Nr. 219/22236. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
eine Spannung, die sich von Zeit zu Zeit in Aufständen und
Heute zum 1. Mai: Rote Fahnen heraus! Revolten entlädt. Und zur selben Beit, wo hier unterdrückte
Völkerfrühling.
Heute heben wir die Hände auf im reinen Atem füßen Frühlingslibtes und wir schwören, niemals unfere Herzen, niemals unire Erde zu zerstören, cinem neuen Geift der Liebe zu gehören
und von Cand zu Cand uns brüderlich zu einen. Eingerbnet find die fluch beladenen Gräben,
die wir in die arme Erde riffen,
um uns, tierisch in das öde Cand verbiffen, hinzumorden und von nichts zu wiffen, als daß wir in Fluch und Feindschaft leben. Brüder auf der Welt! Die Stimme diefer Stunden, die wir heute frei und brüderlich durchschreiten, trägt den tiefen Klang der Liebe in die Zeiten, und die bösen Schatten, die uns heut noch drohen, gleiten auch ins Grab der Marterjahre, die wir endlich überwunden. Wir, in namenloiem Leid, doh jung und hoffnungsitark geblieben,
wollen heut auf immerdar den menfchen: öter Krieg begraben!
Helft uns, Brüder auf der Erde! Alle, die mit uns gelitten haben, Reicht uns eure Hände, daß wir alle einit uns freuen an den Gaben
unbrehbaren Friedens und uns immer helfen und uns lieben. Allen, die der Arbeit und dem Glücke aller dienen, Allen, die heut frei find, allen, die noch Ketten tragen mülfen, Allen, die heut um die Menschheit leiden müffen, die für ile zu kämpfen wiffen,
gilt heut unfer Feiern, unfer brüderliches Grüßen, allen Kämpfera auf dem Meer des Geiftes, allen Kämpfern an den donnernden Maschinen. Unfrer Zukunft gilt es! Unfrer Kinder Glük in künftgen Tagen! Deshalb laßt uns mit Vergangnem, Brüler, unerbittlich brechen! Keine Feindschaft, seine Brüderzw.fie! Und kein Haffen und kein Mit den Zungen eines guten Gelftes gilt es weltverföhnlich liebevoll zu sprechen, und das höchfte für die Freiheit, für die Clebz, für das Glück der Welt zu wagea!
Rächen!
Hans Gathmann.
Völkererwachen.
Nationen um ihre Freiheit ringen, sind die Machthaber Italiens und Japans unzufrieden mit dem Errungenen und treiben ihre Politik auf eigene Faust. Ob sie damit den Gang der Ereignisse werden aufhalten können?
Täuschen wir uns nicht! Ein Emporlodern der Kriegsfacel um imperialistischer Ziele willen ist in heutiger Zeit nicht mehr denkbar. Die Völker sind es, die nach 41/2 Jahren grausamen Mordens daran genug haben und einem erneuten Kampfruf nicht Folge leisten werden. Mögen die Balkanvölker aus der Ohnmacht Ungarns für sich Kapital zu schlagen versuchenein jeder weiß, daß diese Eroberungspolitik der Ausfluß gequälter Angst und Sorge ist, daß der Bolschewismus auch über fie hereinbricht. Satan mit Beelzebub zu vertreiben, ist noch nie recht heiliam gewesen. Die Krisen, unter denen sich das Er. wachen der Völker vollzieht, sind nur ein neuer Beweis dafür, daß die imperialistisch- kapitalistische Weltführung auf die Dauer ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen ist. So sind wir bestärkt in unserer Hoffnung, daß sich die einigende Gewalt des Proletariats aller Völker in aller Bälde durchsetzen wird..
Die Entente selbst hat ihr vorgearbeitet. Auf die Bolschewisierung Rußlands ist die Sowjetrepublif Ungarn 3 gefolgt. Wir können diese Art des Sozialismus nicht gutheißen. Die Mächte aber, die dort die Revolution zum Siege geführt haben, sind unsere proletarischen Brüder. Sie stellen die Staats
An unsere Lefer!
Wegen der für den 1. Mai beschlossenen Arbeitsruhe erscheint die nächste Ausgabe des Vorwärts" am Freitag, den 2. Mai, nachmittags.
