Die Absage der Weißbierbrauereien an den Ring, der von den ersteren nichts mehr und nichts weniger verlangt, als zu seinen Gunst en die Existenz aufs Spiel zu stellen, macht die Deutsche Brauindustrie" zum Gegenstande einer Betrachtung, in welcher der folgende Absatz, an die Adresse des Ringes gerichtet, auch für die Leser des Vorwärts" von Interesse sein dürfte.
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platonische Liebe durch die That zu beweisen. Gine Attie| genossen folgen ihm- so weit ihr Athem und ihr Kapital bem einen Bahnhof bekommen die Dienstleute 10 Stück für 10 Pf., gefällig? reicht. Angesichts dieser Entwickelung noch an gemeinſame auf dem andern, z. B. auf dem Lehrter Bahnhof , sind sie geInteressen" zu glauben, ist wahrhaftig nicht so leicht. Auf die zwungen, gleich für 50 Pf. zu kaufen! Dann sind auf dem einen Beantwortung der Frage, was die Rolle, ausschließlich zum Bahnhof die Scheine zum Aufkleben eingerichtet, auf dem anderen Subm des großen Rösicke zu arbeiten, eigentlich für Berlockendes dagegen nicht, so daß der Diensmann gezwungen ist, fich einen Kleistertopf zu halten. Aus dieser Verschiedenartigkeit der Verbat, kann man einigermaßen gespannt sein. hältnisse entstehen für die Tienftlente selbstverständlich abermals allerDen Parteigenossen zur Nachricht, daß der Schankwirth band Unzuträglichkeiten. So wurde am 2. d. dem Dienstmann S. Kreifel, Claudiusiraße 20, von der Liste des ersten Nr. 150 auf Bahnhof Friedrichstraße ein Musterkoffer, den er Wahlkreises zu streichen ist, da derselbe wieder boykottirtes abgeben wollte, nicht abgenommen, weil der Aufbewahrungsschein, ... Troßdem suchen die Ringbrauereien die gewünschte Bier verschänkt. der auf dem genannten Bahnhof furz zuvor gekauft worden war, Solidarität zu erzwingen und greifen dabei zu allen mög. Tempelhof . Aus der Liste derjenigen Wirthe, welche nicht aufgeklebt war. Erst nachdem sich der Dienstmann beschwert lichen Mitteln, für die sie in der Tagespresse und leider auch in cinem Theil der Fachpresse Gehör finden. So kann man in der boykottfreies Bier ausschänken, ist der Restaurateur Fischer, und darauf hin Kleister zum Aufkleben erhalten hatte, wurde der Großbrauer Zeitung, der Allgemeinen Brauer- und Hopfen- Berlinerstr. 41, zu streichen, da derfelbe wieder Ringbier vers Koffer ihm abgenommen. Darüber war dem Mann aber eine Zeitung"( Nr. 88) lesen:" Dr. Wallburg stellte sich unter die zapft. Ferner machen wir die Parte genoffen Berlins darauf volle Stunde Beit ungenützt verloren gegangen. Vm 6. d. stand Kontrolle der Sozialdemokraten." E3 lag aber Herrn Dr. Wall aufmerksam, daß der Wilhelmsgarten"( früher Nieke), Berliner ein Dienstmann mit einen Koffer auf der Abfahrtseite am Lehrter Bahnhof von früh bis Nachmittag, weil er feinen Aufbewahrungsburg, Brauerei Müggelschlößchen Müggelschlößchen( Wallburg u. Janssen), straße, gesperrt ist. Die Lokalkommission für Tempelhof. schein hatte. Der Aermite hatte von der Neueinrichtung keine nachdem ihm der Vorwurf in der Tagespresse gemacht Nachtrag. In Wilhelmsberg, Kreis Niederbarnim , Ahnung gehabt und geglaubt, daß noch das alte, gute und einwar, er beziehe Nachts heimlich Bier aus dem Böhmischen schänkt auch die Wittwe S ch nich boykottfreies Bier. alisonfache Berfahren mit den Tagesmarken üblich sei. Warum den Brauhause in Berlin , in Berlin , doch nur daran, zu beweisen, Achtung, Schöneberg ! Folgende Wirthe sind noch in der Dienfimännern auf diese Weife ihr wahrlich nicht leichter Erwerb daß er kein fremdes Bier als eigenes verkaufe. Konnte Herr Liste nachzuwagen: F. Muste, Groß- Görschenstraße Nr. 8; noch immer mehr erschwert wird, das ist auch eins der vielen Dr. W. denn auf andere Art den unlauteren Verleumdungen Senftleben, Gedanstr. 