Baw. wahrzunehmen sucht. Aber wenn nur ein Träumer erwarten kann, daß die Regierung eines Landes, dessen eigenes Intereffe außer Acht lassen wird, ist es immer noch zweierlei, ob sie bei Wahrnehmung dieses Interesses sich von der Vernunft oder von Leidenschaften leiten läßt. In jedem dieser Fälle weiß man alsdann, weffen man sich von ihnen zu gewärtigen hat.
Nationalitätenfrage in der Türkei .
Antonomie für Chriften und Juden.
Den zulegt belannt gewordenen Meldungen aus der Türkei aufolge, bat fich in der Haltung der türkischen Regierung gegen
über den Griechen, Armeniern und Juden eine radikale Schwenfung vollzogen. Die Juden haben sich zwar von jeher schon in der Türkei in allen Provinzen einer großen Tolerang, ja einer entschiebenen Sympathie zu erfreuen gehabt. Gegen über ben chriftlichen Bewohnern des Landes, besonders gegenüber den Armeniern und Griechen war dies im allgemeinen nie der Fall. Die Ursachen dazu liegen weit zurüd. Es ist falsch, die Echuld nur auf einer Seite fuchen zu wollen. Die Schuldfrage aufrollen, beißt die ganze Gefchichte ber religiösen, politischen und wirtschaftlichen Kämpfe in der Türkei in Bewegung bringen.
Wir sind auch gern geneigt, diese heille und niemals ganz flar au formulierende Schuldfrage unter den Tisch fallen und die Bergangenheit ruhen zu laffen, wenn wir den glücklichen Ausblic bekommen, daß die fürchterliche Selbstzerfleischung der Nationen im vorderen Drient sich nicht wiederholen soll.
Die türkische Regierung die neuen Männer am Bosporus haben ant dem Zusammenbruch der Kriegspolitik aweifel[ os die Notwendigkeit einer versöhnlichen Bolitit er fannt bat in einer Dentichrift ant Oberbie fommissare der Alliierten in Konstantinopel ihren Willen erklärt, in der Nationalitätenpolitik eine völlige Wendung eintreten zu laffen. Den Griechen, Armeniern und Juden soll eine weitgehende Autonomie gewährt werden.
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Wir wünschen, daß die Nachrichten wahr sind. Durch diese Absicht würde sich die türkische Regierung ehren, die Situation namentlich der Christen in der Türkei bessern und würde den inneren Frieden der Türkei der größte Dienst erwiesen.
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Trennung von Kirche und Staat. Die Beratungen des Verfassungsausschusses. Weimar , 2. April. Der Verfassungsausschuß beschäftigte fich in seiner geftrigen Sitzung mit dem großen Vorstoß des Zentrums, der schon die vorgestrige Sigung beschäftigt hatte. Zwischen den Sozialdemokraten und Demokraten ist bezüglich des Artikels 30 des Entwurfs, der sich mit der Glaubens. und Gewissensfreiheit beschäftigt, eine Einigung auftande gekommen. Die beiden Fraktionen schlagen folgenden neuen Artifel 30 bor:
,, Die Religionsgesellschaften sind vom Staate getrennt. Alle Bürger des Reiches genießen bolle Glaubens, Gewissens und Gebantenfreiheit und staatlichen Schutz für ungestörte Religionsübungen.
Die allgemeinen Staatsgejebe bleiben hiervon unberührt. Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Ueberzeu gung zu offenbaren.
Die Behörden haben nur infotveit ein Recht nach der zu
gehörigkeit zu einer Religionsgesellschaft zu fragen, als dabon Rechte und Pflidten afhängen oder eine gesetzlich anerkannte statistische Erhebung ties erfordert, Der Genuß bürgerlicher unb staatsbürger. licher Rechte sowie die Bulaffung zu öffentlichen Aemtern ist unabhängig von dem religiösen Bekenntnis.
Niemand darf zu einer firchlichen Handlung oder Feiers lichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Uebungen oder zur Ablegung einer religiösen Gidesformel gezwungen werden. Die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflich ten werden durch die Ausübung der religiösen Freiheit weder bedingt noch beschränkt. Den Religionsgesellschaften werden diejenigen Gemeinschaften gleichgestellt, die sich die Pflege einer Beltanschauung zur Aufgabe machen."
