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WiftSi. Shnttcmb SotrS aber auch ernsthaft behaupten wollen. daß unsere Kriegswirtschaft im übrigen keine oder keine ge- Mgende Rücksicht auf die Landwirte genommen hätte. Sehr im Gegenteil. Keine Verordnung des Kriegsernährungs- amtes oder anderer Behörden ist erlassen worden, bevor man ihre Wirkung auf die Interessen der' Landwirtschaft un­tersuchte. �Konnte nicht allen Wünschen der Landwirt- schaft entsprochen werden, so lag es wahrlich nicht am guten Willen der maßgebenden Faktoren. Die Verbraucher haben gute Gründe zu der Anficht, daß auf ihre Interessen nicht in gleichem Maße Rücksicht genommen wurde. Daß die deutsche Landwirtschaft durch restlose Ablieferung ihrer Erzeugung und durch peinliche Befolgung der im Volksinteresse erlasse- nen Anordnungen sich ihrer Vorzugsbehandlung würdig erwiesen hätte, wird außerhalb der Landwirtschaft auch nicht behauptet werden. Selbst Landwirte geben zu, daß dasvaterländische Interesse" der Erzeuger nicht immer in entsprechenden Handlungen sich zeigte. Was würde eine Streikerklärung, der Landwirte bedeu­ten? Deutschland   ist für die kommenden Jahre, wahrschein- lief) auf sehr viele Jahre hinaus, mehr denn, je auf seine eigene Erzeugung von Lebensmitteln angewiesen. Ein Streik der Landwirte, sowohl hinsichtlich der zeitlichen Nichtabliefe- rung, wie auch hiustchtlich der teilweisen oder gänzlichen Un- terlassung der Bestellung des Bodens, würde unberechenbare Folgen nach sich ziehen. Sie auszumalen, reicht der uns zur Verfügung stehende Raum nicht aus. Zunächst aber wäre eine Streikerklärung der Landwirte zugleich eine Kriegser- klärung zwischen Stadt und Land. Welche Formen dieser Kampf, der zugleich ein wirtschaftlicher und politischer sein würde, annehmen müßte, ist angesichts der herrschenden Wirrnisse und Gereiztheit leicht auszudenken. Die ausge- hungerten, verarmten Proletariermassen, die heute schon sich nur widerwillig oder überhaupt nicht dem Gebot ihrer Führer fügen wollen, wären nicht mehr zu holten, und der wahrend des Krieges reichlich angefanurwlte Haß gegen die fast durchweg besser, in sehr vielen Fällen recht gut genähr- ten Landwirte würde in Plünderungen, Mord und Totschlag seinen Ausdruck suchen. Anscheinend hat man auf dem Lande keine Ahnung von der Erbitterung der Städter gegen die- jenigen, die während des Krieges nicht gehungert, wohl aber in den meisten Fällen ihre materielle Lage erheblich verbessert haben. Man möge sich diese Folgen ausmalen, bevor man m einer frivolen Fehdeansage den vorhandenen Haß zur Siedehitze steigert. Die Arbeiter haben bisber bei allen großen Streiks die Parole ausgegeben, daß die Lebensmittelversor- g u n g ihren Gang gehen müsse, das ist im großen ganzen auch gehalten worden. Wenn das deutsche Junkertum jetzt eine Machtprobe ankündigt, und den Streik der deutschen  landwirtschaftlichen Lebensmittelerzeuger propagiert, also den Aushungerungskrieg gegen die nichtagrariM Bevölke- rung predigt, so spielt es m gefährlicher Weise mit den: Feuer. Man hat schon während der Kriegsjahre von den Engländern im Lande" gesprochen, wenn eigennützige unF wuchensche Ländwirte und Händler gekennzeichnet werden sollten. Will Herr von Oldenburg   erneut auf die Volks- feinde im Lande aufmerksam machen? Die deutschen  Arbeiter hoben sich leider in den letzten Monaten zu ihrem Schaden im eigenen Hause befehdet und ihre Kraft unnützer- weise im Bruderkampf vergeudet..Herr von