Str. 184 36. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Einbringung des Etats in der
33. Sigung, Mitiwoch, den 9. April 1919, nachmittags 3 Uhr.
Am Regierungstische: Schiffer.
Präsident Fehrenbach eröffnet die Situng um 3,15 Uhr. Anträge auf Genehmigung von Strafverfahren gegen die Abgeordneten Hebel( 3) fowie gegen die Abgeordneten Geyer( II. S.) und Dr. Geŋer( I. S.) werden an den Geschäftsordnungsausschuß verwiesen. Es folgt die erste Beratung des Etats für 1919.
Reichsfinanzminister Schiffer:
Tationalverfammlung.
Donnerstag, 10. April 1919
greß sollte in diesem Sinne ein neues Wahlreglement ausarbeiten. Im übrigen hat der Zentralrat ein gutes Stück ehrliche Arbeit geleistet. Die wirklichen Errungenschaften der Revolution, die Re publik , das gleiche Wahlrecht, auch für die Frauen, hat er zu er halten verstanden. Jetzt, wo dieses weitgehende Wahlrecht erreicht Mitteln in Angriff genommen wird.( Beifall.) Die Gefahr einer ist, ecleben wir es, daß die U. S. P. es verleugnet und die Bureaukratisierung droht vielleicht auch auf dem Gebiet der Preise. Diktatur des Proletariats , also eine Klassenherrschaft, aufrichten Das Instrument der Presse muß von einer funstgewohnten Hand will. Die Deutschen schäßen immer noch das nicht, was sie be gespielt werden. Es sind Persönlichkeiten notwendig, die zugleich sitzen, sondern was vom Auslande kommt. Jetzt ist Journalisten und Politiker find. Wir leiden darunter, daß wir im großen und ganzen der Presse gegenüber
zu viel Angst und zu wenig Respekt
ob unser Volk die gewaltigen Steuerlasten überhaupt wird
tragen können.
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der russische Bolschewismus die Offenbarung. Auch seine gewalttätigen Formen werden nachgeahmt. Man bemächtigt sich der Waffen und fährt damit in den Straßen umher. gehabt haben. Das Uebermaß an Presseorganisation, an dem wir Man besett Zeitungen und unterdrückt die Preßfreiheit durch die gegenwärtig in der Verwaltung leiden, muß freilich auch ab- Zensur. Wenn die Regierung Gewalt gegen Gewalt jekt, schreit gebaut werden. Wenn jedes einzelne Amt Hunderte von man Zeter und Mordio. Aber jede Regierung braucht eine Macht, Der Etat iſt der erste Schritt zum Friedensetat: er Herren in Preffeabteilungen beschäftigt, so ist das kein gesunder sonst wird sie ein Bopanz, ein Spielball.( Rufe bei ven U. S. P. beruht soweit irgend möglich auf Wahrheit und Wirklichkeit, auf Zustand.( Sehr richtig!) Das verleitet auch dazu, daß Miß Sie ist es!) Die Freiwilligenforps find gewiß nicht ideal, sie sind Durchsichtigkeit und Klarheit. Die Summe der Schatzbrauch mit der Bresse getrieben wird.( Sehr wahr!) Wenn Söldner. Wir sind für ein Volfsheer, in dem jeder Volksgenosse anweisungen, die am 31. Januar 1919 58,3 Milliarden be- aus Reichsmitteln Propaganda für eine einzelne Partei getrieben sein Leben fürs Vaterland hinzugeben hat. Aber die Freiwilligen trugen, ist inzwischen auf 63,7 Milliarden gestiegen. Die Ausgaben würde, so muß ich das namens der ganzen Reichsregierung als durch korps sind ein Nobbehelf, weil sich die anderen Truppen als unzu für Heer und Marine, die im Januar noch 3,5 Milliarden aus tadelnswert bezeichnen.