Einzelbild herunterladen
 

mfmffrteHen Taikraft Deütsch!cm8S so bestellt Serben tonnen, daß alle Beteiligten vom überseeischen Baumwollmarkt voll- kommen unabhängig werden können.' Die ruffische Textil- Industrie ist schon vor dem Krieg auf dem besten Wege gewesen, stch in der Baumwollversorgung vollkommen selbständig zu machen, tzn diestn Gebieten liegt überreichlich Fruchtland, das bei zweckentsprechender intensiver Bearbeitung die höchsten Er- nahrungsansprüche von Hunderten von Millionen Menschen zu befriedigen vermag. Rußland hat Kohlen, Erze, Petroleum und Holz in großer Menge, und auch die orientalischen Länder sind an Mineralien nicht eben ungünstig gestellt. Wenn Deutschland mit jenen östlichen und südöstlichen Ländern in ein innigeres Verhältnis gebracht werden kann, so wird die Intensivierung der Industrie und der Landwirtschaft in all jenen Gebieten Reich- tümer zu erzeugen vermögen, die uns in verhältnismäßig kurzer Ze.it gestatten werden, aus unserer Armut und Erschöpftheit emporzusteigen. Letzten EndeS wird die Politik von wirtschaftlichen Not- wcndigkeiten diktiert. Wer die ungeheuren Vorteile für daS Wirtschaftsleben Deutschlands sowohl wie der östlichen und süd- östlichen Länder,>ie aus einer zweckmäßigen Organisation ge- mcinsamer Arbeit fließen müssen, zu erkennen weiß, dem ist damit die Hauptrichtung für die künftige auswärtige Politik Deutschlands vorgezeichnet. Wenn demnach die Frage gestellt wird, wohin künftig die deutsche Auslandspolstik mit besonderem Ernst gerichtet sein muß, so ist sie zu beantworten: nach dem Osten! Wie richtig diese besondere Direktion unserer Auslands- Politik ist, geht doch deutlich auch aus den Vorgängen in! Paris hervor. Dort wird von den Siegern ein Völkerbund' 611 gegen die Völker der Mittelmächte geplant. Diese Tendenz der schamhaftVölkerbund" getauften Gründung wird in neueren Zeitungsmeldungen beutlicher. Der Weg nach dem Westen wird durch eine Himmelhobe Mauer des Miß- t r a u e n s versperrt. Um ihre Unübersteiglichkeit zu sichern, wird eifrig an dem Plan einer englisch -amerikamsch-franzosi- schen M i li t ä r r o n v en t i o n gearbeitet, die die Spitze gegenDeutschland richtet. Eine neue Tripelallianz mit Einschluß Amerikas ist im Werden. Der Wog nach dem Westen wird dadurch fest berrammelt. Wir werden gezwungen, die Richtung zu suchen, die unser Lebensinteresse fordert. Wir wollen damit nicht den neuen friedensfeindlichen Fehler von Paris nach- ahmen und Bündnisse nach dem Osten suchen. Wir muffen uns aber den Weg ehrlicher Freundschaft mit Ruß- kand und mit dem vorderen Orient zum gegen- seitigen Nutzen breit offen haltcn.

Unü nochmals Obau. Das Gouvernement Libau drahtet uns eine Erwide- rung, der wir nach der Stellungnahme des Reichswehr- Ministers nur noch folgendes entnehmen: .Der Sturz der provisorischen lettländischen Regierung ist ohne Wissen und Zutun dcS Gouvernements erfolgt. Eine letiländische Truppe führt« ihn selbständig und überraschend durch. Die letiländische Regierung hat den ihr seinerzeit angebotenen«ichS- deutschen Schutz ausdrücklich abgelehnt und ihn auch bei ihrem Sturz nicht erbeten. TaS Gouvernement war daher nicht in der Lage, den Schutz der Regierung auszuüben, ohne sich damit unbefugt in die innerpolitischen Verhältnisse Lettlands einzumischen. Auf- gäbe der deutschen Okkupationstruppen ist eS lediglich, den Bolsche- wiSmuS zu bekämpfen. Kein deutscher Befehlshaber ist berechtigt, deutsche Truppen in Lettland zu anderen Zwecken zu gebrauchen." Damit bleibt Behauptung gegen Behauptung stehen. Wir schließen damit die Akten über den Fall Libau und über

