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berliner Zrkeöens-Vortonferenz. Unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten hat das Kabinett am Sonnabend über die Aufgaben der Friedens« d s I e g a t i o n eingehend beraten. Nach sorgfältiger Prü« fung der in Frage kommenden Probleme ist unter allen An- wesenden vollkommene Uebereinstimmung betreffend dieser für das deutsche   Volk entscheidenden Grundfragen erzielt worden._» die künftige öeutsch-polnische Grenze. Drei Millionen Tentsche«nter polnischer Fremdherrschaft Pari«, SZ. Mär,. Laut Agm? Hava» melve» doh d« AutiÄtth zur sikstlktziing der Grenzen zwischen Preuß«» und Polen   aus Lloyd Georges Beilangen die Frage aderinal» geprüft babe. aber zu demselben Ergebnis gekommen lei: der polnische Etaoi werde 25 Millionen Einwobner Gaben, darunter drei Millionen Deutsch  «, die meisten davon in dcm Gebiet von Marien werder und Rosenderg sWenriieuheni, oui welches Lloyd George olS starl von Deutschen  bewohnt bingcwiesen babe.»« könne aber nicht von Po'en ge> trenn« werden, da die Eisenbahnen lSarschou-.Ostsee  bindiirchsübrten. Im Besitze dieser Gebiete würde Preußen den Durchgangsverkehr auf der Weichsel   völlig unterbinden können. danzig den polen   zugesprochen! Haag, den 22. 8. iMcldung de« Hollandich NieuwSlnreau). Handelsbladct" meldet auS Pari«: Wie voraus'.uschea war, hat du Kommission für polnische Lngrlrgrnhriir» ihren Standpunkt dahin zusammrnaesaßt.»atz Danzig   an Pole» lomme» soll. D«e dritischen Delegierten scheinen ebenso wie die früheren Mit» glleder»er Kommission durch die Darlegungen von Lloyd George  von der Berechtigung der polnischen Ansprüche überzeugt zu sei«, so daß der Rat der Kommission unverändert bleibt.
Die Eroberung von Hemberg  . Teilnahme Pose» er Truppen. Haag, den 22. März. iMeldung deS Hollandsch Nieuw-ZburoS.) Aus Paris   wird gemeldet: AuS Warschau   in Paris   eingetroffene Nachiichien besagen, daß der Kordon der»lrainischen Truppen um Lemberg   durchbrochen wurde. Polnische Truppen baden von der West>eile aus Kontakt mit den Berieidrgern Lembergs erhallen und gleichkalls bei Grodek und in andeien polnrrchen Distrikten Off« garizienS Forrschrilte aemacht. Dre polnischen T'Uppen unrer Be» fehl von ReSmanowsty sind in Lemberg   ernaetroffen. Dieter Fori» schrill ist das Ergebnis der»ünflägigen Kämpfe, die>n diesem Ädrchmu siatlgesunden baden. Räch der Eroberung des Ersenbabn» knolenpunkie» Sredelsky war d eser Susgang zu erwarten. Es haben sich auch Truppen auS Posen unrer dem Peichl von Ko- »arzewstr an diesem Kanrpi bereiligt. Die Ukrainer babe» Geschüve. Gewehre und Sriegsge'arrgene. deren Aahl noch nrchi sestgestellr rst. zurück>elaffen Der polnische Oberbefehlsbaber Pilsuds ki erließ e'ven Heetesbefehl. worrn er besonders die TeUnahm« der Pojener Truppen lehr lobt. Polnisches Bündnis mit der Entente. Warschau  , 22. März.(Funkspruch deS Wiener Telegr. Korr.- Bureau.) Di« Kommission für auswärtige Angelegenheiten im Landtag nahm einstimmig einen Antrag auf Abschluß eines Bündnisses mit der Entente an. Sonderausgaben des GeneralffabeK melden die gestern erfolgt« Entsetzung von Lemberg   nach Sprengung des Kordons der ukrainischen Truppen, naelch« die Stadt belagerten. Die Ukrainer Befinde!» sich auf der Flucht und werden kräftig verfolgt. In Litauen   besetzten die Polen   den Eisenbahnknotenpunkt Baranowiezt.