( Lebh. Bust. u. Zurufe rechts.) Ich fann verlässig erwiesen haben. Auch der Generalstreik bedeutet eine Nachbetrugen, sind im Februar auf 2,7 Milliarden und im März auf 2 Milliar- bersichern, daß gegen solche Mißbräuche mit Entschiedenheit ahmung der russischen Methode. Wenn wir auch der Streit für den zurückgegangen. Hoffentlich jetzt sich dieses Abflauen in borgegangen wird. Eine Reihe neueingestellter Positionen berechtigt halten, so hat doch jeder Streit seine Grenze dort, we das gleichem oder, wenn möglich, in noch tascherem Tempo fort. fol Aufgaben dienen, die dem Reiche auf dem Gebiete der Förde Wohl der Allgemeinheit beginnt. Sozialisiert werden darf nicht in Der Etat balanciert mit rund 13 Milliarden. Das bedeutet gegen rung des wissenschaftlichen und praktischen Lebens der Weise, daß der Staat, wie in Rußland , noch Milliarden zulegt. das Vorjahr ein Mehr von 5,7 Milliarden. sowie vor allem auf fozialpolitischem Gebiete zufallen. Auch wir Demofraten wollen die ErrungenIch nenne in der Beziehung speziell eine neue Position bon 100000 fchaften der Revolution hoch halten und weiter aus Der Fehlbetrag beträgt nicht weniger als 7,5 milliarden. Mark zur Bekämpfung der Säuglingssterbliteit. bauen. Aber, wir wollen unsere Jdeale- nicht mit Mitteln brutaler ( Hart! Hört!) Das ist ein überaus ernster Zustand, Weiter hat auch eine Position eingestellt werden müssen zur Gewalt durchsetzen. Niederreiken fann auch der Böveite, jetzt aber der sich noch dadurch erhöht, daß wir mit Sicherheit annehmen Durchführung der Maßnahmen gegen die Kapitalsabwanderung gilt es, wieder aufzubauen. Das fittliche Gefühl der Verantworikönnen, daß wir erst am Anfang dieser Entwicklung nach dem Auslande. Die Zustände, die sich auf dem Gebiete lichkeit allein läßt uns Maßhalten im Fordern und Versprechen. stehen. Dieser Etat ist nur ein Durchgangsetat zu noch schlimmeren herausgebildet haben, find so üble, daß ich darauf sinnen muß, noch mehr Duldsamkeit.. Menschenliebe, aufbauende Tätigkeit und VerZuständen, denn in ihm sind noch nicht enthalten die finan andere, viel eingreifendere Maßnahmen zu treffen. Ich möchte antwortlichkeitsgefühl, und es muß uns gelingen, unser deutsches ziellen Folgen des Krieges, die Entschädigungen, die wir ausdrücklich betonen, daß diese Kapitalabwanderung nicht unter Bolt aus seinem heutigen Zustand wieder in eine bessere, sonnigere an die Entente zahlen müssen, und auch noch nicht die Lasten, die allen Umständen etwas Schlechtes ist; aber ein recht erheblicher Teil und glücklichere Zukunft zu bringen. Das ist unser aller Wunsch. wir durch die von uns gewünschte Vereinigung mit Deutschösterreich der Kapitalisten handelt doch mit dem Dolus oder wenigstens mit( Lebhafter Beifall.) auf uns nehmen müssen. Beträchtlichen Mehrausgaben stehen ganz dem dolus eventualis der Steuerhinterziehung. Damit Nachmittagssikung erhebliche Mindereinnahmen gegenüber. Die Schäßungen bin ich glücklich bei den Steuern angelangt, die schon deswegen im sind vielfach noch viel zu niedrig. Der allgemeine Pensionsfonds Mittelpunkt des ganzen Etats stehen, weil sie mit einem Gesamtist mit 1,1 Milliarden veranschlagt. Wir werden aber zu einem ertrag von 7 Milliarden eingesetzt sind. Es gehen mir in der BeDie sozialistischen Parteien haben nicht nur während der RePensionsfonds von 4,1 Milliarden ziehung fortgesetzt Steuervorschläge zu, die gewiß gut gemeint, aber volution, sondern während ihrer ganzen vierzigjährigen Tätigkeit kommen.( Hört! Hört!) Der einzige Lichtblick find die Mehrein- zum Teil einfach nicht durchführbar sind. Hierzu gehört vor allen schwere Fehler begangen. Wir sahen nicht die Schwierigkeiten dernahmen aus der Reichsbant, ein Lichtblid aber nur aus fistalischen Dingen der Gedanke, den Finanzen des Reiches durch Errichtung jenigen, welche in den Regierungen zu arbeiten hatten, wir fannGefichtspunkten. Denn er ist nur die Folge des übermäßig lich nicht zu denken.