Nr. 248+36. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Freitag, 16. Mai 1919
Stadtverordnetenversammlung. weggesetzt habe. Der Oberbürgermeister weist den Vor- mühelos schwingen konnten) eine Verlegung davongetragen, wäh
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tigter Stadtverordnetenvorsteher sich über die Städteordnung hin- schädigten"( von denen die Mehrzahl schwere Stöcke und Stühle wurf, seine Gesinnung nach den veränderten politischen Verhält- rend drei Mitglieder der Ortsgruppe blutüberströmt aus dem Kinderheilstätten.- nissen geändert zu haben, zurück. Mieterschutz. Beamtenfragen. Die Neuwahl der beiden Vor- Saale geführt wurden. 3. Es ist unwahr, daß die im Bericht vom steher wird auf die nächste Tagesordnung gesetzt werden. „ Vorwärts" Nr 244 ausgestoßenen Schimpfworte und Redensarten Der Magistratsvorschlag, den Versammlungsmitgliedern Diäten Schluß nach 10 Uhr. in Höhe von 6 M. für die Plenar- und Deputationssitzungen, sowie gegen die Kriegsbeschädigten gefallen sind, dagen ist von Seiten Straßenbahnfahrt zu ermäßigten Preisen zu gewähren, geht nach der Kriegsbeschädigten in nicht wiederzugebender Weise geschimpft Dr. Ulrich Kahrstedt. furzer Grörterung an einen Ausschuß.
Die Anfrage der Bürgerlichen Vereinigung an den Magistrat, melche Schritte er zu unternehmen gedenkt, um in diesem Jahre recht viele Kinder auf dem Lande, an der See und in Halbtolonien unterzubringen, wird, nachdem Frau Rötger ihn begründet hat, von Stadtschulrat Dr. Fischer beantwortet, der auf die bisherigen Bemühungen und ihre Erfolge verweist und tunlichste Berücksichtigung der berechtigten Wünsche der Berliner Bevölkerung verspricht. Frau Dr. WeyI( U. Soz.) plädiert für die Errichtung von Kindererholungsheimen an der See und im Gebirge und für die endliche Bereitstellung des Heims auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See . Auch für die Mütter müsse mehr geschehen. Mit der Rechten gerät die Rednerin, als sie sie für die Fortdauer der Hungerblockade insofern verantwortlich macht, als die politischen Parteien der Rechten jest wieder drauf und dran seien, einen neuen nationalistischen Taumel zu entfachen, wiederholt in heftigem Konflikt. Stadtmedizinalrat Weber teilt mit, daß zum 1. Juni ein Genesungsheim eröffnet werden wird, welches 600 trante und schwächliche Kinder aufnehmen fann. In Buch werde ein Tuberkulosetrankenhaus hoffentlich baldigst fertiggestellt werden.
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Groß- Berlin
Keine Zerreißung der Gesangvereine.
worden.
Dem berichtigungseifrigen Deutschnationalen haben wir zu erwidern, daß die Gegenseite ihre Darstellung aufrecht erhält und die seinerseits aufgestellten Behauptungen zurückweist. Zur Kennzeichnung seiner Antwort sei nur darauf hingewiesen, Der Vorsitzende des Deutschen Arbeiter- Sänger- Bundes, Gau daß er die Kriegsbeschädigten in Gänsefüßchen setzt und den meisten Berlin u. U., Gen. Wilhelm Bolz, schreibt uns: besondere Kräfte nachrühmt, während er selber an anderer Stelle Der Vorstand nebst dem gesamten Ausschuß steht auf dem der Zuschrift sie als Lazarettinsassen bezeichnen muß. Er hätte Boden, jede Politik zu vermeiden, um die Interessen des Gesanges übrigens ganz und gar nicht nötig gehabt, sein Ersuchen um Aufzu fördern." nahme der„ Berichtigung" durch einen Hinweis auf§ 11 des
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So selbstverständlich das ist, so begrüßen wir es doch. Wir Pressegesebes zu unterstüßen. Uns kann es nur vecht sein, wenn wünschen nur im Interesse der Sache des Proletariats, daß diefem unsere Leser und die Kriegsbeschädigten, die an der Versammlung Standpunkt der durch das allgemeine Vertrauen eingesetzten Gau - teilgenommen haben, ihn in dieser Erwiderung genau kennen leitung auch überall Rechnung getragen würde. In dem von uns lernen. Das Urteil über ihn und seine Leute überlassen wir zur Warnung mitgeteilten Falle war das leider nicht geschehen.