48; Bischoff, Afazienftr. 14; ungelönen Räthsel aus dem Reiche Thielen. entgegentreten? Daß Herr Dr. W. Vorsitzender des Vereins der Winkel, Golsfir. 31; Berg , Nollendorfftr 27; Werth, mittleren und kleinen Brauereien der norddeutschen Brausteuergemeinschaft ist, hat doch wahrlich mit seiner Rechtfertigung nichts zu thun. Herr Dr. W. vertritt den richtigen Standpunkt und jeder mittlere und fleine Brauer in der Provinz sollte sich an ihm ein Beispiel nehmen." Auch diese Auslaffung, die wir wörtlich zilirt haben,
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um keine Mißdeutung aufkommen zu lassen, läßt ahnen, daß in der That der Ring verzweifelte Anstrengungen macht, die unabhängigen Brauereien in sein Netz und damit ins Verderben zu ziehen; Aussicht auf Erfolg hat dieses edle Bestreben momentan weniger wie je.
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Hauptstr. 142. zu streichen ist das Lokal Hauptstr. 22, ba bort ein neuer Wirth, ber Boykottbier schänkt. Gerner machen wir noch darau aufmerksan, daß uns in Schöneberg nur der Saal und Garten von Keßner, Grunewaldstr. 110, zur Verfügung steht. Die Lotalfommission von Schöneberg .
J. A. Schubert.
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Eine größere Betriebsstörung entstand am Freitag Abend gegen 9 Uhr auf der Stadtbahn. Um dieſe Zeit bemerkte ein stange des Geleises Nr. 1 an der Ausfet gesprungen sei und Stationsbeamter des Bahnhofs Charlottenburg, daß eine Sperr hierdurch der gerade eingelaufene Zug, Zoologischen Garten fommend, sobald er die Weiterfahrt nacy Westend antrat, zur Entgleisung gelangen mußte. Der Verkehr blieb bis zur WiederZum Bergmannsfest in Rüdersdorf . Folgende Wirthe herstellung der Geleise, die etwa eine Stunde in Anspruch nahm, chanan boyfottfreies Bier aus: Kaltberge Riders gesperrt. Die sämmtlichen Stadtbahuzüge erlitten dadurch eine oorf: höppen, Wagner, Hennig, Hildebrandt, größere Verspätung. Förster, Fellinger, Mary, Geschw. Erpel; Die„ Berliner Neuesten Nachrichten" theilen mit, daß Zur Interessengemeinschaft". Wer die eigenartige Woltersbur: Gillmann; Woltersdorfer Schleuse: die alte Frau", deren vermuthlichen Besuch in der Redaktion Stellung mancher Gastwirthe so recht würdigen will, muß sich Holldorf . Tiejenigen Schankbuden, welche kein boykottiries des Bismarck Reptilchens wir fürzlich avisirten, bei ihnen erauch vergegenwärtigen, in welcher Position sich dieselben vor Bier schänken, sind mit Plakaten der Ezel'schen Brauerei ver- fchienen sei. Wo der Kinderschänder und Begründer der„ Neuesten Beginn des Boykotis gegenüber den Brauereien befanden. Die sehen. Die Lokal- Kommission. J. A.: E. Neumann. Nachrichten", Herr Sternberg, sich jetzt aushält, hat die„ alte wiederholten Versuche der Gastwirths- Bereinigungen, die groß- Glänzendes Elend. Die Konfektionsfirma Stein und Frau" nicht mitzutheilen vermocht. mächtigen Brauer zu einer Regelung des Flaschenbier- Geschäites Philippson , Kronenitr. 