«
das preußische Wahlergebnis. lknürefuitate in öea Wahlkreisen. Die Mandate der einzelnen Parteien, deren Gesamtzahl wir in der gestrigen Abendausgabe bereit« mitteilten, verteilen sich auf die einzelnen Wahlkreis« wie folgt: 1. Ostpreusten: Deutschnationale 8, Christliche Volkspar- tri S, Deutsche BollSpartci 2, Demokraten 4, Sozieldcmokrate» 10 Litze. 2. Westpreutzen: Teutfchnationale 4, Christliche Volkspar- tei 2. Demokraten S. Sozialdemokraten K Sitze. 8. Berlin : Teutfchnatlonal« 2, Christliche Volkspartei 1. Deutsche Voltspartei 4. Demokraten S, Sozialdemokraten 8, Unab- hängige S Litze. 4. Potsdam 1—9; Deutschnationole 8, Deutsche VolkSpar- tei 1. Demokraten 8, Sozialdemokraten S, Unabhängige 2 Litze. V Potsdam 10: Deutschnationale 2, Deutsche BolkSpartei 2. Demokraten 2, Sozialdemokraten S. Unabhängige 2 Litze. S. Frankfurt a. O.: Deutschnational« 8, Demokraten S, Sozialdemokraten 6 Eitze. 7. Pommern : Deutschnationale 5. Deutsche BolkSpartei 2, Demokraten 8, Sozialdemokraten 7 Sitze. 8. Posen: sResultat steht noch aus.) 9. B r« tz'l a u: Deutschnationale 8, Christliche Volkspartei 4, Demokraten 2. Sozialdemokraten g Sitze. 10. O p p e l n: Deutschnationale 1. Christliche BolkSpartei 11, Demokraten 1. Sozialdemokraten 7, Unabhängige 2 Litze. 11. L i e g n i tz: Deutschnationale 2. Christlich « BolkSpartei 1. Demokralen ö. Sozialdemokraten 6 Sitze. 12. Magdeburg : Deutschnational« 1, Demokraten 4, Sozialdemokraten 7 Sitze. 13. Merseburg usw.: Deutschnationale 9. Christliche Volk». Partei 1, Demokraten 8, Sozialdemokraten 3, Unabhängig« 8 Litze. 14 Schleswig. Holstein: Deutschnational« 1, Deutsche BolkSpartei 1, Demokraten 8, Sozialdemokraten 8. Bauerndemo. kraten 1 Eitz. 18. S u r i ch usw.: Christlich « Volksparte» 8, Deutsche Volk». Partei 1. Demokrater 8, Sozialdemo'raten Z, Welfe« 2 Litze. 16. Hanno»«? usw.: Christliche Volkspartei 3, Deutsche BolkSpartei 2. Demokraien 1, Sozialdemokraten 9, Welsen 4 Litze. 17. Münster usw.: Teutjchnationale 1. Christlich« Volks. Partei 10. Deutsche BolkSpartei 1. Demokraten 1. Sozialdemokraten 5 Sitze. 16. Arnsberg : Deutsckmational« 2, Christliche BolkSpartei 7, Deutsche Volkspartei 2, Demokraten 2. Sozialdemokraten 10, Unab- hängige 1 Eitz. 19. Hessen -Vassau: Deutschnationale 2, Christliche volkZpartei 5, Deutsche Volkspartei 1, Demokraten 5, Sozialdemi. kraten 9 Sitze. 20. Köln , Sachen: Christliche Volkspartei 12, Deutsche BolkSpartei 1. Demokraten 1. Sozialdemokraten 8 Sitze. 21. Koblenz usw.: Christlich« Volkspartei IL, Demokraten 2, Sozialdemokraten 4 Litze. 22. Düsseldorf 1—8: Deutschnationale?, Christliche BolkSpartei 8, Demokraten 2, Sozialdemokraten S» Unabhängige S Litze. 2S. Düsseldorf 6—12: Deutschnationale 1. Christliche BolkSpartei 9, Deutsch « VolkZpartei 1 Demokraten 1, Sozialdemo- kraten 4 Sitz«.