Der Ueber Gründer!
Von Heinrich Goere&.
An einem regennaffen Tage faß an der vergwidten und frummen Straße durch den Wald ein armer Schluder auf dem Wegstein. Es fror ihn in dem dünnen Rod, und fein Magen bellte. Da tnarrten Räder. Meuchend zog ein Bäuerlein seinen Sandwagen weiter, auf dem hochgetürmt viele Bündel Hols schaufelten. Der Mann rastete erschöpft und der Schlucker sprach zu ihm:
Die Annahme dieses Artikels scheint gesichert zu sein.| Insbesondere die Renten empfänger und Pensionäre, deren Hiergegen fämpft das Zentrum nicht sehr stark an. Wohl aber Ginkommen in schroffem Widerspruch zu den rapide gestiegenen hat sich ein heftiger Meinungskampf über einen Aritel 30a er Lebensmittelpreisen stehen, befinden sich in größter Not. Ihre geben, der den Zentrumsantrag abändert und vor allem auch die Not wächst mit dem Schleichhandel, und der Schleichhandel nimmt Orden nicht den Religionsgesellschaften gleich= stellen will. In diesem Antrage 30a wird die Stellung jeden Tag an Ausbreitung zu. der Kirche zum Staat behandelt. Hierzu liegt auch schon ein sozialdemofratisch- demokratischer Antrag vor, der aber noch unerfreuliche Leistungen von Regierungs
durch ein sozialdemokratisches Amendement verändert werden fann. Es handelt sich in dem Artikel 30a vor allem um die Frage, ob den Kirchen nach wie vor die Rechte einer öffentlichen Rörperschaft zuerkannt werden sollen, oder ob man sie soweit beschränken soll, daß ihnen nur das Besteuerungsrecht int Sinne der Bivilprozeßordnung zusteht. Der sozialdemokratisch- demokratische Antrag gu Artikel 30a lautet wie folgt:
,, Die Freiheit der Vereinigung zu Religionsgemeinschaften ist gewährleistet. Der Zusammenschluß von Religionsgesellschaf ten innerhalb des Reichsgebiets unterliegt keinen Beschrän fungen.
truppen.
Was Noste beseitigen muß.
Auf dem Bahnhof Halberstadt fühlten nach dem Often durchreisende Regierungstruppen das unabweisbare Bedürfnis, a weirote Fahnen zu beseitigen, die auf dem Maschinenschuppen und dem Lichtmast der Oftseite des Bahnhofs wehten. Die Entfernung wurde unter Anwendung von Gewalt durchgeführt und den protestierenden Eisenbahnbeamten mit Maschinengewehren gedroht. Nur der Bemühung besonnener Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre An- Elemente unter den Eisenbahnern war es zu danken, daß die ArDie Truppen sollten beiter nicht sofort in den Ausstand traten. gelegenheiten felbständig innerhalb der Schranken des Gesetzes, insbesondere verleiht fie ihre Aemter ohne Mitwirkung des sehr energisch instruiert werden, derartige Provokationen, zu denen Staates oder der bürgerlichen Gemeinden. Den Religions - ihnen niemand den Befehl erteilt hat, zu unterlassen. Bei gesellschaften stehen die Rechte einer öffentlichen solchen eigenmächtigen Handlungen müssen die verantwortlichen Körperschaft au, sofern sie solche bisher besessen Führer bestraft werden.
haben. Anderen können solche Rechte auf Antrag verliehen werden. Sie sind berechtigt, ihre Mitglieder zu besteuern. Die Durchführung dieser Bestimmungen liegt der Landesgesetz gebung ob.
Die auf Gesetz, Bertrag ober besonderen Rechtstiteln be ruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesekgebung abgelöst. Die Grundsäge hierfür stellt das Reich auf. Der Anspruch auf die bisher im Eigentum der Religionsgesellschaften befindlichen, für Kultus und Wohlfahrtszmede bestimmten Anstalten, Stiftun gen und Fonds bleibt bestehen.
