dsten zu Zusammenstößen kam. Dafür trifft die Schuld jene dunklen frivolen Elemente, die den politi- 'chsn Streik anzettelten und nun''ogar das ruchlose Mittel der G r u b e rrz e r st ö r u n g in Anwendung bringen lasten wollten. Durch den Klchrstreik sind uns mindestens drei M i l- lionen Tonneu Koblensorderung verloren ge- gangen. Das geschieht in den Tagen, wo für die hungern« den Masten vom Ausland Lebensmittel herein sollen, wenn wir sie bezahlen. Wenn wir zwei Millionen Tonnen Kohlen, die nun ausgefallen sind, exportiert hätten, so würden wir damit mindestens tür 25 0 Millionen Mark L e- bens mittel bezahlen können? Das hungernde Volk. schreit nach Brot und wird gerade jetzt frivol oeranlaßt, durch Unterbindung der Kohlenförderung untere Lebensmittelcin- fuhr abzuschneiden, die Hungersnot und die Arbeitslosigkeit noch zu erhöhen. Tic st ä r k st e S t r e i k u r s a ch e i st zweifellos d i e von der Entente durch ihre Blockade erzeugte Hungersnot! Die hierdurch entstondene Verzweiflungsstimmung ist von den Generalsteik- machern bedenkenlos ausgenutzt worden. Das ist ihr schweres Verbrechen an unserem Volke, ein Verbrechen von noch unab- iehbarer Tragweite. Noch ist die Arbeit nicht überall aufge- -omtnen. es kann dies auch nicht geschehen, weil in zabl- reichen Schächten infolge des Ärbeitsstillstaudes erhebliche Störungen(zum Teil Ersaufen der untersten Soblensi ein- f-mien, darum wahrscheinlich viele tauscnde Arbeiter einst- weilen nicht beschäftigt werden können. Mehrere llnterneh- mimgen haben die'St i l le g p n g ihrer Schachte an- gekündigt, mit der Begründung, die Zubußen seien uner- ichWnglich geworden. Was sollen die deshalb entlassenen �'rbeiten'charen beginnen, nun die allgemeine Arbeitslosig- ksit wegen des ungeheuren Koblenausfglls noch riesig der- mehrt ist? Die etwa 300 000 freiwillig oder unfreiwillig an ■wm Streik Beteiligten haben zum Teil für über drei Wochen keinen Lohn! Auf icden der Beteiligten entfällt ein Lohn- Verlust von mindestens 200 b i s 300 M a r kl In wn nächsten Tagen würde normalerweise die Abschlagszah- l"?,»! �Vorschuß) erfolgen, auf die bnnderttailiende Familien l-lä�nötig angewiesen sind. Da keine Schichten ver- abren sind, wird e S auch keinen„Abschlag" -r'eben, die Hunderttausende t i n d daher dem- nächst außerstande, sich auch nur die kargen Lebens inittelrationen z u kaufen! Ein schreck- v-cher Zustand, der natumemäß die sckgversien Gefahren für die öffentliche Anbe r?nd Sicherheit in sich birgt. Die Gene- ''alstreikmacher haben den Masten die..Bezahlung der Streik- iösichten" als selbstverständlich verbeißen. Darauf erklären !ste Werksvenvaltl-ngcn. daß es ihnen einfach unmöglich sei, die Streikschichten zu bezahlen, es kommt eine Summe " o n 55 b i e- HO Millionen in Betracht.. Die halb- �erhungerten Masseii sind also aus Wochen hinaus nicht in '"•r Lage, ibren nötigsten Nabrungsbedorf zu bezahlen! Stelle man sich nur.diei'e schauerliche Situation vor nnd man wird ermessen, welche kotostronbalen Nachweben der Ruhr- ''Seik noch hoben kann. Werksstitlegimgen, Abfchnürung des "'-edsts für die bestreikten Zeche», wer weiß wie viele Ar- !"itslose mehr, ein LohnauSfoll von Hunderten Mark für 'ehe Arbeiterfamilie. Zahlungsunfähigkeit von Hnnderttou- senden Steigerung der Hungersnöte— daS sind die„Er- st'lae" des großen Kohlenaräberstreiks. der von den General- smeikwechern als eine„herrliche Erbebung des revolutio- - ären Proletariats" gefeiert ist. Sa etwas nennt man„die Revolution weitertreiben"— bis die vom Hunger gepei- -iaten unglücklichen Menschen sich geaenseitig anfallen nnd 'wließ lsch sich auf den Tn'immerbaufen die v o l k s r e ch t- »sindlrche Gegenrevolution siegreich erhobt, '■•rm unterstützt von ienem großen Teil der volitisch ungo- 'chulten Mosten, der beute am radikalsten auftritt, vor gar nicht langer Zeit aber dem Hurrapatriotismus huldigte. Spartakusterror im Ruhrgebiet . Einstellung der Notstandsarbciteu. Esten, 18. April. (TU.) Heber die Abfichl der Streikleitung �.n Fall« eines im Sinn« der Spartakisten günstigen Verlaufes der