„dokitmetite öer Schanöe/ Aus de« Briefe» eines„Suthüllers". In der„Freiheit" veröffentlicht Nechtianwalt Dr. Sieg. fried Weinberg unter dem Ditel„Dokumente der Schandeeine Reih« von Urkunden aui Geheimakten der Berliner politischen Polizei. Cr fügt ihnen einen Kommentar hinzu, der seiner Logik keine Ehre macht. Wenn ein Tchutzmann höherer oder niederer Ordnnng in der Zeit de» alten Regimes bei der Prüfung von R«. klamationSgesuchen sein« Amtspflichten verletzte, indem er die Ent- scheidung davon abhängig machte, ob e» sich um ein Mitglied der soz'.aldemotralischen— oder der unabhängigen Partei handelte, so ist da» nach Herrn Weinberg ein« Echande nicht für das alt« Re- gime. sondern— für die Sozialdemokratie. Herr Weinberg bekommt e« fertig, am Schlüsse seine» Artikel» frei nach Ledebour zu sagen: „Die im vorstehenden wiedergegebenen Schriftstück« dürften auch dem Mindesten die Augen öffnen, m welcher Weise diejenigen, die sich jetzt als Nutznießer der Revolution aufspielen, jahrelang Nutz- nießer de« Belagerungszustand«« gewesen sind.' Diese Bemerkung ist im Munde de» Herrn Weinberg noch schäm. loser, al« sie e« in dem jede» anderen gewesen wäre. Herr Wein- berg war während de» Kriege» nach einem märkischen Städichen eingezogen und litt unter Urlaubsperre und anderen Quäle» reien der Militärbehörde. An men wandt« er sich mit unzähligen Brieten, um ein« Wendung feine» Schicksal» herbeizuführen 7 An einen— Abgeordneten der Sozialdemokratie, also einen.Nutznießer de« Belagerungszustand«»'. Und die Brief« de» Herrn Weinberg..Dokumente der Schande' für ihn. lassen deutlich erkennen, daß er an dem Nießbrauch« de» Belage- rungszuftande» gern teilhaben wollt«. Di« unab- hängigen Sozialdemokraten hatten feinen Fall im Reichstage zur Sprache gebracht..Einen Vorteil habe ich davon bisher nicht der- spürt', schreibt Herr Weinberg,„eher im Gegenteil". Und darum legt er dem Adressaten immer wieder die Bitte ans Herz, bei den zuständigen militärischen Stellen die Ueberzeugung zu erwecken, daß er und die sozialdemokratische Fraktion sich für di« Sache de» Herrn Weinberg interellierten.Da» wirk Wunder wir- ken'. schreibt"tHecr Weinberg. Tie Fürsprache de» von Herrn Weinberg angebeuelien Genossen ha: Erfolg gehabt. Herr Weinberg hat ihm in überströmenden Worten seine Tank- barkeit versichert. Er beweist sie durch Beschimpfungen, die ebenso unsinnig, wie gemein sind. Ein Ehren«»»-'*' Neue öehmöerung der Kohlentransporte. Der fingfimene Fivsi bot te der den Koblentraneport von Obertw esicn lOvsetj der eibeblick« gebön. Auf dem Wiisserwng» kamen bis vor wenigen Tagen noch ein« größer» Sinabl nvt«oblen betavener O�rlabn« na<b Berlin . Die Vasseiverkäinnsse waren bisher, wie von Binnen>cknffern versilbert wiid ungewöbntilb gut und«rmSg'ickien»in« veibälinidmößig roswe Beförderuna. ebne daß man gezwungen war. si<b der Lchleppscknfse zu bedienen. DaS Frasiwener der letzten Tage ha« den V-»kebr zu Wasier bereits stark gestörr. nunmebr ist zu erwarten, daß der Swiffsbetrieb wegen Berei'ung der Gewäster eingestelll werden muß. Bei den jetzt herrschenden Beförderun.rSfchwierigteiwn muß man die« al« ein Unglück betrachten. Fedenioll« wird die obnehin schon katasttophal« Kohleunoi hierdurch noch erheblich vergrößert.