Der Kampf um München . Ausstclluug der Reichswehr ia Bayer». Berlin , 4. WlaL Nachdem die militärischen Operationen gegen Milnchen zum Wzchluß gekommen sind, wird von zuständiger Seite dazu folgendes mitgeteilt: Di« vom würuembergtschen Kriegs- Ministerium herauSgogeben« Meldung, daß die Oberleitung in den-nden des Reichswehrministers liege, war durchaus zutreffend. Die württembergische und bayerische Regierung hatten dazu ihr Einverständnis gegeben. Nachdem beträchtliche Truppenmenge» der Reichswehr nach Bayer» in Bewegung gesetzt worden waren, mußte eine G a r a n- tie geschaffen werden, daß die Operation auch durchaus ein- h« i t I i ch und konsequent zu End« geführt werden würde. Es wäre ein unerfreulicher Zustand eingetreten, wenn nicht die Trup- Pen der drei Kontingente straff zusammengefaßt an ihre Aufgab« herangegangen wäven. Deswegen ist natürlich auch die Zeitungs-

r.ff- V- m... v ern-t£.«.... v- j Nachricht falsch gewesen, daß der bayerische KrtegSminisier laffen bte Sßcramworamg mr die Mißgriffe, die scheinbar Schneppenhorst, ehe der direkte Vormarsch gegen München auf beiden Zeiten vorgekommen sind, den zustandigen doganit, noch einmal zu Verhandlungen mit den Aufrührern �teilen«

Das Mitbeftlmmungsreckt Üer flngeftellten. Tie erste Fassung des Gesetzentwurfes.

Menmaten'al öer unaaristhen Gesanötschast in Wien . Wien , 4. Mai. sTM Unter den in der ungarischen Vesändt- schalt beschlagnahmten Akten befand sich auch ein vollständig au?- gsarbeitster Plan zur Durchführung eincS PutfcheS in Wien . Ferner fand man Rechnungen der teuersten Wiener Modesalons für die Frauen der ungarischen Bolschewisten. Wie man vermutet, halten sich die ungarischen Gesandten Bolgar und Genvoe in der Nähe Wiens versteckt. ffelmreise ottomanischer Staatsangehöriger nach Konftantinopel. . Jn jv?i Tonderzügen mit 12 Gepäckwagen verließen am Sonn- abend, den 3. d. M.. abends 7 und 9 Uhr, zirka 1500 ottom-irische Staatsangehörige als Militär», Beamte und Zivilpersonen BeÄin. um am Sonntag, den 4., ab Hamburg mit dem DampferAkdemz", welcher kürzlich«ine Anzahl Deutscher mxS der Türkei heimbeför- derte, nach ihrer Heimat Konstant lnopel zurückzutehren. Unser« besten Wünsch« für gute Fahrt und viele Grüße an unser« noch in der Türkei weilenden Landsleute begleiten diesen ersten Trupp, dem noch weite« folgen werden.

nach Ingolstadt gegangen sei. Bis zur Einnahme von München hatte Generalleutnant v. Oven lediglich de» Direktiven Folge zu loisten, die ihm vom ReichSwehrminister zugingen. Nach der Wiederherstellung gesicherter Zustände in München geht selbst- verständlich auch die militärisch« Leitung voll st än- Mg in bayerische Hände über. Die Uederführung der dem Boden nun wnver- seiner ersten Fassung punmehr'im Reich Sarbeits-j ZÜgl'.ch von statten gehen. amt fertiggestellt worden.! Aus Bamberg traf bei de? Reichsregierung eine Depesche Der Entwurf stützt sich auf die Abmachungen, die im Bank- folgenden Inhalts«in:.Der Ministerrat des Volks- «werbe, Versicherungswesen und in der Metallindustrie bereits vor- j staates Bayern wiederholt die schon früher abgegebene Erklä- liegen. Er sichert zunächst den Angestellten da» Prinzipielle Mit-! rung, daß die Errichtung der bayerischen Volkswehr bepimmungSrecht bei Kündigungen und Entlaiiungen...;.- S/v« r.Z in bedingter Weise auch bei Beförderungen und Neueinstelluagea.!. Namentlich in dem Ittzien Punkt wird man die endgültige Formu.»nKr de m Dr ucke�ver tcmcl.ge» besonderen poM. Hm»age lierung erst im Laufe der kommenden Besprechungen mit Vertretern �ayennS stch ool.zvgcn hat. Nachdem in naher Zeit durch di« Be- von Handel und Industrie und der Angestelltcnkörperschaften finden.«idigung des von München ausgezangenen Aufsdandes die politisch- DaS Reichswirtschaftsamt steht auf dem Standpunkt, daß der Be-! Beruhigung Bayern» in Aussicht steht, erklärt der Militärmurister triebsrat wohl für die Angestellten bis zu einer gewissen GehaltZ. und der Miristerrat schließt sich dieser Erklärung cinstimurig an stufe vorläufia ist die Grenze bei JaVreSemkommen bis 12 000 M.!, daß er unmittelbar nach eingetreten« Beruhigung dazu schrei- gezogen zuiteht, d<ch aber� sur�M» Engagement �der� Angestellten �rd. die Reichswehr dem ReichSwehrgesetz und

