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gaxewsaine Beratungen beider KZrPerschaften Verden hierauf die Lohn» und Arbeitsbedingungen festgelegt. DaS Eimgungsatni, das im Kall eines Konflikts eingreift, ist berechtigt, eidliche Vernehmung von Sachverständigen und Zeugen usw. vorzunehmen. Sein Urteil hat bindende Kraft. Dann sprach der christliche GewerkschaftSfekretär Becker über »Die gesetzliche Regelung der Tarifsrage". Er führte im wesentlichen aus: Trotz einer teilweise über zwei Jahrzehnte langen Erprobung der Tarifverträge stehen wir auch heute noch nicht vor einem abge- klärten Urteil über ihren zweckmäßigsten Aufbau, ihre notwendig« Ausgestaltung und über ihr« restliche Wirkung. Nur über ihre günstige soziale und wirtschaftliche Wirkung herrscht Einstimmig, keit. Im Vordergrunde der Erörterung steht, ob entspreckzend der bisherigen EntWickelung die Gewerkschaften und Arbeitgeberver» bände die Träger der Tarifverträge bleiben sollen, oder einem Bor- schlage de» Professor Dr. Brentano folgend, auf einer auS allge» meinen Wahlen des betr. Berufes hervorgegangenen Vertretung»» körper» aufgebaut werden sollen, wie es beim Buchdruckerlaris der Fall ist. Tie Entwickelung während der Revotul.on hat bewiesen. daß solche Wahlen leicht unter politische Einflüsse ge- langen können, die einer gesunden gewertschafllichen Tarifpolitik abträglich sind. Tie Verordnung der Reichsleftung vom 23. Dezember über die Tarifverträge hebt die Tarifverträge aus der bisherigen rechtlichen Unsicherheit heraus und stellt sie auf ein« fest« Gundlage. Sie er­kennt prinzipiell die freien wirtschaftlichen Organisationen der Ar. beiter und Arbeitgeber alS Träger der Tarifverträge an. Zwei Kardinalpunkte haben in der Verordnung Verwirklichung gefunden: Die Unabdingbarkeit der Bestimmungen des Tarifvertrages beim Abschluß von Arbeitsverträgen und die allgemeine Berbindlichkeits- erllärung abgeschlossener Verträge. TaS Außenfeitertum wird damit beseitigt. Tie Unabdingbarkeit ist in einem Sinne geregelt, der einem sozialfortgeschrittenen Standpunkt entspricht. Di« Tarif» bestlmmungen erkennt die Verordnung nur als Mindestbedingungen an, soweit die Parteien nicht selbst Ausnahmen zugelassen haben. Im übrigen bleibt es den einzelnen Arbeitgebern und Arbeitern überlassen, günstigere Arbeitsverträge abzuschließen. Besondere Leistungen und besondere wirtschaftliche und soziale Verhältnisse können auf diesem Wege Berücksichtigung finden. Tie allgemeine DerbindlichleitSerklärung abgeschlossener Tarifverträge vach erfolg. ter Prüfung durch daS ReichSarbeitSamt schasst die Grundlage für ein allgemeines Arbeitsrecht. Tie Quelle zahlreicher Arbeitskämpfe und der Schmutzkonkurrenz aus Kosten der Löhne wird damit verstopft. Wenn die Verordnung auch noch kein abgeschlossene» Tarifrechi bringt, sich vielmehr absichtlich aus nur wenige Paragraphen be- schränkt, um der freien und gesunden Erweiterung keine Kesseln aufzuerlegen, können die Gewerkschaften sich mit ihr einverstanden erklären. Sie erhoffen von ihr, daß die tarifliche Regelung der Arbeitsverhältnisse einen neuen Aufschwung nehmen, um unser Wirtschaftsleben jene Stabilität zu verleihen, die es zu einer ge» sil-iden Entwickelung dringend bedarf. Im Verlaus seiner Rede wandte sich Becker sehr kritisch gegen die A.. und S.»Räte, dt« sich immer mehr in die gewerkschaftlichen Interessensphären be- gäben und dort in unheilvollem Sinn« wirkten. Ihr Auftreten sei schon fast diktatorisch zu nennen, die Arbeltsbedingungen würden dem Unternehmertum in einer Weife aufgezwungen, die nicht gut- zuheißen fei und wirtschaftlich