Eine reaktionäre �nsel. Ifw 29. Januar tagte die Hauptversammlung derLandvlrl» schaslS tammer für die Provinz Brandenburg . Wenigstens in dieser Körperschaft können sich di« märtischen Funker noch ein un» gcstörlcS Stelldichein geben, und sie machten von dieser Gelegonheit den vorauszusehenden Gebrauch. Der Vorsitzende Graf v. S ch u- lenburg- Grünthal hielt«ine nachtragliche KaiscrgeburiS- tagKrede, die in eine Huldigung für den Exkaiser auSklang und deren Schwung nur durch den Umstand getrübt wurde, daß der Redner den VeiS zitierte:„Wir sind Bauern vom geringen Gut, und dienen unsirm Markgrafen mit unserm Blu4' wuS auf die Herren Großgrundbesitzer dock nicht so ganz zu passen scheint, wir meinen dabei die„Bauern von geringem Gut Qberpräsident v LobeH, der mit einem Stabe von Beamten der Tagung bei- wohn:«, wäre nicht er seilst gewesen, wenn er nicht in tiefer Rüh- rung für die.won Herzen kommenden Worte des Vorsitzenden' ge- danll hätte.— Im weiteren Verlauf der Tagung klaate der Haupt- geschäftsführer Dr. Seedorf über die übermäßigen Forderun» gen der Lando rberter�und Dr. R ösicke vom Bund der Landwirte klagte über den schlechten Wahlausfall auf dem Lande. Man hätte sich fast e'noilden können- noch im alten Preußen zu leben.
Die soziale Reform km neue« deutschlanö. Die Gesellschaft fsie soziale Reform hielt gestern in Berlin eine außer oidenilich« Hauptversammlung ab, um „zu der neuen Lage Stellung ru nehmen". An den Verhandlungen nabmen auch Vertreter von Behörden de» Reiche», mehrerer Bundes- staaren und der Groß-Berliner Gemeinden teil. Slaaitmiiiisier a. D. Dr. v. B e r l e v l ch bielt«inen Portrag über:Die Zukunft der Gesellschaft für sozial« Reform. AUS ihrer Tnlstehnng und Entwicklung, ihre» bisherigen Bestrebungen und Leistungen folgerte er die Notwendigkeit, auch im neuen Deutschland ihre Arbeiten fortzusetzen. Eie fühl« in sich den Willen� und die Kraft, ibre Ausgaben auch in Zukunft zu erfüllen und eine Stütze der sozialen Reform zu bleiben. Allerdings sind, führte der Redner au», di« Verhältnisse jetzt von Grund au» geändert. Früher war es unsere Aufgabe, die Negierung zu diängen und zu schieben. Seit der Revolution und zum Teil schon vor ihr bat sich da« gewandelt. Aber eine Vereinigung, wie die Gesellschaft für soziale Re- form, die frei von amtlicher Beeinflussung �azialvolitiscke Aufgaben klärt und begründet, ist auch für eine die So.ialreform fördernde Regierung wünschenswert und notwendig. (Starke: Beifall.) Der stellvertretende Generalsekretär Dr. H e y d« berichtete über die vom Ausschuß für ArbeiiSrecht geleisteten Arbeiten zur Reform de« Koalitionsrecht». Dem Ausschuß haben unter andern auch unsere Genossen Legien und Dr. Heinemann angehört. Die sozialistische Regierung sei, führte Dr. Heyde au», sofort zur Sich-istellung de» Versammlungsrechts sowie zur Er- Weiterung de« KoabtiotiSrechtS geschritten. Aber man brauche noch eine Sicherun> deS KoalittonSrechtS gegen immerhin möglich« Rückfälle und gegen Feblsprüche der Gerichte. Redner gabelnelledei ficht über die vom Ausschuß empfohlenen GesetzeSänderunam. Im Strafrechl fordert der Ausschuß bor allem eine neue Fassung des ErpressungS« Paragraphen, die eine Verurteilung der Streistindrobung als Trpreflung ailSschtießt. Den Paragraphen vom groben Unfug mißbräuchlich gegen Ltreikvosten zu verwenden, soll klare Desini- tion de» Vergehens(„Getährdung deS äußeren Bestandes der öffent- lichen Ordnung durw unmittelbare Belästigung des Publikums") unmöglich machen. Gegen Streiks in gemeinnötigen Be» tr ieben darf bei der StrafrechlSreform keine strafrechtliche Be- ftimmung getroffen werden. Durch Reichsgesetz ist der Polizei die Möglichkeit zu nehmen, Bohkottauiforderungen als solche zu untersagen. Mißbrauche der