in leitender Stellung der Deschäftsleitung freie Hand verbleiben muß. Auch die Fragen de» Aufbaue» der Wirtschafts- und Arbeitet.

dessen AuSfühnungSbestimmungen entsprechend aufzustellet!. Di« schon mehrfach in Aussicht genommenen vorbereitenden Bs-

rät« werden ausführlich behandelt. Di« einzelnen Betriebsräte wcr. sprechungen mit dem Reichtwehrmintsterium könne» alSbald er-

den»nfammengefaßt in BeiriebS-WirtschaftZräien, aus denen sich der ReichSwirischaftSrat aufbaut, der eine Vereinigung der Arbeit­geber und Arbeitnehmer bildet. Von den Verhandlungen mit den einzelnen Körperschaften im Neichsarbeitsministcrium wird eZ abhängen, ob der Entwurf in Kner jetzigen Fassung der Nationalversammlung vorgelegt wer- n kann. Die verhastungsman.'e. Alls dem Gchwindelalbum der..Freiheit". Unter der Ueberschcist-Die Berhastungsmanie" berichtet Sie .Freiheit" in Nr. 203, daß sich seit dem 4. März in Plötzensee ein auf dem Bahnhof Putlitzßraße seitgenommener Bahn arbeite? in Haft befände, dem e» in der ganzen Zeit nicht gelungen sei, auch nur dem Richter vorgeführt zu werden. Außer einem auf dem Polizeirevier aufgenommenen Protokoll existiere kein Aktenstück gegou ihn. Wir sind dem Fall nachgegangen und haben mit lleberraschung festgestellt, daß der Betreffend«,«in Bahnarbeiter Schm., nicht nur längst richterlich vernommen ist, sondern daß sogar bereit» die Hauptverhgndlung gegen ihn angestanden hat, i» der er zu 9 Moisaten Gefängnis verurteilt wurde. Tie Behauptung derFreiheit", daß Schm. ohne Grund und unverhört in Untersuchungshaft gehalten würde, erweist sich danach als absoluter Schwindel.

folgen. Der äußere unü innere Zrieöea. Die Gesellschaft.Aufbau und Werden" hielt gestern eine Ver- sammlung ah mit dem Thema:Der Weg zum äußeren und innere« Frieden". ES sprach zuerst der Unabhängige Emil Barth . Unter wüsten und heftigen Schimpfereien i nd Anklagen gegen die Politik der Regierung und einzelne ihrer Mit» gliedcr, die nicht mir das Vertrauen des Volke» untergraben, sondern sogar die Revolution an das Großkapital verkauft hätten, forder: er ein Auftreten Deutschlands in Versailles , das unS die Freundl schaft. daS Vertrauen ünd die Achtung anderer Völker«.inbringe. DaS Elend, das vor uns liegt, könne vom Volk nur ertragen werden, wenn eS weiß, daß e» dies um der Allgemeinheit willen lue. Darum müßte sozialisiert und selbst unter staatlicher Zuschußloisümg jede» Arbeitslose zur Arbeit herangezogen werden. Zur Durchfuhrung sei da» einzige Mittel die Diktatur de» Proletariat», die nur die Diktatur des Geldsacke abzulösen braucht. Dem Referenten trat der Mehrheitler Arno Franke entgegen. Die Revolution sei zu früh gekommen. Auf die Arbeit der Regierung, die da» b a n- ksrotte Staatswesen übernahm, müsse Rücksicht genommen werden. Die Entente wolle sich jetzt in den Besitz der ganzen Welt setzen, um Deutschland abzuschnüren. Die Schuld am Kriege falle keiner der beiden Parteien ausschließlich zu. Ein wahrer dauernder Frieden sei im Zeichen der Gewalt nicht möglich. An der Well- revolution zweifeln selbst französische Sozial, jrcn. Nur soladari- fches, festes Zusammenlxrlten des Proletariats der ganzen Nation könne uns aufrichten. Di« Diskussion war stürmisch.

