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Die Waffenstillstands­

verhandlungen.

( Fortiegung von der 1. Seite.)

einer ungeheuren Belastung der feelischen und materiellen Trag Traft der Böller gelebt. Sie wollen Ruhe und Arbeit. Wenn sich bei uns der Drang nach dem Frieden stärker und intensiver äußert, so liegt das in der ungeheuren Ausschöpfung der Kräfte unseres Bolles begründet. Wollen Sie die völlige Auszehrung des deutschen  Volfes, das eben jetzt mit seiner neuen Dajeinsform in die Reihe

Bir haben genug Beugnisse, daß eine große Zahl unserer Ge. ber Demofratier eingetreten ist? fangenen

Törperlicher und geistiger Zerrüttung

Verlassen Sie Ihre Politik der rücksichtslosen Ausnutzung der Macht! Seien Sie sich bewußt, daß wie im Einzelleben auch im Leben der Völler die Gewaltpolitik sich bitter rächt.

Vollversammlung der Groß- Berliner Soldatenräte.

Rücktritt des Präsidiums.

entgegengeht. Ich frage Sie: Woher nehmen Sie das moralische Recht, Tausende deutscher   Männer auch jeht noch ins Verderben zu jagen? Woher nehmen Sie das Recht, jebt, wo die Welt einen Rechtsfrieden aufbauen will, wo es heißt, das Macht. prinzip folle aus dem Zusammenleben der Böller ausgeschaltet sein, Tausende bon Männern, Frauen und Rindern von ihren menschlichen Beziehungen fernzuhalten? Die Alliierten müssen sich darüber klar sein: Auf diese Weise wird der menschenversöhnende Geist nicht gefördert. Das deutsche Wolf empfindet dieses barbarische Zwangsmittel als einen Die für Freitag auf 1 Uhr angefekte Vollversammlung der Schlag ins Gesicht. Wenn Sie glauben, Sie können dem deutschen   Soldatenräte wurde durch den Vorsitzenden Rich now verspätet er Bolt diese Schmach ohne Gegenwirtung antun, so irren Sie öffnet, da drei Mitglieder des fünfköpfigen Bureaus abwesend fich. Das Uebergewicht an Macht ist zurzeit bei Ihnen. Trotzdem waren. Es entspann sich hierüber sogleich eine Debatte, in der werden Sie eines Tages mit dem deutschen   Volfe zusammenarbeiten Seligsohn ein Mißtrauensvotum gegen das müssen, wenn der Friede der Welt Dauer haben soll. Daher Bureau beantragte. Das aus den Kameraden Rich now und forbere ich noch einmal die rettende Tat: Geben Sie unsere Ge- Biez bestehende Präsidium trat hierauf zurüd. fangenen fofort zurüd, entlassen Sie sie noch heute! Erlösen Sie Bieb teilt mit, man habe einstimmig im Bureau befchloffen, die zermürbten Geister, erweden Sie sie zu neuem Leben! Wenn zurüdzutreten, er fönne aber die beabsichtige Erklärung wegen des Sie es nicht der Männer wegen tun, tun Sie es um der Kinder Fehlens der Kameraden nicht in deren Namen abgeben. Der Wort­willen, von denen so viele ihren Vater nicht mehr fennen. Tun Sie laut der Erklärung, die er lediglich zur Kenntnis gebe, sei: es für die Frauen, damit sie fich wieder der Familie widmen fön­nen, wenn der Vater den Schuß und Unterhalt der Familien wieder übernimmt!

Selbst die Anträge auf eine Verbesserung des Boses der deutschen   Kriegs- und Zivilgefangenen wurden abgelehnt. Geben Sie daher den Befehl zur Entlassung der deutschen   Kriegs­und Zivilgefangenen aus allen alliierten Ländern! Senden Sie zuerst alle Berwundeten und Kranken, die Zivilinternierten und Sie über achtzehn Monate in Feindesland befindlichen Kriegs­gefangenen zurüd, insbesondere alle Familienväter! Marschall Foch selbst hat diese Fategorien als solche bezeichnet. die am meisten Teilnahme einflößen. Bis zur Beendigung des Abtransportes gewähren Sie allen Kriegs- und Zivilgefangenen eine Erleicht e- rung ihrer Lage.

