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Staatswesen faffn es feine Stegierung geben, die sich nicht| auf das Vertrauen des Volfes und seiner Vertreter ftüßt und keine Armee, die sich nicht widerspruchs- und bebingungslos der Regierung zur Berfü­gung ftellt.

Sozialdemokratischer Bezirkstag für Groß- Berlin.

Jm großen Sibungssaale des ehemaligen Herrenhauses tagte vertreten sind. Beschlossen wurde noch, das vom Genossen Sim Aber in dieser Konstruktion besteht hierzulande ein gestern die Generalversammlung des Bezirksverbandes Groß- Berlin| mel beantragic Sefretariat für die Agitation unter den Soldaten ( S. P. D.). Sie wurde vom Bezirkevorfikenden Krüger um einzurichten. Bruch, das muß offen ausgesprochen werden. Die Re- 19% Uhr eröffnet. gierungstruppen, ein so unentbehrliches Werkzeug sie auch Als erster Punkt der Tagesordnung wurde sind, sind es ist ein Gemeinplay, der damit ausgesprochen iird-fein vollkommenes. Die Regierungstruppen haben sich große Verdienste erworben, ohne sie wären wir längst auf der Sohle des Abgrundes angelangt, wäre das Chaos vollständig. Aber der Geist, in dem sie beeinflußt und ge­leitet werden, entspricht nicht der neuen Zeit, und dadurch ist beinahe ebenso viel Schaden angerichtet worden, wie durch fie Schaden verhütet worden ist.

Nach den Vorschlägen des Bezirfsvorstandes, der die eingegan­genen Bewerbungen geprüft bat, wurden als Sekretäre gewählt: Theodor Fischer  ( Berwaltung). Bagels( Staffe), Schlem­( Betriebsagitation), Riiter( Kommunalpolitif), Gehrke( Tel minger( Niederbarnim- Rand), Rüdiger( Jugend), uscit tom- Beeskow- Land), Otto Frant und Sorlib( Berlin   und Vororte). Die Wahl einer Frauensekretärin und eines Sekretärs für die Soldatenagitation wurde ausgesetzt.

In den Vorstand wurden noch gewählt Franz Krüger   als erster, 2üdemann als zweiter Vorsitzender, Poetsch und 11 mlauf Schriftführer, Sellin  , unge, Aleemann, Splieth, Jänide und Stic Tow Revisoren.

Hierauf tourde der zweite Puntt der Tagesordnung behandelt: Die politische Lage.

