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Beilegung des Konflikts in Gotha.  

ständigen und einen derartigen einheitlichen Plan zur Dis-| scheiden sind, auch die wirklich Berufensten einfinden. Die Boben der Gesetzlichfelt a um Schube der Boltsvertre fuffion stellen. Schlagworte wie Republik  "," Demokratie",| Unzulänglichkeiten der Ernennung und der Wahl werden tung, zur Sicherung der bayrischen Republik  . Sozialisierung", die erfahrungsgemäß mit den widerspre endlich ausgeschaltet sein. Unterzeichnet haben sämtliche derzeit in Weimaran­chendsten Inhalten gefüllt werden können, genügen hier Vom Standpunkt einer solchen rationelleren Methode des wesenden Mitglieder der verfassunggebenden Nationalver­feineswegs. Aufbaus der neuen Gesellschaftsorganisation muß man sammlung aus Bayern  . Kautskys" chtlinien für ein sozialistisches Aktions­programm"( Vorwärts" Nr. 60) als markanten Versuch der auf diesem Gebiete so notwendigen individuellen Initiative besonders freudig begrüßen. In gewissem Sinne wird hier die Vereinheitlichung der Gesetzgebung angestrebt. Doch tragen diese Richtlinien bereits einen fonkreten Charakter; fie find selbst auf höhere, hinter ihnen liegende Richtlinien auf gewisse oberste Bring pien zurückzuführen, die bei anderer Gelegenheit formuliert werden sollen.

Ein Abkommen mit der Reichsregierung. Weimar  , 25. Februar.( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Der unabhängige Abgeordnete Bod Gotha hat im Namen der Erfurter Arbeiterschaft um eine endgültige Beilegung der Streit­fragen ersucht. Daraufhin ist zwischen ihm und dem Reichswehr­minister Noste folgendes Abkommen zustande gekommen:

In Gotha   erfolgt am Mittwoch, den 26. Februar 1919, 8 Uhr morgens, die Beendigung des Generalstreita. Punkt ab, ausgenommen etliche 100 Mann, die noch für einige Zeit Heeres gut zu bewachen haben.

Eine Erklärung fämtlicher bayerischer Ab- 12 Uhr mitbags rüdt das forps des Generala Maerter aus Gotha  geordneten der Nationalversammlung. Sämtliche bayerische   Abgeordnete der Nationalver­fammlung ohne Unterschied der Parteirichtung erlassen heute folgende gemeinsame Erklärung:

Es muß weiterhin versucht werden, zwischen der durch die Umstände gebotenen Eile und der für das legislatorische Werk erforderlichen Vertiefung dadurch einen Ausgleich zu schaffen, daß zunächst provisorische Bestimmungen getroffen und die endgültigen Gefeße erst nach längerer Zeit einge bracht werden. Durch die Annahme eines Brovisoriums für die deutsche Reichsverfassung und durch den§ 51 des Preuß schen Verfassungsentwurfs hat man diefen Weg schon be­schritten. Er sollte mit aller Entschlossenheit dazu benutzt werden, die neue Gesetzgebung vollständig ausreifen zu lassen. Eine fernere wesentliche Forderung wäre die Annahme eines Systems, welches Aussichten böte, daß die tatsächlich besten Köpfe der Gesellschaft und die besten Ideen der Zeit, ja mehr als das: die Quintessenz aller historischen Erfahrung in den Dienst des neuen Gesetzgebungswerkes gestellt wer den. Die überkommenen Methoden des Obrigkeitsstaates be­dürfen hier selbstverständlich einschneidender Verbesserungen. Der bayrische Landtag ist zurzeit mundtot Das Vertrauen zu den zuständigen Beamten", die ihr Amt dem Zufall oft dem Irrtum der Ernennung verdanken, Deshalb nehmen wir, Grtrählte des bahrischen Boltes zur deut muß wesentlich eingeschränkt werden( wenn auch der Preußchen Nationalversammlung, das Wort. Wir sind sicher, zugleich iche Entwurf ein glüdlicher Bufall- große Vorzüge auf im Namen unserer sämtlichen Parteifreunde zu sprechen. weist). Auch das auf freiesten Grundsätzen beruhende te verurteilung der ruchlosen politischen Morbtaten, bie Wir sind einig mit dem ganzen Volt in der rückhaltlosen präsentativsystem bietet noch keineswegs die Ge- in München   geschchen sind, und beklagen deren Opfer ohne Unter­währ der besten Zusammensetzung der geseggebenden Körper, welche die Entwürfe der zuständigen Instanzen zu begut schieb der Partei oder der Person. achten haben. Zufall und Irrtum spielen bei den Wahlen eine ähnliche Rolle wie bei den Ernennungen. Viele für die Mitarbeit an der Gesetzgebung besonders berufene Berfön­lichkeiten haben keine Neigung oder auch keine Möglichkeit, Berufspolitiker zu werden.

