Mantel der Anonymität hüllt. Wir wären wirklich begierig, ihn fennen zu lernen, um ihm ins Gesicht zu sagen, daß er ein durch und durch gewissenloser Bursche ist, der die Sache, die er zu vertreten vorgibt, schändet.
Ist es denn um die Oppositionellen von rechts und links, den Alldeutschen und den Unabhängigen, so schlecht bestellt, daß sie nicht mit ehrlichen Waffen fämpfen können?
Gewerkschaftsbewegung
Der Streik im Handelsgewerbe.
Die Inhaber der vom Etreit betroffenen Geschäfte hielten am Sonntag eine von ihrem Arbeitgeberber banb einberufene Bersammlung in der Handelshochschule ab. Eine Resolution wurde angenommen, die dem Verhalten des Zentralverbandes der Hand lungsgehilfen die Echuld dafür beimißt, daß der Streit noch nicht beendet werden könnte.
abführen. Mit Laffkraftwagen wurden sie nach dem Untersuchungsgefängnis Moabit gebracht. Unter ihnen befindet sich auch der Führer Fröhlich des Roten Coldatenbundes. Während sich die Abführung der Versammlungsteilnehmer ohne Zwischenfälle ab spielte, nahmen Zuschauer, die sich infolge der Absperrung ein gefunden hatten, an verschiedenen Stellen eine drohende Haltung gegen die Regierungstruppen an. In der Weberstraße schoß ein Soldat, der tätlich angegriffen wurde, auf den Zivilisten und tr a f ihn am Halse so schwer, daß er bereits auf dem Wege nach der Hilfswache in der Landsbergerstraße der Verwundung Daß diese Behauptung nicht zutrifft, haben wir in der Sonn erlag. Die Persönlichkeit des Toten, der feinerlei Papiere bei tagsnummer des Vorwäris" nachgewiesen. Wenn es den Arbeit sich hatte, ließ sich noch nicht feststellen. Es ist ein Mann von etwa gebern an der Beendigung des Etreits gelegen war, hätten sie ben 35 bis 40 Jahren, 1,75 Meter groß, mit dunkelblondem Haar und bom Zentralverband der Handlungsgehilfen gemachten Vorschlag über die Form der Verhandlung annehmen können. Aber nach rötlichblondem Schnurrbart. Er hat ein volles Geficht, braune den in der Versammlung gemachten Ausführungen handelt es sich Augen und lüdenhafte Zähne und trug eine braune Manchesterhose, für die Arbeitgeber nicht um eine Formfrage, sondern um eine graue Joppe, schwarze Weste und Echaftstiefel. Auf dem rechten Geldfrage. Sie glauben hinsichtlich der Gehaltsbewilligung billiger Arm hat er eine Edlange eintätowiert, auf dem rechten Handdavonzukommen, wenn sie den Gewerkschaftsbund zu den Berhand gelent ein Armband und ein vierblätteriges Aleeblatt und auf dem lungen heranziehen. linfen Unterarm einen Frauentopf.
Auch diese Annahme halten wir für irrig. Nach Lage der
Die Putsche, die die Spartafiften für ben gestrigen Sonntag
Der Jobber der Republik. Das Konterfei eines Revolutionsgewinnlers. Kurz nach der Revolution erschien in Berlin eine neue Zeitung:„ Die Republik". Als Chefredakteur ließ Herr Wilhelm Herzog seinen Namen mit großen Lettern in den Kopf der Beitung fetzen, deren Wahlspruch lautete: Für die Sicherung der Revolution! Für die Internationale! Für Menschlichkeit!" Das ist sehr gut und sehr schön und welchem Sozialisten lachte dabei nicht das Herz? Eine andere Forderung Herzogs war, daß nur ganz reine und ganz unkompromit. tierte Männer die äußeren und inneren Geschäfte der neuen Republik führen. Auch darin könnte man dem Apostel der Sache hat doch schließlich das Einigungsamt die Höhe der zu be geplant hatten, waren von diesen in allen Einzelheiten ausgear. Stubenreinheit be pflichten, wenn nur der, der diese Forde band bereit erklärt hat, einen Schiebsfpruch bes beitet. So hatten sie u. a. auch vor, bem