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Lebensmittel für den Industriebezirk.

Vereitelter Putsch versuch zu Breslau .

auch zum Bolke Preußens das Vertrauen, daß es nach allen[ bes Bölferbundes sieht und in Ser praktischen Anwendung der Ge­Irrungen und Wirrungen dieser stürmischen Zeit über die febgebung sich auf die Beschüsse der Berner internationalen Ge.. Demokratie zum Sozialismus emporsteigen wird unter Füh- werkschaftskonferens ftübt, angenommen. Ein Zusabantrag be­Aus Duisburg wird gemelbet: Mit einem Dampfer der Rhein . rung der alten Sozialdemokratischen Partei, die ihm stets die stimmt, daß die Frauen für gleiche Arbeit wie die und Seeschiffahrt- Gesellschaft Köln traf heute hier der erste Fahne des Wahlrechtsfampfes vorangetragen hat und die Männer gleiche Löhnung erhalten sollen. Ein weiterer ebensmitteltransport für den hiesigen Industriebezirk sich heute auf den Trümmern der Junferbastille als Sieger Bujabantrag, der Berücksichtigung der Arbeiter- und Solein. Es handelt sich um etwa 3500 Ead Weizenmeht. fühlen darf. batenräte verlangt, wurde von Einstein ( Deutschland ) unter­Eine Schwalbe, die freilich noch feinen Sommer macht. Stübt. Longtoy)( Vereinigte Staaten ) machte auf die gefährlichen Folgen aufmerksam, die sich bei einer solchen Berüdsichtigung des Rätesystems für die Alliierten ergeben würden. Eine Entschließung über die stolonialfrage, die Dr. Erich( Schweiz ) mit dem Bemerken einbrachte, daß für alle Völler gleiches Recht für die Rolonien gelten müsse, gelangte einstimmig zur Annahme. Die Entschließung steht auf dem Boden der Wilsonschen Punkte über das Kolonialproblem und verlangt ein besonderes Amt für die internationale Ueberwachung der Verwaltung aller Kolonien, die teine Selbstverwaltung befizen. Die bor der Errichtung des Böl ferbundes gegen die Berwaltung eines Solonialstaates erhobenen Andlagen sollten gerechterweise nur von einem unparteiischen neu­tralen Gerichtshof beurteilt werden.

Die Demokratisierung Preußens bedeutet für die weitere Entwicklung Deutschlands zunächst freilich etwas Regatives: die Hinwegräumung eines Hindernisses. Eine Reihe der allergrößten Aufgaben wird damit zugleich auf das Reich übergehen. Die bergbauliche Urproduktion und das Verkehrswesen bilden das wirtschaftliche Rückgrat des Staats, es fann aber heute schon als ausgemacht gelten, daß die großen Aufgaben der sozialen Umgestaltung, die hier zu lösen sind, nicht von Preußen, sondern von der deutschen Gesamtrepublik zu leisten sein werden. Damit hört Preußen auf zu sein, was es war.

Der Zeitpunkt des Friedensschlusses. Frühestens Mitte April.

Und wie sich auf wirtschaftlichem Gebiet die Sentrali fation mit unerbittlicher Notwendigkeit durchfekt, so auf nolitischem die De zentralisation. Breußen war politisch mur als Abels- und Militärmonarchie möglich, durch sein Dreiflassenwahlrecht erhielt es innerhalb des Reichs sein be­fonderes Gepräge, die Berwaltung war gleichförmig bureau­tratifiert und der Oberpräsident jeder einzelnen Probing flärte Banjing in einer Unterrebung mit Vertretern de: Breffe, Amsterdam , 12. März. Wie Reuter aus Paris meldet, er­eigentlich nur der Statthalter des Königs von Preußen. Ein daß so rasch wie möglich Frieden geschlossen und Schiffe freier Staat wird diese gottgewollten Abhängigkeiten nicht mit Lebensmitteln nach Deutschland geschickt werden müssen, um die aufrechterhalten Fönnen, er wird die Provinzialverwaltung Belt vor Anarchie zu bewahren.

auf demokratische Grundlage stellen und ihre Spite pird

Wilson auf der Fahrt nach Europa .

