Nr.171. 36.Jahrq.
Bezngspreis:
Bierteljabri 7,50 a monant.2.50 M fretins Haus vorausgabiba. Einzelne Nummern 10 Brenmg.
Benbezug Monatlich 50 M. erl. Suftellungs. gebühr. Unter teusband für Deutsch land u. Denerreich- Ungarn.75.. für das Abrige Ausland 76 Dtt. bei täglich einmaligen Suitellung 7.75 ML Bofthenellungen nehmen m Dane mart. Holland Lurembura, Schweben und die Schmetz eingetragen in die Bon etunas- treislifte Der Bormants ericheint mochentaglich zweimal Sonntag. einmal
Morgen- Ansgabe.
Vorwärts
Berliner Volksblatt.
10 Ptennig
Anzeigenpreis:
Die achigeibalte ne Nonpareille zeile Toite: 1,20 R. Kleine Anzeigen", das retta eorudte Bor: 50 Big( zuläffig 2 fettgedrudte Borie), tebe mettere Bor: 25 Bfg. Stellengefuche und Schlafitellenanzeigen das erite Wort 40 Brg., rebes mettere Wort 20 Big Borte über 16 Buchstaben zabies: für wet Borte. Leuerungszuschlag 50% Familien- Anzeigen, politiche und gemerfichartliche Vereins Angergen 1,20 ML. Die Setle. Anzeigen ür die nachite Rummer müffen bis 5 1hr nachmittags um bauptgeschäft. Berlin S8.68. Vindenftrage 3. abegeben werden. Geäffnet von 9 ubt früh bis 5 Uhr abends.
Redaktion und Expedition: Sw. 68, Lindenstr. 3. Ferniprecher: Amt Morisolas, Nr. 15190-15197.
Donnerstag, den 3. April 1919.
B
Vorwärts- Verlag G.m. b. H., SW. 68, Lindenstr. 3. Feruivrecher: Amt Moritplag, Nr. 117 53-54.
Bern , 2. April. Nach„ Chicago Tribune" soll die Danziger Frage durch Schaffung eines Danziger Freihafens unter deutscher Kontrolle gelöst werden. " New York Herald " erklärt demgegenüber, daß die englische Delegation einen Blau auf Neutralisierung des Korridors von der polnischen Grenze bis Danzig ausarbeitet, wonach Polen das Recht habe, Danzig als Hafen zu benußen. Die neutrale Zone soll von einer deutsch - polnischen Kommission, der auch ein Neutraler angehört, verwaltet
werden.
Königsberg i. Br., 2. April. Der Reichskommissar für den Often, August Winnig, nimmt in der Hartungschen Zeitung " zur Frage der Landung polnischer Truppen
Drohende Haltung der Pariser Arbeiterschaft.
Berlin , 2. April. Humanité" schreibt: Die sozialistische Partei hat die Militärkredite abgelehnt als Broteft gegen eine Intervention in Rußland . Die Federation de la Seine erklärt in einer Resolution, der Freispruch Villains sei inspiriert von saß und Furcht vor dem Proletariat und bedeute bie Aufforderung zum Bürgerkrieg Die Federation beauftragte ihren Ausschuß, mit den Syndikalisten die sofortigen Konsequenzen hieraus zu besprechen.
Zur Stellung Englands in der Friedensfrage.
Für die Beurteilung der Stellung Englands in der Friedensfrage ist folgender Beitartikel des Daily ChroRede des amerikanischen Staatssekretärs Lansing an und nicle" vom 13. März beachtenswert. Er knüpft an eine Rede des amerikanischen Staatssekretärs Lansing an und
lautet:
in Danzig folgendermaßen Stellung: Wenn wir sagen:„ Bände Tagung der internationalen Sozialisten- gibt ben Argument, bas wir feit langem an dieser Stelle ber
-
es ist eine
eg von Danzig !" so ist das mehr als ein Protest Barnung, die sich nicht nur an die Bolen richtet. Das Maß ist boll! Streckt man die Hand nach Danzig aus, jo tönnen wir uns über folche Schmach nicht mehr auf den Protest des Wortes befchrären. Da müßte und würde das deutsche Volk wieder zur Natin werden, die freudig alles sent an ihre Ehre.
erlin, 2. April. Wie die Telegraphen Union erfährt, hat sich ber nterstaatssekretär im Auswärtigen Amt , Baron 2 angwerth bo Simmern gestern mit dem Reichsminister Erzberger nach Srbegeben, um an den Verhandlungen mit Foch in der Danziger Siage teilzunehmen.
