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Sie SdUiWe kannte man zu Hunderten mehren. Man kann sich im Kampfe wwn die Unabhängigen schon damit be- gni'igen, sie gegeneinander auszuspielen. Hören wir, waS -Heinrich S t r ö b e l z. B. von seiner Partei schreibt(Nr. 12 derWrltbühne"): ?er Parteitag der 11. S. P. D. bewies, dah vle Sbergrohe Mehrheit in dieser Partei dem BolsckewiSmuS bereit? erlegen ist. Noch hat man sich in der angenommenen Ness- tution nicht mit Haut und Haar dem Kommunismus verschrieben, noch hat man dem deniokralisch-parlamentarischen System einige Konzessiönchen gemacht. Aber das sind nur pla. tonische Vorbehalte, die man ohne besondere Skrupel preis- geben wird, wenn die Welle deZ Bolschewismus erst stürmischer stulet. Unsere Polililcr sind nun rinmal feint Konsrqucnzrn- machrr und Prinzipienreiter. Sie lieben die Anpassung, mögen sie nun vülow rtder Belhmann, Schcidcmann oder Haase heilem Um nicht.ausgeschaltet" zu werden, akkommodirren sie sich jeder Situation. Belhmann schlidderte, sicherlich ganz gegen seinen ursprünglichen Willen, in den katastrophalen U-Boot-Krieg. Haase bequemt sich, um wenig- sbcnS etwas von der Demokratie zu retten, dem populären Rate» fhstem an und merkt nicht, daß er dadurch gerade die Kala» strophe der Demokratie beschleunigt. Das sind sie. die die Grundsätze hochhalten irnd andere deS Verrats bezichtigen. Man fönnde lachen darüber, wären oi« Wirkungen dieser Politik nicht von so schweren Folgen. Die Unabhängigen wissen, welche fürchterliche Zukunft mit dem Bolschewismus heraufzieht, sie wissen auch, welche nn» geheure Last ans den Schultern ihrer heute dem VoUe ver- äniwortlichen Parteigenossen lastet sie scheren sich den Teufel darum, wenn nur d'e Mühle ihrer Partei klappert. Darum Hetzen sie sinnlos gegen rechts, weil die von keiner Regierung wegznhexrnde Not die Massen nach links drängen könnte und weil sie dann für den Fall e'neS spartakistischen Sieges ihre augenzwinkernde Reverenz machen können. Sparta - kisten sind sie nicht, weil rS auch anders kommen kann, weil Mut dazu gehört und weil, wenn es Hort auf hart geht, man immer rechtzeitig den Unschiildigen spielen kann. Saboteure der Arbeit der einen, Verräter an der Aktion der anderen, für die sie intellektuell verantwortlich sind das sind die Un» abhängigen, daS ist ihre wilhelnrinisch« Politik desl�mmer feste druff!" undDaS Hab« ich nicht genwlltl" Der Prole- tarier aber zahlt die Zeche mit Blut und Leben. Ist das Schießen vorbei, dann kommen sie mit der weißen Fahne, AeitrittSerklärungen und Abonnementsamttungen für die Freihe't". In dieler Hinsicht wissen sie, WaS sie wollen und darin werden sie sich auch treu bleiben. So schwimmen sie immer oben, so glauben sie die Stürme der Geschichte überdauern und ans jeden Fall die Früchte der Erfolge mit genießen zu können, für die andere ihr Leben einsetzten.