Berliner Spartafiften als Führer.

Der Boltsrat gibt bekannt, daß Mittwoch früh die toichtig. sten öffentlichen Gebäude Breslaus durch schlesische Trup­pen auf Befehl des Generalfommandos im, Einvernehmen mit dem Zentralrat uns mit dem 8entralfoldaten. rat für Schlesien beset wurden. Man hatte einen verbreche­rischen Anschlag entdedt. Berüchtigte Berliner Sparta istenführer varen in Breslau eingetroffen, um die öffentlichen Gebäude zu besetzen und dann Breslau der Plünderung preiszu­geben. Der Plan war in allen Einzelheiten durchgearbeitet. Durch feine Aufbedung fonnte im letzten Augenblide unabsehbares Unglüd von Breslau abgewandt werden.

Zur Verhaftung der Liebknechttransporteure Schon vor Ausbruch der Unruhen erfolgt. Die Freiheit" bat gestern behauptet, die Verhaftung ber aus vier Offizieren bestehenden Begleitmannschaft, bei dem berhängnis. bollen Transport Liebknechts, fei erft infolge des Generalstreits gefchehen. Demgegenüber wirb bont zuständiger Stelle rklärt, daß die Vrhaftung in leinerlei Busammenhang mit dem

bon dem Kriegsgerichtsrat Jörns bei der Regierung in Weimar

als vollzogen angezeigt worden ist. Der Generalftreif begann aber erst einige Tage später. Die Verhaftung sei in dem Augenblid erfolgt, als sie sich aus dem ordnungsmäßigen Gang des Gerichtsverfahrens ergab.

nicht mehr in dem Maße wie bisher bon Berlin abhängig Baris, 11. März.( Reuter.) Trotz aller gegenteiligen Erla sein, sondern im Vertrauen der Provinzialbevölkerung, des rungen wird von autoritativer Seite die Ansicht ausgesprochen, daß Streit steht, auch gar nicht stehen fonnte, da sie bereits am 1. März Stammes seine feste Grundlage finden. Es ist zweifellos ber vorläufige Friedensvertrag frühestens Mitte April ge­das Verdienst des Staatssekretärs Dr. Preuß, diese not. ftoffen werden kann. wendige Entwidlung flar vorausgeschaut und ihr Ziel in seinem Entwurf einer deutschen Reichsverfassung aufgezeigt zu haben. Wir müssen uns davor hüten, auf diesem Gebiet fonservativen Tendenzen zu huldigen und aus Gefühls­gründen vor unerbittlichen Tatsachen die Augen zu schließen. Breußen ist nicht mehr und kann nie wieder erden, was es war. Es wird vielleicht eine Beitlang noch als ein besonderer Verband demokratischer Halbstaaten innerhalb des Reiches fortbestehen, aber die Hauptgrundlagen seiner Sonder stellung hat es unwiederbringlich berloren.

Die preußische Landesversammlung hat zunächst die Aufgabe, eine Regierung einzusehen, die auf dem Willen der Boltsvertretung beruht und eine provisorische Verfassung zu schaffen. Der Charakter des Provisorischen, des Vor­läufigen fann hier gar nicht scharf genug betont werden, man muß sich davor hüten, Tatsachen zu schaffen, die mit der notwendigen Entwicklung nicht in Uebereinstimmung stehen und über kurz oder lang doch von ihr wieder hinweg­geräumt würden. Preußen in Deutschland voran", fonnte nur gelten, so Jange der Vorderfaz galt: Der König in Breußen boran." Deutschland in der Welt voran!" möge immer bleiben, doch nicht im alten monarchisch- preußischen Sinne friegerischer Weltbeherrschung, sondern im Sinne un ermüdlicher Pionierarbeit für den sozialen, kulturellen, geistigen Fortschritt der ganzen Welt.

