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Gerichts- Beitung.

Gewerbegericht.

Rammer VIII. Vorsitzender( in Vertretung): Assessor Guno. Sigung vom 6. August.

Der Bank temuiter ein Gewerbegehilfe. Der Gewerkschaftliches.

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erbetenen Summe anzugeben; wenn er sich sogar die Kontrolle| umfaßt, so kann nur diese in Anwendung kommen, nicht aber| Boltsabstimmung zu bringen, mußte einstweilen mangels genügen über die richtige Verausgabung gefallen lassen muß warum auf das Landrecht sich stützende besondere Maßregeln, von denen der Betheiligung fallen gelassen werden. Die erforderlichen Kosten follte man von ihm auch nicht das Frontmachen verlangen die Bau- Ordnung nichts weiß. Gine wirkliche Gefahr, selbst bei sollten theilweise durch das einzuführende Tabakmonopol bestritten tönnen. Ist unser Staat doch ein Militärstaat! Also her mit ausbrechendem Feuer, kann übrigens bei einer Höhe des Hänge- werden. Die Fabrikanten erzwangen theilweise bei ihren Ar " Instruktionsstunden" für die Post- Unterbeamten! bodens von 1,25 Meter nicht mit Grund befürchtet werden, und beitern eine Unterschriftensammlung zu gunsten der Privat­( Lokales" siehe auch 1. Beilage.) zwar auch für den Fall nicht, daß die Leiter nicht zur Hand industrie. Eine Delegirten- Versammlung erklärte sich mit zwei sein sollte. Es dürfen also nach dieser eigenartigen Entscheidung Dritteln Majorität mit dem Monopol einverstanden. Ein Theil nach wie vor die Dienstmädchen 2c. auf Hängeböden placirt der Mitglieder unseres Verbandes glaubte sich bei Einführung werden, weil, nun weil es ein erworbenes Recht der Berliner   des Monopols geschädigt und kehrte auf Veranlassung der Herrschaften ist, diese Hängeböden, in denen man sich oft nur Fabrikanten der Organisation den Rücken. Aus all dem geht in gebückter Stellung bewegen kann, für die Hausstlaven gut hervor, daß trotz der Bemühungen einzelner Genossen die genug zu halten. schweizer   Tabatarbeiter ihre Pflicht gegen den internationalen Unterstützungsfonds nicht erfüllen fonnten. Man hofft jedoch, daß es sich auch in dieser Beziehung zum Besten wenden werde. Zahntechniker B., vertreten durch seine Frau, verlangt von dem Der Zentralverband entfaltete eine rege Thätigkeit, um die Juhaber eines Zahnateliers für drei Wochen sein Gehalt, in Internationaler Tabakarbeiter Kongres in Basel  . französisch sprechenden Genossen in die Organisation zu ziehen, denen er frank war. Die Klage wird dadurch begründet, daß B. Nachzutragen ist noch, daß auf dem Kongreß auch Däne- bis jetzt ist jedoch fein großer Erfolg zu verzeichnen, was um so nach einer getroffenen Vereinbarung nur am 1. und 15. jeden mark, und zwar durch den Delegirten Disen vertreten ist. nöthiger wäre, als ein großer Theil der schweizerischen Tabat­Monats gekündigt werden durfte, am 24. Juni aber Bei der Berichterstattung über die Lage der Tabafarbeiter arbeiter in der französischen   Schweiz   beschäftigt wird. Was die frank geworden sei und somit als Techniker auf die Be- der verschiedenen Länder eröffnete den Reigen Deutschland  . Thätigkeit der