Nr.252.36.Jahrg.

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Der Borwärts" erscheint mochentagild aweimal Sonntags etumal

Telegramm- Zoreffe

Sozialbemotrat Berlin".

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Amt Morinplatz, Nr. 15190-15197.

Sonntag, den 18. Mai 1919.

Vorwärts- Verlag 6.m.b. H., Sw. 68, Lindenste. 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Mr. 117 53-54.

Das Ende der Türkei .

England gegen selbständige polnische Operationen.

Aufteilung des europäischen und asiatischen Befizes. Amfterdam, 17. Mai. Der Telegraf " melbet and Baris: Man erblidt allgemein in der Befehung von Smyrna durch die Alliierten die Anlündigung des Endes der Warschau , 17. Mat.( E. I.) Hier soll eine Note Balfours ein­Zartet. Ja Kreisen der Friedenskonferens wird erklärt, daß von getroffen fein, welche sich gegen selbständige militärische einem Friedensvertrag mit ber Zarlei leine Rede sei, denn Opérationen Bolens wendet. England droht, falls mit nach einigen Wochen, vielleicht anch Lagen, werde gewissen beabsichtigten Operationen nicht eingehalten wird, mit ber bas tärische Reich nach einer Herrschaft von fünf biperrung Bolens von jeglicher Bufuhr. Ueberhaupt find Angelchen Jahrhunderten zu bestehen aufgehrt haben. Die vorhanden, die das angebliche gute Einvernehmen der Entente mit Benfur läßt noch nicht die Beröffentlichung der Bedingungen zu. Bis- Bolen in einem anderen Lichte erscheinen lassen. Frankreich her sei uur gesagt worden, daß die europäische Zarleigum fordert den polnischen Imperialismus nur, um Zeil an Griechenland fallen werde, während der übrige Deutschland auch vom Often her militärisch bedrohen zu lönnen. Zeil den freien internationalen Staat Ronßanti­nopet bilden werde. Der armenische Staat werde unter bas Brotettorat von Amerila tommen, Klein. afien werde durch Griechenland , Italien und Frankreich verwaltet werden. England erhalte eine wichtige Ginßuk­iphäre in Mesopotamien .

Auch die spanischen Sozialisten gegen Deutschlands Versklavung.

Gewaltfrieden,

Arbeiter und Sozialpolitik.

Bon Guftas Bauce

Stelle einen Völkerbundvertrag. Sein Ziel soll die Begrün­Die Friedensbedingungen ber Entente enthalten om erfter dung des Weltfriedens sein. Ein solcher Friede, heißt es dort, fönne nur auf der Grundlage sozialer Ge­rechtigkeit aufgebaut werden. Das

Deutschland ist vom Völkerbund ausgeschloffen. Mutterland aller Sozialpolitik, dessen Fürsorgeeinrichtungen der Welt zum Muster gedient haben, wird nicht gewürdigt, an den Beratungen über Organisationsfragen der Arbeit im Weltarbeitsamt teilzunehmen. Warum wohl? Weil nach An­nahme der uns zugedachten Bedingungen Deutschland finan Berlin , 17. Mai. Das Organ der fpanifden fostaliniaiell und wirtschaftlich ruiniert ist, feine Arbeiter zu Lohn­Amsterdam, 17. Mai. Die Bakanft Konstanti- en Bartet, Socialista", führt eine scharfe Sprache flaben der Entente werden. Soziale Fürsorge kann nur ge­Amsterdam, 17. Mai. Die Zukunft Kontanti über die Deutschland zugedachten Friedensbedingungen beihen in einem wirtschaftsfräftigen, von fremder Bormund­nopels scheint jest endgültig geregelt zu fein. Die Stadt Die spanische Zeitung hebt den Gegensatz zwischen ben Rundschaft freien Staate. Das hat alles ein Ende, wenn ein Friede England werden wahrscheinlich gemeinsam als Mandatar- ebungen unserer Gegner während des Krieges tommt, wie ihn die Entente will.

mächte auftreten.

Oesterreich unter Vormundschaft!

Fürsorge für die Ententekapitaliften. Bersailles, 16. Mai. Temps" meldet: Eine Klausel des Friedensvertrages mi: Defterreich wird es berbieten, auf alliierte Inhaber österreichischer Berttitel die radikalen Finanz maßnahmen anzuwenden, die die österreichische Regierung einzu führen gedenkt, um den Rotenumlauf herabzusehen und ihren Aus­Landskredit wieberherzustellen.

Dänemark will nur rein dänische Gebiete.