Polizeipräsidium einen rung erhebt nicht selbst ein politischer Schmußfint ist. Ginigungsamts ohne Vorbehalt anzunehmen, so Besuch abzustatten. Sie hatten beschlossen, auf dem Lichthofe des Wer aber Herzog ist, das kann jeder aus der Würdigung ist doch nicht zu fürchten, daß die Arbeitgeber durch gesonderte Ber- Bolizei- Präsidiums eine Temonstrationsversammlung abzuhalten erfahren, die Herzog in der nächsten Nummer der Welt- handlungen mit den beiden Angestelltenorganisationen schlechter und zu dieser mit Gewehren zu erscheinen. Es war bestimmt wor bühne" von Siegfried Jacobsohn und Alphons Gold- wegtommen, als wenn sie mit beiden Organisationen gemeinsam den, daß die Gewehre ungeladen sein sollten, doch sollten sie, für schmidt( der lettere war bisher Wirtschaftsredak- berhandeln. den Fall, daß es zu Zusammenstößen tommen werde, Patronen in teur der Republik ") zuteil wird. Es scheint, daß es der Arbeitgeberverband auf eine Machtprobe den Taschen bei sich tragen. ankommen lassen will, daß es sich nicht nur um einen Stampf in Berlin , sondern in ganz Deutschland , handele. Tas terroristische Borgehen" des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen müsse zurüdgewiesen werden. Der Arbeitgeberverband will zunächst gütlich, nötigenfalls aber auch mit anderen Mitteln gegen diejenigen Gefchäftsinhaber vorgehen, die durch Anschlag bekanntgeben, daß sie die Forderungen bewilligt haben.
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Jacobsohn weist an Hand der Entwidelung dieser Zierde des Journalismus die ganze Charakterlosigkeit Herzogs nach. „ Er fonnte schreiben rechts und konnte schreiben lint." Jacobsohn fährt fort:
Und dann fam der Krieg. Dei, das war eine Luft, gu leben, zu fterben! Die Internationale ift sertrümmert. In Ewigkeit. Es gibt keinen Frieden. Kann keinen Frieden geben. Und es wird immer Kriege geben müssen. Wir, Freunde des Friedens und Sünder einer neuen Ethit, melden uns als Kriegsfreiwillige. Wir wollen töten wie die andern." Dieses gerufen, begab man fich munter auf den Kriegsausschuß für Cele und Fette und bat, einen freundlichst zu reflumieren. Wenn aber das Ende der Reflamationsfrist drohte und zweifelhaft war, ob wiederum die Er. neuerung verhängt werden würde, dann troch man in ein pit. feines Sanatorium und bog sich für einige Zeit eine Krant heit bei...
ib muß daher warnen.
Streit der Versicherungsangestellten.
An der Etreillage hat sich nichts geändert. Am Montag verhandeln die Parteien vor dem Einigungsamt, das von den Unternehmern angerufen worden ist.
Am Dienstag vormittag findet eine Versammlung aller Streiferben statt. Näheres im Zentral- Streifbureau, Linfftr. 2, Restaurant Pfefferberg.
Die Maßnahme in der Weberstraße hat anscheinend alle diefe überall ruhig.
Vorbereitungen zerschlagen, denn der geftrige Sonntag verlief
gestern eine gut besuchte Bersammlung im Rheingold", in der Herr Der Berband ehemaliger Schuhhaftgefangener veranstaltete Weber Robine referierte. Er geißelte vor allem die Form, in der die Schußhaftgefangenen behandelt wurden, die aller Mensch lichkeit Sohn sprach: Ernährung wie Räumlichkeit ließen alles zu wünschen übrig. Ebenso ist es zu verwerfen, daß die Gefangenen in Einzelhaft oder mit Dirnen und Verbrechern zusammen oder gar ins Irrenhaus geftedt wurden. Ehepaare wurden jahrelang getrennt in Schubhaft gehalten, ohne daß der eine vom andern wußte, ob der andere überhaupt noch am Leben sei. Auch das Schutzhaftsystem war eine der Ursachen, die zum Zusammenbruch der alten. Regie rung führten.