einzelnen Sektionen anbetrifft, so haben sie sich, zahlung der drei Wochen bis zum 15. Juli Anspruch habe. Auf Aus dem gedruckten Bericht, der den Delegirten vorlag, ging nebst der Wahrung der Berufsinteressen, auch in der Politik be Befragen gab Frau V. an, daß ihr Mann Operationen nicht hervor, daß die Organisation trotz der schweren Krisen, denen thätigt. Die Beiträge schwanken zwischen 40-50 Cts. pro Mits felbständig vorgenommen, sondern nur die technischen Ar- gerade in den letzten Jahren die Tabakindustrie ausgesetzt war, glied und Monat; an den Verband werden 10 Cts. pro Quartal beiten ausgeführt habe. Der Kläger   wurde mit der Begründung und trotz der Theilnahınlosigkeit der Masse der Arbeiter, dennoch und Mitglied zur Agitation abgeliefert. Für die Reservekaffe abgewiesen, daß seine Arbeiten als höhere Dienst auf der gleichen Höhe erhalten werden konnte, wie im Jahr des Allgemeinen Schweizerischen Gewerkschaftsbundes werden leistungen nicht angesehen werden könnten, wenngleich 1892. Von den etwa 150 000 Tabatarbeitern, die Deutschland   50 Gts. pro Quartal zur Streifunterstüßung abgeliefert. Diese sie technischer Natur gewesen wären; er hätte beschäftigt, gehören zwar nur 13 865 der Organisation an. Diese beträgt für Ledige 1,50 Fr., für Verheirathete 2 Fr. und für eben nur mechanische Arbeiten gemacht. Des- aber leisteten allein an Streikunterstützungen 1892-94 insgesammt Rinder 20 Cts. pro Tag. Reise- Unterstüßung wird von 50 Cts. halb müsse er sich für die Zeit, während welcher er 24 279 Mart. Von den 19 Streifs, die vom Unter bis 1 Fr. von den Settionen verabfolgt. Aehnlich lauten die Klagen aus den Niederlanden. Krankheits halber nicht arbeiten konnte, mit den Leistungen der ftüßungsverein deutscher Tabatarbeiter unterstützt wurden, Krankenkasse begnügen. Nur Betriebsbeamte 2c. hätten ev. An endeten 6 mit dem vollständigen Sieg der Arbeiter und 6 mit In den Großstädten ist der Stand einigermaßen besser als in der Sprüche auf die Zahlung ihres Gehalts während der Krankheit. theilweisem Erfolge, während 7 als aussichtslos aufgegeben Provinz, wo die Löhne sehr niedrig sind und wo viel Form­Um der Höflichkeit willen. Der Arbeiter 2. be- wurden. Das Verhalten der Behörden, die den Verein als eine arbeit gemacht wird. Das Produkt, dort fertiggestellt, wird zu hauptet, 1/2 Tage vor Ablauf der Kündigungsfrist von seinem nicht genehmigte Versicherungsanstalt in Anklagezustand verseiten, fabelhaft niedrigem Preis auf den Mark gebracht. Man bietet ehemaligen Arbeitgeber, einem Herrn Meister, entlassen wor- führten verschiedene Prozesse herbei, die jedoch mit Freisprechung es für 5, 6 und 7 Gulden= 8,50 m., 10,20 m., 11,90 m. pro den zu sein und verlangt für diese 11%, Tage Bezahlung. Der Beendeten. Was die Lohnstatistik anbelangt, so bemerkte Junge Tausend an. An dieser Arbeit verdienen die Zigarrenmacher bei flagte bestritt, den Kläger entlassen zu haben. Derselbe sei selbst ge- aus Bremen  , daß diese von einem Berliner   Kongreß, woran sich einem Arbeitstage von 14-16 Stunden 4, 5 bis 6 Gulden pro gangen". Und zwar sei das folgendermaßen gekommen. Als L. am