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hierfür foll auch sein, daß die Mehrheit der Arbeiterschaft einen Frieden unterzeichnen tönnen, der den 141 Anstoß an der Tätigkeit der anderen Arbeiter nimmt. In Punkten Wilsons widersprache. Sie wäre fertig, und wievielen Fällen wird dieses Anstoßnehmen wohl ausbleiben? damit würde alles zusammenstürzen.

Nun aber die Kehrieite der Medaille: Was in Berlin

Die Lage in Bayern .

Der Aufmarsch bei Augsburg . Augsburg , 22 April.( Eig. Drahtbericht des Vorwärts".) Die

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Nachrichten von einem neuen Umschtung in München , wo sich die Garnison für die Regierung Hoffmann erklärt haben soll, blieben unbestätigt, und sind allem Anschein nach auf einen Irrtum der Berichterstattung zurückzuführen.

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Die einzige Rettung.

Wer verhindert fie?

In ähnlicher Weise hat sich Genosse Scheidemann recht ist, ist anderorts billig. Was die Arbeiter tun können, gegenüber einem Vertreter des Neuen Tag" geäußert. Wenn Aktion der Regierungstruppen schreitet erfolgreich fort. Die Be fommt ebenso den Angestellten und Beamten zu. Ron die Freiheit" darin eine neue Campagne zur Entfachung völkerung der Vororte Pferice und Lechhausen hat die Waffen frei­fequenz? Jeder Betrieb, jedes Amt, jede Verwaltung kann, nationalistischer Leidenschaften" sieht, die auf die Entente willig abgeliefert, während die der Vorstadt Oberhausen die Abgabe fofern für eine bestimmte politische Richtung eine Mehrheit nicht den allermindesten Eindruck machen könne, so leat fie verweigert. Es dürfte infolgedessen eine militärische Operation bon Arbeitern, Angestellten, Beamten vorhanden ist, die offenbar dem Wort Nationalismus" einen ganz anderen gegen Oberhausen unvermeidlich werden. Starte Truppenansamm Andersdenkenden dadurch terrorisieren, daß die Majorität ent- Sinn unter, als er ihn im Munde aller übrigen Menschen hat. lungen werden zu diesem Zweck im Süden der Stadt vorgenommen. weder von ihnen Einstellung dieser politischen Tätigkeit der Für sie ist es schon Nationalismus, wenn ein Bolt nicht allen langt oder sie auf die Straße fest. Und nun weiter, ihr Annegionen, die der Gegner auf seine Kosten vorhat, nicht Herren Unabhängigen! Ist euch nicht bekannt, daß das Er allen Kontributionen, die er ihm auferlegen will, von vorn­furter Programm, dessen Nichtbefolgung ihr so gern herern seine Rustimmung erteilt. Es ist bedauerlich, daß ein uns vorwerft, jede Art der Unterdrüdung, richte sozialistisches Blatt in blinder Oppositionswut dem deutschen fie fich gegen eine laiie, eine Partei, Ge- Bolf bei seinem Bestreben, doch noch zu einem Frieden der schlecht oder Rasie, aufs fchärfte befämpft? internationalen Gerechtigkeit zu kommen, in den Rücken fällt, Wenn ihr auf dem durch euren Antrag gewiesenen Weg daß es auf solche Weise die ausländischen Gewaltpolitiker be­weitergehen wollt, nun gut! Dann seid aber auch ehrlich günstigt und die Aktion der ausländischen Sozialisten gegen und nennt euch nicht mehr Sozialdemokraten! Der Sozial- fie schwächt. demokrat hat Achtung vor der Ueberzeugung jedes anderen Auf dasselbe Blatt gehört es, wenn Serr v. Gerlach in Die Freiheit" veröffentlicht in ihrer Ostersonntag­Menschen. Er bekämpft sie nicht mit Handgranaten, nicht seiner Welt