Die Sonntage und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben erhalten.
Soweit das Bedürfnis nach Gottesdienst und Seelsorge in Krankenhäusern, Straf- und sonstigen öffentlichen Anstalten bes steht, sind die Religionsgesellschaften zur Vornahme religiöser Uebungen zuzulassen."
In diesem Artikel wird von der Sozialdemokratie an den beiden Säßen Anstoß genommen, die sich mit dem Rechte einer öffentlichen Körperschaft und mit dem Besteue rungsrecht beschäftigen. Infolgedessen schlug die Mehrheit ber fozialdemokratischen Ausschußmitglieder bor , ftatt diefer beiden Sätze zu sagen:
,, Aus den Beschlüssen der Religionsgesellschaften über die Erhebung von Mitgliedsbeiträgen findet die 3wangsvoll stredung nach den Vorschriften des aten Buches der Zivilprozeßordnung statt. Das Nähere wird die Landesgesetzgebung bestimmen."
Der Sinn dieses Amendements ist der, daß den Kirchen die Ginziehung ihrer Mitgliedsbeiträge mit staat. licher Hilfe gestattet sein soll, ohne daß fie gegen die säumigen Mitglieder im Wege der Klage vorzugehen habe. Die Unterzeichner dieses Amendements wollen den Religionsgesellschaften aber nicht die Rechte einer öffentlichen Rörperfchaft zuerkennen. Die Abstimmung über diese beiden Artikel wird wahrscheinlich erst am Donnerstag erfolgen.
Wo bleibt das Schweinefleisch?
Der Schleichhandel ist doch die einzige Organisation, die flappt. Soviel ist in der ganzen Zeit des Krieges nicht geschoben worden wie jest in einem Monat. Am deutlichsten macht sich das Wirken des Schleichhandels auf dem Schweinemarkt bemerkbar. Welcher Iglückliche Mensch in Berlin hat seit 6 Monaten ein Stüd Schweine fleisch auf seine Fleischmarten bekommen können? Gewiß ist noch fein Dußend solcher Glüdstinder zu finden.
Dennoch werden in Berlin jeden Tag ganze Schweine herden abgeschlachtet. Dieses Fleisch wird restlos verschoben. Merkt die Stadtbehörde nichts davon? Im Schleichhandel werden dafür unverschämte Preise erzielt, die sich wohl die Wohlhabenden, nicht aber die Massen der kleinen Leute leisten können. Der arme Teufel bekommt nur selten einmal einen Broden träftige Nahrung.
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Herr Hauptmann Schmidt, Kommandeur des Sturme bataillons Schmidt in Bossen, versendet an die Offizierkorps verſchiedener Regimenter ein Werberundschreiben, in dem in unerhörter Offenheit der vormärzliche Geist eines Teiles des Offiziertorps zum Ausdrud kommt. Es heißt da beispielsweise von dem Sturmbataillon:
Es soll eine Truppe werden mit, mustergültiger Disziplin, ohne Soldatenräte und ähnliche Auswüchse der Revolution. Ich verlange und werde durchdrücken: Bucht und Ordnung, unbedingte Disziplin, die alte Kommandogemalt, forrettes Benehmen gegen Vorgesetzte, Grußpflicht uſtv.
Leute wie Hauptmann Schmidt müßten aus führenden Stellen sofort entfernt werden. Wer mit den in Deutschland neugeordneten Berhältnissen nicht zu rechnen weiß, soll mit Ludendorff einen Statklub gründen.
Die vaterlandsparteiliche Gorilla. Keine amtlichen Beziehungen zur bolschewistischen Grenelpropaganda.
Wir haben an dieser Stelle wiederholt unser Mißfallen über die geschmaclofen und albernen Platate im Gorillaftil ausgedrüdt, mit denen gewisse Vereinigungen den Bolschewismus bekämpfen wollen, in Wirklichkeit aber nur jede ernste und fachliche Aufklä rung schädigen. Halbamtlich wird nun folgendes bekanntgegeben:
Die Bereinigung zur Bekämpfung des Bolschemismus, bie feit längerer Beit eine große Propaganda betreibt, eine böllig private Gründung. Amtliche Stellen unterhalten zi ihr keine Beziehungen. In dem Hause Schellinoftr. 2, in den sie domiziliert, befanden sich, wenn wir recht unterrichtet sind, früher die Bureaus der Vaterlandspartei.