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die Reorganisation der Groß- Berliner Parteiorganisation behandelt. Der Referent Theodor Fisher beleuchtete die Entwickelung der Berliner   Organisation seit der Parteispaltung, er schilderte die ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen die Partei. arbeit zu kämpfen hatte. Nach der Absplitterung der Unabhängigen mußte unsere Organisation neu aufgebaut werden. Aus fleinen Anfängen hat sie es bis jetzt auf wenigstens 50 000 Mitglieder ge­bracht und schreitet beständig weiter vorwärts. Jeht gilt es, die Menn von einer gewissen Seite gerufen wird: Fort Organisation den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechend aus zubauen. mit den Regierungstruppen", so können wir darauf nur wurf. Danach bilden die Kreise Stadt Berlin  , Teltow  - Beeskow  Der Redner besprach den vorliegenden Statutenent­antworten: Das fönnte Euch passen! Ihr wollt die Ber- und Niederbarnim den Bezirksverband Groß- Berlin. Jedem der teidiger der Demokratie wehrlos machen, damit Euch die drei Kreise soll aber für die Erledigung ihrer eigenen Angelegen Der Referent Hermann Müller  ( Niederbarnim) führte aus, Macht mühelos gufällt! Auch eine demokratische Regierung beiten bas nötige Maß von Selbständigkeit verbleiben. Das Be in den Reihen unserer Parteigenossen mache sich ein Zug nach links fann auf Machtmittel nicht verzichten, wenn ihr Recht nicht airfsfetretariat foll in einzelne Abteilungen gegliedert werden und bemerkbar, verursacht durch die Unzufriedenheit mit der Politik und der vermeintlich geringen Leistungen allenthalben freiwillig anerkannt wird, und wenn fie ihre var für die allgemeine Vertvaltung, bie Raffenverwaltung, die unserer Partei Man sage, die Partei sei nicht eigene Stellung gegen Gewaltvorstöße verteidigt, so ber- eine gemeinsame für die drei Kreise sein soll, für die Agitation in der Nationalversammlung. teidigt fie damit nichts anderes als das Recht des Vol- Berlin und den angrenzenden Vororten, für die Agitation in den mehr die alte. Besonders weise man ihr vor, daß sie sich ländlichen Gebieten der weiteren Umgebung, für die Agi- in eine Soalitionsregierung unter Beteiligung bes Ben fes, sich die Bertreter zu wählen, die es will. tation in den Betrieben, für die Jugendbetvegung, für die Frauen- trums eingelassen habe, anstait mit den Demokraten zusam­Unsere Losung gegenüber den Regierungstruppen heißt Bewegung und für fommunale Angelegenheiten. Später soll noch men die Regierung zu bilden. Wir haben uns sagte der Redner nicht sabotieren, sondern reformieren. Die notwendige Re- eine Abteilung für das Bildungswesen eingerichtet werden. Der nur an die Unabhängigen gewandt, um sie zur Uebernahme der form fann aber desto sicherer durchgeführt werden, je un- Referent betonte, die Betriebsagitation sei ein besonders wichtiger Regierung mit uns an bewegen. Die Unabhängigen haben das abe gestörter fie fich vollzieht. Sorgt, und sei es auch nur für Teil der Parteiarbeit. Das System der sozialdemokrati- gelehnt. Es blieb also nichts übrig, als daß wir in eine Roalitions­drei Monate, für Ruhe in Deutschland  , dann wird es mög- fchen Betriebsvertrauensmänner habe sich gut be- regierung mit bürgerlichen Barteien eintraten. Die Denwtratex lich sein, alle ungeeigneten Elemente aus den Freiwilligen- währt, es müsse reiter gepflegt und ausgebaut werden. Auch mit machten ihren Eintritt davon abhängig, daß auch das Bentrum an forps zu entfernen und eine Truppe zu schaffen, an der das den Arbeiterräten müsse das Sekretariat für Betriebsagi- der Regierung teilnehme. So ist die jebige Koalition zustande ge­tation in Verbindung treten. Ale Mitgliedsbeitrag sieht der kommen. Daß wir nicht allein die Regierung bilden konnten, er­ganze Volk seine Freude haben kann. Wenn man eine Ma- Statutenentwurf monatlich 60 Pf. für Männer und 30 P. für gibt sich daraus, daß wir in der Nationalversammlung nicht die schine reparieren will, so muß man sie erst abstellen, besteht Frauen vor. Außerdem soll ein Bezirksbeitrag von 40 f. für Wiehrheit haben. Das aber ist nicht unsere Schuld, sondern es fällt aber die Notwendigkeit, fie fortgefegt in Gang zu halten, Diänner und 30 Bf. für Frauen erhoben werden. Vom Bezirks. auf das Konto der Unabhängigen und Kommu­so wird die Reparatur, wenn nicht unmöglich gemacht, so beitrag fönnen die ländlichen Orte auf ihren Antrag befreit werden. nisten. doch aufs äußerte erfdvert. Zusammengefaßt: die Frei­Nach einem vom Bezirksvorstand eingebrachten Antrage jol willigenforps find von Spartakus nebst unabhängigem An- len zur Förderung der Agitation ständige Groß- Berliner   Agita hang zu einer Notwendigkeit gemacht worden, ihre Reform tionstonferenzen nach Bedarf abgehalten werden. An diesen Ron roird durch Spartakus nach Kräften bereitelt, trotzdem muß ferenzen follen teilnehmen Vertreter der 48 Abteilungen und der an Berlin   grenzenden Vororte sowie der Arbeiter in Private, die Regierung alle Energie aufbringen müssen, um sie dura Staats- und Gemeindebetrieben, der Angestellten in Bribatbetrie. Partei in der Hauptsache eine fritische. Jest müssen wir an dem ben der Angestellten und Beamten in öffentlichen Betrieben( ein- politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau praktisch mitarbeiten. Wir haben den Achtstundentag, das freie. Vereine und schließlich der Lehrer), der Frauen und der Jugendlichen. In der Diskussion wurden Anträge auf Abänderung einzelner recht bekommen, die Gesindeordnung ist beseitigt, die Bersammlungsrecht, das uneingeschränkte oalition 34­Punkte des Statuts begründet. Dr. Simmel forderte die Einrich tung eines besonderen Sekretariats für die Agitation unter den Tarifverträge find anerkannt, wir haben das freieſte. Soldaten. Andere Redner befürworteten, daß der Bezirkstag re­Wahlrecht der Welt. Man kann doch nicht sagen, daß das gelmäßig allmonatlich oder doch vierteljährlich abgehalten werde. enig ist. Der Kreis Teltow- Beeskow beantragte, statt der Monatsbeiträge In der Wochenbeiträge einzuführen.