Die Entente will anch Deutsche dänisieren. Kopenhagen , 17 Mai. Bei bez geftrigen rabibalen gan.

besversammlung in Aalborg hielt der Berteidigungsminister

N

und ihrem derzeitigen Berhalten hervor. Es sei unbegreiflich, daß die Führer der Böller, die so schöne Worte im Oberschlesien , Teile Pofens, Westpreußens , Ostpreußens , Der Feind will uns Elsaß- Lothringen , bas Soarbeden, Munde geführt und sich als Verteidiger der die Menschheit rettenden Schleswig- Holsteins und der Sheinproving nehmen. Damit Bringipten aufgespielt hätten, nun fähig seien, den Besiegten einen verliert Deutschland neben wichtigen Quellen für die Bolks­Sllavenfrieben aufauerlegen. Das Schauspiel, das bie ernährung Naturschäze, bie für sein Wirtschaftsleben unent­fiegenden Böller bieten, die fich um eine Stadt oder eine Minen- behrlich find. Außerdem legen uns die Feinde schwere Ab­tongeifion fireiten, sel wahrhaft jämmerlich. gaben von unseren Bodenschäzen auf. So sollen von den uns noch verbleibenden Kohlengruben auf lange Jahre 40 und mehr Millionen Lonnen Kohle jährlich abgeliefert werden. Was das bedeutet, ist leicht einzusehen. Ein großer Teil unserer Industrie geht verloren oder zugrunde. Man hat be­Feinde wenigstens 10 bis 15 millionen Arbeiter brotlos machen würde. Ein Teil würde auszuwandern rechnet, daß eine Annahme der Friedensbedingungen unfever fanchen, wenn er überhaupt bei dem Haffe gegen alles Deutsche eine neue Seimat findet. Dann aber hat das fremde Band den Nugen. Was im Donde bleibt und bleiben muß, ber­

Presseknebelung im besetzten Gebiet. Unsere deutschen Brüder sollen nichts erfahren. Berlin , 17. Mat. Gegen die Art, wie durch bie britischen Bensurbehörden auf die linkscheinische beutige Bresse während der Friedensverhandlungen eingetwirft wird, hat die deutsche Waffenftillstandskommission in Spa Brotest erheben Die britische din Die britische Benfurbehörde in in batte ben geltungen der

laffen.

Munch eine Rebe Aber bie von ber Entente festgefekte Abstimmung britischen Besabunggone die Weifung erteilt, gebäffige Kritiken" elendet, verhungert. Für die Arbeit im Lande schreibt die

über aus, daß die Friebensbedingungen bem dänischen Wunsche nach Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Dänemart entgegen fommen. Man dürfe fich aber nicht bem verschließen, daß die Be. stimmungen des Friedensentwurfes über die Wünsche Dänemarks hinausgehen, ba auch eine Abstimmung verlangt wird in Gebieten,

bie nach Sprache und Gesinnung rein beutsch sind. Diese Bestim mungen enthielten ble fchwerke Gefahr für die Butun ft Dänemark 3. Wenn wir, fagte ber Minister, gegen 300 000 beutsche Einwohner bekommen, würbe Dänemark ein ge trilter Stant werben, nämlich ein dänisch - bentsches Reich. 2ir fönnen an einer solchen Regelung nicht teilnehmen. Wir können ben Standpunkt nicht aufgeben, um ben fich das bänische Bolt feit 1864 gesammelt und wir können nicht, indem wir reindeutsches Ge­biet in Dänemark einverleiben, bie nationale Rechtsgrundlage ver. laffen, auf die fich die dänische Forderung ftüst Wir wollen uns nicht baran beteiligen, das nationale Ginheitsgepräge bes bäni­schen Staates au zerstören.

Wilhelm soll ausgeliefert werden.

Set Bolt" und das Afylrecht.

an dem Entwurf des Friedensvertrages zu vermeiden. In Aus führung dieser behnbaren Borschrift ift den Zeitungen verbeten worden, die Versailler Nede des Reichsministers Grafen Brodberff. Rangau vom 7 Mai in vollem Wortlaut abzudruden. Die Bei tungen sollten statt beffen vorgeschriebene Auszüge bringen, die

einen vollkommen af Ischen Sinn geben.

ftattet.

es, daß wir für die mehr als 40 millionen Tonnen Kohle, die wir liefern mussen, der Preis den Grubenpreis der britischen Ausfuhrtohle nicht übersteigen barf. England hat es also jederzeit in der Hand, uns die Arbeitsbedingungen im Roblenbergbau zu diftieren. Aehnlich liegt Ebert und der Rebe bes Ministerpräsidenten Schelbemann nicht gean Farbstoffen verlangt werden. Den Breis jetzt eine Stom­Ebenso wurde ein Abdrud des Aufrufs des Reichspräsidenten von Deutschland die Hergabe von 25 v. 6. feiner Erzeugung es in der Farbenindustrie. Dis zum Jahre 1925 Bann Gebietes einem unerhörten Gewiffengtvang unterworfen. Die Beigungen der schärfften finanziellen und wirtschaftlichen Non­Durch folche Maßnahmen wird die Bevöllerung bes befepten zur Sicherung für die Erfüllung der barten Friedensbedin­miffion der Entente feft. Ueberhaupt wird Deutschland ja tungen bes befepten Gebietes find die einzigen Blätter der gangen Staatsmänner in Bersailles und in Berlin wiederzugeben. Der Welt, die nicht in der Lage waren, die Erklärungen der deutschen Waffenstillstandsvertrag gibt den Besatzungsbehörben tein Recht auf berartige Eingriffe. Die britische Bensur darf sich nur auf die Bedürfnisse der Besatzung erftreden. Ferner hat die Befabungs behörde fein Recht, einen Teil des deutschen Wolfes in seiner schwer ften Stunde baran au- hindern, die Wahrheit gu erfahren.

