Gewerkschaftsbewegung

Die Hetze der Unabhängigen.

Der in unserer Morgennummer am Mittwoch veröffentlichte Generalversammlungsbericht des Sattlerverbandes bewies wieder einmal mit aller Deutlichkeit, welch zersetzende Tätigkeit die An hänger der unabhängigen Partei in den Gewerkschaften entfalten. Bald wird geçen die Politik der Gewerkschaften, insbesondere der Generalfommission Sturm gelaufen, vaid eine Hezze gegen den Borwärts" inszeniert. Auch die Sattler werden re. bellisch," so berichtete die Freiheit" über den Verlauf der Ver­sammlung Der dem unabhängigen Treiben bisher noch Fern stehende soll aus dieser Ueberschrift anscheinend die Auffassung ge­winnen, als ob das Hineintragen des Barteizwistes in die Gewert schaften eine durch die gegenwärtigen politischen Verhältnisse be. bingte Selbstverständlich leit sei. In Wahrheit liegt biesem Streit eine planvolle, fünstlich inszenierte Hebe zugrunde. Tie unabhängigen Mitglieder handeln, indem sie den Parteistreit in die Gewerschaften tragen, nur nach einer von der unabhängigen Barteileitung ausgegebenen Parole. Diese verfolgt den Zwed, die Leitungen der Gewerkschaften unter Anwendung demagogischer Stampfesmethoden in ihre Hände zu bekommen und dann die Ge­werkschaftsbewegung in der Dienst ihrer Parteirichtung zu stellen. Der seinerzeit im Holzarbeiterverband ins Bert gefehte Strafeel ba: uns die Fäden feines Ursprungs flar aufgezeigt. Sie reichten bis in die Schidlerstraße, allwo die revolutionären Stimmungsmacher mit formulierten Anträgen und genauen Direktiven versehen wur­den. Janohl, unter folchen Umständen ist es erklärlich, wenn auch die Mitglieder in den Gewerkschaften rebellisch" werden. Und wie seinerzeit im Holzarbeiterverband, so fehrte auch in der Dienstag­versammlung des Sattlerverbandes der Antrag wieder,

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im Vorwärt8" nicht mehr zu inserieren. Die zahlreichen Vorwärts" lefer in den Gewerkschaften find den unabhängigen Drahtziehern in ihrem Bestreben, die Ge wertschaften in ihre Hände zu bekommen, hinderlich. Was Wunder, wenn man die beste Methode zur Beseitigung dieses Hinder­nisses in der Unterbindung der Informationsquelle also in der Bekanntgabe der Versammlungen und der dort gefaßten Beschlüsse erblickt? Das ist 3tvar fein faizes Mittel, aber was spielt das heute für eine Rolle, wo doch die polttische Moral völlig auf den Hund gekommen ist? Zudem hofft man auf solche Weise einen billigen Abonnentenfang für die Freiheit" unternehmen zu können. Wir wissen es, die trostlosen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt, die Un. gewißheit unserer wirtschaftlichen Zukunft sowie der Jammer auf dem Gebiet des Ernährungswesens gibt politischen Demagogen eine billige und bequeme Handhabe, mit Kraftworten und Phrasen an die niederfte Beidenschaft zu appellieren, alle Schuld an unseren Verhältnissen auf die Regierungssozialisten und die Striegspolitik ber Gewertschaftsführer" zu wälzen. Doch die Führer einer solchen Politif werden ebensogut wissen, daß die Zeit einmal naben tann, in der sich die auf solche Weise wachgerufenen Geister recht un­angenehm gegen sie selber fehren werden. Noch wissen wir es nicht, in welche Verhältnisse uns die jetzt allenthalben ins Werl gesetzten Ausstandsbewegungen bringen werden. Die sozialdemokratische Mehrheitspartei und mit ihr die so verbaßte Generalfommission waren bisher bestrebt, das Schlimmste von der werftätigen Bevölte, rung abzuwenden. Wehe denjenigen, die in diefer em Brole: tariat Glüd verheißen, durch die Methoden ihres jes aber unermeßliches Unglüd heraufbeschwören.

Spartakus als Prophet.

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In einer Versammlung der Funktionäre des Siemens. fonzerns, die sich mit der Frage der Einigung beschäftigen sollte, wurde, da sich bedauerlicherweise nur ein ganz geringer Prozentfak ber Funktionäre eingefunden hatte, in der übelsten Weise für Spar­tatus und die U. S. P. Propaganda gemacht, nachdem man durch

& Shariff

Gamhche Domain

Verein der Berliner Buchdrucker und Schriftgießer.

Sonnabend, den 1. März, vorm. 10 Uhr, in ben Sophiensälen, Sophienstraße:

Bersammlung der arbeitsl. Buchdruder.

Tagesordnung:

28/3

Bericht über die Maßnahmen bes Zartfansschuffes gegen ble Arbeitslosigteit. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Bauvorstand.