Die Tagung des Internationalen Völkerbund­

kongresses.

Das Weltarbeitsrecht.

tältet und hält sich auf Anraten des Arztes den größten Teil das New York , 11. März.( Reuter.) Präsident Wilson ist et Tages in der Sabine auf. Man erwartet, daß der Dampfer George Washington am 13. Märg in Best ankommen wird. wilson fährt sofort nach Paris wetter. Auf drahtlosem Wege wurde abgemacht, daß am 14. März eine Sigung der Friedens tonferens stattfinden soll.

Heßereien des Reichsmarineamtes.

Beleidigung des Reichswehrministers.

Das Nachrichtenbureau des Reichsmarineamts versendet mit teilungen an die Preise, die als Meußerungen einer amtlichen Stelle stärkstes Befremden erregen müssen. Da ist u. a. eine Buscheift des Stapftanteuinart b. üller, der glaubt, die Marineang hörigen gegen den Vorwurf" der Urheberschaft der Revolution in Schutz nehmen zu müffen. Das geschieht in recht eigenartiger Weise. So schreibt Herr v. Müller zum Beispiel:

Es ist doch eigentlich jezt genügend bekannt( 1) und gerade durch 8eugniffe aus dem revolutionären Bager belegt(!!), bon wen und wie die Revolution in Deutschland seit 1916 planmäßig vorbereitet worden ist. Die Früchte dieser mit englischem und ruffischem Gelde unterstützten Wahlarbeit wuchsen nicht nur in der Marine, sondern auch in der Armee.

An anderer Stelle heißt es:

Ueberall gibt es eine Anzahl übler Glem en te; die Nevo Tution hat gerade diese in den Vordergrund geschoben.

Das ist boch denn eine ziemliche Portion Unverschämtheit. Der gegebene Stelle bes Reichsmarineamts nebst deffen Bressechef Stapitän leutnant von Noblinsfi zu fragen, ob sie ihn vielleicht auch zu den üblen Glementen" rechnen, die die Revolution in den Vorder­grund geschoben hat.

Been, 11. März. In ber heutigen zweiten Sigung des In- Reichswehentinister Roste hätte danach allen Anleß, die ihm unter­fer nationalen Böltetbundtongresses wurde eine Entschließung angenommen, nach der von den neutralen Mitglie­bern berlangt wird, daß die noch in den Händen der feindlichen Bächte befindlichen Striegsgefangenen ungesäumt Feigelassen werden sollen. Ferner wurde eine Entschließung über die internationale Arbeitergefeßgebung, die ein der internationalen Regelung bes Arbeitergesetzes die Aufgabe

Bücherei und Volkshochschule .

Bon Dr. Pieth Charlottenburg.

Wir gestatten uns die Anfrage, ob das Reichsmarineamt der jebigen Regierung untersteht oder ein deutschnationales Bropaganda­institut für sich bildet.

Bürgerkrieg und Preßfreiheit.

Die Freiheit" fordert uns auf, noch fräftiger als wie es bis­her getan, für die Aufrechterhaltung der Breßfreiheit einzutreten. Sie forbert, nachdem das Verbot gegen sie sehr rasch wieder aufge= hoben worden ist, auch die Wiederfreigabe der Republik ", und wir stehen feinen Augenblick an, uns diesem Wunsche nachdrücklich anauschließen. Hoffentlich wird nun aber auch die Freiheit" sich dazu aufraffen, die systematische Unterbindung der Preßfreiheit durch die Spartatiften entschieden zu berurteilen. In der Spartakus- Woche des Januar haben wir in der Freiheit" vergebend ein Wort gegen die gemaltsame Besehung des Vorwärts" gesucht, und den Wunsch nach seiner Freigabe, die zugleich die Rettung zaht reicher Menschenleben bedeutet hätte, Jauch nicht entfernt angedeutet gefunden.

Die Grenzfeststellung in Westpreußen .