Als zweiter sprach Justizrat Dr. Werthauer: Die Schutzhaftgefangenen wurden vom alten System der Militärgewalt unterstellt, weil die militärischen Richter für etwaige Ungerechtigkeiten nie zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Gegen dieses Suftem gab es weder Schuh noch Necht. Dagegen schüste nur Protettion, man konnte nur um sein Recht bitten und betteln. In Echuzhaft tamen nicht die, die etwas getan hatten, auch nicht bie, die ver dächtig waren, etwas getan zu haben, sondern nur die, bei denen die Möglichkeit vorlag, daß fie etwas tun tönnten. Die Entschädigungsparagraphen des Echuzhaftgesetzes find durchaus ungenügend. Doch gibt das Bürgerliche Gesetzbuch die Möglichkeit. gegen die Beamten vorzugehen, die einen anderen an Freiheit und Vermögen unbe rechtigt geschädigt haben.
Dann brachte Schwester Arendt einige Bablen und sehr intereffante Ausführungen über ihre Fürsorgetätigteit zugunsten der unehelichen Kinder und ehemaligen Gefangenen. Als Dank für diese Arbeiten zum Wohl des deutschen Boltes wurde fie später in Schußhaft genommen.
Nach einer sehr lebhaften Debatte mußte die Versammlung
wegen ber vorgerückten Zeit abgebrochen werden.
Angestellte der Elektroindustrie. leber Herzogs Rolle in der Revolution schreibt Alphons waren am Sonntag im Birkus Busch versammelt. Der Fünfer Goldschmidt aus nächster Renntnis noch u. a.: ausschuß für die Fachgruppe der Elektroindustrie im Zentralaus Man hatte mich vor diefem Herzog gewarnt. Gutmeinende, schuß der Angestellten hatte Dr. Breitscheid um ein Referat Nufbesorgte hatten mich gewarnt. Aber ich wollte nicht auf fremde über Die Revolution und die Angestellten" gebeten. marnung berurteilen, ich wollte mittämpfen und im Kampfe Durch Brief zog Dr. Breitscheid die gegebene Zusage zurüd mit Jehen, ob der Hauptstreifer die Menschlichkeit, die Gerechtigkeit, der Begründung, seine Barteigenoffen im Zentralverband der Handfeinen Wagen, wie die Rufbesorgten behaupteten. Die Rufbesorg. lungsgehilfen hätten ernste Bedenken dagegen, daß er in dieser Versammlung spräche. Der Obmann des Fünferausschusses Dr. ten haben recht behalten. Die Sache wurde beschmut. Auch stah, der als Referent einsprang, beklagte, daß Versuche der AnErftens: Dieser Herzog ift fein Arbeitsmann. Er gestelltenausschüsse, einen Anschluß an die freien Gewerkschaften versteht Arbeitsleute ranzuholen, Leute, bie bis tief in die Nächte herbeizuführen, bei diesen wenig Entgegenkommen gefunden hätten. für ihn iuften müffen. Aber felbst arbeitet er Die Revolution habe viele Angestellten erkennen laffen, daß an de nicht. Er dirigiert nicht felbft, er arbeitet nicht selbst, er ist und Kopfarbeiter zusammengehören.( Lebhafte Buein Bettmännchen, ein Arbeitszerfahrener, ein Weichling. Er ber- Stimmung.) Redner erörterte dann die Frage des Mitbestim tündet den Sozialismus, die Lehre von der Arbeit, die hohe Lehre mungsrechtes der Angestellten, die befriedigende Lösung for. von der Arbeitsverantwortung, aber selbst arbeitet er nicht. bert. Den Vertretungen der Angestellten müsse durch vertragliche Zweitens: Dieser Herzog ist ein Unternehmer. Er ist Festlegung der gebührende Einfluß auf Einstellung und Entlassung, Als der nächste Redner, Oberft Gaedle, sprechen wollte, ber fein fapitalistischer Unternehmer gewöhnlicher Art. Der tapita. auf Gehaltsregelungen usw. gesichert werden. Der Vorstand des listische Unternehmer gewöhnlichster Art ist ein Risiko- Unternehmer. Verbandes Berliner Metallindustrieller habe schon beschlossen, diese suchten verschiedene der Anwesenden, ihn am Sprechen zu hindern. Er läßt Andere für sich arbeiten, aber er trägt das Risiko. Ser. Forderung auch unter dem Drud eines Streits nicht zu bewilligen. Nur mit Mühe gelang es die