Achtung!

Achtung!

Bersicherungs- Außenbeamte

An alle Rollegen, bie lebiglich atquifitatorisch und organi fatorisch im Außendienst der Versicherungen arbeiten, ergeht ber Ruf, fich am Freitag, den 28. b. mis., nachmittags 2 Uhr, in ben Sophien- Sälen, Sopylenfle. 17, einzufinden. Keiner darf fehlen!

Folgt dem Gebot der Stunde! Der Arbeits- Ausschuß für Außenbeamte der Versicherungen.

Antibolschewistische Liga.

Sonntag, den 2. März 1919,

vormittags 11 Uhr,

im Sportpalast, Potsdamer Straße 72 72a:

Bortrag... Dr. E. Stadtler

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Friedensverhandlungen und Bolichewismus"

Freie Aussprache,[ 196/6) Eintritt frei.

Umstellung der Tagesordnung das Referat abgewürgt hatte. Mufch bom Bollzugerat war extra zu diesem Zmed erschienen und ver­fäumte denn auch nicht, auf den Scheidemännern gehörig berumzu­reiten Den Höhepunkt seiner Ausführungen bildete die Voraus fage lommender großer Dinge. Die Arbeiter sollten sich jetzt nur vorläufig ruhig verhalten, in zirka 14 Tagen würden sie zu großen Aktionen aufgerufen werden, dann müßte man mit aller Araft los schlagen. Es scheint also, als ob wieder einmal ein Butsch inszeniert werden soll. Gs ift wirklich an der Reit, daß sich unsere Genoffen in den Betrieben rühren, um diesen Treibereien entgegenzutreten, umfomehr, als jeder Wille zur Verständigung auf der anderen Seite fehlt. Ausschukmitalieder und Vertrauensleute), die auf dem Boder der Die Funktionäre des Konzerns( Arbeiter. Angeftelten 5. B. D. stehen, werden aufgefordert. ibne Adresse an Kollegen Angier. Arbeiterausschuk, Verwaltungsgebäude Siemensstadt bei Berlin . einzusenden, um ein einheitliches Vorgeben zu organisieren. In den Werfen und Abteilungen bam. Meistereien, in denen die Funktionäre nicht der S. V. D. angeboren, muk sich ein anderer Ge noffe bereit finden zur Mitarbeit und seine Adresse einsenden.

Die Beschaffung gärtnerischer Arbeitsgelegenheit forderte eine in Saberlands eftiälen tagende Versammlung arbeite lofer Gärtner Groß- Berlins . Insbesondere wird gefordert, bak alle ratneri chen Mußung geeigneten Grundstüde erfakt und be­arbeitet werden. In der Enticlickung wird noch betont: Es ist scharf darauf zu achten, daß, solange arbeitslofe Rollenen vorbanden find, keinerlei Zuzug von Arbeitslofen aus der Brovina stattfindet.

Ferner fordern die Verfammelten ein Verbot von Anzeigen in der Tagespreffe, folange eine groke Anzahl arbeitsloser Kollegen fich auf den paritätischen Nachweisen befindet.

Auch durch A Siedlun von Gärtnern auf dem Lande würde das Arbeitslo'enelend in der Großstadt we'en ch vermindert. Behörden und der Deffentlichkeit zur dringenden Beachtung. Die Arbeitslosen unterbreiten diese Franen den maßgebenden

Die 16 er Kommiffion her.-.-.- Werke übersendet uns eine Entschließung, worin zum Ausdrud tommt, dak die Belegschaft sich rückhaltlos ber am 19. Februar 1919 gefaßten Resolution der Snrningsdorfer A.-E. G.- Betriebe anschließt. Diese Refolution habe der Vorwärts" bis zum heutigen Tage nicht veröffentlicht. Das Berhalten des Vorwärts" mird beshalb aufs schärfite verurteilt und es wird von ihm gefordert, diese Veröffentlichung noch nachträg

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lich vorzunehmen.

N. d. R. Wir möchten zunächst feststellen. daß uns von dem Eingang der in der Entschließung erwähnten Resolution niche be­fannt ist. Aber auch wenn lekteres der fall wäre, würden wir die Beröffentlichung der Resolution von ihrem Inhalt abhängig machen. Es werden gerade in der gegenwärtigen Reit in den Groß- Berliner Betriebsversammlungen fo zahlreiche Entschließungen zum Teil aleichlautenden Inhalts- gefakt und zur Veröffentlichung an die Preise versandt, daß von deren Notianahme ichon in Anbetracht der gegenwärtigen Raumfnappheit allgemein feine Rede sein an. Be fondere Willensfundackungen der Groß- Berliner Betriebe, soweit biefelben nicht den Stempel fpartafitifcher Refolution produzenten trugen, hat der Vorwärts" ftets zur Kenntnis seiner Leier gebracht und dieser publizistischen Pflicht wird er auch in Zukunft nach tommen.

