Mief. DiS Kosten für die Lieferung der Lehrmittel sind noch weit geringer. 7 DieUnentgeltlichkeitderVerpflegung. Auch diese muß durchgeführt werden, um armen Kindern den Aufstieg zu ermöglichen. Hungrige Kinder können dem Unterricht nicht folgen. In der Unentgeltlichkeit der Vor» pflegring liegt ein gewisser Ausgleich dafür, dasi kinderreiche Familien soviel mehr Ausgaben als kinderarme haben. Durch eine geringe Erhöhung der Abgaben der reichen Eheleute ohne Kinder und besonders der Junggesellen können die Kosten für die öffentliche Verpflegung der Schulkinder vor und nach dem Untericht aufgebracht werden. Es darf nicht gespart werden, wenn es sich um die Forde- tuny von Talenten handelt. Wir brauchen solche auf allen Gebieten, um uns wieder emporzuarbeiten. Die Durchführung jener sieben Forderungen ist die erste Bedingung, wenn das bekannte Wort„Freie Bahn den Tüch- tigen" in die Tat umgesetzt werden soll. Es ist n i ch t die Ab- ficht der Sozialdemokratie, das Gelehrtenprole- tariat zu vermehren. Es soll aber der Uebelstand be- fertigt werden, den Friedrich Paulsen , der kein Sozialdemokrat war, durch die Worte ausgedrückt hat:«Unfähige werden ab- gerichtet, treten in die leitenden Stellen, wo sie nichts leisten. Andererseits wird solchen, die zu großer Tätigkeit innerliche Begabung mitbringen, die Gelegenheit zur Ausbildung vor- enthalten." Die Stadt V e r l i n hat durch Gründung der Real- schulen, in denen die erste fremde Sprach� in Quarta beginnt, und durch das kürzlich errichtete Gymnasium für begabte Bolksschüler gezeigt, daß sie im Schulwesen nicht konservativ ist. Das sind aber nur ganz bescheidene Anfänge, mit denen sich die Sozialdemokratie nicht begnügen kann. Darum, Ihr Eltern, die Ihr den Kindern ohne Rücksicht auf den Geldsack zum Aufstieg verhelfen wallt; Wählt am 23. Febrtmr sozialdemokratisch!_ EickgunZ zwischen Sozialrevolutionären und öolschewiki. Stockholm , 15. Februar. Nach einem Funkspruch aus Moskau hat sich die in Moskau «ingetroffene Abordnung der Mitglieder der früheren konstituierenden Versammlung, die gleich. zeitig aus hervorragende» Mitgliedern der s o z i a l r« v o l u t i o- nären Partei besteht, in einem Aufruf an alle Bürger der russischen Republik gewandt, iu dem folgendes aus» geführt wird: .Nach dem Umsturz im Oktober 1917 begann die sozialrevolu- tionäre Partei zur Verteidigung ihres Programms den aktiven Kampf mit der Sowjetgewalt und mit Deutschland . Die Gerechtigkeit zwingt uns jetzt anzuerkennen, daß die Beschuldi. gimgen, die Bolschewiki ständen im Solde der deutschen Imperialisten und es fei zwischen ihnen ein gegenseitiges Schutzbündnis abgeschlossen worden, unbegründet waren. In der Absicht, eine einzige allrussische Macht zu schaffen, wurde im September vorigen Jahres in U f a eine politische Beratung ab- gehalten, die zur Bildung eines Direktoriums von 5 Mit» gliedern führte. Der Plan, zum 1. Januar eine konstituierende Versammluirg einzuberufen, konnte nicht zur Ausführung kommen, da die Führer der sibirischen Reaktion am 18. November die sogialrevolutionären Mitglieder dieses Direktoriums verhafteten Und die oberste Gewalt im Reiche dem Diktator Koltfchak übergaben. De? Weltkrieg hat mit dem Niederwerfen des imperialistischen Deutschland geendet. Der B r e st e r Frieden ist anulliert und die Einmischung der Ver» bündeten in die innerrussischen Angelegenheiten nimmt immer deutlichere Formen an. Der russischen Revolution droht jetzt tödliche Gefahr von feiten unserer früheren Verbündeten. Der EntscheiduugSkampf zwischen sozialer Revolution und sozialer Reaktion hat begonnen. Der Platz der sozialrevolutionären Partei in diesem Kampfe kann nur bei den Arbeitern und Bauern sein, wenngleich die Partei in vielem die Ansichten der russischen kommunistischen bolschewistischen Gruppen nicht