Die Lage in Halle a. G. Aufhebung der Brekfreiheit.- Aerztestreit.

In Halle a. S. streiften gestern Metall- und Holzarbeiter. Die Eifenbahner und Bergarbeiter des Reviers find gleichfalls im Ausstand. Die Mehrbeitspartei erließ eine Rundgebung, in politischen Streif berurteilt. Insbesondere berurteilt der sie den demokratischen Charakter ihrer Politif betont und den fie, daß der Generalstreit proklamiert wurde, ohne daß die Arbeiter

zuvor in gebeimer Abstimmung ihr Selbstbestimmungsrecht aus­üben konnten.

Aus den Räten sollen gefeßliche Einrichtungen in Form von Der Arbeiterrat befchloß in feiner Sigung, daß sämtliche Bei Berufsorganisationen zu dauerndem Besitz des Volkes werden. Wir fordern die volle Aufklärung über die Person tungen heute das legtemal erscheinen sollen. An ihre Stelle tritt der Täter und deren Beweggründe und rücksichtslose Strafverfol- ein offizielles Mitteilungsblatt. gung aller, die für die Verbrechen verantwortlich sind. Unein- Das Bürgertum beabsichtigt einen Gegenstreid. Zunächst geschränkte Preßfreiheit hat sofort wieder hergestellt zu wollen die Aerzte streiten. Die Ruhe ist bisher nicht tverden. Deren Unterbrüduno berhindert die Aufflärung, gibt gestört. Nach den Ideen der großen Sozialisten des ben willkeiten Gespräden Raum und erweckt den Verdacht, daß Altertums, Aristoteles   und Blato, sollten zur gefeggebe- die derzeitigen Machthaber die Wahrheit vergewaltigen wollen. Die Ueberrevolution in Düsseldorf  . rischen Arbeit die Weisesten berufen werden. Als Weise gal­Wir verwerfen jede Art von Diktatur; wir fordern die Wieder­ten im Altertum geistig hervorragende Männer von univer- Behr gefeßlicher Bustände für München   und das Land. Die einzige Sturz der Spartakiften durch Spartatiften. salem Wissen und reicher Erfahrung in öffentlichen Ange- legitime Gewalt liegt heute beim Landtag; der erft vor wenigen Diseldorf, 25. Februar. In Düsseldorf   hat sich in der legenheiten. Dieser antife Typus ist heute äußerst felten. Die Wochen vom ganzen Bolte auf Grund des freiesten Wahlrechtes vergangenen Nacht eine große Umwälzung vollzogen. Der aus hohe Entwicklung der einzelnen Wissenschaften und die ganze gewählt worden ist. Aus ihm muß die künftige Regie- unabhängigen und Spartakiften bestehende Arbeiterrat hatte Richtung der modernen Kultur drängt zur Spezialisierung. rung hervorgehen, schleunigst seine Sibungen wieder gestern mit überwältigender Mehrheit beschloffen, die Wiederauf Fachmänner und Praktiker beherrschen die Welt. Jene Weni- aufnehmen, sobald die Gewähr für freien und ungestörten| nahme des Generalftreits abzulehnen. Daraufhin ist dieser Arbeiters gen, die einer tieferen Geistesanlage und philosophisch- enzy- Berlauf seiner Beratungen gegeten ist. Diese Gewähr zu schaffen, rat von radikalen Elementen und Arbeitslosen flopädistischer Bildung verdächtig sind, werden bekanntlich ist die Aufgabe der Stunde. gestürzt worden. Die Unabhängigen, welche Mitglieder des bis­von den Männern, die mitten im Leben stehen", als un­herigen Vollzugsrats waren, sind in sogenannte Sicherheitshaft gee nommen worden. Der neue Bollzugsrat soll den Generalstreit mit aller Stärke durchführen. Die Empörung der Arbeiter fchaft, welche weiter zu unfreiwilligem Feiern gezwungen werden soll, ist ungeheuer.