Lichtenberg « üie Solschewlki. Grcuelnachrichtcn im Bürgerkrieg. Der Vorgang mit der Lichtenberger Berichterstattung, den wir schärsstens verurteilen, und die höchst bckiagens- werten Mißgriffe der NegierungStruppen benutzen die Un­abhängigen wie getvöhnlich, um den grundlegenden Sachverhalt zu verdunkeln, nämlich, daß die Regie- rung nicht anders handeln konnte, als mit Ge- walt die verbrecherischen Anschläge zu unterdrücken. Dem- gegenüber muß stets wieder bervorgehoben werden, daß die Unabhängigen oder Spartakisten oder wer es auch sein mag, nirgend und niemals ihre Macht anders als durch Gewalt aufrichten. Beweis: Bremen , Braunschweig , Düsseldorf usw. usw. Aber abgesehen davon sind auch die Methoden fast bis auf den letzten Punkt gleich. Beweis: die Praxis der den Herzen der Unabhängigen so teuren und von ihnen be- wunderten Bolschewiki. Man möge z. B. die Sammlung der Bulletins, die die amtliche Russische Telcgraphen-Agen- turRosta" herausgegeben hat. aufschlagen; da findet sich

Der Herzog von Mbfunöien. ES ist keine neue Dynastie mit vielhundertjährigem Wappen- schild, von der wir hier erzählen, und dennoch ist'S ein Herzog. Keiner mit Fürstenkrone,«r trägt auch nicht den bescheidenen Mirgerhut. Er ist gekrönt mit der roten Mütze der RevolutionS- sobber. Er ist auS dem Quirl der revolutionären Leidenschaften plötzlich emporgekommen und hat durch den plötzlichen Umschwung seiner Gesinnung von der KriegSbcgeistevung zum revolutionär- republikanischen Wächtertum sein Glück gemacht. Sein Reich ist die Presse und da? Zepter seiner Herrschaft beißt Demagogie. Tie alten Herzöge trugen kostbare Kleinodien, der Herzog von Abfundien aber siebt in den auSländi- schen Wertpapieren ein« ebenso große Sicherheit für seine Existenz. Die bloublütigen Herzöge der alten feudalen Zeit waren Feinde der Revolution und schützten vor deren neuen Forderungen, wa« ihre Vorfahren mühselig ergaunert hatten. Der neue Herzog aber ist ein Kind der Revolution, und obwohl er au» der Revolution klingende Gewinn« gezogen hat, traut er ihr ebensowenig al» der alte und rettet, wa» er kann, in» Ausland. Ursprünglich fristete er als kleiner bescheidener Mann ein armselige« L'teratenleben. bi» er in der Revolution die große Konjunktur entdeckte, für die AuSmünzung von volkSleidenschosten in braune Lappen. Nun ist er der Herzog der Republik . Und woher er seinen Titel al« Herzog von Abfundien erhalten hat, soll folgende» kleine» Histörchen erzählen: Als er entdeckt hatte, wie leicht idealistisch« Eeldleute mit republikanischen Tiraden besoffen gemacht und gewonnen werden konnten, hatte er sich einen reichen republikanisch gesinnten Mäzen vorgeknöpft, der ihm für die Verbreitung republikanischer Ideen in einem literarische» Blättchen vertragsmäßig die Summe von ROGOO M. zusicherte. Natürlich war e» ihm um die«0000 M. in erster Linie zu tun. In dem Jubel über den glücklichen Fang vergaß er das Maß republikanischer Beseifberung, das er im GeschäftSvertrage ver- sprachen hatte. Darob ward der gute Mäzen tief betrübt. Und als er merkte, daß man seinen hohen Sin» so mißbrauchte, kündigte er verdrossen den Kredit. Der Herzog aber war mit dieser Wendung durchaus unzufrieden und klammert« sich an da« wunderschöne Geldversprechen. Idealistische Scbtviärmer, auch wenn sie sehr reiche Leute find, haben eine tiefe Angst vor öffentlichen Skandalen. Und al« darum otr Heryoc, drohte, den Kadi auf die versprochenen«0000 M. loS» zulassen, da wurde der Mäzen schwach.