Oldenburg   und seine Sippe konnten die Arbeiterschaft zur Eini- gunI bringen und ihre Kampffront dorthin richten, wo noch immer der alle Feind allen Fortschritts steht: gegen das selbstsüchtige reaktionäre Junkertum? * 2» unserer Nottz w Nr. 1k« vom 27. Februar teklt unS das LandwirtschaftSmÄristerium mit, daß unverzüglich Ermitte. l u n g e n eingeleitet Morden sind; auf Grund des Ergebnisse« dieser Ermittelungen ist das LandratSamt in Anklam   vom LandwirtfchaftS- Ministerium ermächtigt worden, den Grafen Schwerin anzuhalten. den Verkauf des lebenden und toten Inventars nicht zur Aus- führung zu bringen und die Aufhebung des Verkaufs-
GeÜanken See Vorbereitung. Bon Hermann Kesfec. Der JJküpng sprengt, um sich Platz zu machen, niemals den Wnter nnt Dynamit in die Luft. Er bemächtigt sich des Bodens. Eine» TageS sind alle winterlichen Institutionen verschwunden. Wenn die Winde auS allen Richtungen blasen, wird Staub aufaewirbelt und senkt sich wieder. Der reinigende Luftstrom kommt auS einer Himmelsgegend. llnechte Begeisterung hat die Eigenschaften der kalten Wollust r sie wird gefräßig, ausschweifend und vernichtend. Die wahre Er- griffenhelt ist«rschöpferifch. Die Forderung nach»hinreißenden sideen" wurde bisher immer von denen erhoben, die weder hingerissen sein noch Idee» haben wollten, ja sich sogar selbst für etwa» Hinreißendes hielten. Di« Fortschrittlichen denken an einen Weg. die Rückständige» an einen Ausweg. Auch eine Beziehung zum Licht: Jene, die weder alte Laternen ausblasen, noch neue anzünden, gelüstet es, wenigstens Ausbläser umd Anzünder an den Laternen aufzuhängen.
Die Tage öes Zluches. Unser« durchdröhnten Tage schichten schwere Atasie» neuen Geschehens trennend gegen die Jahre des Kriege». Das grauenvoll Gewesene weicht hinter unS zurück. Aber nur scheinbar entfernt e» sich. ES bleibt unS unheimlich nahe, eine Wunde an unserem Leibe, die immer wieber aufbricht. Dies ist das Los der Lebenden. Sie hatten die Stimme der Schrecken im Obr und sie sollen sie höien. Die Rachwelt braucht dies grausame Erbe. ES ist eingebaut in das Fundament-ihrer neuen Mauern, ein Opfer, desien Stöhnen und Anklagen wieder und wieder heraufhallt. Davor ivicd alles klein und stumm, was sonst nach Kriegen als lauter Ruhm nachlebend sich spreizte. Do» andere aber behält Gewalt, und mit harter Willigkeit werden wir es dulden, denn es wird helfen, unsere Mauern und Räume zu sichern. Deshalb soll jedes Zeugnis, darin die qualenvolle Rot jener Blutzeit seelisch lebt, von uns erhoben werden als ein ernstes Vermächtnis. Vom Krieg eifchlagencr Geist steigt aus dem Grabe und schreit«« in die Wett. Gedichte de« französischen Sozialisten M a r e« l Martinet, au» Zerrissenheit und Empörung auf« geflammt im Erleben der ersten Mordjahrs, verboten in Frankreich  »od dam» als Buch gedruckt im' Aiyl der Schweiz  , sind jetzt der« »deutscht im Züricher   Vexlag von Rascher erschienen:Die Tage t»«« Fluch»«", vom Jouve-Uebersetzer Felix Berao in unser« herübergeholt. Daß sie vorweg est» französische  » Dokument
terBrnZ tn sienseköen Fe: düngen, In Seeteri fernerzeit die disS- bezüglichen Bekanntmachungen ergingen, zu veröffentlichen. Sollte der Graf Schwerin   dieser Aufforderung nicht nachkommen, so ist das Landratsamt zu Anklam   weiter ermächtigt, seinerseits die Auf- Hebung des Verkaufs öffentlich bekannt zu machen und die zur Sichc- rung der Ackerbestellung erforderlichen weiteren Schritte sofort in die Wege zu leiten.