Wir fortern alle Voltagenoffen auf, Bürger und Bauern, Ar­brauchbar qualifiziert. Il man heute trotzdem die neue better und Soldaten, insbesondere aber die Arbeiter, Bauern und Gesetzgebung auf ein Wissen und eine Urteilskraft stützen, die Soldatenräte, sich gemeinsam auf den Boden der Gefeßlichkeit zu Natur, Gesellschaftsordnung und kulturelle Entwicklungsziele stellen und den Landtag bei seinem Wert zu unter. als organisches Ganzes zu erfassen imstande sind, so mußstützen.

man die Intelligenzen und Kenntnisse zusammenlegen. An- Die Errungenschaften der Revolution selbst werden gefährdet, ders gesagt: man muß eine aus Fachmännern aller Gebiete mwenn die Schredensherrschaft, die sich in der Landes­zusammengesetzte Studienkommission zur Vorbereitung der Hauptstadt durchguseßen sucht, nicht energisch gebrochen wird oder Gesetzgebung und Umarbeitung der provisorischen Bestim. wenn sie gar das Land engreift. Aus den Räten sollen gesetzliche mungen einberufen. Einrichtungen zum dauernden Besitz des Voltes werden; aber nur der verfassunggebende Landtag fann bestimmen, was nach dem Willen des Volfes in die Verfassung aufzunehmen ist. Was jetzt die Rommunisten und Spartatiften in München  treiben, ist Vergewaltigung des ganzen Volkes durch eine verschwin. denbe Minderheit.

Auch auf diesem Wege ist man jedoch keineswegs gewiß, tatsächlich die kompetentesten Persönlichkeiten und die vorzüg. Berlichsten Ideen für das Wert der Neuordnung gesichert zu haben. Noch eine Maßnahme bleibt als Rorreftiv zu treffen, eine Maßnahme, die dem Prinzip der Bolts souveränität in noch höherem Maße Rechnung trägt, als das Repräsentativ system. Dies ist die öffentliche Disfuffion des ganzen Boltes, die Bulaffung, ja die Anstachelung der indib duellen Initiative. Es müssen Bürgschaften gegeben werden, daß Vorschläge von Privatpersonen, die feiner legis. latorischen Körperschaft angehören, nicht unwillkommen sind und nicht ungeprüft in den Bapierforb wandern. Die wirt­lich berücksichtigenswerten Einläufe müssen in den Motiven berichten der Gefeße zur Erörterung gelangen. Einsender wertvoller Vorschläge sind der Studienkommission- beizuziehen. Dann werden sich neben den Unberufenen, die leicht zu unter­

Der Schaden im Ruhrrevier.

Ungezählte Millionen verloren.