Geben Sie ihnen erweiterte Bewegungsfreiheit außer­halb ihrer Lager bis zur Dunkelheit! Entlohnen Sie ihre Arbeit genau so wie die Tätigkeit Ihrer eigenen Arbeiter. Be­seitigen Sie die Postzensur und die Liegefrist für die Poftsendun­gen, für die feinerlei militärische Gründe mehr bestehen! Er­weitern Sie die Schreibbefugnisse! Veranlassen Sie die unmittel­bare Beförderung jeder Post durch die besetzten Gebiete und die Durchführung plombierter Wagen mit Bateten von Deutsch­  land bis in die Lager! Gewähren Sie ihnen die gleiche Beköstigung wie Ihrer eigenen Bevölkerung! Geben Sie ihnen Gelegenheit zum freien Ankauf von Lebensmitteln, verbessern Sie ihre Bekleidung und befreien Sie sie von der

grünen Zuchthäusleruniform

Groß- Berlin

Groß- Berlins Zukunft und die Sozialdemokratie.

Ueber die Zukunft von Groß- Berlin sprach gestern in Schöne berg der Oberbürgermeister Dominicus in einer von der Deutschdemokratischen Partei einberufenen öffentlichen Versamm­lung. Er entwickelte den bekannten Plan des Bürgerausschusses Groß- Berlin, die seit Jahrzehnten geforderte Eingemeindung der Vororte nach   Berlin zu ersehen durch Schaffung einer mit Lösung Der gemeinsamen Aufgaben zu betrauenden Gesamt gemeinde Groß- Berlin und den beteiligten Einzel­gemeinden für ihre besonderen Aufgaben die Selbständigkeit au belassen. Eigentlicher Zwed der Versammlung war, zu den Stadtverordnetenwahlen für die Deutschdemokratische Bartei zu werben, und das besorgte dann Frl. Alice   Salomon. Wenn in den Gemeinden die Sozialdemokraten zur Herrschaft fommen, werde fagte sie bieles anders werden, aber nicht beffer. Ja, das glauben wir ihr, daß dem liberalen Bürgertum die Beibehaltung der bisherigen Wirtschaft in den Gemeinden lieber wäre. Aber die Masse der werftätigen Bevölfe. rung weiß, daß erst die Sozialdemokratie die Gemeinden zu dem machen wird, was sie sein sollen. In der Diskussion sprach unter anderem der Stadtverordnete Jabow, der zu den Kandi baten einer angeblich unpolitischen" Lifte gehört. Er warnte, eine Gesamtgemeinde Groß- Berlin werde in ihrem Barlament sicher eine sozialdemokratische Mehrheit haben. Der Mann hat recht, aber er darf sich beruhigen: auch Groß- Berlin wird bei der Sozialdemokratie am besten aufgehoben sein. Doch einstweilen gilt ee, in den Einzelgemeinden bei den Ge­meindewahlen am 23. februar eine sozialdemokratische Mehrheit zu erlangen. Und dieses Ziel muß auch in den westlichen Bororten angestrebt werden, die das Bürgertum als lette Schlupfwinkel behaupten zu können hofft.

Der Wucher mit Pferdefleisch.

