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WirtichsfrSlebe» ünierhohtendsti Ktreiks treiben. Bei alle- dem ist eS erfreulich, daß auch die jetzige Schlichtung wesentlich bsc Mitarbeit d e s R e i ch s a r b e i t L m i n i st e r i u m s verdanken ist eine Tatsache, die beweist, daß es in der Regierung an der nötigen Einsicht nicht fehlt. Ein wenig wehr Nftivitat müßte viele von den Wiederstönden beseitigen, die sich heute noch dem Zusammenwirken von Unternebmern und Angestellten auf friedlicher Grundlage entgegenstellen. Denn dag ist das A und Z der ganzen Vorgänge: es muß olleS, aber auch alles daran gesetzt werden, dem Wirt- schaftölsben aufzuhelfen. Wenn das von äußeren Feinden geknechtete Deutschland noch weiteren wirtschaftlichen Ader- lassen unterzogen werden soll, so wird es sich sehr bald er- meisen. daß weder ein sozialistischer, noch ein kapitalistischer, noch ein kommunistischer Staat auf einem Boden ernten kann, dem die letzte Stahrkraft entzogen ist. Ein jeder Streiksieg, der mit dem Verlust zahlreicher Produktions- tage, heute unersetzlicher Produktionsmengen bezahlt werden, muß ein Pyrrhussieg bleiben. Dabei ist es beinahe gleichgültig, ob der sterbende Sieger Arbeitgeber oder Arbeitnehmer heißt. Nur wenig trennt uns noch von dem völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Es wird wohl keinen Besonnenen geben, der eine besondere Ehre darin sieht, ihn beschleunigt oder gefördert zu haben. Weiterer Nückgang öss Sergarbeiterftreiks. ArbeitSzwang für NotstandSarbeiten. st» r l f e« k i r ch e n, Ist. April. s(*igciter Drnhtbericht desVor- v-öets".) Vei Pen 18 Schächten des Gelsenkircheiter Reviers, es» der Streik nvch v»r cinigen Tnqen avzemcin war, sind heute morgen stZstl lWettn angefahren. Im allgemeinen wird die Parole de-i Deutschen Bergarbeiterverbandes, den Streik abzubrechen, be- folgt. Am D i« ta g nach Ostern wird mit einer allge- «einen Vnfnahme der Arbeit gerechnet. Seit Freitag ist «m? Grund der Anordnung de» ReichLkommissarS Severin-Biele- fcfti der Arbeitszwang für Rotstandsarbeiten durch- xe fuhrt.<?» kommen etwa 75st Bergarbeiter in Frage. Ter Streik der Angestellten ans der Guhstablfobrik Hunscheid ist beendet, chinter dem Streik stand die Arbeitt- x.tttlnfchaft der freien Angcstelltenverbäiid«. Die Lohnforderungen find bewilligt. Dortmund , Ist. vprtl. ftZig. Drshtb.-richt itSVorwärts".) Am TonnerZtaz ftreiiten»och Sst gegen Si Prozent am Tage vorher. 00 Schachtanlagc» arbeite» vol. von Montag bis Ton- nerStag einschließlich ha» die Zahl der Streikenden um 3 8 P r o z. abgenommen. ES darf angenommen werden, daß die Besse» rang nach den Ostertage» sich im wesentlich schnelleren Temp»»ollzikhe« wird. Die Lage im Reich. In Hamburg kam es noch einer Drahtmeldung unseres dortigen Korrespondenten im Stadtteil St. Pauli gestern abend zu Un- ruhen, wobei 2 Tote und S verwundete festgestellt wurden. Heute vormutug haben sich die Unruhen wiederholt. Gegen Plünde- reo u?S Diebe hat die Kommandantur rücksichtslose» Borgehen be» sohlen. In Bremerhaven liegt der mnerikanisch« Lebensmittel- 'dampfer The LambS mit 6000 Tonnen Lebensmitteln. Di« Lösch» lN'beii ist durch die Besonnenheit der Drbeitcrverbände gewährleistet. In Hannover ist daS Personal der Zettungen wegen Lohn- streitigkeiten in den Ausstand getreten. Di« Zeitungen erscheinen nicht. Km EisenbahndirektionSbezirk