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Danzig Neufahrwaffer ein polnischer Hafen. Baris, 11. Märg.( Reuter.) Der Friedensraf behandelte die Frage der deutschen Grenzen. Es besteht Grund anzu­nehmen, daß der Rat der Forderung Bolens nach Aushändi. gung von Danzig Neufahrwaffer und des Land. ftreifens längs des Weichseltale's, der die neuen pol­nischen Häfen mit Bolen verbindet, stattgeben wird.

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Heimkehr der Deutschen aus der Türkei .

bei Stonftantinopel infernierten Truppen 18500 Mann ist nach Der Abtransport unserer bisher noch in Saidar- Baja ben Mitteilungen in der Waffenstillstandsfommission in vollem Gange. Eine Reihe von Schiffen mit insgesamt 900 Mann find bereits von Konstantinopel abgefahren. Der Neft foll folgen. Bei ben von Baibar- Bascha abautransportierenden Deutschen handelt es fich um Truppen; Sie deutschen 31bilpersonen sollen be reits über Italien abtransportiert worden sein.

bestände zu wirklichen Kenntnissen und Erkenntnissen auszubauen.| Groß Berliner Gemeinden haben stvar prächtige Schulen, aber nur Das eigene Arbeiten an der Erfassung des behandelten Stoffes an bürftige oder gar feine öffentlichen Büchereien: ein Reichen dafür, Sand geeigneter Bücher, das felbfttätige Stubium, bringt erst dem wie gering bielorts noch das Verständnis für die Einrichtung ist, Hörer als geiftigen Arbeiter den ganzen Ertrag des Aufgenom- die im Mittelpunkte bes geiftigen Lebens ihren Blab hat. Die menen. Neue Fragen werden dabei auftauchen und so die Wechsel neue Beit wird hier gründlich Memebur zu schaffen haben. wirkung herstellen, die stoischen Bücherei und Sochschule in stetem Fluffe bleiben muß. So wird vor allem auch das Wertbewußtsein entstehen und gestärkt, das die erste Vorbedingung für ben Bücher benuber fein muß, wenn er zu seiner Bildung lefen will.