tvar.
Arbeitslosenversammlungen.
Einstellung der Mietezahlung.- Naturalunterstübung.
den Kriegsbeschädigten selber.
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Montag 18. Mai 7 Uhr, Festsaal des Herrenhauses: 8weiter Vortrag des Genossen Dr. Striemer über Geld, Kapital, Kredit. Um rege Beteiligung wird gebeten. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand bes Bezirksverbandes Groß- Berlin S. P. D.
Landestrauer ist und täglich erhalten wir Protestbriefe der Ge schädigten, insbesondere der Musiker. Ist es da nicht ein Trost Die Arbeitslosen Groß- Berlins hielten Donnerstag mehrere in diesem Glend, Regierungstruppen mit schmettern. Versammlungen ab. Im Gewerkschaftshaus sprach Stadtverord- der Militärmusik durch die Straßen ziehen zu sehen?... Dr Weinberg( U. Soz.) berichtet über die Ausschußverhandlun- neter Alexander Wurm( U. S. p.): Die der Regierung übergen zum Anträge der Sozialdemokraten betr. Erweiterung des mittelten Forderungen der Arbeitslosen sind keiner Antwort ge- Arbeiterräte, kommunale Arbeiterräte und Betriebsräte Mieterschutes. Der Ausschuß befürwortet, unbeschadet der in- würdigt worden, obgleich Beantwortung bis zum 3. Mai verlangt der S. P. D. zwischen erfolgten Erklärung von Berlin als Notstandsbezirk, das Auf direkte Anfrage der Arbeitslosenräte bei den ReichsVerlangen einer erheblichen Erweiterung der Kompetenzen ministern Bauer und Schmidt erhielt man die Antwort, daß jetzt der Mieteinigungsämter und der Unterstellung des nichts im Sinne der Arbeitslosenforderungen geschehen könne. Mietwuchers unter die Bundesratsverordnung gegen Preis. Es muß daher zur Selbsthilfe geschritten und einheitlich die treiberei. Jn längerer Ausführung legt Nitter( Soz.) die Verweigerung aller Miets- und Steuerzahlun dringende Notwendigkeit der Ergänzung der bestehenden Mieter- gen vorgenommen werden. Um nicht nur negativ, sondern auch schutzverordnung dar. Insbesondere müsse die Wahl der Beisitzer in sozialistischem Sinne vorwärtstreibend zu wirken, muß verlangt zu den Mieteinigungsämtern analog den Wahlen zu den Gewerbe- werden, daß alle notwendigen Lebensmittel, Brennmaterialien usw. gerichten erfolgen. Dem Mietwucher und der Praris der Haus- von der Stadt an Stelle der Unterstübungen geliefert und nur 6 besitzer, alles auf die Mieter abzubürden, müsse mit der größten noch ein kleiner Barbetrag gezahlt wird. Energie entgegengetreten werden. Die Mieteinigungsämter sollten als Einrichtung, die dem sozialen Fortschritt dienen, beibehalten werden. Die Ausschußanträge gelangen zur Annahme. Fortsetzung der Etatberatung.
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Heute findet die Juristische Sprechstunde von 3 bis Uhr statt.
Politik in der Schule.