Der Gorilla mit Messer und Bombe würde allerdings ausge zeichnet zu den Agitationsmethoden der Vaterlandspartei ffen
Bayrischer Partikularismus.
Der Landtagsausschuß für auswärtige Angelegenheiten, n aus ganz Bayern zahlreiche Rundgebungen gegen die in Wy mar betriebene 8entralisierung zugegangen find, faßte in seiner Schlußsizung einen Protest gegen das Eingreifen des Reiches in die innere Landesverwaltung, Abteilung von Gebieten der Bundesstaaten usav., nach der die Gesandtschaftsrechte fünftig bloß dem Reiche zustehen sollen. Ausnahme mache die päpstliche Nungiatur in München . Auf einer Brotestversammlung von 3000 Mitgliedern aller Parteien im Löwenbräu- Keller wurde der Entrüstung über die in Weimar be triebene Nicht anerkennung bayerischer Sonder. rechte Ausdruck gegeben.
Gine
Die Bahn war frei. Mit dem Atkleidererlös trat der Brave Betrübt wandte der Eingeschlossene sich. Ihn dürftete entfe. da als tätiger Teilhaber in eine Schuhfabrik und schte das Unter- lich nach all dieser Qual. Schon glaubte er zu verzweifeln nehmen in Flor. Er führte die berühmten echten Pappfohlen ein, ging mitten in der Schauerlichkeit des Talgrundes ein Blätschern o Wonne unter einem berdie jeder Käufer gern als Leder anjab und also bezahlte. Fünf an sein Ohr, er büdte sich und Jahre zeitigten eine Million, eine Mitgift und einen Strafprozeß, witterten Granitblod fprudelte ein belles Wässerlein. Mit ber
aus dem ihn ein schlauer Advokat und eine wohltätige Stiftung
petteten.
Mit der Million und der Mitgift ging er demnächst in einen Bütten- und Maschinenbetrieb als Direktor, bewährte fich löblich, fürzte unter dem Vorwand magerer Zeitläufte die Löhne um ein Biertel und gab die Ware um 10 Prozent billiger her als die Konfurrenz, so daß die Million Gelegenheit fand, ein Junges um
das andere zu heden.
Der große Krieg brach aus und brachte dem Direktor schlaf lose Nächte durch die schwierigen Berechnungen, ob er dem Staate das in Auftrag gegebene Kampfmaterial nur zum dreifach zu hohen oder doch besser zum vierfachen Preise antreiden müsse. Dei Krieg ging verloren. Glend zog ins Land. Die Menschen schrien nach Brot. Sie verlangten, die Reichen sollten nicht mehr zuviel von den irdischen Gütern, die Armen wenigstens genug zum Atemholen haben Da bewährte sich unser Freund erst. Würdevoll schritt er auf den Plan und hielt eindringliche Reden. Das wohl erworbene persönliche Eigentum ist die Grundlage aller Kultur, donnerte er. Wer an das Eigentum taste, werfe die Gesellschaft auf den tiefsten Stand der Barbarei zurüd Nehme man dem Unternehmergeist das Erwerbsprinzip, so bevölkere die Erde sich mit einer Herde träger Tiere.