Halle muß wegen Kohlenmangels der Personenverkehr in den Osterseiertagen cänzlich eingestellt werden. Räch einer Vieldung unseres Breslauer Korrespondenten bestätigt«» sich, daß der Staatskommissar für Oberschlesien bei der ReichLregierung beantragt hat, in einem Teil von Ober» schlesie» den Belagerungszustand zu verhängen. Schwdbea. Von Edgar Hahnewakd. Sie stpen an den Schaltetifchen de? Fernsprechamtes etig neben- einander in langen Rethen wie die Schwalben draußen auf den irelephondrähten. Junge Mädchen mit blondem, braunem und schwarzem.Haar. Sie tragen alle die blaue Uniformbluse ihres Berufs. Auch die macht fie den Schwalben gleich. Ab und zu steht eines der Mädchen auf, schwkrt davon und läßt gestautes junges Blut durch gereckt« Arm« riefeln. Ein anderes Mädchen konunt, setzt sich an seinen Platz, faltet, wie die Schwalben tun. stahlblaue Schwingen zusammen, in denen noch die Erregung des freien Fluges nachztttert fast meint man da» zu sehen. Aber das Mädchen hat kein« Flügel. Es nestelt nur den Kopfhörer über die Frisur und ist im Dienst. ES ist ein junge» Mädchen, rehäugig und schmiegsam. Nun verglüht die zart« Röte, die ihr der drängende FrühlingSwind auf die Backen rieb jene durchglühte Zartheit, die Balzac mit Musselin über Purpur gebreitet verglich. Das Lächeln, geweckt von der Freude über ein Nicht», über einen kleidsamen Hut am Dahin- ichrerten tu der Frühlingssonne, über ein Thraterbillett für den Abend erlischt auf den Lippen, die in knapper dienstlicher Höflichkeit immer nur daS eine spvcchen:.Amt." Stundenlang..... Amt." Automatisch blinken knopfgroße Glühlämpchen auf, die einen Anruf melden. Auf den langen Schaltctischen hüpft diese» Auf- blinken hin und her, als fielen groß«, leuchtende Tropfen zwischen die Reihen der Mädchen. Da» Lämpchen blinkt. Dak Mädchen antwortet:»,. Amt." Di« Stimm« im Hörer diktiert«ine Nummer. Einige automatische Griffe auf der Tastatur de? Schalttisches nun arbeiten im fernen Sälen empsindfame Maschinchen, die in blanken Glaskästen knacken, rollen, auf der Stell« marschieren und wieder verharren. Nervöse Apparate, in einem Irrgarten von hohen Wänden wie die dorn- .-cslochier.en Hecken eine» Gradierwerkes ausgebaut, heben, drehen, senken hundert seltsame Glieder, auf geheimnisvolle Art beseelt. Glühbirnen blinken rat. grün. v-ih. TquamoS summen tief und warm. Im Nebel ihrer rasenden Drehung scheinen sie stillzustehen. Drähte verflechten sich zu sinnvollen Wirrnissen. In dämmrigen Räumen surren und summen Bpparale. Bald du, bald dort. So» nore Bremssliegen scheinen ihre Mugelschuarr; zu probieren. Mechanismen leben rätstlhast. Die Mädchen am Schalttisch verbinden als lebende Automaten mes« hundertgliedrigen Organismen. Sie philosophieren nicht darüber. Den ausgeschnallten Hörer am Ohr. den Bstck an daZ Signalkämpchen gehestet, antworten fie auf jeden Anruf:».. Amt." flamm, Frauen. M«, Junge. Gelassene, Nngedoldige, Lichhaber. Nerges verhaftet. Geuokse Jasper braunschweigifcher Ministerpräfident. Wie dieTäglichen Bnumschweiger Anzeigen" berichten, wurde der Kommunist A u g u st M e r g c s, ehemaliger Präsi- drnt dcS Freistaates Braunschweig, heute in der Bodenkammer emeS Hausss, wo er sich versteckt gehalten hatte, festgenommen. Tie bisherigen Volksbeanftragten O e r t e r und E ck a r d t, beide von den unabhängigen Sozialisten, sind heute