gehetzt. Der Versuch, dieses schale, widerwärtige Leben abgu- 'chüiteln. gelingt nur halb. Tagegen wird er jetzt zum Objekt der nachdrücklichen Neugier und m ißgobildeten Fürsorge. In ihren .lugen-werden� Hymnen und Melancholien einer bedrängten Seelen» fülle zur schwächlichen Affenkomödie, wird reine Wahrheit zu kapu- zinerhastem Mrft. So kämpft der Sterbende noch einen rähzorni« gen, grimmig ironischen Kampf mit dem höchst gefährlichen Phi. lrstergegücht, mir der Zudringlichkeit de»..große» Krummen"(wie Vater Ibsen   sagte). Zu dieser KümmernrS und Leidenschaft, in --iesrw rühmkich-n Streit, erlischt das seltsame, anziehende und ab- stoßend« Licht Hans Jver». Er bat die wahlverwandte, tiefgrun- dige, kräftig aufschießend: See!: Lena IsenbarnS gewonnen und �rlöst. den Mann des kekbstSowußten Gleichgewichts, Siebenmark, in d-.s letzte Enge getrieben, entscheidend erledigt. Das überzeugungSvov«. möchtige. bisweilen rauhe Werk Barlachs heischt offene Sinn« und lonzontrierte Aufmerksamkeit. ES kommt dem Chaos, aus den Urtiefen, aus Rocht und Grchien und drängt mit Inbrunst und HerzenÄeredtsamkeit an» Licht. Es ist mannhaft, vollblütig, und dennoch geistig, wahrhaftig. E» beizt die Empfänglichkeit des Zuschauers auf sin« scharfzünglge Art; oereiict dem willig Mitgehenden absonderliche, erlesene LebenSstündef. Zlnbezwnfelbar ist LarlachS Fähigkeit zur drama- bischen GestallUng. Daß er Formen bricht und biegt, versteht sich bei seiner schonungslosen Kunstlerschaft von seilst. Seine ver- bitterten Erlösertränme. lnönchiichen Düsternisse, grotesken Toten. tcrnze. aphotistischen Tieffinnigkeiten. newöse Anspannung mag sich nicht.gleich jedermann, der herzlo» und gedankenlos daherkommt, erschließen. Er verochret die elenden Schalkhaftigkeiten des ge- meinen Z.hea:?rS. Ein starker Aufwühler und tiefgreifender For- derer ist dieser Ernst Lanlack und die. hohen Herren" Jes« Paul, Amadeus Hoffmann, Dostojewski- Hamsun brauchen sich dieses..armen BetterS" nicht zu schämen. Erich ZieAsl hatte die in jekem Betracht außerordentliche Dichtung mit wärmster Hingabe an daS Ahnungsvoll«. Phantastische. Ungewöhnlich« inszeniert. Der Erfolg war reinlich und zweifeis- dhne._ Artu r S a k y e i m.
Notizen. M u i i k. Das»äckit««ndeto-äonzerr findet Sonntag nach- mitlag 4 Uhr rn der Pdilbmmimi« statt. Programm: Beike von Beelboven. Im«lindworih-Sckiarwenka-Saal wird am Lb. März 7>/, Uhr«in Äompoiiistei, abend B o g u ,n i l Zepler veianffallet. T beater. Die wegen der Koblermol länger» Zeit aus, gehobenen RockimittogSvorsiellungen de» K l a ff i i w«» T b e a l« rS finden nunmehr wieder in regelmäßiger Folge im Balaffibeater am Zoo im Swillertdeate: Cbarlolienbuig. m der Bolisbübue und im Deutschen Opernhaus« slatt. Am 2S. März Sondiiporffellung der .P:«olom>n:" mir Ludwig Wüllner   als Gallenstein. Gaffkarlen dur» die Geschäftsstelle. Verlin RO. lS. Werneuchencr Sir. 16. und an der Theaterkasse. Iren« Tri: ich wird in den nächsten Tagen»um letzu» Mal« eis ständig wirkend« Straft am Köniagrätzrr Theater auftreten. Eine Bolksofterfeier im Berliner   OvernSau« ver« an staltet der Bolkskrasl-Bund(Vorsitzender Dr. Bruno Wille) am Gonnlag. den 6. Lorrl. vormir.og» J1 Ubr. R e v olu li on und K ll n st t e r. In der Versammlung, di» am 25 Märe, abend« 8 Ubr. im Blüihneriaal ffai! findet,'prich: Gerd Jr'cke vom LandeSrheaier in Dresden   u. a die Schlußkavitel der g»ch'>Sen Rovell».Dir Anarchist'. Der Dichter Kurt Ecich Heitrer tust ernUitend seine» Aufruf zum GozialtSmn«.