Die Straßenkämpfe. Neukölln ist ruhig. Am Sonnabendabend hatten sich die Spartakisten auf dem Richovdplatz gesammelt, um einen Sturm auf die Schule am Herz- bergplatz zu wagen. Die Mitteilung, daß die Regierungslruppen aber inzwischen Verstärkung erhalten hatten, ließ sie von ihrem Vorhaben abstehen. Am gestrigen Sonntag blieb ebenfalls alles ruhig. Heute hatten die Kinder schulfrei, da Angriffe auf die Re- gierungStruppen bevorständen. Bis zur Stunde sind solche nicht erfolgt. Inzwischen find bererts im Laufe des heutigen Vprmittags neue Verstärkungen an Regierungstruppen eingezogen. Tie Säuberung der einzelnen Stadtviertel hielt auch während der Nacht noch an. Gegen 10 Uhr abend« er- folgte ein jpartakistifcher Angriff auf das 2. Garde-Regiment in der Fneitrichstraße, wo Spartakisten sich in den gegenüberliegenden Häusern festgesetzt hatten und von dort aus in die nach der Straße zu gelegenen Fenster mit Maschinengewehren hineinschosien. Eine Kompagnie Reinhavdscher Truppen durchsuchte die Häuser und nahm einige verdächtige Personen, die sich nicht ausweisen konnten, fest. Auch in de: Brunnenstraße fanden Ansammlungen statt, die gegen die dort aufgestellten Postenketten tätlich vorgingen. Die Straße wurde gesäubert. Die Brigade Reinhard mußte weiterhin in der Beußel- und Turmstraße eingreifen, wo Zusammenstoße zwischen Koimnunisten und Angehörigen der Brigade stattfanden. Es wurden etwa 20 Personen verhaftet, die im Besitz von Waisen waren. Am Gesundbrunnen   kam es am Sonntagabend zu Zu- sammenstößen zwischen einer großen Rotte junger Burschen und Re- gierungStruppen. Ein Lastautomobil, auf dem sich Brot und Fleisch befand, wollte nach der Frankfurter Allee   zu fahren, um die dort stehenden Kampftruppen zu verpflegen. Der Kraftwagen wurde von der Metig« angehalten, die Besatzung heruntergeholt und schwer miß- handelP Nachdem die LebenSmittelvorrätc von den Umstehenden beiseite geschleppt worden waren, stützten die Plünderer den Last- wagen um und verbrannten ihn. Ebenso erging es drei Feldtücken, die etwa eine halbe Stunde später dort vorbeikamen. Das Essen auS den Kesseln wurde an die Menge verteilt und die Gefährte dann demoliert. Ein Küche,«wagen wurde in dl« Panke   geworfen und mußte von der Feuerwehr später geborgen werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit. Bekanntlich waren fast nur'die größeren Fabrikbetriebe in den Generalstreik eingetreten, die nach dem am Sonnabend ge- faßten Beschluß der Streikleitung am heutigen Montag die Ar- beit wieder aufnehmen sollten. Diesem Beschluß sind nach den einlaufenden Nachrichten nicht alle Ausstündigen nachgekommen. So erklärten die zahlreichen Arbeiter der Nationalen Auto- mobil. Gesellschaft in Ob e rsch ö n e w e i de,-daß sie so- lange streiken würden, bi» die FreiwilligenkorpZ zurückgezogen seien. Im Kabelwerk Oberspree hielten am heutigen Morgen die Avbei-ter eine Betric-bsversamm- lung ab, in der gleichfalls die Forderung der Zurückziehung der Truppen aufgestellt wurde. Ein Teil der Arbeiter erklärte sich dereit, die Arbeit wieber auszunehmen. Die Arbeiter der Schwartzkopsf scheu Fabriken streiken unfrei- willig weiter. Sie konnten die zu 10 Uhr morgens angesetzte Betriebsversammlung nicht abhalten, da die Chausseestraße wegen der gegenwärtig dort herrschenden Unruhen vom Militär besetzt ist. das niemanden passieren läßt. Die Borsigwerke in Tegel  arbeiten seit heute früh. Di« Beamten dieses Betriebes sind dagegen wegen Gehaltaforderungen in den Ausstand gerire- ten. Di« Anbei ier der B e rl in. A nhalt i sch« n Mafchi- nendau A.-G. haben gleichfalls heute morgen die Arbeit wieder aufgenommen. Di« Arbeiter des Glühlampenwerks der Firma Siemen» u. Halsk« sind vollzählig zur Arbeit ange- treten, und auch in den Sicmens-Schuckeriwerken wird teilweise gearbeitet. Ebenso ist es bei verschiedenen Flugzeugwerken ia Johannisthal   und Adlershof   der Fall. Bei der