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gewalt dar. Und wenn es einmal zu dem großen Konflift fommen sollte den wir wegen der Notlage unseres Boltes heute nicht heraufbeschwören wollen, dem Kampfe, in dem das proletarische Machtbewußtsein dem kapitalistischen Imperialismus entgegenbrandet, dann haben wir an ihnen fräftige Bundesgenossen. Das weiß die Entente, und darum hat sie die Gefahr einer Friedensablehnung zu beschwichtigen gesucht. Aber mit historischer Notwendigkeit werden die Dinge ihren Gang gehen. Selbst wenn die Entente uns einen Machtfrieden aufzwingt aufrechterhalten fann sie ihn nicht länger, als bis die Völkerverbindung durch das Erwachen ihres eigenen Proletariats über den Willen der heute herrschenden Klassen hinweg fich durchsetzt. Wir brauchen Brot, Frieden, Arbeit. Der Aufbau unseres zerrütteten Wirtschaftslebens zwingt uns, Wünsche hintanzustellen, die auch wir lieber heute als morgen verwirtlicht sehen möchten, wenn das ohne Schaden für unser Bolf möglich wäre. Aber wir haben Zeit.
Mittwoch, 30. April( 1. Mai) 1919
Groß- Berlin
Die Leiter der morgen stattfindenden Beranstaltungen werden ersucht, uns bis Freitag morgen einen turzen Bericht über den Verlauf der Versammlungen, Zahl der Teilnehmer, Referat usw. einDie Redaktion des„ Borwärts". zusenden.
Fern- und Vorortverkehr am 1. Mai. Die Eisenbahndirektion gibt bekannt: Fernverkehr wie gewöhn lich, Güterverkehr in beschränktem Umfang. Stadts, Ring und Vorortverlehr wie an Sonntagen.
Lieber Einsender!
Du meinst es gut und bist überzeugt, daß Dein Brief von Wichtigkeit für die Allgemeinheit oder eine große Berionenzahl ist, denn Du bist einsichtig genug, um nicht zu verlangen, daß reine Brivatfachen, die nur einen oder wenige etwas angehen, ohne daß dabei auch allgemeine Intereffen in Betracht fämen, soundsoviel taufendmal gedruckt werden sollen.
Du hast auch eine zu hohe Meinung von der Presse, um fie nicht nur als Bostanstalt zu benutzen. Wenn es eine für Deine Klagen und Anregungen zuständige Behörde gibt, dann schreibst Du erst mal an die, fie bats am nächsten Tag, und dann gebst Du allenfalls not an die höbere und höchste Instanz und erst, wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden, greift er zur Feder, nich: zum Bleistift und beschreibt das Papier, nur einseitig und ohne alle Weitschweifigkeiten, setzt Namen und Adresse darunter und schichts an die Redaktion.
Ja, so bist Du!
Aber die anderen die fchreiben gleich, denn alles mug in die Zeitung. Sie wollen es nicht wissen, wie sehr der Raum beschränkt ist und daß die Zeitung sich nicht anstädeln läßt. Sie beachten gar nicht, wie Lebensmittelnachrichten, Versammlungsanzeigen, Verordnungen, StadtBekanntmachungen, vertretungs- und Gerichtsberichte, die Chronik der Unglückss unheimlich anschwellenden Verbrechen, die
der
fälle und im Intereffe der Volts gesundheit, die
wie all das
HinBarnungen weise auf Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, die Berichtigungen der Angegriffenen und die Erwiderungen der Angreifer( womöglich in mehrmaliger Wiederholung), die Verleumderabwehr der Zeitung selbst, die Besprechung wichtiger Fragen, die Beleuchtung besonders bervortretender Mißstände und Einzelfälle. und noch manches andere das bißchen Raum schon so belastet, daß die dringendsten Artikel oft wochenlang auf ihr Erscheinen warten müssen und schließlich gar nicht mehr gebracht werden können. Der Einsender ohne Einsicht schimpit dann auf die Zeitung, die Mit dem Zusammenbruch der wahnwißigen Kriegspolitik feinen Brief nicht sofort und unverkürzt abgedruckt hat. Ach ihr, ist der Gedanke einer Einigung der Völker zur Zat erfebt euch mal die Post an, die jede Stunde auf unsern Tisch fliegt. wacht. Das Ziel, die ganze