50
Die Pariser Beratungen.
kommission.
Mr. Lansings Rebe zugunsten der Beschleunigung der Zu geständnisse an die Deutschen in bezug auf Nahrung und Frieden fochten haben, gewichtige Unterstüßung. Es liegt nicht im Interesse der alliierten Mächte, daß die Demotratte in Deutschland zum Scheitern gebracht Haag, 2 April. Aus Paris wird dem H. N. gemeldet: Die witb, mas flärlich geschehen wird, wenn nicht irgend welche A- Berwaltung Bern, welche in Paris war, hat beschlossen, daß am 26. April wird. der fozialistischen Konferenz in hilfe gegen Hungersnot und Verzweiflung in die Hand genommen in Amsterdam eine Veriammlung der allgemeinen permanenten Kommission abgehalten werden foll, um jene Brobleme aut be- licht umfangreiche Wiedergutmachung der ungeheuren Berstörung Wir wollen, daß Deutschland die möglichst schnelle und möge sprechen, die in Bern nicht mehr auf die Tagesordnung gelommen Teiste, die es in der Welt angerichtet hat; wir wollen aber feien. Es handelt sich hauptsächlich um Territorialfragen. Außer auch, daß es sich in lle bereinstimmung mit der bem wird die Konferenz in Amsterdam die durch den Bräliminar friedlichen und demokratischen Entwidlung des frieden geichaffene Lage unterfuchen und die Haltung besprechen. Bundes der Nationen entwidelt. Beibe Ziele werden die man gegenüber der Gründung einer Internationale hinausgeschoben, wenn nicht bereitelt, wenn es durch die Anarchic in Moskau annehmen will. Außerdem soll erwogen werden, wie einer boljchemistischen Diktatur verfällt. Die Lage der Dinge die sozialistische Preffe entwidelt werden kann. Man wird auch schafft, wie wir mehr als einmal gesagt haben, eine wahre Interüber die Einberufung eines neuen internationalen effengemeinschaft zwischen den alliierten Regierungen und der Kongrefies, der wahrscheinlich im August in der Schweiz statt- Regierung von Ebert und Scheidemann, weil die finden wird, Beschluß faffen.
lettere, da sie sich auf die Nationalversammlung ftüßt, die einzige ersichtlich mögliche verfassungsmäßige Regierung Deutschlands ist. Und weil dies so ist, find persönliche Angriffe auf Ebert und Scheidemann in irgendwelchen Teilen der britischen und alliierten Breffe mehr als gegenstandslos, sie sind faktisch schädlich.
Abrüstung des linken Rheinufers. Amsterdam, 2. April. Das, Algemeen Handelsblad meldet aus Paris: Auf der Friedenskonferens scheint der Grundiaz ber Abrüstung des linten Rheinufers angenommen worden zu sein. Für die Schleifung der Festungen muß nur noch 110 000 Streifende im Ruhrgebiet. der Zeitpunkt festgesezt werden. Größere Ecowierigkeiten bieten die Befchlußfaffung über andere militärische Einrichtungen wie z. B. Teilweiseẞerschärfung der Streiklage, teilweises Abflauen der Bahnlinien, Flugpläge usw. Diese Bestimmungen würden auch nur auf einen rechterbeinichen Gebietsstreifen Anwendung finden. Bochum, 2. April .( Privattelegramm des Vorwärts".) Außerdem werde die Besetzung diefer Gebiete bis zu dem Die Zahl der streikenden Bergarbeiter ist zurüdge Zeitpunkt, wo Deutschland allen feinen Verpflichtungen nach- gangen. Auf vielen Zechen wird schon wieder gear gekommen sei, erwogen. Frankreich würde als Mandatarmacht des beitet. Nur dort, wo die Spartafiften die Oberhand haben, Bölker bundes die in Frage kommenden Gebiete bejegen. Ein wird noch gestreift. Die Zeche Hannover, die die Stadt eventueller Widerstand Teuifolands während der Beiezung würde Bochum mit Gas beliefert, liegt still. Infolgedessen brennen felbittätig die Mitglieder des Völkerbundes zum Eingreifen ver- die Straßenlaternen nur von 8 bis 10 Uhr abends. In der an affen. Was das Saarbeden anbelange, fo werde Frant- Stadt selbst ist alles ruhig. reich sich mit jeder Regelung abfinden, die ihm die Kohlen. Essen, 2. April .