SireikEewegung machte in einer BelegschastsverkammkunH der Zeche „Ewald" in Herten (Wests.) ein Redner bemerkenswerte Mittel- lungen. Er berichtete, daß an die Stelle der in Essen verhasteten Mitglieder des Neun ev- Ausschusses fpforr andere Leute ge- treten seien. Diese hätten folgendes beschlossen: l. Vollstän- d i g e E i u st sll l u n g der N o t st a n d s a rbe.i t e n, 2. wenn der Streik zugunktan der Sireikenden ausfallen fällte, sämtliche Ar- b e it sw i lli ge n zu entlassen, ihr L oh li g u tih a be» bei der Zeche mit Beschlag zu belegen und zu verteilen. Dortmund , 18. April. Tie Presseabteilung des Reichskom- miffars teilt mir: Am Donnerstag, den 17. April, waren auf ins- .ge'amt Sst Schach-anlagen mindestens 90 Proz. der Arbeiterschaft angefahren. Auf neun Zechen wurde die Arbeit neu aufgenommen. Von der Morgenschicht streikten 49,32 Proz., von der Mittagschicht 67,49 Proz. Die Fehlziffer zeigt in der Morgenichicht gegen den vorausgegangenen Tag eine Abnahme um 8,45 Proz. für den ganzem Ruhrbezirk.
ftusÜehnung üer Streiks in Gberschlesien. �ordernng der Sechsstundenschicht. Kottowitz, 18. April. Der Streik auf den oberschlesische« Gruben und Hütten dehnt sich laut T.-U. weiter ans, und es hat de» Anschein, als würde dem Aufruf der Kommunisten in Oberfchl-sien Folge geleistet. Auch die Oheim- und branden« burgischen Gruben streiken; desgleichen die„Martha-Hütte". DaS liehergreifen auf die grossen Hütten, wie Donncrsmarckhütte und Bismarckduttc wird befürchtet. Die Forderungen der Arbeiter rr- strecken sich jetzt anch auf die SechSstundenschicht. Auf der „Ludwigsglückgrubr" sind die Arbeiter mit neuen Lohnforderungen hervorgetreten. Waldenburg i. S., 18. April. In sämtlichen Spinnereien und Webereien Mittel schlesiens ist die Arbeiters chaft in den Ausstand getreten. Dem Streik liegen Lohnforderungen zugrunde, über die augenblicklich verhandelt wivd.
Herstellung üer Ruhe in Sraunschweig. Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs. Braunschweig , 18. April. Heute nachmittag ist der normale Eisenbahnbetrieb wiederhergestellt worden. Auch der Telegraphen- und Fernsprechverkehr nach auswärts ist wieder in Betrieb. Nach den„Neuesten Nachrichten" haben sich auch 150 ehemalige aktive Unteroffiziere an der Einnahme dsr Stadt beteiligt. Sie hatten sich vorher im geheimen organisiert, um am Mittwoch abend der Volkswehr und der Dolksmarinedwision ein Ultimatum zu nellen, das die Räumung des Schlosses nnd der Kasernen verlangte. Das Ultimatum wurde angenommen, die Gebäude van den Unter» Offizieren besetzt. Das nette Kabinett in Brauuschweig. Braunschweig , 18. April. In einer Bexhaudlnng zwischen General Maerker und dem Acktestenausschuß des Landtage? wurde eine Einigung in der Kabiuettsfrage erzielt, durch die die Spannung zwischen Braunschweig und dem Reiche beseitigt wird. Danach würde das Kabinett bestehen ans vier oder fünf MehrheitSsoziali st en, zwei Unabhängigen und einem Demokraten. Dieses Kabinett wird bis 24. d. M. im Amte bleiben. An diesem Tage wird der Landtag zusammentrete« und die Neubildung deS Kabinetts vornehmen.