Als am 9. November gemeinsam von den Arbeitern und Soldaten das alte Stegime gestürzt wurde, bereinigten sich die Arbeiter und Soldatenräte zu einer gemeinsamen Körperschaft. Trop aller Anfeindungen muß hier ausgesprochen werden, daß in dieser Körperschaft positive Arbeit geleistet worden ist, denn durch sie wurde zunächst eine arbeitsfähige Bolts­regierung eingefeßt. Hiermit wurde der Grundstein zur deutschen sozialistischen Republik gelegt. Nach­Sem das alte Regime gestürzt und die Freiheit gesichert war, hat Nachdem einige Zeit der Handel mit Pferdefleisch einigermaßen der von den Arbeiter- und Soldatenräten eingesetzte Rat der glatt vonstatten ging, spotten die Zustände, die sich in letter Zeit Volksbeauftragten eine Neuregelung der Kommando- entwidelt haben, jeder Beschreibung. Die Noßichlächter machen teil­gewalt vorgenommen. Die Hauptaufgabe der Arbeiter- und weise gar nicht mehr auf, sondern verkaufen das Fleisch gleich fuhren­Soldatenräte war die politische Ueberwachung der Ueberbleibsel weise an die Gastwirte. Dort find sie ja auch an feine Höchstpreise des alten Regimes. Durch die   Nationalversammlung ist eine gebunden. In den meisten Gastwirtschaften sieht man jetzt Wurst neue, vom   deutschen Volk bestätigte Regierung eingefeht. Under- in Hülle und Fülle. Und außerdem ist beinahe in jedem sechsten feits find die Befugnisse der Soldatenräte durch die berufenen Haus eine Wursthandlung. In vielerlei Geschäften und bei Organe neu geregelt. Nach Auffassung des gesamten Präsidiums Straßenhändlern ist Pferdewurst und-fleisch genug zu haben, die etwa 100 Gramm für 1 Mart und noch hat die Vollversammlung der Groß- Berliner Soldatenräte nun­mehr kein Arbeitsgebiet und keine Arbeitsberechtigung. Es treten Mann gebracht, und wenn dann Das Fleisch wird meistens in der Nacht an den am nächsten Morgen die an ihre Stelle jezt der   Garnison- Soldatenrat und die ärmere Bevölkerung sich anstellen will, prangt das Schild am Ein­Korps Soldatenräte. In Anbetracht dessen stellt das Bureau seine Tätigkeit hiermit ein. Danft gleichgang: Heute kein Berkauf! Es ist die alte Erfahrung, die Behörden zeitig allen Stameraben für das bisher auch bei den schwersten hintenherum verschoben wird, tun aber nichts, um diesen Uebelstand beobachten ganz genau, daß das Fleisch infolge Höchstpreisen von Kämpfen und Meinungsberschiedenheiten entgegengebrachte Ver­trauen. Das Bureau hat nur noch den Wunsch, daß der sozia- Sie Gemeinde auch hier eingreifen und den Verkauf selbst in die Wenn es wieder durchaus nicht anders geht, muß zu meistern. listische deutsche Freistaat in geplanten Völkerbund die Stellung Hand nehmen. In   Treptow hat man bereits die Absicht, auf dieseur, einnehmen möge, die dem   deutschen Wolfe entspricht, zum Segen Wege vorzugehen. Soffentlich folgen andere Gemeinden dann nach. des Sozialismus. Es wird dringend nötig, daß behördlicherseits Schritte unternommen Schließlich wird nach endloser Debatte werden, um diese neueste Form des Wuchers zu beseitigen.

und von dem Stigma des P. G.( Prisonnier de   guerre) Mildern Sie die Disziplinarftrafen für die bis zum Tage der er­neuten Berlängerung des Waffenstillstandes begangenen Straftaten! bas Mißtrauensvotum mit allen gegen sechs Stimmen Die deutsche Nationalversammlung hat eine Resolu. angenommen. tion gefaßt, die gleichen Inbalts ist. Ich kann mich weder Das Bureau with jobann in die Hände der beiden rat mit der Antwort begnügen, daß Erwägungen über diese Frage tionsborjitenden Arndt( S. P. D.) und Petersborf bei den Alliierten stattfinden, noch mit der Zusage des Marschalls ( I. S. 3.) gelegt. Foch, daß er uns in dieser Frage bei den alliierten Regierungen feine Unterstübung leiht.

Ich muß die Zusage bekommen, daß mit dem Abtransport der beutschen Kriegsgefangenen alsbald begonnen wird. Reidsminister   Erzberger wandte sich sodann energisch gegen bie Unterbrüdung alles   deutschen Wesens in Elfak-   Lothringen und gegen die Ermutigung ber polnischen Eroberungsgelüfte

burch die Entente:   Deutschland hat die vierzehn Buntte Wilsons angenommen, aber auch die Alliierten. Punkt elf von ihnen aber besagt nicht, daß Teutschland die Verpflichtung übernommen hätte, tatenlos beiseite zu stehen, wenn die Bolen Teile des   deutschen Gebietes an sich zu reißen versuchen. Bunit elf gibt auch den Alliierten nicht das Recht, dem   deutschen Wolfe die Abwehr solcher Uebergriffe zu verbieten.