( WTB.) Die Meldungen über die Streif. Tage im Ruhrgebiet lassen darüber feinen Zweifel, daß auch Augenblidita fei eine Strömung vorhanden, die darauf aus- heute von einem Generalstreit nicht gesprochen gebe, die Deutichen nicht aufzufordern, zu den Beratungen über den werden kann. In der heutigen Frühschicht hat die Zahl der Friedensvertrag nach Versailles zu kommen, sondern ihnen den Ber- Ausständigen etwa 110 000 betragen. Da sich die Sollziffer verwunderlich, daß wir die Deutschen nicht versorgt haben. Indes trag in Epa vorzulegen. Ueber einige Teile des Vertrages, wie der Frühschicht auf 215 bis 220 000 Mann stellt, so wird 3. B. die territorialen Bestimmungen, werde teine Distuision auge etwa die Hälfte der Belegschaften sich im Ausstand belaffen werden. Ueber die Frage der Bezahlung der Ent- finden. Genaue 3Bahlen fonnten infolge mangelhafter tele. schädigung io dagegen mit den Deutichen verhandelt phonischer Verbindung mit einem Teil der Zechen nicht festwerden. Es sei sogar die Abficht geäußert worden, jährliche Zu gestellt werden. fammenfünfte einer gemiichten Kommission, die für jedes Jahr die zu bezahlende Summe und die Art der Bezahlung feſtſetzen soll, einzurichten. Darüber fei jedoch noch nicht enticneben worden. Man sei der Ansicht, daß die Unterzeichnung des Friedensvertrages An.
produttion verschaffe.
fang Mai stattfinden könne.
den Schachtanlagen liegen Meldungen von 200 Schachtanlagen bor. Aus Essen wird den PP.N. gemeldet: Von den 250 bestehenAuf etwa 60 Schächten wird nicht gestreift. Bon einer Gesamtbelegschaft von etwa 150 000 Mann der Zechen, von denen Meldungen eingegangen find, streifen 100 000. Es ist also eine wesentliche Berschärfung des Streits eingetreten und es ist anzunehmen, daß das Bild morgen nicht etwas ungünstiger sein wird. Es streiten wohl 50-60 Proz. der gesamten Arbeiterschaft der Sohlenzechen. Der normale Arbeiterstand sämtlicher Kohlenzechen vor dem Kriege betrug 430 000 Mann.
Aus Hamm wird gemeldet: Ile großen 3echen in der Umgebung von Hamm streiten seit gestern( Radbod, de Wendel und Sachsen). Die Ruhe wurde nirgends gestört.
Alle Zeugnisse weisen darauf hin, daß Beschaffung von Nahrung der Schlüssel der Frage ist. Das Bedürfnis danach ist in Deutschland sehr start, und ihm muß entsprochen werden, wenn wir nicht das ganze Land der Anarchie verfallen sehen wollen. unglücklicherweise besteht die Gefahr der Hungersnot taum weniger bei verschiedenen( England) verbündeten Bölkern, Polen, die Tschecho- Slowakei, sogar, wie wir vorige Woche zeigten, Italien, sind in den Klauen des Mangels und am Rande des Verhungerne. Die Königin von Rumänien, die heute als ein sehr willkommener Gaft in England ist. berichtet uns, daß in ihrem Lande, das früher eines der Hauptausfuhrländer war, Leute Hungers sterben. wenn wir diese Nationen, die so viele offenbare Ansprüche an uns haben, nicht mit Nahrung versehen haben, so ist es wenig müssen wir ohne Verzug geeignete Maßnahmen treffen, sie alle zu versorgen. Es kann nicht geschehen durch das Halten von Reben noch durch Federstriche. Die Hauptschwierigkeit ift die Be fchaffung der Tonnage, und der einzige Weg, die Tonnage schnell zu erhöhen, ist der, daß die Vereinigten Staaten dem Gebrauch der Alliierten die amerikanischen Schiffe wieder zustellen, die sie voriHufs Profiterzielung freigaben. Wir begrüßen Mr. Lanfings gen Herbst vorzeitig zurüdzogen und für gewöhnliche Reisen beRebe insbesondere deshalb, weil, wenn sie überhaupt etwas meint, sie meinen sollte, daß ein erheblicher Teil der Tonnage, die zup südamerikanischen Handel auslief, aufs Neue dem hungernden Europa zu Diensten sein wird."