vor neuen Unruhen in flgppten. Verstärkung der englische» Besatznitg. Amsterdam , 18. April. (T.-ll.) Reuter vernimmt aas Kairo : In Aegypten herrscht augenscheinlich Ruhe. Man defürchtet aber neue Unruhen. Die 26, Division ist«uS der Dabrub- fcha zur Verstärkung nach Aegypten abgegangen. Gegen Ernst Däumig ist nach einer Mekburm der„Republik " Anklage irezen Teilnahme an den Januar-Unruhen erhoben wor» dem"Das Verfahren scktveot bekanntlich schon längere Zeit und ist durch die Au Hebung deS Haftbefehls nicht unterbrochen worden/ Däumigs Anhänger behaupten seine völlige Schuldlosigkeit. Die Verhandlung, die natürlich öffentlich sein wird, wird darüber volle Aufklärung schaffen. In l�r Oeffentlichkeit hat Däumig seine von uns bekämpften zfdeen namentlich in der letzten Zeit mit einem Ernst mib einer Besonnenheit vertreten, die iqm die Achtung auch seiner Gegner eingetragen haben.
Die schwfenöe Staüt. Äon P a u l Ha u p t. Em plumper, schwarzer Buckel mit gesträubten Haaren, schiebt ich der Hügel mir seinen entlaubten alten Bäumen in das Nebel- ■mo. hinein.&i(viex. dicker Nebel, in die Niederung krampfhaft .neingedrückt wie ein wildes Tier, das eine Beut« unter sich hat, ..■2 ei nicht entrinnen lassen will. Die Stadt liegt im Tal am i-ügsl, Rasseln und Lärm bringt aus ihr empor. Die rottrüoen Runde der ewig brennende» Laternen schwimmen wie Leuchtbojen einem grauen unbewegten Meer, weit hinten liegt ein Streif vten,' grünen, gelben Lichtes, eine schwarzgetigerte Schlange ichletcht dort manchmal entlang, die Elser, da bn. An den kahlen Bäumen auf dem Hügel zupft der frisch« Früh- . ngSmorgeawind die zarten Älättchen aus den Knospen, unheimlich all, mehr fühlbar als sichtbar drängt der Nebel um den Hügel, als müsse er die Stadt vor dem kommenden Frühling verbergen. Sie 'chläst in Nacht und Nebel wie in einem dumpfen Bett, die Stadt, e-nen unruhigen, friedloien Schlaf. Sie lärmt und arbeitet und 'chnanst unter der Nebeldecke, wie ein Tier, das an seinen Käfig- ■:iben zerrt. In ihr drängt sich Schaffenwollen und Unruhe; wie ch.» starkes Tier, von dem die Kette genommen, wird sie am Morgen ,'trafen?