Straßenpolizei gegen Streik, und Bohkottpoiten und der Polizeistunde gegen Versammlungen sind zu unterbinden, das Pla'ar« und ZettelverieilungSwesen ist freiheitlich zu regeln. Die noch bestehenden Palizeigesetze einzelner Staaten. die sich gegen Landarbeiter oder Gesinde richten, find auizu- heben Zu fordern ist di« RechtS'ähigteit der Koalitionen in allen den Tarifvertrag angebenden Angelegenheiten, in dem glrchen AuSmaß die Aufhebung des§182 Abf. 2 der Bewerbeordnung. DaS Koalitionsrecht muß unentziehbareS Persönlich- l e i t» r e ch l im Sinne de»§ 82» Abs. 1 werden. Der Anspruch aus unerlaubter Handlung nach§ 82» ist in« Koalrtionskampf auf den Fall zu beschränken, daß der Zweck der Kampfhandlung gegen ein gesetzlich«» Verbot verstößt. In der Diskussion berührte Genosse Dr. Onarck da» Interesse der Sozialpolitik an der neuen ReichZverfassung. Cr forderte eine zentralisierte Gestaltrma der Reichsexekutive in der Sozialpolitik. Gerade auf dem VerfassungSgebiel fei die Hervorkehrung der sozial- volitischen Gesicht: punkte zu vermissen. Prof. Tönnie» hält die Gesellschaft für soziale Reform besonder» jetzt für unentbehrlich. Fragen, deren Beobachtung und Klärung zu ihren Auf- gaben gehört, seien zum Beispiel der Achtslimd-ntag und die Sozial'sierung. AtS Vertrtrer des Auswärtigen Amt « wies Segationsrat Dr. Eckhardt daraufhin, daß bei den Frieden«- Verhandlungen die Regelung de» internationalen Aibe ter schütze» von großer Bedeutung»ein wird. Prot. Sombart führte aaS: Wir müsse« uns neu einstellen. Tie Gesellichaft für soziale Reform ist gegiündet worden, in einer indivtdualistisch orientierten Gesellschaft den Arbeiter m seinem Kampf mit dem llnttrnehmer zu stälken. Der von Dr. Hegde gebrauchte Ausdruck.beilige« Recht zum Streiten" ist tietst mdividualistisch gedacht. E» gibt nur e t n .heiliges Recht" da» ist das Gemeinwohl. Die«>st der io,ka- limsche Grundgedante. und nach ibm müssen wir un« neu orientieren. Ein.heilige» Recht zum Streiken' in einer soztaltsti'chen Geselltchait auSzusechteir. ist em Widerspruch in sich. Neu« Probleme steigen für uns auf in dem Augenblick, wo die Gesellfchast daran geht. sich neu zu argnnifieren. wo die Arbeiter aufhören, als Klasse gegen eine andere Klasse zu kämpfen wo sie selber die Gesellschast find. Gegen Sombart wandten sich mehrer« Redner. Ingenieur Schweitzer. Borstandsmitglted de« Bunde « der technisch- industriellen Beamten, erwartet harte wir tschafiliche Kämpfe zwischen Handarbeitern und Kopfarbeitern. Ihm ei widerte Knoll al« Vertreter der Eeneralkommtision der Gewerlichasten. gewiß werde rS auch in der sozialistiichen Gesellschaft noch Kampf aeben, aber nicht.Faustkampt", wie bisher. Schumacher vom Geweitverein »er Metallarbeiter klagte, daß gerade Albener seit der Revolution die Koalil oiiSsretbeit andere, Arbeiter nrl Füßen getreten härten. >o daß man Schutz de» beitioen Rechte» der Koalition fordern müsse. Den abfällt ren Bemerkungen Über die Wukungen der Revolution trat Dr O u a r ck entgegen. Beschlüsse wurden»ich« gefaßt. Die Tagung wird beute fort- gesetzt.__ Neue Rufreizung zur Gewalt. Ein stzlugblatt des Roten Toldatendu'deS. Der Rote Sosdatenbund verbreitet neuerding» in Derf'n Z5l'.:gblätter. in denen g«nz offen eine Wiederholung der gewaltsamen Erhebung gepredigt wird. Und zwar appcllicrt das Flugblatt«ftcht an die moralischen, son» dern lediglich an die militärischen Mochtmittel deS lpartakist'schen Teilt der Arbeiterschaft. Do» zeigen folgende Sätze: Der Tag der Abrechnung naht... Wa» un» fehlte, war die GeschsijflurWtk ?n der Unsicherheit der Leitung und in de« Versagen der organisatorischen Zusannnenfassung der Kräit« ist die Schlappe begründet. Dir militärischen Kräfte müsse» einheitlich zusammenzrfatzt turd ausgenutzt«erde».
