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gen Urheber des Planes wenden. An ihnen bewährt sich die unb feine Berurteilung bleser. furdytbaren 3yninis alte Kriminalistenerfahrung, daß die größte Dumbtriebenheit zum Ausdruck bringen.

und die unglaublichste Dummheit dicht nebeneinander liegen. Denn nachdem der teufliche Plan in Berlin   enthüllt und vereitelt worden war, gehörte die ungeheuerlichste Dummheit dazu, ihn anderorts doch noch zur Ausführung zu bringen.

Jekt ist über Dresden   der Belagerungszustand verhängt, Freiwilligentruppen find gegen die Aufrührer in Be­wegung gesetzt, die noch einen Teil der Neustadt in Besiz halten. Werden jetzt die Unabhängigen ehrlich genug sein, zuzugeben, daß diese unwillkommenen Maßnahmen von den verruchten Drahtziehern in Dresden   erzwungen worden sind? Oder wird jetzt die Hetze gegen die Regierung losgehen, die den Be­lagerungszustand verkündet und Soldaten gegen das Volk" marschieren läßt?

Man täusche sich doch nicht über die Stimmung der Bevölke­rung. Gewiß ist es leider wahr, daß manche Schichten fanatisiert find bis nach obenhinaus, aber nicht minder wahr ist es, daß durch die ungeheure Mehrheit des Volkes ein Schrei der Berzweiflung geht über die grauenhaften Zustände, die fich in Deutschland   entwickeln. Will man es so weit kommen lassen, daß der Glaube an die Nevolution in unzähligen Herzen vernichtet und daß schließlich die äußerste Reaktion als Retter in der Not begrüßt wird? Ist es nicht besser, daß aus den Massen des Volkes heraus das jetzt Notwendige mit fester Hand getan wird, als daß man die schließliche Wiederherstellung der Ordnung einer wirklichen Gegenrevolution überläßt? Jetzt ist es noch Zeit, die durch die Nevolution errungenen Volksfreiheiten über ein notwendig gewordenes Uebergangsstadium hinaus zu retten und die Dinge so zu wenden, daß nach dem Abebben der ipartafistischen Welle Deutschland   als der freieste Staat der Welt dasteht. Aber wer weiß, wie lange noch?

Die Reaktion liegt im Hinterhalt und lauert auf die Beute. Bekämpft werden fann fie nur dadurch, daß die Sozial­demokratie ihren Befähigungsnachweis als führende Partei erbringt und das Maß von Ordnung und Sicherheit wiederher­stellt, ohne das Leben und Wiederaufbau unmöglich find. Mit nichts als Duldsamkeit, Liebe, Güte und Sozialisierungseifer ist das nicht zu erreichen. Dresden   lehrt es, München  , das Ruhr­rebier lehren es. Minderheiten, die bis zum Verbrechertum fana­tifiert sind, muß gezeigt werden, daß der souveräne Volkswille nicht mit sich spaßen läßt, und daß Elemente, die von dem Gottesgnadentum alles hinnahmen, jest aber glauben, dem freien Volksstaat auf der Nase herumtanzen zu können, den Ernst der Zeit unterschätzt haben. Willen zeigen nach rechts und nach links! So wird es gehen. Anders geht es nicht!

Dresden  , 18. April. Nach einem vom Minifterium an die Preffe gegebenen amtlichen Bericht erweist es sich immer mehr, daß die gestrigen Mundgebungen der Kriegsverlegten von spartakistischen Agitatoren in verbrecherischer Weise für ihre Pläne ausgenugt wur­

den.

Der Entwurf der Völkerbundes veröffentlicht.

Während sich alle Teilnehmer von ihren Bläßen erhoben hatten, stellte der Vorsitzende fest:

von der Ermordung des sächsischen Kriegsministers Neuring  Der zweite Rätefongreß hat einmütig mit Entrüstung Kenntnis genommen. Er berurteilt solche Brutalität auf das entschiedenste und appelliert an die werftätige Bevölkerung Deutsch­ lands  , dafür zu sorgen, daß der Kampf um die Befreiung des Proletariats nicht durch solche Bluttaten befledt wird.