Ruhe wiederherzustellen. Gaedke sprach 80g läßt nicht nur andere für fich arbeiten: Gegenüber dem Unternehmertum fei Einmütigkeit und Geschloffen vor allem gegen den Militarismus. Er schloß mit dem Hinweis, er läßt andere auch das Mifito für fi tra beit nötig. Kollege Klein referierte über„ Abschluß der daß die Schußhäftlinge nur durch eine Aenderung der Gefeße zu gen. Er holt nicht nur Arbeitsleute heran: er holt auch Geld. Rollektivverträge burch die Gewertschaften". Gr ihrem Recht fommen fönnen. Für die Auslandsdeutschen sprach Herr Beti Bey über die preuTeute heran. Geld und Geist arbeiten für ihn. Er ist der Rentner forderte Mitwirkung der Branchengruppen durch die Angestellten. von Geld und Geist der andern. Mit dem Verlag der Republir" ausschüsse, beren Vorarbeit die Arbeit der Gewerkschaften beschleu. Bifche Ochrana. Er forderie Abschaffung der Geheimakten und Beftrafung der Schuldigen. und mit einem anderen Verlage schloß er Berträge, die ihm Ge. nigen werde. Den Vorwurf der Bersplitterungsabsicht müsse er auhälter von 42 000 Mart im erften, 54 000 Mart im zweiten und rüdweisen. Nahezu einstimmig wurde eine lange Resolution britten Jahr sicherten. Außerdem irgendwelche 60 000 Mart, außer angenommen, bie faft gleichlautend mit der vor acht Tagen in einer dem Anteile jeder Art und sonst noch erhebliche Einnahmen. Versammlung der Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände Alles das ohne Arbeitsgegenwert, ohne Arbeitsäquivalent. Er beschlossen ist. redet also für den Sozialismus, aber er ist ein fapitalistischer Rentenmann, ein Riesengehältler. Er ist sozusagen ein Mär. threr mit Bralinees, ein Märtyrer im Iubfeffel. ein Wedekind- Objeft. Sosialist ift er nicht. Denn der Cozialist lebt bon eigener Arbeit, der Sozialist arbeitet mit andern, aber er läßt nicht andere für sich arbeiten. Drittens: Herzog ist fein mutiger Mann. Wer für die Sicherung der Revolution, für die Internationale, für Mensch. lichfeit tämrfen will, muß ein mutiger Mann sein. fter ben tönnen für sein Stampfziel. Herzog will nicht sterben für fein Stampfziel. Er will sich nicht einmal dafür berhaften laffen. In den Krisentagen, ben Maschinengewehr- Tagen, den Verhaftungstagen zeigte er eine Bombenangft, eine Stinberangft, Da nun nach Mitteilung des Arbeitsausschusses die geftellten aber feinen Stämpfermut. Ich habe eine derartige Bombenangst Forderungen, welche unter Berücksichtigung der jebigen Verhältniffe nie zubor gesehen. So sieht ein Märtyrer des Sozialismus, ein außerordentlich bescheiden gehalten waren, trobem nicht in voller Streiter für die Eicherung der Revolution, für die Internationale Söhe bewilligt werden sollten, fam es zu sehr erregten Debatten, Viertens: Serzog bat fein Sozialbera. Er ist ein Abstellten in beredten Worten zum Ausdrud gebracht wurde. Zum wobei die große Unzufriedenheit der Beamten, Lehrer und AngeStubenten und Akademikerversammlung. Dienstag, 18. Fe fbandssummenmensch, ein gefchicter Bergleicher. Mit seiner Ver. gleichsroutine bat er großes Geld reingeholt. Die Republik " Schluß einigte man sich auf eine Resolution, welche beute dem Ma- bruar, 7 Uhr, im Kaiser- Friedrich- Gymnafium, Senejebedstr. 