Es wurde sodann fast einstimmig eine Entschließung an In der 2. Klasse des Oberlyzeums genommen, die besagt, daß die Erwerbslosen dem Magistrat er- Tempelhof ist den Schülerinnen folgendes Aufsatz- Thema gestellt: flären, wegen der Steigerung der Kosten der Lebenshaltung nicht Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung." Trok wiedermehr ihren Zahlungsverpflichtungen nachfommen zu können uno holter Vorstellungen, daß der Aufsab ja die veinste politische Abdaher vom 1. Juni an die Zahlung der Wohnungsmieten verweigern handlung werden müßte, besteht der Oberlehrer auf seinem Willen. Zu den Ausgaben für Personalbesoldung liegt ein müssen. Ferner erklären sie, in ernster Erkenntnis der wirtschaft- Die Aufgabestellung beweist die Absicht, nationalistische AeußerunAusschußantrag vor, eine Prüfung der Gehaltsverhältlichen Notlage des Reiches, die Konsequenz einer vollkommen neuen gen hervorzurufen. Sonst hätte das Thema ja richtiger und wahrer nisse der Beamten, Angestellten und Lehrer unter Zuziehung Gestaltung der Lebensfristung ziehen zu wollen und schlagen daher lauten können:„ Deutschland in seiner tiefsten Not." Wenn von der Beamtenausschüsse eintreten zu lassen. Oberbürgermeister bor , zukünftig auf die Unterstützung in Geld zu verzichten, Grniedrigung geredet werden soll, könnte es geschehen, daß BeWermuth: Der Magistrat hat beschlossen, die Frage der Beamten- wenn der notwendige Bedarf an Gütern, also Lebensmitteln, Klei- trachtungen herauskommen, wer Deutschland in den Krieg gegen gehälter mit den Groß- Berline Gemeinden zusammen zu erörtern, dung, Heizungs- und Beleuchtungsmitteln sowie Schulbüchern die ganze Welt geführt hat! und zwar von vornherein im Einvernehmen mit der Versammlung, fostenfrei in natura geliefert wird, zuzuüglich eines kleinen die baldigst Teilnehmer für diese Konferenzen benennen möge. Schuhwerk ohne Bezugsschein ist in der Kleiderverwer Geldbetrages für persönliche Ausgaben. Zur Regelung der Ange- tungsgesellschaft, Kommandontenſtr. 80/81, genügend zu Eine Reihe von Anträgen des Ausschusses, die auf Erhöhung der legenheiten wird vorgeschlagen, daß der Magistrat sich mit dem recht billigen Preisen in allen Größen vorhanden. Bis zum PfingstBezüge städtischer Beamter und Unterbeamter gerichtet sind, wird Arbeitslosenrat ins Benehmen sehen möge. angenommen, ebenso ein Antrag auf Ausgestaltung des städtischen Außerdem wurde noch eine zweite Entschließung gegen wenige fest sind die Verkaufsräume von 9-6 Uhr geöffnet; zugelassen Nachrichtenwesens. Zu den Aufwendungen für gemein- Stimmen angenommen, nach der die Erwerbslosen erklären, nicht werden nur Käufer die in Groß- Berlin wohnen. nüßige 3wede" wird von mehreren Seiten eine Subventio - früher Arbeit in der Landwirtschaft und den Kohlenbergwerken annierung des Blüthner - Orchesters warm befürwortet. nehmen zu wollen, als die Angehörigen der Freiwilligen Zum Steueretat ist im Ausschuß der Antrag, auf Er- truppen in ihre Zivilberufe, insbesondere in den beiden angehöhung der Einkommensgrenze für die Kommunalsteuerfreiheit auf führten Erwerbsgebieten, restlos zurückgekehrt sind. 2400 M. hinzuwirken, einstimmig, derjenige auf erhöhte und steigende Progression bei den Einkommen über 10 000 m. mit Mehrheit angenommen worden. Stadtv. Mommsen( Dem.) gibt den Bedenten seiner