Effen, 25. Februar. Der durch den Ausstand der Berg­arbeiter angerichtete Schaden ist vorläufig gar nicht abzu­jehen. Ungezählte Millionen find den Arbeitern durch den Lohnausfall und den Zechen durch die sinnlosen Zer­störungen an den Werkanlagen und die Stillegung der Be­triebe berloren gegangen. Schwerwiegende Folgen hat der Deshalb bitten wir in dieser Stunde äußerster Gefahr, ins. Streit insbesondere auch für die Gemeinden, die in ihrer Gas­befontere Guch Soldaten, die Ihr die Waffen führt, wider- und Elektrizitätsversorgung von den Bechen   abhängig sind. steht der Verführung solcher, die sich jetzt an Euch heranmachen Während stellenweise schon d'e größte Gasnot herrscht, waren und mit gewiffenloser Ausbeutung der durch die Mordiat ausge. die genannten Zechen auf den Kokereien gezwungen, über löften Stimmung vielfach die Fälschung der Tatsachen, die Leiden- 200 000 ubitmeter Gas in die Luft entweichen schaften aufzupeitschen suchen. Ueberlegt nur das eine: fann das, zu lassen, weil die Betriebsmaschinen stillstanden. In einigen wofür man Euch gewinnen will, Bestand haben? Es muß in Tagen werden die Koksöfen vollständig erfaltet sein. Gine turzer Zeit zusammenbrechen, würde aber unter seinen Trümmern Wiederaufnahme des Betriebes der Kofereien wird dann vor das Lebensglüd bieler Tausender, vielleicht die Zukunft eines Ablauf von sechs Wochen kaum erfolgen können, da die Defen braven, tüchtigen Volfes begvalen. Das fann nicht Euer Wille nach einer wahrscheinlich erforderlich werdenden Reparatur fein! Deshalb noch einmal: schließt Euch zusammen auf dem erst wieder angeheizt werden müssen. Spiel des Geigenstimmens auftürmt, ist alles wilde Gärung, Kampf.| Heinersdorf" in Treptow   mit einer Genauigkeit und in Kurt Eisner   und Beethovens Neunte. Troß, Verzweiflung. Der zweite Teil tollt, in grellem Stontrast, einem so zuverlässigen Material ausgeführt horten mie 3 nur Als Beethovens gewaltige Sinfonie im Jabre 1905 in trunkenem Lebensjubel, Betäubung, Selbstvergessenheit. Das derfbar ist. Als wissenschaftliche Unterlane diente die Lebensarbeit zum ersten Male vor Taufenden von Berliner   Arbeitern ist Beethovens Humor, dar über den stürzenden Trümmern der Josef Wilperts, der in dreizehnjährigem Studium die ge­aufgeführt wurde, feierte Kurt Eisner   diefen Vorgang als Welt in das Krachen und Toben verwegen hineinlacht und den nauesten Aufnahmen aller Einzelheiten der alten Mosaiten auf ein Zeichen, daß nun die große Bestimmung des Werkes Untergang mit taumelnden Reigen lebensglühender, zugleich un- gestellten 21 Arbeiten erstrecken sich über einen Zeitraum von 200 photographischem Wege vorgenommen hat. Die Originale der aus­Rich zu erfüllen beginne. Bebn Jabre später, in blutiger endlich geistiger und unendlich sinnlicher Sputgesellen bevölkert. Jahren, von der Mitte des 4. bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Beltzerriffenheit, nahm er abermals das Wort über die Das Leben fordert dennoch sein Recht! Aber das milde Heer ent- Sind es nun auch, wie gesagt, stets nur Bruchstüde der ganzen Neunte. Heute, wo er als ein Opf der Nacht ben des fesselter Bust braust vorüber. Die große feia fiche Stille sentt sich Mosaifen, die in langen und hohen Bilderfolgen als herrliche Krieges in München   au Grabe getragen wird. foll das, herab; und aus der Einsamkeit finkt das Lied unsagbarer Schwer- Teppiche aus Stein die altchriftlichen Kirchen bedeckten, so täkt fich was er damals fchrieb, bezeugen, was in Höhestund n mut in die Nacht, die Menschheit erfüllt den unendlichen Raum mit doch aus ihnen unzweifelhaft erkennen, daß den größten künstle. feines Lebens in ihm vorging. In diesem zweiten Mui fat, der in Baul Caffirers Berlagsjahrbuch Unser Weg" ritte Sas  . Der Schlußsah dieses musikalischen Schidialedramas Syllen borbanden, und sie sind das eigentliche Ereignis dieser Aus­faz, der in Baul Caffirers Verlagsjahrbuch Unser Weg" ihrer trauernden Klage und hoffenden Sehnsucht. Das ist der rischen Wert die frühesten Arbeiten aus Rom   befißen. Gerade von diesen find glücklicherweise einige vollständige Tafeln aus den großen abgebrudt steht, fagt Sturt Eisner: der Menschheit läßt zunächst die Stimmungen der drei ersten Teile ftellung. Sie entstammen der Kirche Santa Maria Maggiore   und Gst wer bas gemeine Leben ganz verloren, so scheint es, ist in chaotischem Ringen noch einmal emportreiben. Als das Ent- find um 330 n. Chr. entstanden. In einer ganz überraschenden und berufen, das höhere, reinere, das wahre Leben zu erschaffen, das sehen au fassungslosem Grauen sich steigert und feine Entwirrung faum für möglich gehaltenen Art find fie total anders, als jene in der großen Kunst sich abbildet. Und einem solchen Märtyrer mehr möglich scheint, da ersteht in höchster Not die Menschenstimme Mosaiken, die gemeinhin in unserer Vorstellung als klassische. stil fünstlerischen Schaffens wird auch jener geheimnisvolle Weltblick als Erlöserin. Sie wehrt den dämonisch rasenden Instrumenten zu eigen, der ihn befähigt, in den Eingebungen seines Genies die Bisionen der Menschheit, des Grdenschicksals zu gestalten. Das ist sas   eigentliche Bunder der Ewigkeitskunst. Jede Zeit findet in ihr aufs neue fich offenbart. Badet euch heute bei Shakespeare   zu Gaste und ihr werdet in jedem Worte Deutung und Lösung finden für all das Furchtbare, Unbegreifliche, was euch bedrückt. Und wenn ihr ganz ratlos und verzagt geworden, so rettet euch in die Neunte Symphonie Beethovens, und ihr werdet auf einmal diefe: qual­