89 40, beschäftigte vom April bis jetzt einen Das Passage Panoptikum, dessen rührige Direktion, wie zu veranlassen, wurden in den meisten Fällen brüsk abgelehnt, kommis, der auch bei ihr gelernt bat, für einen Monatsgehalt der Erfolg der Dahomey - Ausstellung zeigt, mit Geschick und ja man antwortete einmal sogar mit der geschmackvollen Rede von 40 Mart. Man weiß nicht, was man mehr bewundern Glück arbeitet, ist dabei, ein neues Phänomen zu Ruhm und wendung, die vielen Außenstände, welche sie( die Brauereien) foll, ob die Härte, mit welcher der Unternehmer die Lebens- Ehren zu führen. Wer erfährt, daß es sich diesmal um ein unter den Schaufwirthen hätten man fabelte von 11 mil haltung seiner Lohnsklaven herabdrückt, oder die Indolenz. Menschenkind handelt, das noch in einem Alter steht, in dem lionen. bestimmten sie, von einer Regelung dieser Materie welche troß diefer geradezu erbärmlichen Zustände immer noch in andere seinesgleichen nur Vater, Mutter und diverse Tanten gerade das Hervorheben der 11 Millionen- Schuld die Meister im Bringipale wohl gejagt, hätten, wenn ihr Kommis ſich ſeinem durch ihre feinen i mit Recht Beventen in die abzusehen". So unlogisch dieser Grund aber auch ist, so zeigt den weitesten Handlungsgehilfenkreisen herrscht. Was die Herren durch ihre kleinen Fortschritte in mehr oder minder Braugewerbe auch als Meister im Aufschneiden. Es ist in Gehalt entsprechend flandesgemäß" gekleidet hätte? Dann Ankündigung der Direktion setzen, und uns selber trieb mehr der der That unmöglich, daß eine solche Summe das hätten sie ihn vermuthlich schon früher fortgejagt als jetzt, wo weifel als der Glaube zu der Vorführung des eindrewierteljährigen Konto der Schankwirthe belasten könnte, der größte Theil der stille Geschäfte gang ihnen selbst diese horrende Ausgabe als naben Otto Böhler aus Braunschweig , der nach der Ander ausstehenden Kapitalien dürfte sich wohl in den großen zuviel erscheinen ließ. fündigung es bereits zum Lesen gebracht haben soll. Das Ausschanklokalen der Brauereien frystallisirt vorfinden. Gerade der gegenwärtige Boykott ist die Probe auf das Exempel, daß Berliner Droschkenfutscher. Schon zu wiederholten Malen haben Publikum vorgeführt, welches, fich Folgende Warnung richtet die Allg. Fahr- 3tg." an die kleine Knäblein wurde von seiner Mama einem geladenen ch auf frühere Erfahrungen die Zahl der unabhängigen Gastwirthe doch noch eine be- wir darauf animerksam gemacht, daß die Droschfenfutscher füßend, nichts anderes, als eins jener unmenschlich dreſſrten deutend größere iſt, als die Führer des Ringes für gut fanden, alle diejenigen Personen, die nicht mit ihnen gefahren find, Wesen zu sehen erwartete, welche als Wunderkinder sich von einzugestehen. Daß die gerühmte Roulanz" derselben gegenüber ihren Abnehmern meist nur in der Phantasie der letzteren besteht, sich trotzdem aber Fahrmarken für eine bestimmte Summe Beit zu Beit auf Spezialitätenbühnen quälen laffen müssen. Geldes von ihnen ausbitten, entschieden abweisen und Aber das Debut des kleinen Otto ließ wirklich nichts von Zwang seigt die Geschichte der letzten Monate doch ebenfalls deutlich sich feinesfalls auf solches Ansuchen einlassen sollen. Wie verrathen; mit der Ungebundenheit und dem drolligen Eigenfinu, genug. Allen voran, wenn es gilt, von einem armen Teufel von Gastwirth eine geringe