zu den bedenklichsten Kölzen führen müsse. Geh« es so weiter, so sei zu überlegen, ab die deutsche Wirt. schaft nicht ein Streik- und Aussperrungsverbot auf etwa 10 Jahre dringend notwendig brauche. Die Gewerkschaften müssen die Träger de» TarisverlragSwesens bleiben. An der Diskussion beteiligten sich eine Reih« von Rednern. K n o l l von der Eeneralkommission zeigte unter anderem, daß viele Arbeitergruppen früher immer sehr lasch waren und nicht? für ihre Rechte taten, sogar die Gewerkschaften in chrer Arbeft hinder» ten. während sie heut« Forderungen stellen und auch durchsetzen, die man nicht billigen kann. Arbeitgeber-SqndikuS Dr. Baum forderte die Beseitigung de»§ 152 der Gewerbeordnung, während Dtegerwald einen Ausblick in das künftige Wirtschaftsleben gab. Man könne gefetz- geberisch nicht alle Arbcitergruppen gleichmäßig behandeln. Nachdem auch noch Dr.un sel(Töpser) in die Debatte«inge- griffen hatte und auf die Auswüchse in den letzten Etreikbewe- gungen eingegangen war. war der Kongreß am Schlüsse seiner Verhandlungen angelangt. Vollversammlung öer Solüatenräte Groß«rSerlms. Die gestern abend im Abgeordnetenhause abgehalten« Per- sammlung beschäftigte sich mit der vom Kriegsministerium am lg. Januar erlassenen Verordnung, welcbe die R e u r e g e l u n g der Kommandogewalt betrifft. Die Achterkommission hat in dieser Angelegenheit einen Beschluß getaßt. der in der Hauptsache sagt, an sich könne an der Verordnung nicht? geändert werden, ihr Geist entspreche aber nicht den vom Reichskongreß der A.» und S.-Näte einstimmig angenommenen sieben Hamburger Punkten. Daher werde die sofortige Einberufung eines Kongresses der Sol- datenräte sämtlicher Armeekorps gefordert, der zu der Angelegen- heit Stellung nehmen solle. Tie Achterkommission bat sich mit dem KriepSminifterium in Verbindung gesetzt. Dasselbe ist mit der Einberufung des Kongressc» einverstanden, die Achterkommission soll die Vorbereitungen zum Kongreß»reffen. Ter erste Diskussionsredner Seligkohn bezeichnete die Verord- nung als geeignete Grundlage für die Neuregelung der Kommando» gewalt. Er wünscht aber, daß neben den bestellten Führern auch den Vertrauensmännern der Soldaten eine gewisse Mitwirkung, wenn auch nur mit beratender Stimme zugestanden werde. Lauben- beim sagte, die Verordnung sei der erste Schritt zur Wicderein- sübrung de? alten Militärsyst'me. Wer die Esrungenschaiten der Revolution wabrcn wolle, der müsse sich gegen den Geist d-cser Ver- ordnuna erklären. Tost fübrte au«, aus Grund der Verordnung se-en schon Solbatenräte aufgeboben oder hinmiSaedrängt worden. Wenn die Vererdnung auch nur kurze Zeit noch besteben bleibt, dann sei zu befürchten, daß sie al» Handbobe gegen die Soldatenräte be- nuW werde. Darum mülle die Verordnung sofort aufa boben wer­den Sie dürfe nicht noch bis zu dem geplanten Kongreß der Soldotenräte begeben bleiben. Im Saufe der D Skulfion wurde bekanntgegeben, daß der Tele- gtertentaa der Soldotenräte de» 4. Armeekorps keschlogrn tat. die Verordnung sei aukzu�eken. bis zur gesetzlichen Reg<-lung der Stellung der Sokdaterräte durch den Kongret�der Soldatenräte solle die ausübende Keirmandopewalt in den Händen der KorpS-Ssl» d�tenrate ruten. Offiziere, welche sich dem widersetzen, sind zu eut. lallen. Ferner wurde bekannt gegeben, daß sich der Zentrai-Tol- datenrat de? Fliegertruppen dem Protest gegen die Verordnung angeschlollen bat. Nachdem die Diskussion fall drei Stunden gedauert hatte, wurde die soloende von Mitgliedern der U. T. P. beantraote Resolution in namentlicher Abstimmung mit 148 gegen 47 Stimmen enge- nomin en. Di« Versammlung protestiert auf da» schärfste gegen die V�r» ordnung de? KriegSministermmS. betreffend die Neuregelung der c. t* i___i- n. v i-d. rv& x«mm.-i w Ti mm