Der Kongreß nahm dann eine Erklärung einiger Mit­glieder der S.- P.- D.- Fraktion und der demokratischen Fraktion zur Kenntnis, die sich gegen den wilden Handel auf den Straßen Berlins   wendet und behördliche Maßnahmen zur Beseitigung die­ies die Kultur und die Moral schädigenden Zustandes ver­langt.

Lüdede( Soldatenfraktion) berichtet über die Schritte, die gestern eine Kommission der Soldatenfraktion auf Ersuchen einer Abord­nung von Kriegsbeschädigten bei dem Kriegsminister unternom men hat, um das Inkrafttreten einer Verordnung zu inhibieren, nach der am 11. d. M. den Lazarettinsaffen nur Friedensgebühr­niffe bezahlt werden sollen, während den Kranken der Freiwilligen­forps weiterhin die bedeutend höheren Gebührniffe gewährt mer­den. Die betreffende Verordnung wird zunächst bis zum 1. Mai stiert und dann wohl aufgehoben werden.

Ein von der Soldatenfraktion gestellter Dringlichkeits­antrag, unterstützt von beiden sozialistischen   Fraktionen, wurde dann angenommen. Nach ihm bleiben die Soldatenräte bei der Auflösung von Armeekorps bis zur Auflösung der Stäbe bestehen. Von der S. P. D. war folgender Antrag eingegangen:

Bis zur Neuregelung der Bestimmungen über die Arbeiter­und Bauernräle haben die jetzigen A.- und B.- Räte ihre jetzigen Funktionen auszuüben. Die Regierung wird aufgefordert, dafür forgen, daß von den in Betracht kommenden Behörden- bie finanziellen Aufwendungen für die A.- und B.- Räte aufgebracht werden.

Nunmehr wird die geftrige Debatte fortgesetzt.

Johannsen( Fraktion der Bauern- und Landarbeiterräte) ber­langt für die fchaffende 2andbevölkerung eine beson­bere Räte organisation, die von unten an aufgebaut sein und die in einem Reichsbauernrat enden soll. würde eine Verteuerung der Verwaltung und auch eine Berlangsamung der Arbeit zur Folge haben. Wenn aber dadurch eine Ginigung der arbeitenden Bevölkerung zu errei­chen fei, müßten diese Bedenken natürlich zurüdgestellt werden. Der Redner erörtert dann die Tätigkeitsgebiete der Betriebe und Broduktionsräte( Arbeiterräte) und empfiehlt, die zum Aufbau des Rätesystems borliegenden verschiedenen Anträge dem neu zu wählenden Zentralrat zu überweisen.

Binder- Bielefeld( S. P. D.): Gin 3 weikammersystem

Siewers( 1. S. P.) verteidigt den Antrag seiner Frattion. Er wendet sich gegen den Reichsminister Wissel, der versucht habe, den Antrag der II. S. P. lächerlich zu machen, eine Behauptung, die Wissel durch Ruruf bestreitet.

Breddemann- Effen tritt für den Aufbau der Räte. steuer auf der von der demokratischen Fraktion vorgeschlagenen Grundlage ein und legt die Stellung der christlichen Gewerkschaften zum Rätegedanken dar. Die christlich- nationale Arbeiterschaft unterstützt das Bestreben, der Arbeit und dem Arbeiter die ihm zukommende Stellung zu geben. Die Grrungenschaften der Nebo­lution werden gefährdet, nicht von rechts, sondern durch das finn­Iose uten innerhalb der Arbeiterimaft.

Büchel( S. P. D.) erörtert eingehend die den Betriebs­räten und Arbeiterräten zuzuweisenden Aufgaben. Auf­gabe des Kongresses müsse es sein,

