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Betriebsräte in Württemberg .

Aus Stuttgart wird gemeldet: Am 16. April fand im Arbeitsministerium eine Sigung von Unternehmern und Arbeiter­bertretern unter Vorsiz des Arbeitsministers Slide flatt, die

Unternehmerfabotage.

Breslau , 17. April. Wie die Breslauer Zeitung" meldet, haben bie zusammenberufenen erreichbaren Mitglieder des Auf fichtsrats der Bismarckhütte beschlossen, nachdem die Arbeiter­schaft den Generaldirektor Thiele und Direktor Höhren abgesetzt hat, den Vorstand zu ersuchen, alles für eine unmittelbare Schließung der erle borzubereiten, da sie sich unter diesen Umständen gegenüber den von ihnen vertretenen Intereffen außer. stande sehen, die Verantwortung für einen weiteren Betrieb der Werke zu tragen.

Der Generalftreik der Angeftellten.

Achtung, Siemensangestellte!

Die Streiflage darf noch immer als äußerst gespannt zu dem Beschluß gelommen, daß fie im Einvernehmen bes Ange fich mit der gefehlichen Einführung von Betriebsräten befaßte. gelten. Die Angestellten halten an ihrer Forderung des Mittelltenausschusses mit der Zentralftreilleitung im Intereffe der sich mit der gefehlichen Einführung von Betriebsräten befaßte. bestimmungsrechts energisch fest, während die Unternehmer werktätigen Bevölkerung Groß- Berlins von einer Arbeitseinstellung Ein Gesezentwurf, der die Rechte und Pflichten von einem solchen bei Einstellungen nichts wissen wollen. In recht befindlichen Angestellten ihre volle Sympathie aus und absteht. Sie sprach aber den im Kampfe um das Mitbestimmungs der Betriebsräte festlegen soll, wurde vom Arbeitsminister in Aus der gestrigen Versammlung der Obleute wurde nach langen wünschte ihnen vollen Erfolg ihrer Bestrebungen. Gleichzeitig sicht gestellt. Verhandlungen beschlossen, der gewählten Verhandlungskom- wurde von der Versammlung beschlossen, die im Streit befindlichen mission aufzugeben, daß der Vorschlag des Generaldirektors Angestellten auch finanziell zu unterstüben. Brüdmann als das mindeste durchgesezt werden müsse. Bu­gleich soll bei den Verhandlungen die Forderung nach wie vor Die Direktionen der Siemens- Schudertwerke, G. m. 5. H., und sein, daß die Bestimmungen des zukünftigen Bertrages über das Mitbestimmungsrecht so lange Geltung haben sollen, bis der Siemens u. Halske A.-G. fordern die Kollegen auf, durch Ein­schreibebrief die Arbeitswilligkeit zu versichern. Der Zwed dieses eine gefeßliche Regelung eintritt. Inserats liegt, da nicht nur die Metallindustriellen, sondern auch Auf dieser Basis müßte eine Einigung möglich sein, die Banffirmen mit den gleichen Machenschaften arbeiten, flar auf wenn dazu auf beiden Seiten der gute Wille vorhanden ist. der Hand. Die Arbeitgeber brauchen Zahlen für die Oeffentlich­Unter feinen Umständen darf der Streit eine Verschärfung feit. Die Streifleitung erwartet mit Rube die Publizierung des insofern erfahren, als die gemeinnüßigen Betriebe von ihm Ergebnisses der Arbeitswilligenmeldungen seitens der Direktionen erfaßt werden. Der Wille der Zentralstreifleitung war ja und weist hierdurch nochmals auf das Abstimmungsergebnis vom auch von Anfang an, diese Betriebe von dem Ausstand zu 10. d. M. hin, wonach die Ablehnung des Schiedsspruches mit über­berschonen. Denn das wissen wir, daß eine noch so berech wältigender Mehrheit beschlossen wurde. Diese Abstimmung war geheim! Die in der Vollversammlung aller Siemensangestellten im tigte Bewegung an Sympathien einbüßt, sobald durch fie die Birtus Busch am 12. b. M. einstimmig angenommene Resolution Lebensmittelversorgung der Bevölkerung, die Krankenpflege muß der Oeffentlichkeit und auch unserer Firma das richtige Stim usw. in Mitleidenschaft gezogen wird. mungsbild zeigen. Die Firma, oder wohl richtiger bezeichnet, Heute nachmittag um 4 Uhr findet im Reichsarbeitsministerium besonders tüchtige Oberkollegen, greifen neuerdings zu einem neuen eine Sihung statt, an der fünf Bertreter der Angestellten und fünf Mittel der Stimmungsmache, welches verdient, veröffentlicht zu Bertreter der Unternehmer der Metallindustrie teilnehmen werden. werden. In mehreren Lokalen werden von Vorstehern mit Ver­Man darf bis zu einem gewiffen Grade die Zuversicht begen, daß trauensleuten Stammtischfizungen abgehalten, um dort gegen den es hierbei zu einer Einigung kommen wird. Streit zu agitieren. Die Streifleitung fann allen Kollegen nur empfehlen, Einladungen zu folchen Bierabenden nur recht rege Folge zu leisten, um dadurch das Ergebnis dieser Agitation illu forisch zu machen.