vormittag in S ch u tz h a f t genommen worden. Der Präsident der Braunschweigischen Landcsdersammlnng Dr. Jasper(Soz.) wird, wie an zuständiger Stelle mitgeteilt wird, im neuen braunschweigischen Kabinett den Vorsitz führen. Auch der Finanzpräsident Bartels wird als Mitglied eintreten. Außer- dem werden ihm drei Mehrheitssozialisten und zwei Unabhängige angehören. Von heute ab dürfen die Wirt- schafien, Cafes usw. bis Vili Uhr abends geöffnet sein. Der Stratzenbahnverlchr ist bis 11 Uhr abends freigegeben. In ganz Braunschweig ist augenblicklich alles ruhig, doch sind Anzeichen dafür vorhanden, daß diese Ruhe nicht von Dauer sein wird. ES mehren sich die Anträge von Gemeinden, die Bevölkerung zu entwaffnen. Tie Entwaffnung schreitet im übrigen fort. Nochmals: Strenges Gericht. Eine Erwiderung. Zu der Notiz in Nr. 196 desVorwärts" sendet uns Dr. Rudolf B r e i t sch e i d folgend« Richtigstellung: Eine Herrn Noske und mir persönlich bekannte Partei- genossin hatte Herrn Noske von meiner Angelegenheit, die auch im Reichstag zur Sprache kam, erzählt. Auf sein Ersuchen, das mir durch diese Parteigenossin übermittelt wurde, habe ich dann unter dem 4. Mai 1916 einen Brief an Herrn NoSke gerichtet, in dem ich die Tatsachen zusammenstellte, aus denen klar hervor- ging, daß ich aus politischen Gründen eingezogen war und trotz der entgegenstehenden Ergebnisse der ärztlichen Untersuchungen zum zweitenmal ins Feld geschickt wurde. Es lag mir daran, das gemeine, auf schäbig« Denunziationen zurückzuführende Vorgehen der militärischen Gewalthaber zu entlarven, und meine Bitte an Herrn NoSke ginig daher ausdrücklich dahin, mir Gelegenheit zu rerichafsen,mich m einem offenen Verfahren offen zu verant- Worten". Weiter bat ich ihn,darüber hinaus darauf zu dringen, daß dem Reklamationsgesuch derLeipziger Volkszeitung" ebenso t stattgegeben werde, wie«S in zahlreichen anderen Fällen ge- ehe." » In derFreiheit" ist Dr. Breiischeid weit offenherziger als in der an uns gesandten Erklärung. Dort schreibt er: Ich habe allerdings nach meiner Einziehung eine Anzahl von Parteigenossen um ein Eingreife« gebeten. Ich konnte das, weil ich im Gegensatz zu Herrn Kuttnec auch zu Hause n i ch t z u dcnDurchhalternaehört hatte, und weil es ferner absolut fest stand, daß meine Einziehung und meine HmauZsendung ins Feld ausschließlich auf p o l i t i s ch e Gründe zurückzuführen war." Hier gibt Dr. Breitscheid offen zu, daß er um seine Reklamation sehr besorgt gewesen ist. Er gesteht, eine Anzahl führender Partei« genossen um ihrEingreifen" ersucht zu haben, und wird vergebens die Welt davon zu überzeugen suchen, daß seine Briefe an NoSke, die nur der Kuriosität halber besonders erwähnt wurden, e:nen anderen Zweck gehabt haben, als ein solchesEingreifen" NoskcS herbeizuführen. Es ist ja mich bezeichnend genug, wenn Dr. Breit- scheid aus seiner fachlichen Gegnerschaft gegen die Kreditbewilli» gung für sich daS persönliche Recht herleitet, mit allen Mitteln sein wertvolles Ich in Sicherheit zu bringen. Meines Er- achtens hätte gerade'ein prinzipieller Gegner der Kredit- bewilliyung alle Ursache gehabt, zu zeigen, daß er diesen Standpunkt nicht um seines persönlichen Vorteils willen ver- trete. WaS die politischen Gründe der Hinaussendung Dr. Breit- scheid« anbetrifft, so hat sich bisher noch jeder Unabhängige, dessen Reklamationssucht öffentlich