( Beifall und Zustimmung.) Neben den direk- ihrer Tätigkeit und schilderten in übertriebener Weise die Vorzüge öffentlicher Spielhöllen aufzuhelfen. Daran ist natür- ten fein Grbarmen mit ihnen, übten eine unnachsichtliche Kritik an hohen Geldumlaufes bei der Reichsbant. Die Dentschrift ten werden wir auch aufindirekte Steuern nicht verzichten unserer Ideale. Diese Politik betreibt leider die Unabhängige Barüber die Entwicklung der Reichsfinanzen in der Kriegszeit fönnen. Es wäre gewiß zu wünschen gewesen, wenn ich die Ge- tei auch heute noch aus agitatorischen Gründen. Auch der Zentralzeigt uns den ganzen Ernst der Lage, verglichen mit dem ge- samtheit aller steuerlichen Maßnahmen auf einmal Ihnen häfte rat hat Fehler gemacht. Der schwerste war wohl der, daß er die funden Stand unferer Finanzen des Jahres 1913.( Hört! Hört!) vorlegen können. Diese Absicht aber hat sich als undurchführbar er- Schwierigteiten innerhalb der Regierung, besonders zu der Zeit, 1915 betrug der Fehlbetrag 220 Millionen, 1916 1,1 milliarden, wiesen. Allerdings bietet dieses Verfahren vor allen Dingen für da auch die Unabhängigen noch nicht hier saßen, zu ſehr von kol1917 891 Millionen und 1918 wird er voraussichtlich 770 Millionen Die Steuergesetzgebung der Einzelstaaten Schwierigkeiten, aber ich legialen Gesichtspunkten que betrachtete. Die Revolution Mart betragen. Diese Fehlbeträge haben wir nicht gedeckt durch bin überzeugt, die Einzelstaaten werden sich damit abfinden müssen, haben wir nicht erkämpft, sie ist uns als reife Frucht in Defizitanleihen, sondern aus den Erträgen der Kriegssteuern, die an und sie werden sich auch damit abfinden können, denn sie stehen den Schoß gefallen als Folge der Fochschen Strategie.( Widerspruch sich nicht dazu bestimmt waren. Aber wir haben nun einmal die alle unter dem Zwang und Drud der gemeinsamen Not, und Beifall.) Richard Rüller hat die Dinge hier so geschildert, wie Hälfte der Kriegssteuern ihrem ursprünglichen höchstens mit dem Unterschiebe, daß im Reich die Not am fie den Tatsachen nicht entsprechen. Die Unabhängigen konnten 3wed; der Abtragung der Kriegsschuld, ent- größten ist. Reich und Ginzelstaaten müssen die Not im auf dem ersten Rätefongreß keinen größeren Fehler machen, als fremdet und damit die Defizite der letzten Jahre gedeckt. engsten. Einvernehmen miteinander bekämpfen und ein- die Beteiligung am Zentralrat abzulehnen. Es war dies nichts Im allgemeinen ist die Steigerung der Ausgaben bei den einzelnen seitig politische Gesichtspunkte müssen dabei vollkommen ausscheiden. weiter als eine hohle, auf agitatorische Wirkung berechnete DemonTiteln natürlich durch die allgemeine Wertminderung Es entsteht nun die Frage, des Geldes beeinflußt. Je höher aber die Preise werden, die stration. Die berühmten Mißverständnisse" Richard Müllers find das Reich zu zahlen hat, um so mehr müssen wir das Gebot der leider feine Mißverständnisse, sondern wohlüberlegte Aktionen der Sparsamteit beherzigen.( Sehr richtig!) Auf dem Gebiete der Gegenseite gewesen. Ich will hier keiner der sozialistischen Gruppen Beamtenbesoldung verlangt die Voltsvertretung mit Rücksicht auf Nun, ich bin fest überzeugt, daß unser Volt dazu in der Lage ist, die Schuld an den blutigen Zusammenstößen den gesunkenen Geldwert Gehaltsaufbesserungen und Teuerungs- wenn diese Steuerlast verknüpft ist mit einer Senkung der unterschieben, aber wenn man uns angreift, müssen wir uns wehzulagen der Beamten. Gleichzeitig wird aber dahin gedrängt, bei Preise. Wenn diese Senkung der Preise nicht erfolgt, dann ren. Redner schildert dann einige Vorgänge aus der blutigen den Gehältern der höheren Beamten Abstriche zu wird allerdings die Finanzierung des Reiches auf die Dauer nicht Spartakuswoche, die beweisen, wie sehr es die Unabhängigen und machen. Wir sind den Wünschen nach beiden Richtungen möglich sein.