sind, sperrt ihnen die weitere Geltung nicht. Denn das Leid, dp« sie durchzuckt, war allgemeines Leid, und der Zorn, der sie cnt- band, wird begriffen im Proletariat der Welt. Sie wird geboren au« der großen Pein der Enttäusckung, daß der Krieg, die Arbeiter- Massen zweier Länder, die brüderlich aufeinander schauten, in seine Wirbel reißen konnte, wie Sklaven, die ohne Wehren dem barba« rücken Willen ihrer Unterdrücker sich hingeben. Martinet gcbört zu den Sozialisten, die nichts als die Internationale gellen lassen wollen, und so bluien seine Strophen in Verbitterung. Dies ist der zeitgeschichtliche Teil ihres Wertes: sie geben ein Bild der Piyte derer, die nne dieser Dichter zu den, Erleben der ersten KriegSjavre standen. Sie sahen eine entlarvte Menschheit voll Heuchelei und Lüge und ruien alle» Entsetzen der KriegSichlächterei gegen st- aus. Im Gefühl furchtbarer Vereinsamung werden sie redende, rufende Ankläger, und e» wird die Rettung ihrer gemarterten Seele, daß sie, inmitten der Wüstenei Schreie des Wecken« aussenden! Martinet litt das Schicksal der Hcimgebliebenen. Da? machte ihn vollends einsam. Diese Menschen rangen gebunden in ärgster Gefangenschaft. Ihr Fühlen und Denken irrte gehetzt hinaus zur kämpsenden Front und jagte doch nur in«in schauderndes Auf­bäumen hinein, allen Siachelpeitschen des grellsten Wider- sptuch» zwischen Zeit und Menschlichkeit auSgelieiert, und im eigenen innersten Aufruhr wuchs ihnen der Glaube an hie Nol- wendiakeit deS Aufruhrs der Massen gegen den Krieg. Die« ist auch Martinet» Halt und Evangelium. Seine Rhythmen aber waren Vorläufer jener Meuterei, die im französischen   Heere»ach der fehlschlagenden Aprsloffenfive 1917 ausbrach. So liegt e« nahe. von der Gefühlsbewegung Martinrts auf die Psychologie dieses SoldatenauftuhrS zu schließen. Die Stimmungen, die sich dort in Versen entluden, lagen auch im französischen   Heere angehäuft und kehrten sich gegen das maßlose Opferfordern General Rivelle». für den damals bezeichnend der Name Bluisäuicr geschaffen wurde. Der Glaube, daß Frankreich   den Krieg bestehen werde, hatte in jenen«ntscheidungSlosen ersten Kriegsjahren den Andrang berghoher Zweifel gegen sich; der Krieg fällte nur immer neue Hekatomben von Menschen, bejahrte Männer und Jugend. jüngste Jugend, dort hingerafft durch hagelndeS Eisen und überall lief im Land schleichend gemordet durch den Hunger der Massen, er zerfraß Rechte, z-rbrach Freiheiten, brachte die schlammigste, verbrecherischste Moral obenauf und immer nur da« und in Sicht lein Ende. Martinet« Gedickte haben die seelischen Wirkungen dieser Lage in sich.»Groß ist die Trauer in Frankreichs   Landen. Auf den Proletarier siel die schwerst« Last de« Krieges und zu Proletarieln wollte Martinet sprechen..Ewig ergebenes Heer. Heer ewig in Aufruhr, ewig ge- opferte» Heer." Er beickNvor die Revolution, die Mutter derer, die leiden, derer die weinen, derer die im Aufruhr Tränen trockneten; leidenschaftlich rief er.da» groß« Heer der Armen" auf. den .großen Schläfer"' an die Opfer der Revolutionen gemahnend: Einmal erbebt sich dein Tag. o Rache der Totem Schläfer, ich glaube an dich p Tote, e» tagen lieber der Welt in Staunen Sur« Icbentat Leichen, angehäuft In de Geschichte,