bollen Gegenwart euch klar bewußt und findet aus Birrnis, Pein

und Zerstörung ben rettenden Ausweg.

In Beethovens Kunst rinnt das Blut ber Menschheit. Die Beltgeschichte ringt und brennt in feiner Musit. Alle menschliche Areatur erscheint als ausgestoßen aus dem be schwenderisch sich barbietenden Erdenglüd der Natur, als betrogen um ihre Selig­feit. Aber der Künstler, als barmherzige Gottheit, überwindet für die Menschheit den zerstä: enden Gegensatz und führt sie auf die lichten freien Höhen der Zukunft.

ab: Nicht diese Töne! Und wie aus der Ferne erklingt ganz ein­fach in Melodie und Rhythmus, Schillers Lied an die Freude. Das Volkslied wächst zum Bölferlied empor. Mächtig, unwidersteh­fich schreiten die Chöre aufwärts. Das Weltall   hallt wider von den Freudenrufen de: erlösten Menschheit. Die Völkerfreiheit und der Völkerfrieden errichtet in Etürmen sein Reich. Diesen Kuß der ganzen Welt!..

vollfommene Mofaiten gegolten haben. Diesem tanonischen B'de entsprechen im allgemeinen vielmehr die ravennatischen Mo­wertvolle und schöne Beispiele zu sehen sind. Gegenüber ihrer gold­saiten des 5. und 6. Jahrhunderts, von denen hier gleichfalls einige grundigen, fast dogmatischen Etrenge, bie nicht selten aur arr heit wird, find die frühen römischen Tafeln von einer entzückend frischen Farbigkeit, von einer feuchten Saftigkeit und Intensität der Farben, die sie über den Charakter brabouröser technischer Kunit stücke weit hinaushebt in die reinste Stunft. Das in Ravenna   bald ganz unvermeidliche Gold foielt hier so gut wie gar keine Rolle. Der Hintergrund ist in vollkommener farbiger Harmonie mit der

Der Sinn der Menschheit ist wie verloren, wie verschüttet. Gerade in dieser Beit aber gewinnt Beethovens Kunst die ganze Daritellung prächtig durchgeführt. Quellt aft des Lebens. Lauscht in der Neunten der Mär eures Schidials und ihr findet euren Glauben, eure Bestimmung, eure Menschheit wieder!