in der MittagS-AuZgabe vom 18. Oktober 1918 fosgendeS Telegramm, das wir ungekürzt und wortgetreu wiedergeben: MoStau, IS. Oktober<R»sta>. AuS Totjmo wird mitgeteilt, daß die Engländer eilig au» ArchongelSl Holz. Pech und Hanf fortschaffen, da sie auf einen längeren Aufenthalt nicht mehr hoffen. Die Weibcardisten und dir Engländer töten alle Per- wnndeten und Gefangenen, indem sie sagen, daß, wenn jemand vom PolschowiSmus angesteckt ist, er unheilbar sei. Tie jungen Leute in den von den Engländern tesctzten Gebieten des Gou- verncmentS Archangelsk bilden heimlich Freisch-aren. Die Ar­beiter und niederen Beamten fliehen au« Archangelsk . Sie schlagen sich gruppenweise durch Wälder und Sümpfe, erschöpft vor Hunger und Slrapazen, durch. Ans ihnen werden beson- dere Ftück tlingijableilungcn zum Kamps« gegen die Eindring- linge gebildet. WaS sagen die Herren Unabhängigen zu dieser Greuel- Nachricht über die mordenden Engländer, einer Nachrickst, bei deren Stilisierung auch Emil Eichhorn. alS Redakteur des Berliner BureauS derRosta", sein Scherflein beige- tragen hat?_

Parteitag und Wahlgesetz. Der Ruf nach einem ollgemeinen Parteitag beschäftigt alle Einzelorganilaflonen und wird immer stärker. So faßte am 9. und 10. März in Würzburg der Gautag Untersranken, der von fast 109 Delegierten des NegierungsbezirkS Unter- franken beüfrckt war, auch einen diesbezüglichen Beschluß. Wie aus demVorwärts" ersichtlich, soll nun am 29, März Partei- vorstand und Ausschuß sowie die Parteifraktion in Weimar darüber schlüssig werden, ob der Parteitag schon jetzt no'wen- dig sei oder, wie eine andere Aufsasiung sagt, erst nach Fest- legung der ReichSverfassiuig, mit Rücksicht ans d e gesetzliche Festlegung des Wahlgesetzes. Diese Auffassung dürfte sich aber als langfristig erweisen. Die Tagung de» Gesamtparteitags ist dringend nötig. weil der organisatorische Apparat nicht nur intakt bleiben, son- dem auch verbessert werden muß, ebenso die Agitation, insbesondere die Parteipresse neuer Impulse bedarf. Es gibt einzelne, neue Wahlkreise. woüberhauptkeinPartei- organ ex'stiert, und viele Wahlkreise, in denen die Partei- bewegung sehr in die Breite gegangen ist. Hier muß schleunigst? Abhilfe einsetzen, aber auch gründ- sich. Di« Venvertung derneuen Zeil" ist nur möglich im Einklang m�t der Zentralleitung, die zur Zeit derRegie- rungsmöglichkeiten" stark gelichtet ist. Mit Rücksicht aus wei- tere, kommende Wahlen ist somit eine Neu- resp. Re- organisation nicht mehr aufschiebbar. Schwierigkeiten, wie Verkehrshindernisse oder Parlamentstagungen, können kein Grund sein, die elementarsten Grundlagen der Partei zu vernachlässigen. Bei dieser Gelegenheit stnd e'irige Worte über das neue Wahlgesetz beizufügen. Die Sozialdemokratie ist keine Parteider Wahlmacher", das haben die kürzlichen Wahlen bewiesen, Be! Festsetzung des Wahlgesetzes ist die Partei im Verhältnis zur Allgemeinheit zu kurz gekommen. Abgesehen von der langen Verzögerung der Wahlen, sodann der Partei- spaltungen, die die Wahlen ungünstig beeinflußten, sind andere Bestimmungen schlecht kalkuliert worden. Es ist eine Tatsache, daß die Linksparteien unter dem Einfluß deS neuen Wahl- gesetzes besser abschneiden mußten. So durch die Zugrunde­legung der altrn Bevölkerungsziffer und der Bestimmung der verbundenen Listen". Da» diktierte Dahsgefetz hätte statt de? Norm, auf 