am Montag" in gänzlich wahrheitswidriger nummer einen Artikel, in dem sie eine rein foziali­mit Mienenwerfern und Maschinengewehren, aber noch viel Weise den Genoffen Landsberg , der an Stelle des erstische Regierung als die einzige Rettung Deutschlands weniger, mit wirtschaftlichem Terror, mit der Aussperrung franften Genossen Dr. David in die Friedensdelegation ein- bezeichnet. des Arbeiters durch den Arbeiter aus politischen Gründen. getreten ist, der Entente als den ausgesprochensten Nationa- Eine rein sozialistische Regierung fann aber nur gebildet Wir Sozialdemokraten aber haben, wenn der Wollzugs- listen unter den Sozialdemokraten des Kabinetts" denunziert. werden mit Hilfe der Mehrheitspartei. Eine rein unab­rat, ich will es zu feiner Ehre nicht annehmen, den von ihm Für diese Serren ist ein jeder schon Nationalist, der das hängige Regierung hätte nur eine so fleine Minderheit gefaßten Beschluß nicht revidiert, die unabweisbare Pflicht, deutsche Volt nicht gänzlich niedertreten lassen möchte. Die hinter sich, daß fie fich nicht ohne das fraffeste Gewaltinftem, im, Interesse der Arbeiterschaft, im Interesse der Sauberkeit Berdrehtheit ihrer Anschonungen ist ja ihre eigene Angelegen- und auch mit diesem nur kurze Zeit halten fönnte. Es geht des politischen Kampfes immer wieder hinzuweisen auf heit, schlimm ist nur, daß ihre aufgeregte Rechthaberei jedes also nicht ohne die Mehrheitspartei, geht nicht ohne die so dieses Verbrechen, das von Führern der Arbeiterbewe- Gefühl der Verantwortung gegenüber dem Ganzen erstickt. 3ialistische Einigung. Es ist aber gerade die Frei­gung am Sozialismus begangen wird. Niemand von heit", die durch ihre wahnwißige Hetze gegen die Mehrheits­uns darf den gleichen Weg beschreiten. Alle Troelstra gegen Bolschewismus und partei den Weg zur Einigung verbaut hat und noch verbaut. diese Methoden sind terroristisch und noch nie hat sich auf Eine rein sozialistische Regierung braucht, wenn sie nicht dem Terror eine politische Macht für die Dauer etabliert. Die nur Notbehelf für kurze Zeit sein soll, eine rein sozialistische politische Macht des Sozialismus, die Macht des Proletariats Wähler mehrheit. Zur Schaffung dieser Mehrheit hat die ift im Wachsen, sie soll zu einer dauernden ausgebaut werden. Sozialdemokratie im Januar 11 Millionen Stimmen beige­Totengräber dieser Arbeit aber find diejenigen, die den steuert. Für die Zukunft wird man aber feine Zunahme er schlimmsten Feind des Sozialismus, den Terror, großziehen. warten dürfen, sondern eine Abnahme fürchten müssen, wenn Arbeiter, denkt daran! breite Wählermassen durch das Treiben von ganz links nach rechts abgestoßen werden. Wenn bei gleichzeitigem Rüd gang der sozialiiftschen Gesamtstimmenzahl eine Verschiebung zugunsten der Linksgruppe eintreten würde, so könnte nur der einen Erfolg darin erblicken, der sein Fraftiönchen über den Sozialismus stellt. Eine rein fozialistische Regierung den Sozialismus stellt. fönnte sich aber dann erst recht nicht halten.

Ebert für den Wilsonfrieden.

Was ist Nationalismus?

In einer Unterredung, die die Neue Freie Presse" am Ditersonntag veröffentlichte, erklärte der Reichspräsident Ebert noch einmal, weder die jetzige noch irgendeine deutsche Regierung würde einen Frieden unterzeichnen fönnen, der den 14 Punkten Wilsons widerspricht. Ebert sagte:

Troß der Niederlage und der grausamen Waffenstillstandsbedin gungen nach dem furchtbarsten Kriege der Weltgeschichte und trot per schweren inneren Krisen hat Deutschland sich bisher aufrecht er halien und wird sich, dabon bin ich fest überzeugt, auch fernerhin aufrecht erhalten. Deutschland wird und kann nicht untergehen. Die gegenwärtige Regierung will ein freies so giales Deutschland durch den Willen der Mehrheit des Volfes. Wir wollen teine Herrschaft der Minderheit, kein Experimentieren mit wirtschaftlichen Utopien. Wir wollen aufbauen, nicht zerstören, vor allem aber feine Gewalt. Es ist dagegen auch der feste Entschluß ber Regierung, teiner Drobu gund keinem 8wange zu weichen. Auch gegen den mit neuer Straft von Osten anstürmen­ben Bolschewismus wird Deutschland weiterhin einen Damm bilden, beffen Bruch nicht nur Deutschland , sondern ganz Europa und die ganze Welt in der bolfchemistische Flut ertränken würde. Dies soll­ten sich unsere Feinde gesagt sein lassen und ihre Politik danach einrichten. Deutschlands Lage jeßt und in Zukunft hängt von einem schnellen und annehmbaren Frieden ab. Will die Entente aber mit dem Frieden noch zögern oder uns einen Gewaltfrieden aufawien, so hat allerdings alles, was ich eben gesagt habe, feine Geltung mehr. Auch die innere Kraft des deutschen Volkes fann nicht mehr helfen, wenn man sie getvaltjam zerstört. Weder die jebige noch irgendeine deutsche Regierung würde

Gewaltfrieden.

Amsterdam , 21. April. In einer in Arnheim abge­haltenen Konferenz der holländischen sozialdemokra­tischen Arbeiterpartei hickt Troelstra eine Rede, in der er den Bolidewismus verwarf. Romme in Holland eine Revolution, fo müsse sie ohne A.- und S.- Näte, aber mit einem festen Sosialisierungsprogramm durchgeführt werben und neben dem politischen ein wirtschaftlines Parlament zeitigen, in dem alle Gruppen und Betriebe wirt fam vertreten seien.

ver Zur Pariser Konferenz fagte er, die Entente ver größere die Aussicht auf eine Revolution in Westeuropa . Er protestierte gegen den Gewaltfrieden der Entente, ber schlimmer fei, als der Friebe, den ein Sieg Deutschlands zur Folge gehabt hätte. Der Völkerbund werde zur Raritatur ge macht, die Feinde der Entente würden wirtschaftlich vernichtet. was in Paris zusammengeflidt werde, sei ein Sohn auf Friede, Bullerbund und Abrüstung. Es müsse eine starke Bewegung ge­gen die Handlungsweise der Entente entstehen, damit der Friede auf fozialistischer Grundlage ruhen fönne und die Ne­volution nicht aus Nußland und Bayern nach Westeurova komme. was die Unzufriedenheit in den Ententeländern betreffe, so gehe ie weit über eine Lohnbewegung hinaus, fie fei politischer Natur und beruhe auf der Forderung nach Sozialisierung. Troelstra erklärte weiter, Neformen müßten auf gefet= lichem bemokratischen Wege erreicht werden, selbst wenn bies zur Folge habe, daß die Erreichung der politischen Macht um turze Zeit verzögert werde. Er warnte var geistigem Zwang und wies zum Schluß jedes Zusammenwirken mit den Kommu­nisten in den Niederlanden zurüd.

Weitere Stimmen gegen den Gewaltfrieden. Amsterdam , 21. April. Auf dem in Arnheim abgehaltenen Rangeeß der niederländischen sozialdemokratischen Partei hielt van der Goes eine Rede, in der er sagte, die Revolution in Deutschland sei die Aeußerung des Bolks. willen 3.

Wenn ein Diktatfri ede zustande komme, dann werde die Revolution auch in Frankreich ausbrechen. Diese Worte erzeugten einen langanhaltenden Beifall.

Ein Erperiment mit einer rein sozialistischen Regierung ist bekanntlich in München gemacht worden. Aber die Kom munisten fanden die aus Mehrheit und Unabhängigen gebil­dete Regierung nicht rein sozialistisch genug, sondern jagten fie binnen fünf Minuten zum Teufel. Die Spuren schreden, eine ähnliche Entwidlung in ganz Deutschland wäre nicht Rettung, sondern rettungsloser Ruin. Ohne fefte Dämme gegen das Tollhäuslertum der allerlinkesten Ede geht es nicht!