organisirte und nicht organisirte Tabatarbeiter betheiligten, be- Woche. Hiervon wird noch sehr oft ein nicht unbedeutender Be­Entlassungstage nach Tisch wieder zur Arbeit erschienen, habe rathen worden sei; das Resultat werde demnächst in Buchform trag an verschiedenen Strafen abgezogen. In der Hauptstadt derfelbe nicht Mahlzeit!" gesagt. Er, Beklagter, habe ihn veröffentlicht werden. Stromberg aus Hamburg   fügte diesem Amsterdam   wird hauptsächlich Handarbeit gemacht. Der Wochen­darauf aufmerksam gemacht, daß er doch austandshalber Mahl- Bericht einige Ergänzungen bei, wobei er namentlich den straffen lohn wechselt zwischen 8 bis 15 Gulden. Bon 20 000 Bigarren zeit!" au fagen hätte. Des Klägers Antwort sei sehr unanständig Ausbau der einzelnen Landesorganisationen als Grundlage arbeitern sind erst 2000, also ein Zehntel, organisirt. Der Wochen­gewesen, er habe von etwas sch..n" gesprochen. Nun der internationalen Vereinigung befürwortete. Die Ursache, beitrag beträgt 10 Cts. 17 P.; bei Streits tritt Erhöhung sei Kläger   von ihm aufgefordert worden, nochmal hinauszugehen warum die deutsche Organisation nicht stärker sei, müsse des Wochenbeitrags um 5 Cts. ein. und mit einem höflichen Mahlzeit!" wieder hineinzu- einmal in der schlechten Lage der Arbeiter gesucht werden, tommen. 2. habe sich aber angezogen und sei überhaupt dann aber auch in der ewigen Beunruhigung der Tabakbranche gegangen. Der Kläger   stellte den Sachverhalt anders dar. Nach durch die Steuerprojekte der Regierung, die ja letztes Jahr feinen Ausführungen hat er nur anständig auf die ihm zutheil wieder 100 Millionen aus dem Tabak habe herauspressen wollen. gewordene Anstandsbelehrung gesagt, er habe nicht nöthig, Wäre auch durch energische Proteste der erste Sturm abgeschlagen Mahlzeit!" zu sagen, und sich dann geweigert, nochmals hinaus worden, so sei der Kampf doch noch nicht zu Ende. Dazu komme zugehen. Hierauf sei Meister handgreiflich geworden und habe noch das Uebergewicht der Hausindustrie in der Tabakbranche, ihn hinausgeschoben. Der Lehrjunge des Letzteren, welcher als z. B. in Hamburg  , wo bei einer Zahl von 3500 Tabafarbeitern Beuge fungirt, hat dies nicht gesehen", wohl aber blos zwei größere Fabriken seien; ähnlich wäre es in Bremen  alles gehört, was sein Meister, der Herr Meister, und Westphalen. Die Hausindustrie isolire den Arbeiter, lasse betreffs der Neden und Thaten L.'s behauptete. Die fein Solidaritätsgefühl auffommen, führe, da sie in den meisten Behauptungen des Beklagten wurden deshalb als erwiesen Fällen jedem gesetzlichen Schutz entzogen sei, zu grenzenloser angesehen und der Kläger   wurde abgewiesen. Er hätte ja Ausdehnung der Arbeitszeit, zu verwüstender Ausbeutung der Die Neue Zeit.( Berlag von J. H. W. Die in Stuttgart  .) Das 44. Heft schließlich, führte der Vorsitzende in der Begründung aus, nicht Arbeitskräfte von Frau und Kind und so zum Ruin ganzer das Verlangen des Meisters bezüglich des anständigen Mahlzeit- Familien. jagens" erfüllen brauchen, ebensowenig hätte er jedoch die Arbeit verlassen dürfen, wollte er nicht den Lohn für die 11/2 Tage ein­büßen.