Wenn sich die Meldung bewahrheiten sollte, so erwarten tvir auf das bestimmteste, daß die Regierung Maßregeln trifft, das Werk aufrechtzuerhalten. Die von dem Aufsichtsrat ver­tretenen Intereffen scheinen sich wenig mit denen des Bolts­ganzen zu decken, da dieser sich nicht scheut, aus einer Ber­fonenfrage eines jener Machtspiele zu machen, das Arbeits­niederlegungen größeren Umfanges leicht nach sich ziehen kann.

Ausschreitungen in Oberschlesien .

Beuthen ( D.- Schl.), 17. April In Kochlowitz fam es geftern zu wüsten Ausschreitungen und Plünderungen. Etwa verzig Mann erschienen vor dem Gemeindehaus und verlangten mehr Lebensmittel, besonders Kartoffellieferung. Da dies nicht möglich war, rotteten fich gegen dreitaufend Bersonen zusammen und begannen einen Raub und Plünderungszug durch den Ort. Mehrene Geschäfte wurden total ausgeplündert. Ge­meindeborräte an Bekleidungsstüden im Werte von 70 000 m. tur

den entwendet.

S

Die Versammlung der Obleute.

Wir berichteten bereits in der geftrigen Abendnummer des Bouvarts" über den Verlauf der Obleute- Versammlung am gestrigen Bormittag. Bon der Zentralftreilleitung wird uns hierzu noch folgender Bericht übersandt:

Die gestrige Versammlung der Obleute fämtlicher streifenden Branchen hatte sehr schwerwiegende Entschlüsse zu fallen. Bunächst berichtete Aufhäuser über die am Mittwoch ftatt gefundenen Verhandlungen vor dem Vollzugsrat mit dem Arbeit Hindenburg , 17. April. Entsprechenb ber Sympathie- geberverband, worüber bereits gestern in den Zeitungen berichtet streitproklamation der Kommunisten find die Graf- wurde. Gr brachte zum Ausdruck, daß die Streifleitung sich in der Franz- Grube und die Wolfgang Grube heute auszusammenzutretenden Kommission, welche über das Mitbestim ständig. Auf der Donnersmardgrube wurde dagegen gearbeitet. mungsrecht bei Einstellungen verhandeln solle, beteiligen wird, daß Auch die Kleophasgrube ist noch ausständig. aber darin nicht eine Schwäche zu erblicken sei, sondern daß die Sentralftreibleitung wie überhaupt die Angestelltenschaft sich durch aus der Straft bewußt sei, die ihr innewohert und die bis heute von Tag zu Tag gewachsen fei. Büchel vom Bollzugsrat forberte die Angestellten auf, aus­zuharren in ihrem Stampfe und ließ dabei die Versammlung nicht im Zweifel darüber, daß es sich nach seiner Meinung bei dem ganzen Streit um eine Machtfrage handele und daß gerade darum bie Angestellten feft bleiben müßten.