Die Angestellten und Arbeiter der Schultheißbrauereibetriebe Groß- Berlins nahmen in einer start besuchten Versammlung in der Unionsbrauerei nach einem Referat des Genoffen Büchel vom Boll­zugsrat über die Arbeiterräte und deren Stellung eine Resolution an, worin fie zum Ausdruck bringen, daß fie gefchloffen hinter ihrem Arbeiterrat und den Angestellten- und Arbeiterausschüssen stehen.

Achtung, Land, und Waldarbeiter!

Franz Behrens , fonfervativer Abgeordneter ber Deutschen National bersammlung Dieser christliche Verband hat bis zum Ausbruch der Revolution immer feinen chriftlichnationalen Charakter gefliffentlich betont. Jest stellt dieser Verband das Chriftlichnationale zurüd und bzeichnet sich als bemokratische Gewerffchaft Ferner wire ton jener Seite die unwahre Behauptung verbreitet, im freigewerffchaft. lichen Landarbeiterverband müßte jedes Mitglied sozialdemokratisch sein. Ge haben sich schon viele Land und Walbarbeiter dadurch be­irren lassen und sind in den christlichen Verband eingetreten, meil fie annahmen, es sei eine freigewerffchaftliche Organ fation. Das beweisen die Hunderte von Uebertritten, die diese irregeführten kol zum Deutschen Landarbeiterverband vollzogen haben. Wir bitten legen nach furzer Mitgliedschaft in dem christlichen Zentralverbind alle Gewerkschaftsgenossen. Vorstehendes zu beachten und die Land­und Waldarbeiter entsprechend aufzuklären."

Parteinachrichten.

„ Genosse" Dubielzig.

In der Nacht bon Sonntag auf Wontag wurde am Bahnhof Belfenlichen der Ingenieur Dubielzig aus Braunia weig verbaitet, der in der Spartafuenocht in Gelsenkirchen den Einbruch in Banf geichäfte und den Raub im Konfektionsgeschäft Overbed u. Weller lettete. Dubielang batte vom Spartatiftengene al cammer in Eien den Auftrag erhalten, die Berguich Märliche und Köin- Mindener Eisenbahn bei event. Truppentransporten au sprengen. Um dieies in die Wege zu leiten, wurde er mit mehreren Vollmachten ver feben, von denen das Bochumer Volksblatt" bie folgende wörtlich wiedergib::

An die Genossen der II. S. P. D. und der A. B. D., der A und Mäte von Mülheim , Oberhausen , Düsseldorf und Herbest- Dorsten.

Der Jubaber diefes. der Genosse W. Dubielaig. K. B. D. ( Kommunistische Partei Teutichlands), Mitglied des A. und S.. Rates Montbaufen ist beauftragt von den genannten A. und S.. Räten Sprengstoffe und Sandgranaten au erbitten, um eventuelle Truppentransporte auf der Bergisch Märlichen und der Köin­Mindener Bahn verhindern zu können.

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A. und S. Rat Rottbaufen( Stempel). Friedrich Rablob.

Kommunistische Partei Teutichlands. Dubielzig( Stempel).

Unabhängige fojialistiiche Barter Gelsenkirchen . Steinide.

Kommunistische Bartei Gelfenfirchen. Edmund Mozarsti( Stempel). Kommunistische Partei Effen. Job. Kenn( Stempel). Kommunistiche Parter G.sentirchen. Gotifr. Karu dheit.

Die Vollmachtunterzeichner, die doch jedenfalls im Auftra ibrer Barter oder wenigstens in deren Einverständnie handelten. waren sich wohl nicht darüber llar, daß dieier Herr Tubielana aie Truppentransportbebinderer auf befagte Art und als Banfräuber und Ladeneinbrecher nicht immun ist und so dürfte dieiem Herrn denn das blüben, was anderen Epizbuben auch zuteil wird. Viel leicht werden fie fich über den folgenden regierungsiozialistischen Justizalt jete aufregen, aber die gesittete Welt wird kein Verständnis ür die Echonung von Spizbuben haben.

Voraussichtliches Wetter bis Sonabendmittag: Jm Nordwesten meift geringe, in den anderen Gegenden etwas startere Niederschläge, hauptsächlich Schneefälle. Frische östliche Winde. Langfame weitere Abkühlung.

Bom Borstand des Landarbeiterverbandes wird uns geschrieben: " Die freigewerkschaftliche Organisation für alle in der Land und Forstwirtschaft beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen ist der Deutsche Landarbeiterverband. Sit Berlin , Michaellirchplatz 1 II. Es besteht außerdem noch ein Zentralverband der Forst-, Land- und Weinbergsarbeiter Deutschlands mit dem Sitz in Bielefeld . Letzterer Borwärts.Berlag m Verband gehört zu den christlichen Gewerkschaften. Vorsitzender ifti

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