" Babt Ihr nichts zu essen bei Euch?"„ Nein," antwortete der Bauer, aber wenn Ihr mir die Saft bis an mein Haus schieben helft, so soll es auf ein Abendbrot nicht ankommen." Damit war der andere einverstanden und stellte sich an das Hinterrad. Als fie etwa fünfzig Schritte weiter waren, zog er behutsam ein Bündel aus dem Stapel und warf es seitwärts in den Graben. Die Stelle mertte er sich genau. Nach einer Strecke wieder eines und so fort bis zum Waldesrande. Der Bauer wendete sich und rief: Bist ein tüchtiger Bursche, es zieht sich viel leichter, ohne deine Arme stedte ich wahrhaftig noch im Lehm und wüßte nicht beimzukommen." Jekt lag Dorf und Anwesen vor ihnen. Surtig ging's zum Tor hinein, der Holzwagen tam auf die Tenne, wie er war. Man sah ihm nichts an, denn die fehlenden Bündel waren aus der Mitte entfernt und die anderen um den Sohlraum gespreizt. Das Abend effen mundete nicht schlecht. Die Bäuerin wartete mit Specfuchen Mitten in einer solchen Rede rührte ihn der Schlung. An der auf, mit Brot und geräucherter Blutwurst, für jeden gab es einen Simmelstüc geriet er in heftiges Gedränge. Unzählige erschlagene ansehnlichen Stornschnaps und hinterher einen Strug mit Braun- und umgekommene Soldaten begehrten Einlak, dazu Prozessionen bier. Dankbar bot der Bauer dem Helfer sogar Nachtquartier auf berhungerter Säuglinge und totgeweinter Mütter. Gr, der Gedem Heuboden. Aber der blieb nicht. Er habe noch dringende Gewaltige, war nicht mehr gewöhnt zu warten. Sah verächtlich auf schäfte. Mittlerweile war es dunkel geworden. So ging er um das Gewimmel um ihn und rief mit starker Stimme. Ein langer das Dorf herum, den Weg zurüd und in den Wald hinein. Sier Simmelslümmel trat herjür, fragte ihn nach seinen Ansprüchen jammelte er die Bündel eines nach dem anderen, schleppte viele und meinte, es sei fraglich, ob überhaupt Platz für Leute mit seinen Stunden lang und brachte sie endlich zusammen. Auf dem Holz Verdiensten wäre. Das gab Auseinandersetzungen. Der Himmels sibend und an einen Baum gelehnt schlief er etwas. Am Morgen berebete er einen Knecht, der zur Stadt mit zwei Gäulen farrte, ihn und die Bast mitzunehmen. Bom Frühstück des Anechts bekam er ab unb verkaufte das Holz einem Bäder für zwei Taler und fechs frische Gemmeln.
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hohlen Hand foſtete er. Wunder über Wunder, es war ein garter und feiner Säuerling von erlesenem Geschmad. Satt tranf er sich bis obenhin. Seine Stirn erglänzte, und die Augen wurden freudig. Ging hin zu seinen Gläubigern und begann neue Verhandlun nen. Dem Bauern machte er flar, daß er durch dieses Wasser die Gicht in drei Tagen verlieren müsse, bei den Magenkranten brauchte er nicht viel mehr Mühe, die Fußleidenden überzeugte er von der einzigen Wirkung solcher Säuerlingsbäder. Selbst das gefährliche Baar mit dem Belz beschmor er, allerdings mit dem Versprechen, ihm dauernd das Heilwasser zu liefern mit 33 Brozent Rabatt. Alle Widersacher schleppten Krüge und Gefäße herbei, er füllte sie bereitwillig, und der Schwarm zog ab, er war frei und Herr feiner Entschlüsse.
Soch recte er die Arme gegen den Himmel, und dröhnend scholl sein Jubel: hr wollt mich nicht aufnehmen? Wißt ihr, was ich jetzt tue? Ich gehe und suche mir einen Sanitätsrat, einen Geheimen Sanitätsrat, und baue hier an dieser Quelle ein Sanatorium, baue drei Brachthotels, errichte Spielfäle, Tennisplätze, Tanzböden und Konzertlokale, mache Abschlüsse mit den Beitungen zur Miefemveflame, und bald wird sich ein Gewimmel von Menschen in diesem Tale tummeln, es wird das erste Bad des Weltteils werden. Mein Gewinn wird flingen, und groß wird der Ruhm meines unsterblichen Geistes sein!"