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Bortion" teurer.

Das Wahlalter. Der Drudfehlerteufel hat in unserer heutigen Morgennummer die zwischen 20 und 21 Jahren Stehenden ihres Wahlrechts zur Kommune beraubt. Wir weisen darauf hin, daß es ber der bisherigen Verordnung bleibt, monach vom 20. Jahre an gewählt wird.

Zu Bunft 2 hielt nunmehr der Vorsitzende des Reichsbundes Versorgung der Kriegsbeschädigten unter befonderer bend gegen 7 Uhr drangen zwei mastierie Stäuber in feldgrauer der Kriegsbeschädigten, Kamerad Kuttner, einen Vortrag über die 24 000 Mart bei der Firma Bints erbeutet. Am geftrigen Bersorgung und der Offiziers- Versorgung. Der Stebner ber- Fürstenwalde und zwangen unter Borhaltung von Revolvern ben im Berüdfichtigung der Unterschiede ber Manniafts- uniform in das Rassenzimmer der bekannten Firma Bintjo in Langte eine Berforgung, bie ohne Berüdsichtigung des militärischen Raffenraum allein noch anwesenden Rendanten Jaquemar, den Dienstgrades den mirtlichen Schaden erjest, den der Kriegs- Gelbichrank zu öffnen. Sie nahmen den vorhandenen Bestand von beschädigte durch berminderte Erwerbsunfähigkeit erleidet.( Stür- 24 000 Mart in Kaffenscheinen und flüchteten. Es gelang den mischer Beifall.) Räubern, die mit den örtlichen Verhältnissen vertraut gewesen sein müssen, zu entkommen.

Um Schluß der Sigung wurde bezüglich des Bureaus ein von Ibrecht gestellter Antrag mit 64 gegen 41 Stimmen ange­nommten, wonach den miltiärischen Witgliedern des Bpülzugsrates zukünftig die Geschäftsführung übertragen wird.

am Sonntag, den 16. Februar, nachm. 3 ühr, im Zentraltheater, Sur Theatervorstellung der Bezirksorganisation Groß- Berlin Kommandantenstraße, sind noch Ginlaßkarten an der Kasse von 43 1hr an zu haben. Zur Aufführung gelangt" Die Grziehung

An das Gewissen Ameritas appelliert   Erzberger, indem Geplante Demonstrationen gegen Radeks sur She" von D. E  .   Hartleben.

er, zum Schiffahrts- und Lebensmittelabkommen überleitend, Amerita an die   amerikanischen Lebensmittelnöte der Jahre 1862/65 erinnert. Damals war es   Deutschland, welches den Ver­ einigten   Staaten in ihrer Not unter die Arme griff, ihnen nicht allein Geld, sondern auch Kleidung, Schuhe, Maschinen lieferte und die wirtschaftliche Erholung ermöglichte.

Verhaftung.

Ernsthafte Warnung der Regierung.

WTB meldet:

Aus Anlaß der Verhaftung Radeks werden von Heute, nach fünfzig Jahren, ist es umgekehrt.   Deutschland spartakistischer Seite für Sonntag Demonstrationen braucht von Amerita Weizen, Fett, Fleisch, Betroleum, Baum- geplant. An ihnen sollen dem Bernehmen nach auch bebie wünschen, thre Kinder in unserer Weltanschauung zu erziehen. wolle, Kupfer. Und seine Baluta steht tief. Wenn   Amerika heute maffnete Soldaten teilnehmen. Die Regierung macht ebenso   Deutschland beistände wie   Deutschland vor fünfzig Jahren

ben Bereinigten Staaten, tönnte Amerifa

darauf aufmerksam, daß das Verbot von Anjammlun Lebensmittel und Rohstoffe gegen beutsche Anleihe gen und Demonstrationen für   Berlin noch immer geben und dadurch   Deutschland helfen, sich herauszuarbeiten. besteht. Gegen eine Uebertretung dieses Verbots Wir wollen die Lebensmittel, die wir brauchen, nicht ge. wird die Regierung mit allen Mitteln einschrei­sentt haben, wir wollen sie ta ufen. Trohdem wird die Beten. Die Bevölkerung wird ernsthaft gewarnt, sich an lieferung immer wieder hinausgezogen. Demonstrationen bon gekennzeichneter Art zu beteiligen.