Kattowik, 17. April. Die Belegschaft der Grube Aleophas drang in das Bureau des Bergtverfdirektors Jüngs ein und führte ihn unter Anwendung von Gewalt nach bem Bechenhause, wo ihm die Forderung nach Lohnaufbesserung und reichlicherer Versorgung mit Lebensmitteln gestellt wurde.

Die Gefahr der Einstellung des Zugverkehrs.

Die am 16. April im Restaurant Barthel, Haselhorst , bersam­melten Angestellten des Kabel- und Metallwerts der Siemens- Schudert- Werte G. m. b. O, heißen die Entschließung und Broklamierung des Generalfireits durch ihre Obleute gut. find festen Willens, weiter zu kämpfen, bis die Forderungen be= treffend des Mitbestimmungsrechts und vorherigem Zustimmungs­rechts bei Einstellungen, Kündigungen und Entlassungen, sowie in allen Fragen des Arbeitsverhältnisses ohne jede Wortumstellung er­rungen find.

Die tägliche Meldung in den einzelnen Streifausschüssen fällt an Karfreitag sowie am ersten und zweiten Feiertag fort. Am Sonnabend, den 19. und am Dienstag, den 22. d. M. sowie an den darauffolgenden Tagen sind die Streitausschüsse zur Entgegen­nahme von Meldungen wieder geöffnet. Auch müssen an diesen Tagen die erforderlichen Streitposten gestellt werden. Der Bentral­ftreitausschuß des Siemensfonzerns.

Zum Streit der Bankbeamten.

Bon der Streifleitung geht uns ein längeres Schreiben zu, in bem die Entstehungsursachen und die Ziele der Bankbewegung dar Nach langen Verhandlungen, bie bis melt in ben Nachmittag gestellt werden. Der Streit war zunächst als ein Sympathieftreit hinein währten, wurde schließlich beschloffen, der Verhandlungs- für bie Beamten der Darmstädter Bant gedacht, denen durch Weber­tommiffion aufzugeben, daß der Vorschlag des Generaldirektors nahme der Arbeiten durch die Beamten der nunmehr ebenfalls Eingeschränkte Aufrechterhaltung des Berkehrs. Brüdmann unter allen Umständen als mindestes durchgefekt werden in den Ausstand getretenen Banken in den Rüden gefallen werden An zuständiger Stelle erfahren die P. P. N.: Die Blätternotiz, folle. Des weiteren wurde erneut festgesetzt, daß bei den Ver- sollte. Die Direktoren hatten an der hinderung einer ruhigen wonach infolge des burch die Etreits hervorgerufenen Kohlenmangels handlungen die Forderung nach wie vor sei, daß die Bestimmungen Streifentwidlung großes Intereffe; ihre Veröffentlichungen in der schon in den nächsten Tagen mit der bölligen Betriebsein. Des fünftigen Vertrages über das Mitbestimmungsredyt so lange Breffe bedeuten eine rreführung der öffentlichen Meinung, da in stellung der Eisenbahnen zu rechnen sei, hat in dieser Form Geltung haben sollen, bis eine gefeßliche Regelung eintritt. In die der Frage des Mitbestimmungsrechts von ihnen beinerlei Kon­weitgehende Beunruhigung in das reifende Publikum hinein- Sommission wurden gewählt die Herren Rothe, A. M. Schmidt, geffionen gemacht wurden; obwohl diese fich lediglich auf Dienst­getragen. Es tann jedenfalls keine Rede davon sein, den Verkehr Thiel, Bublib, Aufhäuser. Im übrigen tam in der Versammlung und Angestelltenangelegenheiten erftreden sollten. Auch vom Tarif, auf allen Binien mit einem Schlage ftillzulegen. Die Staate in fehr startem Maße zum Ausdruck, daß die Angestellten unter der sich auf Personen der Gehaltstlaffen von 4200 bis 15 000 0. bahnen innerhalb der Bezirke der einzelnen Eisenbahndirektionen allen Umständen gewillt sind, auszuharren bis zur Durchfeßung beziehe, fönne nicht abgegangen werden. Künftig müsse verhütet find fotveit noch mit Stohle versorgt, daß eine allerdings start ein- ihrer Forderungen. Unter anderem erklärte Kuligt von den Ma- werden, daß unfähige Personen lediglich auf Grund ihrer guten geschräfte Aufrechterhaltung des Berfehrs fich giftratsbeamten, daß sie sich durchaus zur Verfügung der Bentral- Beziehungen in leitende Stellungen zum Schaden der deutschen wohl noch bewerkstelligen ließe. Zumindest würde das für die Durch freibleitung halten. Sie würden restlos in den Ausstand treten, Volkswirtschaft gelangten. führung der Lebensmittel und Rohlentransporte fobald es von dort verlangt würde. Bollversammlung. unbedingt gelten, die selbstverständlich im äußersten Falle den Vor­Aus der Versammlung heraus wurde der Antrag gestellt und rang vor dem Bersonenverkehr hätten. Wenn einzelne Eisenbahn angenommen, direktionen, wie die Frankfurter , mit einer demnächstigen Ein­stellung zu rechnen glauben, so fönnte es fich dabei höchstens um total begrenzte Schwierigteiten innerhalb des be treffenden Direftionsbezirks bandeln. Es ist ferner auch zu berüdsichtigen, daß die Staatsbahnen ja nicht nur ausschließlich vom Ruhrrevier, sondern auch von anderen Kohlengebieten her be= liefert werden, so daß man also annehmen darf, eine für das deutsche Bolt so verhängnisvolle Maßnahme wie die gänzliche Ein stellung des Zugverkehrs doch noch umgehen zu lönnen.

