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daß vor 9 1hr Abends kaum begonnen, nach 10 Uhr wiederholen ans unserer Mittheilung vom 19. Juli:„ nur Muth,[ ihren sozialreformerischen Experimenten vom praktischen Chriften Morgens kaum mehr viel geleistet wird. Warum ist also Herr Landrath: Brieftauben bleiben unverletzlich." thum gesprochen hat. Diese Entdeckung reiht fich würdig der nicht mindestens eine Bestimmung aufgenommen worden, Wollen Sie wissen, wer" unbekannt" ist? Fast alle wirk- abgedroschenen Fabel der bürgerlichen Preffe an, daß der nach welcher Arbeiter, die vor 10 Uhr Abends begannen, lichen Verbrecher,- Mörder, Räuber, Sittlichkeitsverbrecher Sozialismus nur deshalb so mächtig werde in Deutschland , weil zwischen Bismarck und Lassalle persönliche Beziehungen bestanden. nicht nach 10 Uhr Morgens weiter beschäftigt werden u. dergl. aus Berlin und Umgegend, seitdem die Kraft mit seiner Entdeckung nicht zufrieden knüpft der Vossische dürfen, und so analog für andere Arbeitsschichten?? der Sicherheitsbeamten durch Lektüre und Nachachtung„ ver Staatsphilosoph daran noch eine längere Ermahnung an die traulicher Erlasse" für Gebiete reichlich in Anspruch ge- Geistlichen, die in der sozialistischen Frre gehen: nommen wird, um die fich polizeilich nicht zu fümmern, die Sicherheit des Publikums nicht beeinträchtigen würde. Wozu das?-
Das ist die erste tritische Frage, die durch den Entwurf in seiner jetzigen Fassung angeregt wird. Ju einer weiteren Betrachtung wird die Freigebigkeit in Ausnahmen, deren sich die Reichskommission bei ihren Vorschlägen befleißigt, als verschärfend behandelt werden müssen.
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Wollen wir den Jurthum an der Quelle erfassen, so müssen wir unumwunden aussprechen, daß es völlig verkehrt ist, aus den Lehren der christlichen Religion irgend eine Anleitung hers nehmen zu wollen, um die wirthschaftliche Gesetzgebung zu regeln Arbeiterstatistik als reaktionäres Kampfmittel, Die christliche Lehre wendet sich an das Gewissen des das ist eine Blüthe, die nur im gelobten Lande der Sozial- Einzelnen und schreibt diefem vor, Liebe und Wohlwollen gegen politik, Preußen Deutschland , gedeihen kann. Wie der seine Mitmenschen an den Tag zu legen, in welchen Verhältnissen " Köln . Zig." nämlich aus Berlin gemeldet wird, beabsichtigt er auch zu ihnen stehen möge, und so ergiebt sich aus den der Minister des Innern, demnächst eine Arbeitsstatistik zu Lehren des Christenthums auch, daß der Arbeitgeber in dem Verhältnisse zu seinen Arbeitern Wohlwollen solle walten lassen. schaffen, welche namentlich über Angebot und Nachfrage Aber über die äußeren Mittel, wodurch das Verhältniß des ArbeitAuskunft geben soll, um die Ausstandsbeweguns gebers zu den Arbeitern befriedigend gestaltet werden foll, fagt das gen besserüberwachen und nötbigenfalls überflüssige Christenthum schlechthin nichts. In dieser Beziehung sind wir Arbeitskräfte nach Punkten leiten zu können, welche daran auf die menschliche Vernunit, auf den Menschenverstand und die Erfahrung angewiefen." Mangel leiden. Wie das gemacht werden soll, ist uns freilich nicht