Sibelabenö Irene Trielch. Aren» Triesch beteiligt sich mit großem Wollen an der Arbeit, eer Bibel den Platz zu retten, den sie als Buch der Vergangen- feit aus anderen Gründen, als die Bibelgläubigcn sie gewohnt sind, 'ardern kann. Schätze dichterischer Schönheit, gesättigt mvt allen ernsten Werten der Wahrheit und des Lebens, gehoben au§ tiefsten Schächten von Gefühl und Geist, birgt dieses Büch der Bücher. Doch nenn f.« zwei Jahrtausende überdauern konnte, so war nicht dieser .''chrertsche Geb alt Ursache davon. Jetzt aber, wo kirchliche Nutzung < r Glaubenslehrzwecken dem Buch im Volke schwer Abbruch getan .cht. jetzt wird jenen tauge verkannten Werten besser gedient. Fn .diesem Amt wirkte Lü»ne Triesch nun wieder im Bechfteinsaal. ' Sie tritt im weißen Prophet enge wand vor die Menge und sie weiß, welcher gststigen Gaben da» gewählte Ävtt bedarf. Das Dichterische -er Vrbel ist aus männlichster.tzraft aufgegangen, und io«uß •■«« Künstlerin, die. sich gleichwohl daran tvagt, den Mut habe«, die Grenzen weiblichen GefühlSauSdruckeS bis zum Verleugnen zu weiten. Der Widerspruch aber, der hier ersteht, kann nicht bist zu vaklsm Wegtäusch, a überivuntzen werden. Die Triesch hat inbrunsi- arken Willen. Er kann lodern in überschwellender Lust, kann sich trauend vorwerfen in strenger Zorngetvalt, kenn leuchten und stger- m Hvtz»« tzi» lickbkich Db* ade» Hebt hohe Schönheit«b Licht
, und doch mischen sich viel Zeichen ein, daß Gewolltes und gewaltsam Ersteigertes ist, wo nur Unwifffünliches leben darf. DaS muß immerhin vermerkt werden, und es mag auch angedeutet s«n, daß die Kunst der Frau Driesch im Lyrischen reiner und reicher ist als im Beherrscher, epischer Stoffe, etwa der Gleich» iSerzählungen. Doch wesentlich ist, daß die vorgetragenen Stücke weder in Aus- wähl noch Tan irgendwelchen kirchlich-pastoralen Wünschen nachgehen; nur Weltlich-Künstlerrsches öe stimmte. Weltliches aber«mch insofern, äls schwere Stimmungen, die heute lastenden gleichen, aus- gewählt waren, und geistige Ueberzeugungen, die Gegenwärtiges sagen, sogar mit feindeutlichem Betonen herausgehoben wurden. Ties rechtfertigt den Bibelabend der Irene Driesch nur um so mehr._ eck.
Mferstehuag. Ans ewem' demnächst erscheinende« Gedicht-Zyklus von Max Kretzer „Soziale Auserstehongsgedichte«. Ich schritt mit dem Pastor durch Wiese und Feld lind hörte ihn plaudern von Menschen und Welt; Vom Studium, zu dem ihm sein Bater genötigt, Und auch von der schönen Karsreitagsprediot. Die er vorgestern im Dorie gehalten, Wo er gepriesen das göttliche Walten Im ewigen Werden und ew'gen Vergehn Und bei Christi drittägigem Auferstehn, Was alles bekanntlich die Lehre nur fei Von Dreieinigkeit und dem Glauben dabei.. iEr nahm eine Prise und räuiverte fich Und wehrte gemächlich der Mücke den Stich; Denn später als sonst war Ostern gekomme», Schon kündend des Sommers himmlische Wonnen.) Denn der Glaube müsse stets selig machen. Er strick fich den Bauch und fuhr fort mit Lache«: „Die Menge gewinnt man nur durch Verdrehung. So kommt man zum Mythus der Auferstehung." Da« borte ein Sämann, der neben uns ging, Dessen Auge am Boden träumerisch hing, Und der mit des Bauern gleichmäß'gem Regen Der FrühjahrSsaat erteilte den Segen. Die Hände ließ er im Sonnenlicht spielen. So daß ringsum die Körner gar golstg fielen. Er zog, wie eS mir schien, mit lautlosem Schritt In Furchen die ganze Erde mit. Und demütig sprach er mit HeilandSmund: ..Schon regt sich mein Geist wieder im Welienrund; Wie immer entstieg ich der Ällmuuer Schoß llnd leg' für euch olle den Humus hier bloß. Damit bald die Früchte das Himmelslicht iebn; llnd dgs preis' ich alf Wunder Sora Ausersteh«,