Sat man für solche Gedankengänge bei den Unabhängi­gen Verständnis? Nur dann ist die rein sozialistische Regie­rung mehr als ein Luftschloß.

Verstärkte Lebensmittelzufuhr.

Anifterbam, 22. April. Algemeen Handelsblab" merbet, daß die Anfuhr der für Deutschland bestimmten Lebensmittel aus den assoziierten Ländern nach den Niederlanden gute Fort. schritte macht. Die in Rotterdam entladenen Lebensmittel­mengen, insbesondere Sped, tondensierte Milch und Reis, ber. größern sich ständig.

Die Zukunft Kiautschaus.

Wie man Original- Romane lesen sollte. ber bürgerlichen Liane Reinold über sich err namenlos werden läßt. Leben hat Sinn nur verbunden mit vielen

Hell ist mein Entzüden.

Die Dresdener Hausfrau" bringt zurzeit den Originalroman Arme Liane!" und ausgerechnet die 20. Fortsetzung schneit mir ins Haus. Was aber fange ich mit einem Originalroman an, deffen bisheriger Verlauf mir unbekannt ist? Antwort: Ich lese einfach bie Inhaltsangabe, die der Fortsetzung vorausgedruckt ist:

Bern , 21. April. Wie ,, Republicain" meldet, wird die Frage von Riauticha u, dessen glatte Herausgabe an China vou Amerika berlangt wird, vor die Konferenz gelangen. fluchtartig berlassen habe, um nicht die Liebe zu verborgenste Beziehungen eingleitet und ihren Inhalt alterlos und werden zu lassen Einige Tage darauf trifft Liane auf Reisen des weithin wachsenden Raumes." Unbekanntes schließt Ein Vorschlag von Hans Reimann . Brinkenhof als Gesellschafterin der durch einen Unfall lahmgewor- biefes Dichters Lyrit auf, geheimnisvolle Innenwelten, und das Weltgefühl, das immer in ihm schwingt, bewegt sich in feierlich Seit ich vorgeschlagen habe, die Werte der Original- Roman- denen Hanna v. Brinken ein. Im Fluge erobertfie aller staunender Stimmung und baut und wölbt aus irdischem Stoff Schriftstellerin Hedwig Courths Mahler aus Weißenfels dem deut. erzen. Auf einem einsamen Waldspaziergang trifft fie Graf Tempelgänge und-bögen von einer sphärischen Plastit. Sinnvol schen Volke dadurch zu verekeln, daß man sie der heranreifenden Detlev und erfährt seinen wahren Namen und Stand. Beide find stellte Gertrud Treznih im Bechsteinsaal in die Mitte ihres aus von dem Wiedersehen bewegt. Als Gutsnachbar verkehrt Graf mehr als dreißig Gedichten Rilfes errichteten Programms die Ge­Generation an Stelle der Klassiker einwalft, bedenken mich ein paar Detlev v. Rastenau viel auf Brinkenhof. Bei einem gemeinsamen schichte bon einem, der die Steine belausyt". Michelangelo um Sachsüchtige( denen während der Schulzeit offenbar das unverdiente Glüd zuteil geworden ist, einen gescheiten Deutsch- Behrer gehabt Ausflug lernt Liane die Komtesse Steffie von Rastenau kennen horcht den Marmorblock mit den Händen und erweist die Macht, die zu haben, oder die zu einfältig gewesen sind, um gewahr zu werden, sowie die Baromin von Wachau und deren Sohn. Aber zu ihrem in ihm ist: der Block ist nicht tot, er ist göttlich beseelt und dem mit bie überhaupt keinen Schulunterricht genossen haben)... bedenken Frau Dr. Bartels, die jetzt Gesellschafterin bei Frau Baronin hoher Feinheit die Artung der Kraft Stilles. Ein Belauschen und oie barbarisch mit Schiller, Lessing usw. umgesprungen wurde, oder großen Schreden trifft sie auch hier ihre