die»wieöergutmachungen�. Pari», 21. März.(Reuter.) Die Fragen der Wieder» ?utmachungen und der Festlegung der Grenzen Deutsch  . and» überragen im Augenblick alle anderen Fragen. Die Au»- schüsse der Sachverständigen hoben die Ansprüche für die Wieder- gutmachungen auf acht Rllllarden Pfund herabgesetzt, die mit Zinsen auf 40 Jahre verteilt 16 Milliarden Pfund Sterling betragen. Nach Ansicht der amerikanischen Sachverständigen be- tragen die verfilglaren Hilfsquellen des Deutschen Reiches, der Reichtum in Deutschland   und un Auslande, höchstens 2,4 Milliar­den Pfund. Bei dieser Schätzung wird das S a a r t a l als außer, halb Deutschlands   gerechnet, das nach Ansicht der Kam- Mission von den Alliierten beschlagnahmt werden kann. Sollte diese Ansicht das Uebcrgewicht gewinnen, so würden 1600 Millio­nen für die sofortige Liquidierung der Kriegsverluste verfügbar sein, wonach noch 800 Millionen Pfund zu zahlen wären. Di« amerikanische Ansicht geht dahin, daß, um den Rkstbetrag zu er» halten, man sich hauptsächlich aus den U eb erschuf den der deutsche Handel erzielt(Balance of trade) verlassen müsse. Diese Ansicht hat zu der UntexstützungSfrage, nämlich der Frage, inwie-
Arbeiter! Parteigenossen! Zum zweitenmal hat in den Betrieben ein terroristisches Treiben gegen denVorwärts" eingesetzt. Der erste Angriff. im Winter!916/17. hat nicht verhindern können, daß der Vorwärts" seine Auflage vervielfachte und zum meist- gelesenen Blatt Berlins   wurde. Wir sind darum auch um die Wirkungen des zweiten nicht bonge. In einer Zeit wie der gegenwärtigen sind auch sonst charakterstarke Personen manchen Stimmungsschwan- klingen unterworfen. Aber die V e r n u n f t wird sich durch- setzen. DerVorwärts" ist und bleibt das Organ der sozial- demokratischen Partei, durch die sich die Arbeiterschaft alles bisher Erreichte erkämpft hat und mit der sie auch in Zu- kunft alles Erreichbar« erreichen wird. Nicht Trümmer und Splitter können es schaffen, sondern nur das Ganze der Ar- beiterbewegung kann es! Darum fordern wir unsere Leser auf. nicht bloß der Sache der Partei und demVorwärts" treu zu bleiben, son- dern ihrem Blatte zum bevorstehenden Quartalswechsel erst reckst neue Leser zu werben. Abermals richten wir an sie den Appell, der noch nie versagt hat: Werbt üem«.vorwärts� neue Leser!