Freunde gegen beide Anträge Ausdrud. Für die selben, besonders für den zweiten, tritt wiederum Wege( Bg. Vgg.) mit großer Lebhaftigkeit ein; ev. will er ein Eristenzminimum von Verlogenheit oder nur Beschränktheit? Unsere in Nr. 243 ver1500 M. Kommunalsteuerfrei lassen. Beide Anträge werden angeöffentlichte Mitteilung über die angeblich standrechtliche" Ernommen. Der Etat balanziert mit 719 988 050 M. Zuschlag zur 1. Es ist unwahr, daß Herr Fuhrmann in der öffentlichen Ver- fchießung des 19jährigen Alwin Nebie aus Neukölln wird von Staatseinkommensteuer 260 Proz. Einkommen unter 900 M. blei fammlung der Deutschnationalen Volkspartei im Lyzeum in Steglitz der Freiheit" wiedergegeben. Dabei möchte sie ihren Lesern ben steuerfrei. Wassergeld wird von 17% auf 20 Pf. pro Rubik- gesagt hat, Deutschland müsse es auf einen neuen Krieg ankommen einreden, der von uns gebrauchte Ausdruck vom Leben zum Tode meter erhöht. lassen. Der Lärm erhob sich, als der Referent Angaben über die befördert" sei eine halbhumoristische Art" zu berichten. UnbeNachdem Leid für die U. Soz. die Zustimmung zum Einwohnerzahl von Elsaß- Lothringen machte. 2. Es ist unwahr, fangene Leser können aus dem ganzen Ton unserer Mitteilung nur Etat ausgesprochen, wird dieser einstimmig festgestellt. daß die Versammlungsteilnehmer über die Kriegsbeschädigten her- d n Gindrud empfangen haben, daß eine Stimmung ganz anderer Kämmerer Böß weist noch darauf hin, daß für die infolge des gefallen sind, denn a) ist durch Aussagen von Lazarettbeamten Art uns angesichts des beflagensiverten Schicksals dieses jungen Spruches des Schlichtungsausschusses den Hilfskräften zugebillig- festgestellt, daß die Insassen des Lazaretts Sachsenwaldstraße bereits am Manne und seiner Eltern erfüllte. Will die Freiheit" den Sinn, ben 14 Millionen Mark im Etat Deckung einstweilen nicht vorhan- Vormittage den Plan der Sprengung der Versammlung erörtert den wir in die bitteren Worte„ vom Leben zum Tode befördert" den ist. Auch Koch ( Bg. Vgg.) bestreitet die Kompetenz des Ma- haben, b) erhob sich der Lärm auf ein aus den Reihen der Kriegs- hineinlegten, in sein Gegenteil umfälschen? Oder fehlt es bei ihr gistrats, der durch Zustimmung zur Bestellung zweier gleichberech- beschädigten ausgegebenes Stichwort, c) hat keiner der Kriegsbe- nur an dem bißchen Intelligenz ihn zu begreifen?
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Die Verbreitung des Wortes.
Von Ludwig Barta.
Aus dem Ungarischen von Stefan J. Mein.
Der Gemeindediener begab sich ins Haus, nach hinten in die Küche; dort fochten weißschürzige Weiber an einem großen Feuer das Mittagessen.
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sagte der Gemeindediener
,, Also, Tant Margit!" Euer Mann ist da. Ist per Schub aus Pest gekommen." Margit Kun stürzte hinaus auf die Straße, um zu sehen, ob es tatsächlich zutreffe, daß ihr Mann, der vor zehn Jahren fortgegangen war, heimgekommen sei. Die Tochter, die verehelichte Žiuzia Takacs lief ebenfalls hinaus, desgleichen die übrigen Weiber. Sie liefen hinaus, drängten sich in der Deffnung des fleinen Tores, man konnte ihretwegen weder vor noch zurück. Gegenüber, unter den Nußbäumen, saß auf einem Steinhaufen, wie ein Gespenst, wie sein eigener, franfer Schatten Sandor
Deutschnationale gegen Kriegsbeschädigte.