Summe einzutreiben, schreitet natürlich versichert wird, kommen täglich Angestellte aus größeren Ge- die lebhafte Kinder feines Alters tennzeichnen, trat er auf und wieder Herr Richard Röfice, wie das jetzt wiederum durch einen schäften, Banken, ja selbst Ministerien u. s. w. zu den Droschten las im buchstäblichen Sinne des Wortes spielend vom Blatte Fall festgestellt wird, den man uns aus Schöneberg berichtet. futschern, besonders denen von der zweiten Klasse, und bitten sie herunter, was ihm, geschrieben oder gedruckt, in Antiqua oder Als der Gastwirth D., welcher solange guter" Kunde der Schult um Fabrimarken. Diese Leute bekommen das Fahrgeld für eine Fraktur vorgelegt wurde. Das Kind ist in der That ein psycho= heiß Brauerei gewesen war, durch den Boykott genöthigt, nicht Droschke dann ausbezahlt; sie haben aber nie eine Droschke be- logisches Räthsel, wie es in der menschlichen Gesellschaft noch freiwillig, das Bier abbestellte, erhielt er als Antwort dar nutzt, sondern haben die Strecke entweder mit Pferdebahn oder nicht vorgekommen sein mag, ein Wesen, deffen phänomenal frühauf mittels eingeschriebenen Briefes die Aufforderung, inner minibus abgefahren oder zu Fuß zurückgelegt. Die Chefs 2c. zeitige Entwickelung den Männern der Wissenschaft zu denken halb 24 Stunden einen Restbetrag" von ca. 670 M., deffen werden um das Fahrgeld betrogen und die Droschkentutscher geben wird. Im Interesse des kleinen frühreifen Weltbürgers Zurückzahlung sonst noch Jahre lang gedauert hätte, zu begleichen. haben das Nachsehen. Geben diese die Marken aber nicht ab, wollen wir nur hoffen, daß seine geistigen Kräfte derart geschont Wäre diesem Echankwirth nicht noch in letter Stunde ein Helfer dann werden die Herren schon Droschken benußen und ihren werden, daß er nicht dem Schicksal der meisten Wunderkinder in der Noth erstunden, der ihm die Summe vorstreckte und ihn Auftraggebern das Geld nicht schenken. Der Vortheil für die verfällt. damit aus den Händen seines Gegners befreite- ohne Droschfenfutscher ist dann ein zweifacher: sie bleiben ehrliche Männer und verdienen noch dabei, Gnade hätte schließlich auch er das Loos derer theilen müssen, die aus reiner Menschenfreundlichkeit von den Brauereien aufAllerhand Scheerereien find jetzt die Berliner Dienst gespeist werden. Die Interessengemeinschaft zwischen diesen männer auf den Bahnhöfen ausgesetzt. Früher durften sie auf beiden Gruppen ist in der That nichts als eine hohle Phrase. ihre Tagesmarke Gepäckstücke auf den Bahnhöfen abgeben. Bei Für den urtheilsfähigen Meuschen ist es übrigens flar, daß die etwaigen Unregelmäßigkeiten waren sie selbst oder das Expreß Rösicke'sche Tendenz unzweifelhaft darauf hinaus geht, auch den Institut haftbar. Seit etwa einem Jahre hat die Bahndirettion gesammten Verschleiß des Bieres in seine allmächtige Hand eine Neuerung dahin getroffen, daß die Dienstmänner sich Aufzu bekommen, planmäßig drängt er die Bierverleger zurück und bewahrungsscheine fausen und diese auf die betreffenden Gepäck planmäßig dehnt er das Netz seiner Ausschantlokale immer weiter füde auffleben müssen. Zunächst wird nun der Verkauf dieser aus, und was das interessanteste ist: seine Freunde und Ring- Aufbewahrungsscheine" sehr verschiedenartig gehandhabt. Auf
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Spaziergänge
durch boykottirte Lokale.