weit man der deutschen Industrie gestatten solle, mit der übrigen Welt in Wettbewerb zu treten, geführt. Di« französischen   Tele- gierten sind der Ansicht, daß man der deutschen   Industrie durch Besteuerung de» Import» und Export» eine klnnkette anlegen müsse. Die amerikanischen   und britischen Ansichten neigen dazu. Deutsch  - land zu gestatten, seine industriell« Tätigkeit wieder aufzunehmen. damit t/S in der Lage ist. den Restbetrag seiner Schulden on die Alliierten zu zahlen. Die Sachverständigen schätzen den Betrag des deutschen Import» und Export» auf jährlich etwa 60 Millionen Pfund, mit denen der Rcstletrag der Scbuld in etwa iL Jahren gelöscht werden könn'e. Ties ist die Ansicht der a m e r i k a n i- schen Telegieiten die aber nicht allgemein von den Alliierten geteilt wird. Die Franzosen und bis zu einem geivissen Grade auch die Engländer neigen dazu,«ine viel höhereSumm«, die sich über einen viel längeren Zeitraum erstreckt, ol» Wieder- gutmachung zu fordern. Ueber die Verteilung der Schadender- gütungen an die Älliierten herrscht ebenfalls Mernungsverschieden- heit, da die Franzosen die erste Berücksichtigung, und zwar für ihre zersrörien Gebiete verlangen, wahrend die Engländer wünschen, daß die Verteilung auf der Grundlage der KritgSlosten erfolgt. Frank- reich hat die''chwcrslen materiellen Verluste erlitten. Britannien dogegen seinen Untertanen die schwersten Steuerlasten aufgebürdet. Die Bereinigten Staaten haben bei der von ihnen geforderten 1100 Millionen betragenden Entschiidigung für verloren gegangene Menschrnlebe« und verlorenen Besitz öOOO Pfund für jedes durch ungesetzliche Handlungen verlorene Menschenleben festgesetzt, wobei die im Kampf verlorenen Menschenleben nicht eingerechnet find. die militörifch-maritimen SeÜmgungen für deutfchlanü. Amsterdam  , 22. März.(TU) Au» New For? wird gemeldet: Aus bester Quelle erfährt der Korrespondent der»United Preß", daß die hauptsächlichsten Einzelheiten hinsichtlich der Deutschland  aufzuerlegenden militärischen und maritimen Bedingungen, die übrigen» bereit» vom Zehnerrat angenommen sind, sich wie folgt gestalten: Deutschland   darf nur höchsten» siebe« Divisionen Infanterie und drei Divistonen Kavallerie behalten, w»s eine Olesamtzahl von 100 000 Manu ergibt. Die Offizier« dürfen die Anzahl von 4000 Mann nicht überschreiten. Jone Anzahl von Offizieren, die in den Kriegs- abteilungen in den verschrodenen deutschen Slädten benotigt werden, dürfen nicht mehr als 3 0 0 Mann betragen. D!« Zivilbeamten in den KriegSab�eilungen dürfen nur ein Zehntel der vor 1918 betragenden Anzahl darstellen. Die Kriegsschulen de» Ge- neralstabS und alle anderen dergleichen Institute müssen adgo- schafft werden, dagegen wird ein« Militärschule für Offi- ziere jeden Dienstgrades bewilligt, di« aber allein für deren AuKb'ldmig benutzt werden darf. Die sogenannten geheimen Per» eine. Auristenklub» und andere Organisaiionen, in denen viiliiä- irische Hebungen gebräuchlich sind, sind nichr mehr erlaubt. Alle größeren Festungen innerhalb«ine» Umkreises von IS Meilen vom Rhein   müssen niedergelegt werde« und die Errichtung neuer BefestigungSwerke in diesen Gegenden ist untersagt. Die Kopfzahl der Kavallerie beträgt IS 000 Mann. Ferner sind Deutschland  36 schwere Raschinrugewehre und 36 Feldgeschütze bewilligt. während keine schwere Artillerie erlaubt ist. Die. Mu. nitionsvorräre werden auf sin Mindestmaß herabgesetzt, und Teutschland wird verpflichtet, anzugeben, wo sich die Munition»- devot» befinden. Tie Alliierten behalten sich ein« Beschrän» k u n g der MunitionS  'cbriken und allen Kriegsmaterial» über die festgestellten Mengen hinav» vor. Mengen, die darüber hinau»- gehen, müssen abgeliefert werden. Tie Ein- und Ausfuhr von Kriegsmaterial jeder Art einschließlich der im Kriege verwandten Gase, Panzeraulomobile. Tanks usw. sind verLottv. Die deutsche  Marine wird künftig auf sechs Schlachtschiffe vom Typ Teutschland oder Lothringen  , auf secht leichte Kreuze», zwölf Torpedobootzerstörer und zwölf Torpedoboote beschränkt. Bei per Ersetzung von Emheite» durch neue Schiffe dürfen solch« ein