So das„ Daily Chronicle". Seine Stimme ist deshalb zu beachten, weil es von den radikalen Londoner Zeitungen loyd George am nächsten steht. Es hat vor ungefähr Jahresfrist den Eigentümer gewechselt und war im Wahlfampf führendes Organ der sogenannten RoalitionsIiberalen, d. h. derjenigen Liberalen bzw. Radikalen, die für die Lloyd Georgesche Koalitionsregierung eintraten. Man fann es als eines der Sprachrohre Lloyd Georges betrachten.
Die Kriegsentschädigungsfrage vor dem Rat der Vier. Amsterdam, 2. April .( TU.) Aus Paris wird heute gemeldet: Der Rat der Vier hat heute erneut die Frage der Kriegsentschädi gungen besprochen. Man scheint allgemein der Meinung zu sein, aß es sehr schwer werden wird, bereits jetzt eine Gesamtsumme bestimmen, die Deutschland als Entschädigungen während der Uus Duisburg erfahren die P.P.N., daß sich die Lage um ſten Jahre bezahlen könnte. Dan weiß nicht, welche Sch wie eine Kleinigkeit verschlimmert hat. Es ist anzunehmen, daß feiten sich für Deutschlands Handel und der Streit eine weitere Verschärfung erfahren wird. Gs Die Sprache des Artikels klingt nun wesentlich anders, ndustrie aus einer zu strengen Erfassung dieser Frage ergeben ist aber die Ruhe wie in den anderen Städten aufrechterhalten als die Sprache, die Lloyd George im Wahlkampf mit Bezug irden. Es scheint, daß man jetzt abermals eine neue Löjung worden. auf Deutschland geführt hat. Aber schon Anfang Februar a dieser Angelegenheit versucht. Derartige, die Entschädigungsfrage Aus Recklinghausen wird gedrahtet, daß die drei Schacht sagte mir in Bern beim Internationalen Sozialistentongreß betreffende Bestimmungen müßten dann auch in den Friedensver- anlagen im Orte streiten. Die Essener politischen Forderungen ein sehr unabhängiger englischer Sozialist, mit dem ich mich trag aufgenommen werden. Die Bestimmungen selbst werden wie wurden von der Belegschaft aber abgelehnt. Es wird jedoch, wie, eingehender über die Friedensfragen unterhielt: hr dürft folgt angegeben: Erstens: eft ftellung der Entschädigun. überall, die Sechstundenfchicht gefordert. In den Be- Lloyd Georges Wahlreden nicht tragisch nehmen. Im Wahlgen, welche Deutschland bezahlen muß. Zwettens: Feststellung der legschaftsversammlungen herrschen die radikalen Elemente vor. Die fampf ist Lloyd George ein Demagoge, dem es auf kräftige Termine der ersten Bezahlung. Drittens: Aufstellung einer Entwaffnung der Bolizei wird er nicht gefordert. Jedoch wird Uebertreibungen nicht ankommt. Wenn es Entscheidungen Siste der deutschen Bezahlungsmittel, über die die die Verhängung des Belagerungszustandes und ein chwaiges Gin gilt, ist er vernünftigen Erwägungen nicht m Alliierten zu verfügen und die Stontrolle auszuüben haben, um sich rüden von Regierungstruppen von der Arbeiterschaft als Grund zugänglich." o die Bezahlung ihrer Schuldforderungen zu sichern. Gleichzeitig ihrer Kampfftimmung angegeben. Gine Kommission von der Zeche Wie man den Standpunkt des Daily Chronicle" sonst trügten auch Bürgschaften für die Bezahlung der Entschädigungen Blumenthal ist nach Berlin unterwegs zum Arbeits- zu bewerten bat, liegt auf der Sand. Unschwer ist zu ericftgefest werden. minifterium. tennen, daß er gewisse Interessen Englands wahrnimmt,