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politischer Art getroffen werden, um sporadische Arbeits- men. Den russischen   Kriegsgefangenen wird durch die Entente hat unb an erwarten ist, daß die Neubestellung ebenso mangelhaf: ieberlegungen zu verhüten. bis zum Abtransport eine beffere Verpflegung in Aussicht gestellt, ausgeführt wird, oder wenn der Nuzungsberechtigte die Aufforde Ein städtisches Arbeitsamt würde die Zusammenfassung als die deutsche Regierung infolge des in Deutschland   herrschenden rung unbeantwortet läßt oder nicht erreicht werden kann, ist die alles bisher auf dem Gebiete der kommunalen Sozialpolitik Mangels an Nahrungsmitteln geben kann. Auch sollen den russi- untere Berwaltungsbehörde nach Anhörung des Bauern und bereits Bestehenden bedeuten. Es weiter auszubauen in dem fchen Kriegsgefangenen möglichst weitgehende Erleichterun 2andarbeiterrats befugt, die Nugung des Grundstüds oben angedeuteten Sinne ist auch eine der Aufgaben zufünf- gen in ihren Lagern zugestanden werden, unter der Voraus- mit Zubehör ganz oder zum Teil auf längstens sechs Jahre tiger sozialdemokratischer Gemeindevertreter. setzung, daß sie sich verpflichten, unter sich selbst für Ruhe und Ord- dem Berechtigten zu entziehen und dem Kommunalverband nung zu sorgen und jegliche Ausschreitung in den Bagern me oder einer Gemeinde zu übertragen. außerhalb derselben zu vermeiden.

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Die Arbeitslosenfürsorge des Reiches, Staates und der Gemeinden hat gegenwärtig die Probe auf das Erempel zu machen. Einige privatkapitalistische Seißsporne meinen, das Erempel sei mißlungen. Wer aber die Volkspsyche kennt, weiß, daß Männer, die jahrelang vom Militarismus dazu angehalten waren, Vagabondismus zu treiben das Wort in gutem Sinne gemeint erst einer gewissen Ueber­gangsfrist bedürfen, um im zivilen Leben wieder zu­recht zu finden. Deshalb wäre es sehr ungerecht, in jedem Arbeitslosen einen unrettbar verlorenen Bummler zu sehen. Schlechte Elemente, die durch den unheilvollen Krieg noch weiter demoralisiert worden sind, werden sehr bald von den guten abgesondert werden. Deshalb wird die Arbeitslosen­

untergſtügung, über deren Durchführung sich besonders die. jenigen aufhalten, die am allerwenigsten dazu legitimiert find, bestehen bleiben.

Ohne Sozialdemokratie teine Sozialpolitik! Daher ist am 28. Februar die Liste der sozialdemokratischen Kandidaten zu wählen.

" Humanité" gegen Ententeimperialismus. Die Friedenskonferenz kein Tummelplatz für anncgionistische Begehrlichkeiten.

Berlin  , 13. Februar. Die Humanité" vom 9. b. M. geißelt Lie Kampagne der französischen   Rapitalistenpreffe gegen Deutschland  , dem Wiederaufnahme der Feindseligkeiten unterstellt wird. Durch diese Campagne, deren Uebertreibung in die Augen springt, wünschen unsere Regierenden, so schreibt Humanité", dem Präsidenten Wilson seine Zustimmung zu neuen Zwangsmaßregeln, wie Ausdehnung der deutschen   Offu­pation, Verstärkung der militärischen Kontrolle usw. zu entreißen. Wir hoffen, daß der Präsident sider it and leiften wird, denn auf diesem Wege kann eine 2ösung des Problems nicht gefunden werden. Es sei ein Unbehagen vorhanden, aber dieses rühre ledig lich von dem Imperialismus der Alliierten her. Seit dem ersten Lage sei die Friedenskonferens ein Tummelplas für annegionistische Begehrlichkeiten geworden. Da­durch hätten sich die Grörterungen verlängert. Man müffe offen auf eine imperialistische Politik verzichten und die Friedens. präliminarien beschleunigen.

Die Gumanité" gibt hiermit gans die Auffassung wieder, die das ganze Ausland über die Treibereien in Paris   erlangt hat. Noch kein Abtransport der russischen

Kriegsgefangenen.

Die Entente hat den Abtransport in die Hände genommen.