ehemalige Hausdame, ringenden Künstler offenbart diese Seele sich in wunderbaren mich ein paar Rachjüchtige mit erfreulicher Regelmäßigkeit mit bon Wachau ist. Detlev begleitet auf der Rüdfahrt Komtej Steffie Erweden der Steife zur Sergabe bessen, was unerlöst in ihm harrt, anonymen Sendungen, und diese Sendungen bergen( haltet mich nach Rastenau und bittet den Grafen Joachim, ihn auf sein Gut in muß aber auch die Arbeit des Künstlers sein, der die Gedichte eines jejt!) Romanbeilagen, und diese Romanbeilagen( haltet mich noch Schlesien zu schicken, damit er nicht in Lianens Rähe weilen muß. fo einzigartigen Boeten bedeutsam sprechen will. Der Graf aber teilt seinem Reffen mit, daß er nach raft losem Wenn Gertrud Treßniz jene Geschichte gleichsam zum Herzen feiter!) bestehen aus Teilen der Werke der Original- Roman- Schrift- Suchen eine Majoratsklausel gefunden habe, nach der eine Ehe des ihres Programms erhob, so durfte daraus gelesen werden, wie febr ellerin Hedwig Courths Mahler aus Weißenfels . Majoratsherrn mit einer Unebenbürtigen zulässig ist, wenn diese sie ihrer Verantwortung sich bewußt war. Sebbel hat gesagt, eist von allen lebenden Grafen von Raftenau als würdig befunden Gedicht folle seine ganze Atmosphäre mitbringen, und diese Künstle würde. Detlev ist sehr glücklich. Inzwischen ist aber Frau Dr. rin wob nun die Gedichte Rilkes in vollendetem Gintang mit diesem an Dresdens großem Schauspielhause jahrelang viel Starkes bell­Bartels am Wert. Sie berichtet der erschrodenen Baronin Soll und Muz. Wer die Vortrefflichkeiten der Kunst tennt, die Wachau, daß Liane die Geliebte eines verheirateten Aristokraten brachte, empfand die Herkunft des Treßnischen Vortragsstils. Hier sei. Die Baronin hält es für geboten, Brinkens zu warnen und wurde dramatische Eprechkunst, die jedes Wort erkennt und aus­münzt, auf Ihrisches Gefild überpflanzt. Milfes Neigung für Liane Reinold, eine elternlose Waise, wird von ihrem fährt mit der Bartels nach Brinkenhof. Liane wird gerufen." Nachdem ich dies unter heftigen Schlaganfällen genossen habe, tambischen Versgang schlägt dem die Brüde, und auch die Tatsache, Onkel, dem Grafen Rastenau, hebend um sorgt. Er hat stürze ich mich auf die 20. Fortsetzung. Sie umfaßt 16 Buchseiten, daß in vielen seiner Gedichte monologisches Wesen wohnt. Gertrud ihr eine Wohnung in Berlin nett eingerichtet und in Frau also einen Bogen. Ha!" durchzudt es meine schreckbetäubten reßniß aber, die Hebbel liebt( und im Dresdner Schauspiel wurde Dr. Bartels eine Hausdame gewonnen, die allerdings Liane nicht zusagt. Als er der Dame ihre Entlassung mitteilt, er- Gangliengellen, da hab ich ja durch das Lesen der Inhaltsangabe Sebbel im neuen Jahrhundert ernst gepflegt), hat nicht nur die Diane nicht zusagt. Als er der Dame ihre Entlassung mitteilt, er­rhythmisch nach ihrem Sinn zu bewegen; fie hat auch großes und flärt sie, daß sie sein Doppelleben durchschaut habe und wisse, er 320( in Worten: breihundertundzwanzig) Geiten erspart!" Und raft, Rilfe- Gedichte als Ganzes in feste Binien au faffen und feines Gefühl für die Schönheit des Klanges, die diese Schöpfun­lebe als Majoratsherr mit seiner rechtmäßigen Gattin und einer auf Grund dieser Erleuchtung schlage ich das Folgende