Ausstellung altchriftlicher Mofaifen.

Thorn- Prifter César Klein   und Mar Bechstein bea Wie einige zugleich aufgestellte moderne Mosaikproben von weisen, bemächtigt sich die junne Stunft mit neu erwachter Liebe der Mofailtechnit. ohne freilich bisher die alten römischen Leistungen auch nur entfernt au erreichen. Gegerüber dem freien, malerischen Schivung der Alten wirken die neuen Arbeiten noch zu bewußt, au funstgewerblich, wenngleich sie einen ungeheuren Fortschritt be­deuten gegenüber den früheren braven und zahmen Nachahmungen schlechter Vorbilder, wie sie uns in manchem modernen Monu mentalbau schrecken. Adolf Behne  .

Notizen.

In das monotone Ginerlei der modernen Kunstausstellungen bringt Gurlitt eine höchst willkommene neue Note: Mofaiten, Die Neunte" gehört dem letzten Jahrfünft von Beethovens und zwar frühe christliche Mosaiten aus den Kirchen Noms, Ra­Leben an, das 1770 aufging und 1827 erlosch; jener Zeit, da er wie bennas, Neapels   und Mailands  . Ich wünschte dieser Ausstellung in wissender Zwiesprache mit dem Tobe, den geheimsten Regungen einen recht großen Besuch, in der Ueberzeugung, daß sie einen sehr jeiner Seele die flingende Form aus tief versenkter Schöpferkraft nämlich glauben sollte, es handle fich um trockene, verstaubte Rari­ftarten fünstlerischen Eindruck auf niemanden verfehlen wird Wer in einer von jedem äußeren Einfluß unberührter Ursprünglichkeit täten, irrt sich ganz und gar. Die Ausstellung ist von einer außer Theater. Als nächste Neuheiten gelangen im Theater in reif und reich zu finden wußte: Schöpfungswunder, die man er gewöhnlichen Lebendigkeit. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß der Königgräger Straße Gerbart Hauptmanns Diebesfomödie leben, nie begreifen kann. die tiefe Wirkung dieser Arbeiten durch zwei Umstände sehr wefents Der Biberpela" und Leonid Andrejews Schauspiel Jeka­Es wäre eine armselige Schulmeisterei, bie bier Säße der lich beeinträchtigt wird. Was wir zu sehen bekommen, find nicht die terina Jwanowna" in furzer Aufeinanderfolge zur Auf­Reunten Symphonte im einzelnen auszudeuten, ihre musikalischen alten Origirale, sondern moderne Kopien, und auch leider nici führung Motive, ihre Verschlingung, Beränderung, Eteigerung zu feais en. fiden. Wie alfo eft an Ort und Stelle die großen Felber ber Itenberg Abend bei Neuß   u. Bollad, Kurfürstendamm 220 Robien der ganzen Werte, sondern meist nur von Bruch­Vorträge. Der einbrudsvoll verlaufene Beter. Man erfülle fich mit der Anbacht der Erhabenheit und man wird, wenn nicht das erstemal alles im Innersten verstehen, doch die alten Mosaiken wirken mögen, läßt sich nur ausdenten. Immerhin Emga ia Meineteir 1) wird bente, abends sun, wie erhoit. Enst find unsere Kovien durch hervorragende Kunstarbeiter der Ver.Deutsch   lieft ein neues Brogramm. Größe fühlen und im Hören selber groß werden. Der erste Sab, einigten Im Beethovenical ſpricht Wertstätten für Mosait und Glas am 27. februar. abends 7, Uhr, der Rußlandtenner Hans Borst der fich wundersam aus dem einfachen geheimnisvoll raunenden malerei Puhl und Wagner und Gottfried über das Thema: Der Zerror".

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