Für das geplante Ausnahmegeseh, das die" Post" betreibt, und jogar für das Surrogat, das die Nordd. Allg. 8tg." offiziös ankündigte, können nicht einmal sämmt liche toujervativen Blätter fich begeistern. Diejenigen fonfervativen Parteirichtungen, die ihre politischen Ziele durch eine ernstliche Agitation zu erreichen suchen, bedanken sich gleichfalls für die Segnungen, die ihnen die Verstärkung der klar. Polizeivollmachten in Aussicht stellt. Das antisemitische Kein Maximal- Arbeitstag für die kaufmännischen " Bolt" hat in seinem Kampfe gegen polizeiliche Ausnahme- Angestellten. Einem Berliner Blatte entnehmen wir die gesetze die Unterstützung füddeutscher tonservativer Blätter folgende Mittheilung: erhalten. Es kann sich auf die Süddeutsche Landpost", das Organ der bayerischen Konservativen, Konservativen, und die " Konservative Monatsschrift" berufen. Letzteres Blatt warnt
Davor,
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Bortrefflich! Genau der nämliche Gedankengang, mit dem ihrer Zeit die nordamerikanische Geistlichkeit die Sllaverei der Schwarzen gerechtfertigt hat: Der christliche Herr soll seine Stlaven mit Wohlwollen behandeln, aber die Einrichtung der Sklaverei hat nichts zu thun mit der christlichen Lehre, darüber entscheidet der Menschenverstand und die Erfahrung", will sagen das egoistische Interesse der Herrenkaste, zu der die Geistlichfeit gehört. Wie zu Zeiten der Sklaverei in den Südstaaten ein abolitionistischer Prediger bleibt bei uns denn auch ein sozial Demokratischer Geistlicher ein weißer Rabe. Darüber brauchen wir uns nicht zu wundern. Die prattische Philistermoral ber Bossischen Zeitung" ist aber wieder ein trefflicher Beleg dafür, daß das Christenthum dieser Ausbeuterklique nur als Heuchtermaske dient, um ihre eigene Selbstsucht zu verhüllen und das dumme Volt in Unterwürfigkeit zu erhalten.-
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Im September v. J. wurde auf Anordnung des Reich? kanzlers eine Enquete über die durchschnittliche Arbeitszeit in faufmännischen Betrieben im Zusammenhang mit der Frage der Einführung des Maximal- Arbeitstages veranstaltet. auf dem tapitalistischen Polsterbett Von letzterer Absicht scheint die Reichsregierung jetzt zurück weiter zu schlafen, sobald einige rein äußerliche Maß- gekommen zu ſein; denn nach einer neuerdings an regeln den Polizeibetrieb verstärken.... Zugleich darf nicht ver- fchiedene kaufmännische Vereine gerichteten zuschrist des gessen werden, daß man mit dem Schwert nicht wider Reichsamts des Junern soll, wie die Volks- Zeitung" erfährt, den Geist hauen kann. Die universelle Ueberzeugung zunächst nicht der Frage der Maximalarbeitszeit, sondern der Aus der Schweiz wird uns geschrieben: Jm Ranton aber der arbeitenden Klasse, daß sie in der modernen einheitlichen Schließung der Geschäfte näherindustriellen Produktion die Enterbten" sind und daß der getreten werden; es werden die betreffenden Vereine ersucht, Zürich hat seit längerer Zeit teine so wichtige und bedeutungsvolle Volte abstimmung stattgefunden wie die auf nächsten Sonntag Staat den Industrie- Arbeitern gegenüber noch lange nicht alles dazu Stellung zu nehmen. gethan hat, was er thun fonnte, um sich gegen die Uebermacht Nur langsam voran, daß die deutsche Sozialpolitik