Verordnung entspricht nicht der revolutionären Auffassung, welche der im Dezember abgehaltene Rätclongrch zum Ausdruck gebracht hat. Tie Versammlung fordert die sofortige Einberufung eines Reichskongresses der Coldatenräte sämtlicher Armeekorps und die Außerkrastsctzung der Verordnung biZ zur endgültigen Stellung­nahme und Beschlußfassung deS Kongresses. Ferner wurde m schlössen, daß die Zentralbehörden, die keinem Armeekorps angehören, durch Delegierte auf dem Kongreß vertreten sein sollen, um ein einheitliches Handeln zu g.währleisten. Die auf. der Tagesordnung stehende Beschlußfassung über die von der VollzugSralSkommission für militärische Angelegenheiten ausgearbeiteten Richtlinien für Soldatenräte wurde vertagt, bis die Fraktionen dazu Stellung genommen haben. Auf Antrag von PeterSdorf beschloß die Versammlung, daß ein Zentralrat für da? ganze GardrkorpS gewählt werden soll. Tie Ausführung de» Beschlusses wurde einer drei- gliedrigsn Kommission übertragen. Annahme fand eine Resolution, welche gegen den Erlaß über den Waffengebrauch der Truppen protestiert und seine Aufhebung fordert. Ein weiterer Antrag verlangt im Interesse des TanitätSperfo- nal» und den in den Lazaretten liegenden Kriegsbeschädigten, daß nicht nur altive Militärarzte, sondern auch Zivilärzte, die sich in der Lazarettbehandlung bewährt haben, in den Lazaretten beschäftigt werden. Der Antrag wurde angenommen. Konflikt üe? Solüatenräte. Zentral-Toldalenrat und Regierung. In der letzten Telegiertenversammlung der Soldatenrate des 3. A. K. wurde ein Flugblatt verbreitet, das den heftigsten Unmut derFreiheit" erregte. Sie sah in dem 1. Vorsitzenden des Soldatenrats deS 3. A. K.. De la Croix , den intellek- tuellcn Urheber, gegen den sie heftige Angriffe rüfttete. Der Angegriffene schreibt uns nun: .Wenn m dem fraglichen Flugblatt, dessen Anfertigung oder Verbreitung mir oder dem Generalkommando unterstellt wird, be- hauptet ist, daß der Zentral--Soldcuenrat nicht der Spiegel der poli» tischen Ueberzeugung des 3. A.-Ä. f«i, und ferner, daß die dem Zentral�oldatenrat gefährlich erscheinenden Delegierten der Truppenteile bei der vorletzten Telegiertenversammlung in rafft- nierter Weis« durch zu späte Einladung ausgeschaltet wurden, so sind das Tatsachen, die der Zentral-Soldalenrat nicht widerlegen kann, sondern durch sein Stillschweigen zugibt. Zur Aufklärung der Oesfenllichkeit und der Angehörigen des 3. 3UK. stelle ich fest: 1. In der SpartaluSwoche verweigert« der Zentral. Soldatenrat der Regierung jede Hilfe unter der Begründung, Blutvergießen vermeiden zu wollen. Dadurch ließ er e» zu. daß auf unbewaffnete demonstrierend« Kameraden de» Generalkommandos in der Leipziger Straße geschossen wurde. 2. Ter Zcntval-Soldatenrat hat erklärt, daß er Weisungen der Regierung nicht auszuführen gedenkt, trotzdem er von den ihm unterstellten Soldatenräten Gehorsam verlangt. 3. Der Zentral-Soldatenrat hat bis in die jüngste Zeit die A n» Werbung von Freiwilligen für den Heimatschutz Ost verhindert und gibt somit unsere Provinz Brandenburg der Gefahr de« PoleneinfalleS, der Aushungerung und der Kohlennot preis. 4. Der Zentral-Soldatenrat verweigert die Heraus- gäbe der im Gewahrsam de»3. A.-K. befindlichen Waffen und Munition an den Rat der Volksbeauftragten , den er ebenso wie den Zentralrat der deutschen Republik vor ei» Forum aller Soldatenräte zerren will, um dort.Rechenschaft' über ihr revolutionsschädliches und unsoziale» Verholten abzulegen. Derartige Element« spielen sich als Hüter der Errungenschaften der Revolution aus. während sie tatsächlich nur zersetzend und revo- lutionsfeindlich wirken! 