denkende Menschheit zu einer großen Sigen wir aber mitten in der Arbeit, flugs tommt ein Befucher. Internationale zusammenzufassen, auf dem Wege friedlicher, der feine oft gar nicht für die Allgemeinheit intereffanten Angelegenfachlicher Verständigung Konflikte zu vermeiden, dem Schwachen beiten lang und breit darlegt, damit er sie bestimmt morgen früh lefen tönne. Wenns erst in der Zeitung steht, dann wird sofort sein Eristenzrecht zu gewähren und den Bedürftigen in der Völfergemeinschaft zu unterstüßen, einigt die bisherigen Ent- Der 1. Mai des Jahres 1919 fieht das Gewissen allen Beschwerden abgeholfen. Das ist der Fetischglaube Hunderta aus der un- tausender immer noch. würfe, ohne daß es bisher gelungen wäre, die Formulierung der Welt zum erstenmal aufgerüttelt aus der des Imperialismus. Die Breschen Seid versichert, Ihr Einsender, soweit Eure Zufchriften es rechtdieses Strebens in einem eindeutigen Entwurf festzulegen. Und erbittlichen Fron Während in gelegt. Versailles die deutschen fertigen, wird ihnen nachgegangen! Die Zahl der Briefe, die wir doch bleibt es als Tatsache bestehen, die uns die Revolution erst sind ermöglicht hat, daß die Völker heute einander längst nicht mehr Unterhändler auf die Empfangnahme der Friedensbedin- den Behörden zusenden( natürlich einige Tage später, als es ohne mit dem Mißtrauen entgegenkommen, das früher eine folche gungen warten, hat die Internationale Sozialistische Son- den Umweg über uns gefchieben wäre), ist Legion. Vielen ist so gesl Verständigung möglich gemacht hat. Und so liegt vor uns ferenz Unterhändler zu Wilson gefchickt. Die geeinigte Ar- bolfen worden, aber meistens vergessen sie dann, uns das mu die Bahn zur Verwirklichung einer Internationale im besten beiterschaft von Siegern und Besiegten greift in die Verband- teilen. Wenn fie wenigstens daraufhin für das Blatt werben wollten, Sinne des Wortes frei. Es ist nur eine Frage der Zeit, daß fungen ein. Wohl zweifeln wir an ihrem Erfolg derfelbe dem sie die Hilfe doch verdanken- im Stillen, nur für sich so, berdie imperialistischen Regungen einzelner Staaten völlig zu Wilson, der seine 14 Punkte nur unter großen Ronzeffionen steht sich. Du einsichtiger Einsender gibst uns Recht. Der andere aber sammenbrechen und daß auf den Trümmern des morschen mit den Forderungen seiner Freunde in Einklang zu bringen fapitalistischen Systems die sozialistische Internatio- gewußt hat, wird in diesem Augenblid nicht mehr umlenfen gebt und flagt: Statt dem Quatsch hätten se lieber sollen dem nale fich verwirklicht. fönnen. Aber er wird die Arbeitervertreter hören müssen. Schlachter X., dem Hauswirt Y., dem Beamten 8. ordentlich was Die von der Internationalen Sozialistenkonferenz in Und so ist der historische Moment gekommen, wo zum erften druff geben!" Amsterdam gefaßte Entschließung über den Völkerbund ist eine Male in der Weltgeschichte das internationale Proletariat als nur allzuberechtigte Kritik an dem Völkerbundsentwurf der völkerverbindende Macht auftritt. Alliierten, den mir wahrscheinlich vorläufig werden hinnehmen Das find Vorzeichen des Völkererwachens, die uns zu müssen. Aber schon gärt es auch in den Reihen der Sieger. In Frankreich und England streben die Arbeitermaffen empor. In den britischen Kolonien und in Armenien herrscht dauernd
Die nachfolgenden Aeußerungen von Engels finden sich veröffentlicht im Deutschen Revolutions- Alman a ch", herausgegeben von Ernst Drahn und Dr. Ernst Friedegg, erschienen im Verlag Hoffmann u. Comp., BerlinHamburg.
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Das Zentrum erkennt über dem Staat die Kirche als höchste Macht, also eine Macht, die ihm gegebenenfalls die Revolution zur Pflicht machen kann.
Abschied von R. und R.