( Sört, hört!) Meine ganze Steuerreform läuft darauf die Spartakisten darauf angelegt hatten, mit Gewalt die Reentgegengekommen und haben zunächst bei den Ministern das hinaus, für eine solche Sentung der Preise nicht nur die Vorausgierung zu stürzen. Als am 6. Jamwar eine Deputation mit Entgelt für die fehlende Dienstwohnung auf die Hälfte herabgefeßt. febung zu schaffen, sondern diese Senkung ist das Ziel ihrer Durch dem bekannten Dokument in das Kriegsministerium tam, welches Der finanzielle Effekt wird freilich fein großer sein und er wird führung. Nun bin ich nicht ein so großer Illusionist, daß ich glaube, die Regierung Gbert- Scheidemann für abgesetzt erklärte und die durch die Schwierigkeit vergrößert, geeignete Kräfte für den Staats- eine Senkung der Preise könnte allein mit Steuern erreicht wer- Ginsehung der Regierung Ledebour- Liebknecht- Scholz berfügte, dienst heranzuziehen. Die Flucht tüchtiger Elemente aus dem Staats- den. Die Preise können nur gesenkt werden, wenn wir mehr Güter standen in der Leipziger Straße 500 bis an die Zähne bewaffnete dienst in beffer bezahlte Privatstellung nimmt in beängstigender erzeugen.( Allseitige Zustimmung.) Wir müssen arbeiten, Güter spartakistische Soldaten und Zivilisten, um mit Gewalt die lleberWeise zu.( Hört! Hört!) Vorbereitet ist eine erzeugen. Dann werden wir auch Finanzen bekommen.( Zustim- gabe des Kriegsministeriums zu erzwingen. Ich gestehe Ihnen( zu mung.) So tommen wir auch hier auf das Alpha und Omega den U. Soz.) auch heute noch das Recht auf Revolution zurück. Nicht aus ethischen, wirtschaftlichen oder politischen Grün- 3u, aber auch uns müssen Sie das Recht zugestehen, uns so lange mit Berücksichtigung der Penfion. Wir haben deshalb 1,6 Milliarden Sen, sondern aus bewußt finanziellen Gründen müssen wir arbeiten, zu halten, als möglich. Die Diktatur in Rußland und in den deutfür Teuerungszulagen an Beamte eingesetzt. Wir um die Steuern bezahlen zu können. Als Leiter der Reichsfinanz- fchen Städten, wo Unabhängige und Kommunisten die Herrschaft fönnten diese Hilfe den Beamten um so weniger verjagen, als wir verwaltung richte ich daher an die Gesamtheit unseres Volkes die haben, zeigt, daß Sie noch viel schärfer vorgehen würden.( Buruf: gerade in dem tüchtigen, unbestechlichen, arbeitssamen und genügs Bitte, zu den Gewohnheiten, zu den Tugenden Das ist Diftatur im Interesse des Sozialismus. Heiterkeit.) famen deutschen Beamtentum ein föstliches Erbe aus der Vergangenheit unseres Voltes zurüdzukehren.( Beifall.) Arbeitslust Hätten die Unabhängigen auf dem ersten Rätekongreß, ihre Verhaben.( Lebhafte Zustimmung.) Wir müssen natürlich auch ein neues und Arbeitskraft müssen neu belebt werden und wir müssen von dem treter in den Zentralrat geschickt, dann hätten alle diese MißverBeamtenrecht schaffen, das den Bedürfnissen der neuen Zeit entspricht. organisierten Wahnsinn der Gegenwart ablassen.( Erneute Zustim- ständnisse vermieden werden können, dann wären wir weiter, als Es erhebt fich die Frage, wie wir bei einem Anhalten der Preis- mung.) Auch dann wird das Werk der Ordnung unserer Reichs- wir heute sind.( Beifall rechts.) Es wird der Regierung immer steigerung die berechtigten Wünsche der Beamten befriedigen tönnen, finanzen noch ungeheuer schwer sein. Das große Reform- wieder der Vorwurf gemacht, daß sie statt Arbeiterwehren Freiohne in Widerspruch mit unseren Finanzen zu kommen. Da gibt werk tann nicht mit wechselnden Mehrheiten geschaffen werden. willigenverbände gründe und in ihnen reaktionäre Offiziere aufes nur ein Heilmittel: die era bießung der Zahl der Beamten Es muß dieselbe Mehrheit sein, die das ganze Werk nimmt.