Die Einheitsschule. Sieben Leitsätze von Dr. Max Spei. 1. Die allgemeine Frage der Erziehung und Bildung ist eine Sache des Volkes, der Gesamtheit, und muß von diesem Volksganzen aus der Idee der Volksgemeinschaft heraus entschieden und verwirk- licht werden. Die Einzelfragen unterliegen dem Urteil«tner be» sonderen pädagogischen Einsicht und Erfahrung. 2. Grundgedanke aller Erziehung und Bildung ist: der gesamten Volksjugend die Möglichkeit zu geben, alle geistigen und körperlichen Anlagen und Fähigkeiten zu entwickeln und zu vervollkommnen, den Verstand nach seinen mannigfaltigen Richtungen auszubilden, das Gemüt zu allem Hohen und Erhabene» aufzurichten, das Wollen auf das Große und Gute hinzuwenden. 8. Grundforderung ist: freie Bahw allen Kindern unseres Volkes, unabhängig von allen Zufälligkeiten der Geburt, de» Ranges und Standes, von Geld und Gut, allein bedingt von den geistigen, sitt» lichen Gaben, die der Genius der Nation der Jugend als heilige Mitgift in Herz und Kopf eingepflanzt hat! 4. Die Durchführung dieser Grundforderung ist geboten durch das Interesse») des Staates, d) der Persönlichkeit und c) der Pädagogik. a) Im Staatsinteresse liegt die Entfesselung aller Kräfte, die als Natnrgeschenk. als Gabe de» VollSgeiste» dem Ganzen darge» boten find. Die bisherigen höheren Schulen waren wesentlich Stan- desschulen, mehr noch Geldsackschulen. Di« von Natur verliehenen Geistesgaben sind aber vom Steuerzettel unabhängig. Alle jene scheingelehrten, sich auf Vererbungsgesetze und statistische Nachweise stützenden Beweise dafür, daß die soziale Stellung der Eltern im ganzen der geistigen Begabung der Volksschicksten, also auch der Kin- der, entspricht, find Täuschungen. Große Geister wie Kant und Fichte entstammten ärmsten Volkskreisen, und die alltägliche Ersah» rung widerspricht jenem vermeintlichen„Rawrgesetze". d) Jeder einzelne hat die Pflicht, seine ihm gegebenen Fähig» ketten zu entwickeln; nur in diesem Streben kann er sich zu einer Persönlichkett entfalten. Die Volksgemeinschaft hat die sittliche Auf» gäbe, jedem Volksgenossen die Erfüllung dieses Pflichtgebots zu er» möglichen. c) Das pädagogische Interesse verlangt die Einheitsschule, wenn die Einheitsschule als Begabungsschule aufgefaßt wird. Es ist eine der erstaunlichsten Verkehrtheiten und Sondeibarkeiten. daß gerade faii den Kreisen der Oberlehrer. Direktoren, Schulräte und Schul-
teilt. Bei der augenblicklichen internationalen und innsrpoliti- scheu Lage Rußlands können wir die Verantwortung für eine Weiterführung des blutigen Bruderkrieges und für eine Schwächung der Demokratie durch den Bürgerkrieg nicht weiter auf uns nehmen und halten es für unsere Pflicht, noch vor Er- zielung einer amtlichen Einigung zwischen der sozialrevo- lutionären Partei und der Sowjetgewalt sämtliche Bürger, Arbeiter und Bauern Rußlands zum Zusammenschluß im entscheiden- den Kampfe mit dem gemeinsamen Feinde zu mahnen. Eö lebe die russische und mit ihr die soziale Weltrevolutionl Harnes über Hern. Die Ueberwindung des Kapitalismus durch (Kcnofscnschaften. Paris , 16. Februar.(Havasmeldung.) Der englische Arbeiter« minister Barnes hat geäußert, das freie England stimme den 46 nationalen französischen Sozialisten durchaus bei; in ihnen spiegele sich auch die Gesinnung der englischen Arbeiter wieder, welche den Krieg einzig und allein zur Vernichtung des preußi- schen Militarismus begonnen hätten. Barnes erklärte weiter, vis internationale Konferenz in Paris habe die Beschlüsse des Berner Gewerkschaftskongresses gut aufgenommen; wir tun, sagte er, daS Mögliche, um da? Grundgesetz der Arbeit in den sagte er, das Mögliche, um das Garndgesctz der Apbeit in den Rußlands bilden eine furchtbare Waffe für die K a p ick a l i st e n, welche sie ausnutzen, um Haß gegen die D e m o- kr a t i e zu säen, von der das Bolschewikentum doch nur die Karikatur ist. Barnes befürwortet die äußersten Bemühun- gen, um den Völkerbund zustande zu bringen und verlangt die weiteste.Ausdehnung der Genossen schaftsbewegung. Räch ihm müsse die Regierung dem Proletariat ein Höchstmaß von Wohlergehen und die Regelung der ArbettSbedingungen für Frauen und Kinder sichern; das Genossenschaftswesen werde die kapitalistische Wirtschaftsweise mehr und mehr ersetze»._ Zrauenproteft gegen üie yungerblockaüe. Der Nationalversammlung ist ein Antrag Frau Agnes und Genossen zugegangen, in dem es heißt: Die deutschen Frauen und Kinder haben durch die völlige wirtschaftliche Absperrung Deutschlands während des Krieges unsagbar