Partei,

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Eingelaufene Druckschriften.

der Sozialdemokrat, Bentral- Wochenblatt der sozialdemokratischen Partet Deutschlands  ( Erpedition in Berlin   SW., Beuthstraße 2). Bu beziehen durch alle Zeitungsspediteure. Das Abonnement beträgt durch die Post oder in Berlin   durch die Zeitungsspediteure pro Quartal 1,20 M. Kreuz­band 1,80 M. Die Nr. 28 vom 9. August hat folgenden Inhalt: Wochenschau. Ein Bur Landagitation in Mitteldeutschland   von Dr. David, Gießen. Katechismus der Frauenfrage.-Anti- und Philosemitisches aus Dester­reich. Parteinachrichten. Todtenliste. Das preußische Landtagswahlrecht. II. Der internationale Tertil arbetter- Kongreß in Manchester  . Zur Entstehungsgeschichte des Petroleum­Weltmonopols. Schlaifjer: Schauspieler- Elend. Gewerkschaftliches. Wie man uns behandelt. Literatur.

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des 12. Jahrganges ist soeben erschienen Aus dem Jnhalt heben wir hervor: Sozial- Psychologisches. Soziologie, Ethnologie und materialistische Ge schichtsauffassung. Von Heinrich Gunov. Ada Negri  , eine soziale Dichterin. Von Dora Landé. Ein Jahrzehnt der österreichischen Ge werbe- Inspektion. Von Dionys 8inner. Literarische Rundschau. Notizen: Zum Rapitel: Neberproduktion. Feuilleton: Bon Unten nach Oben. Eine Novelle von Karonin. Frei nach dem Russischen.( Fortsetzung.) Glühlichter Ur. 123, humoristisch- satyrisches Wochenblatt, ist soeben er

fchienen.

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Das Titelbild behandelt ben Sommernachtstraum eines Roalitionsministers, während das Bild auf der letzten Seite einen doppelten John Bull   zeigt, der mit der einen Hand die Kapitalisten willkommen heißt, während er die andere drohend gegen die Einlaß begehrenden Prole­arier erhebt.

( Carl Heymann's Verlag in Berlin  , vierteljährlich 2,50 W.). Die soeben erschienene Nummer 45 enthält unter anderem: Die Verhandlungen der preußischen. Agrarfonferenz. Von Professor Dr. Mar Weber. Die Ein­tommensverhältniffe im Königreich Sachsen. Bon Dr. 6. Lur. Städtische Arbeitsvermittelungsstelle in Frantfurt a. M. Dienstvermittelunganstalten für Dienstboten. Ein Gefeßentwurf gegen den Wucher in Italten. Parteitag der schwedischen Sozialdemokratie. Das System der Lohn­abzüge in England Bon Barrister Stephen M. Fox. Zur Verhütung von Grubenunfällen. zäblt Arbeitszeit der Heizer und Mechaniker in Frankreich  . Das Gesinde und die Unfallversicherung Bon Rechtsanwalt Dr. Ludwig Fuld. Internationaler Stongreß für Arbeiterversicherung.- Die Aerzte und die Unfallversicherung.

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Ging so durch die Ausführungen der deutschen   Delegirten trotz der hoffnungsfreudigen Aussicht in die Zukunft ein elegischer Bug, so wies dagegen Olsen aus Kopenhagen   mit Stolz auf die Erfolge hin, die die Arbeiterorganisation in dem kleinen Dänemark   erreicht hat. Was firaffe gewerkschaftliche Dr Breis. Von den 2500 Tabakarbeitern, die im Lande beschäftigt find, gehören nicht weniger als 1600 der Organisation an, also Sozialpolitisches Zentralblatt, herausgegeben von Dr. Heinr. Braun inehr als die Hälfte aller Tabakarbeiter ist hier organisirt. Das tommt daher, daß in Dänemark   politische und gewerkschaftliche Dänemark   politische und gewerkschaftliche Bewegung aufs Zunigste verbunden sein können und daß die gewerkschaftliche Organisation sich nicht zersplittert, sondern zentralisirt ist. So ist der Sozialdemokrat" das täglich der erscheinende sozialistische Organ dänischen Eigenthum sämmtlicher Gewerkschaften, 25 000 Abonnenten und wirft jährlich 16-17 000 Fr. Ueberschuß zu agitatorischen Zwecken ab. Alle dänischen Gewerk­schaften sind zu einem Gewerkschaftsbunde vereinigt, dessen Aus- eft 10 des Polko- Terihons, herausgegeben von Emanuel Wurm  ; Berlag schuß bei Streiks 2c. die Bewilligung zu ertheilen hat. Die Streifunterstützung ist keine freiwillige, sondern obligatorisch. Streiken blos 5 pet. der Mitglieder einer Gewerkschaft, so hat diese die Ausständigen selbst zu unterstüßen. Ist die Zahl der Die Gleichheit. Zeitschrift für die Intereffen der Arbeiterinnen.( Berlag Streifenden größer, so wird in allen Gewerkschaften eine Extra­steuer erhoben. Auf diese Art sind im Nothfalle schon wieder­bolt 4-10 000 Rronen( 1 Krone: 1,12 M.) wöchentlich auf­gebracht worden. Der Beitrag der Gewerkschaften zum Zentral­verband beträgt 60 Dere 67 Pf. pro Monat und Mitglied. Wie stark die gewerkschaftliche Organisation ist, beweist die Zahl der Organisirten, die sich in Kopenhagen   auf 30 000, in ganz Dänemark   auf 100 000 beläuft. Die Tabatarbeiter Kopenhagens  haben gegenwärtig ein Vermögen von 25 000 Fr.