Tonnenmaß von 10 000 Tonnen für Panzerschiffe nicht über» schreiten. Leichte Kreuzer dürfen nur ein Tonnengehalt von 6000, Torpcdoboolzcrstürcr von 800 und Torpedoboote von 200 Tonnen besitzen. Nur wenn ein Kriegsschiff verloren geht, darf ein Schlachtschiff oder ein Kreuzer ersetzt werden. Tabei ist Boraussetzung, daß eine Erneuerung nur erfolgen kann, wenn ein Schlachtschiff 20 Jahre, ein Torpedoboot 16 Fahr« zählt. Da» Personal für die Marine ist auf 16000 Mann, einschließlich von 1500 Offizieren beschränkt. Alle zu entwaffnenden Hilf». kreuzer müssen in Handeltschiff« umgewandelt wer» den. Alle Unterseeboote kommen zur Auslieferung und ein Neubau wird noch vorerst verboten. Die Befestigungen. die die Zugänge zum Baltischen Meere beherrschen, werden niedergelegt. Ohne Zustimmung der Alliierten ist der Gebrauch größerer drahtloser Stationen für militärische, maritime und politische Zwecke verboten. Militärisch« und maritime Luftstreitkräfte sind ni.cht erlaubt. W'sscrflugzcuge dürfen b» zum 1. Oktober die Zahl von 100 nicht überschreiten und sie dürfen nur ftir die Vernichtung von Minen be- nutzt werde m Flugpark« sind verboten inncrhafb eine» Umkreise» von 03 Meiien östlich ron Reim» oder 02 Meilen westlich von der dcut'chcn Lstgrcnze oder 02 Meilen von der italienisch-jugosla- wischen Grenz«. Zoch will ernten. Wien  , den 2S. 8.(Meldung de« Holland  'ch NieuwSvureau.) Nack einer Meldung der.Reuen Freien Presie' au» Genf  «rklStt« F o ck,: Auf die Annexion de» Rbeinufer» verzichten wir, aber ohne dessen ausreichende Besetzung hälien wir uns vergeblich geschlagen._ Clcrncnccau und öle deutschen Kriegsgefangenen. Gins  , 82. März. Der.Temp»' meldet: Die Liga der Menschenrechte erhielt auf ihre Eingabe an den Minister- Präsidenten rn Sachen der deutschen Kriegsgefangenen die A n t» wort Clemeneeau», daß der Präsident den baldigen Wieder» aufbau der von den Deutschen   zerstörten Gebiete als Staat»- notwendigkert erackstet. daß er aber gern von einer Zurück- beHaltung der deutschen Kriegsgefangenen Abstand nehme, wem' die Verbändler einen anl erenWegzur Lösung dieser Frage fänden. Tcntfche Kriegsgefangene durch Blindgänger getötet. Di« 10. Kommission hatte nackzdrücklich dagegen protestiert, daß deutsche Kriegsgefangene von den Engländern im ehemaligen französischen und belgischen Kriegsgebiet mit dem Auf- suchen von Blindgängern beschäftigt werden. Die deutsche Regierung hatte ersucht, die deutschen   Krieger für diese Arbeit nicht mehr zu verwenden. Da mehrere Fälle bekannt ge- worden waren, in denen deutsche Gefangene bei dieser Beschäftigung durch Explosionen getötet worden sind, wurde um genaue Angabe der Zahl der Getöteten gebeten. Der englische Vertreter teilte nun- mehr mit. daß bei den AufräumungS- und Erdarbeiten der in eng- llscher Hand befindlichen deutschen   Kriegsgefangenen in Frankreich  und Belgien   durch Explosionen von Blindgängern und Willen 1 0 deutsche Kriegsgefangene getötet worden seien. Eine Aenderung in der Verwendung der deutschen   Krieg Sgefange- nen werde aber nicht für nötig gehalten, da englische Arbeiterabteilungen die gleichen Arbeiten ver- richten. Ter deutsche Vorsitzende behielt sich nach Prüfung der völkerrechtlichen Bestimmungen einen Protest vor.