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fahren, daß der Boykott mächtig wirkt." Mehr als der Garten tragen die Stadtgeschäfte dazu bei und wie bald kommt der Winter.
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Zu einem Hilfsmittel eigner Art, und einem Rückgang ihres Konfume vorzubeugen, hat man im Ausstellungspark, der bekanntlich der Schöneberger Brauerei gehört, greifen müssen. Für das Entree von 15 Pfennig, das der Besucher dort zu zahlen hat, fann er verschiedene Spezialitäten", Theater, Konzert, Sänger und sonstigen Klimbim genießen und erhält außerdem noch ein Glas Boykottbier aus der Schöneberger Brauerei. Warum auch nicht; lieber wird's jetzt verschenkt, als daß man's später weglaufen lassen muß und nur diesem Umstande ist es zu danken, daß der Rückgang hier nicht ein allzu starker ist.
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Das Berliner Aquarium hat durch mehrfache NeuErwerbungen die Bestände seiner gefiederten und beschupaten Bewohner des See wie des Süßwassers erheblich vermehrt. aus der Nordsee zwei jener stattlichen Neber Geeftemünde Vögel an, die eine noth ve.idige, das Auge erfreuende Staffage der Küstenstriche und weiterer Meeresstrecken bilden; die beiden Möwen sind auf dem Biberteich, in Gesellschaft eines in Gefangenschaft seltenen Wasservogels, eines Haubentauchers, untergebracht. Helgoland bat eine Auswahl niederer Seethiere, Blumenpolypen 2c. gefandt und dabei die absonderliche Ausbeute eines Farges, nämlich einen langschäftigen Mannesstiefel, eine
In gleicher Weise wie Bolz sucht auch Herr Brochnow in der Sebastianstraße Ersay zu finden für die frühere Kundschaft. Auch er hat der Kunst eine Freistätte gewährt. Sing- Sang, Taschen spielerkunststückchen und Tanz- Alles für 10 Pfennig. Aber auch dieses Publikum, bestehend zum großen Theil aus Frauen, jungen Mädchen und jugendlichen Herrchen, scheinen für Ringviernicht sehr zu schwärmen. Herr Brochnow scheint das auch schon zu wissen und richtet sich demgemäß ein, denn an einem sogenannten Benefiz- Abend, an dem eine Bauernmandel Leute mehr da waren, wurde das Ringbier alle und die anwesenden Koryphäen der Saalverweigerungs- Kommission, Stü cfenburg und Genossen, mußten ihren Aerger über die Bierschnüffler" in Sett ersäuren.