159 099 Einwohner 1 Abgeordneter, ebenso gut lauten können: auf 79 999 Wahlberechtigte. Auf Grund der neugeschaffenen Wählerlisten wäre damit der neuesten Bevölkerungsverlchie- bung Rechnunss getragen worden und eine Anzahl Wahl- kreise hätten die ihnen gebührende Anzahl Abgeordnete er- halten. Auch ist zu ern'ägen, ob nicht eine kleine Anzahl ReichSmandate" zu schaffen sind, die die Stimmreste der ein- zelnrn Wahlkreise, j« den einzelnen Parteien gemäß ihrer St'mmen, zusammenfassen. Das System der verbundenen Listen ist eigentlich eine Fortsetzung der Itichwahlkompromiste. Die Linksparteien haben fast keinen Gebrauch davon gemacht, Schließlich arrangierte man sich. Dem Herzog würben angeb- klche Schulden in erbeblich'em Betrage bezahlt und außerdem eine Abfindungssumme von 250V00 M angeboten, damit«r sein drohend schon ausgerissenes Maul wieder stumm zuklappen ließ. Der Revolutionsfürstentag hat in seiner Karnevalssttzung voll Begeisterung über den wohlgelungenen Streich de? so glücklich ab- gefundenen Herzog» ihn mit aller Feierlichkeit zum Herzog von Abfundien geschlagen. Der Herzog von Abfundien, der ist ein kluger Mann. Er weiß. wa» er der Revolution verdankt, aber er traut Ihr nicht. Er brüllt« wie ein Berberlöwe, daß da» Kapital der oberen Zehntausend zugunsten der breiten Massen de» Volke» enteignet werden müsse. Und kaum, daß sein GebrLll verklungen war, begann er sich auf seine SSV 000 M. und auf die große Gefahr, min auch den armen Teufeln mithelfen zu müssen. Da kniff er scheu den Schwanz ein. reiste mit seinen Banknotenpäckchen zu einem Kongreß nach der kapitalistisch gesicherten Schweiz und legte eS dort der Sicherheit halber in ausländischen Papieren an. Morgen wird der Herzog von Abfundien«ine solenne Pro- klamation an all« Getreuen de» Kreise» der sich Neppenlaffenden verkünden, in der er die Kapitalisten und Banknotenschleichhändler und Geldverschieber al» daS ekelhafteste Gelichter der deutschen Republik brandmarken wird.

�rbetterchorgesaog in öer Singakademie. Wa» durch den Krieg zerrissen war: Ring an Ring schließt sich ollmählich wieder zur Kette zusammen. Schon lann der MännnergesangvereinNamenlos", zurzeit wohl der stärkste aller hiesigen Chöre deS ArbeitersängerbundeS. mit>30 aktiven Mitgliedern konzertieren. Aber-er hat auch qualitativ keinerlei allzu bemerkllche Einbuße erlitten. Er wußte sich auf der Höhe von ehedem zu halten und bat FortbildungSarbeit an sich voll- bracht, besonder« im vertiefen de» Vortrogz bereit» in früheren Jahren studierter Chöre. Sie zeigt sich aber auch darin, daß an Neue» und Alte» mit soviel Eifer al» Ersolq herangegangen werden konnte. Erstem Kategorie dürfen die Chöre von Kurz(Dehmeli Wiegenlied). Scbwartz(BolkSliedi, Schulken(KrühlingSstüime) und Wendel(Feldeinsamkeit) zugerechnet werden. Al» Erweiterung des Repertoir» nach der Klassiker-Seite hin gelten zwei Schubert- s ch e Chöre mit obligater Klavierbegleitung(Da« Dörfchen und Nachtgesang im Walde). Sie stellen besondere Erfordernisse an die lyrisch-musikalische Bewältigung. Vielleicht ist kein Saal besser ge- eignet als gerade die Singakademie mit ihrer unvergleichlichen Akustik, festzustellen, wie sowohl einzeln als im, ganzen gesungen wird. E» geht nämlich in diesem Raum kein Atom verloren. Das gilt im guten und schechten Sinn«. Die minimaste Tonschwankung ist vexnehmbaQ Zwischen dem Instrument und dem Stünmkörper