Währenb alle Kriegsgefangenen der uns feindlichen berbün beten Mächte nunmehr in Erfüllung der Waffenstillstandsbedin­gungen mit Ausnahme der wenigen zurzeit nicht transportfähigen Kranten und Verwundeten den deutschen   Boden verlassen haben und in ihre Heimat abtransportiert worben sind, berbleiben die russischen Kriegsgefangenen zunächst noch in Deutschland  . Diese Maßnahme gründet sich auf Artikel 4 der Waffenstilstandsbedingungen vom 16. Januar 1919, wonach die Entente die Fürsorge und Heimbeförderung der ruffischen Kriegs­gefangenen für fich in Anspruch genommen und borläufig jeben weis teren Abtransport untersagt hat.

Die Konferenz auf den Prinzeninseln gesichert.

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Genf  , 13. Februar.  ( Meldung der Telegraphen- Kompagnie".) nach Meldungen aus Paris   gilt die Konferenz auf den Bringen Inseln als böllig gesichert, nachdem sich auch die in Baris weilenden Vertreter der übrigen russischen Regierungen prinzipiell zu Verhandlungen mit den Sowjets bereiterklärt haben.

Pcendipleit su Be

Die revolutionäre Bewegung in Rumänien  . Genf  , 13. Februar.( Tul.) Nach hierher gelangten Blätter­meldungen nimmt die revolutionäre Bewegung in Rumänien  immer größeren Umfang an. Zahlreiche Familien sind be reits auf der Flucht begriffen. Nach weiteren Meldungen soll auch die rumänische Königsfamilie geflohen sein.

Militär und Justiz.

Anklagen der Roten   Fahne.

Die Rote Fahne  " behauptet, daß der Jäger Runge, ben sie als Haupttäter der an Liebknecht   und Rosa Luxemburg   berübten Morde bezeichnet, nach einem andern Truppenteil abgeschoben worden sei und sich noch in Freiheit befindet. Dasselbe behauptet sie von den Offizieren, die nach ihrer Darstellung als Mit­täter in Frage fommen. Gegen den Oberkriegsgerichtsrat Jörns, der. die Untersuchung leitet, erhebt sie in diesem Zusammenhang schwere Anschuldigungen.

Weiter veröffentlicht sie eine Zuschrift des Verteidigers a dets, des Rechtsanwalts Dr. S. Weinberg, in der behauptet wird, es sei ihm auf Befehl des Obersten Reinhard verboten wor­den, mit seinem Klienten zu sprechen. obwohl er die dazu erforder­liche Genehmigung des zuständigen Richters besaß. Radet liege im Untersuchungsgefängnis in schweren eisernen Retten. Wie weit diese Behauptungen den Tatsachen entsprechen, ent­zieht sich unserer Kenntnis. Selbstverständlich aber muß es sein, daß der Richter nichts anderes tennen darf als das Gesez, und daß das Gefeß über allen Staatsbürgern, auch über den Offizieren, steht. Ga liegen auch keine menschlichen Gründe vor, die Strenge des Gesetzes zu mildern, denn Leute, die mehrlose Gefangene töten oder mißhandeln, verdienen feinerlei Schonung

Sicherungen für die Ackerbestellung.

Gut gemeint und schwach angeordnet. Die Sorge um die bolle Ausnutzung des deutschen   Fruchtlandes hat nun zwei neue Verordnngen entstehen laffen, die sich entschieden gegen diejenigen wenden, die leichtfertigerweise unterlassen, das zur Lebensmittelerzeugung wertvolle der und Garten I and ordnungsgemäß intensiv zu bewirtschaften.

Nach diesen Verordnungen ist die unter: Verwaltungsbehörde nach näherer Anordnung der Landeszentralbehörde befugt, die Nutzungsberechtigten von Landgütern und landwirtschaftlichen Grundstüden mit kurzer Frist zu einer Erflärung darüber aufzu. fordern, ob oder wie sie ihre gesamte Ackerfläche bestellen wollen oder welche Stüde   davon unbestellt bleiben sollen. Die Möglichkeit der in Aussicht genommenen Bestellung ist auf Erfordern glaub­haft zu machen.

In Anbetracht der ungeklärten Lage im Innern, des Mangels an Transportmitteln und der großen Hungersnot in Rußland   find Soweit der Nutzungsberechtigte die Bestellung nicht übernimmt bie Bertreter der Entente der Ansicht, daß die Ruffen beim Heim- oder die Möglichkeit der Bestellung nicht glaubhaft macht oder die transport bei dem jetzigen strengen Winterwetter den größten Ge- Bestellung in unwirtschaftlicher Weise verzögert oder im lesten fahren für ihr Leben ausgefeßt seien. Die Entente will das Wirtschaftsjahre die Bestellung so mangelhaft ausgeführt hat, daß her die Abiransportfrage selbst in die and nehl das Grundstück einen unverhältnismäßig geringen Ertrag gebracht

Der Lehrer.