zuführen.

Aber man mag reformieren, soviel man will, eine kämp­fende Truppe hat niemals eine Aehnlichkeit mit einer Ge­sellschaft von Menschenfreunden. JM Krieg wird ge­schoffen. Fluch dem, der den Krieg zwischen Deutschen   und Deutschen   will!

Umwandlung des Breslauer Volksrats.

Wahl von Arbeiterräten.

Noch nie ist gegen unsere Partei von vechts und links so auf uns losgeschlagen worden wie jetzt. Die Arbeiter haben jetzt die Feuerprobe durchzumachen, bie ergeben wird, ob fie in ihrer Gesinnung gefestigte Sozialdemokraten sind oder nicht.

Vor der Revolution war unsere Tätigkeit als Oppositions­

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Sozialisierung

Nach dem Statutenentwurf gehören dem Bezirksvorstand foll ja die Partei und besonders die Nationalversammlung vers außer den Vorjizenden, Sekretären usw. an die Vorsitzenden des jagt haben. Es ist ein Unglüd, daß unsere Partei das Seft in Breslau  , 6. April.  ( Eig. Drahtbericht d. Boris.") Nachdem Jugendausschusses, des Frauenausschusses, des Bildungsausschus- die Hand bekommen hat in einer Zeit, die der Sozialisierung so den Arbeiterräten in der Berfassung eine dauernde Stellung cin- fes, der Pressekommission, der Revisoren sowie drei Vorstands ungünstig ist wie nur möglich. Das ganze Wirtschaftsleben liegt inttglieder der Gemeindevertreter Groß- Berlins, vier Obleute der danieder. Fast alle Voraussehungen der Sozialisierung fehlen. geräumt werden soll, hai der Vorstand des bisher mit den demo- Werbeausschüsse. Hierzu wurde beschlossen, daß auch ein Vertre- Unter diesen Umständen darf man nicht experimentieren, fon­teatischen Parteien gemeinsam arbeitenden Volksrats Arbeiterrats- ter der S. P. D.- Fration der Arbeiterräte dem Vorstande ange- dern man muß mit der Sozialisierung äußerst vorsichtig umgehen. wahlen auf Grund der Berliner   Richtlinien ausgeschrieben. Die hören soll. Nach russischem Muster dürfen wir sie nicht betreiben, denn so Funktionäre der sozialdemokratischen Partei stimmten dem ein­Die im Statut vorgeschlagenen Beitragssäge wurden würden wir unser Wirtschaftsleben nicht heben, sondern auf das stimmig zu. Heute vormittag veranstaltete ein bereits gebildeter angenommen mit der Aenderung, daß die weiblichen Mitglieder schwerste schädigen. Der Redner besprach die bisher in Angriff 4 provisorischer Arbeiterrat eine Bersammlung auf dem an den Streis monatlich 40 Pf. und an den Bezirk 20 Pf. zahlen. genommenen Sozialisierungsmaßnahmen, besonders in bezug auf Schloßplas, die von Anhängern aller Barteien besucht war. Bezüglich der Zusammenfeßung des Bezirkstages wurde be- den Bergbau. Angriffen auf die Sozialdemokratie traten mehrere Genossen ent- fchloffen, den ſozialdemokratischen Arbeiterräten brei Sige einzu- tigt werden, daß die Arbeiter ausgehungert und deshalb nicht is gegen, die dabei von ben Spartalisten mehrfach unterbrochen wurden. Mit diesen und einigen anderen univefentlichen Wenderungen leistungsfähig find wie früher, aber das große Massen von Ar Ein von der Berjammlung bestätigter 3wanziger Ausschuß wurde das Statut angenommen. Gs foll sofort, die neuen Bei- beitern der gegenwärtigen Situation so verständnislos gegen­verhandelte dann im Rathaus mit einigen dort anwesenden Vorträge aber sollen am 1. Mai in Kraft treten. überstehen, daß sich eine so große Streifluft bemerkbar macht, das Und das sind dieselben, die während ftandsmitgliedern des Volksrats und einigte sich mit ihnen auf ge­hätte man doch nicht gedacht. des Krieges nicht genug Neberstunden schieben konnten.( Leb­meinsame Ausschreibung der Arbeiterratswahlen. Bis zum Z- jammentritt der neuen Arbeiterräte wird der Vorstand des Zwan hafte Zustimmung.) Man erwartet jezt alles Geil von dem Rätesystem. Biger- Ausschußes gemeinsam mit dem Bollevat die Arbeiten fort bertreist auf   Rußland, aber das dortige Beispiel ist nicht ver­führen. lockend. Wir sind für das Nätesystem, aber auf demokratischer Grundlage. Als Demokrat muß man politische Streiks ver­urteilen. Der Streit im Ruhrrebier ist geradezu cin