pster Sshrens über Stäötebau. Der bekennt« Architekt Peter Behren» sprach am Sonnabend im Wirtschaftlichen Verband bildender Künstler über die Probleme de» Drädtebails. Er führte au», dab es in der� Hauptsache �drei Forderungen seien, die der moderne Städtebau berücksichtigen müsse: 1. A-nzenrrierung großgeschäftlichet Interessen im Miuelpunhe der Stadt. 2. Tie Sorge für gesunde?, den Familiensinn begünstigendes Wohnen außerhalb der Geschäftkstadt. S. Die AnsiedlungLmügbch. keit»er Industrie an der äußeren Peripherie. Städtebau rst Raum- kirnst im großen. Der Geist, der in unserer Zeit zum Durchbruch gckomm'en ist, wirb auch unsett Bauart und Kunst bestimmen. Wir wollen in erster Linie nicht einzelne Straßen schön gebaut und andere in häßlicher Vernachlässigung sehen, sondern wir wollen, daß daS ganze Stadtbild geHoven wird. Die moderne. Forderung für Städtsbau ist: die ganze Stadt von der äußersten Umgeoung bi» zum inneren Kern als Gesamtorganismus zu betrachten und als Gesamtkunstwerk zu beleben.. Das Prinzip der Geschäft, stadt zeiZt sich am klarsten m der Sntwickelung von New-Dork. Die Zweckmäßigkeit der uberhohen Hänser, der sogenannten Wolkenkratzer, ist nicht zu �zweifeln. ES tst«in unverkennbarer Vorteil auf eng begrenztem Stadtraum ,u- sammengelegt« gleichartige Geschäfte vorzufinden. Tis hygienischen uiw feuerpolizeilichen Bedenken sind uberwindbar. d,a» Wichtigst« ist aber die Möglichkeit großer ästhetischer Werte. Wenn man be. denkt, daß die Großstädte unübersichtlich nur in horizontaler Lage astSfähen, daß bei dem Werte des Beden» alle Häuser in- zur höchst zulässigen Höhe von 22 Meter gleichmäßig hoch errichtet werden, so kann man sich vorstellen, daß dadurch eine Anlage von langweiligster Körperlosigkeit- ensteht. Um einem solchen, sich immer weiter vergrößernden Stadtkörper größeren Reichtum zu verschaffen, ist nicht» notwendiger, als au« der Eintönigkeit der horizontalen Flächenausdehnung energisch heraustretende Vertikalmassen. E» soll nicht empfohlen werden, in dem Maße wie in New-Dork Wolken- tratzer zu bauen, aber in einem gewissen Prozentsatz, an freien Plätzen, an zurückspringenden Ecken, wären sie wohl angebracht. Im Gegensatz zur Goschäftsstadt müssen die Wohnquar» tiere in erster Linie nach der hygienischen Seite bereichert werden. 70 Proz. der Bevölkerung ist auf Kleinwohnungen, die auS Küche und 12, höchstens 3 Zimmern bestehen, angewiesen. Kinderreiche Familien'bewohnen ein Zimmer mit Küche und sind häufig ge- zwangen, noch einen Schlafburschen aufzunehmen. Di« ideal« Woh- nung wäre gewiß das mit Garten versehene kleine Einfamilien- Haus. Trotzdem wird sich diese Forderung nicht so bald restlos erfüllen lassen, schon deshalb nicht, weil die Großstädte dadurch eine solche Ausdehnung bekämen, daß Berlin beispielsweise bi« Magdeburg reichen würde. Wir müssen also da» Massenwohnhaus gesundheitlich zu verbessern suchen. Hier hat der Berliner Arzt Dr. Sarason wertvolle Anregungen gegeben. Kleine Sklavin von VietzenschmiSt. Rosetheater. Diese.Trogitzamödi«", die sich wach emem dem Theaterzeitel ten Blatte de» verlege?» auf einem eigenen erschütternden Tii.T7/K>y 1 n rtrA /niffvnri rmirfi hrr hgxa Ktw.