5. Der Zentral-Soldatenrat macht tatsächlich, wie schon in dem FluMatt behauptet wird, i h m unbequem« oder gefähr- lich erscheinende Gegner mundtot. So hat er jetzt auf Grund dies« bloßen Verdächtigungen hin meine Eni- l a s s u n g aus dem MobilmachungtverhÄtniS beim Unterstaat«- sekretär Göhr« beantragt. die neue Lanüarbektsorünung. Der Reicksbauern- und Landarbeiterrai, den die Verbände landwirtschaftlicher Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Berlin ge» schaffen haben, hat nachstehende nunmehr von der Regierung mit Gesetzeskraft erlassene vorläufige Landarbeitsordnung auf- gestellt. Ihre wichtigsten Bestimmungen sind: In land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, für die ein Tarifvertrag nicht besteht, sind Dienftverträge mit mehr al» halbjähriger Dauer schriftlich abzuschließen, sofern darin Be- züge, die nicht allein in Geld ausgedrückt find, zugesichert werden. Die tägliche Höchstarbeitszeit beträgt in vier Mo- naten durchschnittlich acht, in vier Monaten durchschnittlich zehn und in weiteren vier Monaten durchschnittlich elf Stunden. Dar- über hinaus geleistete Ueberstunden find besonder» zu ver» güten. Die Ucberstundellvergütung soll mindesten» ein Zehntel de» ortsüblichen Lohne » mit 50 Proz. Aufschlag betragen. In die ArbeftSzeit sind die Wege rom Hofe zur Arbeit und von der Arbeit zum Hofe einzurechnen. Während des Sommerhalbjahre» sind täglich mindestens zwei Stunden Ruhepause zu gewähren. Der Barlohn ist in der Regel wöchentlich zu zahlen. Wo Naturalien als ein Teil des Lohne » verausgabt werden, sind Waren von mittlerer Beschaffenheit der Ernte zu liefern. Die Lieferung soll in der Regel vierteljährlich erfolgen. Ihr Wert ist nach dem amtlichen Erzeugerhöchstprei« bzw. nach dem Marktpreis de» nächsten Marktortc» zu berechnen. Wohnungen, Landmihung und andere Leistungen, die keinen Marktwert haben, sollen, wenn sie al« Teil der Entlohnung zugesichert werden, m ihremGeldwcrt schriftlich festgesetzt werden. Lohneinhaltungen für Sicherung de» Schadener- satzcS bei widerrechtlich)« Lösung de» Vortrage» dürfen da» fünf» zehnfache des ortsüblichen TagelohneS nicht übersteigen und dürfen bei den einzelnen Lohnzahlungen nur bis zu einem Viertel des fälligen BarlobnS in Abzug gebracht werden. In Betrieben mit ArbeiterauSschuß ist nach dessen Anhören eine Arbeitsordnung zu erlassen. Arbeiterinnen, die ein Hau». wefen zu versorgen' haben, sind so früh von der Arbeit zu entlassen. daß sie eine Stunde vor der Hauptmahlzeit in ihrer Häuslichkeit eintreffen. An den Vortagen d« Hauptfeste find sie von d« Arbeit entbunden. Tie Wohnungen fokken in sittlicher und gesundheitlicher Beziehung einwandfrei und für Verheiratete unter Berücksichtigung der Kinderzahl und Gesckl cht« ausreichend fein. Wohnungen d« Ledigen sollen heizbar und»«schließbar kein. Für die LösungdeSArbei tsvertrage» gelten im all- gemeinen die Bestimmungen d« Gewerbeordnnng. Dienftvervssitk. teten mit eigenem Hausstand steht bei vorzeitiger unverschukdet« Auflösung de» TienstvertrageS für sich und ihre Familie die Be- Nutzung d« vom Arbeitgeber gewährten Wohnung bis zu drei

l�fie p«ionft' ist��SoGa�r� �r völligen Wo-en na« V«>g»-nde�hne V«�,«.. Ist die dorzettige Macht, und BedeutungSlosigku herabzudrücken. D« Seift d«! Auflösung d-S Arbeusoerhaltmsse« vom Dwnstverpfluhtet« ver-