angeiette ist. Ter beste Gradmesser hierfür sind die von allen des Kapitals zu schützen, ist eine so feitgewurzelte, daß sie nur nachkommen kann, fann man jetzt sagen. Das statistische Parteien veranstalteten zahlreichen Versammlungen zur Bedurch Thaten wird überwunden werden können, nicht durch Worte, Material der Reichskommission für Arbeiterstatistik beivies sprechung der vier Referendumsvorlagen und die noch zahlreicheren, aber auch nicht durch Polizeigesetze." nicht blos aufs Klarste die Nothwendigkeit der Einführung dem gleichen Zwecke dienenden Zeitungsartikel. Für die Arbeiter Das zeugt von einer ganz anerkennenswerthen Einsicht des Marimalarbeitstages, sondern zeigte auch, daß bei schaft besitzt das Arbeiterinnenschutz- Gesetz große Bedeutung und bei einem Konservativen, dem es wirklich Ernst ist mit gleichzeitiger Echließung der Ladengeschäfte ohne Einführung fie wehrt sich denn auch für dasselbe in den Versammlungen und Zeitungen; daneben hat sie ein Flugblatt in 30 000 Exemplaren feiner Ueberzeugung. Bezeichnender Weise geberden sich des Maximalarbeitstages die Uebelstände weiter bestehen verbreitet. In demselben tritt sie auch dem bauerubündlerischen als die ärgsten Polizeifanatiker und Gegner des freien bleiben werden. Und trotzdem oder deshalb wird der Verlangen nach Wahl des Kantonsrathes auf Grundlage der Wortes die frivolen Solbschreiber, die in der" Post" für Maximalarbeitstag nicht eingeführt. Zahl der Schweizerbürger und nicht der Einwohnerzahl energisch Herrn von Stumm und Seinesgleichen die Arbeiterbestrebungen bekämpfen. entgegen. Wird dieses Begehren vom Volte angenommen, so rifft es in eriter Linie die Sozialdemokratie und dann die demokratische Partei. Beide würden den Ausfall von 15 Mitgliedern zu tragen haben und es stände insbesondere zu be fürchten, daß die zwölfgliedrige sozialdemokratische KantonsReduktion erfahren würde. raths Fraktion empfindliche Daß die Arbeiterschaft auch das andere bauernbündlerische Ver langen nach Abschaffung der Lehrer- 2c. Pensionen bekämpit, ist selbstverständlich. Tasselbe wird von niemanden als den Bauernbündlern felbst vertheidigt. Die liberalen und demokratischen Parteien haben einen gemeinsamen Aufruf für Annahme des Arbeiterinnenschutz Gesetzes und für Verwerfung des Verlangens nach Abschaffung der Rubegehalte veröffentlicht. Ueber das Verlangen nach Ignorirung der Ausländer scheint die gleiche Ginigkeit nicht zu herrschen; die liberale Partei dürfte zu einem großen und die demokratische Partei zum fleineren Theile dafür sein. Das Initiativgesetz dagegen scheint feine bemerkenswerthe Anfechtung zu erfahren.
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Colibat der Postbeamten. In dem von uns der Frankfurter Voltsstimme" entnommenen Aftenstücke über Wer ist ,, nbekannt"? In dem gegen unseren Re- die Behinderung der Eheschließung wollten freiwillige und dakteur, Genossen Pötsch, in der Strafsache gegen luunfreiwillige Offiziöse einen Einzelfall sehen; wie nun die bekannt" eingeleiteten Beugnißzwangsverfahrens hat das Elberfelder Freie Presse" in der Lage ist mitzutheilen, Landgericht, wie zu erwarten war, der Beschwerde unseres wurde im vergangenen Frühjahr in Crefeld das Aftenstück