gelitten. Sie alle erhofften, daß mit der Einstellung des Blutvergießen» auch dieses furchtbare Kampfmittel nicht weiter zur Anwendung kommen würde. Die Hungerblockade ist jedoch nicht aufgehoben. Sie ist verschärft worden. Kranke. Sieche und Greise fallen ihr in wach- sendem Maße zum Opfer. Und durch da? große Sterben der Kinder und der werdenden Mütter wird dem deutschen Volk und damit der ganze» Menschheit ein nicht wieder gutzumachender Schaden zugefügt. Wir fordern deshalb unverzüglich Aufhebung der Hunger. blockade. Wir fordern ferner sofortige Zurückführung der beut- schen Kriegsgefangenen, die, wie die Gefangenen aller Länder, nur ihre Soldatenpslicht erfüllt haben. Sie selbst haben Schwerstes erlitten und ihre Eltern, Frauen und Kinder sind von schmerzlichster Sehnsucht erfüllt. Wir sind der tiefen Ueberzeugung, die Frauen und Mütter der ganzen Welt empfinden mit uns, daß Mensch» lichkeit und Gerechtigkeit die Erfüllung der Forderungen verlangen.
Spartakistenkämpfe in Westfalen . Blutiges Ringen um Hervest- Torsten. Uelber die Vorgärtgo im Dorsten er Bezirk meldet WTB: Zu einem heftigen Gefecht kam es zwischen dem westfälischen Freiwilligen korpS sSichfchlags und den Spartakisten in Hervest- Dorsten . Am 16. Februar traf daö Freiwilligenkorps in Reck- linghauscn ein. In der gleichen Nacht zogen die Spartakisten erhebliche Verstärkungen, vor allem aus Mülheim und Oberhausen heran. Sie besetzten auch in Dorsten den Bahnhof und die beiden Lippe -Brücken. Am 1ö. Februar vormittags rück- ten die RegierungStruppen nach Dorsten und nahmen den
meiste? sich ein so heftiger und allgemeiner Widerstand gegen die Einheitsschule erhoben hatte. Ein gut Teil deS sogenannten .Schulelends", eines Elends für Schüler, Eltern und Lehrer, rührt ja nur aus der Nichtexistenz der Einhettsschul« her. Indem bisher die materielle Lage der Eltern den Ausschlag gab, finden sich in den Klassen der höheren Schulen Kinder zusammen, die zum großen Teil den Anforderungen nicht gewachsen sind. So wird die Schule de» Kindern, Eltern und Lehrern zur Qual. Die begabteren Schüler werden gehemmt, die schwächeren überanstrengt, der Lehrer sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber. Durch eine zweckmäßige Auslese kommen alle zu ihrem Recht, und alle könnten sich ihrer Natur nach günstig entwickeln. Die pädagogische Kunst besteht ja nicht in dem mechanischen Eindrillen eine? gegebenen Wissensstoffes sondern in der lebendigen Entsaltung des Geistes, in der selbsttätige» Erzeugung des Wissens in den jugendlichen Köpfen. Dieser Aufgabe kann aber nur bei einer sinnvollen Scheidung der Geister genügt werden. 5. Die Volksschule, wie sie jetzt ist, bietet nicht die Gewähr einer zweckgemäßen Auslese und richtigen Beurteilung der sugendlichen Geister. Allzuhäufig sind die Erfahrungen, daß die Schätzungen in den unteren Klaffen der Volksschule versagt haben. Auch in der Volksschule muß, wie in der höheren Schule, der Unterricht schärfer auf Selbsttätigkeit der Schüler eingestellt werden. Dann treten die mannigfachen Begabungen deutlich erkennbar hervor und können weiter berücksichtigt und gefördert werden. 6. Folgendes Schema würde die Idee solcher Einheitsschule ent- sprechen: zuerst gemeinsame Grundschule auf S— 4 Jahre für alle. freilich auch hier schon Scheidungen, sowett das zweckmäßig ist. Die Grundschule findet für d'n größten Teil ihre Fortsetzung in einer Werkschule mit mehr Berücksichtigung der praktischen Anlagen. Ein kleinerer Teil geht über in die Mittelschule, und nach weiteren drei Jahren kann ein Teil der Mittelschüler in die Oberschule eintreten. Mittelschule und Oberschule stellen starke Ansprüche an theoretische Veranlagung. Für alle Schularten gemeinsam gilt aber die Forde- rung, besonders die eigenartigen Befähigungen nach Möglichkeit zu ihrem Recht kommen zu lassen und alle künstlichen Hemmungen aus- zuschalten. An Werk- und Mittelschulen schließen sich Fachschulen an. Für alle der Schule Entwachsenen bieten aber Volkshochschule » und Volksbibliotheken ein« dauernd fliehende Quelle geistiger Aus- bildung, edelster Freude und Genüsse». 7. Ein solche? Schulwesen würde das deutsche Volt zu einer wahr- hasten Gemeinschaft zusammenschmieden. All die elenden gesell- schaftlichen Kastenunterschiede, all die unwürdigen Standesvorurteile. all die erbärmlichen Nachforschungen nach dem»Stand" der Eltern