aus prinzipiellen Gründen, und den Reaktionären brauchen w> nicht noch Hilfsdienste gewähren. Diese Gesichtspunkts sind bei neuen Wahlen zu berücksichtigen und bedürfen einer Diskussion des Parteitags._ A. K o l b. ist öer Verrat) TerVorwärts" und der letzte Generalstreik. DieFreiheit" schreibt: DaS verräterische Verhalten de».�Vorwärts" und seiner Hintermänner hat bekanntlich dazu geführt, daß der Generalstreik in Berlin abgebrochen werden mutzte. Das war im gezelenen Moment da» klügste, wa» zu machen war. DerVorwärts" war, wie unsere Leser wissen, stet? ein G e g n e r des letzten Generalstreiks, der vom Spartakus- b u n d herbeigeführt worden ist, er hat stch die Forderungen, die nach dem Stieikbeschluß aufgestellt wurden, in wesent- sichen Teilen nie zu eigen gemacht. Unser Verhältnis zum Spartakusbund und zu den Unabhängigen ist doch klar genuy. so daß man unsere Gegnerschaft gegen ihre Politik wirklich nicht als Verrat bezeichnen kann. DerVorwärts" hat nicht die Interessen der Unabhän- gigen, sondern die der arbeitenden Bevölkerung zu vertreten die durch den sinnlosen Streik aufs schwerste gescklädigt worden sind. Wenn jemand etwas verraten Hot, so sind eS die Unabhängigen gewesen, die aus Angst, gegenüber dem Spartakusbund nicht ganzradikal" zu er- scheinen, mit den Interessen der Arbeiter Schindluder ge- spielt haben. Wenn in der gleichen Notiz gesagt wird, die Spartakisten trieben Politik ohne Rücksicht ans die binter ihnen stehende reale Macht, so gilt von den Unabhängigen genau dasselbe. Diese haben bei den letzten Wahlen noch nicht den achtzehnten Teil der Wähler hinter sich gehabt und sie sollen sich vor dem Fehler hüten, durch Gewoltmoßregeln erreichen zu wollen. waS ihnen an solider Macht, durch kräftigen Rück- hall in den Volksmasjen selbst fehlt.

d!e Bergarbeiter für Verkürzung öer Schichtzeit. Ekeben-»nd sechsstündige Arbeitssch-cht gefordert. In Bochum fand eine vom alten Bergarbeiterver- band einberufene Konferenz zur Besprechung aller im Vorder- grund stehenden Bergarbeiterfragen unter Leitung de» Abgeordneten Sachse statt. Die Versammlung war von ollen Z«ch«n de« Ruhr- gebiet » mit Ausnahme des besetzten Gebiet» von Mör« beschickt. Ein« längere Debatte entspann sich über die Verkürzung der Schichtzeit. Obwohl Abg. Sachse im Austroge de» Arbeits­minister» Bauer dringend bat. jetzt von einer Scknchtverkürzung mit Rücksicht auf die Notlage unsere« Vaterlande» Abstand zu neh- men. gelangte einstimmig ein Antrag zur Annahme, der ver- langt, daß ab l. April diese» Jahre» die siebeneinbal-bstündige, ab 1. Januar!!>Z0 die sirbenstiindige und ab 1. Januar l»ZI vir lech»- stündize Arbritbzrit einschließlich Ein- und Au»fahr> zur Einführung gelangen soll. Erfolge die Schichtverkürzung nicht zum l. April, dann würden die Bergleute st r e i k e n. An die ReichSregieninz wurde ein Telegramm geschickt, in dem u. a. bi» zur gese�lichen Regelung der Steiger -. Revier». Betrieb»- und Bezirk»räle allseitige Anerkennung dieser Rät« gefordert wird. In d«r Schaffung von Bezirk«-. Lande», und Reich». r ä t e n. der Verstaatlichung de» KohlensyndikatS und in der Errich- tung eine« SachverständigenbeiratS für die Kohlemvirtschaft erblickt die Konferenz den ersten Schritt zur Sozialisierung de« Bergbaues. Sic fordert daher alsbaldige Einsetzung dieser Körperschaften.