( 3uruf Dr. Geyers.) Wenn Sie, Genpfe Geher, auf der und Behörden. Die Sozialisierung im weitesten Sinne würde es vollendet, und diese Mehrheit kann nach Lage der Verhältnisse nur Straße angegriffen werden, dann werden Sie auch denjenigen, der mit sich bringen, daß wir auf der anderen Seite die Zahl der Be- die Regierungsmehrheit sein. Aber das bedeutet nicht, Ihnen Hilfe bringt, nicht erst nach seinem Namen fragen, sondern amten erheblich vermehren müßten. Bir dürfen aber nicht das daß die anderen Parteien ausgeschaltet werden sollen. Ich lege zufrieden sein, daß Ihnen überhaupt Schuß gewährt wird. Die Wirtschaftsleben bureaukratisieren, das wäre ein Schaden.( Lebhafte viel mehr Wert auf die Mitarbeit aller Parteien, selbst wenn sie Märzunruhen gingen weder von einer politischen Partei, noch von Zustimmung.) Ich sage das nicht, weil ich ein Gegner der Sozia- sich in der Form einer scharfen Kritik äußert.( Lebhafter Beifall.) den Truppen aus. Erst als in der Gegend des Alexanderplates Tifierung bin, sondern weil ein an sich guter Gedanke schließlich Das Haus vertagt die Weiterberatung auf Donnerstag 10% Uhr. Dubende von Geschäften geplündert wurden, und Tote auf den Schaden anrichtet, wenn er mit unzulänglichen und unzureichenden Schluß 5 Uhr. Straßen lagen, schritten die Regierungstruppen ein. Wenn die Spartatiften auch mit diesen Pländereien nichts zu tun haben, so freuen sie sich doch über diese Dinge, weil fie hoffen, bei solchen Gelegenheiten zur Macht kommen zu können. Auch die Unabhängigen haben, wie die blutigen Ereignisse in Berlin zeigen, ihre Leute nicht fest in der Hand. Die Kohlenstreiks find in unserer jebigen Lage das Schlimmste, was uns passieren tann. Man kann all diese Streiks nicht dadurch beilegen, daß man ( Schluß der Vormittagssigung.) ( Zuruf: Dann werdet Ihr bald den Wilhelm wieder hier haben!) alle Forderungen der Streifenden erfüllt. Das würde eine Die Diskussion über den Bericht des Zentralrats wird fort- Auch Spipelarbeit ist ins Heer eingezogen. Der Redner beschäftigt Schraube ohne Ende sein. Denn wenn bheute eine Forderung besich sodann ausführlich mit dem Problem der Freiwilligenforma- willigt wird, so wird morgen jemand kommen und den Arbeitern Stoll( U. S. P., Soldatenfraktion) rollt die ganze Geschichte tionen und bemängelt, daß in diese Formationen reaktionäre Off- jagen: Warum habt Ihr nicht mehr gefordert. Und im selben der Revolution seit dem 9. November auf. Wenn man die Dinge ziere Unterschlupf gefunden hätten. Als er wegen der Behandlung Moment wird die Streifftimmung aufs neue wachsen, und immer objektiv betrachtet, so müsse man die Angriffe, die von der bürger- der Gefangenen durch die Garde Verhandlungen babe führen neue Forderungen werden aufgestellt werden. Die Arbeiter laufen lichen Presse und im Barlament gegen die Soldatenräte gerichtet müssen, sei er jogar auf einen Sohenzollernprinzen ge- ja leider immer wieder denjenigen nach, die ihnen am meisten verworden seien, auf das entschiedenste zurückweisen. Man müsse ich stoßen.( Sört! hört!) Für Noste scheinen alle diese Dinge nicht sprechen.( Lärm bei den U. Soz.) Ein übles Schlagwort ist der Ruf nach sofortiger Sozialisierung vorzustellen versuchen, was geschehen wäre, wenn die Soldatenräte zu existieren. Entweder er hat keine Ahnung, oder er wird ganz nicht beruhigend und ordnend in die Zurückführung der Truppen gehörig eingewickelt.