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ben allgemeinen Angestelltenstreik noch zu verschärfen. Des weiteren lam in der Bersammlung vielfach ein Proteft zur Geltung gegen bie Saltung der bürgerlichen Breffe. Diesbezüg lich wurde folgende Entschließung angenommen:

" Die am 17. April 1919 in Haberlands Festfälen versammelten Obleute aller Betriebe erheben entschiedenen Protest gegen die Schreibweise der bürgerlichen Bresse zu dem Kampf der Ange­stellten für das Mitbestimmungsrecht. Als geradezu unverständlich muß besonders die Haltung des Berliner Tageblattes" und der Ulsteinpresse sowie feiner Gesinnungsfreunde bezeichnet werden, an­gesichts der Tatsache, daß die Forderung nach der Demokratisierung der Betriebe ein Anspruch der bürgerlichen Demokratie feit vielen Jahrzehnten immer gewesen ist.

Gipfelfunft wie die Penthefilea" bedarf zur vollen Auswir­fung nicht nur der andächtigen Berjentung; fie will burch häus liche Lektüre vorbereitet sein. Sdben die Besucher der Boltsbühne ftets die Muße und Gelegenheit dazu? Wird nicht der Spielplan der Bühne- mag jedes eingelne Stud für fich vortrefflich sein haft ett befe, Blätter fit bebegung ber einer gente Wenn diese die Angestellten allzu literarisch- unvolkstümlich? Diese Gedanten tamen mir jest damit zu zersplittern fuchen, indem fte ibne Spalten in der Froschperspektive des Buschauerraums, wenn die. Stamps. durch Fälschungen und Berdrehungen der Wahrheit die Ange­Szenen die Vergänglichkeiten auch dieses Werks deutlich werden stelltenschaft ins Unrecht zu sehen versuchen; wenn sie weiterhin, ließen. Die Egene gibt ihm Farbe und Leben, aber sie läßt auch wie es jetzt geschehen ist, die Geschlossenheit der Angestelltenschaft manches Tiefe im Wortgeflatter vorüberhuschen. Das Bühnen- dadurch verwirren will, daß wider besseres Wissen behauptet wird, eine wellige Landschaft mit den kräftigen Bertikalen daß die Bewegung sich politische Ziele zu eigen mache, so erklären atveier gelslegel war einheitlich, mur durch die Beleuchtung irren lassen werden und mit allen Mitteln bafür Sorge tragen die Obleute, daß sie sich durch solch schmähliches Borgeben nicht be­wurde der Stimmungstedsel nuanciert Anmutige leichtgeschürzte Amazonen belebten in schönen Grup. wollen, daß die Angestelltenschaft die Konsequenzen aus diesem Ber­pen die Landschaft. Die Benthefilea war Mary Dietrich, die rat ihrer gerechten Sache ziehen wird." auserforene( und bereits im Deutschen Theater erprobte) Dar stellerin der Rolle. In der Erscheinung glich fie rant und schlan einer Bragiteleischen Amazone. Die gange feelische Differenzie rung vom wildesten Haßausbruch bis zum boldfeligen Liebesspiel und zur verklärten Todesfehnsucht war in ihrem Bereich. Berrlich war ihre Sprachkunst. Ihr gehören alle Erlebnisse des Abends. Der Achill des Herrn Stahl- Nachbaur fiel baneben ab; es war der starte Rufer im Streit, aber nicht des Ideal einer Benthefilea. Wunderlieblich erblichte die Liebesszene, die die ganze Schönheit der Dichtung verkörperte.