Kollegen stattgegeben und den Beschluß des Amtsgerichts den Postgehilfen vorgelesen. Es handelt sich danach um aufgehoben, der gegen Bösch 50 Mart Strafe, eine Maßregel, von der Herr Stephan wohl wissen muß. eventuell eine Woche Haft festsette. Pötzsch hat sich bekannt Es ist ja auch leichter, den Postgehilfen das Cölibat aufzulich geweigert, als Beuge dem Richter Antwort zu ertheilen, erlegen, als ihnen das Gehalt aufzubessern. Daß diese der ihn auf Veranlassung des Niederbarnimer Landraths be- Maßregel aber die Sittlichkeit fördert, bezweifeln wir. fragte, von wem ihm, bezw, der Redaktion des„ Vorwärts", Das Bismarckreptilchen Berliner Neueste Nach jene strenggeheimen Erlaffe zugegangen seien, die den Geist preußischer Staatsfunft zu beleuchten geeignet waren. In richten", die National- Zeitung" und Zeitungen ähnlicher dem Beschluß des Landgerichts ist anerkannt, daß der Versuch, Gesinnung schimpfen wie Rohrdrommeln darüber, daß fürzGenossen Pötzsch zur Zeugnißablegung zu zwingen, jeg lich im Briefkasten des Vorwärts" aufgefordert wurde: licher gesetzlichen Grundlage entbehrt und gegen Artikel 8 in unserem Sinne zu agitiren und zu organisiren und so der preußischen Verfassung verstößt. Gehr ergöglich war, das Ende der verfaulten Gauner, Diebes- und Lum pen wie fast ausnahmslos die bürgerlichen Blätter nach ordnung zu beschleunigen". Recht so: Begründer der Mittheilung über die Einleitung des Zeugnißzwangs- Berliner Neuesten Nachrichten" war jener steinreiche Herr verfahrens unserem Genossen Bösch prophezeiten, daß Sternberg , der nach geschlechtlicher Verwüstung eines Kindes er durch Haft bis zu 6 Monaten gezwungen werden würde, Deutschland verließ und dessen Rückreise nach Berlin bis als Zeuge darzulegen, ob er die Wißbegierde des Herrn lang auch der staatsanwaltliche Steckbrief zu erreichen nicht Landraths zu befriedigen vermöge. Daß ein solcher Zwang vermocht hat. Wir freuen uns, daß die aus Sternberg's und damit ein Zwang zu denunziren auch mit den landläufigen Gründung Entsproffenen nebst Gesinnungsgenossen auf Begriffen von Anstand und Ehre unvereinbar, verkannte schreien, wenn wir zum Kampf gegen Lumpengesindel jeder allerdings selbst jener Breßtrabantentroß nicht. Gegen den Art durch Agitation und Organisation im Sinne der Sozial Beschluß des Landgerichts steht der Staatsanwaltschaft das demokratie auffordern. Recht der Beschwerde zu. Ob die Beschwerde eingelegt werden Weshalb auch Geistliche Sozialdemokraten werden, wird? Ueber dieselbe hätte das Kammergericht zu entscheiden. bat einer der löschpapiernen Weisen der„ Voff. 3tg." heraus Nun mag das Kammergericht entscheiden wie immer: wir gebracht: Einfach deshalb, weil die Regierung gelegentlich bei
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Bariser Anarchistenprozek. In der Anklagerede gegen die Anarchisten hat der Staatsanwalt sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß der bekannte Anarchist Elysee Reclus nicht ebenfalls in Anklagezustand versetzt worden sei. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurde ein Brief verlesen, welchen Elysee Reclus an den Anarchisten Grave gerichtet hatte und in welchem die Rechtfertigung des Diebstahls(?) versucht wird.