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von Wörlein u. Co., Nürnberg  . ist soeben erschienen und enthält folgende größere Artitel: Armenwesen( Schluß), Armfüßer( mit Illustration), Arsen, Artikel, Asien  ( Geographie und Kulturbild), Aesthetit, Astronomie, Asyl, Atheismus, Aetherische Dele, Atmosphäre, Athmung. Alle 14 Tage erscheint ein Heft.

von J. H. W. Dieg in Stuttgart  .) So ben ist uns die Nr. 16 des 4. Jahr ganges zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Quittung beweist. Bum Kapitel der Ferienkolonien. Bur Lage der Landarbeiter und Landarbeiterinnen in der Priegnig. Gewerkschaftliche Arbeiterinnen- Organisationen in England. Feuilleton: Ein Stieftind des Lebens. Aus dem Schwedischen von Gustav Lichtenstein.( Schluß.) Arbeiterinnen- Bewegung. Hyperboräische Ballade. Von F. v. Sallet. Seleine Nachrichten.

Vom Bauschwindlerthum. In die Enge getrieben wurde gestern vor dem Schöffengericht am Amtsgericht II ein Bau- ganisation anbelangt, so gebührt Dänemark   unbedingt der erste unternehmer, der, statt zu bezahlen, einen Bauhandwerker denunzirt hatte. Der Brunnenmachermeister David Simon aus Schöneberg   war mit seinen Arbeitern Gustav Schüler   und Wilh. Grothe wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs angeklagt. Simon sollte eines Tages zu Anfang Dezember mit zweten feiner Leute auf einen Neubau des Bauunternehmers" Teubert ge­tommen sein, um einen von ihm hergestellten Brunnen wieder fortzunehmen. Trotz der wiederholten Aufforderung des Poliers Grudick soll sich keiner der Angeklagten entfernt haben. Der An­getlagte Simon erklärte, daß er auf dem Bauplatze gewesen sei, um einen von ihm hergestellten Brunnen wieder abzuholen, weil Bezahlung nicht zu erlangen war und der Bauunternehmer Teubert ihm selbst gesagt habe, holen Sie sich doch Ihren Quart wieder weg!" Ueber die Thäterschaft der Angeklagten vermochte der Maurerpolier wenig zu sagen. Den Meister Simon, der später wie dessen Arbeiter gekommen sei, habe er nicht zum Verlassen des Grundstücks aufgefordert, das habe er nur den Arbeitern gegenüber gegenüber gethan; ob das aber dieselben Arbeiter wie die angeklagten gewesen seien, wisse er nicht, refognosziren könne er dieselben nicht. Der nächste Zeuge, " Bauunternehmer" Teubert, wußte über die That an und für sich gar nichts. Er sei nicht dabei gewesen und stüße seinen Straf­antrag lediglich auf die Angaben seines Poliers. Der Vor fißende fragte: Ist denn der Brunnen jetzt bezahlt?"" Ja wohl," erwiderte der Zeuge mit Nachdruck, Angeklagter Simon fette aber hinzu: Jawohl, mit Wechseln, die nicht eingelöst Von Luxemburg   entwirft M. Conrady ein sehr trübes worden sind; ich habe heute noch kein Geld!" Jetzt schwieg der Bild. Von den 190 Arbeitern, die dort in der Tabatbranche Der im Verlage von 3.