Notizen.

Gegen die Angriffe auf Breuer. Die start be­fuchte Jabreeveriammlung der Berliner Ortsgruppe des Schutz­verbandes Deuticer Schriftsteller hat sich mit den gegen den Ber­bands Geschäftsführer Robert Breuer gerichteten Angriffen be­fchäftigt. Nach eingehender Brüfung durch den gesamten Borstand wurde festgestellt, daß die erhobenen Vorwürfe durchaus unbegründet find. Die Versammlung sprach dem Angegriffenen einstimmig das Vertrauen und den Dank für seine Geschäftsführung aus.

Theater. Im Schauspielhaus" gelangt Shale­speares Tragödie Coriolan in neuer Einstudierung und Inszenierung am 29. April zur ersten Aufführung. Die Titelrolle ist mit Theodor Becker und Dito Sommarstorff doppelt befest. Die Erstaufführung von Robert Dverwegs, tümmelblättchen" im Kleinen Theater" ist auf den 23. April festgesetzt.

erklären fich in einer Besolution mit den im Ausstand befindlichen Die Beamten der Brandenburgischen Kreis- Gleftrigitätswerte Sollegen vollkommen solidarisch und stehen im äußersten Rotfall voll und gang hinter denselben. Wir haben, so heißt es in der Ent schließung, in unserem Betriebe das Mitbestimmungsrecht erreicht. Die Angestellten weisen auf die unabsehbaren Folgen, die die Still legung unseres Betriebes haben würde, hin. 8. B. würde die Volks. ernährung, die drahtlose Telegraphie und somit der ganze Uebersee berkehr ftillgelegt werden. Tropbem halten wir im äußersten Not­falle die Solidarität aufrecht. Diese Resolution wurde einstimmig

angenommen.

Genoffe Büchel teilt uns mit, daß seine Aeußerungen über die Gas- und Wassersperre misverstanden worden seien. Er habe sich nämlich wörtlich jo ausgedrüdt:" Die Absperrung von Wasser, Gas und Glektrizität sind auch Kampfmittel der Arbeiterschaft, die aber nicht ohne weiteres angewandt werden können. Es gibt aber noch andere Mittel, den Kampf zu verschärfen, wenn die Unter­nehmer nicht nachgeben. Damit wird auch die Stritit, die wir au jene Ausführungen Inüpften, hinfällig.

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der Angestellten der B. E. W. Berlin am 19. April, mittags 12 Uhr, in den Bharusfälen. Streitkontrolle findet im Saale statt. Die Streifleitung. W. Hesse.

Die Zentralleitung der kaufmännischen Angestellten der Waren. Haus- und Spezialgeschäfte teilt mit, daß der Streif weiter geht. Heute, 211 Uhr, Versammlung in der Bögon Brauerei. A. Wertheim- Angestellte. Sonnabend früh 8,25 Uhr Betriebs­versammlung aller Filialen in der Leipziger Straße , Hauptgeschäft, Expeditionshof.

A. Jandorf n. Co.- Angestellte. Sonnabend früh 9 Uhr Betriebs­bersammlung aller Filialen in der Alten Jakobstraße, Zentral­Theater- Säle,

Stillegung der Spandauer Staatsbetriebe.

