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Nr. 226 36. Jahrgang

Parteinachrichten.

2. Beilage des Vorwärts

Die Monatsschrift unserer deutschösterreichischen Parteigenossen Der Kampf" erscheint von nun an als Wochenschrift. Es hat fich die dringende Notwendigkeit ergeben, ein Organ der Selbst­verständigung und einen Boden für Meinungsaustausch in der Partei zu schaffen. Die Redaktion führt Dr. Friedrich Adler .

Soziales.

Die Zustände im Irrenwesen

tourden in einer von über 500 Personen besuchten Berliner Ver­fammlung erörtert. Redakteur Paul Elmer erkennt die unge­heure Verbesserung in den Einrichtungen der Jrrenanstalten an.

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Sonntag, 4. Mai 1919

Heute werden alle öffentlichen Frrenanstalter mit Millionen- ne, in denen auch zahlreiche fachkundige Laien vertreten sind, kön­fosten gebaut und eingerichtet. Trotz der schönen Tünche seien nen gründlich helfen. Daneben sei die Uebernahme sämtlicher aber in allen Jrrenanstalten noch ungeheuerliche Mißstände in Privatirrenanstalten, deren Betrieb immer mehr zu einer In­der Jrrenpflege zu beobachten. Mit der Verordnung übermäßig dustrie ausgeartet ist, auf den Staat ein unbedingtes Erfordernis langer Bettruhe und erregender Medikamente, mit Einsprißun- unserer Zeit. Nur so sei den Auswüchsen des irrenärztlichen gen, Sperrung der Familienbesuche und des Zutritts von Rechts- Kapitalismus und dem Menschenvucher der Privatirrenanstalten, bertretern, vor allem mit langanhaltenden Wasserbäder und Gin- die schon nach Tausenden zählen, beigufommen. Die lleber­Sperrung in Einzelzellen werde noch starter Mißbrauch getrieben. vadyungsausschüsse tönnten unschver den für andere sozialisierte Der monatelange Aufenthalt in der Einzelzelle ohne Kleidung Betriebe zu bildenden Bezirks- Arbeitskammern angegliedert wer­sei für Krante, die nicht tobsüchtig sind, batsächlich eine Folter. Den. In die Zentral- Kontrollstelle, den Reichswirtschaftsrat, ge­In allen Jrrenanstalten ohne Ausnahme werde von rohen Wär- hören auch Jrrenrechtsreformer hinein. Die Regierung habe die tern geprügelt. Nur gang selten sei es bisher möglich gewesen, Sinzuziehung von Reformern bereits zugesagt. Das kommende die Schuldigen zu fassen. In manchen Anstalten müssen Krante rrenrechtsgesetz merde also nicht etwa nur von Frrenärzten und stundenlang in nasse Badungen eingenäht liegen oder sie werden Bureaufraten gemacht werden. Redner schließt mit einem Weck­in Kisten, die mit Sobelspänen gefüllt sind, gesteckt. Das sei min- ruf an den Menschheitssozialismus, der endlich auch den Irren­destens ebenso furchtbar als die überall ausgerottete lederne anstaltsinsaffen zugeute tommen solle. 3wangsjade. Redner erhofft auch vom besten Jrrenrechtsgeset Die Rechtsanwälte Dr. Händel und Dr. Bruno Isaac, der teine volle Leseitigung dieser schweren Mißstände. Nur ständige, Arzt Dr. Winsch und zahlreiche Diskussionsredner schlossen sich mit weitesten Vollmachten ausgestattete leberwachungstommissio- diesen Ausführungen an.

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Ordentliche Generalversammlung.

Die Kommanditisten unserer Gesellschaft werden hierdurch auf Mittwoch, den 21. Mai, nachm. 4 Uhr,

zu der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung nach unserem hiesigen Geschäfts­hause, Behrenstraße 42 II, eingeladen.

Verhandlungsgegenstände:

1. Vorlage der Bilanz und der Gewinn- und Verlust- Rechnung sowie der Berichte der Geschäftsinhaber und des Aufsichtsrats für das Jahr 1918. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz, die Gewinnv erteilung und über die der Verwaltung zu erteilende Entlastung.

2. Aenderung des Art. 1 der Satzung( Ausscheiden des Herrn D. Max von Schinckel aus der Zahl der Geschäftsinhaber) und Genehmigung der Gesamtfassung der Satzung unter Berücksichtigung aller bisherigen Aenderungen.

3. Aufsichtsratswahlen.

Zur Teilnahme an der Generalversammlung ist jeder Kommanditist, zur Stimmen­abgabe bei den zu fassenden Beschlüssen sind nur diejenigen Kommanditisten berechtigt, deren Anteile mindestens acht Tage vor Berufung der Generalversammlung im Aktien­buche der Gesellschaft auf ihren Namen eingetragen sind, und welche ihre Anteile oder Depotscheine der Reichsbank oder der Bank des Berliner Kassenvereins späte­stens einen Tag vor der Generalversammlung entweder bei einem, Notar oder in, Berlin in unserer Effekten- Abteilung, W, Behrenstraße 43/44, und bei unseren Niederlassungen in Aschersleben , Bad Oeynhausen , Bielefeld , Bochum , Braunschweig , Bremen . Burg b. M., Coblenz, Cöpenick, Cöthen 1. A., Cüstrin , Danzig , Dessau , Detmold , Essen, Frankfurt a. M., Frank. furt a. O., Gießen, Gronau i. W., Halberstadt , Hannover , Hattingen , Herford , Hildesheim , Homburg v. d. H., Königsberg i. Pr., Lemgo , Lübeck , Magdeburg , Mainz , Metz , Minden i. W., Mühlhausen i. Th. , Mülheim ( Ruhr ), Münster 1. W., Naumburg a. S., Nordhausen , Offen bach a. M., Peine , Posen, Potsdam , Rheine 1. W., Saarbrücken , Salz­ wedel , Stendal , Stettin , Tilsit, Trier , Wiesbaden , Cöln bei dem A. Schaaffhausenschen Bankverein A.-G. und bei dessen Niederlassungen in Aachen , Beuel , Bonn , Cleve, Cöln- Mülheim, Crefeld , Dinslaken , Duisburg , Dülken , Düren , Düsseldorf , Emmerich , Berg. Gladbach , Godesberg , Grevenbroich , Hamborn , Meiderich , Mörs , Neuß , Neuwied , Odenkirchen , Rheydt , Ruhrort , Slegen, Viersen , Wesel ,

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