festgestellt wurde, darauf hinausgeredet. Sicher hat es mit der Gesundheit Dr. Breitscheids, des einstigen trinkfesten Burschenschafters, nicht schlechter gestunden, als mit der manches KriegSverletz ien, der trotz schwerer körperlicher Schäden wieder inS Feld hinaus mußte. Seine Behauptungen, daß ichdie patriotische Trompete ge- blasen" hätte undim Srrome vaterländischer Begeisterung ge- M mister, Kaufleute, Kellnerinnen, Pastoren, Gauner, Konto- ristinnen spreche-n in das kleine Ohr des Mädchens am Schalttisch. DaS Mädchen hat für alle unermüdlich die eine Antwort:«.Amt." Hundertmal ftinshundertmal, tausendmal.».. Amt." In langen Reihen sitzen sie, aufgereiht wie die Schwalten und glanzblau gefiedert wie sie. Und alle sprechen immer das eine Wort:... Amt." Es flirrt wie das leuchtende Hmtropfen der Blinkläinpchen. Vielstimmig schwirrt es ineinander wie daö Zwitschern der Schwalben draußen auf den Telephondrähten. Es stimmt lustig und eS ergreift doch irgendwie. Sind«s nicht junge Mädchen, die da sitzen? Mädchen, die gern tanzen, die an einen Liebsten denken, die die Lust eines Ausfluges zur Zeit der Kirschen- blüte kennen und deren Lippen um die Süße nächtlicher Küss« wissen.... Amt." Am kahlen Fenster des'Saale ? blüht ein rosaroter Mandel- zweig in einem Wasserglas. Eines der Mädchen brachte ihn mit. Er läßt an die kaneelbvaunen Mädchen der Südseeinseln denken. Sie arbeiten singend in den Tarofeldern. Sie stecken sich Blumen in? Kranshaar und flechten Blumenketten für den braunen Hals. Hellrote Hibiskus und sonnengelbe KoleuS. Sie pflanzen dt« Blumen zwischen die Tarcbüsche zur Ernte blühen sie zur Hand. Die braunen Mädchen der Südsee sind arm. Si« haben kein Kino, keine Frühjahrsmode, kein Telephon. Sie haben nur die Freiheit, unschuldig triebhaft zu leben und zu lieben. Sie sind reich.... Vom rosenroten Mandclzweig abgewendet sitzen die Mädchen an den Schaftetischen. Wie die Schwalben sitzen sie aufgereiht, blau wie die Schwalben und zwitschernd wie sie. Rur so frei sind sie nicht, wi« die Schwalben sind..., Korftektog- Konzert m öer vo!ksbuhoe. Der Madrigalchor des Akademischen Instituts für Kirchenmusik bracht« diesmal, außer einigen schon von früher her bekannten Gesängen, einige neue, die sehr wohl als Be- reicherung der Chorliieralur auch ihrem Werte nach gelten können. Eine Motette..Der Tod ist groß"(Text von Rilke ) des Berliner Komponisten JamcS S i m o n fällt angenehm auf durch die fatz- technisch fein« Arbeit, in der dem Klavier als gemessenem Begleiter seine charakteristische Aufgabe zugeteilt ist. Des Todes Größe und Allgewalt über jedes Lebewesen wird mit erschauernder Emdring- lichkeit dargestellt. Karl Thiel, der Dirigent des Madrigalchors, erweist sich in seinemAbendlied " des Altmünchener Lyrikers Marlin Greif als gewiegter Chorsctzer, dem es gelingt, hie gegebene dichte- rifchc Situation prägnant anzudeuten und tiefverklärend in sich ab- zufchlißen. Naturgemäß einfacher im Satz sind zivei öftere Volks- weisen:Der biitere Tod" und..Mutterauge" gehalten. Bearbeiter der ersteren ist wieder Robert Kahn , der mit seltener Erfassung des volkstümlichen Elements allemal kostbare Schätze hebt. Daß der Madeigalchor der beste Dolmetscher aller in Kunst- wie Volks- schwömmen sei", stützt jetzt Dr. Breitscheiö mangels irgendwelcher positiven Beweise mit der negativen Feststellung, daß