Auf Einwirken des alten Boltsrats surden drei verhaftete Spartatiftex in Freiheit gefeht.

Kundgebung gegen den Kunstraub.

Eine eindrucksvolle Berjammlung von Künstlern und Kunstfreunden, veranstaltet von allen führenden Künstler­bereinigungen, fand gestern in der Akademie der Künste statt, um gegen den geplanten Sunstraub der Entente ener­gijchen Protest einzulegen.

Bestefor Mar Liebermann legie dar, daß uns ein ideeller Berlust schlimmster Art bebrohe. Wir müssen, ſagte er, als bie jenigen, die den Krieg verloren haben, uns damit abfinden, materielle Güter herzugeben, aber gegen den Verlust ideeller. Werte wehren wir uns: Runst ist tein Bahlungsmittel. Runit ist die höchfte Blüte von Bildung und Kultur; die Stunstwerke, die wir ausliefern würden, fönnen nicht wie die anderen Werte im Laufe ber Beiten wieder erfebt werden. Wir würden uns burch ihre Sergabe an unferen Enteln versündigen.

werden kann,

räumen.

Den Bezirksvorstand wurde ein Antrag üßenviesen, der die Ein Wiedereinführung der Zeitungskommissionen befürwortet. weiterer Beschluß beauftragt den Bezirksvorstand, die Bildung einer Groß- Berliner Parteifchule in die Wege zu

Teiten.

Dan

Der Abhaltung von Agitationskonferenzen nach dem gemach ten Borschlage stimmte die Versammlung zu mit der Ergänzung, daß auch die sozialdemokratischen Arbeiterräte auf der Konferenz Aber nicht nur bei französischen Gelehrten, Parlamentariern Die Handlung wäre schon danktar, aber sie wurde mit über­fotpie in wissenschaftlichen und politischen Verbänden wird jetzt das mäßig viel vienerischer Sentimalität durchtränkt, die obendrein Prinzip der Kriegsentschädigung durch Kunstverte verfochten, auch freilich im gutmeinenden Sinne, von Josef   Josephi noch unter­in England herrscht in der Royal Societh und in einem Teil der strichen worden ist. Zu allem Ueberfluß an tertlichen Naivitäten Presse eine getoiffe Stimmung für den Aunstraub als Kriegsziel, femint, gleiajam als Krone dörfferischer Seeleneinfalt, noch die ebenso in   Belgien. zeremonielle Wiederspiegelung eines Traumes, der des Pfarrers Alsdann zeigle Prof. Adolf   Goldschmidt einige der Glauben an ein himmlisches Wunder rechtfertigen soll. Und der Bilder, die geraubt werden sollen. Theo von Brochusen Komponist, Eduard künnete, ging nicht ungefährdet an sol­sprach fluge und verföhnende Worie. Dr. Stößniger wies en Slippen vorüber, obwohl seine Vertonung das Bestreben zeigt, nach, daß in den Tagen des Glüds audi bei uns leider vereinzelte von aller Rührjeligteit frei zu bleiben. Das musikalisch Beste gibt Stimmen laut geworden seien, die dem Kunstraub das Wort ge er in den landvölfischen Szenen; da lebt fünstlerische Gebelaune redet hätten. z. B. in der Zeitschrift Kunst und Künstler"; die Ber- und biberber Sumor. Zumal in einer wirtshäuslichen Rauferei, fammlung müsse von diesen Anschauungen weit abrüden. Dies in der erfreuliche tompofitorische Eigerheit waltet. Aber auch in geschah in einer Bujahresolution. Einstimmig wurde sodann foi den ernster gefaßten Gesangeinschlägen äußert sich ein feiner Me­genbe Resolution angenommen:

hw.

Die am 6. April in der Akademie der Künste versammelten Ver­freier   Berliner Künstler und Kunstfreunde erheben Einspruch gegen alle Angriffe auf den   deutschen Kunstbesib, die von den Akademien revechtigt unsere Befürchtung vor einem Beutezug der Entente, und trieben werden. Sie protestieren gegen das Brinzip der Kriegs­In eindrucksvoller Weise schilderie Otto   Grautoff, wie und anderen Verbänden in den Ententeländern seit Monaten be­ganz besonders   Frankreichs, durch unsere Kunstsammlungen sei, entschädigung durch Kunstwerte aus   deutschen Museen. Der   deutsche nachdem wir den italienischen Beutezug durch die Sammlungen Stunstbejiz ist eng mit der Geschichte und dem Gmpfinden des deut­Defterreichs erlebten. Die deutsche Künstlerschaft muß das Prinzip schen Boltes verknüpft. Unsere Museen sind für uns Stätten der Der Kriegsentschädigung durch Kunstwerte in jeder Form ablehnen. Andacht, wie sie es für Künstler und Stunstfreunde in jedem Band Wir fönnen mit dem reinsten Gewissen und um so entschiedener find. Diese unersetzbaren Schäße zu wahren rufen wir alle Künst Brotest erheben, als den Regierungen des   deutschen Volkes von ler und Kunstfreunde auf einzutreten für die Unantastbarkeit jeher das Prinzip der Runstbeute fremb gewesen ist.   Frankreich dieser Güter. Wir fordern die legierng auf, diesen Schahz unseres bagegen nimmt mit seinen gegentvärtigen Forderungen nur eine Boltes mit Würde und Festigkeit zu verteidigen, wenn er ange alte Politik trieder auf, die aus diesem Grunde ein startes Echo griffen wird. in ganz zastreich findet und gerade deshalb für uns so gefährlich dauernde Völkerberföhmung nicht vergessen, daß eine Beraubung Soffen wir, daß die feindlichen Regierungen im Gedenken an Benn wir, fufe Grautoff fort, folche Dinge in die Erinne- unserer Kunstschäße einen dauernden Stachel bei uns zrücklaffen rung zurüdrufen, fo foll das nicht in pharisäerhaftem Geist ge- müßte, fchehen, sondern in ber Erwartung, baß Freund und Feind durch Die Tatsache des Kunstraubes und des Kunstvandalismus der  Franzosen veranlagt werde, Runstzerstörungen, die während des gegenwärtigen Krieges geschehen sind, mit größerer Gerechtigkeit Bei diesem Titel läßt sich immerhin etwas Poetisches denten. zu beurteilen. Ge liegt uns fern, unsere Kunstzerstörungen zu Nach einer Legende aus dem Banat des   Ungarn Arpad Pacztor leugnen oder zu beschönigen. Sie sind geschehen unter der harten wurde das jo benannte neue Singspiel des Friedrich- Wil Botmäßigkeit des Strieges, mie fie in allen Kriegen auch vor 1914 helmstädtischen Theaters gearbeitet. Die Bauern eines bon allen Barteien gefchehen find. Diese Berfförungen sind von transylbanischen   deutschen Alpendorfes beschließen, aus Anlaß des unferen Soldaten begangen worden, wie die Soldaten aller Län- fünfzigjährigen Amtsjubiläums ihres Geistlichen, dem Kirchlein der fie begingen. Wir erheben aber Protest dagegen, daß das eine Glode zu schenken, die feindliche Horden vor zwanzig Jahren ganze beutsche Boff als ein Wolf von mutwilligen Zerstörern hin- geraubt haben. Der Pfarrer jedoch gibt das von ihnen zum An­geftellt wird. Wenn von einzelnen   Deutschen Dinge vorgefom- fauf gesammelte Gelb einem armen Schmiedegesellen und seiner men finb, bie nicht hätten vorkommen sollen, so müssen diese ein- Braut, um fie vor dem Auswandern zu bewahren. Die Stifter, zelnen Borgänge im Interesse unferes Landes und der gesamten als sie erfahren, daß Vater Benedikt gar nicht in der Stadt ge­Menschheit ihre Sühne finden. Aber ich stelle hier öffentlich fest, wesen sei, also auch keine Glocke beschafft habe, sind fürchterlich daß aus dem Museumsbesik der von uns ehemals befeßten Ge- aufgebracht und fündigen dem Seelsorger das Amt. Unterdessen Siete nicht ein Stüd fehlt. Die Kunstkommission in Spaa hat hat aber der junge barönliche Patronatsherr die Glode geftiftet, alles abgeliefert, und die   französische Kunstlommission hat über und während sich gerade der Priester zum Wegzug rüstet, wird der vollzähligest Empfang diefes französischen und belgischen die Glode geläutet. Natürlich ist jetzt wieder Friede und Freude Aunthefibes quittiert. im Dorfe.