In bem Streit für die Verwirklichung der Einheitsschule, die ben gemeinsamen Unterbau für die Voltsbildung schaffen soll, werden die Borkämpfer der Einheitsbücherei( der allgemeinen öffentlichen Bücherei) und der Volkshochschule , bie beide gemein- Die allgemeinen öffentlichen Hochschulen haben einen wesents fam auf dem Fundament der Schulbildung den eigentlichen Bau lichen Vorsprung nach dieser Richtung vor den Universitäten: fie aufführen werden, besondere Erwartungen an die allernädifte Beit tennen feine Brüfungs- und Berechtigungsfragen. Sie werben tnüpfen tönnen. Es geht ja babei längst nicht mehr um Dinge, darum den allgemeinen grundlegenden, ben grundwissenschaftlichen bie nur die Zunfifreise berühren, sondern um das zielbewußte Bes Fragen mehr Pflege angedeihen laffen zu fönnen, als bas in der ichreiten eines Weges, ber mit zur Einheit der geistigen Entwid Beit des Brotstudiums sonst meist der Fall ist. Nicht ausschließ fung des Boltsganzen führt. Die neuen Boltsvertretungen her liches Fachwissen, sondern auch Grunbivissenschaft tut in erster ben bor allem diesem für die Kulturentwidlung außerordentlich Linie heute not. Sie ist nicht lebensfremb, fondern lebenbefruch wichtigen doppelten Problem ihre besondere Aufmerksamkeit zu tend; sie entspringt dem Leben und stützt sich auf das Leben und fchenten haben, um die so lange zugunsten einer fleinen Minderheit seigt seine tieferen Busammenhänge; fie ist nicht Spezialwiffen, planmäßig betriebene Verschiebung des Gleichgewichts aufzuheben. sondern Wissen vom Algemeinsten; fie bereitet allem Fachwissen Die öffentliche Bücherei für alle Mitglieder des Gemeinwesens und erft. ben Boden und ist sich dieser bedeutenden Aufgabe gerade für die öffentliche Hochschule sind die berufenen Vermittler der Bolts- die Zeit spezialisiertesten Wissens wohl bewußt. Tiefe und Gründ­bilbung und Unterweisung für die gesamte erwachsene Bevölkerung. lichkeit, feine Salbheit! Das ist ihr Mahnruf. Darum müssen 23tr stehen mit den bestehenden Instituten in der Deutschen Repu- unfere boltstümlichen öffentlichen Bibliothefen auch in den wiffen­blif erst im Anfange der fulturnofivendigen Bewegung. Viel freu- fchaftlichen Beständen die grundlegenden Werte aufweisen, damit dige und fruchtbare Arbeit wurde in ihnen für das Boltsganze ihre Benuber auch zu den Quellen hinabsteigen, fönnen. Da aber bereits geleistet, aber ihre Bedeutung war durch Hemmnisse örtlich fehlt es noch häufig auf Schritt und Tritt. Es muß in jeder be­meist stack begrenzt und, an den reich ausgestatteten rein wissen- deutenden Stadt auch in jedem größeren Berliner Vorort schaftlichen Staats- und Gemeindeinstituten gemessen, in der Regel eine Bentralbücherei( Etadtbücherei) bestehen, die diefes wissen nicht entfernt so ausschlaggebend, wie ihre hohe Bielfebung es er- fchaftliche und belehrende Rüstzeug jedem ernstlich Suchenden ohne forberte. Und innerhalb ihres Kreises gab es wiederum Spal Unterschied zur Verfügung stellt und mit sich einen Kreis von tungen, die im Wettstreit einen Ansporn in fich bargen und zu Zweigbüchereien( Bücher- und Lefeballen) eng berbindet, die als einzelnen Verbesserungen führten, aber von dem größeren Ge- Filialen in ben Stadtvierteln untergebracht sind und neben einem banten ablentien, eine Gemeinsamteit der Arbeit zwischen eigenen Bücherbestand allgemeinbelehrender und schöner Literatur öffentlicher Bücherei und öffentlicher Hochschule herbeizuführen. ftete unmittelbare Verbindung mit der Stadtbücherei( Bentral bücherei) haben, um aus den dortigen Beständen das Gewünschte herbeizuschaffen. Dieser Weg hat sich als der beste praktischer wiefen.

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Beide Institute haben gleichgerichtete Ziele: Kenntniffe zu vermehren und die Bildung zu fördern. Beide Institute sind dabei aufeinander angewiesen. Im Streite der Meinungen hat man Die Stadtbücherei( Bentrale) und die öffentliche städtische bies wenig beachtet. Der Ausleihschalter der allgemeinen öffent lichen Bücherei ist fein Statheber; wohl muß in einer solchen Bücherei Hochschule aber sollten auch räumlich einander angegliedert sein. der Ausleihbeamte auf feinen Beruf allgemeinwissenschaftlich fo- Ala gleichwertige Institute haben sie in fteter Wechselwirkung ein zialpädagogisch und büchereitechnisch gründlich auch für den mitt einheitliches Biel . In Charlottenburg und anderen Orten fänden, ieren Dienst vorgebildet sein, um Rat und bilfe erteilen zu können. folange Neubauten für diesen gwed noch nicht errichtet werden Die wichtige Mitarbeit der öffentlichen Hochschule aber fann die tönnen, ehemalig tönigliche Galoßgebäude dafür sicherlich die beste Bücherei letzten Endes nicht entbehren und es wäre eine unheil Vertrendung. Die Voltsbildungsintereffen erheifchen ganze Ar­bolle Verschiebung der Gewichtsverteilung, wollte man jest, to beit audy in der Raumfrage; die heute längit unzulänglich ge die Möglichkeit einer wechselseitigen Verbindung beider Institute woodene Unterbringung von Büchereien, die täglich von Taufenden gegeben ist, diesen Weg nicht beschreiten. Die Vorträge der in drangboller Enge aufgesucht werden, widerstreitet der Zielfeßung chicle taben ben Grundstein au legen für die Erreichung des unb ber Bedeutung der Anstalt. Von dauernden Flicwerken aber Doppelaieles: Stenntnisse au vermitteln und die Bildung zu fördern. follte man gerade bei solchen wichtigen Instituten, die dem Boits Der öffentlichen Bücherei aber bleibt es borbehalten, diese An- ganzen dienen, endlich. abaeben, will man thre Zukunft und ihre negungen durch planmäßige Bermittlung ihrer geeigneten Bücher- boltsbildnerische Arbeitsentfaltung nicht ernstlich schädigen. Biele