] s�uldet. ko kann er noch zwei Wochen lang die Wohnung gegen �ieiyunrug benutzen. Bei vorzeitiger Beendigung deS Dienstverhältnisses sollen den Dienstverpflichteten von den ihm vom Arbeitgeber gewährten Lande die Früchte in einem seinen bisherigen Leistungen ent, sprechenden Anteil unter Zugrundelegung de« TurchschnfttscrtrageS der Fläch« zustehen. Renten irgendwelcher Art. insbesondere Kriegsbeschädigten, und Hinterbliebenenrenten dürften auf den Lohn nicht angerechnet werden. In allen Streitfällen entscheidet der SchlichtungSau»- fchuß. wodurch jedoch der ordentliche Rechtsweg nicht au»- geschlossen wird. Gefälschte Ginberufungsbefehle. Im Norden BerlmS werden dauernd falsche Gestellung»- h e fe h l e bernmaezeigt. um ,u bewerten daß die ver'chtedenen Dementi« sal'ch seien, w. nach weder die RelchSrepierurg noch irgendwelche militärischen Stellen an eine Z« o n g S einvebung denken. Er?'st ielbstve stänbl'ch. daß diese GestefliingSbeftbl? g e- iälicht find und lediglich bezwecken, den Spartakisten Zutreiber- dienst« zu leisten._ Staötverorönetenversammlung. Prokeft ssffjfn Weimar . Vor Eintritt in die Tagesordnung wirst der Vorsieh« Mich» let die Präivdizfrage auf ob nach drm Ersad d-r Vrrrrdn"'m betr. die Auflösung und Neuwahl der Gemeindevertretungen die Verfammliing liberharpt noch zu tagen und zu beschließen berechtigt sei. Die Frage wird von sämtlichen Reimern.. Stadt«. E a ssel ftirnW. D". Rosenfeld fll. Soz.i und S e i m a n n(Soz.i be. saht; Rokenfeld bem«kt« noch, daß die Unabhängigen schon deshalb rn die Regierung mit hinein müßten, damit d«gleichen unklare Erlabe wicht porkämen sisswsiWkeitO Die Vorlage wegen Einfsthrnnq ebne? Einheit»tische » für da? Personal der städtischen Seil». Pflege- und Crziehun�San- stal'en gelangt noch längere D'bgsse znr Annahme. Ebenso finden die Vorlagen betr. die wettere Ausdehnung der Eon ntag»- rnbe in den offenen Vsrkr'fSst'-llen der Leben«' und Genuß- mittel-'ruppe, bett die Aufnahme einer Anleihe von 400 Millionen Mark und betr. Erhöhung d~S Teuerung»-«» schlage? auf die Tarife der StäV'sch'n Elektrizitäts­werke Berl'n die Zustimmung d« Versammlung._ D» Zahlung ein« Vera«tun" an die Beisitzer der MieteinigungSamter wird gleichfalls zugestimmt. Der am 23. d. M. eingereicht- schleunige Antrag der U. Soz.» und Swi.-Fraktion Dr. Wehl. Heimann geht t rhin: namen» der Berliner Bürgerschaft gonen die Einhermkung d« D e n t s K en Nationalversammlung nach Weimar bei den zuständigen Behörden schärfsten Protest zu erheben. Ein Antrag der bürgerlichen Fraktionen ersucht den Magistrat. 1. nochmals nachdnickl'ch auf Einberufung der Deut» Wien NgtionaGerfammlung nach Berlin zu dringen. 2. gegen rde Zerstückelung Preußens und Beseitigung Ber- l i u» als dessen Hauptstadt mit Entschiedenheit vorstellig zu werden. Stadtv. Dr. Rosenseld<11- Sozi: Die Tagung m Weimar ist Furcht der Regierun" vor Berfin. wo sie sich nicht sicher füMt. Diese Furibi ist lächerlich: lächerlich auch, daß die aus der Re- voluiion geborene Deutsch« Nationalversammlung in einem THn-n abgelegenen Provinzstädtchen tagen soll. Will mau die vre"ß!sche Versammlung nun etwa in Kalau tagen lassen?(Heiterkeit.} Stadtv. Cassel tritt fiir den Aufruf der Bürgerlichen ent. Di« Politik gehöre nicht hierher: die Versammlung sei nicht das Tribunal, vor welchem die Regierung zu erscheinen habe. ES bleibe übergenug sachliches Material, welche» gegen Weimar und fiir Berlin spreche. Di« überwiegende Masse der Bevölkerung B«lm.S wünsch« Ruhe und Frieden. Aus daZ Ausland müsse diese Ver- legung nach Weimar einen höchst befremdlichen Eindruck machen. Der zweite teil de? Antrag» sei nötig geworden, nachdem die Durchführung des Gedankens deS deutschen Einheitsstaates sich als untunlich erwiesen habe. Ein« Zerstückelung würde nicht nur Preußen, sondern auch DcutsMand gefährdon. An dem. waS tu Preußen gut ist, müsse festgehalten werden.