Bahnhof und die beiden Brücken. Dann entspann sich ein heftiges Feuergefecht, in das auch die Artillerie eingreifen mutzte. Die Truppen drangen erfolgreich vor. Um das Blutvergießen einzuschränken, bot der Kommandeur der Truppen Waffenstillstand und Verhandlungen an. Bei den Verhandlungen forderte er die Abgabe aller Waffen cm einem bestimmten Ort und ungehinderte Untersuchung der Straf» taten. Da zu der gestellten Frist keine Waffen nieder. gelegt waren, mußte der Angriff von neuem aufge- nommen westden. TaS gesamte Hervest-Torsten jpnrde besetzt. DaS Freiwilligen korpS hatte mehrere Tote und Verwundete. Die Verluste der Spartakisten find erheblich Der Münstersche Konflikt. Reichswehrmimster NeSf« sandte an das Generalkommau do deS 7. Armeekorps folgendes Telegramm: Da Generalsoldatenrat deS 7. ArmeeforipS sich bisher den Anordnungen der Reichsregierung widersetzte, bin ich damit ein- verstanden, daß der Kommandierende General v. Watter den General sodatenrat ausgelöst und Neuwahlen ange« ordnet hat. Wie mir jetzt migetefl wird, schweben zurzeit Ver» Handlungen zwischen Generck! v. Watter und dem bisherigen Generalsoldatenrat. Diese Verhandlungen können nur zu einem brauchbaren Ergebnis führen, wenn sich der Generalsoldatenrat bedingungslos hinter die ReichSrcgierung stellt und deren An- ordnungen unverzüglich ausführt. gez. N o s k e. Reichswrhrminister. Hierzu bemerkt das Generalkommando des 7. Armeekorps, daß die Neuwahl der Soldatenräte in den nächsten Tagen ange.
Eisner üemonftriert gegen Eisner. München , 16. Februar. Die angekündigte große Demo« st r a t i o n, die eine Woche lang die Gemüter erregte, hat heute unter überaus großer Beteiligung— eS«ri�en wohl 150 000 Menschen gewesen sein— itattgefunbe» und ist bis zu ihrem Schlusie durchaus ruhig und ohne Zwischrnfäll« verlaufen. Der Riesenzug, an dessen Spitze Mi»ifterpriisidcnt EiSnrr in einem Automobil fuhr, setzte sich von der Theresienwies« aus um 1 Uhr mittags in Bewegung, um nach Turchschreiten des Stadttnuern wieder nach seinem Ausgangspunkt zurückzukehren. Im wurden zahl- reiche rote Flaggen und Fahnen mtt den Inschriften:.Hoch die russische Räterepublik!",„Hoch das R ä t e s h st e m!", „Hoch die Diktatur des Proletariats!",„Hoch die Weltrevolutionl" usw. getragen. Auch Bilder von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren zu beobachten. Auf der Tberesien- wies« hietten dann verschiedene Rebner. darunter Ministerpräsi- den! E> S n e r und Dr. L e v i e n. Ansprachen an die Versammel- ten. Letzterer stellt« die Forderung auf, daS gesamte Mini- sterium hinauszuwerfen und trat für die Errichtung einer Räterepublik ein. Tie RegierttitgSkrifis besteht fort. Münchcu, 17. Februar.(Eigener Drahtbericht des„Vor- wärts".) In München fanden am gestrigen Sonntag spar- t a k i st i s ch e De nno nstrationen statt, an denen sich viele Soldaten beteiligten. Die Demonstrationen nabmen einen ru h i g e n Verlauf. Zu irgendwelchen Zwischenfällen ist es nirgends gekommen. Die Regierungskrise ist noch nicht gelöst, sie b e.- steht vielmehr unvermindert fort. Es herrscht hier aber der Eindruck, daß ihre Losunn gicht mehr länger hinausgeschoben werden kann. Sozialistische Einigung in Seaunschweig? Nach dem.FZraunschweiger AnAeöger", dem amtlichen Regi:- rungSorgan der Republik Braunschweig, sind seit einigen Tager. zwischen den Fraktionen der beiden sozialdemokratischen Parteien Verhandlungen im Gange, welche die Aussicht aus«ine Einigung eröffnen. ES würde sich darum handeln, eine neue Regierung zu bilden, an der auch ldie Mehrheitssozialisten betei- l i g t sind, und eS würden auch Neuwahlen zu den A.. und S.- R ä t e n stattzufinden haben. Kommt ein« Einigung auf dieser Grundtage zustande, würde wahrscheinlich auch das von der
würden in ihr verdientes Nichts verschwinden, und wir alle un« in gemeinsamer Arbeit, in gemeinsamem Streben al» Deutsche und Menschen zu einer großen einheitlichen Gesinnung zu» sammenftnden.