Aufnahme mit Zweidrittelmehrheit. Bocis, 13. April. Nach einer Neutermeldung ist der Entwurf des Völkerbundes hier veröffentlicht worden. Nach den Arbeiterräten auch die wirkliche ökonomische Macht dem Entwurf wird der Völkerbund gegründet, um ein inter  - zu verleihen. Den Arbeiterräten die ganze politische Gewalt nationales Zusammenarbeiten zu fördern und den Frieden zu zu geben, gehe nicht an. Auch in Rußland   haben die Räte sichern. Der Völkerbund wird umfaffen a) alle frieg nicht die politische Gewalt. führenden Staaten, die in einem dem Entwurf beige- S. Höllein: In wenigen Wochen wird die Entwidelung über gebenen Schriftitüd genannt sind; b) alle neutralen Sie und Ihren jebigen Antrag hinwegschreiten.( Unruhe bei der Staaten, die ebenfalls genannt sind; c) in Zukunft jedes Mehrheit, Beifall bei den Unabhängigen.) Land mit Selbstregierung, beffen Zulassung bringend zu wünschen, daß Sie immer nur mit geistigen Loos( Dem.): Die Mehrheit ist gegen Sie und es wäre von Zweidrittel derjenigen Staaten, die bewaffen gegen uns fämpfen. Den christlichen Gewert reits Mitglieder des Bundes sind, gufgefchaften, so sagt R. Müller, fei nicht zu trauen, also müsse heißen wird. man sie ausschalten.( Buruf: Nein!) Sie dürfen niemand ausschalten, der es wagt, eine andere Meinung zu haben als Sie. ( Bumif: Nur die Kapitalisten!) Man tann sagen,

Der Bund   wird seine Tätigkeit ausüben durch eine Ver­jammlung von nicht mehr als drei Vertretern eines jeden Gliedstaates, von denen der Gliedstaat jedoch nur eine Stimme hat, und einen Rat, der zunächst aus je einem Bertreter der fünf Großmächte und je einem der vier anderen Mächte gebildet ist. Diefer Rat wird von Zeit zu Zeit durch die Bersammlung gewählt. Die Zahl der Mächte jeder Klaffe, die im Nat vertreten sind, kann durch einstimmigen Beschluß des Nates und durch Mehrheitsbe­schluß der Versammlung erhöht werden. Andere Mächte haben das Recht, als Mitglieder des Rates bei der Erörte­rung von Angelegenheiten teilzunehmen, an denen sie be­fonders intereffiert find. Im Rat hat wie in der Versammlung jeder Staat nur eine Stimme. Die Entschlüsse beider Körperschaften müssen einstimmig sein, außer in gewissen Fällen, die durch Stimmen- mehrheit entschieden werden. Der Völkerbund wird ein ständiges Sekretariat haben. Ein ständiger Gerichtshof für internationale Justiz und verschiedene ständige Kommissionen und Bureaus werden ebenfalls errichtet werden.

in Deutschland   hat nur der ein Recht zu wählen, der auch wirklich arbeitet.

Diktatur des Proletariats  , bie wir als Sozialisten Lauterbach  ( S. P. D.): Die Kommunisten fordern die aufs unbedingteste a blehnen müssen, weil wir wissen, daß, wenn die Macht auf Gewalt gegründet ist, fie nicht von langer Dauer sein tann. Die 11. S. P. will durch den 3wang bie Herzen der Arbeiter gewinnen. Wir lehnen auch diesen Stand­punkt ab, da eine Organisation auf freiwilligkeit beruhen muß. Auch an dem Antrag der S. P. D. habe ich das 8 mei kammersy stem abzulehnen.

Brühler( U. S. P.): Die Arbeitnehmer wollen nicht den Bro­duktionsprozeß kontrollieren, sondern mitbestimmen helfen. Der Zentralrat wollte im Einverständnis mit der Re­gierung die bestehenden Arbeiterräte abwürgen. Wir fordern aber, daß die Arbeiterräte bis zur Neuregelung der Materie bestehen gelassen werden.