( Sehr richtig! bei den U. S. P.) Wir müssen und in die Demobilisation eingegriffen hätten. Der Redner be ihn aufklären.,( Mehrheitssozialist Hermann Müller : Das überschäftigt sich eingehend mit den Vorgängen am 24. Dezember. Die lassen Sie nur uns. Seiterfeit.) Die Soldaten stehen geschlossen verantwortlichen Personen in Regierung und im Heeriveien hätten hinter den Soldatenforderungen, und der Kongres muß ihnen, nicht damals schon andauernd den Spartatuslappen geschwenkt den Wünschen der Weißen Gardisten, gerecht werden, wenn er poliund seien dadurch nicht dazu gekommen, die Vorkommnisse objektiv tisch klug handeln will.( Beifall bei den U. S. P.) au beurteilen. Die Dezembervorgänge hätten sich vermeiden lassen, Ein Versuch, dem Kommunisten Ja dasch, der sich zu diesem wenn sich die Voltsbeauftragten das Vertrauen der Soldaten zu 3wed an die II. S. P. gewandt hat, Gelegenheit zu einer Stundenerwerben verstanden hätten. Der größte Fehler sei es gewesen, daß rede zu geben, wird durch den Widerspruch von einert verman einen Kriegsminister, der Anhänger des alten Systems ge- eitelt. tvejen sei, mit einer Blankovollmacht ausgestattet habe. Auch die Art, wie man sich mit den Soldaten über die sieben Sam= burger Punkte auseinandergesetzt habe, sei dazu angetan gewesen, die Gegensäße zu verschärfen. Durch die Maßnahmen der
gcjett.
Revision des Beamtenbesoldungsgesches
verantwortlichen Personen ist
Der zweite Rätekongreß.
Bericht des Zentralrats.
cin allgemeiner Wirrwarr geschaffen worden, in dem es damals glüdlich dahin gebracht ist, daß die Soldaten in den Bruderkampf eingetreten sind. Es handelte sich um den Kampf um die politische Macht.( Aha!) Wir lehnen es ab, auf unsere Brüder au schießen, mögen fie stehen, wo sie wollen.
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Flügel( Dem.):
geworden. Mit dem Sozialisieren ist es so lange schwer, solange man nicht langsam an den organischen Umbau des Wirtschaftslebens gehen kann. An einigen Beispielen aus der Leninschen Broschüre: Arbeit, Ordnung und Disziplin" weist der Redner nach, daß der Führer der russischen Sowjetrepublik eine Disziplin der Arbeiterschaft fordert, wie sie in Deutschland niemand zu verlangen wagt. Wir sind keine Regierungspartei, wir stürmen aber auch nicht blindlings gegen die Regierung an, sondern üben an ihrer Tätigkeit eine sachliche Kritik, die unseren Genossen in der Regierung mur dienen fann.
Aber auch in der äußeren Politik werden fortgefekt große Fehler gemacht. Die Waffenstilstandsverhandlungen werden Es ist sehr unerfreulich, daß die fachlichen Verhandlungen fort- immer mehr zu einem Erzberger- Standal. Bei jeder Gelegenheit während durch Anträge unterbrochen werden, die nur darauf be- stellt dieser Mann es so hin, als wenn Marschall Foch kein anderes rechnet sind, einer gewissen Partei Agitationsstoff zu liefern. Wir Biel hätte, als Deutschland zu vernichten, und daß es nur seiner werden fünftig mit allen geschäftsordnungsmäßigen Mitteln da- Tüchtigkeit zu verdanten ist, wenn es noch nicht so weit gefommen gegen ankämpfen. Der vom Zentralrat festgesetzte Wahlmodus für ist. Kein Mensch in Frankreich und kein französisches Blatt hat den Kongreß ist sehr anfechtbar. Wir wünschen, daß allen Hand- jemals die Annegion des Saargebiets verlangt.(! Red. d.„ V.".) und Kopfarbeitern das Wahlrecht gesichert wird und verwerfen Man will aur die wirtschaftliche Ausmuzung der Saarkohle. Aus deshalb jede Einkommensgrenze. Wir sind gegen die der französischen Bresse greift man aus dem Zusammenhange irgend Bezirkswahlen und für Wahl der Berufsorganisationen. Der Rona leine Stelle heraus oder druckt nur den Schlußsatz eines Artikels abe