Die amerikanische Presse.

zu der Forderung der Entente auf Auslieferung bes Der Friedensvertrag eine schauerliche Berkennung der

Demokratie.

trolle und Einwirtung einer ständigen Kommission der feind­fere Steuern und anderen Einnahmen und über lichen Mächte unterworfen, die selbständig über un­deren Verwendung für ihre Be de bestimmen fann. Was uns eine solche feindliche Kommission bei den unge­heuren Baften, die uns auferlegt werden sollen, an Mitteln für unsere eigenen Aufgaben übrig lassen mind, fann man sich

ohne weiteres denken.

Mit dem Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft und damit der Bebensbedingungen für den deutschen Arbeiter bricht auch der stolze Bau der sozialen Fürsorge zu­fammen.

Schon jetzt leiden die Krankentaffen äußerst schwer unter den Folgen des Krieges. Die Kriegsteilnehmer sowie die anderen durch Ueberarbeitung und Unterernährung ge­Silfe der Krankenkassen; diese bleiben aber nur leistungs­fäbig, wenn die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die entstehenden Lasten decken können. Sinfen die Löhne und der Beschäftigungsgrad, dann stehen die Krankenkassen vor dem Ende.

Sang, 17. Mai. ( S. N.) Unser Barteiorgan Set Bolt" schreibt deutschen Raisers: Diefe Forderung ist ein Unterteil des Friedensvertrages mit Deutschland . Holland ist leinen Augenblid im Rat gefragt worden und man hat in Paris über uns verfügt. Berlin , 17. Mat. Die englische Breffe bermittelt folgende Es ist der größte Febler der Arbeit in Bersailles, daß fie mehr den amerikanische Bresstimmen über die Briebensbeschwächten Versicherten bedürfen in steigendem Maße der Charafter einer Beuteberteilung durch die Sieger trägt, als den des Baues bingungen: New York Sun" schreibt, man müffe fich fragen, bon Grundlagen für ein neues Buíammenleben der Bölker. Wir werden ob bie Bestrafung fich auch noch auf das ungeborene Geschlecht er Wilhelm II. ausliefern. Was tönnten wir benn anderes tun, aber ftreden dürfe. Die Lehre, bie Sünde der Bäter an den daß diefe Tatsache unferen Eintritt in ben neuen Böllerbund be- Rinbera heimsusuchen, babe bisher keinen Blas in der gleiten soll, macht uns den Abfchieb bon der Vergangen internationalen Jurisprudenz gehabt. Solche Zweifel an der beit und die Annahme der Zukunft nicht leicht. Wilhelm II. ist Durchführbarkeit einer Strafe durch Generationen finden sich in ein politischer Flüchtling und Holland ist mit der Schweiz allen Artikeln tonfervativer Blätter. und England gemeinfam burch Jabrhunderte hinburch eine Bu findt für politisce gladtlinge gewefen. In der Flüchtlinge legten Bergangenheit ist das Aihlrecht in der Schweiz be- frappelu. sonders Anarchisten und Sozialisten verliehen worden.

Das Journal of Commerce" fagt, der Bertrag fei bart genug, um Dentfchland vielleicht für Generationen zu ver

Die„ Tribune" schreibt, Deutschland werde wirtschaftlich in England bat Marg und Bernstein Gaftfreiheit ge Retten gelegt, vorausgefest, daß die Alliierten Ausbauer und währt. Es beherbergt den früheren König von Portugal , der noch Kraft hätten, den Vertrag auf 30 bis 40 Jahre zu erzwingen. immer Intrigen treibt, um die Republik umzuwerfen. Wenn Eng Eines der offiziellen Blätter der unparteiischen Liga von Nord­ land von Holland die Auslieferung forbert, um Wilhelm II. zu be- Dakota bezeichnet den Bertrag als schauerliche Berkennung ftrafen, dann gibt es au erkennen, daß wir nur fleine Bauern find, ber Demokratie. Wilson fehre nicht als der größte Mann die fich die edelmätigen Grillen eines Edelmannes, eines Grand- der Geschichte, fondern gebrochen und bistrebitiert feigneurs nicht erlauben dürfen. Laurid

Ebenso geht es der Unfallversicherung. Bekannt­Tich arbeitet sie überwiegend nach dem Umlageverfahren, der jährliche Bedarf wird auf die Lohnsummen umgelegt und von den Unternehmern aufgebracht. Steht ein Betrieb still und zahlt der Unternehmer feine Löhne, so fann er zu den Lasten der Unfallversicherung nicht herangezogen werden; die übri­gen Unternehmer innerhalb der Berufsgenossenschaft müssen dann die Lasten aufbringen. Rann das Unternehmen diese, Lasten nicht mehr tragen, so bricht es zusammen. Selbst die schon erworbenen Unfallrenten würden damit gefährdet fein.

Für die Invalidenversicherung ist zwar ein Sapital zur Dedung der Ansprüche, soweit die Berficherungs­