angeschickt? Prolog wiederholte die Beteuerung unmittelbarer 2e- benSivaörhert bitte nach dem bakannton Sittlich teit»"»Kodex der alten Theaterzeviur nie das Rvmvvnlicht erblickt. Nicht erwa darum, weil di« Behandlung sexueller Foagen hier auf einen Ton frivoler Lüsternheit gestimmt gewesen wäre! Im Gegenteil I Ter- artig:» pflegte man ja anstand»!«» passieren zu lassen Sondern, weil hier die scheußliche Misere kupplerischen Kinderbcmdel» mit einer Empörung, einem Abschou, der nichts verhüllt, gvk.' anzeichnet ist. Das Stück will di« lobendig veranschaulichende Macht der Bühne Witzen, um wirksamer als es sonst möglich wäre, auf«ine fressende, verborgene Wunde der Gesellschaft hinzuweisen, von der die bürgerliche Respektabilität gern schweigr.<*» will anklagen, auf­klären, bessern und hat in di<yer sein« Tendenz mit Brieux' viel- gespielten, di« sexuellen Anfteckungsgesahren beleuchtendenSchiff- brüchigen" mancherlei Derwandtscba't. Nur daß da» Schauspiel de» Franzosen unverhAtniSinäßig stärkere Bühnengewandtbeit zeigt und in der Ausmalung de» Schrecklichen mit sicherem pädagogischen Takt: gewisse Schranken einhält. E» fehlt an dichterischem Können, da» seelische Moment in plastisch individuelle Charakteristik herauszuarbeiten und dadurch innere Spannung zu erzeugen vermag. Die arm« Vierzehnjäbrig.', die ein junger Zimmerherr ihrer gedankenlosen Mutter vergeblich zu retten sucht, treibt in dem Stücke ganz passiv dahin. Kein intimer Zug rückt sie der Teilnahme des Zuschauer» näher. Der junge Mensch, der als de» Autors Sprachrohr fungiert, entbehrt der Eigen färbe; und die Schilderung de» Milieu» in der Wobnung der Mutter, dann im Hotel bei der Kupplerin und schließlich im Freudenhaus spinnt sich, da solche� seelischen inneren Momente feh» len, allzusehr ins Breite. Die Häufung von Details, auch natura» listisch richtig bco6ach:et«r. muß, da ohne weitere_ Perspektiven. peinigend und ermüdend wirken. Um so mehr, je länger sich da» Schauspiel hinzieht. Nach dem Schlußakt hatte der Beifall mit lauv-m Zischen zu kämpfte Die Rolle des jungen Mädchen» war durch Ida Orloff vom Wiener Bungthsater«»»gezeichnet ver- treten._«lt. / dasNechts-fwsv>eschea". In Nr. SIL de»Vorwärts" wird unter der Ueberschrist .Warum kann man nicht sink» gehen?" ausgeführt, daß die Neigung, rechts auszuweichen,»n dem Körperbau des Menschen anatomisch uno physiologisch begründet sei. Noch interessanter ist jedoch die Tatsache, daß nicht nur beim gehenden Menschen, sondern bei allen Bewegungen, auch solchen von unbelebten Körpern, eine derartige Neigung besteht. Der englische Astronom George Hadleh hat schon lilSS erkannt, daß der Wind von den Gebieten hohen Luft- drucks nicht direkr nach denjenigen weht, wo das Barometer am niedrigsten steht, was eigentlich der Fall fein müßte, sondern daß er au» dieser Bahn stet« nach recht» abgelenkt wird. Der russisch « Akademiker Karl Ernst von Beer-eigte 18S0, daß sich d.e. selbe Erscheinung bei den russischen Flüssen bemerkbar macht, die wegen de» beständigen Druckes nach rechts, den die fließenden Wasser- massen ausübe.?, ihr rechtes Ufer starker unterwaschen und so ihr aauzcS Bett allmähl-.ch nach recht» verlegen. Diese» sogenannl« Baersche Gesetz spielt in der wissenschaftlichen Geographie eine große Rolle. Schließlich stellte sich sogar heran», daß jede Be» »egusg auf»Bisses Ssde. glchhgWi» nach welches»ich.

