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Mesen Kreuzweg sieh? auH de? sranzZsische Sakd«?. unh ilnr dürsen dessen gewiß fein, daß er den rechten Weg wählen wird. TieKamm erwählen rücken näher. Der Diktator Ciemenceau und seine ergebenen Bewunderer fürchten sie. Bielleicht wird man noch ewnge Monate warten.; so wird die Entscheidung aufgeschoben werden, aber auf alle Fälle kommt vor Ende 1919 die Abrechnung. Die Volker Deutschlands, Yesterreich-Ungarns haben sich befreit welch ein Vor- bild für den französischen Soldaten! Darum wird ja auch seine Rückkehr ins bürgerliche Leben von allen gefürchtet, die aus der Dummheit der Völker Vorteile zteherf. Die nächsten Wahlen in Frankreich werden s a z i a l i st i s ch ausfallen, weil Äie französische Arbeiterklasse jetzt weiß, daß nur der Sozia- HSnrus die Welt retten und den Krieg töten kann. Sie wer- den revolutionär ausfallen, denn das französische Volk wird kein bloßes Zerrbild eines Völkerbundes wollen. Dieses Volk, das der Krieg weißgeblutet hat, wird ifticht wollen, daß unter dem Vorwand der Verhütung neuer Kriege neue Mord- Werkzeuge geschmiedet, neu« Armeen aufgestellt werden.. Sie werdsn vor allem deshalb revolutionäre ausfallen, weil die sozialistische Partei und die Gewerkschaften geeint gegen eine verbrecherische Vourgeoisis, die den Krieg ver- ewigen will den Zustrom derer aufnehmen werden, die das lebendige Fleisch der französischen Armee gebildet haben. Die Soldaten sind es, also der Teil der Nation, der:mter dem Krieg am meisten gelitten hat, die die näckchen Wahlen machen ioerden. Tiefe Soldaten werben zur Urne gehen mit der unaus- löschlichen Erinnerung dessen, was sie während der Schläch- teroien erlebt haben. Sie werden zur Urne gehen voll Bc- geisterung für jenen Wilson, der die Unterdrückung der Ge­heimdiplomatie, die allgemeine Entwaffnung und den Bund der freien Völker will. Die französischen Wahler werden die schlechten Führer verjagen, die nicht dulden wollen, baß Frankreich am Ende dieses Krieges als daS große uno edle Land der Menschenrechte und der internationalen Brüderlich- feit dasteht. Aber die laute Zustimmung des französischen Volkes für Wilson ist zugleich auch ein begeisterter Grnß an den S o z i a- lismus. Der Sozialismus und der Syndikalismus, diese befreienden Ideen, die im schärfsten Gegensah zum Krieg stehen, werden die beiden Grundpfeiler der. nächsten Wahlen sein. Der rsvolHtiomire Gedanke Frankreichs ist nicht tot. Die Kriegszensur konnte ihn nur einschläfern, nicht töten. Eine ungeheure soziale Umwälzung erschüttert die Welt. Throne stürzen, ein König reich nach dem andern verschwindet. Kann da das Volk, das die Nebolntion von 89 und 93 und die Kom- irnrne von 71 gemacht hat, im Fehlerkreis der Vergangenheit verharren? Nein! Mag es heute auch noch anders scheinen, in wenigen Wockjen ober Monaten wird ans den Urnen der enerchsche Protest des französischen Volkes aufsteigen gegen den Krieg, gegen jede gehässige Ausnutzung des Sieges, gegen jede Knechtung des unglücklichen Proletariats der besiegten Völker. Wenn aber noch vor der EntscheÜnmg der frmizvsischen Wahler ein ungerechter Frieden geschlossen werden sollte, dann wird ihn das französische Volk von Grund ans zurück« werfen. Die Stunde naht, in der der franzijsische Soldat, heim- gekehrt von den Schlachtfeldern, sagen können wird, was er am heißesten begehrt: die internationale Versöhnung. Die französischen Proletarier werden den dentschen die Bruder- Hand reichen und ihnen sagen:Brüder, bauen wir gemein- sam aus den Trümmern des morschen Gebäudes, das der Sturm zerstört hat, das neue Haus!" « »us einen Ausruf der Vereinigung der vevokutio» näten soziallfliikben Studenten Frankreich ? er­widert die sozialistische Gtudentenpartei der Uni­versität v e r l i n folgende?:

Die sanftere Nethoöe. Von Michael Kotzlhaas. Hch ging au? der Nationalversammlung durch die stilleren Gllsse« von Weimar , wo kein« elektrische Straßenbahn klingelt und kein Ullsteinbote dieB. Z. " anpreist. Schmal«, krumme Gassen, nralie giebelige Häuser, schone? wohltuendes Dunkel, und hinter den Fenstern vermutet man freundliche Versammlung Gleichge- stimmter um die Lampe . Da plötzlich riß mich die Stimme der zarten Prophetin Luise Zietz ans dem Geträume. das heißt nicht die wirkliche, sondern nur die Erinnerung an da? wirMch Gehörte, nicht ganz musikalische Geschrei, mit dem sie NoSkes ruhige Mannes- rÄt* zu durchkreischen gehofft. Jetzt, in der blauen Weimarer Nacht, wurde ich ganz traurig: Daß eS solche Stimmen gab auf Erden! Daß sie zu tönen sich >ar nicht genierten in der Stadt, in der Johann WolfgangS sanft- gelassener Bariton geklungen. Aber bielleicht schlummert hinter l em DiSkans doch ein tieferer fraulicher Will« zur Güte? Viel- leicht hätte Nooke eine sanfter« Methode zur Beruhigung der Spar- iakisten anwenden sollen? Meine Schritte hallten durch dl« stilleren Gassen von Weimar . Und immer schlich diese Stimme hinter mir. Ach lag schon im Bett und diskutierte noch Immer mit ihr. Ich schlief unruhig. Wer erst jetzt hörte ich die Stimme aufmerksam an. St« klang viel freundlicher, zuweilen schwamm sie sogar in Rührung und Schönheit, und jetzt erlebte ich di« sanftere Methode, wie sie den Streikcnlden einerseits, den Plündernden andererseits begegnet wäre. Ts war alles so einfach... Den Streikenden, rief mir die sanft« Stimme zu. wäre ich »ot allem segnend begegnet. Ist einmal di« Majorität für einen Streit da, so segne ich immer! Mso hätten Sie auch den Beschluß, GaS. Elektrizität und Wasser abzusperren, hätten Sie auch den gesegnet? Es war ein Rätcmajoriiätsbeschlutz und also war er weise! W? Staatsmann Ttaatsweib kann man noch nicht sagen hätte ich versucht, zwischen der BevSlterung und der Rätemajorität »ermittelnd einzugreifen. Den Leuten, die im Dunkeln sitzen muß- :en, hätte ich durch geschichtlich« Belehrung klar gemacht, daß wir alle ohnehin viel zu viel lünstliche? Licht genießen. In Weimar waren zu Goethes Zeiten der Fremdenführer hat es UN? er. lählt alle Gassen abend« schwarz, ohne Licht. Kein GaS. kein« Hogenlampel Hat e« Goethe geschadet? DaS war der betroffenen Bourgeoisie zu sagen! Und die verstopften Worte, die doch auch vom Proletariat be- nutzt werden? Ach Gott : rief die saickte Stimme, von einer Eingebung erhellt, .sie haben ja in der gestrigen Sitzung gehört, der Landwirtschaft fehlt es an Dünger. Diese Wlagerunaen hätte da? Generalstreik. lomite« straßenweise organisieren müssen. Bei unserer heutigen Kanalisierung gehen, wie Sie wissen. Millionenwerte verloren. ES fragt sich ob die bürgerliche Klosettwirtschaft überhaupt die richtige ist! Ich schwitze vor so diel Wissenschaft im Schlaf«. Plötzlich rief -eh: Aber di« Plünderer? WaS hätte« Sie mit Ihrer sanften Methode mit ihn« angesemgeu?