ich nicht gegen die Politik der Partei während des Krieges geschrieben habe. Das habe ich allerdings nicht getan und konnte ich auch nicht tun, weil ich mit der Krcditbewilligung einverstanden war. Ich bin auch heute noch der Ansicht, daß das deutsche Volk berechtigt und verpflichtet war, Friedensb:dingungen, wie sie uns jetzt auferlegt werden, nach Möglichkeit von sich abzuwehren. Ich babe niemals den Wahn der Unabhängigen geteilt, daß unsere Gegner im Falle eines Sieges glimpflich oder gerecht mit uns verfahren würden. Den Unterschied zwischen einer solchen Erkenntnis und lärmender Kriegsbegeisterung brauche ich dem einsichtigen Leser nicht klar zu«ychen. auch Dr. Breitscheid kennt ihn sehr wohl und verfährt nur nach der beliebten unwahrhaftigen Agitationsmethode seiner Partei, wenn er beides durcheinanderzuwerfen sucht._ Erich Kuttner. /lrbeitspfll'cht. Jemand droht erbarmungslose Bestrafung von Streikenden an! Wir lesen irgendwo: Es ist nicht genügend Erkenntnis der einfachen und ficht- baren Tatsache vorhanden, daß. wenn als das Hauptunzbück Deutschlands der Hunger und die Arbeitslosigkeit erscheinen, man dieses Unheil nicht durch Drang und Auflehnung, sondern nur durch allseitige, allumfassende und allge- meine Organisation und Disziplin besiegen kann. um die Produktion deS Getreides für die Men-schen und des Getreides für die Industrie(Brennmaterial) zu erhöhen, es rechtzeitig heranzubringen und richtig zu verteilen; daß darum an den Qualen des Hungers und der Arbeitslosig- k e i t jeder, der die Arbeitsdisziplin in einem beliebt- gen Wirtschaftsbetriebe in einer beliebigen Sache übertritt. schuld ist. daß man den Schuldigen zu finden, vors Gericht zu stellen und erblrrmimgslos zu bestrafen verstehen muß." Die ganze Brutalität deS Unternehmertums! Eine Ge­meinheit, erbarmungslose Strafen für Streikende anzudrohen, wir protestieren im Namen... So hören wir die Unabhängigen schon reden. Wir bitlen die Entrüstung zu dämpfen. Das Zitat ist wörtlich der Schrift Lenins entnommen,Die nächsten Auf- gaben der Sowjetmacht". Mit der einzigen Aenderung, daß wir zu Anfang anstatt Rußland Deutschland gesetzt haben. S o n st i st nicht ein Wort verändert, wer daran zweifelt, möge die betreffende Stelle auf Seite 47/48 der Leninschen Schrift nachlesen. Die neue Volkswirtschaft. Unter den zahlreichen Versuchen, die Bahn für den wirtschaftlichen Wiederausbau des Reiches frei zu machen, verdient der Entwurf einer Grundlegung durch shstc- ma tische Volkeaufllärung, die unter dem TitelDie neue Volkswirtschaft", verfaßt von Joseph M« u r e r im Etnver- nehmen mit dar der Reichsregierung unterstellten Zentrale für Heimatdienst eine besondere Würdigung. ES ist ein aussichtsreicher Versuch, olle brachliegenden oder heute einander widerstreitenden Kräfte deS gesamten Wirtschaftslebens restlos zusammenzufassen. zu beleben und zu entfalten. Durch eine geistige Durchbildung des wirtschaftlichen R ä t e f y st e m S, die mit Hilfe einer großzügigen Aufklärung über Ziele und Richtlinien der praktischen Aufgaben der Zeit zu erreichen ist, soll die Produktionskraft ge- stärkt. Arbeit geschaffen, jede Reibung ausgeschaltet werden. Die Schrift ist für jeden von größtem Interesse, der selbst nach Wegen aus der tiefsten wirtschaftlichen Not des Landes suckt und tätig am Wiederauflau mitarbeiten will.,. Sieben öeutfthe Unterseeboote im Sturm verloren. Rotterdam . Ig. April.