§. W. Diez in Stuttgart   erscheinenberei Beuge Teubert, er versuchte nicht, die letztere Behauptung des beschäftigt werden, sind blos 55 organisirt. Der Lohn schwankt Simon zu widerlegen. Der Bauhandwerker Becker, der deninächst vernommen wurde, ist Zenge gewesen, wie Simon dem Teubert vischen 12 und 18 Fr. bei durchschnittlich 66 Stunden wöchent­licher Arbeit. Jugendliche Arbeiter und weibliche Arbeitskräfte in der Friedrichstraße begegnete, dabei wegen seines Geldes werden mit 3-4 Fr. entlohnt. Die Nachfeierabendarbeit wird drängte, worauf Teubert erwiderte:" Ach was, holen Sie sich mit 5 Fr. pro Tausend Bigarren bezahlt. Dazu kommt die so doch Ihren Quart wieder fort!" Beuge Becker fügte hinzu: beliebte Lehrlingszüchterei. Nicht weniger als 14 Lehrlinge der Teubert war früher Restaurateur, dann wurde er Bauunter: Tabakbranche werden augenblicklich in dem kleinen Lance be­nehmer, aber so einer, der keinen Menschen bezahlt!" Beuge schäftigt. Wie schlecht die Lage in Luxemburg   ist, ergiebt sich schon Teubert protestirte gegen derartige Insinuationen, worauf der daraus, daß gegenwärtig nur acht fremde Tabalarbeiter in Luxem Borsitzende ganz trocken bemerkte: Herr Teubert, ich size sonst burg sind, während 30 luxemburgische Tabatarbeiter in der Fremde als Zivilrichter und habe zufällig den Buchstaben zu be ihr Brot suchen. arbeiten. Ich halte es für gerichtsnotorisch, daß Sie sehr viele ihr Brot suchen. Prozesse haben!" Nunmehr schwieg der Zeuge erst recht. Der Staatsanwalt beantragte Freisprechung und der Gerichtshof er tannte demgemäß.

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Ueber die Schweiz   referirte Keller aus Schwing. Nebst

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Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Neichspost- Zeitungsliste für 1894 unter Mr. 2660) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestell­geld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf. Inferatenpreis die zweigespaltene Petitzeile 20 Pf.

Sänger", welcher bislang nur in Partitur- Ausgabe erschienen, ist jezt auch in Partitur und Stimmen- Ausgabe vorhanden und zwar von Nr. 61 an. Der Preis ist dabei so billig gestellt, daß taum eine Bertheuerung ein­getreten ist. Die Partitur toftet 30 Pfg., die Stimmen fomplett 40 Pfg. oder per Stimme 10 Pfg. Der Freie Gänger" bezweckt, vorzugsweise den Arbeiter- Gefangvereinen eine gute, gediegene musitalische Kost vorzu­fegen und zwar von älteren und neueren Komponisten, wobet besonders auch auf die Tendenz der Dichtungen Rücksicht genommen ist, soweit dies möglich. Inhalt der neuesten Hefte; Heft 66. Heimweh! Gedicht von Eugenie v. Monsterberg. Musit von O. Wintler.-Die Arbeit. Gedicht von A. Scheu. Musit von A. Gernir. Sängerspruch. Mufit von G. Gramm. Mein Herz, thu' dich auf! Musit von S. Riva. Heft 67. Jm Ruh' Eichenwald. Gedicht von G. G. Lennig. Musik von O. Winkler. sanft, du müder Schläfer!( Grablied.) Mufit von O. Winkler.( Vol­ständige Verzeichnisse sämmtlicher bis jetzt erschienener Hefte sind vom Ver lag gratis und franto zu haben.)