(Beifall.) Stadtv. Heimann: Nachdem trotz MagistratSproteste» die Wahl Weimars feststeht, können wir mir noch dokumentiere», daß wir geschlossen hinter dem Magistrat stehen und erwarten, daß diesem Schritt nicht weitere verfehlte Schritte derart folgen. Zur Wahl Weimar » sollen Rücksichten auf da» Ausland, Wünsch« dar Süd- deutschen und die Hoffnung auf ein ruhig««» Arbeiden gleickmäßig den Ausschlag gegeben haben. Wir sehen diese Gründe nicht al« durchschlagend an. Die konstituierende Nationalversammlung Deutschlands gehört an den Sitz der Regierung. Ungestörte» Ar- bei ten d« Versammlung muß sich überall, auch in Berlin «mög- lichen lassen. Der Beschluß, in Weimar zu tagen, bedeutet dach etwa» wie eine Strafe für Berlin . Hätten die Unaibhängßien nach links nur einen Teil der Energie aufgewendet, wie sie sie gegen un? bei jeder Gelegenheit haben spielen lassen, so wäre e» zu den Berliner Exzessen gar nicht gekommen. Dr. Rosenfeld hat die Ge- legenheit benutzt, um de? jetzigen Regi«ung Furcht Angst usw. öor�un>cxfeTi, wo fctef« Regierung doch nur<ruS äußerstem Pflicht- gefiihl auf ihrem dornenvollen Posten bleibt. Oberbürgermeister Wermutti: DI« ReichSrvgierung hat un» geantwortet, daß ihr jeder Gedanke fernliegt. Berlin in sein« Stellung alz Retchshauptstadt zu erschntt«n. Entscheidsud sei die Rücksicht auf das Vorhandensein von Antipathien gegen Preußen und Berlin besonders in Süddeutschland gewesen. Mißtrau«! und Abneigung darf man aber nicht zum Gesetzgeber machen. Wir wünschen Frieden und Freiheit. Fveiheit auch in dem Sinn«, daß de? Knorr den Knubben hübsch»«trägt. Wir all« wollen ge- m einsam, gleichberechtigt und einträchtig den dornigen Weg be» schreiten, der vor uns liegt.(Großer Beifall.) Stadtv. Rosenow(Fr. Fr.): Durch die Verlegung nach Weimar wird die Nationalversammlung quasi verurteilt, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit zu tagen; der Brennpunkt der deutsche » Oeffentlichkeit ist Berlin .» Nachdem noch Stadtv. Dave(Linke) dem Borurteft entgegen. getreten ist. da» sich gegen Preußen und Berlin im übrigen Deutsch. land geltend mach«, und für die Annahme beider Anträge ein�e- treten ist. erklärt sich im Schlußwort Stadtv. Dr. Rosenfeld ebenfalls gegen die Zerstückelung Preußen? und gegen die ge- planten 3 Republiken. Zum Regieren gehöre kein Mut wenn überall Kanonen und Maschinengewehre stehen.(Große Unruhe und Zwischerrufe: Esborn!) Geaen Spartuku« schützen keine Kanonen, sondern nur die Sozialisierung und die Sicherung der Errungenschaften der Revolution. Stadtv. Cassel spricht El-eri und Scheidemann , die unter so ungünstigen Umstand«! auf ihren Posten auShielte». leine Be- wunderuna au». Der Antrag WepWVimann erhält nur die Stimmen der An. tragstell«; der Antraa Cassel- Mommsen gelangt ein sti ut» rnig zur Annahme. Die für selbständige Gewerbetreibende«richtet« Krieg»- Hilfskasse soll auch Angestellten und Arbeitern, die Krieg». teikneljm« sind, zugänglich gemacht werden. Die Vorlaoe wrd trotz kehhasten Widerspruchs de? Stadtv. Re t t i g(Linke) ange» nommen. Ter Bau ein« Brücke üb« die Ringeisenbahn im Zuge du Dunckerftraße wird beschlossen. Tie Vorlag« wegen Erhöhung der GoS preis« von 20 auf 80 Pf. für den Kubikmeter gelanat um 0 Uhr nicht mehr zur 'Erledigung, da Stadtv. Hintze(U. Sozi die Beichliißiähigkett be- I zweifelt und die Bersauunlung nicht mehr beschlußfähig est.