(T. ll.) Von 8 deutschen Unierseebooten. die von England nach Cherbourg geschleppt werden sollten, ist nur ein» in Cherbourg eingetroffen. Die siebe» anderen find während des Sturme» verlorengegangen. Die Danziger Krage vor öem vkererrat. TU Rotterdam, 16. April. Wie au» Pari» gemeldet wird. beschäftigte der Vierecrat am Donnerstag sich mit der Dan- ziger Frage und dem Versuch einer Einigung m der Frage des Adriatifchen Meeres. gesängen eingebetteten Schönheit und Eigenart ist. braucht eigentlich nicht mehr ausdrücklich hervorgehoben zu werden. Der instrumentell« Teil des sowohl der KarfteitagSstimmung als den Liedern angepaßten einheitlichen Programms umfaßte zwei Trios für Klavier(Artur Schnabel ), Violine(Karl F l« sch) und Kniegeige(Hugo Becker) von Beethoven und Schubert. Des erste- ren Meisters so herrliches Werk. n>egen des faustisch in die Natur und ihre Rätsel versenkten zweiten Satzes auchFledermauSirio" genannt, ist in mittelbarer Nähe der Pastoral Symphonie ent­standen. Köstlich in feiner Thematik, wie volkstümlich.frob int Scherzo ein echter Schubert ist dessen Trio B-Dur Op. 99. Den, hervorragenden Künstlertrifolium wurde begeisterter Dank zuteil. est. Notizen. Die Bibliothek des Frauenberufsamtes sammelt seit 1912 Literatur über sämtliche Frauenberufsfragen und über angrenzende Gebiete, wie Berufsberatung, BcrufSeigwung. Fach, und Fortbildungsschule. Berufshygiene, Arbeitsvermittlung u. a. in Buchform, periodischen Veröffentlichungen und Zeitschriften aller politischen und konfessionellen Richtungen. Die Bibliothek stellt ihr Material in ihren Ränmen, Berlin W.. Winterfeldtstr. Söe, während der Lesestunden am Mittwoch und Sonnabend, vorm. von 101 Uhr. zur Verfügung und erteift auswärts Wohnenden auf Wunsch schriftliche Auskünfte. Dichterabend. Friedrich Moest liest am 22. April, abends 7% Uhr, im Saal der Reicherfchen Hochschule, Fasanen- straße 88, Novellen von Kasimir Edfchmid. BerlinerKonzerte. Da? Berliner Musikleben weist eine Reihe sehr bedeutender Klavierspieler auf der Kranz gebührt aber Wilhelm Backhaus . Was er in seinem Ebopmabend in der Singakademie bot, war schlechthin vollkommen. Diese wunder- voll weichen Hände, dieser Anschlag, dieses musikheilige Ver- fchmolzenfein mit dem Klavier! So mag Schubert feine Zuhörer entzückt haben. Auf Einzelheiten kann der Kritiker verzichten, da das Ganze ein köstliches Genießen war. Waldemar L i t f ch g gab einen Beeihovenabend. Er spielte die AS-Dur-Sonate, Bagatellen und die große Sonate für das Hammer- klavier bewundernswert durchgearbeitet. Es läßt sich darüber streiten, ob gerade diese Sonate sich für den fkonzertvortrag eigne. Der Künstler bat eine frisch zugreifende Art deS Spiels, eine leichte Hand und weiß fein zu gliedern. Die Appaffionata schloß das große Programm ein bedeutende Leistung. Ter Beethovensaal war übervoll; neben den vielen Berufsmusikern, die von ihrem hervor- ragenden Kollegen lernen wollen, sind da viele Menschen, die aus der schweren Wirklichkeit in diese Welt reicher Schönheit und Aögc- klärtheit fliehen. eck. Ein Seminar für Politik ist unier Leitung von Prof. Dr. Apt und Dr. Herring, vom Charlottenburger Gewerbe- lebrerscminar, an der Handels-Hochschule Berlin eingerichtet worden. Im Anschluß weide» besondere ftaattwissenschaftliche Fortbildung»- kurse eingerichtet.