Aus Bogumil Jeplers Schatzkammer. Im Sommer vergangenen Jahres verschieb Bogumil 8epler, der ehemals vielgenannte Haustomponist des Wolzogenschen Breit!"- Theaters. Als er dies Feld verließ, machte er sich daran, Singspiele und Opern zu schaffen. Andauernde Erfolge blieben diesen Arbeiten versagt. Das lag weniger an 8epler, as an dem immer mehr verflachenden Kunstgeschmad bürgerlicher Masse. Denn dieser Musiker war, wenn auch kein Auserwählter, kein Stern erster Ordnung, immerhin doch ein feiner Lyriter; nebstbei ein gemiegter Kontrapunktiter. Der legte Konzertabend im Klind worth- Scharwenta- Saal mit Liedern und Instrumentalfachen von ihm hat unseres Erachtens diesen Beweis erbracht. Da hörten wir einige fleinere, nichts desto weniger feingiselierte Stücke für Geige und Klavier. Manches( eine in rhythmischer Hinsicht charakteristisch gewobene Psalmodische Melodie" und ein" Nocturno ") poesievoll; anderes( Menuett" und Boltamignonne") prideľnd reizhaft gute Stunfttangfächelchen für Bühne und Haus.
bediente liek fich jedoch nicht einschüchtern, und als der Herr Direftor fich etwas zu deutlich äußerte, erhielt er von dem Langen einen Stoß, daß er als über Kopf durch die Wolfen abwärts faufte.... In einem öden und unfreundlichen Tale tam er zu sich. Im Talgrund, mit Steinen besät, sproßte fein grünes Sälmchen und Das war der erste Erfolg bes betriebsamen Gefellen. Daran hohe Felswände starrten rings. Ein gräßlicher Aufenthalt, dem er schlossen sich mehrere. Die zwei Taler verwandte er zum Grwers fobald wie möglich zu entrinnen versuchte. Vier Ausgänge flafften eines Fäßchens etwas anrüchiger Heringe am Fischmarkt, die bei zwischen den Fetien. Er wollte den ersten passieren. Doch siehe gefunden Zuständen sechs gekostet hätten. Den Auflösungsprozez da, ter faß mitten im Wege? Der Bauer von damals, mit dessen wußte er mit forglichem Abwaschen und Bräparieren aufzuhalten Bolzbündeln er seinen Aufstieg begonnen. Das Holz verlangte ober boch zu verdecken. Er behandelte die Anrüchigen mit Sala, der Bauer aurüd. Den veiten Pfad sperrten die Nachtschwärmer, Effig und sonstigen scharfen Essenzen, bedeckte fie mit Borbeer- wiefen bleichen Gefichts Köpfe von präparierten Seringen vor, Der Liederfänger ist indes bestechlicher, bedeutender. Als Me blättern und Rwiebeln, veränderte ihre Gestalt und ihr Wefen uns hielten fich den Magen und forderten ihre Gesundheit. Hunderte lobiter geht er gern auf Volkslied- Pfaden. Alles, was er hier febte fie im Umherziehen an habbetrunkene Nachtbögel und anderes blutende und zerriffene Füße streckten fich aus dem dritten Aus- schafft, ift, ohne Gewöhnlichkeit, jangbar. Dabei dem Tertinhal Me freñgieriges Bolt ab eis erfeinste Delitateß- Fürstenheringe". gang hervor. Sie gehörten den Käufern der echten Pappfohlen innig verwoben, gleichsam aus seiner Tiefe emporgehoben Das errungene fleine Stapital von zwanzig Salern brachte er in an. 11nd am vierten Wege standen Posten der Altkleiderhändler, lobie geworden. Die Klavierbegleitung gibt immer den Typ, di einen Altfleiderladen ein mit jo günstigem Erfolge, daß er nach der ehemalige Stompagnon und dessen Weib. Sie, schwangen mit charakteristische Untermalung. Und stets in geiftsprühender Weis einiger rift einen Haufen Geld, sein Kompagnon dagegen nur noch furchtbarer Gebärde einen total bermotteten, unverkäuflichen Bela Besonders bezeichnend für das Gesagte ist Niels ban Bombell alten Reiber auf bem eigenen Leibe bejaj und drohten ihn damit zu erstiden. Detlev box Siliencrons gespaßige Ballade, in derber Holajdit
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