Gewaltftrekch unö Selagerungszuftanö. Braunschwetg— Berlin— Leipzig. Die.Freiheit" nennt den Einmarsch der Regierungstruppeit in Braunschweig , der sich erfreulicherweise unblutig vollzog, einen .Gewaltstreich". Wir erinnern uns nicht, jemals in der„Freiheit" denselben Ausdruck gelesen zu haben, wenn in München , Braun- schweig. Bremen oder sonstwo eine rechtmäßige Volksvertre- tung mit Gewalt auseinandergejagt wurde. In Braunschweig handelt es sich um nichts anderes als darum, die vom Volk gewählte Vertretung und eine Regierung, die sich auf das Vertrauen dieser Vertretung stützt, wieder in Funktion zu setzen, also denjenigen Zustand herzustellen, der von einem Gewalt- zustand am weitesten entfernt ist. Daran kann auch der Protest 'des„Aeltestenausschusses" nichts ändern und auch nicht die Tat- fache, daß er von einem Mehrheitssozialisten, dem Genossen Jasper, unterzeichnet ist. Der verschärfte Belagerungszustand mutz natür- lich sofort wieder aufgehoben werden, sobald die Herstellung recht- mätziger Zustände gesichert ist. Die„Freiheit" erregt sich weiter darüber, daß der preußische Ministerpräsident Hirsch einen Antrag der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte auf Aufhebung des Belagerungszustandes in Berlin abgelehnt hat, und zitiert dabei das bekannte Wort Cavours, mit dem Belagerungszustand könne jeder Esel regieren. Aber Cavour ist längst durch die Erfahrung überholt, denn die Unab- hängigen und Spartakisten können auch nicht mit dem Belagerungszustand regieren, den sie überall sofort einführen, wo sie zur Herrschaft kommen. Der Belagerungszustand, der von der Regierung verhängt wird, ist heute nur noch das Mittel, den Belagerungszustand zu verhindern, den die Unabhängigen und Spartakisten verhängen wollen. Einem allseitigen Ver- zicht auf jede Beschränkung der staatsbürgerlichen Gleichberechti- gung und Freiheit sind wir jederzeit bereit uns anzuschließen. Aber die ersehnte volle Freiheit nur herstellen, damit die Unab- hängigen und Spartakisten sie sofort wieder vernichten können, hat seine Bedenken. Ueber Sachsen ist der Belagerungszustand verhängt. Die Un- abhängigen sagen, er sei schon geplant gewesen, bevor Genosse Neuring ermordet wurde. Da haben diejenigen, die ihn schon eher planten, sehr recht gehabt; denn durch rechtzeitige Ausführung ihres Plans hätte die viehische Mordtat von Dresden vielleicht verhindert werden können. Nun erklärt der unabhängige Arbeiter- und Soldatenrat von Leidig, daß sich Leipzig an die Dresdener Weisungen nicht kehre, sondern den Kampf gegen die Re- gierung Gradnauer aufttehme. Daß die Regierung Grad- nauer die ungeheure Mehrheit des sächsischen Volkes hinter sich hat und im Volksauftrag handelt, darauf wird natürlich gepfiffen, und wenn eS zu Konflikten kommt, so haben die Dresdener Blut- Hunde daran schuld. Sie wollen sich nicht alle in die Elbe werfen und nachher Schietzübungen auf sich veranstalten lassen, nicht ein- mal diese harmlose Belustigung gönnen sie dem spartakistischen „Volk"! Ja, sie sind Schütten und Volksverräter diese Mehrheits- svzialisten.'___.. der'Rchtstunüentag für üas Fugperfona!. In den letzten Tagen haben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingehende Beratungen mit den Vertretern der Fachver- bände der Elsenbahnfahrbeamten über die Durchführung der ach:- stündigen Arbeitszeit für das Lokomotiv - und Zugbe- gleitpersonal stattgefunden. Die Verhandlungen haben zu einem vollen Einvernehmen geführt dank der sachverständigen Be- Handlung der Fragen durch dte Beamtenvertreter und dem ver- ständnisvollen Eingehen der Verwaltung auf die Wünsche der Be- amten. Trotz aller Schwierigkeiten, die der Durchführung der der- kürzten Arbeitszeit gerade, für die Zugpersonale wegen der An- forderungen des Betriebes entgegenstanden, werden sich künftig auch oiese Beamten der achtstünvigen Arbeitszeit erfreuen. Vor dem Auseinandergehen der Konferenz begrüßte Minister Oeser .die Erschienenen als die Vertreter der in den Fachverbänden organi- sietten Lokomotiv- und Zugbegleitbeamteu und-Hilfsbeamten und sprach ihnen seine Freude aus über das durch ihre treue und fach- kundige Mitarbeit erreichte Einvernehmen, dessen Wichtigkeit nicht nur für die Verwaltung, sondern für das gesamte Wirtschaftsleben er hervorhob._ Graf Ottvkar Ezrruin wurde hei einem Versuch, die deutsch - österreichische Grenze ohne Patz zu überschreiten, tu Feldkirch ver- haftet. Die Ausstellung eines Passes war ihm wegen der aristo- kratrfchen Umtriebe in der Schweiz verweigert worden.