SL G. G.«Weitet f«S G l Ä h 1 a Ä p e v w' e r k wiederntti vollzähliger Mannschaft, in der Fabrik in der Brunnenstraße und'in der Turbinenfabrik wird teilweise gearbeitet. Dagegen streiken die Arbeiter der Apparatefabrik und diejenigen der Hennigsdorfer  Werke dürften wohl Weiler im Ausstand beharren. In den mittleren und kleineren Betrieben sind die Arbeiter heut morgen vollzählig in Ken Werkstätten erschienen, nachdem sie k-eroits seit Freüag die Arbeit daselbst wieder aufgenolnmen hatten. Bei Siemens u. Halske   findet sich folgender Anschlag: Laut Beschluß der Vollversammluna der A,. und S.-Rän! Groß-Berlins   ist der Genralstreik ausghoden. Tie Arbeit beginnt Dienstag früh 7 Uhr. Der Arbeiierrat: Richter, Blockwerk Siemens u. Halske. Tie Lichtenberger Unabhängigen gegen die Kommunisten DieSS. a. M.' schreibt: Die in Lichtenberg   wohnenden Un- abhängigen veranstialteten am gestrigen Sonntagnachmittag mehrere stark besuchte Protestversammlungen, in denen alle Redner schärfste Kritik an dem Vorgehen der Kommunisten übten. Es wurde aus- drücklich betont, daß die Mittel der Kommunisten verwerflich seien und daß die llnabhängigen in keiner Weise mit den Spartakisten sich in diesem Vorgehen identifizieren wollen, Tie Redner betonten weiter, daß zwischen ihnen und den Kommunisten eine scharfe Trennung gemacht werden müsse. Es wurde eine Rssolution an- genommen, in welcher die Versammlungen ihren Abscheu über das Vorgehen der Kommunisten ausdrücken.
Die Lebensmittel für Deutfihlanö. Anist erd am, 9. März. Rroter meldet ans Pari«: Ter Oberste Rat nahm Borschlöge an, die via» für annehmbar für die Deutschen   hält, um die in Spa unterbrochenen Bcrhandlungrn in Brüssel   wieder aufzunehmen. I» diesen Borschlögen wird voigesehe», daß zuglei� mit der AnKlieferiWg der deutschen Schiffe dir Versorgung Deutschlands b i S zur nächsten Ernte mit Lebensmittrk» im Werte von 109 Millionen Pfund Sterling erfolgt, die teil« in Sohle, Kai» usw., teils mit den deutsche» Gutbaden in nentralc,! Ländern und teils mit ausländischen Wert« papieren im Besitze Deutschlands   bezahlt werden. Eine Erklärung Pichons. Haag, IV. Würz. Meldung'des Hollandsch RienwSlmreauSri Aus Paris   wi?t> gemeldet: In einer Unterhaltung mit meh­reren Entente-Journelistcn hat sich Pichon gestern über«ehrer« wichtige Fragen geäußert. Er erklärte, baß die Arbeite» der Frie- deuSkonfcrenz in der jüngsten Tagung soweit fortgeschritten sind, daß der Abschluß deS PräliminarftiidenS wahrscheinlich diel schneller erfolgen könne, alS man vor zwei Wochen für möglich gehalten hat. Die oft erwähnte Bereinigung Deutsch  - Oesterreichs   mit Deutschland   könne nicht statt finden, wenn sich der Rat der Zehn nicht. damit einverstanden erkläre. Pichon war der Ansicht, daß sich der Zehnerrat wahrfchrin- sich gegen dies« Vereinigung aussprechen werde. Der Rat der Zehn hat dem Plan Lloyd George  ? zugestimmt, der darauf hin- ausläuft, für Deutschland   er« Freiwilligrnheer, zusammen- gesetzt auS Leuten, die sich zu längerer Dienstzeit verpflichten, vor- zuschreiben. Die dringende Notwendigkeit, Deutschland   mit Lebensmitteln zu versrheu, sei von d«« Alliierten an er- kann« worden, da sie überzeugt seien, daß Hunger und Not ledig. lich N n r u h e n hervorrufen könnten. DieS läge nicht im In- teresfe der Alliierte», die sich unmöglich der Stimme der Menschlichkeit verschließe« können. Maa hat sich entschlossen, Nahrungsmittel zu sende«, doch sei dieS unmöglich, weun in Teutschland«icht gearbeitet werde»ub wenn Deutschland   nicht in der Lage sei. dies« Hilfeleistung mit feinen Erzeugnissen zu bezahle«. Berwendet Deutschland die ihm zur Verfügung stehende« Geldmittel für dies« Zwecke, bau» ist ide Bezahlung der Entschädigung«icht gewährleistet. Die Deutsche  » wüßte« sich weiter de« Bedingungen de» Waffenstillstandes unter. werfe« und' die Schiffe auSliefer». Erst bau« wäre e»«ög- lich, Bestimmungen zu treffen, die für alle Parteien befriedigend sind, und dann zur Regelung der Lebensmittelfrage zu schreite». Die Bolksmarinedivision ist aufgelöst. Jeder frühere Ange- hörige dieser Division, der mit der Waffe in der Hand betroffen wird, wird nach KriegSrecht behandelt.