Dankbaren Herzen? erwidern wir di« aufrichtigen GefüHle brüderliwer Zuneigung und bekennen uns freudig zu Ihnen als Miikämpfer für die heilige Sacke der Menschlichkeit gegen das kapitalrst>sche Regime. Mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln und mit nie erlahmender Krait wollen wir wirken für die I n t e r- nationale des Geistes zum Wohle und Besten der leidenden Menschheit. Einig mit Ihnen in diesem Sireben begrüßen wir begeistert jeden Beriuch, die sozial, sti- ichen Studenten aller Länder zu vereinigen und harren sehnsüchtig des TaqeS, an dem Skier Versuch z,rr Tat werde. Im Anschlüsse an die geplante International« Sozialisten- lonserenz schlagen wir, Vertreter sämtlicher sozialistischer Richtungen. eine gemeinsame Tagung der sozialistischen Stu- denten aller Länder vor. Wir freuen unZ, daß von Frankreich der Ruf an di« soziaiistischen Studenten auSguig und hoffen, gerade mit unseren tianjöfischen Kommilitonen zur Bekämpfung des Völker- Hasses und Herbeiführung der Internationale deS Sozialismus in gemeinsamer Arbeit erfolgreich wirken zu können. Die sozialistische Studemenpartei der llniversität Berlin . Sriestvechfel zwischen Luden- öorff und Scheiöemann. Berlin , 15. März. sTelunion.) General Ludendorff schrieb unter dem 28. Februar 1918 an den RsichSminifterp-ästdenten Scheide- mann: Herr Ministerpräsident I Nach meiner Rächkehr nach Deutschland erfahre ich Einzelheiten über.Erier Exzellenz Aussprüche über mick und Ihren Schrljtwechsel mit dem Genoralseldma-schall von Hindenburg . Euer Exzellenz haben als Hasardeur einen Mann be- zeichnet, der alle? auf eine Karte ietzt ohne die Folgen zu bedevkn, die ein Velsagen dieser Karte nach sich zieht. Ein solcher Hasaideur s e i i ck g e w e s e n. Ich muß gegen diele Auffassung bestimmt Einspruch erheben. Meine Sntiche'drrngen haben sich stets aus gewissenhafte Erwägungen aufg-baut. Gewiß habe ich auch Hobes wagen müssen. DaS war in einem Krieg«, den Deutickland mit seinen Veibündelen gegen eine starke Ueberlcgenbeit zu führen gezwungen war, leider nicht anter» möglich. ES lag st» der Natur dkk« Kriege? und genügt ii»cht, einen Mann an den Pranger zu stellen. Zur BeftStigimg Ihrer Aussassimg erklärten Eure Exzellenz, e» stehe aktenmäßig kst, daß ich selbst am I. 19. 18, geäußert habe: .Ach komme mir v o r wie«in Hasardspieler Darauf habe ich zu erwidern: Ich habe damals Vertretern der Regierung gegenüber u n i e r e m i l i t ä r i i ch c Lage dargelegt, die mich veranlaßre, die ReichSleiiung :im Einleitung von Waffenstillstands- und FriedenSverba ndlungen zu«riuchen. In diesem Zu» mmmenbang habe ich geäußert:Ich käme mir wi« ein Hasard- spteler vor, wenn ich jetzt nicht auf Beendigung deS Krieges drängte." Ich mag auch gesagt haben:'Ich komme mir«':« ein Hasard- spivler vor; darum drSngr ich auf die Einleitung der Ber- Handlungen." Jedenfalls war der klare S nn meiner Worte immer der: Ich will nickt Hasardspiel« fein, will nicht alles auf eine Karte setzen, dazu in meine soldatische Auffassung zu ernst. Wie ick über den Krieg dachte, für dessen Führuna ich wit August 1916 mit die Verantwortung trug,«rsehrn Eure Err-llenz aus anliegendem Jineiwew. Meine Absicht war es nicht, jetzt schon heiborzutreten. Ich habe auf alle Angriffe und KiLnkungen ge- ichwiegen. Ick hätte auch sept noch ge'ckw'.egen, aber Euer Erzeklenz ungeheuerlich- Vorwürfe, mit dem mir anvertrauten Schicksal de» deutschen Volke» wie ein Spieler vorgegangen zu sein, zwingt mich zur Abwebr. �Jch darf Sie bitten. Herr Mlnisterprästdent. bei einer der nächsten Gelegenheiten Füre«eußerungen üb« mich in aller Foim richtig zu stellen. Darüber hman? aber richte ich an Eure Exiellenz hiermit daS Ersuchen, mir. sobald die Reichsregierung den Zeitpunkt für aekomm-n bäli. Geleaenbeir zu geben, vor einem