25, giftrat überreicht werden foll. Danach verbleibt der Ausschuß und Dr. Hans Reichenbach : Die Sozialistische Studentenpartei und gehört heute, nachdem der Geldgeber sich zurückgezogen hat, ihm. bie hinter ihm stehenden 500 Vertrauensleute in der bringendsten ihre Biele; Otto Jenssen : Technik und Sozialismus; Stud. Herzog, allein. Raum gehörte die„ Republi!" ihm allein, faum Form bei der Forderung von 125 Mart monatlicher Gehalts- Bed: Ingenieur und Sozialismus; Freie Aussprache. war ihm das große Geld gesichert: ba batten bie ebat abichlagsregulierung mit Rückwirkung vom 1 Januar 1919 ab und Sozialistische Studentenpartei, Gruppe: Technische Hochschule . teure die Kündigung auf vier Wochen. Raus zahlbar spätestens Anfang März. Diese Erhöhung soll ruhegehaltsgeworfen follten fie werden, die für ihn gearbeitet hatten, vom berechtigt in voller Höhe, und zwar für alle Beamten, Lehrer- und erften Augenblid an bis dahin Tag und Nacht für ihn gearbeitet Angestelltenklassen in gleicher Weise neben allen bisberigen Teuehatten. Die Rechtsanfprüche wurden nicht anerkannt. abrupt murde acfündigt, obwohl das große abitandsgeld nach der rungszulagen fein. Für Vermeidung drohender Unruhe wird reft Absicht des Geldgebers auch der Befriedigung längerfristiger Re Staat diefe Bulagen in geringerer Form geben sollten. lose Erfüllung dieser Forderungen erwartet, auch wenn Reich und bakteureansprüche bienen sollte. Die furafriftigen Sündigungen wurden erst auf Einspruch zurückgenommen. Ich hatte meine Mitgefegle Forderung nicht restlos erfüllt wird, soll zunächst von den Wenn die in der Refolution neftellte, auf das äußerste herab. arbeit an der Beitung aufaekündigt. für fofort" aufgekündigt. gesamten Beamten. Bebrern und Angestellten, mit Ausnahme der als ich von der unerhörten Eve'enbrellerei des Herzog erfuhr. ber jenigen, welche bie Betriebe aufrecht zu erhalten haben, ein großer in furzer Zeit 2500 Mart oder darüber für Autofahrten und an Demonstrationszug eine Stunde lang um das Rathaus stattfinden. dere unkontrollierbare Ausgaben berlangt, erbalten und dann noch mehr gefordert hatte, und als ich den tapferen Antreiber in Todes. angit hatte schlottern sehen. Als sich aber gar berausstellte, bak der Mann ohne Eozialherz ist. entschloß ich mich, öffentlich vor ihm zu warnen. Es darf nicht sein, daß einer. der in biefer Zeit fozialistischer Aftivität, in dieser Probe- und Brüfzeit den Sozia lismus predigt, urberurteilt bleibt, wenn er fein Sozialbera bat. Wenn er ein brauemer, fapitalistischer Renten und Sicherungs. mann ist, ein Abstandsgeldermann ohne Sozialberg.
Drei gefährliche Knader wurden von der Kriminalpolizei auf frischer Tat festgenommen. 8u ihnen gehört auch jener Wilhelm Scharnotetti, der mit seinem Bruder Hermann die Spartakus wirren benutte, um sich der Kasse der Reichsbruderei zu bemäch Behrervereine Berlins hatte am Sonnabend in der Sophienschule bem auch der stärkste Banzer nicht widersteht, ausgerüstet, schlichen Der Arbeitsausschuß der städtischen Beamten, Angestellten und tigen. Mit den besten Werkzeugen, u. a. einem Sauerstoffgebläse, mit ben Vertrauensmännern der einzelnen Verwaltungsstellen eine fich die beiden Stnader mit den Epartakusleuten in die Reichs gemeinsame Eibung, um über die mit dem Magistrat gepflo- bruderei ein und machten fich gleich über die Geldschränke und genen Berhandlungen wegen der Gehaltsabrefors her. Spartalisten, die sie dabei überraschten, nahmen sie fchlagsregulierung Stellung zu nehmen.
und für Menschlichkeit aus.
Diefem getreuen Abbilde eines Mannes, dem eine Mevolution gerade gut genug ist, um, von braien gedeckt. forruptive Geschäfte zu machen, braucht nicht viel zugefügt zu werden.
Nur das eine: Diefer Mann hat Arbeiter zu den Waffen gerufen und zu Sandlungen aufgcpeitscht, und während viel leicht einer feiner Lefer blutend auf der Straße lag, bat er Raffenfcheine gezählt und die Sofen gewechfelt.
Baul Hug, Zivilgouverneur in Wilhelmshaven . Die Reichs leitung bat den Genoffen Paul Gug aus Rüftringen zum beigeord neten Bibilgouverneur des Etationschefs der Nordfecftation der Marine in Wilhelmshaven ernannt. Genosse Sug nimmt gegen wärtig als Abgeordneter an den Verhandlungen der Weimarer Nationalversammlung teil, wird aber balb sein neues Amt an treten.