Der Frühling ist ins Land gekommen und der letzte Rest des Mut und Hoffnung berechtigen. Das Proletariat hat auf- offiziellen Oesterreich- Ungarn verschwindet aus dem Berliner gehört, die Macht zu sein, mit der man in der diplomatischen Leben: die Botschaft und das Generalfonfulat lösen sich auf. Man wird ihnen schwerlich eine Träne nachweinen. Die österreichischArbeit spielt. Wer Augen hat zu sehen, der sehe... Privateigentum tonfisziert, der soll nicht andere Leute als Revo-| gesamte feudal- bureaukratische Masse 1848, März bis September lutionäre verdammen. Wenn die Sozialdemokratische Partei nur die Liberalen, um die revolutionäre Massen niederzuhalten, und das Recht behält, nicht mehr und nicht minder revolutionär zu als dies gelungen, auch die Liberalen, wie natürlich, mit Fußtritten sein, als die Reichsregierung gewesen, so hat fie alles, was sie wegzujagen. So herrschte 1848 Mai bis zur Septemberwahl Bonabraucht. partes in Frankreich die reine republikanische Partei des National, Wie steht es mit den Parteien? bie allerschärfite von allen, bloß durch die hinter ihr sich organiDie Konservative hat den im März 1848 geschaffenen neuen sierende Gesamtreaktion. So ist es in jeder Revolution gegangen: Rechtsboden im November 1848 ohne Baudern durchbrochen. Sie die zahmste, überhaupt noch regierungsfähige Bartei tommt mit erkennt den tonstitutionellen Zustand ohnehin nur als provisorisch am Ruder, eben weil nur darin die Besiegten die letzte Möglichkeit an und würde jedem absolutistisch- feudalen Staatsstreich zujubeln. ber Rettung sehen. Nun ist nicht zu erwarten, daß wir im Moment Die Liberalen aller Schattierungen haben an der Revolution der Koise bereits die Majorität der Wähler, also der, Nation, hinter Der bestehende politische Zustand in ganz Europa ist das Gr. 1848-1866 mitgewirft und würden sich auch heute nicht das Recht uns haben. Die ganze bürgerliche und der Rest der feudalen begebnis von Revolutionen. Der Rechtsboden, das historische Recht, absprechen lassen, einem gewaltsamen Verfassungsumsturz mit Ge- fißenden Klasse, ein großer Teil des Kleinbürgertums, wie der die Legitimität, ist überall tausendmal durchlöchert oder ganz walt entgegenzutreten Landbevölkerung, schart sich dann um die sich in der Phrase dann umgestoßen worden. Es ist aber die Natur aller durch Revolutioäußerst revolutionär geberdende äußerste bürgerliche Partei, und nen zur Herrschaft gekommenen Parteien resp. Klassen, zu verich halte es für sehr möglich, daß sie in der provisorischen Regielangen, daß nun aber auch der neue, durch die Revolution gerung bertreten sein wird, ja selbst vermutlich darin Majorität bildet. schaffene Rechtsboden unbedingt anerkannt, heilig gehalten werde. Und das sind die Parteien, die von uns Sozialdemokraten ver- Wie man dann, als Minoritat, nicht zu handeln hat, hat die sozialDas Recht zur Revolution hat existiert sonst wären ja die jest langen, wir sollen, allein von allen, erklären, daß wir unter teinen demokratische Minorität der Pariser Februarregierung 1848 gezeigt. Herrschenden unberechtigt aber es soll von nun an nicht mehr Umständen zur Gewalt greifen, uns jeden Drud, jeder Gewalttat Indes ist dies lettere vor der Hand eine akademische Frage. Nun eriftieren. unterwerfen wollen, sobald sie nur formell gefeßlich nach dem fann die Sache in Deutschland allerdings anders verlaufen, und In Deutschland beruht der bestehende Zustand auf der Revo- Urteil unserer Gegner gesetzlich- oder gar birelt ungefeßlich. var aus militärischen Gründen. Anstoß von außen kann, wie die lution, die mit 1848 anfängt, mit 1866 abschloß. 