Doch die sanfte Stimme wußte sofort Bescheid. Ich hätte vor allem die Plünderer von den anderen geschieden! Diesen Versuch hat NoSke, der Bluthund, gar nicht gemacht. Am Montag abend hätte ich durch ZOOO Flieger eine Proklamation verbreiten lassen. daß die aus edlen politischen Gründen Streikenden sich überall auf der rechten Straßenseite, die Plünderer auf der linken zu ver- sammeln hätten. Ein solcher chrficher Versuch, die sauberen von den unsauberen Elementen zu trennen. Mte unbodingt rUternom- men werben müssen. Er hätte unzweifelhaft gewirkt. Zu Tan- senden hätten sich die ehrlichen Revolutionäre von den anderen ab- gesondert und gegen die links Verbleibenden hätte man dann schärfere Mittel amvenden dürfen. Schärfere Mittel, rief ich erschrocken, also doch? Nickt gleich verbessert« sich die sanfte Stimme sofort, und nicht so schroff wie NoSke. Auch die Plünderer ssrtd Kinder dieser Ge­sellschaftsordnung und also eigentlich schuldlos. Das wäre vor allem auch den Geplünderten durch Wanderredncr bckannizugebcn gewesen. Mit den gleichen Mitteln der Aufklärung und de? sitt- lichen Appells bäte ich versucht, auf daS Gemüt der Plünderer zu wirken. O. gaitben Sie mir. ich habe schon auf manchen einge­fleischten Shitzbuben ungeahnte Wirkungen erzielt. Glaub' ich, murmelte ich.» s .Wir haben die Pflicht, dies« entgleisten Existenzen zurück- zuführen der menschlichen Gemeinschaft. Ich hätte auch die er- wischten Plünderer mit der Humanität des Znkmrftsmenschen be- handelt. Ja, ich hätte mir die Leute, wenn ich RoSke gewesen wäre, vorgerufen, aber zuerst hätte ich dafür gesorgt, dirß sie ordentlich gespeist und getränkt würden, und ich hätte sie. solange Kaiser - schlöfler leer stehen, nicht tu schmutzigen Arreftipkalen lungern lassen. Ja. erwidert« ich begeistert, da» hätte auch die gute Folge, daß sich sogleich mJft Plünderer offen �unö ehrlich auf die linr« Straßenseite begäben.* Gewiß, erwiderte die sanfte Stimme, die linke Seite wäre voll besetzt gewesen! Im Schlaf hatte ich noch Besinnung genug zu fragen: Und die Dachschützen? Und diejenigen, die scftwere Geschütze anfahren und auf dem Aleranbetplatz losseuern ließen? Ach ja, rief die sanfte. Stimme, die Aermstcn, die Verbitkrt- sten. Hier hätte NoSke tiefste Quellen des Gemüt» aufspringen lassen sollen, die diesem Ungeheuer freilich fremd sind. Hier härte man alles aufbieten müssen, um diese verdüsterten Gemüter wieder heller, freundlicher zu stimmen. Wissen Sie. was ich gewn bäi.e, um diese menschenfeindlich gewordenen Rebellen wiederzugewinnen? Ich hätte versucht die Leute einmal wieder das Lachen zu lehren. Wer lacht, schießt nicht. Ich hätte Pallenberg. Waßmemn, Arnold Rieck und Otto' Reutter veranlaßt, ihr Bestes auf dem Alexander- Platz zum Besten zu geben. SS wäre, erwiderte ich wied« begeistert, den armen Leuten zu gönnen gewesen nach Däumig, Ledcbour und Hilferding . Aber sind Sie sicher, daß Waßmann und Reutter sich auf da? etwas heiße Pflaster begeben hätten? Wenn das Volk sie ruftt Und wenn d« eine oder Andere durch da? Gcböller abgeschreckt worden wäre, nun, ich hätte schon andere Mittel der Verlockung und Aufheiterung gewußt. Ich hätte auf dem Alexanderplatz ein großes Podium, keine Siacheldrachfestung er- richtet. Da? Ballelt der ehemals königlichen Oper hätte endlich