Bon Ludwig germann Borgwardt.

Er war ein Jahr im Amt gewesen, als der Krieg ausbrach; bie Maffenbegeisterung des August vierzehn hatte ihn zu den Fahnen getrieben. Durch Berwundungen und Nervenkrisen, die das Auf bäumen seines innersten Jchs gegen den Kriegswahnsinn begleite­ten, hatte er sein Leben in den Frieden gerettet.

Heute sollte er wieder vor der Klasse stehen, die er bor bier einhalb Jahren verlassen hatte mit den Worten:" Wohl sehr glück­lich ist, wer zu sterben weiß für Gott und das teure Baterland."

Er lehnte im dämmerigen Lehrerzimmer am Fenster und fah auf den Schuleingang. Die Schüler eilten faum erwacht aus allen Richtungen herbei. Am Tor ftaute sich der Haufe; er fand Ge­Tegenheit, die Anaben zu beobachten, Dann und wann zudte es burch sein Hirn, den Jungen mußt du tennnen. Aber viereinhalb Jahre waren bergangen Jungens von vierzehn Jahren mußten doch blühender aussehen als Jungens von zehn.

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Ein langaufgeschossener Knabe mit bleichem Geficht stand einige Sefunden im Lichttegel der Torlampe. Das war boch ber Meißner, der damals, als er den Erlkönig vorlas, um seine Wirkung auf die Behnjährigen zu erfunden, mit tiefen, weinenden Augen ins Un bentbare geftarrt hatte. Damals rot boll- gefund Der Behrer trat in das Halbbunfel des Bimmers zurüd und faßte fich an die Stirn: Krieg draußen und daheim Hunger, Not, Sorge, Summer. Ihm stand sein Abschied von der Klaffe vor Augen. Vor fich sah er die jubelnden, schreienden Gefichter. Glauben müßt ihr an uns; wir schaffen euch ein freies Deutschland  , bas als leuchtenbes Vorbild über aller Welt steht." Und die Jungen jauchsten: Deutschland  , Deutschland   über alles!"

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Heute sollte er wieder vor die Klasse treten und heute waren die Worte, die er im Auguft vierzehn begeistert gerufen hatte, burch die grausame Wahrheit zertreten worden. Als Lügner mußte er in dreißig tiefliegende Kinderaugen schauen, in Augen, die Not unb Glend gesehen hatten. Sollte er den vierzehnjährigen Jungen sagen: ich habe euch einft belogen, ich wußte es selbst nicht besser jellte er über alles Geschehene hinwegschreiten und das breittreten, was der Lehrplan forderte. Er sah ein Geficht in Erlfönigtiefen fehauen. Was diese Augen von ihm fordern würden

Er hatte sein Biel stets darin gesehen, die verborgensten Qua­Ten der Kinder zu erkennen und zu lindern. Sollte er die größte Qual, die je auf Rinderherzen gelastet hatte, überschreiten, wie man über eine Rose im Rinnstein schreitet, die bei sorgsamer Pflege blühen und buften würde?

Die Schulglode läutete. Die Lehrer verließen das Zimmer und traten auf den Korridor; er als legter langsam hinterher. Er tam in die Klaffe. Die Echüler sprangen auf; erwartungs­boll hingen dreißig Augenpaare an ihm. Ein großes Verzagen überfiel ihn, als er die Kinder anjah. Die Not der Jugend schrie in abgemagerten Körpern, bleichen Gesichtern zu ihm auf.

Er ließ die Kinder sich sehen. Um etwas zu sagen, fragte er, wer vor vier Jahren schon in der Klasse gewesen, fragte nach einigen, die er nicht mehr vorfand. Die Kinder wurden lebhaft in ihren Antworten und Zurufen. Er merkte, daß der Echreden der Beit ihnen selbstverständlich geworden war. Auf die Frage nach einem Jungen wurde ihm geantwortet: der ist verhungert; bei einem andern: er ist seiner Mutter weggenommen worden, weil sie sich her. umgetrieben hat; bei einem dritten: er hat gestohlen, sigt im Ge­fängnis.

Die Grausamkeit der Zeit hat ihnen jeden Vergleich mit früher verwischt. Wieder ein wurmender Zweifel: Darf ich in den Kindern die erloschene Erinnerung an die frohen Tage vor dem Kriege weden?. Rein, nein, mahnte es in ihm. Aus den Tiefen seelischer Berrissenheit sollst du sie in die neue Zeit der Arbeit und des Ver­trauens führen.