Alle Dinge find nicht von Ewigkeit

Darauf ergriff Däumig zur Schlußbegründung das Wort: Der Reichsminister Wissell hat gesagt, daß es in der Re Die Gliedstaaten kommen überein: a) ihre Rüstungen zu bo Iutionsgeschichte noch nie eine Regierung gegeben habe, vermindern, b) sich gegenseitig über ihre gegenwärtige mili- die es allen recht machen konnte. Das ist richtig. Jede Re­tärische Rüstung und ihr Marine- und Heeresprogramm voll- gierung, die den Mutterboden berläßt, dem sie entsprossen, wird itändig zu unterrichten, c) gegenseitig ihr Gebiet und ihre po- immer scharffte Angriffe erfahren, und stützt sie sich auf litische Unabhängigkeit zu respektieren und gegen einen frem- gegenrevolutionäre Glemente, jo läuft sie Gefahr, daß fie den Angriff zu sichern, d) alle internationalen Streitigkeiten von ihren eigenen Stüben gestürzt wird. entweder einem Schiedsgericht oder einer Prüfung durch den Rat zu unterbreiten und in keinem Falle zu einem Kriege zu ichreiten, bevor drei Monate nach einem Urteilsspruch ver­flossen sind oder eine einmütige Empfehlung erfolgt ist, und selbst dann nicht zum Striege zu schreiten mit einem Staat, der das Urteil dieser Empfehlung annimmt, e) einem Staat, der den porstehenden Vertrag gebrochen hat, zu betrachten, als habe er eine kriegerische Handlung gegen den Völkerbund be­gangen, alle wirtschaftlichen und anderen Beziehungen mit ihm abzubrechen und Truppen solcher Staaten, welche im Namen des Völkerbundes eine bewaffnete Macht bereitstellen, den Durchzug durch ihr Gebiet zu gewähren.

Die ehemaligen deutschen Kolonien und die Gebiete des Ottomanischen Reiches werden im Interesse der Zivilisation durch dazu ausgewählte Staaten in der Eigenschaft als Man­datare des Bölferbundes verwaltet, der seinerseits die allgemeine Oberaufsicht führen wird.

Zweiter Rätekongreß  .

Sechster Verhandlungstag.

Der Antrag loubet:

1. Die Grundlage der sozialistischen Republik muß die sozia listische Demokratie fein. Die formal- demokratische bürgerliche Demokratie wertet in ihrem Vertretersystem die Bevölkerung nach der bloßen 8ahl. Die sozialistische Demokratie muß deren Ergänzung bringen, indem sie die Bevölkerung auf Grund ihrer Arbeitstätigteit zu erfassen strebt.

2. Dies fann am besten durch die Schaffung von Kammer# der Arbeit geschehen, zu denen alle arbeitleistenden Deutschen  , nach Berufen gegliedert, wahlberechtigt sind. 3. Zu diesem Zweck bildet jedes Gewerbe unter Berüd­sichtigung aller in ihm tätigen Kategorien( einschließlich der Betriebsleiter) einen Produktionsrat, in den die einzelnen Kategorien ihre Vertreter( Räte) entsenden. Die Landwirtschaft und die freien Berufe bilden entsprechende. Vertretungen.

3a. Die Räte gehen aus Wahlen hervor, die in den ein zelnen Betrieben oder in den zu Berufsverbänden zu­sammengelegten Betrieben erfolgen.

3b. Der Produktionsrat des einzelnen Gewerbezweige der Ge­meinde wird mit dem Produktionsrat des gleichen Zweigs in Kreis, Provinz, Land und Reich zu einem Zentralpro­duktionsrat verbunden.

4. Jeder Produktionsrat wählt Delegierte in die Kammer der Arbeit, die in der fleinsten Wirtschaftsein heit beginnt.

5. Diese ist die Gemeinde, resp. Großgemeinde; Gemein­den, die eine Wirtschaftseinheit bilden, werden zusammen gelegt.

6. Die Produktionsräte der Kreise, Provinzen, Länder und der Gesamtrepublik tun dasselbe. Ueberall besteht eine allge­meine Volkskammer und eine Sammer der Arbeit.

7. Jedes Geses bedarf der Zustimmung beider Kam­mern, doch erhält ein Geseh, das in drei aufeinder folgenden Jahren von der Wolfstammer( Gemeindevertre tung, Kreisausschus, Provinzialvertretung, Landtag, Reichs­ tag  ) unverändert angenommen wird, Gesetzestraft.

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8. Jede der beiden Kammern hat das Recht, eine Bolts. abstimmung zu verlangen. 9. Der Kammer der Arbeit gehen in der Regel alle Geset entwürfe wirtschaftlichen Charakters( bor allem die Sozialisierungsgefebe) zuerst zu. liegt ihr ob, auf diesem Gebiet die Initiative zu ergreifen. Der Volkskammer gehen in der Regel die Gesezentpürfe allgemein politischen und fulturellen Charakters zuerst zu. Die Zuteilung der Delegierten auf die einzelnen Berufe wird durch besonderes Gejet geregelt.