StaatSgerichtShof für mein Wollen und Handeln einzu« treten. Ich bin Eurer Exzellenz ergebener gez. Ludendorff. Ministerpräsident Scheide maün antwortet- hierauf unterm 5. Mär, 191S: Eure Exzellenz bestätige ich den Empfang Ihres Stf, reiben 3 vom 28. Februar. Auf die Angelegenheit nochmals zurückzukommen erübrigt sich für mich. Ich verweise als auf eine vorläufige Antwort auf die bei- liegende, tmrch W. T. B. bewirkte Veröffentlichung. Ein endgültiges Bild der Haltung Eurer Exzellenz in der WaffenstillstandSfrage wird sich aus den Dokument en ergebon, welche die Reichsregieeung in Kürze veröffentlichen wird, und die den Irchalt der Akten von Oklvber-November 1SI8 unrfasse« werden. Der Wunsch Eurer Exzellenz, vor einem StaatSgerichtS- Hof für Ihr Wollen und Handeln einzutreten, könnte erst erfüllt werden, wenn die endgüliige Verfassung und- damit auch der in ihr vorgesehene Staatsgerichtshof beschlossen werden wird. Ich bin Eurer Exzellenz ergebener gez. Scheidemann. General Ludendorffs Antwort vom 12. März 1919 lautete.' Herr Ministerpräsident! Euer Exzellenz Schreiben vom b. März habe ich erhalten. Ihre Antwort genügt mir nicht. Es handelt sich nicht ledig- sich um meine Haltung in der WaffenstiWandSfrage, eS handelt sich um den schweren Vorwurf, den Krieg wie ein leichtferti» ger Spieler geführt zu haben. Auf meinen Einspruch ver- mögen Euer Erzellenz nichts zu erwidern. An der Tarsache, daß Sie meine Bemerkungen über denHasardspieler" genau in das Gegenteil von dem verkehrt haben, was ich gesagt habe, sehen Euer Exzellenz vocboi. In Ihrer..vorläufigen" Antwork. der W. T. B.-Veröffentlichung vom 4. März, wird von einemGeständnis" meinerseits gesprochen, obwohl Euer Exzellenz, lme alle amtlichen Stellen wissen, daß ich mich stets dazu bekannt, sa sogar zur Erklärung meines Tuns auf die Feststellung immer besonderen Werk gelegt habe, vom August 1918 ab für die Beendigung des Krieges, die ich im übrigen stets g-wünscht habe, eingetreten zu sein, wozu ich durch die Erkenntnis veranlaßt war, daß trotz mein?» jahrelougen Ringens mit Berlin da? Heer an der Front von der Heimat nicht nur die Kraft er- hielt, deren es bedürfte, sondern daß eS sogar u n t cjuo ü hl t war. fes ist daher irreführend, von einemGeständnis" zinoreiben. Zu den von der amtlichen Darstellung unterschiedenen drei Stadien der Geschichte dos W offen st i L stand San g ebotes habe ich daÄ Folgende zu sagen: Zu 1. Ich habe auf sofortige Herausgabe des Frie- densangeboteS erst �drängt, als ich erkennen mußt«, daß der mir angeaebene Termin nicht innegehalten wurde. Gründe: Die Lage konnte schlechter werden. Je schlechter aber die opera« tive Lage, um so schwerer mußten die Bedingungen werden, llnt» dann: Nachdem ich mich im harten Kampf zu der Ueberzeu-rnrng durchgerungen hatte, daß der VernichttinaSwille der Gegner nicht mehr zu brechen und eine Beendigung des Kriege» auf anderem Wege nicht zu erreichen sei, war weiteres Zögerp nicht zu ver­antworten. Das Blut, da? an der Front floß, wog schwerer, als alle kleinlichen Schwierigkeiten, die die Bildung der in-uen Re- giernng hinschleppten. Die Telegramme der LegattonScäte Grünau und Lersner beweisen nichts dagegen; ich da-f aber wohl erwarten. daß die anaekündigte Denkschrift nicht nur Aeußerungen von Re- gierungiorganen. die mir vor ihrem Abgang nickt vorgelegen haben, wtederaibt. sondern vor allem d!e unmittelbaren M i t t e i l um g e n der Obersten Heeresleitung an die ReichSregie» r u n g. also mein- ZlitSfühNrngen vom 22. September in Tva. den Vortrag des Herrn Majors Freiherrn von dem Busickr vom 2. Ok- tober und das Vo'um des Herrn Gen eralfcldmarsckallS von Hinden- bürg vom L Oktober. Aus alledem gebt klar borvor, daß. ich n i« m ol» die Ka- p i t u l a t i o n, den Frieden um jeden Preis gefordert babc. Dar» auf aber allein kommt es an. Zu 2. Da Euer Exzellenz der Kabinetissitzung am 17. 