Rusland scheint schon die Finger nach Korea , dem Streitobjekte zwischen China und Japan , zu frümmen, wenigstens lassen die großen militärischen Vorbereitungen des Barenreiches diesen Schluß zu. Hierüber wird dem Berliner Tageblatt" aus Petersburg telegraphirt:
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Außer dem mit versiegelter Segelordre, wie bestimmt be hauptet wird, nach Korea dampfenden russischen Geschwader von acht Kriegsschiffen, soll auch dem Oberkommandirenden in Ost
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geftorben. Also spricht der Herr, unser Gott: Ich will Umgegend gezittert hatte. Noch höher stieg ihr Abschen, die Wahrheit gejagt habe. Oft habe ich mich angstvoll auf nicht, daß Verirrte den Tod leiden sollen, da sie doch nichts da endlich aus diesem Gewirr von gräßlichen Thaten eine dem Lager hin- und hergeworfen, und mit meiner KindesTodeswürdiges verschuldet haben. Ich begehre aber, daß Gestalt aufdämmerte, deren Scheußlichkeit alles überbot, pflicht gerungen, wie Jakob mit dem gewaltigen Herrn. das Blut gerächt werde an dem Blute des Schuldbewußten. was in gewöhnlichen Diebeskreisen gefrevelt wird; ein Aber die Verbrecher blieben doch immer meine Eltern. Lasset darum los diese Juden, denn es ist kein Fehl an Riesenmann an Blutgier und Mordsucht. Alle Augen Die Natur hat ein Schloß vor meinen Mund gelegt, und ihnen, und ihr Ankläger allein ist der Frevel voll, ein ge- richteten sich auf Ben David, da Judith diesen Haupt- gestern erst hat der gnädige Herr es aufgethan mit seiner Tarum verachtet rüttelt Maß." mörder anfänglich mit dem Namen der Jude" bezeichnete, Kraft und unergründlichen Weisheit. Ist das Weib wahnsinnig?" fragte der Oberstrichter aber alle Angen flogen furchtsam und beschämt vor dem nicht die einfältige Rede, so ich gesprochen, und lasset leben, heftig, da der Schultheiß nur Blicke des Staunens hatte: ruhigen Blicke Ben Tavid's zur Erde, als Judith Zodick's die da ohne Fehl sind, und lasset sterben den, der den Tod welche aber die entschlossene Judith nicht aus der Fassung Namen nannte, unnachsichtlich jedes Bubenstück enthüllte, verdient hat." Judith schwieg erschöpft, und schlug die brachten.- Lüge ist Wahnsinn", erwiderte diese letztere dessen Zeuge sie gewesen war; als sie Ben David von Augen nieder vor den dankbaren Blicken, welche die Juden start; aber Wahrheit ist gesunder Sinn. Der ewige Lügner jeder Gemeinschaft mit den Räubern freisprach, als sie auf sie richteten. Die Meister des Raths standen indessen hat Euch angesteckt; hört mich jedoch an, und Ihr werdet erzählte, daß Zodick des Schöffen Mord unternommen, noch mit gefalteten Stirnen in tiefes Nachsinnen verloren, genesen."-Das umstehende Volt, welches schon durch daß Zodick den Schmuck der bedanernswerthen Wittib des und der Schöffe Diether war der erste, welcher die Sprache Die Gaffen der Stadt der Rednerin gefolgt war, und an Bürgers von Friedberg um seiner Kenntlichkeit willen in wiederfand, und ausrief wie ein von schwerem Traum jeder Kirchthüre aus ihrem Munde Worte vernommen hatte, Ben Davids Keller verborgen, eine That, deren sich der Erwachender: Gottlob! Gottlob! gräßlicher Argwohn Seren Sinn und Zusammenhang es sich nicht zu denten Niederträchtige nachher noch oft bei Trunk und Scherz ge- fällt stückweis ab von meiner Brust. Gesegnet seist Du, wußte, gewann nun Ehrfurcht vor der Kühnen, welche mit rühmt; daß Zodick endlich die Wurzel des Truggespinstes muthige Magd, die da eingetreten ist zu rechter Zeit!"