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Er sprach mit den Kindern. Grägliche Bilder standen vor seiner Seele. Und sein Sera flopfte und fragte: Wo soll ich einsehen? Wo darf ich weiterbauen? Ist alles zerstört, was einst gut und wahr und rein?

Worte tauchten auf, die die Kinder von den Eltern über Revo­lution und Etaatsummälaung gehört hatten, falschverstanden, un­reife, unflare Worte. Worte des Haffes und Worte der Verzweif­lung, gesprochen von Kinderlippen, die nur Lachen und Freude kennen sollten.

Sein Gefühl blutete; er fand den Ausweg nicht. Jmmer höher türmten sich die Klagen um ihn, die eine ge­brochene Menschheit aus Kinderherzen stammelte.

Gr sprach faum mehr. Einer der Jungen suchte es dem andern vorzutun im Erzählen von Unglück und Not. War denn tein Licht, tein Strahl in diese Finsternis gefallen?

Sein Blick suchte den, der einst in bangem Staunen den Gel­tönig loden sah. Und Du, Du sagst gar nichts?"

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Wie Klang aus andern Welten tam die Antwort: Herr Lehrer, fönnen wir nicht wieder einmal wie früher in den Wald geben? Sie haben uns so viel erzählt, wie die Menschen einst ge und dann fischt und gejagt haben, wie sie den Ader bebauten Säuser und Maschinen ich weiß noch viel davon. Wenn ich im Wald war, dachte ich immer an Sie." Die Alaffe war still geworden; dann jubelte fie: Ja, err Lehrer, noch heute!"

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Er stand still im Bitten und Wünschen. Wie ein Schlag es ihn durchzudt: dort kannst du weiterbauen.

hatte

Der Kommunalverband und die Gemeinde haben bei der Nußung des Grundstücks nach den Regeln einer ordnungsmäßigen Wirtschaft zu verfahren.

Der Nugen der beiden Verordnungen liegt auf der Hand. Wir fönnen jedoch die unglüdselige Schwachheit und Zaghaftigkeit nicht begreifen, die aus ihnen durch das Wörtlein befugt" spricht. Warum befugt"? Man sollte doch in so wichtigen Dingen nicht bloß den Mund spitzen, sondern wirklich pfeifen. Wenn die unteren Verwaltungsbehörden nur befugt also berechtigt sind, etwas au tun, so wird in vielen Fällen eben nichts getan werden. Da­für haben wir wahrhaftig genug Erfahrungen. Man muß die Behörden verpflichten und sie mit aller Schärfe überwachen,

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ob sie biese Pflicht auch erfüllen. Das ist heutzutage nötig. Ein Geheimunternehmen gegen Sozialisierung.

Spekulation auf die Angft.

Folgendes Schreiben wird uns zur Verfügung gestellt: Correspondenz für Politik und Volkswirtschaft Berlin   SW. 48, Wilhelmstr. 14.

Verlag: Rudolf Schulze u. Co.

Herausgeber:

Dr. Siegfried Seelig, Berlin  . Berlin   S. 48, den Februar 1919.

Streng bertraulich!

An die Direktion. Um sich gegen die Vergesellschaftung der pri. baten Produktionsmittel" zu wehren, ist auf An regung einer Reihe größerer Betriebe unsere Zeitungscorre spondenz gegründet worden, welche die gesamte bürgerliche Presse Deutschlands   mit Artikeln, die sich gegen eine solche Ent­eignung richten, bersorgt.

Um eine derartige Abwehr so erfolgreich wie möglich zu gestalten, ist es jedoch wünschenswert, baß möglichst a Ile Werke, bie bon ber geplanten Bergesellschaftung" betroffen werden tönnten, sich diesem Unternehmen anschließen.

Eile ist dringend geboten! Nähere Auskünfte wollen Sie von dem Unterzeichneten ein­fordern.

Mit vorzüglicher Hochachtung Correspondens für Politik und Boltswirtschaf Dr. Siegfried Seelig

Gs wirb bringend gebeten, biefes Schret­ben als streng bertraulich zu betrachten.

Herr

Der betriebsame Herr Seelig will die Angst der Unter­nehmer vor der Sozialisierung in seiner Art gewinnbringend ausnüßen. Dagegen wäre nun nichts einzuwenden, wenn fein Unternehmen nicht den gemeingefährlichen Charakter der Geheimbündelei trüge. Seelig will scheinbar natürlich nur im Allgemeininteresse die Presse mit boltswirtschaftlichen" Leistungen ver­feuchen, die von Interessenten bezahlt sind. Dadurch setzt er alle gleichgerichteten Unternehmungen dem oft wohl nicht unbegründeten- Verdacht aus, auch sie benüßten die Firnia des Gemeinwohls nur zur Besorgung ihrer Privatgeschäfte. Die Folge davon ist, daß die Deffenlichkeit alle die Sache des Sapitalismus verfed) enden Bresseaußerungen mit der aller­größten Borsicht genießen muß.