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und verwandte psychologische Forschungen. Berlag von Hermann Brieger, Berlin   SW., Stochstr. 32.

Briefkaffen der Expedition.

der Textilbranche, sagte er, ist die Lage der Tabafarbeiter die Beifahrift für Sypnotismne, Suggestionotherapie, Suggestionslehrs schlechteste zu nennen. Bei täglich elfstündiger Arbeitszeit find es nur wenig Glückliche, die wöchentlich im Durchschnitt mehr Mit den Berliner   Hängeböden hat sich fürzlich das als 20 Fr. verdienen. Die große Zahl verdient faum so viel, Oberverwaltungsgericht beschäftigt. Einem Maurermeister, dem um noch vegetiren zu können. Der Arbeitslohn pro Tausend be Für die ausgesperrten Brauerei- Arbeiter gingen ferner die baupolizeiliche Genehmigung ertheilt war, in seinem Hause trägt für Formenarbeit 5-11 Fr., für Handarbeit 12-16 Fr., in der Calvinstraße Hängeböden einzurichten, verbot das ausnahmsweise 18-20 Fr. Die Sortirer verdienen 12-24 Fr. ein: Personal von Wilhelmshöhe  , Beelitzhof 8,50. Amerikanische  Polizeipräsidium, den Hängeboden im 3. Obergeschoß, weil er 3u erwähnen ist noch die französische   Façon( ohne Kopi), wofür Auktion einer selbstgefertigten Bigarrenfpige bei der Landpartie mit der Wohnung nicht durch eine festste hende, feuer 2,80-6 Fr. bezahlt werden. Produkte solcher Art werden haupt- des ges. Arbeitervereins Hoffnung" 9,10. Ges. bei Kulicke, fichere Treppe in Verbindung stehe, zu dauerndem Aufenthalt sächlich von der arbeitenden Bevölkerung konsumirt. Die traurige Pappel- Allee 108a, 4,50. Gef. durch Brandes am Biertisch bei als Wohn-, Schlaf- oder Arbeitsraum zu benußen oder zu ver- Lage hat die Bigarren- und Tabakarbeiter so weit herabgedrückt, Haberstroh, Neuenburgerstraße 2,40. Gesammelt bei der Feier miethen. Der 4. Senat des Oberverwaltungsgerichts hob als daß den meisten die Hoffnung auf eine Besserstellung ge- der silbernen Hochzeit von Schmidt, Adalbertstr. 16, 15,-. letzte Instanz diese Verfügung auf. Aus den merkwürdigen schwunden ist. Die Muthlosigkeit der Arbeiter einerseits Von der Maleriverkstatt Lindstädt, Rixdorf 2,55. Vergnügungs­vom ihre Abhängigkeit Unternehmerthum anderer- verein" Im Brand" 3,-. Malerwerkstatt Storm u. Rosen­Urtheilsgründen ist Einiges für die Berliner   Verhältnisse von und auch ist berg  , Charlottenburg   7,20. Verlorene Wette, Tempelhof  -, 50. Wichtigkeit. Das Polizeipräsidium wollte seine Anordnung u. A. seits stehen der Agitation hindernd im Wege; S. und A., Wilhelmstraße 6,-. Aus der aus allgemeinen sicherheitspolizeilichen Rücksichten aufrecht er- der Mangel an unabhängigen, agitatorischen Kräften zu beklagen. Bierprozente von§. Marten 6,- Amerikanische halten wissen, sie also durch den Inhalt des§ 10 2h. II 17 des Was die Organisation anbetrifft, so steht sie noch auf schwachen Tischlerwerkstatt Allg. Landrechts begründen. Dies würde aber nach bekannten Füßen. Mehrere Niederlagen haben sie so geschwächt, daß jetzt Auktion des Sängervereins Sorgenfrei" 2. Rate 10,25. Rechtsgrundsägen nur dann möglich sein, wenn es sich hier um in fünf Sektionen nicht mehr als 400 Mitglieder zu verzeichnen Tischlerei Junguidel, Langeftr. 