| tung hin ste»ielt, bei unS stet« nach recht» abgelenkt wird, und daß diese merkwürdige Erscheinung durch die Drehung ' de? Erdkörper » um seine Achs« von Westen nach Osten hervorge- ! rufen wird. Daß diese Erklärung richtig ist, geht daraus hervor, daß die Ablenkung, wenn sie auf der Rotation der Erde beruht, auf 1 der südlichen Halbkugel entgegengesetzt, also nach links gerichtet fein muß. wai auch tatsächlich der Fall ist. Da eS sich hier um ein all- > gemeine» Raturgcsey handelt, so unterliegen natürlich nicht nur ' strömende Luft und strömende» Wasser diesem Zwang, sondern auch alle anderen sich bewegenden Gegenstände. Di« Kraft der Ab- lenkurrg. deren Größe vom Aequator nach den Polen der Erde hin in gesetzmäßiger Weise zunimmt, ist jedoch im allgemeinen so ge. ring, daß sie nur für sehr schnell bewegte Körper, wie Eiseqbakn. zöge, fliegende Geschosse und dergleichen, in Betracht kommt. E» * gibt allerdings Menschen, die bebaupten, mit einem so feinen Gefühl begabt zu sein, daß sie die rechtsablenkende Kraft schon bei einer Automobilfahrt spüren können. Prof. Otto Bäsch in. Nsttzeo. -Theater. Im Theater in der KSniggrätzer Straße ist die erste Aufführung von Henrik ybsen» SchauspielStützen der Gesellschaf?' auf den S. Mai verlegt� worden. Musik. Die Aufführung derScvöpfung" durch den Ora- torien-Verein in der Garnisonkirche ist vom 8. auf Monrag, den 12. Mai, 7% Uhr, verschoben. Else LaSker-Schüler wird am Sonntag, ben 11. Mai. mittags IL Uhr, in den Kammerspielen ve» Deutschen Theater» Veröffentlichtes und Unveröffentlichtes aus eigenen Werken ln einer Son!>erverQn staltung der Gosellschast daA Junge Deutsty» land vorlesen. Eine VersuchSbühne �ur Schaffung und Durch. setzung eine« neuen Nil » für da» Bühnenkunstwerk soll im Herbit unier dem NamenDie Tribüne" in Charlottcnburg am Knie er- öffnet werden. Es soll eine grundsätzliche L�rnng des räum- lichen Problem» de» Theaters gesucht, e» Programm A.'tivitüt ausgedrückt und ein erh»ich» polinicher �tan�punu emae» Nammen werden. AkJ Leiter werden FranA D>enZt.er, ÄarHjLiAg Martin und Rudolf Leonhard genannt. _ Di« Reubelebung der Akademie der Künste wild nach einem Bericht d«SBerll Tagebl." fortgesetzt werden. < Minister Haeoisch soll sich mit der Abiichr tragen, ihr«ine besonder- ! Abteilung für Dichtkunst anzugliedern. D,e» wäre die Verwirk- ' lichung eines seit langem im preußischen Kultusministerium«- örterten. aber immer wieder aufgegebenen Planes. Die Akademie i der Künste hatte längst alle Bedeutung verloren, sie war wesentlich nur noch ein« dekorative Angelegenheit. Sie dürste auch in der neuen Aufmachung und Erweiterung, zumal al» bloß preußffch« Einrichtung, eine solche bleiben. Die FrühjahrSvorlesungen de» Derein« Arbeiter-Hoch schule" werden am Sonnabend, mit einer Hörcrversammlung eingeleitet(Niederwallstr, 12. 7� Uhr), in ver Aul. Bab überArbeiterdichter" spricht. Eine SondervoriragSreihe behandeltRäteshstem und WirtschaftSverfassu�«, im Herrenhause(Karten bot Tietz, Kaufhau» de» Weste»»»md Paul Harsch. Engeluf«)..