leschleunigung des Verfahrens gegen fein Mitglied Ledebour und verlangt unter allen Umständen während der Zeit seiner Verhaftung eine seinem Alter und seinem Gesundheitszu- Gewertschaftshauses, Engeluser 15. stande entsprechende Behandlung. Sollten nicht schwerwiegende rechtliche Bedenten entgegenstehen, so wird die sofortige Frei­lassung Ledebours verlangt."

Der Vollzugerat wählte außerdem eine Kommission von drei Mitgliedern, die sofort mit der Regierung zwecks Freilassung des Genossen Ledebour verhandeln soll. Sodan wurde einstimmig be­schlossen:

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Ter Korpsverband der aktiven Unteroffiziere wurde 23. Januar 1919 gegründet. Die vorläufige Geschäftsstelle befindet sich W 62, Kurfürstenstr. 63/69. Der Storpsverband vertitt die Interessen der af tiden Unteroffiziere. Et enthält sich jeder politischen Parteinahme.

beantragt der Magistrat aus den allbekannten Gründen, den Grund­Neukölln.( Gas- und Elektrizitätsverteuerung.) Auch bei uns preis für Gas von 20 auf 34 Pf. für den Kubikmeter und den Preis für elektrischen Strom von 50 auf 80 Pf. für die Kilowatt­Stunde( hoher Lichtpreis) und von 20 auf 30 Bf. für die Stilowatt­unde( niedriger Lichtpreis und Kraft), beginnend mit der Ja­nuar Aufnahme- Periode, zu erhöhen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

schule, Belziger Str. 48/53, Mitgliederversammlung. Schöneberg . Heute, abends 7, Uhr, in der Aula der Hohenzollern . Stralan. Die Wahlvereinsversammlung findet morgen abend 7%, Uhr bei Bollenbach statt. Aufstellung der Kandidaten zur Gemeindevertretung. Lichtenberg . Freitag, den 31 Januar, abends 7, Uhr, Biertels bersammlungen in folgenden Lokalen Hotel, Wühlischftr. 30,- Stöber, Sungitr. 29, Meyer, Müblischftr. 7, Aula des Pestalozzighmnasiums, Prinz Albertstr. 44; Wartburg , Frantfurter Allee( am Bahnboi Lichtenberg­Schöneberg. Die Stadtverordnetenversammlung beschäftigte fich na hme zu den bevorstehenden Gemeindewahlen, Friedrichsjelde), Strüger, Rormannenstr. 38. Tagesordnung: Stellung­mit dem Dringlichkeitsantrag der Demofratisden Aufstellung der Kandidaten. Die Wahlen erfolgen auf Grund Der Vollzugsrat ersucht den Rat der Voltsbeauftragten, die Partei, bei den zuständigen Regierungsstellen entschieden Einspruch des gleichen Wahlrechts für Männer und Frauen. Die Parteimitglieder ihm vorgelegien Richtlinien für Arbeiterräte auf das negen die unzulängliche polizeiliche Ueberwachung in müssen deshalb vollzählig erscheinen. Schnellste zu prüfen und ihre Entscheidung zu treffen, da die Groß- Berlin zu erheben und eine ausgiebige Straßenbeleuchtung unsichere Stellung der Arbeiterräte von der Arbeiterschaft von auch in der Nachtzeit zu verlangen. Mener( Dem.) führte aus, Tag zu Tag lästiger empfunden wird. Im Interesse einer Be- in der Beleuchtungsfrage berrichten geradezu skandalöie Zustände. Donnerstag mittag. Ziemlich tribe, neblig bei mäßigen öftlichen Winder ruhigung der Arbeiterschaft ist die schleunige Erledigung der vor- Während Aerzte, Apotheker und wichtige Berufe im dunkeln und besonders weftlich der Dder öfter leichte Schneefälle, langjame neue gelegten Richtlinien durch die Voltsbeauftragten dringend ge- larbeiten müffen oder die Beleuchtung sehr eingeschränkt ist, abtühlung.

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Wetterausfichtn FA: DAS mittlere Rorbdentfchlens bis