Degleichen fand ein Antrag über die Diätenfrage bon allen Parteien lebhaftefte Zustimmung. Das Haus vertagte fich nach Bekanntgabe einiger geschäftlicher Mitteilungen durch den Borjizenden auf Montagmorgen, 10 Uhr.

Einigungsversammlung.

Gine von der Zentrale für die Einigung der Sozialdemokratie gestern veranstaltete öffentliche Versammlung tagte in dem übers füllten großen Saale des Lehrervereinshauses.

Genosse Eduard Bernstein   beleuchtete in einem fast ateistündigen Vortrage die politische und wirtschaftliche Lage Deutschlands  . Er wurde häufig unterbrochen durch Zwischenrufe lintsgerichteter Versammlungsteilnehmer, die wenig Reigung für den Einigungsgebanten erkennen ließen. Doch die Mehrheit der Versammlung gab unzweideutig zu erkennen, daß sie eine ruhige wollte. Der Referent tam zu dem Schluß: Deutschland   steht vor und fachliche Erörterung der Ginigungsfrage nicht stören lassen einer Katastrophe, wie sie noch nie erlebt worden ist. Nur die Ginigung der Sozialdemokratie fann Deutschland   aus der gegen wärtigen Situation retten, Die Ginigung beider Richtungen würde das Vertrauen zur Sozialdemokratie in der inneren wie in. der äußeren Politik wiederherstellen. Die sachlichen Meinungs Aftionsprogramm dadurch gehindert werden könnte. Wenn aber verschiedenheiten sind nicht so groß, daß die Einigung über ein die fachliche Einigung möglich ist, bann darf sie an der Bersonen­frage nicht scheitern. Man fann die Regelung der Personenfrage der geeinten Partei überlassen. Wenn aber das Mißtrauen pegen bestimmte Personen so groß ist, daß die Einigung dadurch gehindert werden könnte, dann müssen beide Seiten in der Personenfrage Opfer bringen. Eine Bewegung, die aus den Massen heraus­tommt, muß die Einigungsgrundlage zu finden fuchen.

Dem mit stürmischem Beifall aufgenommenen Vortrage folgte teien für die Einigung. Ein Unabhängiger, der gegen die Ginis eine längere Diskussion. Abwechselnd sprachen Redner beider Bar­gung sprach, mußle auf stürmisches, fast einstimmiges Verlangen der Versammlung abtreten.

Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, welche fich für die Einigung der sozialistischen   Bruderparteien ausspricht und die Versammelten verpflichtet, in ihren Organisationen für die Wiedervereinigung zu wirken.

Eine Resolution, die die Aufhebung des Belagerungszustandes verlangt, wurde ebenfalls einstimmig angenommen Ferner wurde beschlossen, dem Reichswehrminister telegraphisch  einen Protest gegen die verfügte Serabjebung der Kriegslöhnung der Verwundeten von 1 M. auf 33% Pf. zu übermitteln.

Theater.

Theater der Friedrichstadt  : Einafter- Abend. Zensur! Nur Muder mögen sie wieder herbeitwünschen. Er

warte aber niemand von der allgemeinen Demoralisation eine Erhebung der Münste. Jetzt blüht das Geschäft; und hierauf verstehen sich alle Pseudodichter befonders. Beweis: diese vier Ein­after. Wollte man nach ihnen die Weltlage beurteilen, gäbe es teine sozialistische Revolution. Kapitalistische Bourgoismoral herrscht nach wie vor; und das Weib wäre fein zur Freiheit be­rufener Mensch nur Geschlechtstier.

Miglungen.