Sozkalüemokratistb er Wahlsieg in Hamburg . Hamburg , 17. MSrz 1919.(E!g. Drahtbericht de»..Vor- wärt»".) Bei den V»rgcrschast«»ahle« am aestriqen Sonntag erhielt»ie Soz. MchrheitSpartei von den 160 Mandaten 80, die Nvabhängigen 13, die Temakrate» 30 n»d die übrigen bürgerlichen Parteien 37.

bestand manchmal eine wenn auch nicht allzusehr in» Okr fallend« Sckwebung. Im übrigen ist van dem Programm zu sagen, daß darin kein au? irgendwie sozialistischem Geist geborener Cbor sign. rierte. Man büte sich vor Verbürgerlichung und Liedertafelei. ES ziemt ArbeiiersSagerckören. sich immer ihrer spezifischen Mission al» Tröger sozialkünstlerischer Siedanken und Bestrebungen bewußt zu bleiben, Soliftisch lleß sich Fräulein Heckenbach alz G« gerin hören. Ein ungemein weicher Ton und flüssige Technik, die hauptsächlich in Paganini » kapriz'ösen.Kanarienvogel'(Flageolett!) hervortrat. sind angenebm aufstoßende Merkmale. Herr Max Rotben» bücher sang Lieder von Jensen. Rubinstein ulw. Er verfügt über einen pastosen Bariton, dem e» doch auch nicht an Geschmeidigkeit mangelt. Jedenfall» aber lögen dem Sänger Löwesche Balladen »ngleick günstiger al» Lyrik. Dort gäbe e» Gelegenheit zu wuchtig­dramatischer Gcstallung. Und gerade die scheint dieser Stimme zu eignen._«k.

Notiz?»,. Kirch« und Sozialdemokratie. Diese Fvmee wuck« unlängst überaus bemerkenswert von dem amtierenden Pfarrer Fritz« auf einer öffentlichen Volklversammliing im mosten Gürzenich» saale zu Köln bebandelt. Er veelangte. die Kirche muß ffir di« tieferen Gründe der sozialdemokrotischon vewegunq ein andere» Verständnis al» b»der gewinnen und di« Sozialdemokratie müsse ihr Urteil über den Wert aeiktig-seelischer Kräfte einer Revision unterziehen. Tie Red« ist fetzt all Broschüre im Kölner Verlag Gilsbach erschienen. Theater. Da» Tbalia-Tbeaier kühri am Mittwoch zum ersten Male di« neue Gesana»vosseZur wilden Hummel " von Jean Kren und Eduard Ritt«r auf. Musik. Im Dom veranstaltet Walter Fischer am kam» menden Donnerstag um 8 Uhr«in Orgelkonzert. Frau Thanner-Ofker(Sopran) und Fräulein Rumpelspacher(Alt) wirke« mit. Der Eintritt ist irei geaen Entnahme eines ProgronimS, Vorträge. Der Rilke« Abend von Gertrud Treßnitz, der ursprünglich am v. März stattfinden sollte, ist auf Sonnabend, den LS März.(Beckftei'nsoal) verlegt worden. Karten behalten Gültigkeit Di« Vorlesungen des FcrienlursuSder Land­wirtschaftlichen Hochschule beginnen DienStag. den 18. März. Ein« Vermehrung der deutschen Vibe.r ist in den letzten beiden Jahren eingetreten. An der Ekbe und Mulde haben sich, wie der JagdzeitschriftSt. Hitbertn»" berichtet wird, di« Standorte der Biber erweitert, während i» den vorhergehenden Jahren diese Nager so stark zusammengeschmolzen waren, daß man allenthalben ihr völliges Aussterben befürchtete. Daß sie jetzt ver- mehrt austreten, bat fennen Hauptgrund darin, daß der Krieg auch die Fischer und Schiffer brauchte und sie'daher van den Biberplätzem fernhielt. i