Aus meinem Blute soll Sättigung sprießen, Nicht soll davon die Dogmatil genießen." Der Pastor, verschnupft, sah ihn staunend a« Und fragte mich kutz:„Sie, was sagt der Mann?" Dann setzt' er mit Würde den Weg weiter fort Und sprach wieder von Kirche und Gottes Wort..
ZlStize«. — Theater. Im Deutschen Künstler-Theater findet die Erst- aufführung von Lothar Schmidts Lustspiel„Das Schloß am Wannsee " am 26. April statt. — Musik. Am 23. April, abends 8 Uhr, Brahms-Abend im Saal des Deutschen Lvceumklubs. Anna v. Oobein und Elsa Mendel-Oberüber spielen: Sonate op. 106 D-Moll für Violine und Klavier, Sonate op. 2 Fis-Moll für Klavier und seltener gespielte Ungarische Tänze. Dazwischen singt Margot Engel-Fuchs zwei Gruppen Lieder. — Vorträge. In der Urania spricht Prof. Sckwahn über die„Geschichte der Urwelt" am Sonntag. Mittwoch und Sonnabend. Am Dienstag(4 Uhr), Mittwoch und Freitag(6 Uhr)„Tier und Mensch in der Wildnis", am Donnerstag.Lebensbilder aus der Welt des Mikroskops", zu kleinen Preisen. Im Hörsaal Sonntag, Montag, Donnerstag und Sonnabend„Die Schönheit der deutschen Lcmdschaft". —„Willem Marten", das V o l k s st ü ck unserer Rostocker Genossen S t a r o s s o n und Nespital wurde, nachdem eS bereits in Liegnitz mit gutem Erfolge uraufgeführt worden war. jetzt im Landestheater Schwerin aufgeführt. Es hat auch dort eine sehr gute Aufnahme gesunden. Die Presse von links und rechts, auch die konservative, rühmt von den Gestalten, daß sie das Dorfleben charakteristisch spiegeln. — Das Seminar für Genosse nfchaftSwefcon, das an der Handelshochschule Bettin mit Beginn des Sommer- femesters in Tätigkeit tritt, bezweckt eine Vertiefung der Ausbildung für Genossenschaftsbeamte. Neben Justizrat Prof. Dr. Crüger wirken als neue Lehtträfte Verbandsdirektor Dr. Grabein und Generalrevisor Hildebrand. Nähere Angaben'in dem Vorlesungö- Verzeichnis für das Sommersemester s Verlag Georg Reimer , Bettin W. 10). — Alraune im Marmorhaus. Natüttich mutzte das gespenstische Gwers-Buch von dem Teufelsweib auS dem Samen des Gehenkten und aus dem Leib der Stratzendirne zur Verfilmung reizen, wenn es keine Zensur mehr gibt. Aber mehr noch als sonst: ärgert die Verstofflichung und die Masse der Lesespttich«. Gespielt wird gut; RoSzi Deszölli sieht auch seelenlos und teuflisch genug aus. Aber wenn überhaupt noch eine moralische Hebung möglich ist— dieser Film dient chr- kaum. Wer das ist auch nicht seine SWM.,«.b.