Heinze und Stresemann  . Die Nationalliberale Korrespondenz legt Wert auf die Feststellung, daß die Wahl Dr. Heinzes zum Vor penten der Kraftion der Deutschen Volkspartei  " fich nicht gegen Stresemann   richte. Strefemann habe Heinze felber vorgefblagen, nachdem ihm der Vorsitz der Fraktion zuerst angeboten war, er ihn aber wegen anderer Arbeiten abgelehnt hatte. Herrn Streiemanns Ehrgeiz befriedigt es offenbar nicht, Borsigender einer bedeutungs­Iofen Bartei au fem

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Die Klasse umringte ihn.

" Herr Lehrer. heute, diesen Nachmittag. Wir haben Turnen, tönnten wir spazieren gehen."

Er holte tief Atem.

" Ja, Jungens, heute gehen wir in den Wald. Da will ich euch erzählen, wie die Menschen arbeiten lernten und dabei glücklich und froh wurden und nicht mehr an Not und Gorge zu denken brauchten. Doch jetzt sett euch hin.

Wir wollen auch arbeiten!"

Netizen.

Kunstausstellungen. Die Berliner   Segession eröffnet am 19. Februar eine Gedächtnisausstellung ihres fürzlich Die berstorbenen Mitgliedes, des Malers Hugo Krayn  . Kunsthandlung Friz Gurlitt( Potsdamer Etr. 113 Villa I/ II) zeigt bom 16. februar ab altrömische Mosaiten und einige Mosaitarbeiten moderner Künstler. Musit. Das fünfte Sonntag- Mittags- Konzert im Schiller- heater Charlottenburg   findet unter Mit­wirkung von Hertha Stolzenberg und Xaver Scharwenka   am 23. Februar, mittags Buntt 12 Uhr, statt. Eintrittstarten 1,50 wt. 8ur Berliner   Revolution's geschichte hat der Bebaget- Budverlag ein mit Bildern versehenes Seft Die wolf's marine in Berlin  " veröffentlicht. Es geht von ben Vorgängen am Tage vor Weihnachten   aus, die den Heraus. geber G. Bleede- Echlornbach veranlaßten, den Matrosen im Schloß sich anzunähern. Der Ertrag seiner Unterredungen find die Lebensläufe von zwölf führenden Mitgliedern der Volks marinedivifion. Sie machen nun den Inhalt des Heftes aus, das manche Einzelheit zur Auffüllung des Bildes der Kieler   Revo­lutionsbewegung beisteuert.

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Der Wert der Lebensstiggen reicht aber darüber hinaus. Sie liefern nämlich Beiträge zum Werdegang und zur Psychologie des deutschen   Proletariers letter Generation, den Jugend Wissensdrang und Brotzwang in der Welt umtreiben, bis seine Wanderjahre in den Krieg einmünden, der ihn dann bereit werden läßt, Gewalt revolutionär gegen Gemalt zu jeken.

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Theodor Higen, den man den Entdeder der male­rischen Reize der Landschaft von Weimar   nennen tann, ist 77 Jahre alt gestorben. Ein halbes Jahrhundert fast hat dieser Künstler ber Ilmstadt angehört. Er zählt zu den Malern, deren Bilder durch Raumgefühl und Lichtfreude innerste Beseelung empfangen, die auch das Kleine der Statur zur Bedeutung wachsen läßt. Von Düsseldorf   als ein schon in jungen Jahren Umworbener auf Le­bensgeit nach Weimar   berufen, bat Sagen fich auch als tüdtiger Lehrer, ber Kräfte nach ihrer Eigenart zu entfalten wußte, bewährt. Der ungarische Dichter Gndre Abh ist gestorben. Er wird von links als der größte Lyrifer feines Landes nach Be töfi eingeschäßt, bon rechts her wurde er unfultiviert" und..ordi. när" genannt. Deutsche   Uebersehungen seiner Werte fehlen noch. In der Wiener Arbeiterzeitung" werden sie als eine gewaltige bittere Anflage gegen die heutige Gesellschaftsordnung, gegen die Barbarei und Echablonisierung unserer Zeit charakterisiert.

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