Durch die Verhandlungen gewann die Regierung Zeit, könnt« ihr« Kräfte sammeln und zum Schlage ausholen. Die Berhaudlungea störten die Aktionsfähigkeit des Prole- tarlatS und trugen Verwirrung in unsere Reihen. Nun heißt e», neu zu rüsten und unsere Aufgaben klar zu überschauen. Alle waffenfähigen Proletarier sind zusaurmenzufassen. Diese Kräst« militärisch gegliedert, find«ine unbesiegbare Macht. Man muß eS dem Roten Soldatenbunö lasten, daß er den Geist des Militarismus gründlich verstanden und in sich aufgenommen hat. Das zeigt sich schon darin, wie V c r- Handlungen als militärisch unzwcckmäß'g abgelehnt werden. Genau ebenso, ja, fast mit denselben Worten, haben die junkerlichen Generale deS alten Systems gegen Verhandlungen mit dem Feind« geeifert. Was sagt übrigens die„Freiheit" dazu, d'e stets der Regierung vor- geworfen hat, s i e habe nicht verhandeln wollen. Jetzt zeig« sich, wer Verhandlung ablehnt! Im übrigen verdient dieser Aprell an die nackte Gewalt sorgfaltig festgehalten zu werden. Damit sich sein« Urheber nämlich nicht beschweren, wenn ihnen mit den gleichen Mitteln entgegengetreten wird.
Maßregeln gegen Sie Vohnuagsnot. BezirkStvohnungSkommistare«it weitgehende« «vollmachten. Zur Behebung der dringendsten Wohnungsnot hat die Reichs- regierung am 18. Januar auf Anregung deS neuen Reichs, und Staatskommissars für da» Wohnungswesen eine Verordnung er- lassen, daß zur schnellen Durchführung der Unterbringung obdachloser Familien für die UebergangSzeit Bezirks- wohnungS-Kommisiave mit sehr weitgehender Vollmacht gestellt werden können. Für Preußen sind sofort von dem Staat»- kommissar für da« Wohnungswesen die Regierungspräsi- d e n t e n als Kommissar« bestellt worden. Diese WohnungSkomm- missare sind in der Tat befugt, alle Hindernisse au» dem Wege zu räumen, und sogar gesetzliche vorschrif- ten außer Kraft zu setzen, wenn e» gilt, schnellsten» Wvhnungeo zu errichten. Der BezirkSkommissar kann sich da» nötige Bauland erforderlichenfalls durch Enteignung be- sthaffen. Auf den Krieg zurückgehende Wertsteigerungen braucht er bei der Bemessung der Entschädigung nicht zu berücksichtige». Daneben kommt die Bestellung von Erdbaurechten und für die Er- richtung von Behelfsbauten. Baracken, Lauben und dergleichen die ZwaugSpucht bi» zur Dauer van 80 Fahren in Betracht. Diese ZwangSpacht ermöglicht auch den Schutz der Laubenkilo- nisten gegen willkürliche Preissteigerungen. Am wichtigsten ist aber die Befugnis des WohnungSlommissar». alles selbständig zu bestimmen, wenn Gemeinden oder Kreisbehörden sich nicht binne» kürzester Frist mit den Baulustigen einigen. All« Streitfragen wegen Straßenbau und Teilnahm« an Gemeinde-, Kirchen- und Schullasten, die sonst das Bauvorhaben auf Jahre verzögerten, werden jetzt binnen wenigen Tagen durch den BezirlSkommissau geregelt werden. Endlich erhält der Kom*issar das Recht. Ziegeleien zwangsweise wieder in Betrieb zu setzen und natürliche Baustoffe. Holz, Lehm, Kie». Sand usw. zu ent» eignen. Luxusbauten zu verbieten, um überhaupt mit allen Mitteln die Beschaffung von Klein» und Mittelwohnungen zu fördern. Die Befugnisse der Kommissar« sind also praktisch unblt» grenzt. ES hängt von den Personen ab, wie sie durchgeführt werden. Mögen sie von ihren