Da die laufenden und einmaligen Teuerungszulagen und die Kriegsbeihilfen nicht im entferntesten mit der tatsächlichen Teuerung Schritt gehalten haben, hatte der Arbeitsausschuß unter dem 22. Ja nuar an den Magistrat ein Gefuch zweds Aufbefferung der Gehälter und Erhöhung der Teuerungszulagen gerichtet.
Groß- Berlin
Aushebung des Roten Soldatenbundes.
Eine Berfon getötet.
fest. Sie tamen darauf nach dem Gefängnis des Bolizeipräsidiums. Ein Spartatiftenputsch aber verfchaffte ihnen bald die Freiheit wieber. Bei einer gewaltsamen Ceffnung des Polizeigefängnisfes entschlüpften fie. Seitdem arbeiteten" die beiden Brüder wieder eifrig weiter. bis jekt Wilhelm Echarnowski in der Schulstraße bon Kriminalbeamten bei einem neuen Einbruch ertappt und wieber feftgenommen wurde. tigte Stnader Fris Maelle mit einem Epießgefellen Großmann In der Wallstraße wurde der berüch dingfest gemacht. Beide haben der Kriminalpolizei schon viel zu schaffen gemacht.
Geschäftsstelle: Solsteiner Ufer 10.
ftrat wählte den Vorsteher der sozial- hygienischen Abteilung des Profeffor Grotjahn Direktor des Heilstättenamts. Der MagiMedizinalamtes. Profeffor Dr. Grotjahn, zum ärztlichen Direktor des neugebildeten Seilstättenamts. Profeffor Dr. Alfred Grotjahn genießt als Vertreter der sozialen Oygiene in der wissenschaftlichen Welt einen guten Ruf
Groß- Berliner Lebensmittel.
Buchholz. Abschnitt 88 Seringe( 60 Bf.). 2 Kartenabschnitte 1 Sering, 8-5 Abschnitte 2 Heringe, 6 und mehr Abschnitte 3 Beringe.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Gemeindewahlverfammlungen.
Heute, Montag:
20. Abteilung. 7½ Uhr, Aula der Gemeindeschule Strahmannstraße 6: Vortrag des Genoffen Schrader. felber Straße 17. Referent: Genoffe 2üdemann. Mariendorf - Südende. 7% Ubr: Schultheiß . Südende, LichterMorgen, Dienstag: Ablershof: 7 Uhr: Gemeindeturnhalle Hadenbergstraße: Mefe rent: Genoffe ufy- Neuföln. Stealis( Bezirk I). 7½ Uhr: Jung. Fichte. Ede Ahornstraße. Buchholz. 7% Uhr: Restaurant Roffad, Hauptstr. 71. Referent: Genosse Schönberg. Stralau. 5½ Uhr: Flugblattberbreitung von Carl
Für ben geftrigen Sonntag waren, wie schon berichtet. größere Spartakiftische Butsche in Groß- Berlin geplant. Die Vorbereitun gen bierzu waren jedoch der Regierung vorzeitig zur Kenntnis gefommen und so faben sich die Führer der Kommunisten genötigt, ihre befchloffenen Pläne aufzugeben oder in anderer Weise durch auführen. Zu diesem Amed berief der Note Eoldatenbund seine Bührer Sonnabend abend zu einer Geheimversammlung nach dem Lofal von Boeker. Weberstraße. Aber auch diese Zusammenkunft blieb nicht unbekannt. Polizeibeamte, unterstützt durch Truppen der Frigade Meinbarb erschienen vor dem Versammlungslokal und sperrten die Ausgänge. ebenso einen Teil der Waßmann- und der Gr. Frankfurter Etraße. Alle Versammlungsteilnehmer ungefähr May. Alt.Etralau 12, aus. 100 Mann, wurden, weil sich unter ihnen eine ganze Reihe solcher Voraussichtliches Wetter bis Dienstagmittag. Ziemlich trübe Evartaliften befanden, die bei den Unruhen beteiligt waren. für und nebelig, besonders im Süden an vielen Orten meistens Schmee. berhaftet erflärt. Die Ueberraschten ließen sich ohne Widerstand fälle, langsame weitere Abkühlung