19. bei- gewohnt haben, dürften Euer Exzellenz wissen, daß ich wrder das Votum abgegeben habe, die deutsche Front habe besser gehalten, als einmal nicht vor blasiert est Hofschranzen, sondern vor jungem, frischem Blut tanzen imd springen müssen! Müssen, murmelte ich im Schlafe. Auf die Mädels hätten die Jungen? nicht geschossenl Nein, sagte ich, und sah im Schlaf daS oft erwähnte Krieg»- bild: feindliche Gefangene, die zum Schutz vor die Front gestellt werden. Aber was hätten Sie mit den Leuten anglfangen, die d-m Oberstleutnant In Halle die Hände abgehackt und ihn ins Wasser geschmissen haben? Sehr einfach, ich hätte sie auf das politisch Uirzweckmätztge k»ner solchen Handlung aufmerlsom gemacht. Ich hätte sie darüber be- lehrt, daß ihre Handlungsweise den Grundsätzen der Rätedemokratie nicht entspricht, ich hätte sie belehrt, daß... Dabei fuchtelte die Redneriu mit der Hand erregt durch di« Luft. Wenn die Leute, sagte ich still, sich nur nicht an Ihren heftigen Sandbrwegungcn gestoßen hätten!.... Wer hätten Sie denn auf jene Weise den Streik j« beendet? O, erwiderte die sanfte Stimme, nichts leichter als das. Ich hätte den Leuten ganz einfach gesagt: ES ist doch gar kein Zweifel, daß wir möglichst baö in einen Streik treten wollen. Da hätten alle zugestimmt. Nun also, häti? ich gesagt, wie wollt Ihr denn in den.nächsten Streik treten, wenn Ihr diesen nicht zunächst mal be-, endet? Ein kommender Streik ist erst durchführbar, wenn in der Zwischenzeit gearbeitet wird, sozusagen. Zur Verwirklichung de» nächsten Streiks müssen wir diesen zunächst mal schließen. Da» ist doch klar? 'Vollkommen, erwiderte ich und erwachte. Die sanftere Methode hatte mich ober doch ein bißchen in Schweiß gebadet.

Der neue Hühnenvertrag. Der Deutsche Bühnenverein hat in seiner Tagung das mit d« Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen in Kommission?. sitzungen vorbereitete Tarifabkommen und den Entwurf de? NormalbühnenvertragS mit wenigen' unwesentlichen ?lenderungen einstimmig angenommen. Es sind damit die Forde- rungen, die viele Iah e hindurch von den Führern der Schauspieler erhoben worden sind, erfüllt. Lieferung der Bühnenkostüme an die Darsteller. Siecht aus angemessene Beschäftigung. Zahlung der Gage während der KrankheitSzeit, Abschasftmg des ProbemonatS. Ein- richtung eines paritätischen Stellennachweises alle diese Streit- und Zweifelfragen find damit im Sinne sozialer Verständigung be» seitigt und geregelt. Eine längere Debatte entspann sich bezüglich der Einrichtung e,nc » gemeinsamen paritätischen Stellennachweises, den Direktor R ö b b e l i n g- Hamburg von dem Gesichtspunkte aus bekämpfte. daß die in dem Tarifabkommen vorgesehene Ausschaltung der Agenten weder für Direktoren noch für Schauspieler von Segen sei. Es wurde die Einrichtung eine? gemeinsamen paritätischen Stellen- nackweises angenommen, jedock von dem Verbot einer Jnanfpruch. nähme der gewe bsmäßigen Stellenvermittler durch die Mitglieder beider Organisationen abgesehen. Eine besonders wichtige Bestimmung, daß Mitglieder des Bühnenvereins npr Mitglieder der Bühnengenossenschaft an ihren Bühnen anstellen und die' Mitglieder der Genossenschaft nur bei Mit- gliedern des Deutschen Bühnenvereins Stellung annehmen.feit. wurde nach kurzer Debatte einstimmig angenommen. Bei Beratung