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Er wirkt er wirkt nicht er wirkt, der Boykott natür lich so lautete jedes Mal die Antwort, wenn ich die Knöpfe meines Sonntagsrockes darüber befragte und wenn ich die an meinem Arbeitstittel abzählte, stimmte es auch. Für mich war also die Sache klar: er wirtt. Aber mein Freund wollte das nicht recht zugeben und immer, wenn wir uns sahen, donnerte und wetterte er auf die Berliner Arbeiter, die ihm lange noch nicht scharf genug" sind und wie er meinte- den Boykott nicht In Keller's hojjäger" werden ebenfalls alle An- thalerstraße bewirthschaftet, wurde, wie viele andere, durch genügend beachten. Um diesen Zweifeln ein Ende zu machen, strengungen gemacht, um Publifum heranzuziehen. Für 20 Pi. die Brauerei( Königstadt) gezwungen, den Verweigerern beizutreten. beschlossen wir, uns in den Lokalen der Saalverweigerer selbii fann man hier d. h. am Donnerstag, den Elitetag", sonst Er hofft, daß die Musensöhne ihm das im Keller lagernde Ringüberzeugen. Unser Weg führte uns zunächst in die Hafenhaide. wahrsaeinlich noch billigersofern man Lust hat, Militärmuşit bier vertilgen werden. Das erste Lokal, was da rechts an der Straße liegt, ist und norddeutsche und süddeutsche Sänger anhören. Ter Besuch In ganz gehöriger Weise wirkt der Boykott aber in ben Sliem's Vollsgarten". Ruhig und friedlich sah es da aus, war aber so mäßig, die Arbeiterfeste sind natürlich auch Konkordia Fensälen". Der große Saal, der sonst jede nürrisch schaut der Kellner drein, er wartet schon stundenlang hier alle rückgängig gemacht worden, daß man hier den Woche einige Male von Gewerkschaften oder den politischen Berauf den ersten Gast, in der Ecke aber sitzt der Wirth Boykott ganz gehörig spürt. Mehr noch als der Lokalinhaber einen besetzt war, steht jetzt leer und ebenso die kleinen Säle. mit bedenklicher Miene und rechnet feinen Gewinn? felbst erleidet hier eine mächtige Schlappe der Lieferant Herr Herr Säger, bei dem natürlich gleichfalls sämmtliche Oder will er der Saalfommission" feine Forderungen Happoldt, was schon daraus hervorgeht, daß jetzt an Sonn- Arbeiterfestlichkeiten abbestellt worden sind, hofft, daß ibm im unterbreiten? Mein Freund, der ungläubige Thomas, der den tagen gegen 8-10 Tonnen Weißbier verschänkt werden, während Winter einigermaßen ein Retter erstehe durch die reichstreuen Sonntag ins Feld führte, tonnte sich bald aus bester Quelle dem man früher hier fast nur bayerisches Bier trant. Vereinigungen. Die Arbeiterfeste allerdings können diese niemals versichern lassen, daß dieser den Rohl auch nicht fett mache. Les Am meisien, soweit die Hasenhaide in Betracht kommt, hat ersehen, denn nur bei diesen ist erfahrungsgemäß etwas zu ver Sonntags verkehren hier ein groß Theil junger balbwüchsiger jedenfalls die Neue Welt" unter dem Boykott zu leiden. Die dienen. Die Angehörigen der sogenannten besseren Gesellschaft" Burschen, nur des Tanzes wegen, diese aber trinken nur wenig. ganze Woche über ist der große Garten öde und verwaist. Um machen wohl riesige Ansprüche, begnügen sich aber mit einigen Diejenigen aber, die, vom Durste übermannt, sich in den Garten das bessere Publikum" heranzuloden, werden sogenante Elite Schnitt Bier. Ein volles Haus giebts da felten, 4-500 Personen retten, beschränken ihren Konsum aufs äußerste und trinken tage mit Elite- Feuerwerk arrangirt, aber das bessere Publikum" verlangen den Riesensaal, der sonst von vielleicht 1500-2000 höchstens eine Weiße. Wir gingen und der Wirth rechnete ist undankbar, die Inhaber der Passepartouts fommen gerade zur Arbeitern besetzt wäre. Herr Säger muß schon einen nach vielen weiter. rechten Zeit, um sich das Brillantfeuerwerk anzusehen und Tausenden zählenden Schaden zu verzeichnen haben, wenn ver man bedenkt, daß das