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und gebunden an die augenblicklichen politischen Verhältnisse. Herr Bühler fam uns vorhin mit doktrinären Argumenten.( 3üruf und Bachen des Mitgliedes Dr. Joelsohn: Sie werden die Massen schon aufpeitschen!) Däumige bemächtigt sich eine große Gr- wird, unter Nußbarmachung des Doppelgänger- Motivs, von zwei In Wilhelm Nhils Stetsch( Stizze)" Der Anschlag" regung und er springt auf Joelsohn zu, wobei er in höchster Gr- Gaunern versucht, ein verliebtes Jungmädel einem brutalen regung ihm zuruft: Ihre Zurufe und Ihr frivoles Lachen find Bebensgenüßler ins Garn zu jagen. Polizei greift rechtzeitig ein. eine Herausforderung ohnegleichen, die wir uns auf das Das Elend entschiedenste berbitten müssen. unferes Schwänke sind die anderen brei: Budwig Hirschfeld macht Bebens tamm nicht durch Parlamentsbeschlüsse beseitigt werden. uns mit einer Dame ohne Beruf" bekannt. Typus: eine Nur eine Mitarbeit der Klassen kann uns aus diesem Chaos heraus- von jenen, die sich von der zahlenden Moral Höchstmögender aus­führen. Wir bedauern tief das unschuldige Blut, das schon ge- halten" lassen. Schnurrig daran ist allenfalls zu sehen, wie ein flossen ist und die Uebergriffe einiger tollgewordener Fanatiker, die Steuerinspektor hinter das Geheimnis des Einkommens der Dame zu dringen versucht. Sein junger Hilfsbeamter muß dabei den nach russischem Muster sozialisieren wollen. Köder" machen. Gewisse satirische Spitzen gegen das alte Re­gime" find nicht zu verkennen.

"

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Cohen( Zentralrat): Der Antrag der S. P. D. wurde von allen Seiten abgelehnt. Am wenigsten Entgegenkommen aber fand er bei der Regierung. Wir glauben, daß dieser Gedante das Die G'sha mige" von August Neidhard, eine mün deutsche Bolt wieder auf die Beine tellen fann. Wenn Sie eine chenerische Faschingsliebelei mit fleinen Widerhafen, dünkt mir das Diktatur des Proletariats fordern, so müssen wir dies, annehmbarfte Stüdchen. Daß eine Dame mastieri ihrem heimlich als mit den Prinzipien der Demokratie nicht in Einklang zu Angebeteten auf Redouten bis in fein Quartier nachsteigt das gibt's. Hauptsache: wenn die Weibtugend moralfest am Rande beabsichtigt, hinabzugleiten.

- nun,

bringen, ablehnen seurusjäher Abgründe wandeln kann, ohne früher, als es der Verfasser

Jede Diktatur hat den Terror zur Folge.

Bom zweiten Rätetongreß aber soll man sagen, daß er den gordi. Der Haupttreffer Nr. 33" von W. Ascher führt ein Um 10 Uhr eröffnete der Borsitzende Hauschild die Taschen Knoten zerschlug und das Bolt aus der tiefften Duntel- liebtolles Dämchen vor, das sich selber verloft und weiß dem Manne Ver Eintritt in die Tagesordnung tam es zu einer ein heit zur Arbeit und Ordnung führte und ihm einen Weg feiner stillen Neigung die Gewinnummer in die Hand zu spielen. gung. mütigen unbgebung des Kongresses zu den letzten Vorgän- zeigte, an deffen Ende die Freiheit steht. Aber vor dem Bett mit dem Dienstmann drin reißen alle neun gen in Dresden  . Der Borsisende aufchild teilte mit, daß Bei der Abstimmung wurde der Antrag der sozialdemo- Musen aus, und plumpe Geschmadlosigkeit setzt sich zu Tisch sowohl die Fraktion der S. P. D. wie der u. S. P. D. die An- fratischen Fraktion bezüglich des Rätesystems und ein Zujabantrag: Die Darsteller bemühten sich nicht wenig, womöglich noch deut­regung gegeben haben, der Kongreß möge seinen Abscheu über Bis zur Neuregelung der Arbeiterräte die bestehenden Räte bei licher zu scheinen, als schicklich und künstlerisch geboten war. In tezubehalten und auch ihre Funktionen festzulegen" mit allen Stimmen desen gab Grna Bast in doch ein reizend g'ichamigs" Liesl ab. Ermordung des fichischen Kriegsministers gegen 5 der Demokraten angenommen

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