Das Dorf ohne Glocke.

Tobifer.

dramatische Wert erfuhr, dont forgfältiger Einstudierung, eine Das in Einzelheiten durchaus shmpathische, obgleich wenig bortreffliche Wiedersche Glansbolle Gesangeleistungen botex Diepte, der Ortsvorsteher, der Schmied, der Krämer, der Müller Curtoeneri( Peter), Ratharina Garden( Eva) und Alice b. d. Linden( Kellnerin). Die Pfarrersföchin Sofie war bei Ottie bei Svoboda,   Silberg, Fleißburg und Berndsen gut aufgehoben. Das Singspiel wurde jehr beifallsfreudig aufgenommen.

Notizen.

ek.

- Gegen den Plan einer Reichsvergnügungs­it euer, bie fich gleichmäßig auf Theater, Kinos, Konzerte, Balle und Jahrmarktebelustigungen erstreden soll, wendeten sich in einer an die Presse gerichteten ausführlichen Begründung die Verbände leiter. der Bühnen- und Orchestermitglieder sowie der Verband der Bühnen­Sie fordern, daß Veranstaltungen, die künstlerischen und fulturellen Zweden dienen, steuerfrei bleiben, und wiederholen die feit Jahren erhobene Forderung, daß alle eingelstaatlichen Bustbar teitssteuern aufgehoben werden. Wir teilen ihren Standpunkt burchaus.

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- Vorträge. In der Psychologischen Gesellschaft( Sumfer Bräu. Tauenzienstraße 7) spricht am 10. April, 8 Uhr, M. M. Mar­In der lens über Die   russische Volksseele bei   Dostojewski.  Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten spricht heute im Kaiserin- Friedrich- Haus, Luisenplab 2/4, abends 84 Uhr, Frau Dr. Ferchland über: Die jugendliche Prosti tuierte, ein soziales Problem". Peer  

Gynt auf der Leinwand. Die Theater find teuer und großen Voltsmassen imuter noch unzugänglich. Wenn schon   Ibsens Weisheit und Weltbetrachtung nicht von der Bühne herab auf sie wirken tann- warunt follen sie sich nicht von seiner Bhantasie erfreuen und erschüttern lassen; von Beer Chnts Wildheit, Kraftmeiertum, Leidenschaft, Selbstfucht, Abenteuern, Sturz in Ge meinheit und Erlösung in Solochs pöttlicher Güte! Bon all dem bunten Beiwerk und den herrlichen Landschaftsbildern, von der Darstellerkunst der Grüning, Salfner, Coffen, b. Hansen, Forescu, Berber! Darum ist auch der von Bornoweth inszenierte Beer­r. b. Gynt- Film eine Tat.