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Nofisen.

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2ubwig Sarbt spricht morgen, Donnerstag, 8 Uhr, Meistersaal, vei größere Brofastüde von Jean Paul : Rebe des toten Christus vom Weltgebäude berab, bag lein Gott sei" und von Webefind: Rabbi Gara"; dagu Berse von Goethe, Glaubius, Trafi, Bi- Loi- Pe, Karl Kraus Worte in Verfen I- IV). Sonntag, 16. März, gibt er im Bechsteinsaal einen roben Abend": Wieb, Reuter, Morgenstern, Märchen, zwölf Porträte" Berliner Schauspieler. -Revolutionsdichtungen. Ostar Ludwig Bran's t und Margarete Jacoby geben am Dienstag, ben 18. Märg, % 8 Uhr, einen Rebolutionsabend im Meisteriaal. Die Bortrags folge, die der im Vorwärts- Berlage erschienenen Sammlung Bon unten auf" entnommen ist, enthält unter dem Titel Bichtbrang, Kampf, Auffchwung" Dichtungen von Goethe, Aba Negri, Arno Sola. Debmel, Heine, 3bfen, Baffalle, Freiligrath , Beranger, Immermann , Renner u. a. Karten bei Wertheim , Bote u. Bock und an der Abendkasse. Sturm Ausstellung. Expressionistische Gemälde und Plastiken von William Bauer sind auf der März Ausstellung des Sturm ausgestellt, unter anderem amet neue Borträtbüften von Albert Baffermann und Rudolf Blümer.

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Die Vorlesungen ber Humboldt Sochschule in der Georgenstr. 30/31 find wieder aufgenommen worden. Die Vorlesungen aus dem französischen Gymnasium Reichstagsufer 6 werben nach der Georgenstr. 80/31 verlegt. Die Medizinerin Dr. Adele Hartmann, die auf Grund einee Die erste deutsche Universitätsbogentin. Arbeit aus dem Gebiete morphologischer Wissenschaft in München babitiliert worden ist, bestreitet in einer Buschrift an uns, daß die Revolution die erste Privatdozentin in Deutschland geschaffen habe. Arbeit babe mehrere Jahre intenfiber Tätigkeit gefordert und jet Diese Möglich beit sei schon lange borber" gegeben gewefen. Ihre im Einverständnis ihres Chefs unternommen worden, in der Ab­ficht, fie der medizinischen Fakultät gweds Bulaffung zur Sabili. bation einzureichen. Ich habe die Arbeit Ende des Jahres 1915 begonnen, diefelbe der Fakultät vorgelegt im Mai 1918. Die Fas kultät entschied für Annahme am 21. Juni 1918, der Habilitations­aft war am 29. November 1918 zu Ende.

Die Revolution ist nicht aus blauer Luft hereingebrochen. Die felben Ursachen aber, die den 9. Mobember reif werben ließen haben auch mitgewirkt, der weiblichen Dozentenschaft in Deutsch­ land endlich die Hindernisse aus dem Wege zu räumen, die bisher unüberwindlich waren. Was Abele Hartmann erreichte, ist nicht eine Folge des 9. November, aber ein Revolutionszeichen bleibt es, und darauf tommt es an.