109, 2,-. Auf das Wohl des eine bauliche Einrichtung handelte, die als eine ungewöhn sind, noch nicht 10 pCt. der in der Branche beschäftigten Arbeiter Neugeborenen 1, Ges. in der Fraiserei von Wagner und liche, abnorme offenbar teine Regelung gefunden hätte und von( 6630). Seit dem Kongresse in Amsterdam   waren Lohnbewegungen Dünnebeil, außer einem Dekopirer, 2. Rate 8,-. Von den den Verfassern derselben als eine in Berlin   ungewohnte in Wyl, die in Folge des Herbeiströmens von Streitbrechern mit Statbrüdern der Telegraphen Bau- Anstalt F. Schuchard 1,-. nicht hätte ins Auge gefaßt werden können. Davon darf aber einer Niederlage endeten. In Affoltern   wurden mehrere Vor- Ueberschuß von ringfreiem Bier, Spandauerstr. 30, II. H., dritte G. P. nach Lage der thatsächlichen Verhältnisse nicht wohl die Rede standsmitglieder gemaßregelt, was die Auflösung der Gewerk- Woche 4,80. 3. p. 3,-. Vom Verein der Einsetzer( Tischler) Sozialdemokr. Verein Oberts­sein, da bekanntermaßen die Hängeböden eine Berliner   Ein- fchaft zur Folge hatte. In Bayerne benutte der Fabrikant den Berlins   und Umgegend 25,- richtung sind und in früheren Zeitperioden sehr zahlreich, flauen Geschäftsgang, um bei den Gigarrenmachern eine Lohnbaufen 19,95. Gesangverein Einig" 6,-. Amerik. Auktion nicht selten auch bis in die neueste Beit hinein als Schlafraum reduktion um 12 pCt. und bei den Sortirern eine solche von 25 pet. beim Stiftungsfest des Rauchklubs Granate" 5,-. Gesangverein für Dienst boten in Gebrauch waren und sind. Und wenn durchzusehen und den Austritt aus der Gewerkschaft zu erzwingen. Collegia I", bei einem Ständchen gesammelt 3,-. Schubert 0,60. auch die Bestimmungen der Absätze 2 und 4§ 37 die Ursache Gine fleinere Zahl Arbeiter nahm den Kampf auf, jedoch kehrte Frauen und Mädchenbildungsverein für ein Referat am feltener zu Schlaf- ein Theil bald zur Arbeit zurück und der Streit mußte als er- 8. August 5.-. Mitglieder des Buchdruckerverbandes in find, daß Hängeböden neuerdings feltener räumen benutzt werden, so werden doch auch noch folglos aufgegeben werden. Die dortige Organisation ist ver- Halle a. S. 15,-. Vom Gefangverein in Brig   2,60. Mosaik heute solche eingerichtet und benutzt, die jenen Vor- nichtet. Auch die vom schweizerischen Arbeiterbund beschlossene Fliesenleger- Verein 11,20 m. schriften entsprechen. Summa 188,15 M. Bereits quittirt 6556,58 M., in Summa Liegt aber eine bauliche Ein- Initiative zur Sammlung von 50 000 Unterschriften, um das richtung vor, deren Regelung die maßgebende Bau- Ordnung mit Begehren einer obligatorischen Krankenversicherung vor eine 6744.78 9. Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pötzsch in Berlin  . Drud und Verlag von Map Bading in Berlin  , SW, Beuthstraße 2.

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