Wir leiden Hunger!

Soldin

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Will uns die Entente vernichten, so soll sie nicht verlangen, Unabhängigkeitsforderung des Oranjefreistaates. Reuter zufolge baß wir uns das eigene Grab schaufeln. Die, Aerzte haben die fordert   Herzog die Unabhängigkeit des Oranjefreistaates. Bahlen der Opfer mitgeteilt, die durch die Hungerblodabe ge­fallen sind. Diese Zahlen waren während des Krieges der Deffent Deutschland! Denn in der Deutschen Tageszeitung" inseriert ein Königreich Garzig- Gollin. Es gibt doch noch ein Königreich in lichkeit geheim gehalten; fie gehen in die undert- Mann nach einer unbedingt tüchtigen Wirtschafterin, der sich be­tausende! Weit über eine halbe Million Männer, Frauen und Kinder sind an Entkräftung oder an den Folgen geringer Wider- zeichnet als: hilo, Kgl. Oberamtmann, Carzig- Gollin, Streis ftandsfähigkeit gestorben. Danach hat Carzig- Gollin noch einen König. Gesucht Als vor fast 48 Jahren der   deutsch- französische Waffenstillstand wird nur die Königin pardon- Wirtschafterin! geschloffen war, legte Jules Fabre es war am 29. Januar 1871 -die von ihm bisher sorgiam verfchwiegene Ernährungslage von Baris Bismard offen dar:   Paris hatte nur mehr für einige Tage Brot. Bismard war sichtlich bewegt. Er gewährte sofort alle er­denkbaren Erleichterungen für den Abtransport und bot Favre aus den   deutschen Beständen alle irgendwie berfügbaren Lebens­mittel an. Fabre erkannte dies dankbar an und äußerte: Wenn uns die Preußen fein Mehl gegeben hätten, wären wir Hungers gestorben.

Damals hatten wir die Uebermacht, jetzt ruht fie bei Ihnen. Gebrauchen Sie sie so, daß Sie nach einem Abstande von einigen Geschlechtern noch vor dem Weltgewissen bestehen können. Bedenten Sie, daß der Hunger die Brutstätte verheeren­der Keime ist. Bedenten Sie, daß, wenn diese Keime sich ent­

wideln und ausbrechen,

auch für Ihre Völker die größten Gefahren

Gewerkschaftsbewegung

Der Warenhausstreik.

Jugendweihe Ostern 1919. Allen Arbeitereltern, die ihre Kinder nicht firchlich konfirmieren lassen wollen, ist Gelegenheit gegeben, dieselben an unserer Jugendweihe teilnehmen zu lassen. Irgendein gefeßlicher Zwang zur Konfirmation besteht nicht. Bei vielen Eltern, die sich innerlich von der Kirche losgesagt haben, besteht der begreifliche Wunsch, ihren Kindern beim Eintritt ins Leben eine würdige eier zu bereiten. Das ist unsere Jugendweihe für alle, Anmeldungen aur Jugendweihe nehmen an Jugendsekretariat  Berlin S. 68, Lindenftr. 114, v. I. r., Walter Rüdiger, N. 58, hchener Str. 127( 2-8), Adolf Joseph, N. 21, Wilhelmshavener Straße 48( Laden), Hans Heckmann, W. 57, Großgörschenstr. 32, Herbert Berger, C. 2., Gr. Präsidentenstr. 10, Herbert Wollstein, no. 18, Ziekmannstr. 5. v. III r., Viktor Haß,   Treptow, Harzer Straße 117( 5-8).

Geschoben wird noch immer im großen. Nach wie vor weiß fein Mensch, wo die von Soldaten und Gendarmen auf der Eisen­bahn beschlagnahmten Lebensmittel bleiben. Wohl aber ist uns ein Anschlag des Lebensmittelausschusses einer großen   Berliner Butter und Fleisch zu Geheimrats aber nicht Aushelferpreifen an Verkehrsbehörde vorgelegt worden, worin der Verkauf von Fett, gezeigt wird. Auch war es recht nedisch. Legtbin ein Telephon­gespräch anzuhören, durch das die Bedenken über die Güte an gebotener Echleichware damit zerfireut wurden, daß sie aus Befchlag­nahmebeständen der Heeresverwaltung ftammten, und was daber femme, fei gut. Indeffen fallen ehrliche Arbeitsmenschen vor Hunger zufammen.