Notizen. — Vorträge, lieber Karl Sternheim und seine polltische Komödie„Tabula ras«" spricht Theodor Kavvstein am 26.. Februar abends 8 lllhr i» der Aula SchUterstr. 26 in Char- lottenburg. — Kunstabend. Dr. Alfred Daniel gibt seinen letzten H e i n e- A b e n d am 18. Februar, 8 Uhr, im Neistersaale. — Eine Eulenberg. Stunde wurde im gestrigen Kammerlunstalend von Reuß und Pollack bereitet. EulenbergS Dichtung wirkt durch die Aare Bestimmtheit ihres Empfindens und EchouenS. In tbr ist keine Beimischung von Fremdem, da? nickt unmittelbar zum Gegenstande gehört. Sie ist von gradcster, männlichster Selbständigkeit. Kann ihr Wesen durch Frauenvortrag Setraffen wrrdzn? MorianneAeischedeS lyrisches Sprechen hat gesunde Spannung jungen Gefühls: die Bcrse wölben sich aui und dringen vor al» lete»Sstor?eS Bekenntnis der Seele; sie haben ein Erfülltsein vom Geiste des Dichters. Felix Robert Mendels- sohns Musik zu den Sonetten kam als zu nah(woran der Raum schuld war) nicht z» der gewollten schönen Wirkung. Das rPosastück vom Tode der alten zerfallenden einsamen Windmühle bewältigte der Vortrag der Sprecherin nicht. Man kann Tragik nicht wie ein trauliches Märchen entwickeln. Auch besteht beim Vortrag epischer Dichtung die Kunst darin, die Stimme streng hinter dem Werk« zurückzuhalten. Was beim lyrischen gestattet sein darf, ist hier verboten: das Eigene deS Stimmlichen darf sich nicht einmischen. Fehlt«S an dieser Zucht, so wird die Wirkung der Tat- jachen.«uS deren Folge das epische Werk sich baut, empfindlich unterbrochen und geschwächt. rä. — Für.die Schulgemeindel Die Gründung einer „Vereinigung der Freunde der Schulgemeinde" wurde im Friedrich- Wilbelm-Gymnvsium von einer Versammlung des Bundes„Aus- bau, der Jungsozialen Lehrergemeinschast, beschlossen. Die Ver- sam»flong wählte einen vorbereiterüden Ausschuß, der auch eine Petition an daS Kultusministerium einreichen soll, durch die eine Erklärung deS Ministers zu seinem Schulgemeindeerlaß vom 27. November 1918 erreicht werden soll. Interessenten der Be- wrgung wenden sich an H. Schüller, Berlin NW. 23, Brückenallee>7. — Das Werkstättenboot. Werkstättenautomobile, also fcfbstfahrende Werkstätten, zu bauen, ist längst überlebt. Nun baden sich die Amerikaner, wie die„Umschau" mitteilt, auch eine fliegende Werkstätte zu Wasser da? Werkstättenboot, geleistet. Dieses Motorboot soll«ine überaus schnelle Fahrt machen. Sobald eS an der Stelle angelangt fit. an der eine Reparatur durchzuführen ist. schaltet man die Maschinen um und diese betreiben dann die Ar- beitSmaschinen der Werkstatt, die auf dem fliegenden Mowrckoot für alle Fälle« die sich ereignen können, eingerichtet sind.