Infolge der durch den Sympathyeftreit der Angestellten in ben Heereswerkstätten geschaffenen Lage fand am Donnerstag eine Sibung des Generaldirektors Wehling mit den Direktoren der eereswerfstätten statt, die nachstehende Stellung des Kriegs­minifters als Extraft dieser Sigung an die einzelnen Staatsbetriebe

sandte.

An die

General- Divettion der Heereswerkstätten

burch Kriegsamt. Da eine wirtschaftliche Weiterführung der Betriebe der Heeres­verfstätten in Spandau infolge des Angestelltenstreifs nicht möglich brechung der Arbeit bedingt ist, find die Spandauer Beereswerk­und durch die nahen Osterfeiertage ohnehin eine längere Unter­stätten bis auf weiteres zu fließen. Mitteilung über die Wiederinbetriebnahme wird besonders erfolgen. Bohnfrage bleibt vorbehalten. Einem Bericht über Wiedereröffnung Regelung der wird entgegengesehen.

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Kriegsminister. gez. Reinhardt. Unterstaatssekretär. gez. Göhre. Sr. 907. 4. 19. 5 H BA

Geha

Die Geha wird dafür eintreten, daß zunächst der Lohn für Sonnabend, den 19. April, bezahlt wird und daß zu den weiteren Berhandlungen neben dem Zentralbeirat Arbeitervertreter der Heereswerkstätten zugegen find.

Besonders dringliche unaufschiebbare Arbeiten sind bon ber Direktion im Giavernehmen mit dem Arbeiterrat anzuordnen. Für den Zentralbeirat gez. Eichler. gea.( Unterschrift).

Zu diesem Grlaß nahm die Arbeiterschaft in einer Betriebs­bersammlung am Donnerstag Stellung und nahm einstimmig fol­gende Resolution an:

Die Arbeiterschaft der Gewehrfabrik Spandant protestiert ener Das Mitbestimmungsrecht der Angestellten bei der gisch gegen den Beschluß des Kriegsministeriums, die Spandauer Hochbahn. Betriebe stillzulegen. Wohl befundet die Arbeiterschaft den streifen­Wie berichtet wird, haben auch die Angestellten der Hochbahn den Angestellten ihre Sympathie, sie ist jedoch selber entschloffen zu Die Frühjahrs- Ausstellung der Berliner in einer am 16. 5. 2. stattgefundenen Versammlung zur Frage des arbeiten und wird der Anweisung des Kriegsministeriums nicht Sezeifion wird Ende April eröffnet werden. Die Ausstellung Mitbestimmungsrechts Stellung genommen. In früheren Berhand- eher Folge leisten, bis die Frage der Bezahlung für die Feier­wird insofern eine neue Gestaltung bekommen, als der große Aus. lungen mit der Direktion hatte sich diese bereit erklärt, bor Aus- schichten so geregelt ist, wie es den Interessen der Arbeiterschaft stellungsfaal von 18 Mitgliedern der Ber.iner Sezeffion in feinen spruch einer Kündigung den Angestelltenausschuß zu hören und entspricht. weiten Flächen ausgemalt wurde und im übrigen nur zur Aufnahme diefes Bugeständnis in einer vor Beginn der Versammlung, dem Die Arbeiterschaft berührt es eigenartig, daß über die Still­der Plastik dient. Sonst ist die Ausstellung diesmal den zeichnenden Angestelltenausschuß zur Kenntnis gebrachten Entschließung dahin legung der Heereswerkstätten nicht die Arbeitervertreter mit heran­Künsten gewidmet. erweitert, bis zum Erlaß eines Reichsgefeßes betreffend das Mit- gezogen worden sind. Lt. Nachtrag der Geha sollen die Arbeiter­Die Grundgefeße des modernen Kunstbestimmungsrecht der Angestellten, das ja nach den Zusagen der vertreter bei der Wiederinbetriebschung hinzugezogen werden, das tanzes wird Dr. Frant Thieß am 22. April im Blüthnerfaal ent. Regierung in Stürze zu erivarten ist, Kündigungen und Anstellungen hätte auch bei der viel wichtigeren Frage der Stillegung der Heeres mideln von Beamten nicht vorzunehmen, Die Versammlung ist hiernach Iwerkstätten geschehen müssen,