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Zu dem in Nr. 244 des Vortvärts" veröffentlichten Bericht über Erlebnisse von Kriegsbeschädigten in einer Versamm Iung der Deutsch nationalen schickt uns der Leiter jener Versammlung folgende Berichtigung.
,, Die tun einander eine schöne Ehre an!" ,, Schau, schaut! Der Sandor Török!" ,, Hat ein Bein verloren!"
,, Wurde per Schub gebracht!"
,, Ah, der Sandor Török!"
Kommt von Best!"
Wurde von Best gebracht!"
,, Sat dort ein Bein verloren!"
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Der Rückgang des Fettgehalts der Milch ist nicht auf Futtermangel, sondern eher ganz allein auf Berfälschung zurückzuführen. Bahllose Untersuchungen des Fettgehaltes der aus Angermünde angelieferten Milch haben nur in ganz wenigen Fällen und bei ganz wenigen Kühen einen besonders niedrigen Fettgehalt ergeben. Di Kreisfettstelle Agermünde ist überzeugt, daß, sobald die Untersuchung von der Mischmilch mehrerer Kühe erfolgt, ein ausreichender Fettgehalt sich überall noch ergeben müsse, wo keine Verfälschung vorliegt.
hier im Dorf keine solche Eiterbeule, keinen solchen Giftpilz, wie Sie sind, brauchen!"
Bald darauf faß Sandor Török auf dem breiten Erfer des stockhohen Wirtshauses und zahlte Wein; der Erker des Wirtshauses führte nach der Landstraße, über die Häuser hinweg nach der Ebene, nach dem Himmel, in die Unendlichfeit. Heruntergekommene Leute saßen um ihn herum, die, derweil er fort gewesen, ebenfalls aus dem Grundbuch ge,, Was willst du von uns?" brüllte Margit Run. raten, doch als Tagelöhner, Bettler hier geblieben waren, als ,, Hundling hat sein Teil versoffen!"- kreischte Zsusa. den Hof hinaus; die übrigen ihm nach; sein Herz ging un- ein, zwei Glas Gratiswein; hockten an der Kante des Tisches Feri Takacs stürzte durch das große Tor der Scheune auf Berlangen fieberten. Sie saßen da, warteten auch jetzt auf Hungerleider, Schmarozer, Glozäugige, die vor Wunsch, vor gestüm, seine entsetzten Augen weiteten sich, auf seiner Stirne wie die Fliegen auf dem Rand der Gräser und lauschten mit schwollen die Adern an, wie wenn ihn der Schlagfluß bedroht schelen Blicken, was da Sandor Török voll kecken Stolzes erhätte: Nun ist die große Gefahr da! it die große Schande zählte: bal Jekt muß man ihm wieder ein Anteil vom Besitztum geben! Nein, das bei Gott nicht!
Sandor Török stand auf, schrie unter dem Baum hervor: Besuchst du noch die
Török, der vor langer Zeit mitsamt dem ganzen Geld fort. Margit? Ich hab gehört, in letzter Zeit hast du beim Kreis. hab in Best ein Zelt! Ein schönes, weißes Belt. Trage eine
gegangen war.
Man hat ihm ein Bein abgeschnitten! Hat ihm ein Bein arzt verkehrt!" abgeschnitten!"- flüsterten die Weiber.
,, Wozu bist Du hergekommen, Du Schwein!"-schrie ihn Margit Kun an. ,, Sabt Ihr nicht in Best verfaulen können!"- schrie Zsuzsa fchrie Bfuzfa Takacs. Hast auch dort gelebt wie hier; der Knochenfraß hat Dir das Bein zerfressen!"
Dreckfint, Schwein! Kommt, bringt Schmach und Schande über uns."
Der Gemeindediener ging zu Takacs in die Scheune, mo um die Maschine herum die Arbeit lohte.