Lokal täglich beinahe 200 Thaler In der Unions Brauerei sorgen 15 Pfennig Entree ohne ein Gläschen Boykottbier getrunken zu haben ihm diesen dafür, daß der kleine Geschäftsmann und der Sechsdreier- Rentier schwinden sie wieder. Die vielen großen Arbeiterfefte, welche Miethe kostet. Wird die Talles- Kommission mit dem profanien Arbeitsvolk nicht zusammen kommen. Hier diesen Sommer in der„ Neuen Welt" bestellt waren und die er- Schaden ersetzen? Unsere Sorge soll das ja nicht sein, aber unwerden die Weiber nicht zu Hyänen nein zu Retterinnen fahrungsgemäß die Rausreißer" für den Wirth bilden, sie erwähnt wollen wir doch nicht lassen, daß, wie in vielen Fällen, auch hier die Spigen der Saalverweigerer mit recht eigenthümvon's janze Geschäft". Das Familien- Kaffeefochen steht hier in finden nun nicht statt. höchster Blüthe, und die Männer müssen des Abends wool oder Wenn aber in der Hafenhaide die Gärten es find, welche lichen Mitteln es dahin gebracht haben, daß sich Säger ihnen übel nachkommen und die Familie abholen. Aber selbst hier ist die Generalpleite in etwas verzögern, so guckt in den Stadtlokalen anschloß. Einmal drohte man ihm, daß man dafür Sorge tragen Daß alle Geschäfte bürgerlicher Gesellschaften der Bierkonsum zurückgegangen, wurden doch bei einem fürzlich der Dalles an allen Enden heraus, so sehr sich auch die Saal- werde, Dann hat auch, wie dort stattgefundenen Kriegerfeste recht ansehnliche Quantitäten verweigerer Mühe geben, denselben zu verhüllen. Verlassen und rückgängig gemacht werden würden. es scheint, die Furcht vor der heiligen Hermandad dazu - Selterwasser vertilgt. Sämmtliche Arbeiterfeste aber find verwaist, das ist das Fazit unserer Inspektionsreise. abbestellt. Bei Boly , wo ehedem euerstein, das jetzige Haupt beigetragen, Säger zu dem Verweigerungsbeschluß zu Das Gleiche ist der Fall in Schnegelsberger's der Saalverweigerer, sich durch Arbeitergroschen emporarbeitete bringen. Uebrigens glaubt Herr Säger, daß nach Aushebung Festsälen". Herr Schnegelsberger, deffen Eintreten für die bis zum Rentier und Aufsichtsrathsmitglied der Nixdorfer Ver des Boykotts sein Lokal doch zu voller Geltung wieder Saalverweigerung und die Rixdorfer Vereinsbrauerei sich übrigens eine brauerei, sind jetzt ebenfalls Spezialitäten engagirt, um Wirth tommen werde, da die Sozialdemokraten seinen großen Saal daraus erklärt, daß er, gleich seinem Kampfgenossen Feuerstein, und Kellner einigermaßen über das Troftlose ihrer Lage hinweg eben brauchen". Eein vis- à- vis, der Herr Jo I, hat jetzt gewaltig viel Zeit Sauptaltionär dieser Brauerei ist, glaubt die Echarte durch die zu täuschen. Ginige treugebliebene Stämmgäste finden sich Veranstaltung von Tanzvergnügen wieder auswegen zu fönnen. immerhin allabendlich noch ein, um ruhig und friedlich einige zum Spazierengehen, weil der Boykott wirkt. So sehr wirkt Die Söhne des Mars, die dort ihr Tanzbein schwingen und die Schoppen zu trinken. Denn rund herum in den zahlreichen er hier, daß bei ihm, wo sonst fast jeden Abend, auch im Sommer, Verehrer der Damenkapelle, die der Aktionär Schnegelsberger für Sälen und Zimmern, die sonst alle Abend von Vereinen besetzt ein reges Leben und Treiben herrichte, meist alles in tiefstem fich spielen läßt, tönnen aber das Arbeiter Publitum feineswegs waren, herrscht die tiefste Ruhe. Böse Ahnungen scheinen das Dunkel gebüllt bleibt. Seit Langem sucht der Herr Joel Herz des Saalverweigerers zu beschleichen, nicht blos wegen der einen Käufer, niemand will seine von der Arbeiterschaft ge ersetzen. In Happoldts Brauerei, deren Garten des Sonn- langen Dauer des Boykotts, sondern auch um der späteren miedenen Räume. tags meist noch sehr gut besucht sein soll, fonnten wir doch erfolgen.--
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