Und lcidenichafillck, über die trennenden Kriegsfronren hinweg, ruft Marlinet die»Dichter Deutschlands  , die ungekannten Brüder', an. Bei den Toten in den KriegSgräbern! Die Stimmen dieser Dören steigen machtvoll auf; der Dichter verkündet, ihr Ruf werde die Jünglinge Deutschlands   und Frankreich  » einen, er werde zur Tor erwachen durch den Schmerz. Todtrotzend zwinge er als Losung»- wort voran: Voran ins Leben uyd das Leven Roch«' Voran, voran, noch überS Grab hinaus! Wir hören wieder Goethes Wort, Doch dumpfer, bitlerer im Ton. Empörungsschrei und doch«in LiebeSfchrer, Löst er sick auch von schon erstarrten Lippe«, So glühender er sich ins Herz uns brennt. Das Dokument dieser Gedichte darf als wertvoll also gelten für die Geschichl« der ersten Kriegsjahre. Da» erschütternde Bewegen dieser Zeit leidet, klagt, ringt, stürmt darin. Das entsetzlichste Martyrium, daS jemals menschlichen Seeleu aufgeladen ward zu endloser Pein, hier steht es aufgezeichnet in der Wahrheit des leben- digen Augenblicks.-__ lrd. Notizen. D ie Volksbühne und die Straßeukämpf«. Die Direktion der Volksbühne gibt folgondes bekannt: .Die Nachricht, die Volksbühne fei bei den Kämpfen am Bülowplatz in schwerer Weis« beschädigt worden, beruht auf einem Irrtum. Es sind nur zwei Türen durch Handgranaten«nge. schlagen worden. Die Volksbühne ist zwar durchsucht, aber von keiner Partei besetzt worden." Die nächste Erstaufführung der Volksbühne wird Nikolai Gogols Komödie.Die Heirat, Eine ganz unglaubliche Be­gebenheit in drei Bildern", sciir." Vorträge. In der Urania   in der Taubenstraß« Prof. Dr. Schwcchn:Die Geschichte der Urwelt", heute, Dienstag und sonna-bend; Mittwoch: Prof. Dr. Donath mit Experimenten und kinematographischen Vorführungen über.Hochspannungsleitung elektrischer Energie"; im Hörsaal, Mittwoch. Dr. 28. Berndt: Brutpflege und Mernfürsocge"; Donnerstag, Dr. Brieger:»Die Alchemie  "; Freitag, Prof. Dr. Kessner:Eisen und Metallgießerei; Sonnabend, Pros. Dr. Donath:»Elektrisches Licht". M u>» k. Die Reicksregierung hat zur Fortsetzung der Nachmittag»-Sinsonie» Konzerte des Blüthner- Orchesters für Soldaten und Arbeiter unter Leitung feine» Dirigenten Paul Scheinpflug   eine weitere Subvention zur Ver« fügung gestellt. Das nächste Konzert findet Mittwoch. 12. März. nachmittags Uhr. im Blüthnerioal statt. DoL Konzert der K a m me r m u fit- B e r eini g un g der Berliner Oper findet bestimmt am 11. März, yji Uhr. In der Singakademie statt, Di« Aphorismen von Hermann Kesser  , dl« unser heutiges Feuilleton einleiten, sind den? ausgezeichneten, im HiGsrfchen Verlag In' Frauenfsld hcrausgekodbrsnen Buche.Bor- Herrituna" entnommen, das eine Reihe Aufsätze zusammenfaßt, die für die. polirisch-gristrge Bewegung der Gegenwart bezeichnend find.