Der große Lärm lockte die Leute aus den Höfen, aus den Scheunen auf die Straße; die Maschinen blieben stehen; manche, denen von der Sonnenglut der Kopf flammte, das Blut fochte, deren Augen vor Hiße rot waren, kamen herbeigelaufen; blieben in Gruppen unter den Toren stehen: sprachen furze Säße; diese Säße bewegten die Gruppen, zerrten an ihnen; sie wogten, zuckten, brodelten, wie wenn in einem Gefäß Wasser siedet. ,, Schaut! Der Sandor Török ist da!"
it per Schub gekommen!"
Hat dort ein Bein verloren!"
,, Ach, schaut er aber schlecht aus!"
Die Leute in den fremden Toren horchten auf.
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Menge
Was glaubt Ihr denn, der Mensch sei auf der Welt, um Herbst, daß ihm die Sehnen reißen? Weshalb denn? Ich wie ein Zugtier den Boden aufzuwühlen, vom Frühling bis die Damen! Küß' die Hand, gnädige Frau! Na, Herr Török, was bekommen wir Schönes, Herr Török? Von diesen seinen Pfirsichen, lieber Herr Török! Bon diesen frischen! Zwei ein Sechserl, teuere Gnädige- Das ist nebensächlich,
Herr Török!... Feiner, frischer Mais! O, sehr gerne,
Laßt mich zu dem Hundling, zu dem Schuft!"- brüllte Takacs; doch vermochte er sich keinen Weg durch die au bahnen. „ Auch die Zsuzsa fo hab ich in Best gehört bist den bist den schöne Gnädige... Ein feines Stüd Nierenbraten, Herr Herren für ein Fläschchen riechendes Wasser!" Török!... Ein Kilo Wels!... Hinein in die gelbe WagFeri Takacs rannte ins Haus, von dort auf den Hof, er- schale... Dann drück ich mit dem kleinen Finger drauf: hab klomm einen hohen Haufen Reisig, ein doppelläufiges ge- schon zehn Defa Nußen. Und so geht es immer! Keine Sorladenes Gewehr in der Hand. Von dort aus schoß er zwei- gen, feine Scherereien! Lieber Herr Török! Guter Herr mal auf Török, traf ihn aber nicht. Sandor Török räkelte Török! Teuerste Gnädige... Immer in weißer Schürze; fich auf, warf sich in die Brust:
„ Schieß doch! Schieß doch, du Hund!"
Die Leute liefen in die Höfe hinein, denn niemand wünschte Zeuge zu sein; Feri Takacs fiel ohnmächtig von dem Haufen, es dauerte lange, bis er mit faltem Wasser, mit Essig zum Bewußtsein gebracht wurde.
Am Nachmittag begab sich der Schübling zum Notar; dieser sagte ihm:
„ Herr Török! Ihre Frau hat bei mir zweihundert Gulden deponiert; die können Sie von mir gegen eine schriftliche Erklärung übernehmen. Diese lautet, daß Sie nach Best zurückfahren, feinen Standal machen, noch mit dem Abendzug fortfahren. Sie werden gut tun, fortzufahren! Wir können!
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und im Winter in der Markthalle.. nicht so wie Ihr, die Ihr fast für eine lumpige Krone krepiert, die Ihr verdient... immer eine weiße Schürze, Milch und Honig... ginge es mir wie Euch, ich würde mich lieber aufhängen... das ist ja kein Leben.. Ihr seid ja keine Menschen. seid nur Bugtiere, schäbige Tiere!" Er schaute auf die Seute hinab, warf den Kopf zurück, und niemand wagte ein Wort zu entgegnen, niemand wollte sich den Gratiswein entgehen lassen. Die Erbitterung frallte ihnen in der Kehle und sie spülten ihre Wut mit einem Glas Wein hinunter und lachten laut, derweil sie an Beleidigungen fast erstickten und sagten: " Du, Sandor! Bestell noch einen Liter!"
( Forts. folgt.)