Der   Berliner Arbeiter Schachklub veranstaltet ein Königs- Gambit Turnier. Beginn desselben am Sonntag. Geipielt wird Conntags bon 9-12 lbr bormittags und Mittwochs von 6%-9%, Uhr abends bei Merf­mann, Große   Frankfurter Str. 16. Gäste willkommen.

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Veranstaltungen für Erwerbslose. Montag: Inftitut für Meerestunde, Georgenftr. 84-86. Prof. Dr. Merz:   Bosporus und Dare danellen. Jng. Dominik: Die Sealgymnasium Elisibethstr. 57158. Dienstag: Weinmeier under bet Telegraphie und Telephonie. straße 15. Prof. Dr. Mackowsky:   Berlin zur Schinkelzeit. Institut für Meerestunde. Prof. Dr. Spemann: Aus dem Leben ber Ameisen. 502 ufifalife Komödien: Dienstag. Gewerkschafts

In der heut vormittag abgehaltenen Vertrauensmännerber­sammlung der Streitenden wurde mitgeteilt, daß sich der Streit est auch auf die kleineren Spezialgeschäfte aus. gedehnt hat. Eine Reihe von Firmen haben sich mit der Streif­leitung dahin verständigt, daß sie das Uebergangsprovi- haus, Engelufer 15. forium des Zentralverbandes der Handlungs. gehilfen anerkannt haben und die Arbeit in diefen Betrieben wieder aufgenommen wird. Die Zahl der Firmen, die auf diese Weise Frieden mit den Angestellten geschlossen baben, mehrt fich ständig. In llebereinstimmung mit ihren Ber­

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Leste Nachrichten.

entstehen. Leibliche und geistige Hungerkrankheit. Sie haben dasselbe Inter- pathie aller am Streit beteiligten Berufsgruppen. Es wurde be­effe mie mir, die Welt über die Hungerfrankheit möglichst un chlossen, eine schärfere Stampfesweise anzuwenden,  Amsterdam, 15. Februar  .(..) Die Verhandlungen zwischen gefährdet hinwegzubringen. Vezarlaffen Sie daher, daß das wenn nicht heute noch eine Einigung erzielt werden englischen Gemertschaften und den Regierungsvertretern sind beutsche Bolt endlich an der Weltversorgung, die Sie in ben follte, die auch den Zentralverband der Handlungsgehilfen bisher ergebnislos verlaufen, meil Forderungen und Zuge der Hand haben, wirklich teilnimmt. Geben Sie uns ferner befriedigt. unjer unveräußerliches und auch von Ihnen verbürgtes Recht auf einen Frieden der Versöhnung

Berzweiflung ist bie Mutter bes Bolichewismus; er ist eine tretern beim Einigungsamt betundete die Versammlung volle Sym- Drohender Bergarbeiterstreik in England.

Wer heute Wölferhah fät, erntet Bolschewismus. Wieder ist der Ruf des   deutschen Boltes nach

Beendigung des Rollkutscherstreifs.

Die Rolltutscher und Speditionsarbeiter haben heute früh die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem eine Sibung ihrer Ver. trauensmänner dem am Freitagabend vom Einigungsamt gefällten phne Echo geblieben. Vier Jahre und länger hat die Welt unter Schiedsspruch zugestimmt hatte.

Abschluß des Friedens

ständnisse soweit auseinandergehen, daß eine Verständigung un möglich erscheint. Falls eine gütliche Einigung nicht erreicht wird, muß mit einem Ausstand der Bergarbeiter gea rechnet werden.

Berantwortlich für Bolitif Artur Zieler,   Charlottenburg, für ben übrigen Teil des Blattes: Alfred Schols, Neuköln: für Anzeigen Theodor Glode,   Berlin. Berlag: Borwärts- Verlag G. m 5. 6.,   Berlin.

Drud: Vorwärts- Puchbruderet unk Berlagsanstalt Paul   Singer u. Co. in   Berlin, Lindenstraße&