privilegferte firbeitermißhanölungen. Heldentaten eines Agrariers. Daß auch das neue Regime die brutale Junkerw'rtsckiftft noch nicht überall ertöten konnte, weiß man nur allzu gut. Daß aber noch Gerichtsbehörden unter Berufung auf rormale Bedenken die eidlich nachweisbare Klage einer Frau über ihre und ihrer Tochter schwere tätliche Mißhandlung durch ihren Geb eter diese Mißstände decken, ist das Unerhörteste, was sich bisher noch ereignete. Wir entnehmen einer uns zugegangenen Zuschrift folgenden Tatbestand: Die Töchter der Frau Schieweck wurden von der G'�Sbesitzer. frau.Madame" WieSberger au» Pariedlaukrn(Kr. Vftllkallen) bei der Arbeit mit dem Stocke bedroht und flüchteten. Als die Mutter sie dagegen in Schutz nahm, provoziert« der ehrenwerte Gutsbesitzer die Frau, indem er sie zu zwingen versuchte, die Mädchen allein wieder in den Wald zu schicken. Auf ihre Wider- rede hin schlug er sie mit einem etwa 80 Zentimeter langen G u m m i s ch l a u ch. den dsr biedere Junker exira für den Zweck bei sich geführt zu haben schien, über den Kopf und in» Ge- n i ck. Di« Frau klammerte sich an den Schlauch fest und schützte sich so vor weiteren Angriffen, wurde aber von dem Raudi auf dem Hof und Acker hin und her geschleppt, bi» er ve8 schönen Spiels müde wurde. Die dazwischenspringende Tochter schlug er mit einem A x t h i e b nieder, so daß sie bewußtlos hinfiel... Di« bei der Staatsanwaltschaft Jnsterburg erstattete Anzeige hatte den Erfolg, daß das Verfahren mangels unbeteiligter Zeu- gen. die den Sachverhalt hätten klarstellen können, e i n g e st« l l t wurde. Die Frau Scbieweck und ihre Tochter können den Such- verhalt eidlich bezeugen. Madame" mit dem Stock, der Herr Gutsbesitzer mit dem Schlauch der Herr Staatsanwalt ohne Zeugen! Ein jeder weiß, daß kein Mensch so dumm ist, sich zu Straftaten die Zeugen extra einzuladen. Darum dürfen in dem Preußen von 1019 noch d'e unerhörtesten Arbeitermißhandlungen, wo der Ausbeuter nicht einmal vor dem weiblichen Geschlecht der Mißhandelten Achtung hat. straffrei begangen werden! Haben wir noch em Recht? Der NcichSmiuister Guthein hat die Geschäfte deS ReichSkchstz- Ministers übernommen. Set neu Leitung untersteht die Bearbei­tung faxender Angelegenheiten: 1. Die Verwaltung de» reichScige» neu Besitzes. 2. Di« finanzielle Beaufsichtigung 5er Kriegs- und wirtschaftlicken Friedensorganisationen. L. Die Acsäxisiung von Einnahmen aut anderen Quellen als aus Zöllen. Steuern und Gobühren und die Verwaltung der sich daraus ergebenden Ver- »nLgenSrechte de» Reiche»/ 4. Die Verwertung von Heere»-, Marine- und sonstigen reichSeigenen Gütern. Die Straßenbahner in Breslau   haben auf Grund der Ver, ltondlungcn des SwlicbtnngkauSlchusseS gcst-rn abend die Albeit wieder ausgenommen.
Industrie und Kandel  . Di« Uebernahme der Psefferberg-Braurrei durch die SchnftSelß L.-G. ist nunmeer von den gestrigen Äeneralveisanimlungen der beiden Werte beschlossen worden. An eine Vesseiunq de» ouaen- l'lickftch intolge der geringen Malzuiwen'ungen sehr daniederliegen- den Geschäftes sei.(o wurde auSnekubrt erst dann»u denken. wenn di« nötiqen Rohstoffe zur Heistellung eines guten OualiiSr»- biere» beichofft werden könnten. Da« würbe nach Ansicht der Ver­waltung in nicht allzu ferner Zeit der Fall sein.