1866 mar eine Keine Partei hat ja das Recht auf bewaffneten Widerstand Sachen jeẞt liegen, faum anders als von Rußland tommen. Kommt vollständige Revolution. Wie Preußen nur durch Verrat und Krieg unter gewissen Umständen verleugnet ohne zu lügen. Meine hat er tricht, geht der Anstoß von Deutschland aus, so tann die Regegen das Deutsche Reich, im Bund mit dem Ausland( 1740, 1756, auf dies äußerste Recht verzichten können. volution mur von der Armee ausgehen. Ein bewaffnetes Volf gegen 1795) zu etwas geworden, so hat es das deutsch - preußische Reich nur Kommt es aber erst darauf an, die Umstände zu diskutieren, eine heutige Armee ist militärisch eine rein verschwindende Größe. zuitande gebracht durch gewaltsamen Umsturz des Deutschen Bundes für die eine Partei sich dies Recht vorbehält, so hat man gewonnenes In diesem Fall wo unsere Reserve von 20-25 Jahren, die nicht und durch Bürgerfrieg. Daß es behauptet, die anderen hätten den Spiel. Da geht's vom Hundertsten ins Tausendite. Und nament- stimmt, aber erergiert, in Aftion träte, fönnte die reine DemoBundesvertrag gebrochen, tut nichts zur Sache. Die anderen sagen lich eine rechtlos erflärte, also von oben herab auf die Revolution tratie übersprungen werden. Diese Frage ist aber gegenwärtig noch das Gegenteil. Noch nie hat eine Revolution des Vorwandes der direkt angewiesene Partei. Solche Rechtloserklärung fann sich tag- akademisch, obgleich ich als sozusagen Repräsentant des großen Gefeßlich feit entbehrt vide 1870 Frankreich , wo König und lich wiederholen, wie sie schon einmal gekommen. Giner solchen Generalstabes der Partei verpflichtet bin, fie ins Auge zu fassen. Bourgeoisie, jeder Recht zu haben behauptete. Genug, es pro- Partei eine solche bedingungslose Erklärung abverlangen, ist rein Jedenfalls ist unser einziger Gegner am Tag der Krise und am bozierte den Bürgerkrieg und damit die Revolution. Nach dem widerfinnig.... Tag nachher die um die reine Demokratie fich gruppierende GesamtSieg stürzte es drei Throne von Gottesgnaden um und annet- Uebrigens fönnen die Herren ruhig sein. Wie die militärischen reaktion. tierte die Gebiete, nebst dem der ex- freien Stadt Frankfurt . Wenn Verhältnisse jest liegen, schlagen wir nicht los, solange noch eine das nicht. revolutionär war, so weiß ich nicht, was das Wort be- bewaffnete Macht gegen uns ist. Wir können warten, bis die be deutet. Damit nicht genug, fonfiszierte es das Privateigentum der waffnete Macht selbst aufhört, eine Macht gegen uns zu sein. Jede berjagten Fürsten . Daß das nicht gesetzlich, also revolutionär, gab frühere, selbst siegreiche Revolution brächte nicht uns an die Herres zu, indem es den Aft nachträglich von einer Versammlung gut- fchaft, sondern die radikalsten Bourgeois resp. Kleinbürger. heißen ließ bom Reichstag, der ebensowenig Recht hatte, über Daß die reine Demokratie in Deutschland eine weit untergediese Fonds zu verfügen wie die Regierung. ordnetere Rolle spielt als in Ländern älterer industrieller EntwidDas deutsch - preußische Reich, als Vollendung des durch 1866 lung, ist selbstverständlich. Aber das verhindert nicht, daß sie im gewaltsam geschaffenen Norddeutschen Bundes, ist eine durchaus Moment der Revolution, als äußerste bürgerliche Partei, als welche revolutionäre Schöpfung. Ich beklage mich nicht darüber. Was sie sich ja schon in Frankfurt aufgespielt, als letter Rettungsanfer ich den Leuten vorwerfe, die es gemacht haben, ist, daß sie nur arm- der ganzen bürgerlichen und selbst feudalen Wirtschaft momentan felige Revolutionäre waren, nicht viel weiter gingen und gleich Bedeutung bekommen fann. In einem solchen Moment tritt die ganz Deutschland an Preußen annektierten. Aber wer mit Blut ganze reaktionäre Masse hinter sie und verstärkt sie: alles was und Gisen operiert, Throne umstürzt, ganze Staaten verschluckt und I reaktionär war, geberdet sich dann demokratisch. So verstärkte die
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Die Ausstellung der Sezession.
Die diesjährige Frühjahrausstellung charakterisiert sich durch zweierlei: durch eine reise und bedeutende Kunst in der Plastik und durch das Ueberwiegen von häufig interessanten, aber doch großen teils unreifen Experimenten in der Malerei, die vernünftigerweise nur als Tastversuche nach einer neuen Stunft gewertet werden fönnen.
Sprechen wir zuerst von der Maleri: die Sezession hat eine Neubelebung des Wandbildes versucht. Es ist natürlich, daß ihre Künstler diese Aufgabe von einer ganz neuen Seite anpacken. Und es ist noch natürlicher, daß bei dem gangen Stand der heutigen Entwicklung der neueren Kunst diese Maler Wegsucher sind, und