- den Vätern der Stadt eben ohne Echen und Zurückhaltung sei, das Jochai und Ben David bisher im Kerker ge- Der Priester Johannes wendete sich an die Vorsteher der redete, wie zu ihm; und die Rathsherren, die nach und nach halten. Da sie nun endlich an die letzte Schreckens. Stadi: O redet ein mildes Wort," sagte er bewegt: in dem Gedränge sich einfanden, Bürgermeister und Schult- begebenheit in ihres Vaters Hütte kam, an das Elend, seht dieje armen Leute, welche zitternd dastehen, und selbst heiß an der Spize, achteten bald die Ueberspannung der das dort gewaltet... an die Leichen, die der Brand, nicht begreifen können, wie ihre Unschuld so schnell an den melancholischen Dirne für keine Tollheit mehr, und forderten von den Händen des Ungeheuers entzündet, zu Asche ge Tag gekommen. Wenn auch ihre Fesseln jezt noch nicht fie auf, endlich herauszusagen, was sie auf dem Herzen brannt hatte... da schwammen nicht nur allein in den fallen dürfen, so erleichtert sie ihnen doch durch ein Wort trage. Diese Aufforderung flang wie Himmelsmusik in Augen der Umstehenden Thränen, sondern auch in die des Trostes und der Hoffnung. Viel Freude und Glück Judiths Ohr, und sie begann freudig: Euer Wille, edle ihrigen trat wieder das helle Wasser, und das Schluchzen ruht auf den Lippen der Mächtigen, wenn sie es aussprechen Herren, ist mir Gottes Stimme. Derjenige, der mich er machte ihre Stimme versagen, denn sie dachte nun ganz wollen gegen das Elend." Die Dirne muß beweisen, rettet hat aus den Klanen des unversöhnlichen Feindes, lebhaft daran, daß sie nie auf dem Grabe ihrer Erzeuger was sie vorgebracht," entgegnete der Oberstrichter: oder beweist sich wieder stark und kräftig in dieser Mahnung, fißen fönne, daß sie ihrer nie in Liebe gedenken könne, die Zeit beweise und bürge für sie. Ich habe ausgefandt und wird die Saat zur Frucht aufgehen lassen durch sein und daß sie gehalten sei, statt einer findlichen Todtenfeier nach Friedrich, und wehe ihm, wenn sich alles so befindet, himmlisch Wort. So hört denn zu, wie ich beginne vor ihre Lafter und Verbrechen schonungslos zu enthüllen. Und wie dieses Weib gesagt." „ Der Mörder ist eine schlaue Natter," versetzte Judith, allem Volfe, im Namen des Vaters und des Sohnes und als, nachdem eine lange Stille vorüber, und das dar auf folgende Gemurmel der Menge verrauscht war der er wird sich hüten, in die Falle freiwillig zu gehen. Hier des heiligen Geists!" Langsam beginnend, aber immer schnell vorschreitend, Oberstrichter fie ernst und mahnend fragte, ob dieses auch sind aber meine Hände, damit man sie binde. Freudig will immer beredsamer werbend durch die Anspannung seiner alles wahr sei, und warum sie nicht früher diesen Schurken ich den Kerker beziehen und keine Schmach darau finden; Gedanken und Kräfte, entwickelte das muthige Mädchen vor Einhalt gethan, durch ein offenes Geständniß? da ants denn der Herr, der mich hierher geführt, wird mein und den Augen derer, zu welchen es redete, eine lange Reihe wortete sie mit wehmüthigem Vorwurf: Ihr vergeßt, ehr- dieser Armen nicht vergessen, als ein rechter Richter und von Gräuelbildern, deren Wiege ihr väterlich Haus gewesen samer Herr, daß es mein Vater und meine Mutter waren, Helfer der Waisen. Er wird die Hand des Gottlosen zerwar, eine traurige Kette von Freveln, deren Schauplah die an der Spitze jener Horde standen. Die, denen ich das brechen und aufstehen zu unserer völligen Rettung!" Ein Wink des Oberstrichters beendigte den ergreifenden die berüchtigte Schenke, deren Grab das dunkle Moor ge- Leben verdanke, auf das Rad zu bringen, hätte ich worden. Die Zuhörer bebten bei dieser furchtbaren Rech - nicht vermocht, und wenn noch tausend unter dem Meffer Auftritt. Judith wurde zu leichter Haft in das Haus der nung, und schauderten, als sie erfuhren, daß in jenem ab- des Juden und seiner Gefährten hätten verbluten müssen. Renerinnen gesendet, und die Juden in den Kerker zurückgelegenen Winkel die Herberge jener entsetzlichen Wiörder Ihr gestriges Schreckensende hat mich frei gemacht, und geführt. Judith wurde von einer jubelnden Menge begewesen, unter deren Dolchen seit langen Jahren die ganze ich schwöre beim Himmel und all seinen Heiligen, daß ich gleitet, wie ein fiegreicher Kämpfer von seiner Freunde
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