vor: Mandrude von einem Originalroman der ebgen aus dem Geiste ihrer erhobenen Sphäre bejeelt. Sie ist be= jungen Tochter auf Schloß Rastenau. Graf Rastenau beschließt, Diane über seine Verhältnisse aufzuklären. Das junge Mädchen ist wig Courths Mahler, der beispielsweise 30 Teile umfaßt, rüdt von dieser Schönheit und ließ ihre flassisch geformten, farbig über seine Eröffnungen bestürzt. Als die Hausdame ihr aber nach nichts als den Schluß und die dazu gehörige Inhaltsangabe tönenden, irdisch- überirdischen Stimmungen voll aufblühen. Mit über seine Eröffnungen bestürzt. Als die Hausdame ihr aber nach ber 29 einleitenden" Stüde . Durch dieses abgekürzte Verfahren den Augen und Mienen staunenden Innenschauns vorgetragen, des Grafen Abreise ins Geficht sagt, sie wäre seine Geliebbe, bricht dürfte die Gemeingefährlichkeit der Originalschriftstellerin auf ein wurde die Welt, die Rainer Maria Riftes Kunst erschaffen, ge­fie fast zusammen. Planlos irrt fie ins Freie, ein Fremder leistet Minimum zurückgeführt und vielleicht die gesamte Produktion der hörte und eigentümlich erschaute seelische Wirklichkeit. ihr bei einem leichten Ohnmachtsanfall Hilfe. Am nächsten Tage Weißenfelserin unterbunden werden( denn es ist nicht ausge trifft sie ihn in der Pension wieder, in deren Schuß sie sich vorläufig schlossen, daß Originalromane fortjehungsweise" entstehen). Und begibt. Beider Herzen neigen fich zueinander. Detlev Greifenberg der Schluß ist ja doch die Hauptsache! aber macht dem holden Traum durch eine rasche Abreise ein Ende. Graf Raftenau weilt wieder auf seinem Schloß in Thürin gen. Liane, die im Begriff steht, unbefoldet eine Gesellschafterin­In Rilfes Kunft wirkt jedes Wort und jeder Klang als ein ftellung anzunehmen, erbittet dazu seine Einwilligung, die er um so lieber erteilt, als er die freiherrliche Familie von Brinken Glement, das von strenger Notwendigkeit an seinen Blah eingelassen tennt und schätzt. Weber seine Gemahlin noch seine reizende worden ist. Ihre Welt ist ein tiefer Wald, deffen Stämme wie eben gemeißelte Säulen stehen und zwischen denen die gewöhnliche sechzehnjährige Tochter Steffie ahnen etwas von der Erifteng Liane Welt vergessen wird, weil sie zu eindeutig ist und sowieso nur ben Reinolbs. Graf Detlev, der Neffe des Grafen, berichtet in ber- Vorhof zum Allerheiligften des Lebens bedeutet. Dieser Dichter trauter Stunde dem tiefbetroffenen Grafen, daß er Berlin dringt tiefer in die Welt ein durch gesteigertes Anschauen, das in

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Gertrud Treßnitz: Rilke - Abend.

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Notizen.

frd.

Der Maler Theo b. Brod husen, der Präsident der Seneffion, ist gestorben, erit 88 Jahre alt. In seiner neuesten Landschaftskunst tämpfte ein energischer Wille, zum Gewinn im­pressionistischen Echauens das Zusammenfassen des Wirklichkeits­stoffes durch innerstes Beherrschen zu erobern. Brockhusen, der Ost. preuße war, empfand die schwere, herbe norddeutsche Natur mit ver­wandter Kraft.

-Vorträge. Heute abend, 8 Uhr, Klindworth- Schar. 28 wentajaal. Vortragsabend: Alfred Beierle spricht Strindbergs Friedensnobelle", Rudolf Leonhard spricht über das Thema Der Kampf gegen die Wajfe",