großen Machtmitteln einen verstän». digen, ab« nachdrücklichen Gebrauch machen. Kriegsgeselljchasten, und Kriegsorgaifatkonen. An alle Kollegen und Kolleginnen! Die BerhandlungSkommifsion deS ArbeiterauSfchusseS der Angestellten der Groß-Bettiner KriegSoraanifationen hat auftragsge- maß die vom ArbeiterauSfchuß brfchlossenen Forderungen de» llieichSbehörden vorgelegt: 1. Gewährung einer einmaligen TsuerunaSzulage sVekleidunaS- und Entschuldungszulage) in Höhe von 800 M. für verheiratete, 386 Mark für unverheiratete Angestellte nebst einem Zuschlag von SO M. für jedes Kind. 3. Anerkennung der Befugnisse der Angestelltenausschüsse. 8. Anerkennung der Richtlinien vom 9. Dexember 1918 betr. Entlassung von Angestellten und Wiedereinstellung von KriegSteil- nehmern. 4. Tarifliche Regelung der Gehälter. Am Montag, den 27. d. M. fand im Reichsschatzamt eine Bei- Handlung mit den zuständigen Behörden und den Geschäft tlertern der Kriegsorganisationen statt, welche kein Ergebnis zei» tigte. Die Fortsetzung sollte am Mittwoch, den 29. d. M. statt» finden. In dieser Sitzung bestritten die GeschästSleiter die Legfti- Station der BerhandlungÄommissio« der Angestellte« und lehn« ten Verhandlungen ab. WaS nach der ersten Sitzung von ten Angestellt enverireter« vermutet wurde, hat sich jetzt bestätigt. Man will auf Seiten der Geschäftsleiter und der Behörden die Verhandlungen der- ich l e p p« tr. Ter Zweck dieser Taktik ist. den im Interesse der ingestellten notwendigen organisatorischen Zusammenschluß, der im ArbeiterauSschuß verkörpert ist. zu sprengen. Man versucht bereit», innerhalb der einzelnen Betrieb« Uneinigkeit zu schaffen und Gonderverhandlungen anzubahnen, um unter Ausnutzung dieser Uneinigkeit die Durchsetzung der beschei» denen Forderungen der Angestellten unmöglich zu machen. Wir warnen hierdurch alle Kollegen und besonders die An» gefte Iltenausschüsse der einzelnen Betriebe, auf Sonderverhandlun- gen rraendwelcher Art einzugehen. Nur der von den Angestellten sämtlicher KriegSorgantsationen ins Leben gerufen« Arbeit»- a u S s ch u h ist Eure Interessenvertretung. Behörden und GeschäftSleiter behaupten, daß von ausien Unruhe in die Betriebe hineingetragen wird. Stimmt da» Kall «- gen? Habt Ihr Forderungen oder nicht? Die Antwort hierauf sollt Ihr in der morgen. Freitag nachmittag W Uhr. im Zirkus Busch stattfindenden Versammlung aller Angestellten der kriegSorganijationen geben Erscheint in Massen! Wahrt Eitre Interessen! Der ArbeiterauSschuß(Aktionsausschuß). Republik Rhewlanö-Vestfalen! Elberfeld , 29 Januar sTelunion.) Die Frage der rheinisch- westsälischen Republik ist der Entscheidung so nahe gerückt, daß bereit» setzt nähere» über deren Gestaltung mitgeteilt werden kann. Wir au» beflunterrichteter Quelle verlautet, wird versucht werden. folgende wirtschaftlich und ländlich eng zusammenhängende Gebiete zu einer neuen StaatSeinheit zusammenzufassen: Rheinland und Westfalen mit Anschluß von Qstfrielland im Norden und Helle» und Hessen-Nassau . sowie der Pfalz Im Lüden und Westen. Al» Hauptstadt kommt Köln in Betracht. Franz Mehring . Im Nachruf untere» gesirigen Abendblatte« isir Franz Mehring soll ti richtig heiße«:.Mit ihm staib der letzte Slajjiktt der demjchea Proj»'(nicht Poiuit